Der Dunkle Lord - oder ...So ein Tag, so wunderschön wie heute... von Miruel ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Dunkle Lord…oder So ein Tag, so wunderschön wie heute… Stille herrschte in der Schreckensfeste Barad’dur. Lediglich das Pfeifen des Windes drang einem ans Ohr und eine Melodie – Eine Melodie, die nicht recht in die Trostlosigkeit Mordors passen wollte. Sie klang geradezu krankhaft vergnügt; wenn auch ein wenig scheppernd und klirrend; und ließ die Orks des schwarzen Turmes angewidert die Ohren zuhalten. Ungehalten und vom Klang der Melodie in wilde Raserei versetzt, rannten sie die Gänge auf und ab. In der verzweifelten Hoffnung, dass diese Qual bald ein Ende nahm. Auch die Nerven der Neun waren aufgerieben, als hätte man sie über einen besonders rauen Hobel gezogen. Ein falscher Blick allein hätte genügt und sie hätten vollends die Beherrschung über sich verloren. Es war eine Qual für die Diener des dunklen Herrschers, doch dieser bekam von alldem nichts mit. In bester Bösewichtlaune, die nicht recht zu ihm passen wollte*, stand er vor dem Spiegel seines blau-weiß gefliesten Badezimmers und polierte den scheußlichsten Helm, den er hatte finden können** auf Hochglanz. Sein dornenbesetzter Streitkolben lehnte an der Duschwanne. Jede einzelne der rasiermesserscharfen Dornen glänzte im Schein der 60 Watt Glühbirne und ließ den Kolben so wie einen riesigen Lutscher wirken***. Seine düstre Rüstung( die auch auf Hochglanz gewienert war) hatte er schon angezogen. Und seiner Meinung nach sah er richtig fesch aus. Alles war bereit, für eine Schlacht, wie Mittelerde sie noch nie gesehen hatte****! Eine Schlacht, in der sich entscheiden würde, ob Menschen und Elben IHM gewachsen waren. Dem großen und allmächtigen Sauron! Siegesgewiss wie er war hatte er schon extra seine Siegesrede geschrieben und in wochenlanger, mühseliger Kleinstarbeit vor dem Spiegel auswendig gelernt*****. Die Orks und Ringgeister warteten nur auf seinen Befehl. Es war alles bereit – nun ja, fast … Es war nicht etwa so, dass er eitel war****** oder es ihn sonderlich gestört hätte, aber es war da. Und es war ein Problem! Ein großer, garstiger Rostfleck wollte nicht von seinem Helm weichen! So sehr er auch poliert und schrubbte, der-Fleck-wollte-nicht-weg!!! Resigniert gab er schließlich auf und starrte auf seinen Lieblingshelm. Warum musste ausgerechnet an dem Tag, wo er ganz Mittelerde unterwerfen wollte, ein so kleines aber ungeheuer wichtiges Detail schief gehen*******!? Der dunkle Herrscher, in grässlichster Rüstung, mit einer Waffe, die mehrere Männer zugleich fällen konnte und – einem vermaledeiten Rostfleck auf dem Helm! Er würde sich vor ganz Mittelerde blamieren******** und seinen schlechten Ruf ein für allemal ruinieren! Und das ausgerechnet an dem Tag, an dem er seinen größten Triumph zu feiern gedachte. Doch letzten Endes sah er es ein …er konnte doch nichts mehr ausrichten… Achtlos warf Sauron seinen Helm in die Ecke*********. Seine gute Laune war verzogen, und zur Erleichterung seiner Diener auch das grässliche Gesumme. Missmutig stampfte er auf seinen großen Eichenholzkleiderschrank-für-Rüstungen-für-spezielle-Anlässe zu. Er ließ einen düstren Blick über die übrigen Helme gleiten. Dann nahm er einen heraus. Er war Dornengeschmückt, aber längst nicht so schön und schrecklich, wie sein Lieblingshelm. Aber was sollte es? Daran würde sein gigantisches Imperium schon nicht zugrunde gehen. Mit dieser durchaus positiven Einstellung und dem Vorhaben, bis zum Abendbrot auch die restlichen freien Völker Mittelerdes unterworfen zu haben, verließ er seine Festung. – Im Gefolge all seine abscheulichen Diener und Kreaturen**********. Schon bald, so dachte er, würde ER der alleinige Herrscher Mittelerdes sei. Und nichts und niemand, nicht einmal dieses letzte Bündnis zwischen Elben und Menschen, würde ihn davon abhalten können!!! Nun ja…. Wie sehr man doch irren konnte… * Fast so unpassend, als hätte man einem grobschlächtigen Ork in das zartrosa Tütü einer zierlichen Ballerina gesteckt. **Um euch ein Bild von dem Helm machen zu können: Er war ziemlich groß( Saurons aufgedunsenes Ego musste ja genug Platz haben), zudem aus dunklem Metall, mit gebogenen Büffelhörnern an den Seiten, kleinen Stacheln überall, wo sie eigentlich absolut nicht passten, und nicht zu vergessen mit einem handgemalten roten Auge drauf.(dazu sei zu sagen, dass Sauron nie Künstler hätte werden können…höchstens für abstrakte Kunst…sehr abstrakte…) *** einen riesigen, dornenbesetzten und nicht zu vergessen tödlichen Lutscher!!! ****höchstens ein- oder zweimal, als Melkor noch der Chef der Bösen war und er nur die Werwölfe befehligen durfte. *****Später hatten Spiegel und Klobürste eine laaange Diskussion über sein rhetorisches Talent: »Oh mein Gott! Er übt diesen verdammten Satz nun schon seit Wochen. Was ist so schwer daran zu sagen: Ich bin von nun an der alleinige Herrscher Mittelerdes?!« »Immerhin hat er den ersten Teil schon im Kopf.« »Ja, bis Ich bin…!!!« ******NEIN!!! Er war sogar seeeeehr eitel! ******* Hab ich schon erwähnt, wie eitel er war? ********nicht, dass es das erste Mal gewesen wäre…wir erinnern uns dunkel an die Sache mit Beren und Luthien…(…wer sich nicht erinnert, sollte mal das Silmarillion lesen…) *********Ein deutliches, klagendes Scheppern deutete darauf hin, dass die Klobürste aus feinstem, weißem Porzellan, die er vom Hexerkönig von Angmar zum Geburtstag bekommen hatte, dabei zu Bruch ging. (Dies sollte die bis dahin recht freundschaftliche Beziehung der Zwei für immer versauen.) **********Nun ja…eigentlich waren es Melkors Kreaturen. Immerhin hatte er sich die Arbeit gemacht die Orks, Trolle usw. zu züchten. …sollte nur mal so erwähnt sein, …damit sich keiner übergangen fühlt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)