Loves him, Loves her von MissBloodyEnd (Sorato/Taiora) ================================================================================ Kapitel 20: Menschen die dich lieben ------------------------------------ Das schienen einige nicht zu verkraften. Sie schubsten und drängelten mich im Gebäude gegen Wände, natürlich alles unabsichtlich. „Oh Entschuldige Sora... Hab dich wohl nicht gesehen..“ Mir war das egal, ob sie ein auf zickig machten. Ich war zufrieden mit mir und dem Rest der Welt. Nicht nur die anderen Mädchen schienen mir meine gute Laune nicht gönnen zu wollen, auch die Schulglocke wollte einfach nicht klingeln und den langen, quälenden Schultag beenden. Die Minuten schlichen nur so dahin und so sank ich immer tiefer in meinen Stuhl. Lange hielt ich das nicht mehr durch. Ich war wegen meiner Laune so voller Energie, das ich hätte platzen können. Allerdings hätte das eine ziemliche Schweinerei ergeben, also ließ ich es lieber. Als die Uhr sich dann wenigstens dazu erbarmen konnte bis zur letzten Stunde, japanische Geschichte, vor zurücken, war ich ein kleines bisschen erleichtert. Meine Konzentration dagegen, schien gerade irgendwo nackig über den Rasen zu laufen. Ich schaute mich in meiner Klasse um, und blickte in müde, abgespannte Gesichter, die nur noch, wenn überhaupt, 1% ihres Gehirns nutzten. Das war bestimmt noch erstaunlich viel, wenn man beachtete, dass ein Mensch nur 10% seines Gehirns benutzte. Tai nutzte diesen Anteil, um sich ein Magazin mit leicht bekleideten Mädchen anzusehen. Soviel konnte ich jedenfalls von meinem Platz aus erkennen. Er schien sichtlich erfreut über die „nackten Tatsachen“ und grinste breit. Sonst eher der sitzende Typ, beschloss unser Lehrer Herr Utowa in der letzten halben Stunde noch etwas für seine Fitness zu tun und lief durch die engen Gänge des Klassenraums. Tai schien das gar nicht zu bemerken und blätterte weiter. Sein Sitznachbar wollte ihn noch warnen, doch da war es bereits passiert. Herr Utowa entriss ihm das kleine Heftchen mit einem Ruck und begutachtete seinen Fang flüchtig. „Ah. So nutzen sie also meinen Unterricht, Her Yagami. Allerdings glaube ich, dass wir dies hier nicht gebrauchen können, um in unserem Thema voran zu kommen, oder sehen sie das anders?“, sagte dieser und schaute mit hochgezogenen Augenbrauen über den Rand seiner grauen Brille hinab, auf den braunen Wuschelkopf. Tai schluckte nervös und versank in Scharm, als jeder erkannte, was er sich angesehen hatte. Knallrot sank er in seinen Stuhl und seufzte. „Ihre Aufmerksamkeit scheint ja leider nicht meiner Stimme zu gelten. Es tut mir ja wirklich Leid, dass ich nicht so aussehe, wie ihre lieben Mädchen in diesem Heft, aber ich kann es ja mal versuchen. Doch entnehme ich diesem Spektakel eine weitere Erkenntnis: Sie scheinen ja gut mit dem Unterrichtsstoff vertraut zu sein, sonst würden sie ja nicht ihre wertvolle Zeit mit Schmuddelmagazinen verbringen, nicht wahr? Ich erwarte von ihnen, Herr Yagami, zu morgen einen zwanzigminütigen Vortrag über das heutige Thema. Und für die Stunde werde ich ihnen selbstverständlich eine sechs anschreiben, aber das wird sie sich nicht stören, oder?“, ergänzte Herr Utowa und grinste hämisch. Ein mitleidiges Raunen ging durch die Klasse, und Tais Kopf knallte auf den kalten Holztisch. Durch diesen „kleinen Zwischenfall“ kam Herr Utowa leider nicht mehr dazu, uns eine Hausaufgabe zu geben und so klingelte es endlich. Die Klasse rannte in einem Tempo aus dem Raum, wie eine Horde wildgewordener Einkaufslustige, die schon zwei Stunden vor Einlass vor den Geschäften auf die Eröffnung des Sommerschlussverkaufes warteten. Jeder musste zuerst raus, denn jeder wollte an die besten Sachen. Nach einem weiteren Kampf in den gequetschten Gängen der Schule trat ich schließlich ins Freie und atmete die frische Luft ein. Die Sonne schien warm und angenehm auf meine Haut und ließ mein Gemütszustand noch weiter aufblühen. Hinter mir tauchten Izzy und Jeannie auf und kicherten. „Na du Genießerin? Ist das nicht echt geiles Wetter? Das passt richtig zu heute Abend, findest du nich?“, wollte Izzy wissen und klopfte mir auf dir Schulter. Ich lächelte zufrieden und boxte ihn. Schließlich trudelten auch Tai und Matt raus und grinsten uns zu. Das Tai so fröhlich sein konnte war mir ehrlich gesagt ein Rätsel, nachdem er ja das wunderschöne Referat aufbekommen hatte. Aber er gab sich glücklich und triezte erstmal ein bisschen Izzy. Matt kam auf mich zu und lächelte schief. „Ich hoffe doch sehr, dass der klare Himmel so bleibt, dann könnte man bei unserem Auftritt die Sterne sehen, dass wäre sicher abgefahren!“, meinte er und spielte mit einer Haarsträhne. „Das wäre wirklich oberkrass. Ich hoffe wirklich, dass es da auch Mädchen gibt, die nicht nur an dir interessiert sind Matt.“, rief Tai und legte einen Arm um seinen besten Freund. „Dafür kann ich leider nicht garantieren. Aber zur Not hast du ja noch deine Mädchen aus deiner Heftchensammlung.“, erwiderte Matt und grinste neckend. Während wir uns lachend auf den Nachhauseweg machten, grummelte Tai beleidigt neben uns her. Als sich unsere Wege trennen mussten wies uns Matt nochmal zurecht. „Seid pünktlich! Ihr wollt schließlich gute Plätze haben, nicht wahr? Und wehe einem von euch wird urplötzlich schlecht, den schlepp ich quer durch die Wüste, verstanden?“, mahnte er und drohte mit seinem Finger. Wir nickten wie Soldaten vor ihrem General und verabschiedeten uns. Tai und Matt bogen in die Straße ein, während Izzy und ich weiter gerade aus mussten. Eine allerdings schien komplett verschollen. „Wo ist denn Jeannie hin?“, wollte ich wissen und schaute mich um. Nichts zu sehen. „Die wird immer abgeholt, du weißt doch, wegen ihrer Lunge. Sie kann leider nicht so lange Strecken laufen, dass würde sie überanstrengen, nachdem sie sich bei der Sportprüfung übernommen hatte. Es ist zu gefährlich.“, antwortete er leicht geknickt. Die arme Jeannie. Aber das Letzte, was sie wahrscheinlich wollte, war dass man sie bemitleidete. Ich für meinen Teil, war unheimlich beeindruckt von der kleinen Schönheit. Sie war wirklich tapfer und ging mit ihrer Krankheit ziemlich locker um. Sie kannte ihre sportlichen Grenzen und hörte auf, sobald sie ein Stechen verspürte. Trotz allem fand ich es gemein, dass so liebe Menschen wie Jeannie so krank sein mussten. Generell, dass es solche Krankheiten gab. Niemand sollte so leiden. So in Gedanken versunken merkte ich nicht das Izzy sich verabschieden wollte. „Sora? Ich muss jetzt rüber. Wollen wir heute Abend zusammen zum Auftritt? Jeannie wird sowieso wieder gefahren und wir zwie haben schließlich den selben Weg.“, schlug er vor und wartete auf Antwort. „Klar, wieso nicht! Wollen wir uns dann hier um halb sieben treffen? Wir brauchen sicher eine Viertelstunde oder zwanzig Minuten bis zur Konzerthalle.“, entgegnete ich. Izzy nickte zustimmend und umarmte mich zum Abschied. „Bis dann Sora!“, rief er noch bevor er über gerade rot gewordene Ampel lief. Ich winkte ihm nach. Ich freute mich richtig für Izzy, dass er eine so großartige Freundin gefunden hatte, und ihr so liebevoll beistand. Das war es was Jeannie brauchte: Menschen die sie liebten und hinter ihr standen. __________________________________ so die Geschichte nimmt langsam ein Ende :D aber es kommt noch etwas keine Sorge ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)