Feuerzauber von HiYasha (Eine Frau zwischen zwei Männern...Inu Yasha oder Sesshoumaru?) ================================================================================ Kapitel 38: Eilat ----------------- Eilat Sie verließen den Hafen, Sesshoumaru fuhr mit dem tief liegenden Sportwagen vorsichtig voraus, sie folgte mit dem Jeep. So gelangten sie aus der Stadt s und fuhren wieder die Küstenstraße entlang, wo sie bald schon die Grenze nach Israel passierten. Sie wurden intensiv überprüft, die Pässe dreimal nachgeschlagen, die Papiere des Wagens genau gecheckt und der Ferrari einer gründlichen Untersuchung unterzogen. Aber Hi hatte eher den Eindruck, dass die Zollbeamten und Soldaten sich den Flitzer mal genau ansehen wollten, als dass sie wirklich irgendwelche Vorbehalte gegen ihre Einreise hatten. Der Name des neuen Besitzers schien dann ein Übriges zu tun, dass sie ihre Weiterfahrt wieder aufnehmen konnten. Hi konnte bereits den Strand erkennen, an dem sie damals in einem Ferienhaussiedlung gewohnt hatte. Die teuren Hotels ein paar Meter weiter hatte sie gemieden. Sie mochte Hotels nicht besonders mit ihren Regeln und Ordnungen, eine eigene Ferienwohnung mit ausreichend Platz war ihr schon immer lieber gewesen. Sie liebte große Räume und wollte auch im Urlaub nicht bedrückt werden von zu engen Wänden. Eigentlich konnten ihr Räume nicht groß und licht genug sein. Sie vermittelten ihr Freiheit und Großzügigkeit, und auch wenn sie nur eine Mietswohnung in einem Wohnhaus hatte, so war diese doch über 100 qm groß, die Decken hoch und die Räume sonnendurchflutet. Hotelzimmer dagegen waren meist bessere Besenkammern, und so zog sie immer Ferienwohnungen vor, auch wenn sie dafür auf ein paar Sterne Luxus verzichten musste. Die Hütten damals waren mit Stroh gedeckt gewesen, das Wasser in der Dusche hatte salzig geschmeckt, weil es aufbereitetes Meerwasser war, und das Frühstück gab es in einer Art offenen Halle, in der sich morgens alle versammelt hatten. Bei einem Kaffe, der direkt im Glas aufgebrüht wurden, hatten sie an den Tischen gesessen und gefrühstückt. Nette Leute waren in dem Hüttendorf gewesen, unkompliziert und offen, die sich gerne unterhielten. Und mit wenigen Schritten war sie direkt am Strand gewesen, hatte jeden morgen dort gesessen und das Meer beobachtet. Einmal leistete ihr ein Kamel Gesellschaft, das hochmütig auf die Weite des Meeres blinkend neben seinem Herrn, einem Beduinen, saß. Eilat, Israels einziger Badeort am Golf, war wahrlich keine Idylle, eine nüchterne Würfel-Wüstenstadt, Hafen, Öl-Verteilungszentrale und strategischer Stützpunkt zugleich. Ihr kleiner Korso passierte gerade die vielen Hotelneubauten, Straßen, die vollgestopft waren mit Fastfood-Restaurants und Falafel-Buden, Cafés, Bars und Diskotheken. Sie umrundeten die vielen Kreisverkehre, die dort entstanden waren für den Touristenstrom und machten noch Halt an einer Tankstelle. Es lohnte sich hier zu tanken, denn das Benzin war wegen der Raffinerien hier besonders billig. Hi bewunderte die hohen, schlanken Palmen, die die Straßen säumten. Sie alle waren auf LKWs angekarrt und eingegraben worden, denn die Stadt war viel zu jung und künstlich, um etwas Altes zu besitzen. Eilat war umgebaut worden zur Touristenstadt, die Hotels waren aus dem Sandboden gestampft direkt an dem kleinen Stück Land, das Israel am Roten Meer besaß. Sogar den Strand hatten sie inzwischen künstlich verlängert und aufgeschüttet und Sand mit feinerer Körnung herbeigeschafft. Die Israeli wollten außer von dem einzigen Hafen am roten Meer auch Anteil haben an dem großen Boom der Winterurlauber, der Sonnenanbeter und Taucher, die sonst nach Ägypten flogen. Dabei betrug die Länge des israelischen Küstenabschnitts gerade mal 12 Kilometer. Dahinter lag die Wüste Negev. Sie fuhren bereits wieder die Küstenstraße Richtung Ägypten entlang, als er ihre Scheinwerfer im Rückspiegel kurz aufblitzen sah. Verwundert beobachte er, was sie wohl vorhätte, und sah sie auf einen Parkplatz einscheren. Er hielt seinen Wagen ebenfalls an, stieg aus schaute sich um. Sie wies auf einige Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Der Komplex umfasste drei einstöckige Gebäude mit auffallend runden Dächern am Strand und ein Unterwasserobservatorium, einem Turm mitten im Meer. Ein Laufsteg verband ihn mit der Küste. „Haben wir Zeit? Sie haben das inzwischen ausgebaut und ich würde es gerne sehen.“ Sie standen vor dem Aquarium von Eilat. Er nickte, sperrte den Wagen zu und schlenderte mit ihr zum Eingang. Der Glasturm mitten im Riff war die Sensation des neuen Aquariums, aus dem man die Fischwelt rings herum beobachten konnte, außerdem gab es auch einige Haibecken. Sie lösten die Tickets und gingen gelangten dann über die lange Pier zu dem Turm, in dem sie über eine Wendeltreppe in viereinhalb Meter Tiefe hinabzusteigen. Durch die großen Panorama-Scheiben konnten sie nun das submarine Treiben beäugen. Obwohl Hi jeden Tag tauchen oder schnorcheln war, konnte sie sich nicht immer noch nicht satt sehen an der atemberaubenden Unterwasserwelt. Das Licht brach sich auf diese typische Weise, wie das nur unter dem tanzenden Wasserspiegel geschah und flirrende Streifen erhellten den sandigen Grund. Schwärme von hunderten kleinen, silbernen Fischchen schossen umher, immer wieder abrupt die Richtung wechselnd. Die Farben der Unterwasserbewohner waren einfach unbeschreiblich, und wer noch nie getaucht hatte, konnte sich hier endlich vorstellen, wie intensiv sie unter Wasser leuchteten. Orangefarbene Clownsfische mit ihren weißen Streifen schmiegten sich in ihre Anemonen, die wie ausgefranzt wirkenden Rotfeuerfische mit ihren fächerartigen Flossen und den roten und weiße Streifen am ganzen Körper schwebten im Wasser wie schwerelos. Grelles Gelb auf runden Bäuchen, gemischt mit Flieder und Purpur, Azur und tiefem Dunkelblau, alles war vertreten. Kugelige Fische und schlanke, mit Warzen und Knoten auf dem Kopf oder ganz glatt. Da saßen sie als zitronengelbe, violette oder türkise Tupfen auf wabernden Wasserpflanzen, leuchteten wie Blinklichter aus der Tiefe herauf, in knalligem Pink, Orange oder Grün. Die seltsamsten Tierchen tummeln sich in den tropisch warmen Fluten, Schwärmer und Einzelgänger – alle zum Anfassen nah. Hi wusste nicht allzu viele Namen, Kofferfische, Buntbarsche oder was das waren, aber sie Bezeichnungen waren ihnen eh egal, sie schaute einfach nur. Sesshoumaru betrachtete geduldig mit ihr all die leuchtenden Punkte, ließ sich von ihr ihre Entdeckungen zeigen und machte sie aufmerksam auf ein paar besonders ausgefallene Meeresbewohner. Meist spürte sie ihn hinter sich, wo er über ihre Schulter durch die dicken Scheiben blickte. Hi wusste nicht so recht, ob er das alles ihr zuliebe machte oder ob er wirklich interessiert war, aber er schien schon begeistert. Immerhin hatte er auch einen Tauchschein, also kannte er das. ‚Na, er ist alt genug um zu sagen, wenn es ihm nicht gefällt oder er nicht genug Zeit hat.‘ ,dachte sie nur kurz. Trotzdem riss sie sich dann los. Sie wollte noch zu den Haien, die sich in einem großen Becken tummelten, und dann sie mussten weiter. Nach einem schnellen Kaffee machten sie sich dann wieder auf den Weg. Schon nach wenigen Minuten überquerten sie die ägyptische Grenze, wo sie nicht mehr so intensiv gefilzt wurden, wenn auch der Rennwagen immer noch genug Aufsehen erregte. Doch trotz seiner Straßentauglichkeit blieb er leider immer wieder hängen, da Sandverwehungen, die für den Jeep kein Hindernis bedeuteten, das tief liegende Fahrwerk aufsetzen ließen. Und so hieß es, zu den Schaufeln greifen, die sie im Jeep lagen, und schippen, wobei die Wüstensonne auf ihre gebeugten Rücken knallte. Hi richtete sich auf und wischte sich die feuchte Stirn. Das war eine seltsame Straße hier, so anders als zuhause. Der Teer war schwarz und glatt wie bei den heimischen Straßen auch, aber er klebte so eklig und roch, die Hitze briet ihn so sehr, dass er zu Schmelzen begann. Gut, dass er ständig mit Sand bestreut wurde, sonst wären sie womöglich kleben geblieben. Der Rand der Straße bestand nur aus Schotter, und schon wenige Meter dahinter ging schon die Wüste los. Loses Geröll und Gestein säumte den Weg, kaum ein Strauch hielt sich in dem steinigen Boden fest, und im Hintergrund erhob sich, violett leuchtend, die steinige Gebirgskette des Sinai. Jede Menge Sand wurde ständig durch die schmalen Täler geblasen, sammelte sich in großen Verwehungen und begrub den Asphaltunter sich. Die schweren Tanklaster, die die Strecke entlang fuhren, rauschten mühelos hindurch und hinterließen einen gewaltigen Wirbel, der sich erst nach zehn Minuten wieder legte. Aber der flache Ferrari hing gnadenlos fest. Ein absolut untaugliches Auto für die Wüste. Aber Sesshoumaru hatte es bald raus. Wenn er extrem langsam durch die Düne fuhr, schaffte er es ohne Schaufel oder gar Seilwinde. Das hielt zwar auch auf, aber es war weniger anstrengend. Hi jedoch gefielen die vielen Stops. Sie schaute sich um, genoss die Stille der Umgebung, die Kargheit, das Einsamkeitsgefühl, das in Deutschland so nie aufkommen mochte. Sie vertrat sich die Beine, packte mit an und freute sich richtig an dem steten Wechsel von Fahrt und Stillstand. Sie hätte ewig so unterwegs sein können. Da sie die Zwischenstrecken jedoch mit einer recht hohen Geschwindigkeit zurücklegen konnten, erreichten sie zu ihrem Bedauern bereits am Vormittag wieder den Club. Sesshoumaru bedankte sich bei ihr und brachte den Wagen weg zum Waschen, eine Aufgabe, bei der ihm die Söhne von Abdul wohl mit Begeisterung behilflich sein würden, während Hi zu ihrem Appartement zurückging, das Paket unterm dem Arm, das er ihr im Hotel überreicht hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)