Severus Snape - Neue Perspektive (Next Update: Jeden Donnerstag!) von Luna_Lovingly (Ein weiterer Streich der Rumtreiber mit schweren Folgen) ================================================================================ Kapitel 1: Der Streich ---------------------- Ein lauer Wind streicht durch die Äste einer alten knorrigen Eiche am See, leises Rauschen begleitet vom flüstern der Blätter, eine Ruhige angenehme Atmosphäre, wenn da nicht im Hintergrund die Lachenden und Lärmenden Schüler wäre. Besonders einige Mädchen schienen es sich zur Aufgabe gemacht zu haben das ganze Hogwartsgelände mit ihrem Gekreische und Gelache auf Trapp zu halten. Doch einen störte das überhaupt nicht – Severus Snape. Es schienen schon Ewigkeiten vergangen zu sein seitdem er auf die großen starken Äste der alten Eiche geklettert war. Trotz seiner Höhenangst und seiner nicht gerade großzügig ausgelegten Sportlichkeit, hatte er es geschafft ohne von jemandem gesehen zu werden. Das schwarze Haar wehte ihm übers Gesicht und der Umhang hing schlaff hinab. Er hatte es sich so gut es eben ging bequem gemacht und war nach kurzer zeit eingeschlafen. Er hatte die letzten Nächte nicht besonders gut schlafen können, und bis jetzt hatte er keinen Ort gefunden an dem er es am Tage nachhohlen könnte ohne gestört zu werden. Doch hier schien ein guter Platz, nie würden ihn die Rumtreiber dort finden, oben in den Baumwipfeln. James Potter seines Zeichens beliebtester und bestaussehenster Junge von ganz Hogwarts brütete gerade mit seinem besten Freund Pad über ihrem neuestem Streich. Er wird in die Geschichte von Hogwarts eingehen! Das jedenfalls haben sich die beiden Jungzauberer vorgenommen. Lachend tüftelten sie noch an dem allerletztem Schliff, es war gar nicht so einfach einen Zauberspruch selbst zu erfinden – und dann auch noch auf Sanskrit – eine Sprache die weder irgendwer lesen noch aussprechen konnte, es hatte Monate und leider auch viele Bibliotheksbesuche, welche sie meist auf Moony abgebügelt hatten, gedauert bis sie so weit waren wie jetzt. Schnell wurden noch die letzten Aussprachen geübt, es sollte ja alles richtig laufen. „Ob das auch bei einem Menschen klappt?“ fragte Sirius „Bei ner Ratte hats geklappt – und er ist ja nichts anderes“ erwiderte James Und beide fingen an zu Lachen, etwas bockig schaute Wurmschwanz von der Seite drein. „Hey!“ versuchte er den beiden klar zu machen dass das grad auch eine Beleidigung für ihn war. James lächelte sein umwerfendes James’sches Lächeln und erwiderte: „Sorry Wurmschwanz…“ das schien dem kleinem zu genügen, er rutschte von der kalten Fensterbank und tapste hinüber zu seinem Bett um seine Schokoladenvorräte zu überprüfen. „Mmhh…ich glaub der is fertig“ meinte Sirius fachmännisch und betrachtet das durchscheinende Pergament und sprach die Wörter aus. James nickte und stand auf sich die Hände abklopfend: „Soo und jetzt lass und Schniefelus suchen!“ Natürlich würde das nicht lange dauern: „Peter bring mal die Karte“ wies Padfoot ihn forsch an, der kleine dickliche Junge mit den Sommersprossen sah etwas beleidigt drein holte dann aber doch die Karte aus einer kleinen braunen Truhe und brachte sie zu ihnen. Einen Schokofrosch im Mund stellte er sich neben James und versuchte zu erkennen was auf dem Zettel stand. Doch Sirius ließ es nicht zu, er steckte den Zettel sofort in seine Hosentasche und betrachtete dann die Karte des Rumtreibers. Peter schien sich nicht mehr zu trauen irgendwelchen Protest gegen diesen mageren Vertrauensbeweis einzulegen, denn James wuschelte ihm durch die Haare und mahnte ihn mit einem viel zu freundlichen Blick – ja da war Pad und sein geheimnis – obwohl er bezweifelte dass der kleine Junge überhaupt irgendetwas entziffern konnte. Pad hatte derweil die Karte aufgeschlagen und murmelte schon ein: „I solemny swear, that I am up to no good“ Und feine braune Linien malten sich auf dem Stück Papier, viele Fußtritte gingen durch die Gänge und versperrten hier und da einen genaueren Blick auf die Namen. Mit gezieltem Blick fanden die beiden Rumtreiber dann aber doch den Jungen mit dem überdimensionalem Riechorgan, er war am See, unter ihrer Eiche? Etwas sauer blickte James drein: „Na da ham wir ja gleich einen Grund ihn rund zu machen!“ verkündete er den Zauberstab erhoben. Sirius stimmte ihm zu und sofort machten sie sich auf und ließen Wurmschwanz alleine im Jungenschlafsaal zurück. Remus saß unten im Gemeinschaftsraum und kritzelte grad auf ein Blatt Papier, wahrscheinlich Hausaufgaben. So ein Streber, dachte sich James schenkte ihm aber noch ein gewinnendes Lächeln als sie an ihm vorbeistürmten. Remus fragte nicht mal mehr wo sie hinwollten – er konnte es sich denken, auch wenn selbst er nicht in den Plan eingeweiht war. Schnell rannten sie die Treppen hinunter, rempelten ein paar Schüler an und wäre fast über Filchs Katze gestolpert. Einmal liefen sie auch geradewegs durch den Kopflosen Nick durch, und auch McGonagalls Ermahnung ließ sie nicht langsamer laufen. Das war einfach alles viel zu aufregend! Bald schon hatten ihre Füße den sich wiegenden Rasen erreicht, welcher bis hinab zum See reichte. Vor ihrem Baum machten sie halt, die ganzen anderen Leute nicht beachtend, obwohl diese ihnen wohl sehr viel Beachtung schenkten. Besonders die zügellosen und manchmal schüchternen Blicke der Mädchen, die sich kichernd hoch zum Hogwartsgebäude bewegend. Bald schon war es ziemlich leer am See, warum nur? Ahh genau es war Mittagszeit, alle gingen in die Große Halle um etwas zu Essen. Zu schade dachte sich James, schließlich hätte er gewollt wie alle sehen wenn ihr Experiment glückt – oder eben missglückt, was lustiger wäre. Aber nun sahen er und Sirius sich ein wenig verwirrt um, sie waren an der Eiche angekommen, doch kein Schniefelus war weit und breit zu sehen. Ob er auch nach oben gegangen war? Nein sicherlich nicht…er wäre an ihnen vorbei gekommen, aber meistens erschien er eh nicht zum Mittagessen. Wo konnte der Fettige nur sein? Sirius lehnte sich an die harte Borke des Baumes und seufzte nachdenklich: „Mmhh…wohin könnte er sich aus dem Staub gemacht haben?“ noch während der schwarzhaarige überlegte wanderte sein Blick nach oben, wo die Sonne durch das Grüne Blätterdach schien – doch etwas warf einen Schatten auf den Boden, kein Ast, kein Tier, nein es war doch tatsächlich Schniefelus der dort oben auf dem Baum hockte! „Sieh mal jetzt ist er zum Äffchen mutiert“ lachte Sirius, und hätte erwartet dass der besagte sich nun geregt hätte doch nichts geschah. James sah verwundert nach oben: „He Schniefelus! Bist unter die Baumknutscher gegangen?“ immer noch keine Reaktion. Sirius trat wutendbrannd gegen den Baum, woraufhin die oberen Äste bedrohlich wackelten: „HEY!“ schrie er, war es doch äußert ungewöhnlich von Schniefelus keine Reaktion zu bekommen. „Sagmal pennt der etwa?“ fragte James die Arme verschränkend. Erst jetzt schien Pad dieser Gedanke zu kommen, er trat einige Schritte zurück und musterte die Schwarze Gestallt auf dem Ast über ihnen. „Nee oder?“ kam nur als Reaktion, ohne zu zögern zückte Pad seinen Zauberstab und richtete ihn auf den Ast: „DEPULSO!“ kam der Kräfte die Zauberspruch, welches den Ast vom Rest des Baumes Ohrenbetäubend Laut wegsprengte. Und er fiel plötzlich, in eine Schwarzes Loch – leider endete dieses Schwarze Loch ungewöhnlich hart begleitet von einem Knacken in seinem Rücken. Severus öffnete die Augen. Schmerz durchzuckte ihn, was war passiert? Über ihm ragte der bedrohlich wirkende Baum auf, unter ihm knarzte der Ast auf dem er gelegen hatte, welcher sich jedoch keinesfalls mehr am Baum befand. Dann beugten sich zwei Gestalten über ihn, nicht minder bedrohlich. „Ahh Schniefelus, endlich von den Toten erwacht?“ lächelte ihn ein bösartiger Sirius an, gefolgt von James Potter der hinzufügte: „Schade dass du nicht auf deinen riesigen Zinken gefallen bist“ Beide stimmten in das Gelächter des anderen ein und Severus brummte der Kopf, sodass er keinen klaren Gedanken fassen konnte, ihm war schlecht und schwindelig – vermutlich eine Gehirnerschütterung – er musste in den verhassten Krankenflügel. Doch James und Sirius schienen da andere Pläne zu haben, sie hatten bereits ihre Zauberstäbe gezückt und zielten auf ihn, Black hatte einen Zettel hervorgekramt. Severus Snape war verwirrt, wie hatte sie ihn gefundne? Und noch schlimmer: was hatten sie mit ihm vor. Noch etwas Schlimmeres als ihn aus 5 Meter Höhe auf den Boden Knallen zu lassen, um ihm damit einige Verletzungen zuzufügen? Er hörte nicht einmal mehr was sie im Chor sagten, es war Sanskrit, das hörte er raus, doch bevor er sich fragen konnte was es bedeutete umgab ihn schon ein greller Rosa Lichtstrahl – und alles wurde Schwarz... [To be continued] Kapitel 2: Die Offenbarung -------------------------- „Es hat echt geklappt!“ kam es einstimmig von den beiden Rumtreibern, welche sich mittlerweile schon im Griffindorgemeinschaftsraum eingefunden haben. Remus zog die Brauen zusammen und wartete ab, sie würden ihm sicher gleich berichten was sie denn nun getan hatten – wie immer, und danach würde es heißen: Remus gib mal die Hausaufgaben her! Er seufzte und die beiden sahen ihn Erwartungsvoll an, als erwarteten sie irgendeine Erwiederung, als diese jedoch ausblieb ließen sie sich auf der Couch ihm gegenüber nieder. Sirius lümmelte sich hin und James verschränkte zufrieden die Arme hinterm Kopf: „Willst du denn gar nicht wissen was wir gemacht haben?“ Remus gab es auf sich weiter auf seinen Aufsatz zu konzentrieren und lehnte sich zurück: „Nun erzählt schon…“ sagte er, irgendwie war er doch ein wenig neugierig. Doch was sie ihm nun erzählten gefiel dem Werwolf gar nicht, missbilligend lauschte er, bis sie endeten: „Siehs dir einfach selber an, der liegt da unten noch, wie ein Toter“ lachte Sirius und klopfte James freundschaftlich auf die Schulter. Remus Augen weiteten sich: „Ihr habt ihn dort liegen lassen?!“ kam die empörte Antwort, und zum ersten Mal wurde der Wolf lauter: „Habt ihr denn überhaupt ein Fünkchen Griffindor Ehre?“ fuhr er sie an und erhob sich. Ungläubig starrten sie ihn an, so hatten sie ihn ja noch nie erlebt: „Der kommt schon klar, Moony mach nich son Aufstand!“ blaffte Pad und lehnte sich wieder entspannt zurück. James ergänzte nur: „Ja genau, Unkraut vergeht nicht!“ Remus schien das nicht akzeptieren zu wollen, er war kein Freund von Severus, und doch gefiel es ihm nicht dass er nun dort unten lag vielleicht hatte er irgendwelche Verletzungen, oder der Zauberspruch war doch schief gegangen und er lag im Koma? Als Vertrauensschüler und Griffindor konnte er nicht anders. Er schritt forsch aus dem Raum, warf seinen Freunden noch einen letzten enttäuschten Blick zu und rannte dann hinunter zum See, obwohl er rannte dauerte es gut 10 Minuten bis er es geschafft hatte sämtliche Treppen und Gänge hinter sich zu lassen und durch das knöchel hohe Gras die Neige nach unten zum See zu laufen. Und dort lag er immer noch. Doch etwas war anders, war das wirklich Severus der da lag? Langsam ging er auf ihn zu heftig Atmend. Kaum zu glauben das die Rumtreiber das angerichtet hatten. Einerseits war er stolz auf sie, dass sie so etwas zustande bringen konnten, und andererseits war es schlicht und einfach erniedrigend. Er kniete sich neben dem schlaffen Körper nieder und stupste ihn an um sicherzugehen dass er nicht nur schlief. Doch das in Schwarze Leinen gehüllte etwas reagierte nicht, so fasste Remus den Entschluss ihn vorsichtshalber ins Krankenzimmer zu bringen. Mme Pomfrey würde schon wissen was zu tun war. Langsam schob er die Arme unter den leichten zierlichen Körper und hob ihn an. Severus’ Gewicht war wirklich nicht nennenswert, und so war es nicht gerade anstrengend ihn bis in den Krankenflügel zu tragen, auch wenn er dafür ein paar seltsame Blicke erhaschte. Schließlich trug er als gebürtiger Griffindor einen Schüler aus Slytherin auf seinen Armen. Bald schon war er im Krankenzimmer angekommen und eine aufgeregte Poppy kam ihm entgegen geeilt: „Was ist passiert?“ kam ihre prompte frage, „Dort drüben hin Mr. Lupin“ sie wies auf ein Bett am Fenster und er bugsierte ihn dorthin. „Ich weiß es nicht.“ Antwortete er schlicht und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett. Jetzt hieß es warten… Langsam drangen Stimmen an sein Ohr, aufgeregtes Geplapper, das er nicht zuordnen konnte. Er gewann wieder Gefühl in seinem Körper, und merkte dass er nicht mehr am See war, kein harter Ast drückte in seinen Rücken, sondern ein mehr oder minder weiches Federbett. Langsam lichtete sich der Nebel der Stimmen und er hörte eindeutig heraus dass die Medihexe sich gerade mit einem Schüler unterhielt. Die Medihexe? War er also im Krankenzimmer? Langsam öffneten sich die verklebten Augen und verschwommen nahm er die sterile Reinheit des Krankenflügels wahr. Bett neben Bett und er lag in einem von diesen. „Wie…“ kam das erste brüchige Wort, und sofort hatte er die ungeteilte Aufmerksamkeit der Medihexe. „Ahh sie sind wach!“ sagte sie erfreut und stellte sich neben sein Bett. „Wie bin ich…hier her gekommen?“ formte er den ersten vernünftigen Satz, er hoffte dass sein Gehirn bald wieder funktionieren würde, im Moment war es wohl nur noch eine schwammige Masse. Mme Pomfrey lächelte und nickte gen des Schülers mit dem sie geredet hatte: „Mr. Lupin war so freundlich sie her zu bringen, Miss…?“ Severus wandte den Blick zu Lupin. ER hatte ihn her gebracht? Remus Lupin? Aber…was war noch mal passiert. Er hatte geschlafen, dann war er gefallen, da waren James und Sirius gewesen aber….Miss? Hatte er sich da gerade etwa verhört? In seinem Kopf herrschte Chaos, was nur allzu selten vorkam. Er hatte sich bestimmt verhört. „Miss? Wie ist ihr Name? Mr. Lupin konnte ihn mir nicht nennen“ Und er hatte doch richtig gehört. Fragend sah er die Medihexe an. Warum sprach sie ihn mit Miss an? Er war doch kein verdammtes Mädchen: „Severus Snape“ antwortete er kühl und sah dann zu Lupin, der kein weiteres Wort verlor, den Blick beschämt gesenkt. Was ging hier vor? Hatte das irgendetwas mit diesem Zauber zu tun den die Rumtreiber über ihn gesprochen hatten? Vielleicht war das alles eine Halluzination und er würde jeden Moment erwachen. Ja genau, es war nur ein Traum, doch ein gellendes Lachen riss ihn aus ebenjenem. Poppy lachte ihn aus. „Ein guter Scherz Miss, obwohl man sagen könnte sie hätten ein wenig Ähnlichkeit mit ihm“ Nun war er wirklich verwirrt. „Wie bitte?“ kam es von ihm recht hysterisch. Der Kopf wurde schief gelegt und die Medihexe betrachtete ihn nachdenklich: „Mmhh, Persönlichkeitsstörungen, vermutlich durch die Gehirnerschütterung, das geht vorbei. Können sie sich erinnern was passiert ist?“ fragte sie und schien wieder ganz in ihrem Element. Severus allerdings war überhaupt nicht in seinem Element, es war als wäre er in ein Schwarzes Loch gefallen und die ganze Welt um ihn herum hatte sich auf den Kopf gestellt, warum erkannte ihn die Medihexe nicht. Ein Blick galt Remus, warum sagte er nichts? Er musste es doch wissen. „Was ist mit mir los?“ verlangte er zu wissen, und noch ehe die Medihexe aufzählen konnte was für Verletzungen er davon getragen hatte holte Remus einen kleinen Spiegel aus seiner Tasche. Severus riss ihn an sich und betrachtete sein Gesicht im Spiegel, und erstarrte. Die Person die ihm entgegenstarrte war nicht er selbst. Es war ein Mädchen! Kapitel 3: Eine neue Identität ------------------------------ Anmerkung: Die beizeichnung Jane Doe kommt in diesem Text vor, also für alle die kein CSI gucken xD Jane Doe/John Doe werden in der Kriminalistik unidentifizierte Leichen genannt. :3 also nich wundern, sev ist zwar keine leiche aber poppy halt ärztin deshalb ist ihr der Begriff geläufig. Und jetzt gehts los! Fahle, fast schon vornehme Blässe, zwei schmale Tintenschwarze Augen umrahmt von einem dichten schwarzem Wimpernkranz. Das lange schwarze Haar fiel in seidigen Strähnen , glatt über seine Schultern. Die Sonst so dünnen fahlen Lippen waren rosé und hatten an Fülle zugenommen und die hohen Wangenknochen lenken von der römischen Nase ab, sodass er beinahe hübsch und elegant wirkte. Als wollte er es nicht wahr haben schmiss er den Spiegel fort. Tausend kleine Splitter brachen aus dem Spiegel und verteilten sich klimpernd auf dem dunklen Holzboden. Remus zuckte zusammen und Mme Pomfrey beobachtete ihn mit einem misstrauischen Blick aus ihren Blauen Augen. Severus legte beinahe Panisch die Hände an seinen Schritt. Da war nichts mehr…nichts. Ein Blick an sich hinab verriet ihm dass ihm sogar Brüste gewachsen wahren, recht beachtliche Brüste, für seinen schlanken, beinahe dürren Körper. „Was haben sie getan?“ krächzte er und sprang aus dem Bett, geradewegs in den Scherbenhaufen. Feine Splitter bohrten sich in seine Fußsohle, und er verspürte einen Stechenden Schmerz im rechten Bein sowie im Rücken. Der Fall war wohl doch nicht so glimpflich für ihn Ausgegangen. Trotzdem wollte er weglaufen. Er musste hier raus - und gaanz weit weg. Trotz des Schmerzes rann er los er schaffte es sogar durch die Tür doch kurz dahinter knallte er in einem Schwindelanfall schmerzhaft gegen die Wand. Er sackte zusammen und saß dort wie ein Häufchen Elend, gepeinigt von den Blicken der Vorbeikommenden Schüler und deren Getuschel. Er wünschte sich ein Loch in das er versinken konnte, ganz tief sodass ihn niemand mehr sehen niemand mehr verspotten konnte. Eine Warme Hand auf seiner vor Schmerz pochenden Schulter und eine ebenso warme Stimme sprach: „Shht…du musst zurück ins Krankenzimmer“ Das war Lupin, und Severus fragte sich ehrlich warum dieser so etwas tat: „Verschwinde! Was kümmerst du dich überhaupt? Geh zurück zu deinen Freunden. Kannst sie ja loben wie gut ihr Streich geklappt hat!“ fauchte Snape, mit ungewöhnlich hoher und Mädchenhafter Stimme, trotzdem fehlte ihr nichts von der Snape’schen Kälte und Verächtlichkeit. Noch bevor Remus etwas erwidern konnte kamen die donnernden Schritte der Medihexe näher: „Zurück ins Bett Miss Jane Doe!“ kam ihre harte Anweisung, welche keinen Widerspruch duldete. Sie griff Severus unter die Arme und schleifte ihn, trotz seiner heftigen Gegenwehr, zurück ins Krankenzimmer. Remus hatte den Mund geöffnet als wollte er noch etwas sagen, schien es sich dann aber anders zu überlegen und blickte scheu gen Boden. Als Severus mit einem Dumpfen Geräusch in sein Bett bugsiert wurde wandte sich Remus ab und ging. Severus hingegen schien gerade erst angefangen zu haben heftig protestierend öffnete er den Mund, welcher ihm sogleich mit einem Löffel übel schmeckender zähflüssiger Medizin gestopft wurde. „Machen sie nicht so einen Aufstand!“ sagte die Medihexe forsch, „Sobald ihre Verletzungen geheilt sind und sie sich an ihren Namen erinnern können, dürfen sie gehen. Aber bis dahin bleiben sie brav hier Miss Jane Doe!“ Severus’ Brauen zogen sich zu einem Strich zusammen während er die Hexe düster musterte. An seinen Namen erinnern, dass er nicht lachte. Doch nun musste er sich konzentrieren, er wäre ja nicht Severus Snape wenn er nicht die Lage analysieren und einen komplexen Plan entwerfen würde. Die Lage war recht einfach: Er war durch einen dummen Streich zu einem Mädchen geworden, und nun steckte er hier im Krankenflügel fest, ohne einen Ausweg. Nun kam der Plan an die Reihe, dafür musste er etwas länger überlegen. Also…zuerst musste er hier raus, dafür musste er sich eine neue Identität entwerfen, …die er leider spielen musste, bis er ein Gegenmittel gefunden hatte. Also ein neuer Name musste her, das war recht einfach, er nahm einfach den Namen seiner Mutter, das würde nicht weiter auffallen schließlich kannte niemand seine Mutter,noch ihren Namen. Eileen Prince, würde er also ab sofort heißen. Er kratzte sich nachdenklich an der Nase während er einen Wandteppich ihm gegenüber akribisch musterte. Er merkte gar nicht dass die Medihexe sich bereits einem anderen Patienten zugewandt hatte. Nun brauchte er nur noch eine Geschichte. Nun also, Ihr Vater, Orion Prince, war gestorben, deshalb sind er und seine Mutter, Celeste Todd nach Spinners End umgezogen, dort heiratete sie einen Muggel namens Sebastian Todd. Eileen hat allerdings ihren Geburtsnamen behalten wollen. Vor diesem Umzug waren sie sehr wohlhabend gewesen, und Eileen besuchte eine Privatschule für junge Zauberer. Nun hatten sie allerdings kein Geld mehr dafür und sie musste auf Hogwarts gehen. Da das ganze alles so plötzlich geschah, wechselte sie mitten im Schuljahr hier her. Das war wohl eine passable Geschichte, jedenfalls reichte sie fürs erste um die dummen Fragen seiner Mitschüler zu befriedigen. Noch beim Nachdenken war er in die Kissen gerutscht und in einen langen traumlosen Schlaf geglitten. Am frühen Morgen wurde er von einer besorgten Medihexe geweckt: „Guten Morgen Miss Doe, wie geht es ihnen?“ Langsam öffnete Severus die Augen, und registrierte wo er war und was passiert war. In der Hoffnung es wäre doch nur ein Traum gewesen sah er an sich hinab, doch er sah die gleichen Brüste wie gestern schon. Missmutig setzte er sich auf und bemerkte das wirklich alle Schmerzen weg waren, die Medihexe war wirklich gut in ihrem Beruf: „Sehr gut! Darf ich jetzt gehen?“ kam die etwas ungeduldige Frage seinerseits, wofür er einen bösen Blick von Mme Pomfrey erntete. „Wie heißen sie?“ kam daher die unmissverständliche Frage. Severus hatte sich bereits aufgesetzt, als wäre dass alles nicht mehr notwendig, und antwortete beiläufig: „Eileen Prince“ während er sich den Rock überzog. Moment mal? Den Rock? Die Medihexe schien so frei gewesen zu sein ihm Mädchenuniform geholt zu haben. Wirklich toll, dachte er sich und verzog die Lippen, während er auch noch Strümpfe und Schuhe anzog. Hoffentlich lief er heute keinem Rumtreiber über den weg – er konnte das Gelächter schon hören. Ein seufzen entrann ihm, obwohl ihm der Gedanke kam dass er auf jeden fall zu den Rumtreibern gehen müsste, schließlich brauchte er die Gegenformel! Hoffentlich waren sie wenigstens so schlau gewesen eine zu erfinden, was er bei deren Planung wohl nicht vermuten konnte. Mme Pomfrey nickte nur und wand sich ab: „Gut, gut …gehen sie Miss Prince“ sie winkte ab und verschwand dann hinter einem Vorhang der um ein Nahes Bett gezogen worden war, wahrscheinlich lag dahinter ein Junge der wohl ziemlich übel zugerichtet war. Die erste Hürde war also genommen. Er war frei, also zog er sich noch rasch den Pullover über, was sich als regelrechte Hürde entpuppte und machte sich dann eilig auf in den Slytherin Gemeinschaftsraum. Er wollte seine Bücher hohlen und schleunigst zum Unterricht. Zaubertränke stand auf dem Plan. Gott sei dank hatte er trotz dieser Umstände noch keine einzige Stunde verpasst. James beobachtete seinen Freund Remus skeptisch, schon den ganzen Abend hatte er auf dem Fensterbrett gesessen und vor sich hingedöst, und nun tat er das schon wieder. Das brachte Pad fast zur Weißglut: „Hallo? Erde an Moony!“ blaffte er ihn an und schüttelte ihn. Dafür erntete er nur einen missbilligenden Blick vom Wolf, jedoch keine einzige Silbe. Pad legte die Stirn in Falten und wandte sich James zu: „Mach du doch auch mal irgendwas…“ forderte er ihn auf. James nickte und ging zu Remus hinüber. Er wollte es versuchen… „Hey Rem“ sagte er vorsichtig während er sich neben ihn an die Wand lehnte. Der Hund beobachtete die beiden argwöhnisch und ließ sich dann auf sein Bett nieder, er würde die Sache James überlassen. „Wasn los Kumpel?“ die Frage hatte er Moony schon tausendmal gestellt. Seit er gestern wiedergekommen war, hatte er jedoch kein einziges Wort mit ihnen geredet. Ein Seufzen entrann den Lippen des Werwolfes und sein warmer Atem beschlug für einige Sekunden die Scheibe. James legte eine Hand auf seine Schulter und neigte sich zu ihm hinunter, sein Gesicht in Moonys Haaren vergrabend: „Es ist doch nicht wegen Schniefelus oder?“ kam die flüsternde Frage. Was anderes konnte es ja schon gar nicht mehr sein…dieser verdammte Schniefelus! Irgendetwas hatte er mit Moony gemacht. Remus wandte nun endlich den Kopf um und sah James in die Haselnussbraunen Augen. „Ihr seid zu weit gegangen“ kam die schüchterne Antwort. Prongs war schon fast erleichtert über diese Aussage, der erste Hinweis. Doch nun war James derjenige der ihn missbilligend ansah: „Na und, was kümmert uns Schniefelus? Du solltest aufhören auf dein gutes goldenes Gewissen zu hören.“ James wuschelte ihm mit der Hand durchs Haar und lächelte ihn an: „Der kommt schon klar!“ fügte er an. Remus schien davon nicht überzeugt zu sein, und doch lehnte er sich Halt suchend an James. „Mmhh…ich bin euch noch nie in den Rücken gefallen James…“ flüsterte er und James nickte lächelnd: „Nein, du bist ja auch unser bester und treuester Freund Remus!“ Ein herzzerreißender Seufzer, dann herrschte Stille. Bis Padfoot auf einmal von seinem Bett aufsprang und meinte: „Wir müssen los zu Slughorn“ er hielt nicht viel von diesem ‚Mädchenkram’ den die Jungs da gerade austauschten, vielleicht war er aber auch einfach nur ein wenig Eifersüchtig...wer weiß. Er griff seine Schulsachen und verließ den Jungenschlafsaal. Remus und James folgten ihm nachdem sie noch einmal freundschaftliche Blicke ausgetauscht hatten. Jetzt würden sie zum ersten Mal Severus begegnen in seiner neuen Rolle als Mädchen – das würde wohl amüsant werden. Kapitel 4: Die Waffen einer Frau -------------------------------- Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum fiel er nicht weiter auf, schließlich war an ihm nichts Ungewöhnliches. Seine Schritte hallten von den kargen Kellerwänden wieder, sodass er sich mehrmals umsah um sich zu vergewissern dass er nicht verfolgt wurde – doch wer sollte ihn schon verfolgen? Severus du wirst langsam paranoid, ermahnte er sich. Nun stand er vor dem da leise das Passwort flüsternd, und das Portrait von dem mürrisch dreinblickenden Spitzbärtigen Mann ließ ihn eintreten, auch wenn er Severus darauf hinwies dass er ‚sie noch nie hier gesehen hätte’, das quittierte Snape mit einem einfachem Nicken. Drinnen war es fast schon zu leer. Nur noch hier und da saßen ein paar Slytherin Schüler, die allerdings keine große Notiz von ihm nahmen. Umso besser, vielleicht konnte er sich ja unbemerkt in den Jungenschlafsaal schleichen. Severus wollte gerade die Hand auf die Türklinke zum Jungenschlafsaal legen da drang hinter ihm eine Stimme an sein Ohr: „He! Mädchen haben da keinen Zutritt“ Outsch…da passte wohl jemand besonders gut auf. Seufzend überlegte er wie er sich aus dieser Situation rausmanövrieren konnte. Er wandte sich schwungvoll um und betrachtete den kleinen dicklichen Jungen der ihn gerade angesprochen hatte. Sebastian Perse. Er konnte nicht gerade große Intelligenz noch Beliebtheit vorweisen, und dass würde sich Severus zu nutzen machen. Auch wenn er sich nun am liebsten übergeben hätte. Er räusperte sich und ging so geschmeidig er konnte auf den Jungen zu der ihn argwöhnisch musterte. Schnurrend sagte Severus: „Tut mir leid Süßer“ Gott Severus, dachte er sich, und doch spielte er seine Rolle weiter: „Weißt du, vielleicht könntest du mir ja einen Gefallen tun?“ die seidenweiche Stimme erreichte den Jungen genau da wo sie hinsollte, und ein erregtes Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit, als Severus sich hinter ihn stellte und die grazilen Hände auf seine Schultern legte. Es kam nicht alle Tage vor dass ein Mädchen so mit ihm sprach, die meisten ekelten sich vor ihm und hielten lieber Abstand, genauso wie Severus es lieber getan hätte. Doch nun brauchte er den leicht manipulierbaren Jungen, welcher eifrig nickte: „jaa!“ kam es über wulstigen Lippen. Severus beugte sich zu ihm hinunter, sodass sein Mund direkt neben dem Ohr des Jungen war und flüsterte: „Weißt du welches Bett Severus Snape gehört?“ wieder ein eifriges Nicken gepaart mit einem seufzen: „Gut…bring mir alle Bücher und andere Utensilien die du dort findest und pack sie in die Tasche die dort irgendwo liegen müsste.“ Die Stimme war immer noch seidig, auch wenn er seine nächsten Worte lieber zurückgenommen hätte: „Dann bekommst du auch eine kleine Belohnung.“ Sofort wandte sich Sebastian um und spitzte die Lippen. Widerwärtig, dachte sich Severus und zeigte mit dem Finger auf die Tür: „Zuerst die Sachen“ nun war sein Ton nicht mehr so nett, es klang wie ein Befehl…schon eher Severus’ Tonlage. Der Junge zuckte zusammen und nickte, gar beängstigt ob der plötzlichen Dominanz. Er huschte hinüber zur Tür und war alsbald verschwunden. Hoffentlich ließ er sich nicht allzu viel zeit, denn ein nervöser Blick auf die Uhr, mit ihrem nervtötendem langsamen Ticken, verriet ihm dass er nur noch 5 Minuten hatte Nach gefühlten 3 Stunden kam der Junge mit einer Vollgestopften Tasche aus dem Jungenschlafsaal, ein hämisches Lächeln auf den Lippen. Sofort entriss Severus ihm die Tasche und setzte ein halbherziges Lächeln auf: „Danke!“. Gerade wollte er sich umdrehen und lostürmen, da packte Sebastian mit ekelhaften Wurstfingern seinen Pullover und hielt ihn fest. „Was denn noch?“ blaffte Severus und sah zu ihm hinab. „Wo bleibt meine Belohnung?“ kam die quietschende Frage des Jungen, welche Severus nur mit einem: „Igitt…“ quittierte und sich losriss. Ein enttäuschter wütender Blick wurde ihm nachgeworfen – doch das interessierte ihn nicht mehr, er wollte nur noch pünktlich zum Unterricht kommen. Als wäre eine Schar Hunde hinter ihm her hetzte er zum Unterrichtsraum für Zaubertränke, und kam genau zum Glockenschlag in den Unterrichtsraum, abgehetzt und nach Atem ringend, was ihm schon mal die ersten verwunderten Blicke einbrachte. Er ließ sich auf seinen alten Sitzplatz sinken und versuchte erst einmal seinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen, was ihm auch recht schnell gelang. Von weitem hörte er schon ein unterdrücktes Lachen. Das konnte nur von den Rumtreibern kommen. Ob sie es schon rumerzählt hatten? Hoffentlich nicht. Er seufzte kurz, fast schon ein wenig theatralisch und richtete Kleider und Haar, wollte er doch nicht auffallen. Rasch wurden die Sachen aus der Tasche gewühlt. Perse hatte sich wirklich nicht viel mühe gegeben die Sachen einigermaßen ordentlich in die Tasche zu packen – sie lagen kreuz und quer, hier und da waren Eselsohren in den Seiten und sein Tintenfass hatte überall flecken hinterlassen, weil es nicht richtig verschlossen war – na super. Er war gerade noch so tief in Gedanken an seine Schulsachen versunken da drang auch schon eine kräftige Stimme an sein Ohr – Slughorn: „Guten Morgen! Oh…wie es scheint haben wir einen Neuzugang?“ diese Frage kam recht verwundert, und erst jetzt sah Severus auf und sah ihn mit gleichgültigem Blick an. „Wollen sie sich kurz vorstellen?“ fragte er und Severus seufzte, nun ja da musste er wohl durch. Kurz räusperte er sich: „Chrm, chrm…Mein Name ist Eileen Prince, und ich werde ab heute diese Schule besuchen“ seine Stimme klang nicht gerade erfreut, und schon wollte er sich wieder seinen Schulbüchern zuwenden als Slughorn eine Frage stellte: „Weiß eigentlich jemand wo Severus Snape ist?“ Oh oh, …dafür hatte er sich keine Geschichte einfallen lassen. Viele fingen an zu tuscheln und einige schüttelten nur mit dem Kopf, doch plötzlich hob sich ein Arm in seiner Nähe. Und diesen Arm hätte er am allerwenigsten erwartet. Slughorn anscheinend ebenso wenig, jedenfalls sah er ihn verwundert an: „Oh…Mr. Lupin, ich wusste gar nicht dass sie mit Mr. Snape befreundet sind“ Dem raunen aus der Klasse nach zu urteilen hätte das wohl niemand vermutet. Immer noch hatte der Werwolf den Arm empor gereckt, und machte ein leicht peinlich berührtes Gesicht, als man ihn als Severus’ Freund erklärte. Von seinen Freunden erntete er genauso verwunderte Blicke, wahrscheinlich vermuteten sie jetzt das unmögliche – Remus plauderte. „Ähm ja…erzählen sie Mr. Lupin“ sagte Slughorn noch einmal, nachdem Remus immer noch nicht geplaudert hatte. Der Arm senkte sich, beobachtet von einer hochgezogenen Braue, die Severus gehörte. Es schien so als wenn Lupin noch kurz überlegte, jedenfalls strich er sich verlegen das Haar zurück und fing erst dann an zu Reden: „Severus Snape, also er ist…er musste nach Hause, ein Familiärer Notfall…ich weiß nicht wie lange er wegbleibt. Er musste ganz überstürzt aufbrechen.“ Schusterte er sich zusammen, unter dem schweigenden durchdringenden Blick von Slughorn. Doch als er geendet hatte, machte dieser nur ein: „mmhh…nun gut…an die Arbeit“ und ließ das Thema hinter sich. Lupin atmete geräuschvoll aus, und hatte die ganze stunde lang keine Ruhe mehr vor seinen Freunden. Immer wieder fragten sie ihn warum er Snape beschützt hatte, was nur in ihn gefahren war…er schwieg, versuchte sich auf den Unterricht zu konzentrieren und sagte kein Wort, soweit Severus das aus seinen Seitenblicken beurteilen konnte. Warum gerade Remus Lupin, fragte er sich, warum hatte sich gerade ein Rumtreiber für ihn eingesetzt, ihm eine passende ausrede zusammengelogen. Severus seufzte leicht und konzentrierte sich von nun an auch of den Unterricht, was gar nicht so einfach zu war. Immer wieder hörte ein: „Psst…“ durch die Reihen raunen, dann flogen ein paar kleine Papierkügelchen an seinen Kopf und glitten an seinem langem Schwarzem Haar hinab. Nun war schon ein Mädchen und immer noch wurde er gepiesackt? Er verzog die Lippen und dachte sich dass diese Klasse wohl unverbesserlich sei. Gerade als er dreimal in seinem Blubberndem Kessel herumrührte kam etwas zu ihm herübergeflattert. Ein kleines Weißes stück Papier in der Form eines Origami Vogels. Welcher direkt auf dem Rand seines Kessels landete. Missmutig beäugte Severus den Vogel, dann gerade als er danach greifen wollte, kam Slughorn vorbei und war mit seinen kleinen Fingern Schneller. „Was haben wir denn da?“ fragte er, obwohl das wohl eher rhetorisch gemeint war. Er faltete das Papier auseinander und las laut und deutlich vor: „Hallo Eileen, hättest du Lust mich zum nächsten Hogsmeadausflug zu begleiten? Gz. Ebbenforth“ Ebbenforth war ein recht großer, gutausehender Slytherin, er hatte ein Spitzes Kinn und eine breite Nase, seine Augen malten sich ein wenig zu klein in seinem ebenmäßigem Gesicht aus, ansonsten war er von der Statur wohl eher durchtrainiert. Severus hatte nie viel mit dem Quidditschspieler zu tun gehabt. Doch nun da er hörte was auf dem Zettel stand lief Severus rot an. Er hatte noch nie in seinem ganzen Leben einen solchen Zettel bekommen. Slughorn hob die Brauen: „Ihr erster Verehrer Mrs. Prince“ bestätigte er, und legte den Zettel auf seinen Tisch, was Severus mit einem bitterem Lächeln quittierte, das Rot war wieder aus seinem Gesicht gewichen: „Aber nicht in meinem Unterricht Mr. Ebbenforth!“ sagte er nun ein wenig lauter zu dem 3 Tische weiter entferntem Jungen, welcher ein sympathisches Lächlen aufgelegt hatte, und von seinem Freund freundschaftlich gegen den Arm geboxt wurde.Slughorn murmelte er noch so etwas wie: „Glückwunsch“ ehe er weiter ging die Tränke betrachtend. Severus fragte sich ob diese Murmelei auf den perfekten Trank oder auf den Fakt das Ebbenforth etwas von ihm wollte bezogen wa, er hoffte auf den Trank, denn auf ersteres konnte er gut und gerne verzichten. Die Rumtreiber derweil legten sich fast lang vor lachen,da sie als einzigste über den Fakt bescheid wussten dass in diesem Mädchenkörper eigendlich ein Junge steckte. Nach einer halben Ewigkeit, war die Stunde endlich beendet, Severus erhielt ein Ohne Gleichen für seinen Felix Felici, und verließ so schnell wie möglich den Raum. Er wollte auf keinen Fall Ebbenforth begegnen, und schon gar nicht wollte er mit den Rumtreibern einen Gang passieren, er konnte schon ihr gelächter hören - wahrscheinlich hatten sie längst vergessen das Remus ihn beschützt hatte.Doch er wollte Remus begegnen, wollte ihn fragen warum er das getan hatte…Doch das würde Warten müssen. Severus musste ihn allein erwischen Gerade als er die Treppe hinaufging drang von hinten eine Stimme an sein Ohr: „He Eileen Prince!“ eine kraftvolle, junge Stimme, die nur Ebbenforth gehören konnte... Kapitel 5: Lästige Verehrer und noch lästigere Feinde ----------------------------------------------------- Severus zuckte unmerklich und wandte sich ganz langsam um. Immer noch hoffte er sich zu irren, und doch war es unvermeidbar den breitschultrigen Hünen zu übersehen. Gerade wollte sich Snape schwungvoll umwenden um den Treppenaufgang hinauf zu eilen, da schnellte auch schon eine Hand mit dazugehörigem muskelbepacktem Arm an seinem Gesicht vorbei und prallte auf die Mauer um ihm diesen Ausweg zu nehmen. “Hast du es so eilig?” sagte Ebbenforth mit seidenweicher Stimme, bei der sich Severus am liebsten auf die schwarzen Turnschuhe seines Gegenübers übergeben hätte. Ebbenforth war schon immer von sich und seiner vermeindlichen Anziehungskraft auf Mädchen überzeugt gewesen, fast könnte man meinen er wäre ein slytherinscher Sirius Black, nur das Black bei weitem den Record an gebrochenen Mädchenherzen hier auf Hogwarts - und wer weiß wo noch - hielt. Ebbenforth kam näher, sodass Severus gezwungen war den schmalen Rücken an den kalten Stein zu pressen. Minziger warmer Atem schlug ihm entgegen, doch er verzog keine Miene. Natürlich würde der Quidditschspieler kein ‘Nein’ akzeptieren, und doch konnte man es ja mal versuchen: “Ich werde nicht mit dir ausgehen!” kam es kalt und harsch über die zart rosé farbenen Lippen. Sein Gegenüber hatte wohl nicht mit einer derart schnellen Abfuhr gerechnet, und schaute einen Moment lang recht verdutzt drein, ehe er sich wieder fing und mit ekelhaft schleimiger Stimme antwortete: “Da verpasst du aber etwas Süße”, wobei er eine Strähne von Severus’ seidigem schwarzen Haar in zwischen seine großen Finger nahm. Das war zuviel…eindeutig. Schneller als jemand ‘Schrumpfhörniger Schnarchkackler’ sagen konnte zog Severus seinen Zauberstab aus der mistigen Tasche und sprach: “Petrifficum Totalus” Sofort erstarrte Ebbenforth - noch immer eine Strähne von Severus’ Haar in der Hand - zu einer recht bizarr wirkenden Figur. Ein Schubs genügte, und der sonst so starke Junge fiel einfach um, wobei er ziemlich viel Staub vom schmutzigem Kellerboden aufwirbelte. Diese plötzliche Begebenheit versetzte einige Schüler erst in staunen, dann brachen sie in heilloses Gelächter aus. So hilflos hatten sie den Hünen wohl noch nie gesehen - wobei man bemerken musste, dass es mehr die Gryffindors waren die lachten. Eine Sorge weniger. Zufrieden ließ Severus den Zauberstab sinken, und wollte sich gerade dem Aufgang zuwenden als sich eine Hand grob auf seine Schulter legte. Severus zog die Brauen zusammen, wer wollte denn nun schon wieder etwas von ihm? Schon jetzt wünschte er sich wieder seinen unauffälligen schmächtigen Körper wieder…er wollte wieder von allen übersehen werden, und irgendwo alleine und in ruhe in der Bibliothek sitzen. Nun prustete etwas hinter ihm los: “Respekt Schn…äh Prince! Bist ja eine richtige Kratzbürste!” diese Stimme würde er überall wiedererkennen. Potter. Nun es war wohl nicht vermeidbar gewesen dass er die ganze Szenerie mit ansah, mit ihm zusammen wohl auch der Rest seiner ‘Belegschaft’. “Nimm deine dreckigen Finger von mir Potter!” zischte Severus mit viel zu hoher Stimme, was James wohl nur noch lächerlicher fand, dieser nämlich beugte sich zu ihm vor und flüsterte: “Nicht so garstig Prinzessin…schließlich bin ich der einzige der ‘das hier’” hierbei strich er Severus fast schon zärtlich über die hohe Wange, “wieder rückgängig machen kann”. Severus hob eine Braue, ehe er James Hand weg schlug und sich in einer schnellen Bewegung zu ihm umwand. “Als wenn ich deine Hilfe bräuchte ‘Potter’” fauchte Snape, und sparte sich den Zusatz, dass er mehr über Zaubertränke und schwarze Magie wusste, als jeder andere Schüler. James ließ sich keinesfalls beirren und lachte nur noch ein: “Oh…das werden wir sehen” ehe er seine Freunde einholte, die den Treppenaufgang schon fast wieder verlassen hatten. Severus hingegen stand immer noch unten an der Treppe - nun gänzlich allein, nunja bis auf den erstarrten Ebbenforth der mit seinem schleimigen Grinsen immer noch die schwarzen Spinnen an der Kellerdecke anlächelte. Die Rumtreiber hatten also doch ein Gegenmittel? Oder wollte er sich wieder nur wichtig tun? Severus konnte sich nicht vorstellen das die beiden in der Lage waren so etwas zu veranlassen…doch immerhin hatten sie es geschafft ihn in ein Mädchen zu verwandeln. Verdammt. Sie würden Vorderrungen stellen, das war ganz gewiss - es würden Dinge sein die ihn bis aufs Blut demütige würden, wenn das nicht schon Demütigung genug war. Nun. Zuerst müsste er rausfinden ob es wirklich so etwas wie einen Gegenspruch in ihrer Obhut gab, doch wie stellte er das bloß am besten an? Schritte rissen Severus aus seinen Gedanken. “Sie sind ja immer noch hier Miss Prince?” sagte die verwunderte Stimme des alten Slughorn, dann entfuhr ihm ein kleines fiepsen als er Ebbenforth auf dem Boden liegen sah. “Du meine Güte…” mehr hörte Severus nicht mehr, da er schon die Treppen stufen hinauf eilte, er hatte keine Lust sich jetzt auch noch mit Slughorn auseinander zu setzten, und vor allem wollte er nicht dabei sein wenn Ebbenforth wieder ‘entstarrte’, hoffentlich hielt sich dieser Kerl jetzt von ihm fern. Wenn er nur an ihn dachte hatte Severus das gefühl kleine grüne Eiterbeulen auf den Armen zu bekommen. Nun würde er zur nächsten Stunde gehen. Die gleichen Ausreden. Übernächste Stunde. Gleiche Erklärung…so ging es den ganzen Tag bis zur Mittagspause. Lehrer waren verdutzt, er erklärte und übernahm sogleich Remus’ Part auch Severus Teil der Ausrede zu erzählen. Alle waren weitesgehend zufrieden. Nur auf ein Gespräch würde er sich noch gefasst machen müssen. Auf das mit Albus Dumbledore. Der Schulleiter würde sich nicht so leicht von solch einer Ausrede einlullen lassen. Natürlich nicht, er würde es wissen wenn jemand plötzlich die Schule verlässt oder jemand herwechselt. Doch müsste er ihm die Wahrheit erzählen? Nunja vermutlich wüsste der Schulleiter die Wahrheit auch ohne große Worte - Severus hatte immer das Gefühl gehabt, dass diese leuchtenden blauen Augen direkt in die Köpfe der Schüler hineinsehen konnten - und das hatte er von Anfang an ziemlich abscheulich gefunden. Remus saß auf seinem Bett, eine Rolle Pergament über ein Buch gespannt und den Federkiel in Tinte getaucht. Im Gemeinschaftsraum war es zu voll und aufregend gewesen heute Abend. James und Sirius haben ihren Triumph gefeiert, zusammen mit dem ahnungslosem kleinem Wurmschwanz der von dem Streich noch gar nichts mitbekommen hatte. Selbst hier im dämmrig erleuchteten Schlafzimmer konnte Remus sich nicht konzentrieren. Immer wieder hing er mit seinen Gedanken fest. Woanders. In einem anderem Raum, einer anderen Zeit. Wie Severus ihn angesehen hatte - so voller Abscheu. Als wäre er eine kleine Kakerlake die zwischen den Salatblättern umher kroch. Was hätte er sagen sollen? …Nichts, es gab keine Worte um das Entsetzen von diesem blassem Gesicht zu nehmen. Keine Worte die beschrieben wie schlecht sich Remus in diesem Moment gefühlt hat. Er wollte ihm helfen, ihm beistehen…irgendwie. Warum wusste er auch nicht mehr so recht. James würde es wohl sein ‘gutes goldenes Gryffindor Gewissen’ nennen. Und doch mischte sich dort wohl auch eine Art Beschützerinstinkt bei, den der Wolf vorher noch nie verspürt hatte. Als er die schlaffe zierliche Gestalt dort so hilflos im Gras hat liegen sehen, muss wohl irgendeine Sicherung durchgebrannt sein - so hätte es wohl Pad beschrieben. Und er hatte ja recht, beide hatten recht. Er benahm sich unwirklich in letzter Zeit. Woher die Eingebung kam ihn vor Slughorn zu beschützen wusste er auch nicht mehr. Es war einfach da, dieses Gefühl nun den Arm heben zu müssen und da war es auch schon passiert. Seufzend strich sich der Wolf das Blonde Haar aus der Stirn während er seinen Aufsatz über Mondsteine anstarrte, der bis jetzt gute 5 Sätze umfasste, wobei der letzte Satz aus gerade einmal 2 Wörtern bestand: “…Severus Snape…” Gerade wollte er den Namen durchstreichen, da erreichte ihn eine Stimme nah an seinem Ohr: “…Das Severus Snape vom Mond kommt wussten wir alle schon längst, aber ich denke nicht das Slughorn dass in meinem Aufsatz lesen möchte”, ein Grinsen war in der Stimme zu hören, das war Sirius, der sich wohl hereingeschlichen hatten als Remus gerade in Gedanken gewesen ward. Hastig strich er den letzten Satz durch, und vorsichtshalber ging er noch ein paar mal drüber - ein paar mal zu viel, das blass riss unter dem spitzen Federkiel. Sirius lachte amüsiert: “Nun das musst du aber noch mal machen Moony, ich möchte dass mein Aufsatz schön ordentlich ist…” Remus schwieg immer noch, dann fasst er sich und sah seinen Freund aus friedlichen Augen an, die im harten Kontrast zu seiner mahnenden Stimme standen: “Nun…ich dachte mir mit ein paar Fehlern und Unordentlichkeiten wirkt das ganze authentischer!”, so eine giftige Antwort hatte Sirius wohl nicht erwartet, er war ein wenig verwirrt und blaffte dann: “Ach übernehmen wir uns schon die Gehässigkeiten von unserem neuen besten Freund: Schniefelus” Remus schüttelte nur den Kopf, ehe er den durchgeweichten Tintenfleck mit einem Taschentuch trocknete: “Pad, du weißt dass er nicht mein Freund ist…Du, James und Peter, ihr seid meine besten Freunde!” Sirius schien in Streitlaune zu sein, jedenfalls wand er sich etwas beleidigt ab und verschränkte die Arme vor der Brust: “Achja…und deshalb trägst du ihn auch ins Krankenzimmer und lässt dir für ihn eine Ausreden einfallen!” Remus betrachtete Sirius Profil eine Weile. Sein schwarzes Haar glänzte schön im abendlichen Mondlicht, kein wunder dass er solch ein Mädchenschwarm war. “Hey Pad…komm schon, du kennst mich. Ich bin Vertrauensschüler, das sind einfach Instinkte…”, das klang selbst in seinen Ohren für eine ziemlich schlechte Ausrede, so schien das auch Sirius zu sehen, welcher nur verächtlich schnaubte. Oh ja…wenn Pad einmal schmollte. Remus seufzte legte das Pergament und die Tinte beiseite, ehe er hinüber zu Pad ging. “Glaubst du mir wenn ich mit hinunter komme euren ‘Sieg’ feiern”, er wollte es sich nicht mit seinen Freunden verderben, und sofort schien das auch zu klappen. Sirius strahlte wieder, und ging sofort forsch auf die Tür zu, als wäre das alles worauf er abgezielt hätte. Kapitel 6: Bibliotheksgeflüster ------------------------------- Das Thema Ebbenforth schien vorerst gegessen zu sein, jedenfalls wagte er sich keine 5 Meter mehr näher an die Schwarzhaarige heran, nicht zum Leidwesen Severus’. Ein Problem weniger, und dadurch mehr Zeit sich nun endlich der Aufgabe zu widmen Wie-werde-ich-wieder-ein-verdammter-Kerl. Zuerst musste er an den Spruch gelangen den sie gesagt hatten, er musste ihn übersetzen und studieren, wozu wohl einige Besuche in der verbotenen Abteilung nötig waren. Eine von Severus’ leichtesten Übungen, hatte er doch schon abermillionen Nächte zwischen den staubigen Regalen verbracht, die schwarze Magie zu studieren. Nun tat sich das nächste Problem auf - wie kam er an den Zauberspruch? Die Rumtreiber hatten ihn sicherlich irgendwo niedergeschrieben. Wo würden sie den Zettel aufbewahren? Vermutlich nicht in ihrer Hosentasche…so dumm waren sie leider Gottes nicht. Severus’ entwich ein dumpfer Seufzer, und sogleich erschrak er ob dem unwirklichem Klang. Er hatte sich noch immer nicht an die hohe Stimme gewöhnt die nun sein Eigen war. Genauso wenig wie an die Brüste die bei jedem Schritt hin und her wippten, sodass er jedes Mal dachte sie würde ihm sogleich aus der Bluse springen wollen. Wie hielten Mädchen das nur aus? Diese Störenden Dinger, welche man dazu noch in störende BH’s zwängen musste - oh ja er trug BH’s, Heute war es ein schwarzer mit Spitze verzierter Push-Up BH, den sich Severus von einem Slytherin Mädchen im Nachbarbett leihen musste, unter der Ausrede sein Gepäck wäre auf der Fahrt hierher verloren gegangen. Doch diese BH’s waren noch nicht einmal die Spitze des Eisberges. Schlimm genug dass er nun wenn er morgens unter der Dusche an sich heruntersah NICHTS mehr sah - wobei er zweimal fast vor Schreck laut aufgeschrien hätte - nein dieses NICHTS musste auch noch mit engen kneifenden Unterhöschen bedeckt werden - nicht schöne weite Shorts, nein kleine enge Höschen, welche nicht einmal mehr die hälfte seines Allerwertesten bedeckten. Am liebsten hätte sich Severus ein großes schwarzes Loch gesucht und wäre ganz einfach darin versunken, einfach so im Nichts. Als immaterielles Etwas, das weder Junge noch Mädchen war - keine Sorgen mehr. Doch leider hatte ihn die Nachricht noch nicht erreicht, dass irgendwer so etwas erfunden hätte. Leider. Severus fummelte gerade wieder an seiner Bluse herum - der 3. Knopf von Oben war schon wieder aufgegangen - als er Schritte herannahen hörte. Gut zu hören auf dem alten Parkettboden, der die Bibliothek zierte. Natürlich wäre es nicht verwunderlich wenn es irgendein Schüler wäre der sich ‘ausversehen’ in die Abteilung für ‘Geschichte der Zauberei’ verirrt hätte - normalerweise war hier sonst nie jemand anzutreffen, ein sehr ruhiges Plätzchen für jemanden der nicht gestört werden will - doch dieser Jemand der mit seinen langen schritten auf Severus zustolzierte war nicht irgendein Schüler, nein es musste mal wieder Potter sein! Es war schon erstaunlich wie er Severus in den entlegensten Winkeln der Schule immer wieder aufspürte, als hätte er eine Art Radar. Das schwarz-braune Haar war wie eh und je verwegen verstrubbelt, und die modische Brille saß gerade auf der ebenso geraden Nase. Er legte ein umwerfendes Lächeln auf und sagte mit Wohlklang in der Stimme: “Und Prinzessin? Schon verzweifelt auf der Suche nach einem Prinzen?” Nun das schien wohl sein neuer Spitzname zu werden, Prinzessin - wie unpassend, mal ganz davon abgesehen, dass sein Nachname Prince und nicht Princess war. Ohne eine Miene zu verziehen wand sich Severus wieder einem Buch zu, welches über die richtige Verwendung von Nesselextrakt berichtete - ein Aufsatz für Kräuterkunde, dem sich Severus die letzten Stunden eher halbherzig gewidmet hatte. “Mmhh…spielen wir die unnahbare Schönheit?” Ein Lachen entwich dem stattlichem Quidditschspieler, ehe er etwas näher an Severus herantrat. James beugte sich über dessen Schulter und betrachtete die Zeichnungen am Seitenrand. “Ich hätte erwartet du bewaffnest dich mit einem Buch über Sanskrit, oder gefällt dir etwa dein neuer Körper Schniefelus?” Severus blickte nun auf und betrachtete die braunen Augen hinter den sauberen Brillengläsern: “Was willst du Potter? Das ich vor dir im Staub krieche, deine Stiefel lecke und dich anflehe mich zurück zu verwandeln?” Ein spöttisches Lächeln legte sich auf die schmalen Lippen, doch selbst das schien James nicht zu beeindrucken. Er lehnte sich gegen das Bücherregal, welches eine beachtliche Sammlung an historischen Chroniken beinhielt, und antwortete selbstgefällig: “Das wäre schon einmal ein Anfang! Aber besser würde ich es finden, wenn du dabei noch unterwürfig jaulen würdest wie ein dreckiger Köter!” James schien seine Idee zu gefallen, eine Hand am Kinn schien er sich schon die schönsten Erniedrigungen auszudenken. “Perverser Dreckskerl” fauchte Severus und schleuderte James in dessen unaufmerksamen Sekunde sein Buch über Kräuterkunde in die Magengrube. Woraufhin dieser unter einem würgenden Geräusch zusammensackte. Nun da hatte er ‘Das Mädchen’ wohl ein wenig unterschätzt, was einem wohl leicht geschah bei der schmalen Gestalt, mit den sanften Rundungen. Dieses hingegen erhob sich nun und blickte herablassend zu James hinunter: “Mhh da bist du ja schon mal in einer guten Position um mir die Schuhe zu küssen”. Leicht zuckten die Mundwinkel, als probierten sie ein gewinnendes Lächeln - doch das Lächeln hatte Severus schon als Kind verlernt. Diesen kleinen Sieg wollte James Severus allerdings nicht gönnen - Ein Rumtreiber ließ sich nun einmal nicht so schnell unterkriegen! Vor allem nicht einer dessen Name: James Potter war. Blitzschnell - Severus verfluchte jetzt schon die Quidditschreflexe seines Gegenübers - packte James Severus’ Bein und zog es mit einem heftigen Ruck zu sich, sodass Snape das Gleichgewicht verlor und mit einem dumpfen Geräusch auf dem hartem Dielenboden aufknallte. Ein Stechender Schmerz durchzuckte den schwachen Körper, und das Erste woran Severus mittlerweile Instinkthalber dachte, war seinen Rock wieder zu richten - anstatt sich schnell wieder aufzurappeln. James hatte sich mittlerweile wieder gefasst , als er nun auf allen Vieren über Severus’ Körper hinweg kroch, bis er geradewegs mit seinem Gesicht über dem vom Severus war. Ein leichter Geruch von Kräutern ging von dem Mädchen aus. Ohne sich beirren zu lassen bekam James Severus’ Arme zu fassen, sodass der schwache Mädchenkörper keine Chance mehr hatte sich zu wehren. Schwarz-braune Strähnen vielen dem Griffindor in die Stirn, als seine dunkelbraunen Iriden die schwarzen Seelenspiegel des Slytherin fanden.. Warmer süßer Atem schlug Severus entgegen - James keuchte immer noch ein wenig ob des Schlages - oder war es etwas anderes das ihn zum keuchen brachte? Severus schwieg einen Moment. Wartete ab was James nun tun würde. Genaugenommen war er nicht in der Lage sich zu rühren, nicht ob des Klammergriffs um seine Handgelenke - nein wegen der seltsamen Wärme die von dem Jungen über ihm ausging, die sich durch seine dünnen Adern fraß; Ein seltsames, fast schon unwirkliches Gefühl. Auch James schien abzuwarten, er starrte einfach nur auf die Schwarzhaarige hinab, als wäre die Zeit für einen Moment stehen geblieben. Ein Moment nur für diese Zwei. Wie in Trance wurden die Glieder immer schwerer, wie auch der Atem. Erst der erschreckte Aufschrei einer empörten Mme Pince weckte beide aus dieser seltsamen Trance, in der keiner vermocht hatte ein Sterbenswörtchen zu reden. Wie von der Tarantel gestochen sprang James auf, schien aber trotzdem nur ungern den Blick von den Opalen abzuwenden. “Was zum Teufel ist hier los?!” sprach die verärgerte Bibliothekarin nun. Severus war der Erste, der wieder einigermaßen bei Sinnen war, noch beim Aufrichten antwortete er: “Dieser rüpelhafte Griffindor, wollte mich geradewegs hier in ihrer Bibliothek überfallen! “ da meldete sich die alte Falschheit der Schlange wieder. Natürlich musste alles zum eigenen Vorteil ausgenutzt werden, wozu war er denn sonst in Slytherin? Als wäre der Moment eben nur ein flüchtiger Traum gewesen, Rauch der langsam verblasste. Mme Pince wandte sich sofort wutentbrannt an James: “Mr. Potter! Das werde ich an ihre Hausleiterin weitergeben, wenn ich sie noch einmal bei derartigen Übergriffen erwische gehe ich direkt zum Schulleiter!! Nicht in meiner Bibliothek” …Oh ja das war das Heiligtum der kleinen alten Dame mit den knotigen Fingern. James zuckte kurz bei Severus’ Worten - der zweite Stich der Tarantel. Doch sofort lächelte er sein typisches breites Lächeln und strich sich gekonnt das wilde Haar zurück: “Aber Mme Pince, das ist alles ein Missverständnis, es tut mir wirklich Leid - es wird nie wieder vorkommen!” Mme Pince hob prüfend eine Braue, doch auch sie war nur eine Frau, eine kleine alte Frau mit einem verdorrten Herzen, dass dem James’schen Charme nicht widerstehen konnte - Erst recht nicht wenn er so vielsagend zwinkerte. Natürlich zeigte sie dies nicht so offen wie manch anderer, aber mit einem schwachen Nicken und einem: “Dieses eine mal noch!” verschwand sie hinter den Bücherregalen. James’ Lächeln verblasste schlagartig, als er sich wieder Severus zuwandte, der es geschafft hatte sich wieder aufzurichten und gerade seinen zerknitterten Rock ordnete. “Du kleine miese Schlange!” zischte James ungehalten, und ergriff seinen Zauberstab. Severus wollte gerade reagieren, doch musste er bemerken dass sein eigener Zauberstab in seiner Tasche lag - Ja dort hatte er es schön warm und kuschelig. James ging mit gefährlich langsamen Schritten auf Severus zu, bis dieser schließlich mit dem Rücken an ein Regal gepresst wurde, James’ Zauberstab in gefährlicher Nähe seines Halses. “Da hat man mal wieder dein wahres Gesicht gesehen Schniefelus!” ereiferte sich James den Zauberstab noch ein wenig doller in Severus’ Halsbeuge drückend. Severus betrachtete James spöttisch, als wäre dies alles nur ein Spiel. “Fühlt sich klein Potter jetzt wieder ganz Groß mit seinem tollen Zauberstab?” kalt und verächtlich kamen diese Worte über die schmalen Lippen, “Weißt du Potter…” sprach er weiter, ohne auf die bedrohlich hervortretenden Äderchen an James’ Schläfe zu achten: “…ich habe da eine Theorie.” James biss die Zähne zusammen und knirschte: “Was denn für eine Schniefelus?” er war kurz davor zu explodieren - unklar was ihn noch davon abhielt. Severus ließ sich einen Moment Zeit, ehe er scharf antwortete: “Der Zauberstab ist dein sehr erbärmlicher Schwanzersatz!”. Dies war wohl der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte… Kapitel 7: Die Karte des Rumtreibers (1) ---------------------------------------- James hob die zur Faust geballten Hand, welche erbebte als er sie nun blitzschnell in Severus’ Magengrube rammte. Dieser würgte und ächzte, unter dem erfolglosem Versuch sich vor Schmerzen zu krümmen. James flüsterte leise und bedrohlich: “Du hast Glück dass du nun ein Mädchen bist Schniefie…” Severus würgte ein wenig Blut hoch und spuckte es James auf die sauber polierten Schuhe: “…Nur dumme Menschen wissen sich nicht mit verbaler Gewalt zu verteidigen” antwortete Severus verächtlich. James verzog angeekelt das Gesicht und trat einen Schritt von Severus weg, seine Schuhe betrachtend. Erst dann knurrte er Severus an: “Du hast wohl nie genug, oder Schniefelus?” James hob bedrohend den Zauberstab und richtete ihn direkt zwischen Severus Augen. Mühevoll hielt sich Snape auf den Beinen, er wollte keine Schwäche zeigen, …nein nicht vor James Potter. “…Von deinen liebreizenden Streicheleinheiten?” spottete er, woraufhin James die Lippen zusammenpresste. “…Was Potter? Dachtest du wirklich ich würde mich nun unterwerfen? Lächerlich…!” James Augen wirkten fern, als überlegte er angestrengt über etwas nach. Dann ließ er den Zauberstab sinken und murmelte: “…Du wirst immer eine unverbesserliche Schlange bleiben, die bis zum Tode kämpft oder?” Severus Mundwinkel zuckten kurz ehe er nickte - da hatte Potter doch einmal etwas Kluges gesagt, und er fuhr fort: “Selbst wenn du im Nachteil bist…” - Und Severus war gegenüber James eigentlich immer im Nachteil, nun hatte er weder einen Zauberstab noch die Körperliche Kondition James irgendetwas entgegenzusetzen. Ein entsetzlicher magerer schwächlicher Streber, der James nur in den schulischen Leistungen übertraf. “Erbärmlicher Verlierer…” sprach James voller Verachtung und hob den Zauberstab noch einmal, ehe er Severus mit einem Stupor gegen das Bücherregal schleuderte. Ein Gefährliches Knacksen ging mehrmals durch seinen Körper und Severus sackte bewusstlos zusammen, als ihm mehrere Dicke Bücher auf den hübschen schmalen Kopf krachten. James ging noch einmal hinüber zu dem vergrabenem Slytherin. Er nahm den Saum seines Umhangs in die Hand und wischte damit den blutigen Schleim auf seinen Schuhen ab, ehe er sich ab wand und aus der Bibliothek stolzierte. Remus saß oben im Gryffindorturm auf seinem Bett, die hässlichen Vorhänge vors Bett gezogen. Auf seinem Schoß war die Karte des Rumtreibers gebettet, auf der er schon seit mehreren Stunden die verschiedenen Namen beobachtete, wie sie durch das Schloss streiften. Als letztes war sein Blick auf die Bibliothek geheftet, und voller Überraschung las er dort die Namen ‘Severus Snape” - gut das war nicht weiter verwunderlich - aber dazu noch der Namen “James Potter” Eine ganze Weile betrachtete er wie die Beiden dort im gleichen Raum verweilten, sich manchmal sogar überdeckten, als ständen sie sehr Nahe…seltsam. Zwischendurch stürmte auch noch eine Mme Pince dazu, welche allerdings alsbald wieder abzog. Remus wusste nicht warum, aber er konnte sich nicht von den zwei kleinen Fußabdrücken lösen, die den Standort seines besten Freundes, und seines Feindes markierten. Es dauert vielleicht eine halbe Stunde, dann verließ James die Bibliothek und Severus blieb zurück. Noch eine Weile starrte Remus fasziniert auf den fein geschwungenen Namen. Doch etwas stimmte nicht. Er bewegte sich nicht, keinen Millimeter. Noch eine weitere halbe Stunde betrachtete er den Namen, dann hörte er die Tür zum Schlafsaal aufgehen und wieder ins Schloss fallen. Eine Stimme, gepresst und schnaufend: “Remus? Bist du hier?”. Das war James. Rasch faltete Remus die Karte des Rumtreibers zusammen und legte sie unter seine Bettdecke, ehe er den Vorhang einen Spalt zur Seite schob: “Ja?” fragte Remus gespielt gelangweilt, und griff sich hinter seinem Rücken schnell ein Buch. Warum diese Geheimniskrämerei? Es war wie ein Reflex… Remus war verblüfft seinen besten Freund in solch einem Zustand zu sehen, das Haar war noch wilder und verstrubbelter als sonst, und seine Haut hatte eine ungesunde Röte angenommen. Die Lippen waren blass, und die zu Schlitzen verengt. Er strahlte gar nicht seine James’sche Gelassenheit und Coolness aus wie sonst. Er war erregt. “Was ließt du da?” fragte er und kam nun zu Remus herüber. Was für eine banale und unwichtige Frage, auf welche Remus nicht weiter einging.“Was ist passiert?”fragte er anstatt dessen und seine Stimme schwellte voller Sorge. Natürlich konnte er sich denken dass es irgendetwas mit Severus zu tun hatte. James schien nicht gewillt zu sein sich seinem Freund anzuvertrauen: “Nichts…” blaffte er und griff sich Remus’ Buch. Schnell blätterte er ein wenig darin herum. So heftig dass er eine Seite einriss, was Remus dazu veranlasste ihm sofort das Buch wieder aus der Hand zu reißen: “Sei vorsichtig!”, sagte Remus streng, und legte es zu der Karte unter seiner Bettdecke. Er schwang die Beine aus dem Bett und setzte sich auf die Bettkante, James eindringlich musternd, welcher sich mittlerweile auf dem Nachtschränkchen niedergelassen hatte. “James nun erzähl schon!” Remus treue Wolfsaugen verlangte nach der Wahrheit, doch James schien immer noch zu sehr mit sich selbst beschäftigt zu sein. Plötzlich sprang er auf und murmelte irgendetwas von “Bin kurz im Bad”, ehe er auch schon in ebendiesem verschwand. Remus war misstrauisch und warf vorsichtshalber noch mal einen Blick auf die Karte - Severus hatte sich immer noch keinen Millimeter bewegt. Merkwürdig. Was war nur vorgefallen? Nach kurzer Zeit kam James wieder, das Haar geordnet - jedenfalls so geordnet wie er selbst es zuließ - das Gesicht hatte wieder seine normale Farbe angenommen, nur der seltsame Ausdruck in seinen Augen war geblieben - als wäre er irgendwo ganz weit weg. Remus erhob sich, und ging hinüber zur Tür. Er musste einsehen dass mit James im Moment nicht zu reden war: “Ich geh zum Abendbrot”. James nickte nur und ließ sich auf sein Bett plumpsen. Remus hingegen, hatte als er nun den Gemeinschaftsraum verließ nicht die geringste Intention zum Abendbrot zu erscheinen. Ein gewisser Instinkt veranlasste ihn nachzusehen ob es Severus gut ging. Er fragte sich woher dieser Instinkt plötzlich herkam. Früher hatte er sich nie darum geschert was die Rumtreiber mit ihm angestellt haben. Aber nun? War es nur weil er nun die Gestalt eines Mädchens angenommen hatte? Ja, wahrscheinlich, nur weil er nun ein Mädchen ist, wird dieser männliche Beschützerinstinkt geweckt, sobald dieser ganze Spuk zu Ende ist, wird wieder alles beim Alten sein…Jawohl! Irgendwie war Remus in diesem Moment sehr überzeugt von dieser Erklärung, doch je mehr er darüber nachdachte umso absurder erschien sie ihm. Endlich erreichte er die Bibliothek und rauschte wie ein Pfeil an der Bibliothekarin vorbei die noch irgendetwas rief von: “Aber rasch, ich möchte gleich schließen!” Remus achtete nicht auf sie, es war jetzt viel wichtiger Severus zu finden. Im Eifer des Gefechts verirrte er sich erst einmal zwischen unzähligen Bücherreihen, ehe er endlich die Ecke erreichte in der er Severus fand. Entsetzt starrte er auf den Bücherhaufen unter welchem hier und dort schwarzer Stoff, und Schwarzes Haar hervorlugte - und schließlich auch eine römische weiße Nase. “Severus” keuchte Remus immer noch atemlos. Sofort stürzte er sich auf die Bücher und machte sich daran die schweren Schinken von Severus zu entfernen. Achtlos schmiss er sie hinter sich, was ihn, wäre Mme Pince jetzt hier, schon längst den Kopf gekostet hätte, doch selbst dass schien ihm nun nebensächlich. Endlich legte er den flach atmenden Körper frei, verworrenes Haar fiel über schmale Schultern, und der zerknitterte Rock war ein wenig zu hoch gerutscht, was Remus ein wenig rot werden ließ als er den schwarzen Spitzenslip sah. Rasch zog er für den bewusstlosen Severus, dessen Rock hinab. Schwarze lange Wimpern hoben sich langsam, und gaben die schwarzen Opale frei, klärende Sicht…und dann schnellte eine Hand hervor die Lupin eine Backpfeife verpasste. Der Gryffindor war verdutzt und hielt sich die pochende Wange: “Ss…Severus…du bist wach?” Severus strich den Rest des Rocksaumes hinab, der nun bis zu den Knien reichte: “Ja…ich bin wach Lüsting!” fauchte die Schwarzhaarige mit hoher Mädchenstimme. Remus blickte peinlich berührt zu Boden: “Nein…so war es nicht…” dann erstarben ihm die Worte. Severus hingegen fing gerade erst an: “…Hat jetzt der getreue Diener seinen Herren Potter abgelöst ja?” ein weiteres gefährliches fauchen, bei dem Severus sich erhob. Plötzlich legte er beide Hände an seinen Kopf und stöhnte kurz. Die heruntergefallenen Bücher müssen ihm ganz schön zugesetzt haben. Remus blickte auf zu Severus, und betrachtete ihn kurz unsicher. Was hatte er gesagt? Er würde Potter ablösen? Meint er damit die Rocksache? Remus wurde augenblicklich rot als ihm eine nicht jugendfreie Szene zwischen James und Severus durch den Kopf schwebte. Erst als er die äußerst unwahrscheinlichen Gedanken vertrieben hatte erhob sich ebenfalls: “Ich…diese ganzen Bücher lagen auf dir, ich habe sie weggeräumt” hierbei deutete er auf die verstreuten Bücher überall in der Leseecke. Remus kam sich ziemlich dumm vor, wie ein Kleinkind, dass seinem Lehrer erklärte, dass seine Ratte ’Quinzie’ die Hausaufgaben aufgenagt hatte. Severus warf einen prüfenden Blick auf die Bücher und betrachtete dann die Blauen Flecken die seinen Körper übersäten. “Ach ja…” kam es sehr leise von Severus, als würde er sich erinnern. Remus holte alsbald seinen Zauberstab hervor und begann mit Wingardium Leviosa die Bücher wieder ins Regal zu ordnen. Severus stand immer noch einfach so da sich den Kopf haltend und Remus genauesten beobachtend - wie ein Lehrer der seinen Schüler bei der Strafarbeit beaufsichtigte. “Warum…?” begann Severus trocken und ließ sich auf einen der gepolsterten Stühle nieder. Remus war komplett in seiner neuen Aufräum-Aufgabe aufgegangen, und relativ verblüfft, als er bemerken musste dass Severus noch im Raum war. Und zu allem Überfluss war er irgendwie Glücklich darüber. “Warum was?” stellte er die Gegenfrage, obwohl er sich denken konnte was Severus ihn fragen wollte. Severus zog die Brauen zusammen, als ärgerte er sich über Remus Dummheit und antwortete: “Warum machst du das alles?” Der schmale Ellenbogen stützte sich auf den rauen Holztisch und hielt den pochenden Kopf. Remus hielt inne und betrachtete Severus eine Weile, er überlegte was er antworten sollte - die Sache mit dem Instinkt, weil er nun ein Mädchen war? Nein das wäre lächerlich. Aber was dann? Für eine Weile verlor sich Remus in der schwarzen Leere von Severus’ Opalen, ehe er flüsterte: “Ich weiß nicht…” Und das war sogar die Wahrheit. Ein angenehmes Gefühl -nicht die Wahrheit zu sprechen, aber bei ihm zu sein. Irgendwie empfand er reinste Genugtuung wenn er einfach nur hier bei Severus stand, ihn betrachten konnte. Er wünschte sich hinter diese schöne eiskalte Fassade sehen zu können, die Welt hinter den schwarzen Seelenspiegeln erfassen zu können. Doch irgendwie hatte er das Gefühl dass dies nie geschehen würde. Leider. Severus würde nie jemanden an sich heranlassen, außer vielleicht Lily, aber die verbrachte ein Jahr in der französischen Partnerschule von Hogwarts, und bekam Gott sei Dank nichts voll all dem hier mit. Severus hatte geschwiegen, was sollte er denn auch auf solch eine nichtssagende Antwort erwidern? Er verzog leicht den Mund ehe er sich erhob: “Aufschlussreich” kam es unfreundlich über die blassen Lippen, ehe er sich zum Gehen wand, doch noch bevor er den Durchgang zwischen den zwei Regalen durchschreiten konnte, schnellte Remus Hand wie aus einem Reflex vor und umfasste Severus schlankes Handgelenk. “Warte…” flüsterte er, den Blick zu Boden gerichtet. Severus wandte sich mit entnervtem Gesichtausdruck um: “Was ist Lupin?” fragte er kalt und abweisend. Remus fand dass seine Schuhe mal wieder ein wenig Schuhcreme vertragen könnten, und da war sogar ein Kratzer. ”Was?” kam es von Severus noch ein wenig lauter. Remus musste sich von seinen Schuhen abwenden und sah hinauf zu Severus: “Willst du mir nicht noch beim aufräumen helfen? Schließlich habe ich dich gerettet…” Ein höhnisches Lachen verließ die schmalen Lippen des Mädchens: “Gerettet…wie niedlich.” spottete er, ehe er sein Handgelenk aus dem Griff von Remus wand und ging. Remus sah ihm nach, wie ein begossener Pudel. Dieses Lachen, das konnte einem das Blut in den Adern gefrieren lassen, doch ihm hatte es nur einen Stich versetzt, ein Stich an einer ganz bestimmten Stelle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)