Das Märchen vom Schützen und der Wissenschaftlerin von LagoonAris (Weihnachts-FF für Lilly-Oriana) ================================================================================ Kapitel 1: ~*One and Only*~ --------------------------- Okay, auch wenn du es erst nach Weihnachten lesen kannst... Ich lad es trotzdem jetzt schon hoch. Allgemein kann ich sagen, fand ich meine Idee recht gut, aber ich hätte es wahrscheinlich auch besser machen können [vor allem das Ende] ______________________________ Lysop seufzte. Er kriegte es einfach nicht hin. Ihm fiel nichts ein, was er ihr hätte schenken können. Er blickte zum Liegestuhl hinüber, wo Robin wie immer saß und in einem Buch las. Unwillkürlich musste er sie weiterhin anstarren. Er konnte den Blick einfach nicht mehr abwenden. Wie konnte jemand nur so schön sein? Und auch so ruhig? Die einzige Bewegung, die man an ihr sehen konnte, war, wie ihre Augen über die Buchstaben huschten. Was sollte diese Frau bitte schön erfreuen? Es gab einfach nichts, dass er ihr hätte schenken können. ’Abgesehen von Büchern...’ Er seufzte abermals. Robin hatte in ihrem bisherigen Leben schon unzählige Bücher und Schriften gelesen. Wie also sollte der Schütze dann wissen, was für Bücher er ihr schenken könnte? Es musste also etwas Besonderes, etwas Einzigartiges sein! Und auf einmal machte es ‚Klick’. Lysop wusste nun endlich, was er ihr schenken konnte „Du, Sanji?“ Das Mittagessen war vorbei und Lysop erledigte seinen Spüldienst. „Was ist denn?“ Fragend sah Sanji zu dem Langnasigen. „Hast du noch ein leeres Rezeptbuch?“ Sanji hob die Augenbraue. „Ja. Wieso fragst du?“ „Kann ich es vielleicht haben? Ich kauf dir irgendwann auch ein Neues dafür.“ „Wieso willst du es denn haben?“ „Ach, nur so...“ „Wenn du meinst... Von mir aus, kannst du es kriegen.“ „Danke!“ Zehn Minuten später saß Lysop mit Stift und Buch bewaffnet auf dem Deck und starrte auf die leeren Seiten. Er überlegte. Welche Geschichten kannte Robin noch nicht? Was konnte er sonst noch für Geschichten erfinden? Ihm kam auf einmal eine seiner uralten Geschichten wieder in den Sinn. Kaya hatte sie sehr gemocht. Es war die mit dem Riesengoldfisch. Die musste auf jeden Fall in das Buch mit rein. ‚Und auch die mit dem Killermaulwurf’, dachte der Schütze sich, aber diese Erzählung würde er ein wenig mit seinen wahren Erlebnissen mit Miss Merry Christmas ausschmücken. Vollkommen motiviert machte der Junge sich ans Schreiben. Robin stieg mit Nami zusammen in die Mädchenkajüte herab. „Mein Gott, war das wieder ein Tag. Ich bin richtig fertig!“ „Du hast heute auch sehr viele Schläge verteilt, Frau Navigatorin.“ In der Tat hatte es heute geschneit – ein sicheres Zeichen, dass sie bald die Winterinsel Snow erreichen würden – und natürlich hatte Ruffy allerlei Mist mit dem Schnee angestellt. Auch Sanji und Zorro hatten wieder haufenweise Streitereien gehabt. Der Schwertkämpfer hatte es halt einfach nicht lassen können, den Smutje wegen seiner Kälteanfälligkeit zu provozieren. So kam es, dass Nami tatsächlich heute sehr viele Kopfnüsse verteilt hatte. Nun legte die Orangehaarige sich in ihr Bett und war kurz darauf auch schon eingeschlafen. Robin wollte es ihr gleichtun, doch als sie die Decke zurück strich, erblickte sie ein kleines, rechteckiges Päckchen. Daneben lag ein kleiner Zettel. Auf diesem Stand in ordentlicher Schrift: Liebe Robin, Dies ist ein kleines Geschenk für Dich. Sieh es als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Lysop Die Archäologin lächelte. Sie könnte das Geschenk auch erst morgen auspacken, doch irgendetwas sagte ihr, dass sie nicht so lange warten sollte. Also riss sie leise, um Nami nicht aufzuwecken, das Papier ab und hielt schließlich ein Buch in der Hand. Die Abenteuer und Geschichten von Kapitän Lysop, stand darauf. Die Frau schlug das Buch auf und begann zu lesen. Es waren einige Lügengeschichten darin und Robin hatte viel Spaß an ihnen. Schließlich kam sie zu einer Geschichte, die den Titel „Das Märchen vom Schützen und der Wissenschaftlerin“ trug. Schon vom Beginn der Geschichte merkte die Schwarzhaarige, dass dies keine gewöhnliche Geschichte Lysops war... Es war einmal ein kleiner Schütze. Dieser Schütze war sehr talentiert. Kein Ziel verfehlte er, egal was für ein Wetter herrschte und wie klein das Ziel auch war. Er traf immer. Viele Piraten und Gauner fürchteten ihn und so war das Heimatdorf des Schützen sicher. Eines Tages jedoch legte ein Schiff im Hafen an. An Bord des Schiffes war eine junge Frau. Sie war eine Wissenschaftlerin und ihr Schiff war gezwungen, an dieser Insel Halt zu machen und neuen Proviant zu laden. Rein zufällig begegneten sich die Wissenschaftlerin und der Schütze und auf unerklärliche Weise begann das Herz des Schützen schneller und lauter zu klopfen. Aber er begriff nicht, was das zu bedeuten hatte. Ab dem Zeitpunkt musste der Schütze nur noch an die Wissenschaftlerin denken. Wie klang wohl ihre Stimme? Wonach forschte sie eigentlich? Unzählige Fragen stellte er sich, doch würde sie ja bald wieder abreisen und dann würde er sie niemals mehr wieder sehen. Aber gerade dieser Gedanke machte ihn traurig. Da ging der Schütze in den Wald, um seine Schießkünste zu trainieren. Er war mitten im Training, als er plötzlich einen Schrei hörte. Seinem Heldeninstinkt folgend, lief er in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Und in der tat fand er dort die Wissenschaftlerin und mehrere Männer, sie sie wohl überfallen wollten. Sofort ergriff der Schütze seine Pistole, zielte und schoss sämtlichen Gaunern die Hosen runter. Nach Kurzem hatten diese die Flucht ergriffen. Zurück blieben nur noch die Wissenschaftlerin und der Schütze. Die Wissenschaftlerin ging auf den Schützen zu und sagte: „Ich danke dir. Du bist ein Held! Wer weiß, was geschehen wäre, wenn du nicht gekommen wärst...“ „Keine Ursache!“, antwortete der Schütze. Lange sahen sie sich in die Augen und da begriff der Schütze, dass er sich hoffnungslos verliebt hatte. So fasste der Schütze sich doch noch ein Herz ergriff und fragte: „Vielleicht waren diese Ganoven ja dagegen, dass du forschst. Wäre da ein Schutz nicht ratsam? Ich meine, jemand, der immer für dich da ist und dich beschützt, wenn du wieder angegriffen wirst.“ „Wenn du dabei an dich gedacht hattest... sehr gerne!“ Und die Wissenschaftlerin beugte sich vor und küsste den Schützen. Am Tag darauf legte das Schiff der Wissenschaftlerin mitsamt dem Schützen wieder ab. Von nun an begann ein neuer Lebensabschnitt für beide, denn nun lebten sie mit dem Gefühl der Liebe weiter. Robin klappte das Buch zu. Weiterlesen wollte sie nun nicht mehr. Sie dachte nach. Natürlich hatte Lysop sich bei dem Märchen etwas gedacht. War er etwa in sie verliebt? Oder bestand der Sinn doch in etwas Anderem? Sie seufzte. Eher zufällig fiel ihr Blick erneut auf den Zettel, der neben dem Buch gelegen hatte. Auf der Rückseite stand noch etwas Anderes, was sie eben nicht gesehen hatte. Lies bitte das Märchen. Dann weißt du vielleicht, was das hier bedeutet: „xxx“, murmelte sie leise. ‚xxx? Heißt das etwa...?’ Robin blieb noch lange wach und dachte über diese drei Worte nach. „Es ist kalt... verdammt kalt!“ Lysop fluchte leise vor sich hin. Er hasste die Nachtwache und noch mehr hasste er die Nachtwache, wenn sie in der Nähe einer Winterinsel waren. Wenigstens war morgen Weihnachten. Unwillkürlich musste Lysop an sein Geschenk für Robin denken. Ob es ihr gefiel? Würde sie es überhaupt lesen? Der Langnasige zuckte augenblicklich zusammen, als sich etwas um seine Schultern legte. Aber es war nur eine weitere Decke. „Was...?“ Aber schon hörte er eine Stimme neben sich und wusste, wer ihm den wärmenden Stoff umgelegt hatte. „Ich dachte, dir ist vielleicht kalt, Herr Langnase.“, sagte Robin leise. „Du... du bist noch wach?“, stammelte der Schütze bloß. Die Archäologin nickte. „Ja... ich habe noch in deinem Buch gelesen.“ „Oh... gefällt es dir?“ „Sehr sogar.“ Robin lächelte und setzte sich neben den Kanonier. Wegen dem wenigen Platz im Mastkorb saßen sie recht eng beieinander. Lysops Herz klopfte schneller und er hatte schon Angst, dass die junge Frau es schlagen hören könnte. „Herr Langnase?“ „Ja?“ „Ich möchte mich bei dir für das Buch bedanken.“ Lysop winkte ab. „Das ist doch nicht nötig.“ Aber kaum hatte er zu Ende gesprochen, spürte er auch schon Robins Lippen auf seinen eigenen. Es war ein schönes Gefühl. In seinem gesamten Körper breitete sich ein Kribbeln aus. War das hier wirklich echt? Oder träumte er nur? ‚Das ist sicher nur ein Traum. Ja, ganz sicher sogar...’, dachte der Langnasige sich. Und im Glauben, nur zu träumen, wagte er es auch, mit der Zunge sanft an ihre Lippen anzustoßen. Robin gewährte ihm Einlass und beide Zungen verfingen sich in einem liebevollen Spiel. Erst nach einer ganzen Weile lösten sie sich voneinander. „Dieser Traum ist wirklich schön...“, meinte Lysop nur. Robin musste unweigerlich lächeln. „Das ist kein Traum, Herr Langnase!“ Verwundert blickte der Junge auf. ‚Kein Traum?’ „Du bist immer noch wach.“ „Aber dann... hast du mich ja wirklich geküsst!“ Die Archäologin lächelte verschmitzt, ehe sie einen Zettel hochhob. „Lies bitte das Märchen... xxx“, zitierte sie. „Ich habe das Märchen gelesen und dank dem dreifachen x weiß ich jetzt auch, was du damit hattest sagen wollen. Ich habe lange überlegt und bin mir damit einer Sache bewusst geworden.“ Ernst sah die Schwarzhaarige ihr Gegenüber an, ehe sie erneut lächelte. Dieses Lächeln war jedoch anders als alles Andere. Es war sanft und vertraulich, so wie es noch niemand in der Crew gesehen hatte. „Jetzt weiß ich, dass ich dich liebe, Lysop!“ Einen Moment herrschte noch Stille, ehe diese Worte zu Lysop hindurch drangen. Dann aber erwiderte er das Lächeln. „Ich... ich liebe dich auch! Schon ewig.“ Die junge Frau fand es einfach nur niedlich, wieder Kanonier knallrot im Gesicht vor ihr saß. „Dann sind wir ja schon mal Zwei.“, meinte sie und während beide erneut in einem Kuss versanken, begann es langsam zu schneien. Unter dem Licht des Vollmondes war sich Lysop sicher, heute das schönste Weihnachtsfest seines Lebens zu feiern. Man sagte sich immer, Weihnachten sei das Fest der Liebe. Dies schien wohl tatsächlich der Fall zu sein. Zumindest für Lysop und Robin. ______________________________ So, hier trotzdem auch nochmal an dich und alle anderen Leser: Fröhliche Weihnachten! Nicola Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)