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Bis(s) zur Zeit unserer Trennung

das Ende der schönsten Liebesgeschichte
von

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Die unerschütterliche Alice

"Wach auf, wach auf!" Als ich meine Augen öffnete war es noch dunkel draußen. Was Alice aber nicht störte, da sie, obwohl es erst 4 Uhr morgens war, auf meinem Bett rum sprang und immer wieder wach auf rief. Ich setzte mich hin und sah sie misstrauisch an, wie sie da an meinem Bettende saß und möglichst unschuldig aussah.
 

"Was ist los? Ich weiß ja, dass die Sache mit dem schlafen für dich nicht so wichtig ist, aber wenn du keinen guten Grund für das hier hast, dann werde ich dich auf eine Art quellen, die du dir nicht vorstellen kannst." Als ich das gesagt hatte sah sie mich plötzlich traurig und verletzt an: "Ich dachte du freust dich über meinen Besuch." "Das tue ich auch, aber nicht um 4 Uhr. Kannst du nicht um 9 Uhr wieder kommen, dann freue ich mich bestimmt." Nach diesem Satz deckte ich mich wieder zu und erwartete noch ein "schlafe gut" und dann ein zufallendes Fenster. Aber das wäre zu schön gewesen, stattdessen legte sich Alice neben mir ins Bett und deckte sich zu. Sie legte ihre kalte Hand auf meinen Bauch und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
 

Der nächtliche Besuch hatte mich nicht daran gehindert weiter zu schlafen, sondern bloß bewirkt, dass ich am nächsten Morgen etwas kälter, aber bei Sonnenschein aufwachte. Als ich mich angezogen und fertig gemacht hatte ging ich runter und frühstückte mit meinem Dad. Als ich gerade abräumte fragte er mich zögernd: "Wann wollt ihr denn jetzt heiraten? Alice hat was von nächster Woche gesagt." Ich stellte den Teller aus meiner Hand auf die Ablage und ging zurück zu unserem Esstisch. Dort angekommen antwortete ich schnell auf die Frage, da ich so schnell wie möglich zu meinem Verlobten wollte: "Nein, nicht nächste Woche. Aber noch diesen Monat. Wann genau wissen wir noch nicht. Das müssen wir noch mit seinen Eltern absprechen." Ja, ich hatte meinen Eltern von meiner Verlobung erzählt und meine Mutter hat sich echt für mich gefreut, aber mein Vater wollte erst nicht glauben, dass ich Edward heiraten werde. Ich konnte ihm dann doch überreden und jetzt freut er sich auch, irgendwie.Da mein Vater mit der Antwort zufrieden war ging er ins Wohnzimmer und ich ging raus.

Als ich in meinen Bus eingestiegen war drehte ich mich zur Seite und wie erwartet saß Edward wie immer da und schenkte mir dieses besondere Lächeln. Dann beugte er sich zu mir rüber und gab mir einen sanften Kuss.
 

Ich wollte gerade den Motor starten, als es plötzlich an mein Fenster klopfte. Ich drehte mich zur Seite und Alice lächelte mich an. Sie öffnete die Tür und ihr Lächeln war weg. Stattdessen sagte sie: "Es ist 9 Uhr. Ich bin da und du willst weg fahren." "Es tut mir leid, aber ich wusste ja nicht, dass du das so ernst nimmst."Edward beugte sich vor und sagte, immer noch mit diesem Lächeln: "Hi, Alice. Was hast du mit meiner Verlobten vor. Ich brauche sie nämlich auch gerade." "Hey, Edward. Ich will mit Bella...ihren Junggesellinnenabschied planen." "Ach so. Na dann. Ich will bloß Zeit mit ihr verbringen. Was willst du denn, Bella?" Ich wollte lieber mit Edward was unternehmen, aber Alice´Vorhaben war wohl wichtiger, also: "Ich gehe mit Alice. Tut mir leid Edward, aber das ist wichtig, glaube ich." Er sah mich verständnisvoll an und sah dann wieder zu Alice rüber: "Sie gehört dir, Schwesterlein." "Danke, Brüderchen." Edward gab mir noch einen Kuss und ging dann. Den Rest des Tages verbrachte ich mit Alice und Planungen...

Der erste Überfall

Als ich gerade auf dem Rückweg vom Haus der Cullens war, bemerkte ich plötzlich, wie mein ganzes Auto nach einem lautem Knallen vibrierte und mitten auf der Straße stehen blieb. Da ich keine Ahnung von Autos hatte wollte ich gerade Edward anrufen, als die Autotür auf meiner Seite mit einer blitzschnellen Bewegung weg flog und im Gebüsch landete. Ich sah zur Seite und starrte auf einen Junge, jünger als ich damals, der mich mit tiefen, schwarzen Augen an sah und seine Zähne flechte. Ich konnte kaum atmen und bemerkte, dass er es nicht tat.
 

Als er sich schon eine ganze Weile nicht bewegt hatte und mich immer durstiger ansah, bewegte ich mich langsam zu meinem Handy, dass mir unter den Sitz gefallen war. Ich tastete auf dem Boden meines Autos wahllos herum und wollte gerade mein Handy packen, als ich plötzlich an meinem Arm aus dem Auto gerissen wurde. Ich landete auf dem hartem Boden und spürt einen stechenden Schmerz in meinem linken Arm. Die kühle Hand die meinen Körper gegen den Boden drückte fing an zu zittern. Ich spürte wie mir Blut am Arm entlang lief und wusste, dass ich entweder von einen Vampir ermordet werde oder von einem gerettet. Seine Augen wurden durchdringender und er öffnete langsam seinen Mund, als wollte er meinen Tot genießen. Als er gerade auf meinen Hals runter geschossen kam und ich meinen Augen, aus Sicherheit meines baldigen Todes, schloss, spürte ich einen Ruck und die kalte Hand war weg. Doch als ich meine Augen öffnete sah ich nichts außerdem trübem Himmel und dem blassen Mond.
 

Ich setzte mich hin und sah um mich, es war nichts zu sehen. Da plötzlich ein Aufschrei die Stille durchbrach zuckte ich zusammen und stand auf. Mir war noch ein wenig schwindlig, weswegen ich mich an meinem Bus abstützte. Ich wusste ungefähr was passiert war, Edward oder ein anderer Cullen war gekommen um mich zu retten, doch aus Ungewissheit setzte ich mich wieder vor das Lenkrad meines Autos und versuchte den alten Bus wieder zum Laufen zu bringen.
 

Nach einigen Versuchen lief der Motor immer noch nicht, also nahm ich meine Tasche und lief in Richtung der Stadt. Ich ging erst kurz als aus dem Wald Rauch aufstieg und ich einen erleichterten Seufzer von mir gab. Dann drehte ich mich um und Edward stand, leicht Blut verschmiert, vor mir und lächelte mich an: "Das du dich immer in Gefahr bringst." "Tut mir leid, aber so sehe ich dich wenigstens schneller." Er streckte mir eine Hand entgegen und ich legte meine Hand in seine. Kurz darauf saß ich auf seinen Rücken und er rannte zu dem Haus der Cullens zurück.
 

Wir kamen gerade dort an, als Alice schon zu mir gerannt kam und sofort stoppte, als sie das fast trockene Blut an meinem Arm sah. Sie ging wieder rein und holte Carlisle, der einen Arztkoffer dabei hatte. Als mein Arm vollkommen Vampir sicher verbunden war, brachte mich Edward zu seinem Auto und fuhr mit mir zu Charlie.
 

Er hielt vor dem Haus und sah mich fragend an, ich antwortete auf seine wortlose Frage mit: "Komme erst später. Ich gehe allein rein." Dann ging ich in das Haus. Mit der Erklärung, dass ich hin gefallen war und Carlisle mich verarztet hatte, ging mit gespielter Müdigkeit duschen und dann in mein Zimmer.
 

Als ich oben ankam war Edward schon da, wir unterhielten uns kurz über das was passiert war und dann bemerkte ich, dass ich wirklich müde war und legte mich hin. Als ich gerade einschlief legte sich Edward zu mir, er ließ die Decke aber zwischen uns. Schon nach ein paar Minute schlief ich tief und fest...

Zufall?

Ich öffnete am nächsten Morgen noch müde meine Augen, als die beruhigenden Stimme von Edward zu mir sprach: "Du bist schon wach? Ich dachte du würdest heute lange schlafen. Das gestern war, meiner Meinung nach, anstrengend für dich, oder?" Ich legte mich auf meinen Rücken und starrte an meine Decke, meine Augen fielen zu und ich sagte leise: "Ja, das war anstrengend, aber ich kann nicht mehr schlafen. Außerdem wollte Alice noch mit mir reden. Charlie will wahrscheinlich auch noch ein paar Antworten." Er setzte sich auf den Rand von meinem Bett und nahm meine Hand: "Nein, er ist schon weg."
 

Seine kühlen Finger glitten in meine und ich merkte wie er jeden meiner Herzschläge genoss. Wir wussten beide, dass dieses ruhige, lebendige Schlagen in mir nicht mehr als einen Monat zu hören sein würde. Denn dann wäre ich eine von ihnen, ein Vampir. Er wollte die Hochzeit und ich wollte das und das andere...
 

Doch wie mir klar wurde genoss ich den Gedanken an unsere Hochzeit mit jedem noch nötigen Atemzug mehr. Seine Finger lösten sich ruckartig von meinen und er sagte auf dem Weg zu meinem Fenster: "Charlie will nach dir sehen. Ich muss gehen. Wir sehen uns später." "Ich dachte er sei weg?" "Nur kurz, er ist gerade wieder gekommen und will dich wecken." Er glitt gekonnt aus dem offenem Fenster und ich konnte ihn nicht mehr sehen.
 

Ich setzte mich auf und sah zur Tür, als sie auf ging und mein Dad mich anlächelte. Seine Augen blitzten kurz vor Neugier auf, doch dann hielt er sich mit den Fragen zu gestern zurück und sagte stattdessen: " Frühstück ist fertig." "OK. Ich komme gleich runter." Er schloss die Tür wieder und ich zog mich an und machte mich fertig.
 

Als ich unten war saß Charlie schon auf seinem Stuhl und sah mir zu, wie ich mich setzte. Ich nahm mir war zu Essen und schlang es herunter, um einem Gespräch aus dem Weg zu gehen. Ich hatte gerade mein erstes Toast auf gegessen, als er mich anstarrte und nach kurzem Zögern sagte: "Du warst also mit Alice unterwegs? Ihr hab für den großen Tag gearbeitet?" Obwohl er sich zu freuen schien mied er doch das Wort "Hochzeit". Ich überlegte kurz, ob er sich so selber verschweigen wollte, dass das nicht nur ein Traum war. Antwortete dann: " Ja, wir haben meinen Junggesellinnenabschied vorbereitet. Keine Angst das wird nichts Großes." Er sah mich noch kurz erwartungsvoll an und fragte dann noch interessierter: "Was ist eigentlich mit deinem Arm passiert?" "Du kennst mich doch, ich falle öfter mal hin." "OK. Was machst du heute so?" "Ich treffe meinen...Edward." Ich wollte nicht Verlobten sagen, um ihm die Illusion noch ein wenig zu bewahren.
 

Ich sagte in der Zeit immer öfter zu Edward "mein Verlobter". Das hatte er mir eingebleut, um meine Meinung über die Hochzeit noch zu ändern. Ich hasste die Vorstellung ihn zu heiraten nicht, eher im Gegenteil, aber ich wollte nicht eine von den vielen Frauen sein, die zu jung heiraten und dann vielleicht bereuen, dass sie nicht gewartet haben. Auch wenn ich wusste, das Edward der Richtige war und dass mir mit ihm und seiner Vampirfamilie nie langweilig werden würde, wollte ich nicht, dass über uns so gedacht wird. Oder, dass wir uns verlieren, bloß weil wir nicht mit der Hochzeit warten wollten.
 

Doch um für immer und ewig bei ihm zu bleiben ging ich sogar solche Risiken ein.

Ich spürte, wie das Hungergefühl der Sehnsucht nach Edward wich und stand auf. Als ich meine Schuhe an hatte und meine Tasche in meiner Hand war, ging ich zu Charlie und drückte ihm einen sanften Kuss auf das zerzauste Haar. Ich öffnete die Tür und wollte gerade zu meinem Bus gehen, als mir klar wurde, dass er kaputt irgendwo auf dem Weg von hier zu den Cullens war.
 

Doch als ich dort hin sah, wo ich ihn immer parkte, stand er dort, als wär nie etwas gewesen. Ich schloss ihn auf und setzte mich hin. Da sah ich eine in geschwungener und perfekten Schrift geschriebene Nachricht auf dem Beifahrersitz liegen:

Hallo Bella,

ich dachte du könntest dein Auto noch brauchen, also habe ich es mit Emmett zusammen repariert und her gefahren. Na gut, Emmett hat das Auto repariert, aber ich bin gefahren. Er wäre bei dem Höchsttempo verrückt geworden. Ich hätte dir gerne ein neues Auto gekauft, aber ich weiß ja, dass dir viel an dem alten Bus liegt. Fahre vorsichtig und baue keinen Unfall, nur weil ich nicht bei dir bin. Wir sehen uns heute Abend. Die anderen und ich, außer Rosalie und Esme(die wegen was anderem weg musste)sind jagen. Du musst wohl deinen Tag mit einem deiner anderen Freunde, oder Rosalie, verbringen.

Ich vermisse dich jetzt schon. Dein Verlobter
 

Ich legte den Zettel wieder zurück und starrte auf die beschlagene Windschutzscheibe. Ich wollte mich nicht mit jemandem außer Edward oder einem anderem Cullen treffen. Mit Jake über die Themen zu reden, die momentan in meinem Leben wichtig waren, wäre einfach nicht richtig. Was Anderes würde mich nicht erwarten, würde ich in ihr Gebiet fahren.

Da fiel mir auf, dass das die perfekte Chance war Rose besser kennen zu lernen und vielleicht noch von mir zu überzeugen, als baldige Schwester. Also startete ich den Motor.
 

Ich fuhr schon einige Zeit, als der alte Bus plötzlich den Geist aufgab und der Wagen nach ein paar Meter stehen blieb. Mir wurde sofort klar, dass Emmett nicht das Zeug zum Autos reparieren hat. Meine Finger verkrampften sich um das Lenkrad, als ich etwas, das wie rotes Haar aussah, im Gebüsch aufblitzen sah. Ich redete mir ein, dass das nicht Victoria sein konnte, doch sicher war ich mir da nicht. Edward hatte mir gesagt, dass einer der Werwölfe sie mit der Hilfe von Jasper getötet hatte, doch ich konnte es aus irgendeinem Grund nicht glauben. Während ich mir vorstellte, wie sie Jasper getäuscht haben mag, hörte ich plötzlich ein leises Geräusch. Als ich mich zur Seite drehte stand dort eine junge Frau, ungefähr so alt wie ich. Sie hatte die Tür auf meiner Seite geöffnet. Sie starrte mich wie der Junge gestern an und ich erkannte den selben durstigen Ausdruck in ihren dunklen Augen.
 

Ihre Hand griff in mein Auto und packte den Zündschlüssel. Sie warf ihn in das Gestrüpp am Rand der Straße und schloss meine Tür. Ich wollte gerade aussteigen, als sie mich vom Beifahrersitz aus packte und zu sich riss. Ihr Mund schoss auf und sie wollte gerade in mein Handgelenk beißen, als ich, zu meiner eigenen Überraschung, aufschrie und ihr mit meinem Knie gegen den Kopf tritt.

Sie ließ mich los und starrte mich verwirrt an. Ich nutze die Chance und öffnete die Tür auf meiner Seite, sprang raus und rannte so schnell ich konnte zu den Schlüsseln. Aus irgendeinem Grund war ich sofort in die richtige Richtung gegangen. Denn auch wenn ich nicht wusste, wo sie ihn hin geworfen hatte, griff ich ihn sofort und rannte zurück.
 

Ich wusste, dass sie mir nach gelaufen sein musste, wenn sie klug gewesen wäre hätte sie im Wagen gewartet bis ich in Richtung Stadt gelaufen wäre. Hätte sie dann nach mir gejagt hätte ich keine Chance gehabt. Doch so konnte ich mit einer fließenden Bewegung an ihrere nach mir greifenden Hand vorbei zu meinem Auto rennen und den Schlüssel drehen. Wie aus einem Wunder sprang der Motor wieder an und ich fuhr an der erstaunt guckenden Vampirin vorbei. Mein Knie pochte wie verrückt, was mir aber erst auffiel, als ich den Fuß mit aller Kraft auf das Gaspedal gedrückt hielt.

Sie schien nicht ganz so dumm wie ich dachte, denn sie rannte nicht hinter mir her. Sie wusste, dass ich zu den Cullens fuhr und, dass sie noch nicht mal gegen einen von ihnen eine Chance hätte. Woher sie das wusste und ob sie wollte, dass ich entkomme und es mir nur deswegen gelungen war, waren Fragen, die ich mir nicht stellte. Alles in meinem Kopf schrie einzig und allein seinen Namen.
 

Als ich an die Tür klopfte sah mich Rosalie leicht erstaunt an und ließ mich rein. Sie merkte meinen beschleunigten Herzschlag und fragte sofort besorgt: "Was ist passiert?" Ich erzählte ihr die ganze Geschichte und sie sagte erstaunt über meine Flucht: "Du bist allein von einem Vampirüberfall geflohen? Ich wusste, dass du stark bist...aber ich dachte eher mental. Das mit den roten Haaren macht mir aber Sorgen. Ich glaube nämlich nicht an Zufälle und auch wenn, dann würde ich nicht glauben, dass das einer war. Zwei Überfälle in zwei Tagen ist sogar für dich ungewöhnlich. Glaubst du das war ein Zufall?"
 

* * *

So das Kapitel ist vorbei und ich wollte mich noch für die 2 Favos und das tolle Komi bedanken...dafür schreibe ich dieses Wochenende auch noch ein Kapitel in der Länge...viel Spaß!!

Ein Kinobesuch mit Rosalie

"Ich weiß nicht." Doch als ich genauer darüber nachdachte musste ich ihr Recht geben. Für einen Zufall wäre das zu unglaubwürdig. Ich fing an am ganzen Körper zu zittern, es fühlte sich an, als würde ich auseinander fallen. Mir war die Erkenntnis gekommen, dass es Victoria gewesen sein musste, welcher andere Vampir hat schon einen Grund so etwas zu planen?
 

Ich wollte in diesem Moment mehr als alles andere zu meinem Verlobtem, Edward war aber jagen und so konnte nur Rosalie mich und die, die ich liebte, schützen. Mein Magen zog sich zu einem Knäuel zusammen und mein Herzschlag wurde noch schneller. Ich bekam kaum noch Luft und setzte mich auf das Sofa. Das Loch in meinem Bauch riss wieder auf und ich zog meine Beine an. Es war fast so schlimm wie als Edward mich verlassen hatte, nur dieses mal wusste ich, dass er wieder kommen würde. Eine kalte Hand legte sich auf meinen Rücken und Rosalie sagte voller Mitleid: "Edward kommt bald wieder und du musst dir keine Sorgen machen, wenn etwas passieren würde hätte Alice es gesehen und er wäre schon wieder hier."
 

Mein Atmen wurde stumpfer und langsamer, ich hatte immer noch diese Angst, aber ich wusste, dass sie Recht hatte. Ihre Hand wanderte zu meinem Kopf und sie strich mir über das zerzauste Haar: "Komm, wir unternehmen was. Das lenkt dich ab." Ich setzte mich so hin, dass ich ihr in die Augen sehen konnte und fragte mit kratzender Stimme: "OK. Aber bloß bis er wieder da ist. Was sollen wir machen?" Sie nickte kurz und sagte dann: "Weiß nicht...Alice würde jetzt mit dir shoppen gehen, aber ich bin eher für Kino. Was meinst du?" "Kino klingt gut." "Du solltest vielleicht erstmal ins Bad, du siehst aus, als hätte dich ein Vampir angegriffen." Ich lächelte kurz und ging dann hoch ins Bad.
 

-- Rosalie

Als Bella nicht mehr zu hören war, nahm ich mir ein Telefon und rief schnell Alice an. Sie ging nach kurzem warten ran: "Hallo, was ist los?" "Hast du irgendwas gesehen?" Sie antwortete erst nach einer kurzen Pause: "Nein, warum fragt du? Ist was mit Bella?" Im Hintergrund sagte Edward so was wie:" Gib mir dein Handy!" Ich wartete bis es wieder leiser wurde: "Na ja, ihr geht es gut, aber sie wurde von einem Vampir angegriffen. Du glaubst es vielleicht nicht, aber sie hat sich selber gerettet." Als Edward antwortete, zog sich in meinem Innerem etwas zusammen: "Seid ihr Zuhause?" "Ehm...ja. Aber du kannst nicht kommen...du musst nicht."

--
 

Als ich die Treppe runter kam sah ich, dass Rosalie ihr Handy am Ohr hatte. Ich rannte zu ihr und sah sie bittend und fragend an: "Telefonierst du mit Edward?" Sie hielt das Telefon von ihrem Mund weg und sagte schnell zu mir: "Ja." Dann sprach sie wieder mit Edward: "Nein, kannst du nicht...Ihr geht es gut...Ja ich passe auf sie auf...Ja, sie bleibt bei mir...Was? Ich schlafe nicht mit ihr in einem Bett. Wie lange willst du denn jagen?...Sie ist nicht 6, sie schläft nicht schon um 9 Uhr ein...Wir bleiben nicht hier. Bis später." Ich hörte wie er noch was sagte, als sie auflegte. Sie lächelte mich an und nahm mich an meinem Arm. Ich sagte, als wir schon fast Draußen waren: "Ich wollte mit ihm reden." "Dann wäre er gekommen. Du kannst nicht lügen." Ich gab ihr wortlos recht und wir gingen zu ihrem Auto.
 

Als wir in dem Kino ankamen liefen die meisten Filme schon, also gingen wir in den einzigen Film, der noch ging. Wir mussten 10 Minuten warten und gingen dann in den Saal. der Film war die Verfilmung eines Liebesromans, den ich gelesen hatte. Nach einer halben Stunde sagte Rosalie gelangweilt: "Das Buch war besser." "Ja, ich hab es auch gelesen. Die stellen den Mann überhaupt nicht passend zu dem Beschriebenem dar." "Ja, du hast Recht und die Sache mit dem Bruder haben die auch weggelassen. Obwohl das wichtig war." "Genau." Es war ein schönes Gefühl mit Rosalie so gut zurecht zu kommen. Dass ich in Gefahr war, machte sie umgänglicher. Als würde sie mir meine Fehler und die Gründe für ihre Abneigung verzeihen, zumindest für den Augenblick.
 

Am Ende der Vorstellung unterhielten wir uns, als ich von einer kalten Hand von ihr weg gezogen wurde. Ich wollte gerade schreien, als ich in die Topas-Augen meines Liebsten sah und jede Angst von mir abfiel. Er zog mich an sich und küsste mich. Als wir von einander ließen, drückte ich mich an sein Hemd. Eine Freudenträne rollte über mein Gesicht und lief in den dunkelgrünen Stoff. Er strich mir beruhigend über mein Haar und als ich mich von ihm drückte, um ihn ansehen zu können, hatte er mein Lieblingslächeln auf seinen perfekten Lippen.
 

Seine weiche Stimme sagte, mit besorgtem Unterton, in mein Ohr: "Keine Angst, ich bleibe bei dir. Außerdem..." Er drehte sich zur Seite und sah auf Jasper, der mit ruhigem Gesichtsausdruck sagte: "...musst du dir keine Sorgen machen, ich habe Victoria getötet, sie kann es nicht gewesen sei. Es kann aber sein, dass du aus Panik gedacht hast das sie das wäre, die du gesehen hast." Ich überlegte kurz und musst ihm dann irgendwie Recht geben: "Ja, du hast Recht, ich habe sie ja nicht gesehen, sondern bloß rote Haare. Sie ist ja nicht der einzige Men...Vampir mit roten Haaren." Edward sah mich verständnisvoll an und sagte noch: "Außerdem bist du in letzter Zeit so im Stress wegen der Hochzeit und..." "Ja, du hast Recht. Man das hab ich heute schon 4 oder 5 mal gesagt." Edward hatte wieder das Lächeln im Gesicht und dann küsste er mich und meine Zweifel waren komplett weg.

Alice Vision

Als wir vom Kino weg fuhren, überredete mich Edward bei ihnen zu übernachten, überredet ist nicht passend. Er hat es vorgeschlagen und ich sagte ja. Natürlich wollte ich liebend gerne bei meinem Schatz schlafen, denn auch wenn ich kurz gezweifelt hatte konnte ich nicht aufhören über Victoria und die beiden Angriffe nach zudenken. Jasper fuhr den Wagen und Edward saß auf dem Beifahrersitz, Rosalie und ich saßen hinten. Als ich in meinen Gedanken überlegte wie ich am besten mit dem Thema anfangen sollte, sagte Edward plötzlich ärgerlich: "Rose, musst du immer so negativ denken. Das ist ja schlimm. Die einzigen Gedanken, die nicht vom Autofahren handeln, die ich hier höre sind deine und du stellst dir immer vor wie Be...hör auf oder ich werde verrückt." Rosalie starrte Edward an und sagte auch verärgert: "Dann stöber nicht in meinem Kopf rum." "Ich kann das nicht abstellen, wie du weißt. Oder wissen müsstest, also bitte denk an was anderes." "Nein, ich finde es sogar gut, dass du das mit bekommst, dann wirst du vielleicht endlich aus deiner Hochzeitswunder-Traumwelt geweckt." Rosalie schloss ihre Augen und lehnte sich gegen das Fenster auf ihrer Seite.
 

Nach ein paar Minuten drehte sich Edward wieder zu uns nach hinten um und er und Rosalie fingen wieder an zu streiten, was ich aber nicht ganz verstanden habe, weil ein paar Sätze in anderen Sprachen waren. Nach einigen verständlichen Ausdrücken wie:"Lass es du Nervensäge" oder "Sei endlich still, du naiver Idiot." Dann hielten wir und Rosalie stieg kochend vor Wut aus. Edward lächelte mich entschuldigend an und stieg dann auch aus, aber ich hörte sofort, dass sie sich wieder stritten. Edward sagte so was wie: "Hey, denk dran ich weiß was du denkst und das stimmt nicht. Das war Emmett."
 

Ich sah Jasper an, der immer noch mit mir im Auto saß und musste plötzlich lachen. Jasper drehte sich zu mir und nach kurzem beobachten meines Lachanfalls konnte er sich auch nicht mehr ein kriegen. Wir saßen im Auto, sahen uns an und hielten uns die Bäuche vor lachen. Als Alice die Beifahrertür öffnete und sich setzte. Sie starrte uns an und lache schließlich auch. Nach mindestens 10 Minuten hörten wir auf und Alice sagte, noch mit einem Lächeln auf den Lippen:" Ok. Ich wusste ja, dass ihr lacht, aber, dass ich mit mache hätte ich nie gedacht. Ich weiß noch nicht mal warum ihr...wir gelacht haben." Ich lachte wieder, aber dieses mal nur kurz und sagte nach Luft schnappend: "Wenn ich ehrlich bin ich weiß auch nicht warum." Ich lachte weiter und die anderen beiden mussten einfach mit lachen.
 

Mein ganzes Gesicht tat langsam weh, deswegen holte ich einmal tief Luft und hatte mich dann wieder gefangen, Jasper hörte kurz später auch auf. Doch Alice hatte kein Problem damit alleine weiter zu lachen. Seltsamer Weise schnappte sie nach Luft und hörte doch auf. Kurz bevor sie aufgehört hatte öffnete Edward die Tür auf meiner Seite und sah die letzten Sekunden unseres Lachanfalls. Er starrte Alice einfach an, wendete sich dann zu mir: "Was ist denn hier los, ich hab euch bis hoch gehört." Ich sah ihn gespielt erstaunt an: "Wahnsinn, wenn ich das gesagt hätte wäre das mal was gewesen, aber du würdest uns auch normal reden hören." Er lächelte schief und stellte sich wieder hin. ich stieg zu ihm aus und er gab mir einen sachten Kuss. Alice und Jasper kamen auch raus und lächelten sich an.
 

Die Sonne war schon eine Stunde nicht mehr zu sehen, als Alice plötzlich völlig aufgeregt in Edwards Zimmer kam, ich saß auf Edward Schoss und wir redeten über dies und das. Alice kniete sich vor mir hin und wollte gerade etwas sagen, als Edward tief und laut ausatmete. Er drückte mich noch mehr an sich und sagte bevor ich informiert werden konnte: "Das kann nicht stimmen. Dann..." Ich unterbrach ihn schnell:" Alice sag mir erst was los ist!" Sie nahm meine Hand und sah kurz zu Edward, der nickt und fing dann an:" Ich hatte eine Vision, aber keine Angst wir passen auf dich auf. Es klingt schlimmer, als es ist, sie ist noch jung und unwissend. Wir werden auf deinen Vater aufpassen und du bleibst hier." "Was ist los?" "OK, hör zu. Ich habe gesehen, wer dich jagt. Es ist nicht Victoria. Aber es ist ihre Tochter. Als Victoria noch ein Mensch war hatte sie ein Kind, dass als es alt genug war auch zu einem Vampir wurde. Anastasia wollte ihre Mutter finde, die sie nach der Verwandlung bei ihren Großeltern gelassen hat, um sie nicht zu töten. Doch als sie die Spur ihrer Mutter bis hier her verfolgt hatte, war das einzige was sie gefunden hat, dass sie wegen dir tot ist. Sie will ihre Mutter rächen und beißt deswegen jeden, der ihr in die Finger kommt und hetzt diese dann auf dich."
 

Mir wurde plötzlich übel und ich hatte das Gefühl,als müsste ich mich jeden Moment übergeben. Mein Hals schnürte sich zu und ich bekam bloß noch japsend Luft. Ich spürte, wie ich am ganzem Körper zitterte. Alice sah mich besorgt und mitleidig an und Edward hielt mich, als wäre er das einzige, was mich noch zusammen hielt. Er küsste mich auf meine Haare und flüsterte mir ins Ohr:" Wir schaffen das, es ist bloß eine möchtegerne Victoria und wir sind sogar mit der echten fertig geworden." Alice lächelte mich an:" Siehe es mal so, wir wissen jetzt, dass Victoria auf jeden Fall tot ist." Meine blassen Lippen wurden auch zu einem Lächeln und ich hörte auf zu zittern. Edward und Alice´ Worte wirkten Wunder bei mir, aber das Gefühl schon wieder unschuldige Opfer auf dem Gewissen zu haben, konnten mir auch die beiden nicht nehmen.
 

Alle Cullens, außer Esme und Carisle sahen sich eine DvD an. Die anderen beiden die fehlten waren nur Edward und ich. Ich hatte Hunger und da ich so überraschend gekommen war, waren die Vorräte der Vampirfamilie nur sehr dürftig. Deswegen fuhren Edward und ich zum nächsten Schnellimbiss. Auf halber Strecke stand plötzlich Jemand mitten auf der Straße und hielt eine Hand vor sich ausgestreckt. Edward bremste und blieb kurz vor dem Mann stehen.
 

Als ich das stechende rot in seinen Augen sah blieb mein Herz stehen. Doch als ich Edward ansah schlug es wieder. Er war schon Draußen und näherte sich dem Vampir, um mich zu 3. Mal in den letzten paar Tagen vor meinem Tot zu bewahren...

Blut

Als er zurück zum Auto ging lächelte er mich schüchtern an. Kein Tropfen Blut war an ihm. Was mich nicht störte...im Gegenteil sogar. Schon als kleines Kind konnte ich kein Blut sehen. Bei diesem Gedanken musste ich ein leicht sarkastisches Kichern unterdrücken. Ich das Mädchen, dass mit einem Vampir verlobt war und deren größter Wunsch es war auch einer zu werden, konnte kein Blut sehen.
 

"Bella? Hast du mir zu gehört? Alles in Ordnung...du siehst so abwesend aus...was ist los...ist dir was passiert...Bella?" "Was...nein, alles ist in Ordnung. Mir fehlt nichts. Ich war bloß in Gedanken. Was hast du gesagt?" "Ich hab gefragte ,ob du noch Hunger hast?" Ich überlegte kurz. Mein Magen war durch den Schock so sehr zusammen gezogen, dass ich keinen Hunger mehr spürte, bloß ein Nachgefühl der schweißtreibenden Angst."Nein, mir ist der Appetit vergangen." "Wirklich mir macht das nichts aus. Das weißt du doch, oder?" "Ja und das ist echt lieb von dir, aber ich will jetzt bloß noch schlafen." Er schwieg und setzte sich vor das Steier. Als er eine Hand auf das Lenkrad legte wäre ich fast umgekippt. Seine Hand war voller Blut.
 

In meinem Kopf pochte es wie wild und ich versuchte weg zusehen. Konnte aber nicht, wenn sich in meinem Magen irgendetwas befunden hätte, dann wäre es jetzt wieder an die frische Luft gekommen. Edward verfolgte meinen Blick zu seiner rechten Hand und sagte leise und ruhig: "Oh...tut mir leid...da ist ja noch Blut." Ich wollte antworten doch wenn ich meinen Mund geöffnet hätte wäre mir Galle aus dem Rachen gekommen. Also schwieg ich. Edward stieg aus und ging immer schneller in Richtung Wald.
 

Schließlich rannte er, wie es nur Vampire können und nach wenigen Sekunden sah ich ihn nicht mehr. Wenn ich mich nicht so stark konzentriert hätte, meine Würgreflex zu unterdrücken, dann hätte ich schreckliche Angst gehabt. Doch ich starrte einfach auf meine Hände und versuchte das blutige Bild aus meinem Kopf zu gekommen.
 

"Hey, Süße. Kennst du eine Isabella Swan?" Ich sah auf und in der Tür auf Edwards Seite stand eine dünne, trotzdem muskulöse Frau. Ihre langen blonden Locken hingen ihr im Gesicht."Ja, warum wollen sie denn zu ihr?" "Ich bin eine Freundin von ihr. Wo finde ich sie. Bei sich zu Hause war sie nicht." "Ich weiß. Aber sie sind keine ihrer Freundinnen." "Oh...ehm...doch! Woher willst du das denn wissen?" "Weil..."ich Isabella Swan bin, wollte ich sagen, doch da sah ich die tiefe Schwärze in ihren eigentlich blauen scheinenden Augen. Edward wo bist du. Ich überlegte und sagte dann: "...ich sie schon ihr ganzes Leben lang kenne. Wie heißen sie denn?" "Ehm...ich bin Emmely...Emmely Bl..." Ich konnte sie nicht richtig verstehen, da sie etwas leiser wurde und ratete einfach:"Emmely Black? Eine Verwandte von Jacob Black?" Ihre Haltung entspannte sich ein Wenig und sie sah mir jetzt mitten in meine Augen."Ja...genau. Ich bin seine Cousine..." "Ach so. Ich bin Bella...ich meine Isabella Swan." Wir sahen uns immer noch in die Augen und plötzlich blitzte eine unergründliche Freude in ihren komplett schwarzen gewordenen Augen auf.
 

Sie packte mich an meinem Arm und zog mich raus. Mit der anderen Hand zog sie sich ihre Locken vom Kopf und ein Meer aus rotem Haar floss über ihre Schultern. Ein ungutes Gefühl hohlte mich ein. Ihre dünnen Lippen waren zu einen breiten Lächeln geworden und sie sagte voller Freude: "Ich bin Anastasia. Die Tochter von Victoria. Deren Mörder du bist." "Nein, ich hab deine Mutter ermordet und würde es noch ein mal tun." Sie drehte sich um und sah Edward in die Augen. Er war zurück. Mein Atmen setzte wieder ein und ich versuchte mich von Anastasia los zureisen, um ihm in die Arme zu fallen. Doch ihr Griff war zu fest und ich zu erschöpft.
 

Als sie ihn gesehen hatte war das Lächeln verschwunden, doch jetzt war es wieder da."Ich wusste, dass meine Mutter nicht von diesem Menschen ermordet wurden konnte. Aber das spielt keine Rolle ich werde deine kleine Freundin hier trotzdem bis auf den letzten Tropfen leer trinken. Denn ich habe die Gabe, Gefühle wahr zunehmen. Ich spüre, dass du sie mehr als alles andere auf der Welt liebst. Als so werde ich sie dir nehmen, so wie du mir meine Mutter genommen hast." Ich zuckte zusammen. Was sie nur noch mehr zum lächeln brachte.
 

Edward bewegte sich nicht er stand nur da und...er atmete noch nicht mal. Ich sah wie sich tief in seinen Augen eine unbeherrschte Wut auftürmte. Er zitterte leicht und dann als sie mir gerade einen Hieb in den Bauch geben wollte, stürmte er los. Seine schrecklich groß wirkenden Hände packten sie und schleuderten sie gegen das Auto. Dabei ließ sie mich los. Ein ätzender Schrei durch fuhr mich. Ihre Hand hing bewegungslos und gebrochen an ihr herab. Sie sah zum immer dunkler werdendem Himmel und schrie. Ich wusste nicht wie man als Vampir Schmerz empfindet, bloß, dass Nichtmals James so geschrieen hatte.
 

Edward sah besorgt zu mir und dann wieder zu Anastasia, deren Schrei verstummt war. Sie wehrte ich stark gegen ihm. Zuerst hatte sie bloß gelitten, doch jetzt wollte sie ihn um jeden Preis leiden sehen. Er sagte mit harter Stimme in meine Richtung: "Sieh nicht hin, wenn ich sie jetzt zerteile." Ich hatte vor Edward zwar noch nie eine richtige Beziehung gehabt, doch ich wusste, das so ein Satz zwischen zwei Liebenden niemals fallen sollte. Doch wir waren keine Leibenden...kein Pärchen...wir waren füreinander Bestimmte. Alice verglich uns immer mit Romeo und Julia bloß, dass er nicht an dem Gift sterben kann.
 

Diese unpassenden Gedanken erfüllten ihren Zweck. Denn als ich hoch sah kam Edward aus dem Wald wieder. An ihm klebte Blut. Ich sah, dass er versuchte Leid...Schmerz zu unterdrücken. Während ich das Blut ausblendete und durch die Angst um ihn abgelenkt war rannte ich zu ihm. Er starrte mich an."Blut...und du stehst noch..." "Ja, das ist doch egal." Meine Stimme war härter als ich wollte. Doch er sollte das Blut nicht weiter ansprechen.
 

"Alles in Ordnung? Irgendwas quält dich doch?" Er sah mich immer noch erstaunt an, antwortete aber ohne jeden Unterton in seiner Stimme:"Ja, sie ist mir entkommen. Im Wald warteten 10 oder mehr andere Vampir, die ich zwar fast unverletzt besiegen konnte, aber sie war weg, als ich mich umsah. Diese Frau ist gar nicht so dumm."
 

Wir fuhren zu ihm nach Hause. Ich am Steuer und er saß einfach da und starrte mich an. Wir redeten nicht. Als wir endlich ankamen ging die Sonne schon fast wieder auf. Meine Augen fielen kurz, aber für ihn zu lange zu und Edward wollte mich schon tragen, aber ich konnte noch laufen und er sollte wegen mir nicht noch mehr leiden. Wir gingen rein und die ganze Familie stand da und sah uns an. Alice kam auf uns zu gerannt und sah Edward wütend an."Wie konntest du sie nur so lange alleine lassen. Sie wäre wegen dir fast gestorben!" Edward wollte gerade zurück schreien, doch ich sagte schneller als er: "Es war nicht seine Schuld und wenn doch, dann weiß ich nichts davon. OK ich bin echt müde und wenn ihr euch anschreien wollt, dann bitte leise. Nacht, schlaft...ich meine bis morgen." Ich wollte keine zickige Antwort von Rosalie, keine hysterische von Alice, keine selbst bestrafende von Edward, noch nicht mal eine fürsorgliche von Esme oder Carislle, ich wollte bloß schlafen.
 

Also ging ich so schnell ich noch konnte hoch in das Zimmer von meinem Verlobten und lies mich auf das große Bett fallen. Meine Augen fielen zu und ich schlief innerhalb weniger Sekunden, zumindest befand ich mich im Halbschlaf. Ich hätte locker ruhig und lange schlaffen können, doch ich versuchte erst zu hören, ob Edward und Alice noch am streiten waren. Ich horchte eine Zeit lang, doch es blieb still. Ich wollte gerade die Müdigkeit gewinnen lassen, als Edward mich hoch nahm und anders hinlegte. Er legte sich hinter mich. Seine kalten, harten Arme legten sich um mich und seine noch kältere Hand drückte mich an sich. Obwohl er so kalt war wurde mir in seiner Gegenwart warm. Ich fühlte mich sicher und geborgen. Seine ruhige Stimme flüsterte in mein Ohr:"Ich liebe dich, wie sie sagte, über alles in der Welt, mein Schatz und jetzt schlaff. Denn ich werde wie immer morgen früh an deiner Seite sein." Er drückte sanft einen Kuss auf mein Ohrläppchen und summte leise mein Schlaflied. Schon nach einem Viertel konnte ich meine Müdigkeit nicht mehr aufhalten und schlief tief und fest ein...

die Ruhe vorm Sturm

Eine kalte Dunkelheit umgab mich und mein ganzer Körper war von einer Taubheit durchzogen, die mir Angst machte. Ich spürte, wie meine Füße über den Boden flogen, konnte es aber nicht sehen oder höre. Ein dumpfer Schmerz saß mir tief in den kalten Muskel. Ich wusste nicht was los war...oder doch? Als ich mich erinnern wollte war in meinem Kopf bloß Stille. Doch tief in mir hallte eine mir bekannte Stimme: "Renne einfach weiter und versuche nicht zu denken." Sie war hoch und klang wie aus weiter ferne.
 

Nach ein paar weiteren schmerzhaften Schritten wurde mir klar, dass es meine Stimme war. Ich konnte sie nur schwer erkennen, da sie anders war, als sonst. So viel ruhiger und gefasster. Als wäre ich...eher wie Edward als wie ich. Plötzlich bohrte sich ein Gedanke durch die Dunkelheit, ein viel gegenwärtiger Gedanke. Was wenn ich ein Vampir geworden bin...was wenn ich wegen der Verwandlung nicht mehr weiß warum ich renne...was wenn ich wegen der neuen so viel stärkeren Kraft nicht aufhören kann? Doch ich konnte diesen Gedanken nicht fassen er war auf seltsame Weise so weit weg.
 

Die Dunkelheit, die mich immer noch gefangen hielt, wurde schmerzhaft. Ich wollte sehen wo ich war. Wollte denken können was ich wollte. Jeder Muskel von mir versuchte seinen eigenen Willen wieder zu haben. Doch auf mir lag ein Zwang, den ich nicht los wurde. Trotz all meiner Bemühung gab ich nach, dieser Versuch hatte mich viel Energie gekostet, doch ich lief immer noch weiter.
 

Als würde meine Körper mir einen Streich spielen wollen, öffneten sich meine Lieder genau in dem Moment, als ich die Versuche ließ. Kalter Wind drückte gegen meine Augen und obwohl ich wusste, dass ich Schmerz empfinden müsste. war dort nix der gleichen. Der Dunkelheit wiche eine immer stärker werdende Angst. Ich spürte überhaupt nix und in meinem Kopf war die Dunkelheit geblieben.
 

Ich hob meinen Blick und als ich die Bäume und die abgenutzte Straße vor mir sah durch fuhr mich ein Schock. Ich rannte von ihm weg...warum? Jede Zelle im meinem Körper wollte zu Edward und trotzdem rannte ich von ihm weg. Ich protestierte gegen mich selber und verlor. Der Druck, den ich wieder wollte, war komplett verschwunden. Jeder Ansatz von Wehr verflog in meiner Panik.
 

Als ich einen Gedanken an Edward aus der Dunkelheit kämpfen konnte spürte ich heiße Tränen auf meinem Gesicht. Was war los...warum weinte ich durch Gedanken an ihn...? Ich konnte es mir nicht erklären. Der Wille zu kämpfen kam zurück. Langsam konnte ich den Druck wieder aufbauen. Doch immer noch nicht stark genug.
 

Die kalte Luft, die gegen mich drückte, peitschte jetzt noch stärker. Als ich die Tränen weg wischte, waren innerhalb weniger Sekunden wieder welche da. Doch sie waren kalt und schmeckten nicht so salzig. Als ich meine Augen wieder von der Straße hob bemerkte ich, dass es keine Tränen waren sonder kalter Regen. Bei dieser Feststellung fing ich an zu zittern. Meine schnellen Schritte wurden unsicher und nach ein paar glatten Stellen ließen meine Knie unter dem Druck nach.
 

Ich landete hart auf den Steinen und spürte plötzlich meine Beine wieder. Ein paar spitze Kiesel bohrten sich leicht in die Teile meiner Haut, die nach unten stützten. Ein gequälter Schrei kam aus meiner fast zugeschnürten Kehle. Brennende Träne flossen in Strömen über mein Gesicht und es fühlte sich an, als würde mein Körper jeden Moment zerspringen.
 

"Bella...Bella...was hast du? Alles in Ordnung." Zwei kalte Hände lagen auf meinen Schultern und schüttelten mich, so stark, dass mir leicht schlecht wurde. Doch als mir klar wurde, dass dieser besorgte Schrei von Edward kam, war jedes Gefühl, außer Glück verschwunden. Meine Augen schnellten auf und mir wurde erleichtert klar, dass das bloß ein Traum gewesen war.
 

Ich zitterte immer noch am ganzem Körper, als ich ihm in die Arme fiel. Eine schrecklich bedrückende Hitze umgab mich und meine Haare klebten an mir. Edwards Kälte war wie ein Geschenk für mich. Ich hätte ihn am liebsten noch Stunden lang schweigend an mich gedrückt. Aber er hatte eine bessere Idee. Er drückte mich von sich und küsste mich ruhig, aber sehr gefühlsvoll.
 

Als sich unsere Lippen wieder trennten sah er mich fragend an. "Was war los?" "Ich hatte einen Albtraum." "Oh...was ist passiert. Kannst du es bitte genau beschreiben...für jemanden, der seit 100 Jahren nicht mehr geschlafen hat ist es schwer sich so etwas vorzustellen." "OK...also es ist eigentlich nicht viel passiert ich bin die Straße von dir in die Stadt entlang gelaufen. Dann hab ich an dich gedacht und...musste weinen..." Er sah mich betrübt an und fragte leise: "Was hab ich dir denn angetan?" "Weiß ich nicht...aber bestimmt war es nichts schlimmes. Du..." "...bist ein Vampir, der mich jederzeit töten kann..." Es kam mir vor, als wäre sein Gesicht blasser als sonst, was natürlich Blödsinn war. "Nein, das wollte ich nicht sagen. Ich meinte, du hast selber gesagt, dass du mich über alles liebst." "Das tue ich auch, aber ich weiß nicht zu was ich fähig bin, wenn ich mich nicht unter Kontrolle habe." In seinen Augen funkelte eine bedrückende Angst.
 

"Ich weiß, dass du dich beherrschen kannst. Außerdem wirst du das bald nicht mehr nötig haben." Ein leicht sarkastisches Lächeln huschte über seine blassen Lippen. "Na wenn du meinst." "Ich beweise es dir." Das als Vorwand rutschte ich auf ihn zu und drückte ihm unbeholfen einen Kuss auf die Lippen. Von der Unsicherheit gepackt löste ich mich von ihm und sah ihn leicht entschuldigend an. Mit meinem liebstem Lächeln auf den Lippen drückte er mich an sich und gab mir einen Kuss.
 

Meine Fingerspitzen glitten dabei sanft über sein Hemd und umkreisten jeden einzelnen Knopf. Bis sie am letztem stoppten, seine Lippen, die immer noch auf meinen lagen, wurden zu einem sachtem Lächeln. Sein Hemd hing locker aus seiner Hose und ohne es gemerkt oder gewollt zu haben, hatte ich den untersten Knopf geöffnet. Er ließ von meinen Lippen ab und legte seine kühlende Stirn an meine stark erhitzte sinken. "Das Thema hatten wir doch schon. Erst mein Wunsch, dann deiner." Mein schon glühender Kopf wurde noch roter und in mir pochte es wie wild. "Ich weiß, aber du ohne Anzug ist ein interessanterer Anblick, als mit..." Er legte seine Hand an meine Wange und gab mir einen leichten Kuss aus meine Nasenspitze. "Ich kann gut verstehen wie sehr dich das zerfrisst, aber Abmachung ist Abmachung."
 

Darauf fing er wieder an mich lange und zärtlich zu küssen. Meine Hände wanderten zurück zu dem untersten Knopf. Gerade als sie ihr Ziel erreicht hatten wollte er was sagen doch ich war schneller: "Halt mich einfach zurück, wenn ich noch tiefer gehe." Damit schien er einverstanden zu sein, denn sofort lagen unsere Lippen wieder auf einander.
 

Beim obersten Knopf konnte ich die Aufregung, die mich zerfraß, nicht mehr zurückhalten. Meine Finger zitterten und ich schnappte immer wieder nach Luft. Edward lies seine Lippen von meinem Mund zu meinem Ohr wander, um mir Zeit zum atmen zu geben. Als er wanderte konnte ich einen Blick auf seinen Oberkörper werfen, der perfekt und umwerfend in der schwachen Sonne schimmerte. Die Hitze, die mich zu zerreißen schien wurde immer stärker, doch ich wollte, dass dieses Gefühl nicht nach lässt.
 

Ich zeichnete seine Muskeln mit meinen Fingerspitzen nach, während er immer stärker meinen Hals küsste. Seine kalte Hand schob mein T-Shirt ein wenig hoch und legte sich auf meinen Bauch. Ich schnappte immer noch oder wieder nach Luft und ließ meine linke Hand durch sein Haar gleiten. Dabei malte meine Recht immer noch auf seiner Brust. Langsam wanderte sie zu seinem Bauch und glitt zitternd zu dem Knopf an seiner Hose.
 

Blitzschnell lies er mich los und fiel laut auf den Boden. Ich zitterte stark und schnappte verzweifelt nach Luft. Er lag da und starrte mich an. "Das war zu tief." Ich konnte nur nicken, da meine Kehle zu trocken war um eine vernünftige Antwort hervor zubringen. Ruhig machte er sein Hemd zu und lies dabei nicht eine Sekunde seine Augen von mir.
 

Als er wieder angezogen war setzte er sich auf und lies sich neben mir auf das Bett fallen. Ich versuchte die Flasche, die neuerdings immer neben seinem Bett stand zu greifen und setzte mich nach ein paar Fehlgriffen auf. Das kalte Wasser fühlte sich wie die erste Nahrung nach Monate langem Fasten an. Wie es mir kühl den Hals runter lief...Als ich die Flasche wieder abstellte sah mich Edward grinsend an. "Das ist echt interessant, wie du auf so was reagierst. Das..." "Bella! Ich hab einen perfekten Blumenladen für die weißen Rosen gefunden..." Alice stand plötzlich mitten im Raum und hielt mir einen Strauß Rosen vor die Nase. "Ja, die sind echt schön." Ich lächelte Alice verlegen an. Ihr war meine Gesichtsfarbe natürlich sofort aufgefallen, was mich noch mehr erröten lies.
 

Aber anstatt etwas zu sagen, was diese Verfärbung noch verstärkt hätte lies sie plötzlich die Rosen fallen und starrte aus dem offenem Fenster. In ihren Augen war eine erschreckende Leere zu sehen. Nach wenigen Minuten sah sie mich an und dann Edward, der Alice anstarrte. Wie immer war ich die Einzige, die keine Ahnung hatte was los war.

Todesangst

"Aber Alice...das muss doch nicht so kommen. Es kann sich doch noch ändern." Edward redete schon seit 10 Minuten auf Alice ein, doch sie rührte sich nicht. Was war los? Es muss schrecklich sein, aber kleiner der beiden wollte es mir erklären. Edward fing an sinnlose Worte zu murmeln. Alice ging ein paar Schritte auf mich zu und sank dann zu Boden.
 

Ich stand auf und ging zu ihr. Die Angst pochte wie ein Messerschnitte in meinem Kopf. "Was hast du, Alice? Edward, was hat sie?" Keiner der beiden rührte sich. Als ich mich wieder zu Alice wand, sah ich die Trauer in ihren Augen. Panik kam in mir auf. Ich starrte in Edwards goldene Augen. Auch er wurde panisch, ob es an Alice Gedanken lag oder an seinen eigenen wusste ich nicht.
 

Plötzlich schnappte Alice nach Luft. Noch eine Horrorvision? Edward setzte sich zu uns auf den Boden und legte einen seiner kalten Hände auf meine Schulter. "Bella, ich werde sterben." Seine tonlose Stimme bebte noch Minuten später in meinem Kopf. Was für eine Bedeutung hatten diese Worte?
 

Erst als Alice ein zweites Mal nach Luft schnappte bekamen seine Worte einen Sinn. Er wird sterben! Die Leere, die er ausgelöst hatte wurde jetzt wieder von Panik erfüllt. Alice blinzelte und sah mir dann verwundert ins Gesicht. Meine Stimme kratzte in meinem Hals, als ich eine Ewigkeit später ein paar Worte aus mir presste: "Du wirst sterben?"
 

"Ja, Bella das werde ich, wenn wir es nicht verhindern können." Plötzlich zog sich mein Herz zusammen. Alice starrte mich immer noch an. "Das geh doch nicht, Edward du kannst einfach nicht sterben!" Jetzt lies mich eine seltsame Wut zittern. Das Wort Tod mit Edward in Verbindung zu bringen war für meinen menschlichen Verstand einfach unmöglich.
 

"Bella, natürlich kann ich." Nein! Nein! Das darf nicht stimmen! Er lügt doch!

Alice stand auf und ging langsam zu unserem Bett. Als sie ankam lies sie sich nach hinten fallen. Ihr zierlicher Körper fiel geräuschlos in den Stoff und man hätte annehmen können, dass sie sich nie wieder bewegen würde.
 

Am liebsten hätte ich Edward angeschrien, ihm weiß gemacht wie unmöglich sein Tod ist, aber jetzt konnte ich mich nicht mehr bewegen. Was wenn es die Wahrheit ist? Was wenn er in ein paar Wochen oder... Tagen nicht mehr an meiner Seite wäre? Dicke Tränen rollten über mein Gesicht.
 

"Du kannst mich doch nicht verlassen..." "Leider schon." Wie konnte er bloß so sachlich über seinen eigenen Tod reden? Wieder bebte ich vor Wut. Meine Hände waren zu Fäusten geballt und schmerzten. "Bella, was hast du?"
 

Jetzt konnte ich mich nicht mehr halten. Die Trauer drohte mich zu erdrücken. Wehren konnte ich mich, gegen diese Kraft, nicht. Mein zitternder Körper sank auf den Boden. Ich verschränkte meine Arme und lies meinen schmerzenden Kopf auf sie sinken. Die brennenden Tränen flossen jetzt in Strömen über mein blutleeres Gesicht.
 

Es schien, als würde mein Herz nicht mehr schlagen. Mir wurde immer kälter, bis ich mir sicher war, dass ich aufgehört hatte zu leben. Edward strich mir über meinen zuckenden Kopf. "Bella, vielleicht können wir das noch ändern. Alice glaubt das zwar nicht, aber ich bin mir sicher. Es muss gehen!" Alice´ plötzlich viel zu tiefe Stimme flüsterte leise etwas wie: "Edward, mach ihr lieber nicht Hoffnung, die es bloß schwerer macht dich zu verlieren."
 

War sie sich wirklich so sicher? Aber ihre Visionen konnten doch immer falsch sein. Dieses Mal nicht? Ich hörte im Hintergrund, wie Alice und Edward stritten, ob Hoffnung jetzt fehl am Platz war. Ich versuchte ihre ruhigen, tonlosen Stimmen, die immer lauter wurden, zu ignorieren. Doch wie es schien war das schwerer wie ich gehofft hatte.
 

Jedes Mal wenn einer der beiden meinen Namen sagte, was sehr oft war, zuckte ich zusammen. Ich hatte ein schmerzendes Brennen im Magen, da ich ja der Grund für ihren Streit war. Als plötzlich Stille herrschte sah ich vorsichtig hoch. Ich hatte schon befürchtet sie hätten sich gegenseitig ermordet, doch als ich hoch sah kam Edward wieder zu mir und Alice lag wieder auf unserem Bett.
 

Das war wirklich unglaublich. Wie sehr diese Familie miteinander verbunden war. Sie hatten die Gabe nach einem Streit so zu tun, als wäre nichts gewesen. Edward setzte sich wieder neben mir auf den Boden und sah mich betrübt an. Seine Stimme war wieder so klingend wie sonst immer, als er zu mir sprach: "Bella, meine Liebste, wir werden das schaffen."
 

Ich wollte in diesem Augenblick nicht an der Glaubwürdigkeit seiner Worte zweifeln. Mein, wieder lebender, Körper sehnte sich so sehr nach seiner Nähe und ich lies diesem Drang freien Lauf. Er sah mir in die Augen, auch wenn er meine Gedanken nicht lesen konnte, wusste er wonach ich mich sehnte. Seine Marmor Arme legten sich um mich und drückten mich sanft an ihn.
 

Ich drückte ihn so fest ich konnte an mich und weinte weitere brennende Tränen. Ich wollte ihn nicht verlieren, ich wollte nicht mal, dass er mich je wieder los lässt. Aber das Schicksal wollte nicht zulassen, dass wir für immer zusammen bleiben konnten. Ich merkte, wie mich Alice Ansicht immer mehr überzeugte. Die Leere setzte sich wieder. Ich kämpfte um meine tiefe Trauer und die Wut zu unterdrücken. Lies die Leere in mein Herz.
 

Doch das half nicht. Edward lies mich wieder los und die Gegenwart kehrte zurück. Sein Tod drängte die ganzen schönen Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit aus mir. Es fühlte sich an, als würde man mir mein Leben entziehen und ich konnte es nicht ändern oder verhindern. Ich konnte es bloß mit erleben, es bloß geschehen lassen.
 

Es war wieder so erschreckend still. Bloß mein schneller, stockender Atem war zu hören. Plötzlich landete Alice vor mir und rannte raus. Ich hörte ihre stillen Schritte nicht, woran ich aber schon gewöhnt war. Edward stand auch auf und ging ein paar Schritte zur Tür. Dann drehte er sich zu mir um und sagte: "Komm! Alice will es den anderen sagen." Sofort stand ich auf und folgte ihm in das große Wohnzimmer, der Cullens.
 

Die ganze Familie war anwesend. Es schien, als wäre das Wohnzimmer außerdem noch Versammlungs- und Kriesensitzungszimmer. Carlisle, Esme und Jasper saßen auf der Couch. Emmett saß mit Rosalie auf seinem Schoss auf einem der Sessel. Als wir rein kamen war plötzlich der Fernseher aus und alle Blicke lagen auf uns. Woher wussten sie, dass was nicht stimmte?
 

Edward nahm meine Hand und drückte sie leicht. Carlisle stand mit einer geschmeidigen Bewegung auf und stellte sich zu uns. "Was ist los? Bella, warum weinst du?" Natürlich! Meine Tränen. Ich wollte gerade antworten, als Edward es schon erklärte: "Alice hatte eine Vision...Sie sah, dass ich sterben werde. Anastasia wird mich umbringen. Wo und wann wissen wir noch nicht. Sie hat es also noch nicht zu Ende geplant." Jeder im Raum, außer mir, hörte auf zu atmen und starrte ihn schockiert an.
 

Erst nach ein paar, endlos scheinenden, Sekunden stand Jasper auf und kam zu uns. Esme legte im gleichem Moment ihre Hände auf ihr Gesicht und fing an zu weinen. Ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie Emmett seinen Griff um Rosalie anspannte. Jasper sah zu Alice und sagte leise: "Was genau hast du gesehen? Hat sich die Vision, jetzt wo wir es wissen, geändert? Kann man es verhindern?" Da Alice nicht antwortete redete Edward für sie: "Nein, nichts hat sich geändert. Jasper, du kannst es nicht ändern. Es fühlt sich an, als wäre es eine Erinnerung. Also, als wäre es schon längst beschlossen."
 

Jasper tat mir in diesem Moment sehr leid. Er spürte das Leid und den Schmerz von allen. Alice schnappte wieder nach Luft und sofort sagte Jasper erschrocken: "Was ist?" Wieder antwortete Edward: "Anastasia geht ins Detail." Jasper nickte bloß.
 

War das wirklich der Moment, in dem das Ende meines Glücks anfing? Würde hier wirklich alles, das mein Leben lebenswert gemacht hatte, nur wegen einer Person zerstört werden? Würde Edwards Leben wirklich bloß, weil ein Vampir mein Blut wollte enden? Was würde ich dann machen? Würde sich weiterleben dann noch lohnen? Wenn ich doch nie wieder lebendig sein könnte...

Zukunft

Schon Tage, die wie Wochen schienen, warteten wir auf Alice, doch nichts änderte sich. Ihre Visionen wurden nicht im Ansatz besser. Von Tag zu Tag überlegte sich Anastasia andere Mittel und Wege um Edward zu quälen, bevor er starb. Jasper und Emmett überlegten sich jeden Tag wie sie diese Tragödie verhindern könnten. Doch auch mit ihrer Hilfe änderte sich Alice Vision nicht.
 

Vor 3 Tagen kam Alice mitten in der Nacht, Tränen überschüttet, in unser Zimmer und schrie Edward wie eine Wilde an. Erst, als sie sich sicher war, dass ihre mit zwei Toten endende Vision, sich geändert hatte, fing sie an die Welt nicht mehr zu hassen. Eine Erklärung bekam ich aber erst vor 2 Tagen von Edward.
 

Er hatte gesagt, dass in ihrer Vision sowohl er, als auch Jasper qualvoll gestorben waren. Doch selbst er wollte nicht ins Detail gehen. Seitdem malte ich mir die schrecklichsten Sachen aus, versuchte aber sie zu vergessen. Meiner Ansicht nach waren meine Vorstellung dieser Tat sogar für einen ruchlosen Vampir zu schrecklich.
 

Inzwischen war es schon der siebte Tag, nach ihrer Vision und immer noch war keine Besserung in Sicht. Der einzige, der nicht betrübt in die Gegend starrte, sobald Edward und ich zu den anderen gingen, war Emmett. Am Anfang konnte ich seine Einstellung nicht verstehen, aber jetzt wusste ich den Grunde. Durch die Trauer der anderen war alles nur noch schwerer. Er wollte es nur nicht schlimmer machen, als es schon war. Dafür nahm er sogar, die fast tödlichen Blicke von Rosalie hin.
 

Es war ja nicht so, dass Emmett unseren Kampf gegen Alice Vision nicht unterstützte. Er plante immer noch mit Jasper jeden einzelnen Schritt, falls es zu einem Kampf kommen würde. So wie jeder von uns machte er sein Bestes. Carlisle suchte nach einer Fluchtmöglichkeit, aber er wollte lieber noch bis der genaue Zeitpunkt klar war warten. Esme half Alice und ich verbracht jede freie Sekunde mit Edward.
 

Schon seit ich die Erkenntnis gehabt hatte, aus welchem Grund Emmett so handelte, kam ich mir unglaublich nutzlos vor. Was sollte ich denn machen? So schwach wie ich war. Ohne Gabe oder ohne die Macht meinen Liebsten ab zulenken. Ich war selber so traurig, so verzweifelt und so egoistisch, dass ich einfach nur bei ihm sein wollte, nur bei ihm sein konnte.
 

Jedesmal wenn ich das auch nur ansatzweise zeigte oder sagte, erklärte mir Edward, dass genau das meine Aufgabe sei. Bei ihm zu sein, ihn zu küssen und von all dem fern zuhalten und jedesmal überzeugte er mich für eine kurze Zeit. Doch sobald meine Gedanken wieder die Wirklichkeit wanden, wusste ich wieder, dass er mich bloß aufmunterte. Dann fühlte ich mich noch schlechter.
 

Er war doch der, der starben musste und jetzt lenkte er mich ab, jetzt munterte er mich auf. Jeder dieser Momente war so schrecklich falsch und fühlte sich doch so gut, so richtig, an. Warum bloß? Ob das Eingebung war? War das ein Hinweis, dass man sein Ende doch noch verhindern kann? Oder bloß wieder mein Egoismus?
 

Meine Augen schossen auf. Hat da jemand an die Tür geklopft? Edward sah mich fragend an. "Was ist? Wieder schlecht geträumt?" "Nein, ich hab nicht geschlafen. Hat da jemand geklopft?" Jetzt starrte er mich verwundert an, erst nach ein paar Sekunden antwortete er immer noch verblüfft:"Ja, aber wie konntest du das hören?" "Es ist so leise im Haus und seit ich auf alles höre das... dich angreifen könnte, sind meine Ohren besser geworden. Kann auch sein, dass ich mir das nur einbilde." "Hm..."
 

Untern waren jetzt Stimmen zu hören. Es musste wohl jemand auf gemacht haben. Ich würde auf Carlisle tippen, aber so gut waren meine Ohren auch wieder nicht. Plötzlich setzte sich Edward auf und schob meinen Kopf von seinen Beinen. "Wir sollen kommen. Hat Carlisle gesagt... ich meine gedacht."
 

Er stand auf und rannte runter. Ich versuchte ihm zu folgen, war aber natürlich nicht schnell genug. Als ich endlich auch unten war standen Edward und Carlisle an der Tür und unterhielten sich. Als sie mich bemerkten gingen sie einen Schritt zur Seite und ließen mir freien Blick auf einen kleinen, blonden Jungen. Er sah aus, als wäre er ungefähr 16 Jahre alt.
 

Edward lächelte mich an und sagte so froh wie schon lange nicht mehr: "Das ist Alec." Bei seinem Namen gefror mein Blut. Alec, Janes Zwillingsbruder, war er zwar nicht, aber seit ich seinen Namen wusste, machte er mir trotzdem Angst. Alec lächelte mich an und ging dann ein paar Schritte auf mich zu.
 

Ich zuckte leicht zurück, was er natürlich sah. Seine stechend, roten Augen sahen jede meine Regungen. Sofort blieb er stehen. "Was haben sie, Bella? Mach ich ihnen Angst? Ich dachte wo sie doch mit dieser Gruppe Vampire zusammenleben dürfte ich ihnen einfach so nahe kommen. Soll ich lieber Anstand halten?" Er hatte eine helle und junge Stimmer, die mich seltsam beruhigte. Mehr, als Edwards oder die von sonst jemand.
 

Plötzlich war ich schon fast glücklich, dass er hier war. Wie war das gekommen? Edward kam auf mich zu und sagte mit einem breitem Lächeln: "Alec hat eine ähnliche Gabe, wie Jasper. Seine Stimme beruhigt." Ich war leicht überrascht, als ich antwortete: "Ach so... Danke, Alec. Es tut mir leid, dass ich vor dir weg zucke, aber ich kenne einen anderen Vampir mit dem selbem Namen und..." Alec hatte schon verstanden und sagte: "Sie meinen wohl Alec aus der Wache der Volturi. Ich verstehe ihre Angst. Er ist eine schreckliche Person."
 

Edward stand jetzt neben mir und legte seinen Arm sanft um meine Hüfte. Er lächelte Alec an und sagte dann zu mir: "Bella, Alec ist einer aus Anastasias Gruppe. Er ist gekommen, um uns zu helfen. Wie es schein hat sie schon mehr geplant, als wir angenommen haben. Alice sieht nur nix neues, weil in den neuen Plänen ein Werwofl mitmischt."

"Ja, ich will"

Schon wieder zwei Tage waren vergangen, als Edward endlich vor meinem Fenster saß und an die Scheibe klopfte. Er hatte mich kurz nach Alecs Ankunft weg geschickt. Ich wollte zwar immer noch jede Sekunde mit ihm teilen, doch ich wollte ihnen auch nicht im Weg stehen. Außerdem hatte mich Alice überredet lieber zu gehen. Ihrer Ansicht nach würden mich die Themen, die in den Tagen meiner Abwesenheit beredet wurden, bloß noch ängstlicher oder noch verwirrter machen.
 

Ich sah hoch und starrte die bezaubernd schönen, topasfarbenen Augen meines Liebsten an. Ich konnte es mir einfach nicht verbieten für ein paar Sekunden zu bewundern, wie wunderschön er war. Ein gequälter Seufzer entzog sich meinen Lippen, als ich an die wenige Zeit dachte, die uns wahrscheinlich noch blieb. Zuerst lächelte Edward, als er diesen Laut wahrnahm, doch zusammen mit meinem Gesicht betrachtet nahm er einen anderen Sinn an und Edward sah mich kalt an.
 

Ich bewegte meine, vom Warten hart gewordenen, Beine zum Fenster und lies ihn rein. Er landete geschmeidig auf dem Boden, als ich einen Schritt zur Seite machte. Ein paar Bronzesträhnen hingen in sein Gesicht und ließen es unglaublich traurig und fast müde aussehen. Mein Herz machte einen Satz, als er hoch sah und lächelte.
 

Edward nahm meine Hand und drückte sie leicht, dann sagte er mit der schönsten Stimmer der Welt: "Hast du mich vermisst?" Anstatt auf eine Antwort zu warten, küsste er mich sanft. Wieder brannte mein Egoismus in mir, ich wollte nicht mehr darauf achten, dass er sterben würde, sondern einfach nur diesen Kuss bis in die Ewigkeit andauern lassen.
 

Als könnte er doch meine Gedanken lesen, hob er mich an und lies uns vorsichtig auf mein Bett fallen. Seine freie Hand streichelte meine Wange und dann langsam meinen Hals. Seine Lippen ließen von meinen ab und wanderten zu meinem Ohr. Dort angekommen sagte er leise: "Meine Liebste Bella. Da mein Tod wohl oder übel so kurz bevor steht, werden wir unsere Pläne verschieben müssen. Alice hatte die Idee es dir schwerer zu machen dich um zubringen, wenn es mich erst mal nicht mehr gibt... Die Verwandlung wir Morgen beginnen und deinen Wunsch werde ich Heute erfüllen."
 

Ich schnappte nach Luft. Also war sein Tod wirklich nicht um geh bar... Plötzlich begriff mein Gehirn den Rest seiner Nachricht. Ich hohlte ein mal schnell Luft und sagte, bevor sich unsere Lippen wieder vereinen konnten: "Also keine Hochzeit?" "Doch." Er nahm mich hoch und war innerhalb von wenigen Sekunden mit mir draußen. Warum hatte ich bloß gefragt?
 

Seine schnellen Schritte endeten an seinem Volvo, der ein paar Straßen weiter parkte. Er setzte mich auf den Beifahrersitz und schnallte mich an. Als ich hoch sah, hatte er schon den Motor gestartet. Was war jetzt mit der Hochzeit? Ich sah raus und erkannte nach ein paar Minuten nicht mehr wo wie waren. Wollte er mich entführen? Oh ja, bitte!
 

Er hielt vor einem kleinem, dunklem Haus und stieg aus. Wir waren an keinem Schild mit der Aufschrift "Sie verlassen Forks" vorbei gefahren und jetzt hielten wir. Also keine Entführung. Schade. Edward öffnete die Beifahrertür, schnallte mich ab und trug mich in das Haus.
 

Er öffnete die Tür und es wurde plötzlich noch dunkler, als es draußen gewesen war. Spätestens jetzt hätte man das Fragezeichen fast von meinem Gesicht ablesen können. Aber dafür war es ja zu dunkel. Edward stand plötzlich. Mein Körper bewegte sich kurz und schnell und ich spürte plötzlich kleinere Hände unter mir. Alice?
 

Wieder bewegte ich mich und nach ein paar Sekunden knallte eine Tür zu. In der selben Sekunde hörte ich ein Schloss und einen Lichtschalter knacken. Mein Herz pochte wie wild und mein Atem ging auch wieder viel zu schnell. Als sich meine Augen an die erschreckende Helligkeit gewöhnt hatten er kannte ich trotzdem nichts wieder.
 

Alice tauchte immer mal kurz in meinem Blickfeld auf und war dann schon wieder weg. Was war da los? Wo war ich? Zwei kalte, zierliche Hände fassten an meine Kopfhaut und ich war mir ziemlich sicher, dass Alice gerade in einen Nebenraum gerannt war. Ein Ruck zog an dem Stuhl, auf dem ich saß und die großen Augen von Rosalie sahen mich prüfend an.
 

Alice kam wieder und stellte sich neben Rosalie. Mein Kopf pochte vor lauter ungestellter Fragen. Alice sah zu Rosalie und sagte dann: "Ja und jetzt ihr Make-up." Rosalie starrte Alice an und sagte dann viel lauter, als sie: "Was? Sicher? Ich fand die andere besser." "Ich weiß." Und Alice war wieder weg. "Rosalie, was ist denn los?" "Edward hat es dir nicht gesagt? Na toll! Ihr werdet in 10 Minuten heiraten."
 

Ich wollte schreien, wollte fragen, wollte weg renn, konnte aber nicht. Meine Beine, meine Stimme und der ganze Rest von mir war wie gelähmt. Heiraten? Jetzt? Aber warum denn gerade jetzt? Natürlich, weil er jede Sekunde sterben könnte oder zumindest Anastasia jede Sekunde kommen könnte. Rosalie hatte mich wieder umgedreht und fummelte weiter an meinem Haaren rum.
 

Alice kam wieder und sah Rosalie böse an, dann redeten sie mit einander, was mein Gehirn aber nicht verstand. Ich führte gerade ein Gespräch mit mir selber. Ich und das andere in meinem Kopf diskutierten gerade über mein Leben, während ich für meine Hochzeit fertig gemacht wurde.
 

Einer der beiden schrie plötzlich: "DAS KLEID!" Vermutlich Alice, aber ich konnte mich immer noch nicht genug konzentrieren, um es zu erkennen. Ein grober Griff hohlte mich wieder zurück, aus diesem Gespräch in mir und zog mich hoch. Ich stellte mich hin und lies die beiden langsam meine Kleider in die Ecke werfen, um mir andere anzuziehen.
 

Alice stellte sich vor mich und drückte an mir rum, bis alles so war, dass es ihr passte. Dann rannte sie wieder weg und kam mit einem Spiegel in den Händen wieder. Ich starrte auf die mir fremde Person, die jetzt vor mir in dem Spiegel auftauchte. Sollte das wirklich ich sein? Für mich war diese Vorstellung einfach zu unmöglich, um möglich zu sein.
 

Rosalie sagte zufrieden: "Sie ist echt hübsch geworden. Man war das schwer..." Alice lächelte mich an und ich war wieder Bella Swan. Ja, Bella, das im Spiegel bist du und du wirst gleich den Mann heiraten, denn du über alles liebst. Freu dich! Auch ich musste lächeln. "Ich werde heiraten und ich sehe... gut aus." Das Lächeln verschwand jetzt von Alice dünnen Lippen. "Gut?! Du bist einfach bezaubernd. In 10 Minuten ein Mauerblümchen zu einer so wunderschönen Braut zu machen ist echt leichter, als ich dachte."
 

Rosalie verschwand in das andere Zimmer und Alice erklärte mir alles. Als plötzlich ein mir bekanntes Klavierstück zu hören war und ich zusammen zuckte, sah mich Alice erschrocken an. "OK. Es geht los... Alles verstanden?" "Alice, wer bringt mich denn zum Altar?" Sie rannte ins Neben zimmer und als sie wieder kam, zog sie Carlisle mit sich.
 

Sie stellte ihn neben mich und drückte seine Hand durch den Spalt zwischen meinem Arm und meinem Oberkörper. Also würde er die Rolle von Charlie übernehmen. Alice stellte sich vor mich und sagte leise: "Also in 10 Sekunden kommt ihr raus und Bella, du folgst einfach Carlisle zum Altar." Sie ging ins Nebenzimmer und kam nicht wieder.
 

Ich sah Carlisle verwirrt an und er erklärte mir Alice Verschwinden. "Durch die Tür im Nebenzimmer kommt man auf den Teppich, der zum Altar führt." Er lächelte mich an und führte mich in das noch kleinere Nebenzimmer. Mein Herz raste. Auch wenn ich mir meine Hochzeit anders vorgestellt hatte, war es immer noch meine Hochzeit. Carlisle öffnete die Tür.
 

Wir gingen langsam über den langen, weißen Seiden-Teppich. Aus irgendeinem Grund waren meine Bewegungen anmutig und genau im Takt, des Klavierstückes. Meine Aufregung wurde immer größer, was aber daran lag, dass ich unbedingt zu Edward wollte. Seit meine verzweifelt suchenden Augen seine gefunden hatten, konnte ich nur noch daran denken, dass ich bei ihm sein wollte.
 

Ich war so von Edwards Schönheit (auch wenn sie mir schon sehr vertraut war) abgelenkt, dass ich die schöne Dekoration nicht bemerkte. Es gab bloß eine Sache, die mich für den Bruchteil einer Sekunde ablenkte. Jakes Anwesenheit.
 

Er hatte einen viel zu kleinen Anzug an und sah auf eine Jake typische Art ziemlich komisch aus. Seine Haare hingen ihm tief in den Augen, es sah fast aus, als würde er schlafen. Esme, die neben ihm saß, lächelte mich froh, und mit Tränen in den Augen, an. Bei jedem meiner Schritte zuckte Jake leicht zusammen. Was hatte er?
 

Plötzlich blieben wir stehen. Meine Augen weiteten sich. Jetzt stand Edward direkt vor mir und hielt mir eine seiner kalten Hände hin. Ich zögerte vielleicht eine Sekunde und packte sie dann. Sanft zog er mich auf das leicht erhöhte Podest, des Altars. Der Priester, ein alter, kleiner Mann, lächelte uns an und fing dann mit seiner Rede an.
 

Ich hörte bloß noch das aufgeregte Rauschen in meinen Ohren. Die Aufregung vernebelte mir leicht meinen Blick. Ich verlor mein Zeitgefühl und zuckte leicht zusammen, als Edward leise und ruhig sagte: "Ja, ich will." Der Priester stammelte ein paar weitere Worte und ich wusste jetzt war mein Einsatz. Alle Blicke klebten an mir, was es nicht leichter machte.
 

Ich hörte Emmett leise sagen: "Heute noch, Prinzessin." Sofort kam mein Mut wieder. Wenn ich dadurch die Chance hatte zu verhindern, dass Emmett noch Monate Witze über mich reißen würde, würde ich fast alles machen. "Ja, ich will"
 

Der Priester redete noch ein paar Sekunden, dann tauschten wir unsere Ringe aus und der Priester sagte worauf ich schon die ganze Zeit gewartet hatte: "Jetzt darf der Bräutigam die Braut küssen." Edward legte seine kalten Hände an meine Wangen und beugte sich vor. Als er seine Lippen auf meine legte war der Kuss so anders. Nicht ganz so vorsichtig, wie sonst. Ich legte meine Arme um seinen Hals und fast in seine Haare.
 

Wie so oft konnte ich mich nach kurzer Zeit nicht mehr zurück halten und versuchte den Kuss zu verstärken und wie immer löste sich Edward im selbem Moment von mir. Er sah mich an und lächelte mein liebstes Lächeln. Einer seiner kalten Finger strich über meine Wange und erst jetzt bemerkte ich die Tränen auf meinem Gesicht.
 

Die Feier danach war nur kurz oder sie kam mir nur kurz vor, da Edward mich nach weniger als einer halben Stunde ins Auto brachte. Wieder raste mein Herz. Was hatte er gesagt? Morgen beginnt meine Verwandlung und heute erfüllt er meinen Wunsch. Ich war so glücklich, auch wenn der Grund für diese verfrühte Aktion das Schrecklichste war, dass ich mir denken konnte. Ich konnte nichts dafür. Außerdem hatten wir mit noch einer Kriegerin in vielleicht eine größere Chance zu gewinnen.
 

Inzwischen war meine Hoffnung schon so weit geschrumpft, dass ich auf einen Kampf hoffte. Meiner Meinung nach war das der einzige Weg, der bei einem Sieg endete. "Bella?" Ich drehte mich zu Edward. Wir fuhren schon. Hatte er mit mir geredet? "Was ist denn, Edward?" "Ich sagte, dass es mir leid tut, dass die Hochzeit so misslungen ist." "Ist sie nicht! Das einzige, dass mir daran wichtig war ist, dass du der Mann warst, der am Altar auf mich gewartet hat!" Er lächelte mich an und sah dann wieder auf die Straße.
 

Wenig später blieb das Auto vor dem Haus der Cullens stehen. Edward sah mich wieder entschuldigend an. "Wir haben das Haus bis Übermorgen für uns." "Find ich toll!" Es war zwar keine Kreuzfahrt, aber bei dem Ehemann war das auch nicht nötig. Ich stieg aus und machte mich auf den Weg ins Haus, als ich plötzlich von zwei starken, kalten Armen getragen wurde. Natürlich Edward.
 

Er ging zur Tür, öffnete sie und trug mich rein. Als er mich dann immer noch nicht abstellte wollte ich protestieren. Doch seine schnellen Schritte liefen erst die Treppe hoch und dann zu seinem Zimmer und mein Mund war wie zu geklebt. Er öffnete langsam die Tür und ging rein. Erst da lies er mich auf den Boden und schloss die Tür.
 

"Sicher, Bella? Du weiß was ich..." Ich legte einen Finger auf seine Lippen und lächelte ihn an. "Ich bin mir sicher und jetzt hör endlich auf zu reden!" Meine Hand wanderte zu seinen Haaren und zog ihn an mich (Na gut, eher mich an ihn, aber egal). Unsere Lippen trafen sich und wieder küsste er mich fast sorgenlos.

Wenn ich träume, wecke mich ja nicht!

Langsam legte er mich auf das Bett. Seine kalten Hände stützten meinen Rücken und meine lagen in seinem Haar. Wie immer pochte mein Herz unvorstellbar schnell und mein Verstand war wie benebelt. Seine Lippen lösten sich langsam wieder von meinen. Er lies mir ein paar Sekunden, um nach Luft zuschnappen und legte wieder seine Lippen auf meine.
 

Ich spürte jetzt den Stoff der Überdecke an meinem Rücken und sofort wanderten seine Hände zu meinen Wangen. Ich wusste genau, dass ich aussah wie eine Tomate und hätte fast über die Vorstellung gelacht, wenn ich nicht gewusst hätte, dass das, das Ende unseres Kusses gewesen wäre. Als seine Hände ankamen wurde mir wieder kälter und ich merkte, dass meine Gesichtsfarbe wieder normaler wurde.
 

Ich hörte auf leicht zu zittern und traute mich endlich an die Knöpfe seines Hemdes. Auch wenn ich schon Erfahrung im öffnen der Knöpfe hatte, war ich heute noch viel aufgeregter. Schließlich wusste ich wie das hier enden würde. Bei der Vorstellung hätte ich wieder fast gelacht. Als ich am untersten Knopf ankam erwartete ich schon fast, dass er ein oder zwei Meter von mir sprang, doch keine Reaktion folgte, außer einem leichtem Lächeln auf seinen Lippen.
 

Der Knopf war auf und unsere Lippen plötzlich wieder getrennt. Bloß war dieses Mal ich der Grund. Ich hatte ihn von mir gedrückt und bewunderte jetzt seinen Körper. Als das Mondlicht seine Züge berührte und von seinem makellosem Oberkörper wieder geworfen wurde schnappte ich langsam nach Luft. Ich legte meine Hände auf seine Schultern und zog langsam sein Jackett und das Hemd aus, bis sein weißer Oberkörper von den störenden Schatten befreit war.
 

Dann sah ich ihm zufrieden in die Augen und lächelte ihn an. Leise flüsterte ich: "Besser" Und sofort erklag sein wunderschönes Lachen, so wie ich es wollte. Er presste seine Lippen wieder auf meine und hob mich mit einer Hand hoch, um den Reißverschluss meines Kleides zuöffnen. Bei dem schnellem Ruck, den er benötigte mich meinem Kleides zu entledigten, strich er sanft über ein paar Stellen meines Körpers.
 

Wie jede andere Berührung von ihm brannten diese Stellen danach schrecklich schön. Jetzt war ich knapper angezogen, als er. Was auf jeden Fall nicht so gehörte. Meine Hände fingen an, an den Knöpfen seiner Hose zu versuchen das zu verbessern. Als ich es endlich hin bekam, lies ich seine Hose schnell von ihm gleiten und packte wieder in sein Harr, bevor er weg springen konnte. Ich wusste genau er würde das nicht tun, aber ich vertraute diesem Wissen nicht.
 

Er legte eine Hand an meinem Rücken und drehte sich so, dass ich auf ihm saß. Meine Oberschenkel wurden kalt, aber ich wollte gar nicht daran denken das zu ändern. Endlich bekam ich worauf ich schon so lange gewartet hatte. Ich öffnete meine Augen und bewunderte wieder seine Schönheit, als mich plötzlich eine kalte Berührung, die mich meines BHs entledigte, leise nach Luft schnappen lies. Noch eine schnelle Bewegung Edwards genügte und ich war komplett nackt.
 

Schon wieder störte mich dieser kleine Fehler. Er war angezogener, als ich. Ich glitt mit meinem Händen an den Rand seine Unterhose und zog sie ihm aus. Spätestens jetzt erwartete ich einen Rück, der mich von ihm warf und dass er plötzlich am anderem Ende des Raumes entschuldigende Blicke zu mir warf. Doch er änderte nichts oder zumindest nicht, dass mich störte. Wenig später lies er passieren worum ich ihn gebeten hatte und es war das beste Erlebnis meines bisherigen Lebens...

Blutrot

Die Sonne strahlte mich an und der schwache Wind kitzelte mich. Als ich mich um sah erkannte ich sofort wo ich war. Diese Lichtung würde ich immer wieder erkennen. Ihre Form und das Gefühl, das ich hatte, als ich diesen magischen Ort betreten hatte, verriet mir wo ich war. Das hier war die Lichtung, auf die mich Edward gebracht hatte. Die Lichtung auf der ich ihn das erste Mal so wunderschön glitzern gesehen hatte und die Lichtung, auf der mich Laurent fast ermordet hatte. Damals, als Edward und seine Familie mich hier zurück gelassen hatten.
 

Ein stechender Schmerz durchzuckte mich und das kleine Loch in meiner Brust, das von damals noch übrig war und einfach nicht verheilen wollte, brannte. Das Echo des Schmerzes von damals durchzog mich. Ich erinnerte mich an den Rückflug von Italien hier her und spürte wie der Schmerz langsam immer schwächer wurde. Er war bei mir und wir waren jetzt verheiratet. Nie wieder würde er mich verlassen. Auch wenn das wahrscheinlich nicht stimmte tat es gut diese Worte zu denken.
 

Plötzlich sah ich Jake vor mir und das andere Loch in meiner Brust brannte schrecklich. Jakes Loch war gewachsen. Jetzt war Edwards Loch so klein und schien im Vergleich zu dem anderen, dass mich zu zerreißen drohte, so nichtig. Bei unserer Hochzeit sah Jake so seltsam aus. Er schien so unglücklich und einsam.
 

Bei der Erinnerung schnappte ich nach Luft und schlag meine Arme um meine Brust. Ich wollte nicht wieder das Gefühlt haben zu zerspringen, aber ich konnte nicht dagegen ankämpfen. Die Schuld, die mich zerfraß war so stark, zu stark für mich. Als Edward mich verlassen hatte war es anders gewesen, als jetzt.
 

Jakes Loch war voller Schuldgefühle, Edwards Loch war leer gewesen. Jacob fehlte mir zwar, aber zugleich konnte ich ihm nicht in die Augen sehen, da ich wusste, dass sein Blick mich in tausend Teile zerreißen würde. Der Schmerz, den ich in seinen großen, braunen Augen gesehen hatte, war meine Schuld. Allein meine Schuld.
 

Ein metallisches Reißen holte mich aus meinen Gedanken und ließ mich noch mehr nach Luft schnappen. Was war das gewesen? Ich sah mich um, aber ich war allein. Dieses Geräusch erinnerte mich an etwas. Aber was? Meine panischen Augen suchten zwischen den Bäumen, während ich in meinen Erinnerungen suchte... Langsam erarbeitete mein Gedächtnis was es sein könnte. Als die Erinnerung, die passte, in meinem Kopf auftauchte stellte ich mein Atmen komplett ein.
 

Ich kannte das Geräusch von dem Kampf gegen Victoria und ihre Neugeborenen. Als die Cullens die Vampire zerstückelt hatten. Das war das Geräusch von einem angegriffenem Vampir. Mir wicht das Blut aus dem Gesicht und mein Denken stellte sich ein. Was war da los?
 

Mein Blick wanderte durch den Wald und suchte nach der glitzernden Haut eines Vampirs, doch da war nichts. Ich hörte die Vögel und die ganzen anderen Tiere um mich, aber trotzdem fühlte ich mich allein. Als wäre der Wald leer. Mein Herz pochte wie wild. Was wenn einer der Cullen angegriffen wird? Was wenn ich jetzt, wo ich allein bin, angegriffen werde?
 

Doch als dann der Vampir plötzlich mitten auf der Lichtung stand wurde meine Panik nichtig. Seine Haare lagen ihm tief in der Stirn und unter seinen Augen waren dunkle Ränder. Aber seine Schönheit war wie immer... er war einfach nur perfekt. Edward. Was macht er hier? Ist er wegen mir hier? Warum dreht er sich dann nicht zu mir um? Was hat er mit diesem grausamen Geräusch zutun?
 

Tausend Fragen schossen durch meinen Kopf, aber das Einzige, dass ich sagte war: „Edward? Hier bin ich!“ Er drehte sich in meine Richtung und starrte mich mit seinen blutroten Augen an. Diese stechende Farbe wunderte mich, aber auch wenn ich wusste, dass ich Angst haben müsste, hatte ich bloß das Verlangen ihn in den Arm zu nehmen. Seine perfekten Züge aus der Nähe zu sehen.
 

Meine Füße fingen an gegen meinen Verstand zu arbeiten und meinem Verlangen zu gehorchen. Schritt für Schritt kam ich ihm näher. Er starrte mich bloß an. Als ich wenige Schritte von ihm entfernt war wehte plötzlich eine starke Brise über die Lichtung. Der Wind wirbelte meine Haare um mein Gesicht und ließ mich leicht zittern. Mir war auf einmal schrecklich kalt.
 

Als sich der Wind und meine Haare wieder gelegt hatten sah ich erschrocken zu Edward. Er hatte die Augen geschlossen und drückte seine Hände zu Fäusten. Was hat er denn? Ohne groß nach zu denken machte ich die letzten paar Schritte und stand nun direkt vor ihm. Als ich nach seiner Hand grifft, öffnete er plötzlich seine Augen. Nach Luft schnappend starrte ich in die unheimliche Tiefer seiner schwarzen Augen.
 

Sie waren doch rot gewesen... Ich runzelte meine Stirn und starrte ihn an. Meine Hand schwebte immer noch zwischen uns. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Edward öffnete seinen Mund und eine ganze Reihe unglaublich spitzer Zähne tauchte auf. Seit wann waren die denn so? Er sagte mit einer mir bekannten, aber nicht mit seiner Stimme: "Hallo, kenne ich sie?" Wie ein Schlag trafen mich diese Worte. "Ja! Edward ich bin es, Bella! Erinnerst du dich nicht mehr an mich?" Meine Stimme versagte bei der Frage.
 

Er sah mich lange an und antwortete dann mit einem breitem Lächeln: "Tut mir leid, aber sie müssen mich verwechselt haben. Ich heiße nicht Edward. Mein Name ist James." Mein Mund klappte auf. James? Was? "Nein!" Mein Schrei war eher wie eine Bitte. Es war doch Edward. Mein geliebter Edward. Nicht James. Wieso sagt er sowas? Ich fand meine Stimme wieder und sagte leise: "James? Nein... aber...Edward." Ich umarmte ihn in der Hoffnung, dass er so wieder zu sich kommen würde.
 

Doch er stieß mich von sich. "So...Bella... ich weiß nicht was das zu bedeuten hat, aber ich kenne sie nicht. Ist ja auch egal. Ich bin wirklich am verdursten... " Er lächelte mich finster an. Durst? Er will mich... trinken? Ich musste lachen. Schwarzer Humor war schon immer meine Stärke gewesen. "Edward, du willst mich trinken?" Er sah mich kurz verwundert an und sagte dann: "Woher wissen sie was ich meinte? Wer hat sie aufgeklärt?" "Du und Jacob Black. Erinnerst du dich wirklich nicht mehr an mich oder willst du mich bloß ärgern?"
 

Er schüttelte langsam seinen Kopf. "Ich erinnere mich nicht an Sachen, die es nicht gibt. Hm... warum rede ich eigentlich mit ihnen? Wenn sie schon alles wissen, dann auch was jetzt passiert." Wieder lächelte er finster und schnellte dann auf meinen Hals zu...

Traum und Warhheit

Ich wollte mich wehren, aber meine Liebe zu ihm ließ mich einfach nur still da stehen. Wie so oft verlor mein Verstand gegen meine Gefühle. Als sein kalter Mund meinem Hals berührte hatte ich sogar noch ein Kribbeln im Bauch, als würde er mich liebkosen. Doch er biss mich.
 

Als er mein Blut trank hatte ich keine Angst vorm Tod. Ich wusste wie es war zu sterben. Es war ruhig und friedlich. Leben war schwerer. Außerdem konnte ich meinem Tod nicht betrauern, da ich mein Leben für ihn, meine Liebe und mein Leben, aufgab. Es war ein schönes Gefühl in seinen Armen zu liegen und langsam das Bewusstsein zu verlieren. Der Schmerz, den ich anfangs hatte, wurde immer schwächer. Außerdem wurde der Schmerz, der schon ein Teil von mir geworden war, auch immer schwächer, was es sehr viel angenehmer machte, als es so schon war.
 

Nur wenige Sekunden nachdem er mich gebissen hatte verließ mich plötzlich das schöne Gefühl von ihm gehalten zu werden. Er war plötzlich weg. Seine Lippen lagen nicht mehr auf meiner Haut und seine Zähne waren nicht mehr in meinem Hals. Er war einfach weg. "Edward," keuchte ich. Wo war er? Ich wollte meine Augen öffnen und nach ihm suchen, doch ich war zu schwach. Plötzlich spürte ich wie es in mir brannte.
 

Es war ein mir bekannter Schmerz. Es war der Schmerz, den das Vampirgift in mir zum 2. Mal aufflackern ließ. Ich fiel zu Boden, kaum das ich den Schmerz zuordnen konnte. Mein Körper wand und krümmte sich, durch den brennenden Schmerz, im Gras. Ich wollte nicht schreien, da ich auch nicht gefunden werden wollte. Außer der eine, der wusste wo ich war, sollte mich so niemand finden. Doch mein Wunsch blieb unerfüllt. Denn wenig später spürte ich ein heiße Hand an meinem Arm.
 

Endlich konnte ich meine Augen öffnen und sah in das geschockte Gesicht von Jacob Black. Er war über mich gebeugt und starrte in mein schmerzverzerrtes Gesicht. "Jake... geh," konnte ich mit letzter Kraft sagen, bevor jede Bewegung meines Mundes in einem Schrei enden würde. Aber natürlich hörte er nicht auf mich. Er fing an etwas zu murmeln, das sich anhörte wie: "Keine Angst, Bella Schatz, ich helfe dir. Ich mach, dass es aufhört." Seine Hände zitterten wie Espenlaub und seine Augen suchten panisch meinen Körper ab.
 

Als ich vor Schmerz meinem Hals streckte und die Bisswunde für ihn sichtbar wurde, kam ein lautes, angsterregendes Knurren aus seiner Kehle. Er legte seine Hände um die Wunde und sah sie verzweifelt an. Als ich Tränen in seinen Augen sah war ich mir sicher, dass es zu spät war. Ich würde ein Vampir werden. Endlich. "Jacob Black!" James Stimme fegte über die Lichtung und ließ mich erstarren, als er meinen besten Freund, meinen Jake, rief.
 

Ich sah in die Richtung, aus der, der Ruf gekommen war und erblickte Edward. Er stand am Rand der Lichtung und wartete... auf Jake. Als ich wieder zu Jacob sah, bemerkte ich, dass er aufstand. Nein! Ich packte seinen Arm und umklammerte ihn. "Ich muss es beenden, Bella," murmelte er schnell zu mir und schüttelte dann mit Leichtigkeit meine Hand ab. Als er wenige Sekunden später bei Edward ankam, als Wolf und nicht als Jacob Black, durchfuhr mich wieder das Brennen. Kein Jake, der den Schmerz allein durch seine Anwesenheit linderte. Nur ich. Ich, die allein im Gras lag und die Schreie nicht mehr zurück hilt, weil sie jetzt gehört werden will. Beide hörten sie mich. Edward und Jake und doch kämpften sie und doch verschwanden sie und mit ihnen mein Lebensinhalt. Der Schmerz wurde unerträglich.
 

"Nein!" Mit einem Ruck erwachte ich. Ein Traum, nur ein Traum und doch hielt der Schmerz, das Brennen, an. Ich wand mich weiterhin, nur jetzt lag ich in einem Bett. Von Seide umgeben. "Bella? Bella, Schatz?" Immer wieder hörte ich diese Worte und jedes Mal flatterte mein Herz aufs neue. Edward. Er war bei mir. Er war er und nicht James und er hielt meine Hand. Aber warum hatte er mich gebissen? Warum während ich schlief? "Bella, es tut mir so leid. Ich wusste nicht, dass sie kommen wollte. Alice hat sie nicht gesehen, weil der Werwolf dabei war. Sie hat dich gebissen und ich war nicht schnell genug. Es tut mir so schrecklich leid." Sie? Wer? Ich wollte es wissen, aber ich konnte nicht fragen, was mich wütend machte. Wütend auf mich selber und auf sie, auf die Unbekannte.

Das Erwachen

Tage, die mir wie Jahre vorkamen, vergingen, bevor ich endlich aufhören konnte zu schreien. Ich hatte nie vorgehabt bei meiner Verwandlung zu schreien. Rosalie hatte mir gesagt es brachte nix und sie hatte recht gehabt. Außerdem wollte ich durch meine Schreie nicht auch noch Edwards Schuldgefühle wecken. Er konnte ja nichts dafür. Aber diese Unbekannte. Sie war der Grund dafür, dass mein Herz für immer aufgehört hatte zu schlagen.
 

In diesen 3 Tagen, die meine Verwandlung gedauert hatte, war der Hass und die Wut auf sie immer mehr gewachsen. Viele Male hatte ich versucht nach ihr zu fragen. Edward saß die ganze Zeit neben mir und wachte über mich. Nicht einmal jagen ging er. Doch jedes Mal, wenn ich meinen Mund öffnete kamen doch nur Schreie aus ihm. Mein eigener Mund erschien mir so nutzlos. Ich erschien mir nutzlos.
 

Doch das wollte ich ändern. Jetzt da ich endlich stark und unsterblich war, auch wenn nicht so wie ich es mir gewünscht hatte, wollte ich nicht mehr die nutzlose, erbärmliche Bella sein, um die sich immer alle kümmern mussten. Ich wollte endlich für Edward da sein und nicht mehr anders herum. Jetzt musste ich ihn davor beschützen vernichtet zu werden. Einerseits erfüllte dieser Gedanke mich mit tiefer Trauer, doch auch mit Hoffnung. Jetzt gab es noch einen Vampir auf unserer Seite.
 

Edwards leises Flüstern holte mich aus meinen Gedanken. „Bella? Bella, hat es aufgehört?“ Einen kurzen Moment musste ich zögern. Hatte es? Erst als ich mir sicher war das Brennen nicht mehr zu spüren, nickte ich schwach. Ich wusste aus Jaspers Geschichten wie ich jetzt sein würde. Blutrünstig und unberechenbar. Ich atmete nicht, um keine Gefahr dazustellen. Es war ein komisches Gefühl nicht zuatmen. Nicht schmerzend. Nur als würde etwas unwichtiges fehlen.
 

„Sie ist sehr ruhig. Sie hat sogar etwas…Angst,“ hörte ich Jasper, der wohl hinter Edward stand, verunsichert sagen. Natürlich hatte er recht. Ich hatte Angst. Angst meine Beherrschung, die an einem seidenen Faden zuhängen schien, zu verliehren. Ich wollte Edward und meine restliche neue Familie nicht enttäuschen. Sie waren alle anwesend. Sieben langsam und leise atmende Vampire hatte sich um mich versammelt.
 

Rosalie und Emmett standen an der Tür des kleinen Raumes. Alice und Edward direkt neben dem Bet, auf das mich Edward gelegt hatte. Es war in einem kleinem, fensterlosem Raum neben dem Untersuchungszimmer von Carlisle. Jasper stand hinter Edward und Alice. Die drei hatten sich leicht zu mir gebeugt. Carlisle und Esme standen am Fußende des Bettes. Man hätte die Anspannung greifen können. Dies alles hatte ich bloß durch meine Ohren und meinen Instinkt heraus gefunden. Jetzt wollte ich es sehen.
 

Als ich meine Augen langsam und vorsichtig aufdrückte war es, als hätte ich noch nie gesehen. Auch wenn meine Augen bloß an der Decke klebten, kam es mir schon so unwahr vor. Die holzverkleidete Decke war so unglaublich schön. Ich konnte meinen Blick nicht mehr abwenden. Jede einzelne Faserung war ein Kunstwerk für sich. In meiner Bewunderung kam mir der Gedanke, dass ich Edward, wenn mir die Decke schon so wunderbar vorkam, jetzt unbedingt sehen müsse. Wie er aussehen würde mit diesen Augen, die doch jede kleinste Schönheit an ihm erfassen würden!
 

Kaum war es gedacht tasteten meine Augen ihn auch schon ab. Keine meiner vorherigen Erinnerungen, nicht mal meine Vorstellung, waren gut genug für dies. Er war wie eine fleischgewordene Engelsstatur nur viel besser. Ich wollte und konnte meinen Blick einfach nicht mehr von ihm lassen. Seine schwarzen Augen starrten zurück und ließen mich in ihn sehen. Als hätte er eine Tür in sein inneres geöffnet. Mein neuer, schneller Verstand begriff endlich alles. Plötzlich war mein Kopf nicht mehr voller Fragen. Nur noch voller Edward. Voller Bilder von ihm und sie waren alle aus diesen wenigen Sekunden. Außerdem waren sie alle wunderschön. „Bella,“ flüsterte er leise und zufrieden. Seine Stimme war plötzlich auch ganz anders. Ich hatte sie zwar schon mit meinen neuen Ohren gehört, doch jetzt, mit diesem Bild zusammen, war sie um einiges schöner geworden.
 

Edward war immer noch meine Droge, doch jetzt war ich erst wirklich auf ihren Geschmack gekommen. Erst jetzt hatte ich Augen die ihn wirklich sehen konnten und Ohren die ihn richtig hören konnten. Es war, als wäre ich meine vorheriges Leben taubstumm gewesen und würde jetzt erst die Sonne sehen, wie sie vor dem Meer untergeht und jetzt erst die wunderbaren Vogelgesänge hören. Als würde ich jetzt, wo ich doch eigentlich tot war, erst leben. Ich wollte ihn anfassen. Ihn riechen. Doch plötzlich hörte ich ein leises Knurren hinter ihm. Mein Instinkt war mit dem Knurren zusammen wach geworden.
 

War das Jasper? Was hatte er? Edward drehte sich um. „Jasper? Nein, du irrst dich. Wird sie nicht.“ Edward klang etwas wütend, als er die Fragen und Behauptungen in Jaspers Kopf beantwortete. Doch das war mir egal ich wollte ihn endlich wieder sehen. Komplett. Nicht nur von hinten. Was fiel Jasper ein Edward mit diesem dummen Knurren von mir weg zujagen? Ich wurde wütend auf Jasper. Wieder knurrte er und dieses Mal tat ich es ihm gleich. Ich knurrte zurück. Was sich als großer Fehler erwies. Damit hatte ich Jasper recht gegeben, dass ich gefährlich war.
 

Sofort stand Emmett neben Edward. Er wollte nicht wirklich Edward vor MIR beschützen? Wieder drehten sich tausend Fragen in meinem Kopf. Doch sie alle verstummten, als ich Emmett ins Gesicht blickte. Auch ihn hatte ich noch nie wirklich gesehen. Wieder kam ich mir vor, als hätte ich nie gelebt. Auch wenn Emmett nicht so erschreckend wunderschön war wie Edward, zumindest für mich, war er doch auch wie ein Engel oder eher wie ein Gott des Krieges. Mit seinen breiten Schultern und dem markantem Gesicht sah Emmett nicht so fein und sanft aus wie mein Engel. Aber auf seine Weise wunderschön.
 

In meinem Kopf tanzten jetzt Erinnerungen der Cullenfamilie. Alice. Wie sie wohl durch diese Augen aussah? Neugierig sah ich sie an. Das Emmett vor mir stand, als wäre ich ein Feind hatte ich schon fast vergessen, so beeindruckend war es die mir bekannten und doch fremden Gesichter zu sehen. Alice war auch ein Engel. Ein kleiner, zierlicher, wunderschöner und breitlächelnder Engel. „Wundervoll nicht wahr, Bella?,“ zwitscherte sie mit ihrer jetzt noch viel schöneren Stimme. Ich nicht erwürdig.
 

Wie schafften sie es sich nicht andauernd anzustarren? Es schien mir fast unmöglich. Wäre ich nicht so von meiner Neugier getrieben, hätte ich sie noch Stunden lang anstarren können. Doch es warteten noch vier weiter Vampire auf mich. Als nächstes sah ich Esme und Carlisle an. Wie König und Königin sahen sie aus. Carlisle hatte einen Arm beschützerisch um Esme gelegt, was das Bild noch verschönerte. Esmes Blick war so warm und liebvoll wie immer. Auch wenn sie beführten musste, dass ich sie jeder Zeit hätte angreifen können, schenkte sie mir doch ihre unendliche, reine Liebe.
 

Dann sah ich zu Jasper. Ich sah genau, wie er innerlich zusammen zuckte, als ich meinen Blick auf ihm ruhen ließ. Auch er war wie ein Engel oder ein Gott. Bei ihm konnte ich nicht so gut unterscheiden. Einerseits hatte ich noch etwas von der Wut in mir, wegen der ich ihn angeknurrt hatte und andererseits waren da seine Naben. Als mein Herz noch geschlagen hatte waren sie meinen schwachen Augen, die, die Welt verschwommen gesehen haben mussten, kaum aufgefallen. Doch diese Augen ließen sich nicht so leicht trügen. Die Halbmonde überall an ihm waren mir jetzt vollkommen klar zu sehen. Ich wusste genau über ihre Herkunft und hatte deswegen auch Respekt vor Jasper wie nicht mal vor Emmett, dem Stärksten.
 

Rosalie hatte ich mir mit Absicht als Letzte vorgenommen. Ihre Schönheit hatte mich schon als Mensch verängstig. Jetzt würde sie mir noch unglaublicher vorkommen wovor ich etwas Angst hatte. Das war vielleicht etwas unsinnig, doch der Gedanke daran, dass sie noch schöner sein könnte ließ mich zusammen zucken. Damit meine Fantasie mich nicht weiter in den Wahnsinn treiben konnte ließ ich lieber die Wahrheit auf mich wirken.
 

Natürlich sah sie jetzt noch wunderschöner aus. Sie war einfach nur perfekt. Für einen kurzen Moment spürte ich wie es in mir pochte. Ich war neidisch auf sie. Ich wollte auch so wunderschön sein, um Edward endlich gerecht zu sein. Ich ließ meinen Blick wischen meinem Engel und Aphrodite, der perfekten Göttin der Liebe, hin und her wandern. Sie war ihm gerecht. Ich war doch bloß Bella. Ich unterdrückte einen traurigen Seufzer.
 

Plötzlich durchbrach Alice die Stille. Sie kicherte. Emmett starrte sie, breitgrinsend an und brummte mit seiner tiefen Bärenstimme: “Okay, wessen Witz hab ich verpasst?“ Edward sah zu Alice und grinste plötzlich mindestens genauso breit wie Emmett. „Den hast du nicht verpasst, der kommt noch, Emmett,“ sagte Edward in Emmetts Richtung. „Na dann ist ja gut.“ Alice tänzelte noch einen Schritt näher zu mir. So, dass sie fast an das Bett stoß. Edward lehnte sich über Alice und sagte ruhig und wieder mit ernster Miene: „Bella Liebste, atme bitte mal.“ Erschrocken starrte ich ihn an. Ich wollte nicht. Am liebsten hätte ich nie wieder geatmet. Ich schüttelte energisch meinen Kopf.
 

Alice kicherte wieder und sagte dann leise zu Edward: „Ja, das klappt und es wird nix passierten.“ Edward nickte und zog mich dann auf meine Beine. Ich spürte seine Hände in meinen und den Boden untermeinen Füße. Wieder kam mir mein altes Leben vor wie nie gewesen. Sogar das Stehen auf meinen Füßen war anders. Als ich Edward in die Augen sah bemerkte ich einen Schimmer in den Onyxen aufblitzen, der mich erzittern und verunsichern ließ.
 

Edward legte seine Hände langsam auf meine Wangen. Ich ahne schon was er vorhatte, doch ich konnte es nicht glauben. Die Erinnerungen an die vielen Küssen, die wird hatten als ich noch lebte waren so verschwommen, dass es mir wie unser erster Kuss vorkam, als seine Lippen sich auf meine pressten. Mir wurde langsam klar, dass seine Regeln nicht mehr gültig waren. Er riskierte nix mehr, wenn es mich küsste. Als wäre uns das im selben Moment klar geworden, wurden wir beide in der selben Sekunde Fordernder.
 

Dieser Kuss fühlte sich an, als hätte ich den Himmel zu meinem Engel gefunden. Ich wollte er würde nie enden. Doch das tat er leider. Als Edward mich mit Mühe von sich drückte keuchten wir beide. Als die kalte Luft durch meine Lungen strömte wurde mir plötzlich schlecht. Nein, nein, nein! Ich durfte meine Beherrschung doch nicht verlieren. „Edward! Das hast du doch mit Absicht so eingefädelt! Du wusstest wie ich….“ Versuchte ich zu sagen, doch ein weiterer Kuss ließ mich verstummen. Wieder war Edward der, der den Kuss beendete.
 

„Bella, Schatz, ich habe das teils gemacht um dich zum atmen zu bringen, das stimmt. Doch spürst du das?,“ fragte Edward und seine Stimme klang entschuldigend und gleichzeitig, als wüsste er die Antwort schon. Mir war klar, dass er nach dem Durst fragte, doch wie er wohl erwartet hatte war da kein Brennen in meine Kehle oder zumindest war es bloß so stark, dass ich es leicht unterdrücken konnte. „Ja, ich spüre es und es ist nicht halb so schlimm wie ich erwartet hatte…wie kommt das?“

Schneeweiß

Das kleine Boot war gerade groß genug, dass Edward und ich in es passten. Es war an einem, aus dem Wasser ragendem, Baumstamm befestigt und schaukelte langsam hin und her. Edward lag ausgestreckt da. Eine seiner Hände baumelte am Rand runter und durch stieß mit den Fingerspitzen die Wasseroberfläche. Seine Augen waren geschlossen. Ich lag mit dem Bauch auf ihm und stütze mein Kin an seine Brust. Voller Bewunderung betrachtete ich wie sein makelloser Körper in der Sonne schimmerte. Die Sonne schien unüblich hell für Forks. Nur der raue Wind der uns umwehte ließ mich nicht vergessen wo wir waren.
 

Plötzlich verspürte ich das dringende Gefühl seine Stimme zu hören. Mein Instinkt sagte mir ich würde diesen wundervollen Klang bald vermissen lernen. Also überlegte ich schnell was ich ihn fragen konnte. "Edward? Sag mal, woher wusstest du eigentlich, dass ich eine so gute Beherrschung haben würde?," fragte ich und versuchte dabei interessiert zu klingen. "Ich wusste es nicht," flüsterte er nur. Auch wenn ich nicht gefragt hatte, weil es mich wirklich interessiert hatte, wollte ich jetzt doch mehr wissen.
 

"Wie du wusstest es nicht?" Er öffnete seine Augen halb und sah mich forschend an. Dann sagte er etwas überrascht: "Warum regt dich das denn so auf? Ich habe doch recht behalten..." Mir wurde erst als er es sagte klar, dass ich mich wirklich aufgeregt hatte. Das auch mit Grund. "Edward, du hast riskiert, dass ich euch anfalle, dass deine Brüder mich von dir fern halten müssen, weil du es geahnt hast?" Jetzt öffnete er seine Augen richtig. Sein Blick war härter geworden und das tat mir weh. Ich wollte doch nicht streiten, doch wollte ich auch nicht aufgeben.
 

"Bella, ich kann mich selber verteidigen." Ich seufzte genervt und antwortete mürrisch: "Edward darum geht es jetzt doch gar nicht! Hör auf immer vom Thema abzulenken!" So langsam wurde ich richtig wütend. Was Edward auch auffiel. Ich konnte seinen pechschwarzen Augen fast ablesen, dass er sich überlegte wie er mich beruhigen konnte ohne gleichzeitig nachzulassen. "Bella, Liebling," säuselte er und strich mit dabei über die Wange, was ich als Ablenkungsmanöver enttarnte. "Ich hab darauf vertraut, dass du kein blutrünstiges Monster bist, wie manche andere in deinem Alter. Ich kenne dich doch. Du bist nicht so. Bitte sei mir nicht böse, dass ich auf dich vertrau habe."
 

Auch wenn ich eigentlich noch nicht zufrieden war mit seinen Argumenten klappe sein Ablenkungsmanöver bei mir hervorragend. Erweicht und bezaubert flüsterte ich nur: "Na gut. Ich verzeihe dir. Tut mir leid, dass ich mich so aufgeregt hatte." Es überraschte mich immer wieder, wie leicht er es schaffte mich um den Finger zu wickeln. Obwohl ich wütend gewesen war, hatte er mich dazu gebracht mich bei ihm zu entschuldigen. Aber das störte mich nicht.
 

Als ich ihm dieses Mal in die Augen sah war sein Blick wieder butterweich. Ich lächelt ihn an und spürte dann wie seine Hand über meine Seite streifte, über meinen Hals wanderte und an meiner Wange stoppte. Dann zog er mich sanft zu sich und küsste mich. Es war als würde die Welt um uns verschwinden. Meine Sinne spielten zusammen mit meinem Verstand verrückt. Er schaffte es immer noch alles auf den Kopf zustellen.
 

Doch plötzlich drückte er mich von sich. Ich wollte fragen was er hatte, doch im selbem Moment tauchte aus dem Wasser eine riesige, schneeweiße Tatze auf, die unser Boot in Einzelteile zersplitterte und uns in das kalte Wasser zog. Als ich meine Augen öffnete war das erste was ich sah umherwirbelndes Fell, das die selbe Farbe wie die Tatze hatte. Sofort wurde mir klar, dass es sich um einen Werwolf handelte.
 

Aber keiner aus Jakes Rudel hatte weißes Fell. Oder war das vielleicht ein neuer? Ich versuchte zu verstehen warum er uns angriff, doch das hatte alles keinen Sinn. Da viel es mir wie Schuppen von den Augen. Anastasia! Das war der Werwolf wegen dem Alice nicht sah, was sie vor hatte. Edward, wo war er? Blitz schnell drehte ich mich im Wasser und erblickte ihn sofort. Er war etwas 3 Meter tiefer wie ich im Wasser und doppelt so weit von mir weg.
 

Ich musste zu ihm. Meine Vampirinstinkte sagten mir zwar ich sollte vor diesem

weißen Fellklumpen weg schwimmen, doch ich musste zu Edward und der Fellklumpen schien auch zu ihm zu wollen, was mein Verlangen ihn zu retten nur noch verstärkte. Ich konnte zwar nicht gut kämpften, doch irgendwas konnte ich bestimmt tun. Also versuchte ich so schnell ich konnte zu Edward zu gelangen. Genau in dieser Sekunde tauchte die weiße Tatze vor mir auf und drückte mich weg. "Nein!," schrie ich. Doch das einzige was davon zu erkennen war, waren die Luftblasen, die sich zum Himmel auf bewegten.
 

Zu Edward kommen würde er also aufhalten. Was dann tun? Jetzt ließ ich meine Instinkte in Zusammenarbeit mit meinem Wünsch Edward zu retten arbeiten. Das Ergebnis war, dass ich aus dem Wasser tauchte und mich auf den Rücken unseres Gegners hievte. Dort oben angekommen tat ich einfach was ich am besten konnte. Beißen. Ich entblößte meine Zähne und schnelle mit ihnen auf die Haut des Wolfes zu. Doch kurz bevor sich meine Zähne in sein Fleisch gebohrt hätten, packte mich plötzlich eine eiskalte Hand und zog mich zurück ins Wasser.
 

Erschrocken starrte ich in die leuchtend roten Augen des Vampirjungen, der mich da immer tiefer in den Fluss drückte. Seine Hände umklammerten meine Arme um drückten mich so weit es möglich war von ihm weg. Gleichzeitig strampelte er mit den Füßen so, dass wir immer tiefer sanken. Wieder schrie ich ein verzweifeltes "Nein!" aus. Wieso tat er das? Wieso half er dieser Bestie?
 

Ich musste auftauchen. Ich drückte gegen ihn. Versuchte meine Arme zu befreien. Drückte meine Knie gegen ihn. Doch er war stärker, als ich. Da kam mir eine neue Idee. Ich schlang meine Beine um ihn und versuchte mich an ihn zu drücken. Auch vergeblich. Als ich immer mehr verzweifelte, tauchte ein schadenfrohes Lächeln auf seinen dünnen Lippen auf. Er hatte auch noch Spaß dabei! Ich knurrte ihn an, was durch das Wasser verzehrt wurde. Das Lächeln verschwand und sein Gesicht war wieder so ausdruckslos wie vorher.
 

Ich versuchte immer wieder mich los zu reißen oder ihn zu verletzten. Nach einer gespürten Ewigkeit ließ er mich plötzlich los. Sofort schwamm ich an die Oberfläche. Mitten im Fluss tauchte ich auf. Meine Augen tasteten sofort das Ufer ab. Nix. Kein Edward. Kein Werwolf, keine Anastasia. Ich blicke auf die andere Seite und da war es. Das was mir am meisten Angst machte. Feuer. Auf einem kleinem Hügel etwas weiter weg brannte es und aus den Flammen stießen dunkle, matt lila Rauchwolken in den inzwischen dunklen gewordenen Himmel.
 

So schnell ich konnte schwamm ich an das Ufer und rannte den Hügel hoch. Immer wieder redete ich mir ein, dass Edward den Werwolf besiegt haben musste. Er hat ihn besiegt, ihn umgebracht und Anastasia die hier irgendwo war in dem Feuer dort vernichtet. Aber wir wurde die Wahrheit langsam klar. Er hatte keine Chance gehabt. Sie war nicht allein gewesen und sie hatten ihn alle angegriffen und brutal zerfetzt. Das war was mein Verstand mir sagte, doch ich wollte es nicht hören.
 

Es gab nur eine Methode heraus zu finden ob es stimmte. Langsam blieb ich vor dem Feuer stehen. Ich hatte mir noch nicht erlaubt zu atmen. Doch jetzt musste es sein. Ich brauchte Gewissheit. Also traute ich mich ein mal tief ein zu atmen. Das erste was ich wahrnahm war dieser stechende Gestank und dann...

Tod und Rache

Dann war es da. Sein Geruch im Rauch. Ich konnte es nicht fassen. Er war tot. Meine Knie ließen langsam nach und ich wehrte mich nicht. Benommen landete ich auf dem Boden und rollte mich zusammen. Das Loch war zurück. Nur jetzt war es noch viel schlimmer, viel größer. Denn er würde nicht wieder kommen können. Egal ob er es wollte oder nicht.
 

"Bella? Du siehst so jämmerlich aus, wie du da auf dem Boden liegst," flüsterte Anastasia. Sie hockte direkt hinter mir. Ihr Atem strich über meinen Nacken. Eigentlich hätten ihre Worte mich aufregen sollen, doch das war mir so egal. Ich wollte nur noch in Esmes Arm liegen. Am liebsten wäre ich wieder ein Mensch. Dann könnte ich einfach sterben, wenn ich nur lange genug hier liegen bleiben würde. Aber jetzt war ich unsterblich und ohne einen Grund zum Leben.
 

Anastasia stellte sich vor mich und lächelt schadenfroh über meinen gequälten Gesichtsausdruck. Neben ihr stand der Junge, der mich davor zurück gehalten hatte Edward zu retten. Sie hatten ihn ermordet. Wahrscheinlich nicht allein, aber sie waren die, auf die sich meine neu erlangenden Wut bezog. Ihre Augen waren rot. Ihre etwas dunkler als seine. Rot, die Farbe der Mörder. Wie viele Menschenleben hatten sie schon geopfert, nur um sich gut zu fühlen? Die Wut wuchs und ich hörte nicht auf sie zu füttern.
 

Ich wollte wütend werden. Ich wollte die Beherrschung verlieren. Nur ein Mal. Genau das hatte ich geschafft, denn das nächste was ich bewusst weiß ist, dass der Rauch plötzlich nicht nur nach Edward roch. Das genoss ich wie noch nie etwas zuvor. Anastasias Geruch war viel deutlicher aus dem Rauch zu filtern. Ob das einfach so war oder ich es so wahrnahm, weil ich es so wollte, wusste ich nicht und das war mir auch egal.
 

Ich wollte Rache. Nicht nur an den anderen, die Edward auf dem Gewissen hatten, sondern an allen, die sich einem Leben als Mörder verschrieben hatten. Nur weil sie zu schwach waren töteten sie. Doch Schwäche war keine Entschuldigung dafür. Das zeigte mir Jasper. Er hatte eine so schlechte Beherrschung und hat so lange Menschen gejagt und doch wollte er sein Leben ändern. Ich wollte mehr Vampire wie Jasper schaffen.
 

Ich würde umherziehen und den anderen Unsterblichen von Carlisle und seiner Familie erzählen. Die, die sich dieser Lebensweise anschließen wollen würden die Chance dazu bekommen, doch die, die sich weigern, würden den Schmerz einer gebrochenen Seele am eigenem Körper spüren. Ich hatte es in dieser Sekunde zu meiner Aufgabe gemacht die Menschheit vor den wild gewordenen Vampiren zu beschützen.
 

Ich konnte das. Ich wusste nicht wie ich Anastasia besiegt hatte. Aber ich hatte es geschafft, also würde ich es auch schaffen andere zu finden und zu töten. Einen Vorteil hatte ich außerdem, denn wenn sie mich töten würde, wäre das für mich kein Problem. Ich hatte keine Angst zu sterben. Teilweise wollte ich es sogar. Aber erst wollte ich Edward rächen und die Menschen schützen. Schon hatte mein unendliches Leben wieder einen Sinn.
 

So schnell mich meine Füße trugen rannte ich zum Haus der Cullens, meine Familie, die jetzt nicht mehr meine Familie war, denn ich hatte meinen Halt in dieser Welt verloren und wollte ihn auch nicht wieder zurück. Ich ging in die Garage. Ich wollte mich nicht verabschieden. Das wäre zu viel für meine Nerven gewesen, ich wollte einfach nur weg. Ich ging in die hinterste Ecke der Garage und zog die dunkelgrüne Plane von Edwards Motorrad. Dann hievte ich mich auf das Gefährt und startete den Motor.
 

Zum Glück steckte der Schlüssel. Ich hätte es nicht überlebt in Edwards Zimmer zu gehen, wo seine Anwesenheit noch so deutlich zu spüren war. Ich wollte mich nicht erinnern, auch wenn das unmöglich war, ich wollte einfach nur vergessen.

Aber nicht vollkommen. Ich sah auf das Armband an dem immer noch das Herz von Edward und der Wolf von Jake hingen. Dieses Herz würde mich so gut es noch ging auf dieses Welt halten. Doch der Wolf. Er störte mich. Ein weißer Wolf hatte meinen Edward getötet. Ich hasste ihn dafür.
 

Meine Hand packte den Wolfanhänger an dem Armband und riss in ab. Dann schleuderte ich ihn in den Dreck. Nie wieder würde ich diesen Bestien vertrauen oder sie mögen. Endlich sah ich die Werwölfe als meine Feinde an. Sie waren Monster, ich hasste sie alle. Jacob Black mit eingeschlossen. Ich war kurz davor nach La Push zu rennen und sie auszurotten, doch das würde den Cullens Probleme bereiten. Also ließ ich es. Verdrängte den Gedanken daran und konzentrierte mich wieder auf meine Mission.
 

Schließlich fuhr ich los, wurde aber kurz bevor ich aus der Garage gelangt wäre von Alice gestoppt, die plötzlich vor mir stand. "Bella, wo ist Edward? Wo willst du hin?," fragte sie durcheinander. "Edward ist tot und ich werde ihn rächen," war das einzige, dass ich dazu sagte. Sie verstand sofort und trat zur Seite. Es tat mir im Herzen weh sie zu verlassen, da sie doch offensichtlich so traurig war, doch ich musste. Würde ich jetzt nicht gehen würde ich nie gehen. Also fuhr ich los, mit dem Vorsatz nie wieder zu kommen...



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Kommentare zu dieser Fanfic (62)
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Von:  jennalynn
2011-07-28T11:56:11+00:00 28.07.2011 13:56
AHA ok naja.
Deine Geschichte war nun nicht schlecht aber ein wenig länger oder ausführlicher und nicht so verwirrend währe schon besser gewesen.
Von:  jennalynn
2011-07-28T11:48:37+00:00 28.07.2011 13:48
Oh gott das ist Edward im Feuer, Gott nein warum ich bin mir sogar sehr sicher
Von:  jennalynn
2011-07-28T11:39:41+00:00 28.07.2011 13:39
WOW einfach toll, bin mal gespannt warum sie keinen richtigen Durst hat
Von:  jennalynn
2011-07-28T11:27:50+00:00 28.07.2011 13:27
aha ok also deine Geschichte ist schon ein wenig verwirrend, aber gut sie ist also gerade dabei sich zu verwandeln na dann mal weiter lesen *grins*
Von:  jennalynn
2011-07-28T11:22:17+00:00 28.07.2011 13:22
HE ????????
Ok entweder ein Albtraum oder ich weiß auch nicht
Von:  jennalynn
2011-07-28T11:16:03+00:00 28.07.2011 13:16
Schönes Kapitel LG
Von:  jennalynn
2011-07-28T11:08:10+00:00 28.07.2011 13:08
AHM Ok
Klar warum nicht. Total romantisch.

Ich werde ja bald sterben, deswegen verwandel ich dich früher damit du dich nicht umbringen kannst. Ach ja deinen Wunsch erfüll ich heute noch und bevor ich es vergesse, wir werden in 10 Minuten heiraten.

Ok besser kann man sich eine Hochzeit garnicht vorstellen, er hat wirklich an alles gedacht, dass muss man ihm schon lassen *grins*
Von:  jennalynn
2011-07-28T10:50:14+00:00 28.07.2011 12:50
JUNGE junge junge, da geht ja was ab.
Man das kann ja noch spannend werden.
Von:  jennalynn
2011-07-28T10:29:53+00:00 28.07.2011 12:29
OH MEIN GOTT BITTE DAS KANNST DU NICHT MACHEN.
Verdammt nein jetzt muss ich schnell weiter lesen
Von:  jennalynn
2011-07-28T10:19:49+00:00 28.07.2011 12:19
DAS WAR ZU TIEF ha wie geil.
Bin gesoannt was noch alles passiert.
LG


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