When you're gone - Kakashi x Anko von nek0chin (Rückblick in die Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 1: Teil 1 ----------------- Schweigend stand sie vor dem Grabstein, der Blick ruhte auf der Inschrift: Hatake Kakashi. Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln, welche über ihre Wange rollten und still auf den Boden tropften. Wieso musste gerade er gehen? Wieso gerade ihr Kakashi? Ein lautes Schluchzen drang aus ihrem Mund, ehe ihre Beine nachgaben und sie auf ihre Knie sank. Anko verstand einfach nicht, wie es dazu kam. Der weißhaarige Shinobi war stets ein wachsamer und starker Ninja, er konnte sich aus den kompliziertesten Situationen ohne große Mühe befreien und er wusste immer genau, was er zu tun hatte. Wie also konnte er sterben? Wut stieg in der Konuichi auf. Sie ballte ihre Fäuste und ließ einen verzweifelten Schrei los. Mit den Fäusten schlug sie auf den Boden. Jetzt konnte sie nicht mehr still weinen. Es musste einfach aus ihr raus. Die Trauer, die sie seit 2 Wochen in sich hineingefressen hatte, die Wut, die sich in ihr anstaute und die Verzweiflung, die sie plagte. „Du hast mir versprochen, immer bei mir zu bleiben, Kakashi…“, flüsterte sie und Tränen tropften auf den kalten Stein. „Wieso… hast du mich allein gelassen? Du hast es mir doch versprochen…“ Sie wollten heiraten, das stand fest, und auch eine Familie gründen. Anko wäre dann zu Hause geblieben und hätte sich um den Nachwuchs gekümmert. Doch alles, was sie je geplant hatten, was sie zusammen erleben wollten, schien wie eine Seifenblase zu zerplatzen. Ihre Augen brannten schon wegen dem Weinen und ihre Stimme erstickte bei dem ganzen Geschluchze vollkommen, doch sie konnte nicht aufhören zu weinen, vielleicht wollte sie es auch nicht. Sie wollte einfach nur den Kummer von ihrer Seele weinen, was in manchen Fällen wahre Wunder brachte. Hinter der lilahaarigen Ninja standen Kurenai, ihre beste Freundin, Asuma, ein guter Freund von Anko und Guy, auch ein guter Freund der Kunoichi. Schweigend betrachteten sie die junge Frau. Es tat ihnen weh, sie so fertig und verzweifelt zu sehen, sie wussten nicht einmal genau, was sie tun sollten. Tröstende Worte halfen schon lange nicht mehr. Der schwarzhaarigen Kunoichi entfuhr ein leiser Seufzer. So hatte sie Anko schon lange nicht mehr gesehen. Das letzte Mal war es wegen Orochimaru, als er sie fallen gelassen hatte und sie allein zurück ließ. Aber wer war Orochimaru schon gegen Kakashi? Orochimaru war ein Tyrann, der nach Macht dürstete und die Gefühle der Anderen ignorierte. Kakashi hingegen ging auf die Probleme anderer ein und versuchte ihnen, so weit es in seiner Macht stand, zu helfen. „Mir tut Anko so Leid“, murmelte Guy, seine schwarzen Augen weiterhin auf ihr ruhend. „Sie waren so glücklich zusammen, und innerhalb von nur einem Tag… alles vorbei“ Asuma, der seine Zigarette im Mundwinkel hatte, konnte nur zustimmen. „Aber sie braucht etwas Zeit für sich alleine“, erklärte der schwarzhaarige Sensei von Team 10 und strich sich eine Haarsträhne aus seinem Gesicht. Der andere Shinobi nickte, nur Kurenai wirkte etwas abwesend. „Kurenai?“ Asuma legte eine Hand auf ihre Schulter, woraufhin die schwarzhaarige Kunoichi zusammenzuckte und sich zu ihm umdrehte. „Bestimmt hast du Recht…“, murmelte diese, drehte sich noch mal zu Anko um, welche sich anscheinend wieder etwas beruhigt hatte, zumindest hörte man kein Geschluchze mehr. Schweigend, jedoch noch einmal einen Blick auf ihre gute Freundin werfend, verließen sie den Friedhof Konohas. Kurz blickte Anko zurück, als sie merkte, dass ihre guten Freunde Kurenai, Asuma und Guy gegangen waren. Sicherlich wollten sie sie alleine lassen, was die meisten getan hätten, doch sie wollte Nähe. Doch eines wusste sie: Niemand könnte ihr die Nähe, die Liebe und die Zuneigung schenken, wie Kakashi es immer getan hat. Er war für sie ihre erste, große Liebe gewesen, und genau das würde er auch immer für sie sein. Der Blick der Kunoichi ruhte wieder auf dem Grabstein. Vorsichtig strich sie mit dem rechten Zeigefinger über die Eingravur, welche den Namen „Kakashi Hatake“ formte. Ihre linke Hand hatte sie auf ihren Bauch gelegt. Wieso lässt du mich alleine?, fragte sie sich die ganze Zeit in ihrem Gedächtnis. Wir wollten eine Familie gründen, Kakashi… und jetzt bist du nicht da. Vorsichtig strich sie über ihren Bauch, ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen. „Dabei erwarte ich doch ein Kind von dir…“ Wieder rannen Tränen über ihre Wangen, doch sie gab keinen Mucks von sich. Sie wusste es fast 2 Wochen, doch sie wollte es Kakashi noch nicht sagen. Es sollte eine Überraschung werden. Sicher war es ein Fehler, es ihm zu verschweigen. Niemand konnte wissen, dass der grauhaarige Shinobi so schnell von ihnen scheiden würde. Sie hatte sich schon so sehr darauf gefreut, ihm die Neuigkeit zu sagen, bestimmt hätte er sich gefreut. „Und jetzt… bist du nicht hier“ Langsam erhob sich die junge Frau und blickte auf den Grabstein. Irgendwie konnte sie nicht glauben, dass ihr Kakashi tot war. Irgendetwas in ihrem Unterbewusstsein sagte ihr, dass er noch am Leben war. Langsam und mit gesenktem Kopf verließ sie den Friedhof und machte sich auf den Weg zu ihrer Wohnung. Sie blickte in den Himmel. Dunkle Wolken hingen darüber, sicherlich würde es bald anfangen zu regnen. Für einen kurzen Moment blieb Anko auf der Straße stehen und dachte an den Zeitpunkt zurück, an welchem sie und der ehemalige Sensei des Teams 7 sich das erste Mal begegneten. Ein Lächeln spielte sich um ihre Lippen. Sie schloss die Augen und für einen kurzen Moment sah sie ihren Kakashi vor sich stehen, lächelnd und wie immer lässig. Durch ein lautes Grollen am Himmel wurde sie aus dieser Fantasie gerissen. Schnell ging sie nach Hause, damit sie nicht nass werden würde, geschweige denn krank. Die Kunoichi schloss die Tür der Wohnung auf und konnte sich gerade noch vor dem Regen retten, welcher jetzt wie ein Wasserfall vom Himmel herab kam. Sie lehnte sich gegen die Wohnungstür, nachdem sie diese geschlossen hatte, und ihr Blick schweifte durch den Raum. Die Wohnung bestand aus einem Bad, einer Küche, einem Wohnzimmer und zwei Schlafzimmern. Für zwei Personen war es genau perfekt, doch für eine einzige Frau wohl doch zu groß. Langsam zog sich Anko ihre Schuhe aus, hängte ihren Mantel an die Garderobe und schlenderte in das Wohnzimmer. Sie ließ sich auf eine schwarze Couch fallen, ein Seufzer entwich aus ihrem Mund. Hier hatten Kakashi und sie oft gesessen, wenn sie einen freien Tag hatten und Zeit für sich alleine haben wollten. „Egal wo ich bin, immerzu muss ich an dich denken, Kakashi“, murmelte die lilahaarige Frau und legte sich auf die Seite. Ihre Augen waren wegen dem ganzen Geweine rot durchblutet und schwer, da die Müdigkeit langsam die Oberhand über sie ergriff. Langsam schloss sie die Augen. Eigentlich wollte sie gar nicht schlafen, doch was anderes konnte sie auch nicht tun, dazu fehlte ihr einfach die Lust. Oder wohl eher fehlte ihr die Person, mit der sie all die schönen Sachen getan hatte. Anko, du musst endlich loslassen, redete sie auf sich selbst ein. Es ist nun mal passiert. Doch die Kunoichi konnte es einfach nicht akzeptieren. Für sie war Kakashis Tod unbegründet. Ein kleiner Funke Hoffnung tat sich in ihr auf. Vielleicht lebte er ja noch. Vielleicht ist er in einem anderen Dorf und kommt wieder. Nach unzähligen und langen Überlegungen schlief sie jedoch ein und verfiel in eine Art Rückblick in die Vergangenheit. Kapitel 2: Teil 2 ----------------- Verdammt! Das war der erste Gedanke, der durch Ankos Kopf schoss, als sie auf die Uhr schaute. Schon 10 Minuten nach 9. Sie würde zu spät zu Tsunade kommen. „Warum muss ich heute zu spät kommen? Sicher ist es nicht wichtiges, aber ich hasse es zu spät zu kommen!“ Leise fluchend stopfte sie ihr Brot in den Mund, während sie ihre Schuhe anzog und ihren Mantel vergeblich suchte. Das war ihr noch nie passiert. Die Kunoichi war immer pünktlich, manchmal sogar überpünktlich, aber zu spät war sie noch nie gekommen. Als sie ihren Mantel gefunden hatte, stürmte sie schnell aus ihrer 4-Zimmer-Wohnung und machte sich mit eiligen Schritten auf dem Weg zum Hokagenturm. Es war ein sonniger Tag Mitte Aprils. Langsam wurde es in Konoha wieder wärmer, die Bienchen summten vor sich hin und hier und da konnte man auch ein verliebtes Pärchen sehen. Wie die lilahaarige Frau das doch hasste. Kaum hatte der Frühling wieder begonnen, schon turtelten alle wieder rum un schwärmten von der „großen Liebe“. Anko verabscheute jeglichen, körperlichen Kontakt mit dem anderen Geschlecht. Gut, freundschaftlich umarmte sie schon mal ihre Freunde, jedoch das war auch schon zu viel verlang. Die Zeit bei Orochimaru war zu schlimm gewesen. Die körperliche Anstrengung und die vielen Verletzungen, welche sie davontrug, langten ihr. Sie schwor sich nie wieder jemanden körperliche Nähe zu geben, auf so etwas hatte sie einfach keine Lust. Gedankenversunken rannte sie weiter Richtung Tsunades Haus, bemerkte jedoch zu spät, dass gerade in diesem Augenblick jemand auf die Straße trat und er von Anko umgerannt wurde. Nach einem lauten „bompf“ landete die Kunoichi auf den fremden Mann. Er hatte graue Haare, war aber um die 20 Jahre alt. Über sein Linkes Auge trug er sein Konoha-Stirnband und über seine Nase und seinen Mund trug er ein schwarzes Tuch. Das freie, schwarze Auge blickte sie erschrocken an. Schnell richtete sich Anko auf und trat einen Schritt nach hinten. „Verzeihung!“ Mit einer schnellen Verbeugung eilte sie an den Mann vorbei und rannte weiter in die Richtung, in die sie auch wollte. Gelangweilt schlenderte der grauhaarige Shinobi durch die Straßen Konohas auf dem Weg zum Sitz des Hokagen. „Es ist wichtig für die Sicherheit des Dorfes!“ Mehr hatte der Laufbursche Kakashi nicht sagen können. Ein leises Seufzen entwich aus seinem von einem Tuch bedeckten Mund. Wie er das doch hasste, wenn er Informationen nur so schwummrig bekam. Wenn er etwas für den Hokagen tun sollte, dann hätte er doch gern gewusst, um was es ging. Aber Aufregen konnte er sich später auch noch. Der Mann blickte kurz auf seine Uhr: schon 10 nach 9. Er würde wie immer zu spät kommen, aber da Tsunade das schon gewohnt war, machte er sich deswegen keine großen Gedanken. Seine rechte Hand hatte er lässig in der Hosentasche, während er in der Linken sein über alles geliebtes Flirt Paradies hielt und las. Schon oft hatte man ihn gefragt, wieso er dieses Buch las, und immer bekam man nur die gleiche Antwort: „Es ist sehr interessant.“ Doch leider fanden das andere Dorfbewohner nicht so. Ganz im Gegenteil: sie empfanden es als ein etwas zu direktes Buch. Kakashi schüttelte den Kopf. Manchmal verstand er die Dorfbewohner einfach nicht, aber wer tat das schon? Er blickte kurz von seinem Buch auf, und erhaschte einen Blick auf die ganzen Pärchen. Wieder entfuhr ihm ein Seufzer. Wie sehr er doch auch so glücklich sein würde. Mit demjenigen Spaziergänge bei Mondschein machen oder Picknicke im Park führen. So was wollte er schon so oft machen, doch fehlte ihm das Wichtigste, was es perfekt machen könnte: eine Frau. Obwohl er ein Mädchenschwarm war traf er noch nicht die Richtige. Sie sollte lustig sein, und ihm treu. Sie sollte nicht nur auf sein Aussehen achten, sondern auch auf seine inneren Werte. Gut, keiner wusste, was sich unter der Maske verbarg, doch konnte man es sich denken. Wieder musste er seufzen. Manchmal war das Leben doch unfair ihm gegenüber. Aber er gab nicht auf. Wer weiß, vielleicht ist die perfekte Frau für ihn ja näher als er je gedacht hatte. Er blickte wieder in sein Flirt Paradies, doch es blieb nicht von langer Dauer, denn ohne Vorwarnung wurde er von jemanden umgerannt, der es, so schien es zumindest, sehr eilig haben musste. Durch die Wucht des Zusammenstoßes viel er zu Boden und sein Buch viel ihm auch aus der Hand. Schnell schloss er die Augen, und es schien so, als ob er sich dadurch erhoffte, dass es nicht allzu schmerzhaft werden würde. Nachdem er Boden unter seinem Körper fühlte, öffnete er ein Auge und schaute auf die Person, die ihn umgerannt hatte. Es war eine junge Frau, nicht älter als Anfang 20. Und sie war hübsch, dass musste er zugeben. Ehe er sich versah stand sie auch schon wieder auf ihren Beinen, entschuldigte sich mit einer Verneigung und rannte in die Richtung, in welche auch er musste. Langsam rappelte er sich auf. Was auch immer sie dazu veranlasst hatte so schnell zu laufen, er hatte so ein Gefühl, dass er es früher oder später herausfinden würde. Der grauhaarige Shinobi hob sein Buch auf und klopfte sich noch seine Sachen sauber. Dann machte er sich weiter auf den Weg zu Tsunade. Laut schnaufend stand Anko nun vor den Bürotüren von Tsunade. Sie hatte es gerade noch pünktlich geschafft. Wäre dieser Typ nicht auf einmal vor mir gewesen, wäre ich sogar noch früher hier gewesen, schimpfte die Konuichi innerlich und versuchte ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Wieso war er auf einmal im Weg? Anscheinend war er zu sehr in sein komisches Buch vertieft. Die lilahaarige Frau hatte schon viel von diesem Flirt Paradies gehört. Es solle sehr informativ sein, wenn es um den Frauenkörper ging, und es enthielt auch noch Abbildungen. Ein Schauer lief Anko über den Rücken. So etwas fand sie widerwärtig, und dann darüber auch noch ein Buch schreiben? Lächerlich! Nachdem ihre Atmung wieder regulär war richtete sie kurz ihre Frisur, ehe sie an der Tür klopfte und hereingebeten wurde. Die junge Konuichi öffnete die Türe und trat in das räumliche, mit großen Fenstern versehene Büro des Hokagen. Auf dem ganzen Boden waren Bücher, Akten und sonstiger Papierkram verteilt, eben die „Ordnung“ wie sie von Tsunade üblich war. Vor den Fenstern stand ein Schreibtisch, auf dem ebenfalls Akten lagen, dahinter saß eine blonde, großbrüstige Frau und trank genüsslich einen Tee. Sie war Ende 40, jedoch sah sie ihrem Alter entsprechend jünger aus. Bestimmt hatte sie irgendein Jutsu angewendet, erzählten sich die Dorfbewohner. Niemand konnte in so einem Alter noch so jung aussehen. Neben der Hokage stand eine jüngere Frau mit schwarzen, kurzen Haaren. In den Armen hielt sie ein kleines Hausschwein. „Tsunade-sama. Sie haben nach mir verlangt?“ Fragend blickte Anko die blondhaarige Frau an, diese erwiderte ihren Blick mit einem Lächeln. „Ja, das Wollte ich, nur leider fehlt noch jemand.“ Die junge Shinobi verstand nicht, was die ältere Frau damit meinte, doch ehe sie nachfragen konnte, erhielt sie ihre Antwort. Ein Klopfen an der Tür, ein kurzes „Herein!“ von Tsunade und in den Raum trat ein junger Mann mit grauen Haaren, sein Stirnband über dem linken Auge tragend und ein Tuch über Nase und Mund. Was zum…, war der erste Gedanke, der durch Ankos Kopf ging. Was hatte er hier zu suchen? War das nicht der Mann, den sie nicht vor ein paar Minuten noch umgerannt und mit zu Boden gerissen hatte? Die Kunoichi schluckte. „Kakashi. Schön, dass du es auch noch zu uns geschafft hast“, scherzte die Hokage, woraufhin der Angesprochene nur lächelte. Trotz des Tuches konnte man sein Lächeln erkennen. Die lilahaarige Frau musterte den Mann jetzt etwas genauer. Gut sah er aus, dass musste sie schon zugeben, und das, obwohl er eine Maske trug. Ehe Anko weiter nachdenken konnte wurde sie von Tsunade wieder aus ihren Gedanken gerissen. „Wie dem auch sei“, fing diese an und strich sich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. „Ich habe euch Zwei zu mir gebeten, weil ich euch für die heutige Nachtwache eingetragen habe. Es wird nur diese eine Nacht sein, aber wir haben zurzeit leider nicht so viele Leute, wie eigentlich nötig seien. Ich hoffe, dass ihr das versteht.“ Nein, Anko verstand das nicht! Für sie war das das Allerletzte, was sie je machen wollte: Wachdienst haben. „Aber, Tsunade-sama, wieso…“, begann die Kunoichi, doch wurde sie von der Hokage unterbrochen. „Anko, du wirst es doch wohl einmal in deinem ganzen Leben machen können. Es ist ja nichts Schlimmes dabei. Und außerdem ist Kakashi auch noch da.“ Lächelnd drehte sie sich auf ihrem Stuhl um und blickte aus dem Fenster. Die junge Frau war einen Blick zu dem grauhaarigen Mann, welcher die ganze Zeit über still war. Dieser hatte anscheinend nur durch ein Nicken seine Zustimmung bejaht. Seufzend schaute Anko wieder zu Tsunade. „Na gut, Tsunade-sama.“ Widerwillig kamen diese Worte aus ihrem Mund, doch was blieb ihr schon anderes übrig? Sie konnte sich nicht gegen den Hokagen stellen. „Dann hoffe ich, dass diese Nacht heute ruhig bleiben wird. Ihr könnt jetzt gehen.“ Ohne ein weiteres Wort zusagen stampfte Anko aus dem Büro der Hokage und machte sich auf den Weg nach Hause. Sie hatte wirklich keine Lust auf Wachdienst, und dieser Kakashi machte auf sie einen merkwürdigen Eindruck. Obwohl sie hier in Konoha geboren worden war, hatte sie diese Person noch nie gesehen. Vielleicht ist er mir nur noch nie über den Weg gelaufen, überlegte die lilahaarige Konuichi und ging in ihr Haus, um sich auf den Wachdienst vorzubereiten. Kakashi hatte noch kurz mit Tsunade geredet, ehe er aus dem Gebäude gegangen ist und sich auf den Weg zu seiner Wohnung machte. Wann genau sie am Wachturm sein mussten und so weiter und so fort. Gähnend schloss er die Wohnungstür auf. Das würde eine lange Nacht werden, dass wusste er jetzt schon, aber zum Glück musste er nicht alleine Wache schieben. Ansonsten hätte er sich sicherlich zu Tode gelangweilt. „Anko…“, murmelte er und musste lächeln. So hieß sie also. Er hatte schon viel über sie gehört. Sie war das Mädchen, das von Orochimaru trainiert wurde, jedoch dann fallen gelassen wurde, da sie zu schwach war. Was sie wohl alles durchmachen musste? Bestimmt viel körperliche Anstrengung und Schmerzen. Langsam lies er sich auf sein Bett nieder und starrte die Decke an. Ein Seufzen drang ein weiteres Mal aus seinem Mund. Ob sie überhaupt mit ihm reden wollte? Er glaubte kaum. So wie sie sich bei Tsunade verhalten hatte, hatte er auch sehr wenig Hoffnung. Doch er glaubte, dass er vielleicht doch mit ihr reden konnte. Das alles sollte sich am Abend herausstellen. Langsam schloss er seine Augen und versuchte noch mal zu schlafen, damit er auch ja die Nacht durchstand. Kapitel 3: Teil 3 ----------------- Der Tag in Konoha neigte sich langsam dem Ende zu. Die Sonne verschwand am Horizont und tauchte das gesamte Dorf in ein Meer aus rotfarbenem Licht. Hier und da konnte man noch Kinder spielen sehen, doch die meisten waren schon zu Hause und aßen oder spielten mit ihren Eltern. Die einzelnen Läden schlossen und langsam wurde es in Konoha auf dem Marktplatz Menschenleer. Nur eine einsame Gestalt, die wie eine schwarze Silhouette durch den Sonnenuntergang wirkte, ging mit großen Schritten über den Platz. Anko war zwar nicht spät dran, aber sie wollte schon mal dort sein, damit sie sich die Gegend genau ansehen konnte. Auch wenn sie immer noch leicht eingeschnappt war Wachdienst zu haben, freute sie sich doch ein wenig. Sie wusste selbst nicht genau wieso, aber eines stand fest: es war ganz sicher nicht wegen diesem Kakashi. Ganz im Gegenteil! Lieber hätte sie alleine den Wachdienst vollzogen als das sie ein Ninja des anderen Geschlechts mit an ihrer Seite hatte. Leise seufzte die Kunoichi auf. Womit hatte sie das verdient? Doch nörgeln konnte sie später auch noch. Nach nicht ganz 10 Minuten kam sie schließlich an den Wachposten an. „Die Wächter, die die Tagesschicht hatten, scheinen wohl schon weg zu sein“, bemerkte die junge Frau und schaute zum Wachturm hoch. „Oder sie sind noch oben und warten da, abgelöst zu werden“ Sie gähnte kurz. Viel geschlafen hatte sie nicht mehr, nachdem sie von Tsunade nach Hause gegangen ist. Sie zerbrach sich die ganze Zeit den Kopf, was sie tun sollte. Einfach sagen, dass sie krank sei wäre in diesem Fall unpassend, denn sie war topfit. Und eine andere Ausrede hatte die lilahaarige Kunoichi auch nicht auf Lager. Langsam kletterte sie an der Holzleiter nach oben. Wie es heute Nacht wohl werden würde? Hoffentlich nicht zu unangenehm. Wieder musste Anko seufzen. Tsunade wusste ganz genau, dass sie ihre Sachen lieber alleine machte, aber vielleicht war genau das der Grund, weshalb die Hokage sie mit jemanden zusammen einen Wachdienst verrichten lies. Anscheinend wollte die Blonde, dass die lilahaarige Frau endlich ihre Vergangenheit hinter sich ließ und sich nicht mehr vor körperlicher Nähe drückte. Nach kurzer Zeit befand sich Anko auf der Plattform und schaute sich um. Hier waren auch keine Wächter, was in ihren Augen ziemlich seltsam schien. Normalerweise waren sie noch immer hier. Sie ließ ihren Blick über die Plattform schweifen und entdeckte einen Zettel, der auf einem Stuhl lag. Vorsichtig hob sie ihn hoch und las ihn durch. Ein Lächeln spielte sich über ihren Mund, dann musste sie schmunzeln. War klar, dachte sie und steckte das Stück Papier ein. Vor ihr hatten Izumo und Kotetsu Schicht. Jetzt musste sie sich auch nicht mehr wundern, wieso keine Wachen hier oben waren. Die Zwei gingen immer etwas früher nach Hause, aber immerhin ließen sie einen Zettel da. „Man sollte ihnen mal eine Lektion erteilen“, flüsterte die Kunoichi und streckte sich. „Sonst wird das Dorf mal angegriffen, und keiner war hier und hat aufgepasst.“ Sie schaute auf ihre Uhr. 19 Uhr. Eigentlich sollte Kakashi schon längst hier sein, doch wie immer schien er zu spät zu kommen. Das merkte man auch, als sie bei Tsunade waren. Anko konnte nur den Kopf schütteln. Männer! Manchmal fragte sie sich wirklich, wieso es sie gab. Verschlafen rieb sich Kakashi die Augen und gähnte herzhaft. Wie lang er wohl geschlafen hat? Auf jeden Fall hatte es ihm gut getan. So würde er auch die ganze Nacht durchhalten, und falls Anko einschlafen sollte, gab es immer noch eine Person, die im Falle eines Angriffes wach war und die Gegner so gut wies ging ausschalten konnte. Langsam richtete sich der grauhaarige Shinobi auf und schaute auf seinen Wecker. Genau 19 Uhr. Ohje. Er hatte total tief geschlafen und somit auch total vergessen, dass sie sich genau um 19 Uhr beim Wachposten treffen wollten. Nächstes Mal beschwöre ich Pakkun herauf, der soll mich dann wecken, beschloss der junge Mann und stand auf. Gott sei Dank musste er sich nicht anziehen, da er in seiner Kleidung geschlafen hatte. Er packte sich eine Decke ein und was zum Essen, dann schaute er sich noch mal um, um sicher zu stellen, dass auch alles abgestellt war. Er hatte keine Lust am nächsten Tag in seine Wohnung zu kommen und festzustellen, dass der Herd an war und somit sein Zuhause Feuer gefangen hatte. Kakashi kratzte sich am Kopf. Alles schien in Ordnung zu sein. Schließlich machte er sich auf den Weg zum Wachposten, länger wollte er die Konuichi nicht mehr warten lassen. Mit schnellen Schritten ging er zum Treffpunkt. Was sie jetzt wohl von ihm halten musste? Erst kommt er zu spät zu Tsunade und jetzt schon wieder zu spät. Dabei hatte er sich vorgenommen pünktlich zu sein. Seufzend ging er weiter. Er konnte nie pünktlich kommen, schon nicht damals, als er noch ein Genin war. Immer kam er zu spät zum Training oder zu sonst etwas, aber das lag so in seiner Familie. Schließlich sind solche Sachen vererbbar, zumindest schien es so. Oder er und seine Verwandten gingen alles zu locker an. Am besten ich nehme die Abkürzung, sie ist am Schnellsten und die Arme muss nicht noch länger auf mich warten, beschloss der Shinobi und bog in eine Seitengasse ein. Dort sprang er über eine Mauer und eilte schnell weiter. So konnte er immerhin 3 Minuten wieder gut machen. Und das sollte schon mal was heißen. Nach weiteren 5 Minuten kam er schließlich am Wachposten an. Er hatte sich auch extra beeilt und verzichtete sogar darauf sein Flirt Paradies zu lesen. Und so etwas musste schon etwas bedeuten. Kurz blieb er unten stehen. Jetzt erst viel ihm ein, dass er einfach das Shinshun no Jutsu hätte anwenden können. Wieder seufzte er. Manchmal fragte er sich, wieso er immer erst auf so eine Lösung kam, wenn es schon zu spät war. Nun war es auch schon zu spät, und außerdem war er nicht mal so spät dran. Nur 10 Minuten, und so lang konnte eine Frau schon mal warten. Mit schnellen Schritten erklimm er die Holzleiter und war in ein paar Sekunden auch schon oben auf der Plattform. Schnell suchte er mit seinem Auge nach der jungen Frau, doch weit und breit war keine Spur von ihr. Seltsam. Eigentlich hätte sie hier sein sollen. Vielleicht ist sie ja auch zu spät dran, grinste er innerlich und ließ seinen Rucksack auf den Boden plumpsen. Wieder schaute er sich um. Immer noch kein Zeichnen der Konuichi. Langsam fragte sich Kakashi, ob sie überhaupt kommen wollte. Langsam schlenderte er zum Geländer und schaute in die Ferne. So eine Aussicht hatte er schon lange nicht mehr gehabt, geschweige denn jemals gehabt. Für ihn war es einfach wunderschön. Er genoss die warmen Strahlen auf seinem Körper, obwohl es langsam kälter wurde. Es war ein wolkenloser Himmel und es wehte nur ein leichter Wind. Diese Nacht würde wohl vom Wetter her nicht stören. „Bestimmt wird es auch eine sternenklare Nacht werden…“ Kakashi musste lächeln. Er streckte sich, und eine feminine Stimme ertönte hinter ihm. „Du bist genau 10 Minuten zu spät gekommen“, zischte Anko und warf Kakashi einen bösen Blick zu. Dieser drehte sich um und lächelte. „Tut mir Leid.“ Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und ging auf die Frau zu. Anscheinend war sie doch schon länger da als er es sich gewünscht hatte, aber das spielte jetzt auch keine Rolle mehr. Sie hatte ihn angezischt, er entschuldigte sich bei ihr, also sollte es jetzt auch keine Komplikationen mehr geben. Er hob seinen Rucksack hoch und trug ihn zu einem kleinen Unterstand, welcher sich auf der Plattform befand. Der Shinobi spührte ganz genau die Blicke der Kunoichi in seinem Nacken. Irgendwie fühlte er sich unwohl, wenn sie ihn so anschaute. Als er sich wieder umdrehte stand Anko etwas weiter bei ihm, jedoch nur, um ihn mitzuteilen, wie sie sich das Ganze vorgestellt hatte. „Wir beide werden zusammen Wache schieben, es ist sicherer so. Wenn jemand schläft und ein Feind kommt, besteht die Chance, dass beide Wächter getötet werden.“, erklärte die Konuichi und beobachtete genau ihr Gegenüber. Er bleibt ganz ruhig, einwenden tut er auch nichts, bemerkte sie. „Und morgen um 7 Uhr werden wir abgelöst.“ Sie drehte sich Richtung Norden. Die Sonne war ganz untergegangen und nun herrschte tiefe Nacht. Ihr entfuhr ein leiser Seufzer. Sie hatte zwar viel Mut, aber trotzdem Angst. Anko wollte nicht, dass etwas Schlimmes passierte. Wer wollte das schon? Schweigend setzte sie sich auf einen Stuhl und schaute in den Himmel. Ob ihre Eltern da oben waren? Sie konnte sich an gar nichts mehr erinnern, und wenn, dann waren es nur Bruchteile. Orochimaru hatte ihr alles genommen, was ihr je lieb war. Ihre Erinnerungen an ihre Eltern, ihre Zeit, Kind zu sein, einfach alles. Sie bereute es langsam ihn als Sensei bekommen zu haben, dennoch war sie froh, denn so hatte sie gelernt, niemanden zu vertrauen. Durch ein Knarren neben ihr wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Die lilahaarige Frau blickte neben sich und bemerkte, dass sich Kakashi, der sein Buch in der Hand hielt, neben sie gesessen hatte. Dieser lächelte sie freundlich an, sie jedoch erwiderte es nur mit einer emotionslosen Mimik. Wieder schaute sie in den Sternenhimmel. Sie liebte es einfach die Sterne zu beobachten. Ein Lächeln spielte sich um ihre Lippen, und wieder musste sie leise seufzen. „Schön, nicht?“ Anko drehte den Kopf wieder zu dem grauhaarigen Shinobi, der anscheinend mitbekommen hatte, dass ihr der Himmel gefiel. „Ja“, hauchte sie. „Es ist sogar wunderschön“ Kakashi musste lächeln. Nun wusste er genau, was der jungen Frau gefiel und worüber er mit ihr reden konnte. „Weißt du“ Er schaute in den Himmel. „Sterne haben etwas Magisches an sich. Sie schmücken zwar nur den Himmel mit ihrem Licht, doch jeder von ihnen ist etwas Besonderes. Man glaubt zwar, dass alle Sterne gleich sind, doch das sind sie nicht. Genauso wie nicht alle Menschen gleich sind.“ Er hielt kurz inne und schaute zu Anko, welche ihn anschaute und geweitete Augen bekommen hatte. Ob sie wohl genau das Gleiche dachte? Dann fuhr er fort. „Stell dir doch mal vor, am Himmel würden nur gleiche Sterne sein. Genau die gleiche Größe, genau die gleiche Menge an Licht, die sie von sich geben. Das wäre auf die Dauer langweilig.“ Sein Lächeln verflog nicht. Er konnte einfach nicht anders und sie anlächeln. Anko hörte Kakashi genau zu. Genau das Gleiche hatte sie auch immer gedacht, aber nie hatte sie es jemanden sagen können, aus Angst, derjenige würde sie für Irre halten. Ein Lächeln spielte sich langsam um ihre Lippen und sie rückte etwas näher zu dem grauhaarigen Shinobi. „Weißt du, genau das Gleiche habe ich auch immer gedacht, nur leider…“ sie hielt inne. Sollte sie ihm wirklich etwas sagen? Eigentlich wollte sie gar nicht mit ihm reden, aber dann irgendwie doch wieder. „Hatte ich Angst, jemand würde mich deswegen auslachen“ Sie seufzte und schloss kurz die Augen. Noch nie hatte sie mit jemanden darüber geredet. Darüber, was in ihrem Kopf vor sich ging. Nicht einmal mit Kurenai, und schließlich war diese ihre beste Freundin. Sie spührte eine Hand auf ihrer Schulter, ihr Blick erhob sich. Der Shinobi lächelte sie weiterhin an. Dieses Mal erwiderte Anko sein Lächeln mit einem Lächeln von ihrer Seite. Auch wenn sie ihn erst seit ein paar Stunden kannte, und sie sich auch jetzt das erste Mal richtig unterhielten, fand sie ihn sympathisch. Und so etwas kommt bei so einer kontaktkargen Person wie Anko sie war selten vor. Sie unterhielten sich noch die ganze Nacht über irgendwelche Sachen, und langsam aber sicher sah die Konuichi in Kakashi einen Freund. Sogar einen sehr guten. Kapitel 4: Teil 4 ----------------- Nach dieser einen Nacht, die sie gemeinsam verbracht hatten, trafen sich Kakashi und Anko oft miteinander. Sie unternahmen verschiedene Sachen, sie lachten viel miteinander und hatten auch viel Spaß. Selbst Tsunade konnte nicht wirklich glauben, dass die lilahaarige Konuichi auf einmal so offen und freundlich anderen gegenüber war. Kakashi hat wirklich Wunder bewirkt, lächelte sie und schaute aus dem Fenster. Wer weiß, vielleicht würde aus den Beiden ja doch noch etwas mehr werden als nur „gute Freunde“. Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht der Hokage aus. Sie hatte einfach so ein Gefühl, dass es mehr werden würde. Glücklich seufzend nahm sie einen Schluck von ihrem Tee. Es sind nun bereits zwei Monate vergangen als sich Kakashi und Anko kennen lernten und sich anfreundeten. Für Anko war der grauhaarige Shinobi ein wirklich guter Freund geworden, doch sehnte sie sich doch nach etwas mehr. Sie wollte ihn lieben, vielleicht tat sie das auch, aber ob er ihre Liebe akzeptieren würde war wieder die andere Frage. Seufzend saß sie auf dem Balkon von ihrer Wohnung, neben ihr saß Kurenai, eine schwarzhaarige Konuichi. Oft haben die Beiden darüber geredet, dass Anko ihrem Geliebten ihre Liebe gestehen sollte, nur leider endete es immer in einem kleinen Zickenkrieg. Die lilahaarige Frau hatte einfach einen Dickschädel, das war klar. Auch wenn man auf sie einredete brachte es nichts und wenn, dann müsste man ein wahrer Überredungskünstler sein. Kurenai schüttelte den Kopf. „Anko, du solltest wirklich mal mit ihm reden. Wenn du weiter so machst wird sich vielleicht eine andere an ihn ran werfen und dann hattest du mal deine Chance bei ihm“, redete die Schwarzhaarige auf ihre Freundin ein, jedoch bewirkte es nichts. Die Angesprochene schüttelte nur den Kopf. „Ich kann das nicht, Kurenai. Ich trau mich einfach nicht. Egal, wie oft ich auf mich einrede, es bringt nichts…“ Deprimiert zog Anko ihre Beine an und schaute hoch in den Himmel. „Weißt du… es ist sowieso komisch, dass ich so offen zu jemandem bin. Das ist so… neu irgendwie“ Ein Seufzer drang aus ihrem Mund. Sie konnte das einfach nicht. Aber wenn sie sich doch nur einen gescheiten Ruck geben könnte, wäre es vielleicht nicht so schlimm für sie. Sie wollte ihm ihre Gefühle äußern, das wollte sie sogar vom ganzen Herzen, jedoch kamen ihr wieder die Erinnerungen von der Zeit mit Orochimaru in den Sinn. Damals hatte er ihr gelehrt, Gefühle seien für einen Ninja lebensgefährlich. Durch sie brachte man sich selbst in Gefahr und man müsste mit seinem Leben bezahlen müssen. Am Anfang hatte die Konuichi diese Worte nicht verstanden, doch jetzt ergaben sie für die Frau Sinn. Wer liebt, zeigt Schwäche. Wer schwach ist, wird nicht überleben und somit sterben. Somit war Liebe in Orochimarus Augen etwas, was jemanden in den Tod führte. Sie schüttelte ihren Kopf. So ein Schwachsinn! Langsam glaubte sie, dass alles, was der weißhäutige Sanin ihr jemals gelehrt hat, Einfluss auf sie hatte. Durch ihn wurde sie zum Teil gefühlstot, alle schönen Gefühle wie Liebe, Freunde und Glück waren für sie gestorben. Gefühle wie Trauer, Hass, Verzweiflung und Angst prägten sie. Diese Faktoren machten aus ihr das, was sie vor kurzen noch war: ein kontaktkarger, gefühlloser Mensch. Doch dank einer Person konnte sie aus sich selbst einen völlig neuen Menschen machen. Einer, der viel lachte, kontaktfreudiger wurde und sich glücklich fühlte. Und einer, der sich verliebt hatte. Es war ein schönes Gefühl, Schmetterlinge im Bauch zu haben. Und Anko dankte innerlich immer wieder nur dieser einen Person: Kakashi Hatake. Er war anders als ihre anderen Freunde. Er hatte irgendetwas an sich, was sie so faszinierte. War es vielleicht sein Tuch, welches er über Mund und Nase trug? Oder doch eher der Fakt, dass er sie aus ihrer Schneckenhöhle befreit hatte und sie endlich glücklich war? Sie wusste es nicht. Aber eins wusste sie: für sie wird es keinen anderen Mann mehr geben. Wieder blickte sie zu Kurenai, die es aufgegeben hatte, auf sie einzureden. Anko musste lächeln. Die schwarzhaarige Konuichi versuchte wirklich alles, um die lilahaarige Frau zu überreden, sich endlich zu trauen. Aber diese hatte so ein Gefühl, dass sie das gar nicht tun brauchte. Sie schloss die Augen und genoss die warmen Sonnenstrahlen auf ihren Körper. Seufzend stand Kakashi an einer Hauswand und wartete dort auf Asuma, der sich nur schnell Zigaretten holen gegangen ist. Seit zwei Monaten konnte der grauhaarige Shinobi nur noch an eine Person denken: Anko. Ihr Lachen, ihre Ausstrahlung, ihr Charakter, alles schien für ihn perfekt zu sein. Seitdem er mit ihr diesen Wachposten besetzt hatte verstanden sich beide noch besser als zuvor. Nur leider hatte der junge Mann mehr Gefühle für sie entwickelt als geplant. Kakashi Hatake hat sich in Anko Mitarashi verliebt. Doch er war einfach zu schüchtern um ihr seine wahren Gefühle zu gestehen. Gut, er hatte schon ein paar Versuche gestartet, doch nie endete es so, wie man es sich erhofft hatte. Selbst sein Flirt Paradies konnte ihm bei dieser Situation nicht weiterhelfen. Es war deprimierend neben ihr zu stehen, mit ihr zu reden, sie aber nicht küssen können, weil er nicht wusste, was sie empfand. Wie oft wollte er sie einfach zu sich ziehen und küssen. Auch wenn sie sich erst seit zwei Monaten kannten, wusste er: sie war die Richtige. „Denkst du schon wieder über die Kleine nach?“ Kakashi wurde aus seinen Gedanken gerissen und schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam. Er verdrehte die Augen und wandte seinen Blick wieder von dem schwarzhaarigen Shinobi, der ganz in grün gekleidet war, ab. Might Guy grinste ihn breit an, trat einen Schritt näher an ihn ran und stand in seiner üblichen „Nice-Guy-Pose“ vor ihm. „Weißt du, Kakashi, mein Freund“, fing der Shinobi an, wurde jedoch von dem Angesprochenen mit einem lauten Lachen unterbrochen. „Dein Freund? Seit wann sind wir Freunde?“ Kakashi konnte einfach nur Grinsen. Gut, sie verstanden sich in gewissermaßen gut, jedoch sah Guy ihn auch als einen Rivalen, den er unbedingt übertreffen musste. Der Unterbrochene räusperte sich kurz und fuhr dann fort. „Wenn du der Dame den Hof machen willst, dann solltest du es so schnell wie möglich tun. Wer weiß, wer weiß… vielleicht will sich ja jemand an deine Herzensdame ranmachen.“ Guy grinste ihn breit an, der grauhaarige Mann verdrehte die Augen. In gewisser Weiße hatte Guy schon Recht, wenn er noch länger zögerte würde jemand anderes seiner Anko den Hof machen, und er würde nur da stehen und sehen, wie sie mit einem anderen glücklich geworden ist. Das musste sich Kakashi schon eingestehen. Er seufzte erneut. „Also gut, du Charmeur“ Er blickte ihn mit seinem üblichen, gelangweilten Gesichtsausdruck an. „Was würdest du an meiner Stelle tun?“ Eigentlich hätte der grauhaarige Shinobi sich die Antwort schon denken können: Guy würde zu seiner Angebeteten hinstürmen, sich vor ihr hinknien, ihr eine Rose vor die Nase halten und ihr seine Liebe gestehen. Dieser Gedanke gefiel dem jungen Mann auf irgendeine Art und Weise, aber er selbst würde so etwas nie tun. Doch es kam anders, als erwartet. „Ich würde sie bitten mit mir zu einem ruhigen Plätzchen zu gehen, damit wir ungestört sind. Dann würde ich ihr sagen, was sie mir bedeutet und ihr dann meine Liebe gestehen.“ Der schwarzhaarige Shinobi blickte zu dem etwas verwirrt schauenden Kakashi. Dann musste er grinsen. „Ich würde es mal so probieren“ Guy hatte Recht! auch wenn Kakashi sich das nur ungern eingestand: er musste mit ihr allein sein und mit ihr in Ruhe reden. Er warf einen dankenden Blick zu dem in grün gekleideten Mann, verabschiedete sich und machte sich sofort auf den Weg zu Anko. Asuma, der gerade gekommen war, starrte ihn nur mit einem fragenden Blick hinterher. „Was ist denn in den gefahren“, erkundigte er sich bei Guy, dieser lächelte nur und meinte, dass Kakashi genau das tat, was er schon immer hätte tun sollen. Die Sonne war kurz davor ganz hinter den Bergen zu verschwinden, als Anko und Kakashi durch den Park gingen. Die Konuichi war etwas überrascht, als er zu ihr nach Hause kam und ihr sagte, dass er mit ihr reden wollte, und das wenn möglich unter vier Augen. Sie schaute ihn weiter fragend an, bis hierher hatte er noch kein Wort mit ihr ausgetauscht. Was er wohl hatte? Dieser Gedanke kam der lilahaarigen Frau immer und immer wieder. Wollte er ihr etwa sagen, dass er sie liebte? Wohl kaum. Vielleicht musste er auf eine gefährliche Mission und sollte sie deshalb unter vier Augen sprechen, damit er, falls sie anfangen sollte zu weinen, die Frau in den Arm nehmen und trösten konnte. Oder wollte er einfach nur mal mit ihr alleine etwas unternehmen? Seitdem sie sich so gut verstanden unternahmen sie viel, das verübelte ihnen keiner, aber stets waren Kurenai, Asuma und Guy mit von der Partie. Anko entfuhr ein leiser Seufzer. Wie sehr sie sich doch mal auf eine Zweisamkeit mit Kakashi gefreut hatte. Nur leider schien er nervös zu sein, was sie selbst beunruhigte. Gerade als die Konuichi den Shinobi fragen wollte, was los sei, blieb dieser stehen und drehte sich zu ihr um. Er lächelte sie mit dem Tuch über seinem Gesicht an. Endlich konnte er ihr sagen, was er ihr schon immer sagen wollte. Den ganzen Weg über hatte er sich die passenden Worte überlegt, und nun hoffte er, dass alles so verlief wie geplant. Er deutete mit dem Kopf zu einer Parkbank. Anko folgte seinem Blick, nickte dann zustimmend und nahm mit ihm dort Platz. „Also, Kakashi… was wolltest du mir denn sagen?“ Ihr Herz fing an schneller zu pochen. Was er mir wohl sagen will, überlegte sie, doch sie wurde wieder aus ihren Gedanken gerissen, als der Shinobi ihre Hand nahm und weiterhin lächelte. „Weißt du, Anko, ich kann dich wirklich sehr gut leiden. Du bist ein wunderbarer, lieber, hilfsbereiter und offener Mensch. Du findest immer die richtigen Worte und kannst einen gut aufmuntern“ Er hielt kurz inne, beobachtete sein ihm Gegenüber genau. Was sie jetzt wohl von ihm denken mochte? Ob sie genauso fühlte wie er? Oder ob sie das nun als eine Art Beleidigung empfand? Er schluckte. War das wirklich so eine gute Idee, ihr das zu sagen? Er befürchtete das Schlimmste, doch seine Sorge verflog, als sie ihn anlächelte. „Du bist doch genauso, Kakashi, wenn nicht sogar noch besser“ Ein leichter Rotschimmer breitete sich über ihr Gesicht aus und sie blickte verlegen zur Seite. Ihr Herz raste wie wild, sie konnte nicht glauben, was sie da hörte. Wollte er ihr etwa eine Liebe gestehen? Aber wieso ausgerechnet ihr? War sie in seinen Augen wirklich so wundervoll? Sie schüttelte den Kopf. Ich muss klar denken können, redete sie auf sich ein, ehe die Konuichi wieder in sein Gesicht blickte und dabei lächelte. Sie bemerkte erst jetzt, dass der grauhaarige Mann selbst einen leichten Rotschimmer im Gesicht hatte, was durch seine Maske schwerer zu erkennen war. „Und…“ fuhr er fort, drückte dabei ihre Hand noch ein kleines bisschen fester „auch wenn wir uns am Anfang nicht so gut verstanden haben, mochte ich dich von diesem Tag an. Vielleicht war es Schicksal, dass wir uns kennen lernten. Vielleicht aber auch nur reiner Zufall. Anko“ Seine Stimme wurde tiefer. Die Konuichi wurde noch etwas röter im Gesicht. Noch nie hatte jemand etwas so liebes zu ihr gesagt. Ihr Herz machte Luftsprünge, und sie war glücklich. Glücklich, einen so charmanten Mann getroffen zu haben wie Kakashi es war. Langsam zog der Shinobi seine Maske runter. Jetzt endlich erfuhr Anko, was sich unter dem Tuch befand: ein perfekt geformtes Gesicht. Seine Lippen waren voll und hatten eine gesunde Farbe. Keine aufgerissene Stelle war zu sehen. Selbst seine Haut war rein und porenfrei. Die Konuichi wusste sofort, worauf er hinauswollte. Genau an das Gleiche hatte sie auch gedacht. Langsam näherte sich Kakashis Kopf ihrem, sie tat genau das Gleiche. Als sich ihre Lippen berührten verschmolzen sie zugleich miteinander. Ein langer und liebevoller Kuss entstand. Keiner der Beiden wollte aufhören, denn dieser Moment war für sie wie ein Traum, wie ein lang ersehnter Traum, der endlich in Erfüllung zu gehen schien. Nach und nach ließen sie wieder von sich ab, keiner der Beiden sprach ein Wort. Keiner der Beiden wollte in diesem Moment etwas sagen, sie wollten sich einfach nur anschauen. Der Shinobi war leicht rot im Gesicht. Noch nie hatte er etwas so schönes erlebt. Und her hoffte, dass das auch nicht das letzte Mal gewesen war. Er musterte die Frau, die ihm gegenüber saß, und musste lächeln. So glücklich hatte er sie noch nie gesehen. Verlegen kratzte sich Kakashi am Hinterkopf. Er lächelte und küsste Anko sanft auf die Stirn. Dann bewegte er seinen Kopf neben ihren, sodass sein Mund neben ihrem Ohr war. Leise flüsterte er ihr vier Worte ins Ohr: "Anko, ich liebe dich." Kapitel 5: Teil 5 ----------------- Die Konuichi schaute dem grauhaarigen Shinobi tief in die Augen. Immer wieder hallten die Worte von Kakashi in ihrem Kopf: Anko, ich liebe dich. Für sie schien es, als ob das alles nur ein Traum wäre. Einen Traum, aus welchem sie in wenigen Momenten aufwachen würde, und merken würde, dass alles nur eine Illusion ihrer Fantasie gewesen war. Kurz schloss sie die Augen und redete sich ein, dass alles nur eine Einbildung ist, sie bestimmt in ihrem warmen Bett zu Hause lag und gleich aufwachen würde, da ihr Wecker klingelte. Etwas zögerlich öffnete die lilahaarige Frau ihre Augen, und immer noch saß der grauhaarige Shinobi vor ihr und lächelte sie mit seinem wunderschönen Mund an. Es war keine Illusion, schoss es ihr durch den Kopf, und ihr Herz schlug laut gegen ihre Brust. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Anko durchfuhr ein Gefühl der Erleichterung. Sie hatte etwas Angst, dass sich alles nur in ihrer Fantasie abgespielt hatte, doch der Konuichi wurde nun bewusst, dass alles real war. Kakashi beobachtete die junge Frau genau. Anscheinend wurde sie von seiner Liebeserklärung überrumpelt und musste die Worte erst einmal verdauen. War es wirklich eine so gute Idee ihr meine Gefühle zu offenbaren?, dachte sich der Shinobi und musst leise Seufzen. Sie hatte den Kuss akzeptiert und erwidert, aber ob es jetzt nur war, weil sie ihn nicht verletzen wollte oder ob sie es wirklich genauso ernst meinte wie er, wusste er nicht. Um ehrlich zu sein konnte er in diesem Moment nicht klar denken. Vielleicht hätte er ihr erst sagen sollen, dass er sie liebte und auf ihre Reaktion warten sollen. Und nicht erst küssen und dann diese magischen drei Worte sagen. Der junge Mann beobachtete sie weiter, und sie schaute ihn in die Augen. Sein Herz begann zu rasen. In ihren Augen war ein Funkeln, und Kakashi verstand sofort, was das zu bedeuten hatte. Doch ehe er zu Ende denken konnte, wichen aus ihren Mund drei Worte: Ich dich auch. Nach einiger Zeit saßen sie Beide in Kakashis Wohnung auf seinem Sofa. Es herrschte eine unangenehme Stille, doch keiner der zwei Ninjas traute sich ein Wort zu sagen. Lieber schauten sie auf die ihnen gegenüberliegende, weiße Wand und lauschten den Geräuschen der Nacht. Die Konuichi hatte ihren Kopf auf die Schulter des grauhaarigen Mannes gelegt. Anko räusperte sich. Ihr viel kein Thema ein, worüber die Beiden hätten reden können. Es war wie ein Fluch, das merkte sie. Jetzt, wo sie wusste, was er für sie empfand, viel ihr nichts mehr ein. Ich hätte Lust ihn zu küssen, schoss es ihr durch den Kopf, und ein leicht rötlicher Ton breitete sich auf ihren Wangen aus. Seit diesem einen Kuss wollte sie ihn die ganze Zeit küssen, nur leider befürchtete sie, dass es nicht nur beim Küssen blieb. Sie richtete sich auf und schaute zu Kakashi, welcher seinen Kopf zu ihr drehte und sie anlächelte. Der Shinobi hatte seine Maske wieder nach oben gezogen. Nicht jeder sollte sehen, wie er aussah, auch wenn man es sich denken konnte, außer man hieß Naruto Uzumaki. Über diesen Bengel kann man nur den Kopf schütteln, das hatte Kakashi schon bald herausgefunden. Er streckte sich kurz, nachdem die Konuichi, die ihren Kopf auf seiner Schulter liegen hatte, sich aufrichtete, und schaute sie an. Wie schön sie doch war! Ihre Augen waren haselnussbraun und leuchteten hell wie zwei Sterne am Himmelszelt. Er lächelte sie an, und sie erwiderte sein Lächeln mit einem Lächeln ihrerseits. Langsam näherte sie sich mit der Hand seiner Maske. Als sie sie langsam hinunterzog, legte der grauhaarige, junge Mann seine Hand auf ihre. Sie schaute ihn und lächelte. „Keine Angst, ich tu dir schon nicht weh“, scherzte Anko, woraufhin Kakashi auflachte und ihre Hand wieder losließ. Die Frau grinste breit und zog das Tuch ganz nach unten. Wieder sah sie sein perfekt geformtes Gesicht, und wieder klopfte ihr Herz ein wenig lauter. Die Konuichi verstand immer noch nicht, wieso er diese Maske trug. Wollte er etwa nicht sein Gesicht in der Öffentlichkeit zeigen? Oder war das in seiner Familie so üblich? Irgendwann würde sie ihn fragen, aber nicht jetzt. Jetzt wollte sie noch einmal seine Lippen auf den ihren spüren und den kurzen Moment der Lust genießen. Vorsichtig setzte sie mit ihren Mund an dem seinen an. Ein Schauer lief der Lilahaarigen den Rücken hinunter. Es fühlte sich so schön an, auch wenn es erst der zweite Kuss von den Zweien war. Langsam wollte sich die Frau wieder lösen, doch Kakashi drückte sie gegen sich um noch etwas mehr von ihren Lippen spüren zu dürfen. Es war ein so schönes Gefühl, es durfte nicht einfach so schnell enden. Nach einiger Zeit ließen sie doch voneinander ab. Die Konuichi schaute ihn tief in seine Augen und lächelte ihn an. Sie überkam eine Woge der Lust. Und genauso wie sie es befürchtet hatte, wollte sie nicht nur seine Lippen spüren. Ganz im Gegenteil, sie wollte noch viel mehr als das. Auch wenn sie erst seit heute ein Paar waren, sie konnte einfach nicht warten. War sie wirklich so versaut? Beschämt schaute sie zur Seite, doch eine Hand fasste sie am Kinn und zog ihr Gesicht in die Richtung von Kakashi. Dieser lächelte sie an. Der Shinobi wusste genau, was die Frau seiner Träume wollte. Sicher, sie waren erst seit ein paar Stunden zusammen, doch auch er wollte mehr als nur Küssen. Langsam zog er sie auf sich, ehe er mit seinem Mund neben ihr Ohr wanderte. „Ich weiß was du willst, Anko“, fing er an, wurde aber dann von einer leicht geschockten Frau angestarrt, welche knallrot geworden war. „Ist das so offensichtlich? Wenn du es nicht willst, dann-“ Hektisch versuchte sie die Lage zu erklären. Doch Kakashi hatte einen Finger auf ihren Mund gelegt, und lächelte sie an. „Du bist nicht die Einzige, die das will, Anko. Ich will genau das Gleiche“ Nun war es raus. Beide hatten den gleichen Gedanken, beide wollten nur noch eins: Sex. Kurze Zeit später lagen beide auf dem Bett, der Shinobi auf der Konuichi. Sie hatten sich von ihrer Kleidung befreit und schauten sich mit einem Rotschimmer im Gesicht an. Nun gab es kein zurück, und das wussten beide. Entweder jetzt oder die ganze Überwindung war umsonst gewesen. Kakashi hatte bereits eine Erektion bekommen, und das beim bloßen Anblick seiner entblößten Freundin. War er wirklich so notgeil? Anscheinend. Aber das machte ihm jetzt auch keine Sorge mehr. Er würde mit ihr schlafen, koste es, was es wollte. Langsam drang er mit seinem steifen Glied in ihre Vagina ein, ein lauter Stöhner entwich aus seinem Mund. Vorsichtig schob er das ganze Gestell in ihren engen Gang hinein, dabei beobachtete er genau ihre Reaktionen. Anko hatte die Augen geschlossen, als sie fühlte, wie etwas Hartes in ihren Eingang drang, und hatte einen kleinen Schmerzensschrei von sich gelassen. Es war ihr erstes Mal, das konnte man sich auch denken. Kakashi war der erste Mann, der sie überhaupt anfassen durfte, geschweige denn umarmen durfte. Dennoch würde sie es genießen, auch wenn es vielleicht etwas schmerzte. Nun war der Schwanz des Shinobis ganz in ihr, auch würde es jetzt kein zurück mehr geben. Zögernd schlang sie ihre Arme um seinen Körper, schaute ihn tief in seine Augen und hauchte leise. Es würde ihr gefallen, das hatte sie nun beschlossen. Der grauhaarige Mann wartete, bis sich seine Geliebte etwas beruhigt hatte, bis er anfing, sich in ihr zu bewegen. Immer wieder entwichen aus seinem Mund laute Stöhner. Gott, fühlte sich das gut an. Er genoss wirklich jede einzelne Bewegung, genau wie die lilahaarige Frau. Obwohl es ihr leichte Schmerzen bereitete, gefiel ihr das Gefühl. Endlich würde sie ihre Unkeuschheit verlieren und keine Jungfrau mehr sein, denn das war sie lang genug. Doch sie fragte sich dennoch, wieso sie auf einmal so geil darauf ist, Sex zu haben. Vielleicht war es wegen Kakashi, denn er war für sie einfach der Mann, nach dem sie schon so lange gesucht hatte. Wieder stöhnte sie auf: es fühlte sich gut an. Alle sagen doch, dass das erste Mal weh tut, überlegte die Konuichi, verdrängte aber den Gedanken schnell wieder. Sie spürte zwar Schmerzen, aber diese waren gering. Die Lust siegte doch über alles! Immer schneller wurden die Stöße von Kakashi, immer mehr strengte er sich an, immer mehr bildeten sich Schweißperlen auf seinem ganzen Körper. Das Kitzeln in seiner Eichel wurde auch immer stärker. Lange würde es auf jeden Fall nicht mehr dauern, bis er seine Männermilch in sie abspritzen würde. Er schaute sie an. Der Konuichi schien es auch zu gefallen. Während des Treibens küsste er ihren Hals entlang, was jedoch schwer war, denn durch das ganze Gestöhne konnte er sich nicht mehr richtig darauf konzentrieren. Das Kribbeln wurde immer stärker. Nicht mehr lange, und es würde soweit sein. „Ankohhh“ Das war das einzigste Wort, was er mit viel Mühe und stöhnend aus sich heraus bekam. Er merkte, wie bereits Lustspritzer aus seiner Spitze kamen. Jetzt würde er seinen Orgasmus bekommen, und er würde somit sein erstes Mal gehabt haben. Noch einmal gab er sich viel Mühe. Auch die Konuichi hatte ihre Arme fester um ihn geschlungen und stöhnte mit ihm wie aus einem Mund. Der Shinobi konnte es nicht mehr länger halten. Einen letzten Stoß noch und er würde sich in Anko ergießen. Mit einem lang gezogenen Stöhner spritzte er sein ganzes Sperma in ihre Scheide, sein ganzer Körper vibrierte vor Erregung. Die gebildeten Schweißperlen rannen über sein Gesicht und tropften auf die unter ihm liegende Konuichi, die ebenfalls vor Lust zitterte. Wenige Sekunden später war alles vorbei. Unregelmäßig atmend schauten sich beide an, lächelten, küssten sich. Vorsichtig entfernte er sich aus ihrer Scheide und legte sich erschöpft neben sie. Seine Atmung war unregelmäßig, wurde jedoch nach kurzer Zeit wieder normal. Er ließ einen glücklichen Seufzer von sich. Nie im Leben hätte Kakashi gedacht, dass es so schön werden würde. Langsam kuschelte sich auch Anko an den Shinobi und schloss die Augen. Sie hatte sich alles viel schlimmer vorgestellt, doch jetzt wusste sie, was für ein schönes Gefühl ein solcher „Ritt“ haben konnte. „Danke, Kakashi…“, murmelte die Frau und gähnte. So erschöpft war sie nicht mal nach einem Training mit Orochimaru. „Wofür bedankst du dich, meine Liebe?“ Fragend schaute sie der Angesprochene an, doch dann lächelte er. Sie war innerhalb von so kurzer Zeit eingeschlafen. Auch er merkte einen Drang, seine Augen zu schließen und zu schlafen. Noch ein letztes Mal ging ihm das Erlebnis durch den Kopf, ehe er seine Lider schloss und nach kurzer Zeit einschlief. Kapitel 6: Teil 6 ----------------- Nun waren wieder sechs Wochen vergangen, als Anko ihr erstes Mal mit Kakashi hatte. Und genau seit diesem Zeitpunkt hatte sie ihre Tage nicht mehr. Vielleicht war alles gerade etwas stressig wegen den vielen Missionen und dem Berichteschreiben und dem ganzen Quark. So etwas konnte schon mal passieren. Dennoch wollte die Konuichi sicher gehen und ließ sich untersuchen. Dem grauhaarigen Shinobi hatte sie gesagt, dass sie noch schnell zu einer guten Freundin musste. Das hatte er ihr auch geglaubt. Kakashi glaubte alles, was ihm seine Freundin sagte. Angespannt und auf das Ergebnis wartend saß die junge Frau im Krankenhaus und wartete auf die Ärztin, welche zugleich die Nichte des verstorbenen Dan war und somit halbwegs mit Tsunade verwandt war. Shizune ließ sich gewaltig viel Zeit, bemerkte die Lilahaarige. Sie musste seufzen. Sicher, die junge Schwarzhaarige wollte ihre Arbeit gut machen, aber musste es deswegen gleich so lange dauern? Sie hatte nicht den ganzen Tag Zeit, außerdem müsste sie noch zur Hokage, da diese eine neue Mission für Kakashi und sie hatte. Die Tür öffnete sich und Shizune kam mit einem Lächeln auf dem Gesicht ins Zimmer. Anko schluckte. Eigentlich konnte sie sich die Antwort schon denken, dennoch wollte sie, dass die Ärztin ihre Vermutung bestätigte. Langsam rutschte die Konuichi nach vorne und beugte sich ein wenig vor. Ihre Augen verfolgten jede Bewegung, die die Schwarzhaarige machte, genauestens. Sie ging die Frage, die sie Shizune stellen wollte, noch einmal genau durch. „Shizune… wie ist es ausgefallen?“ Ankos Herz begann wie wild zu rasen. Gespannt aber auch leicht ängstlich wartete sie auf die Antwort der Angesprochenen. Diese drehte den Kopf zu ihr, und lächelte sie weiterhin an. „Positiv!“ Schon fast Freude jauchzend teilte sie es mit. „Ist das nicht toll? Du wirst Mutter! Und alle haben immer gedacht, dass das nie im Leben passieren würde“ Grinsend schaute Shizune zu der werdenden Mutter. Die lilahaarige Frau saß einfach nur da und starrte ins Leere. Sie und Mutter? Das konnte nicht sein! Sie würde das nie schaffen. Dazu viel ihr einfach der Wille, und die Erfahrung mit kleineren Kindern. Aber was sollte sie jetzt schon groß tun können? Abtreiben wäre Mord, das wusste sie. Also blieb ihr nichts anderes übrig als das Baby in ein paar Monaten auf die Welt zu bringen. „Freust du dich gar nicht?“ Anko wurde aus ihren Gedanken gerissen und schaute in ein leicht enttäuschtes Gesicht von Shizune. Die Lilahaarige musste ein wenig lächeln. „Na ja, ich weiß nicht genau, was ich davon halten soll“, musste die Konuichi zugeben. „Es ist nur so, ich bin doch noch zu jung für ein Baby.“ Kurz hielt sie inne und schaute zu der Ärztin, sie sie leicht perplex anstarrte. „Zu jung?“ Es klang schon fast so, als ob sie das als einen schlechten Scherz aufgefasst hatte. „Schau mal, Anko. Du hast Freunde, die hinter dir stehen, wenn irgendetwas passieren sollte. Und, ein Kind zu haben ist wie ein Geschenk“ Lächelnd beobachtete Shizune die andere Konuichi, die jetzt einen nachdenklichen Gesichtsausdruck hatte. Schweigend stand Anko auf, bedankte sich für die Untersuchung und ging schnell aus dem Zimmer. Was meinte Shizune nur damit? Gut, Babys konnten schon süß sein, aber dennoch hatte sie Angst. Falls es auf die Welt kam, hatte sie immer noch andere Pflichten: sie musste weiterhin auf Mission gehen, genauso wie Kakashi. Falls beide bei einer Mission umkamen wäre das Kind ein Waise. Die Konuichi war verwirrt, aber dann kam ihr eine Idee: sie könnte auch einfach zu Hause als Hausfrau bleiben und könnte sich um das Kind kümmern. Warum war ihr das nicht früher in Sinn gekommen? Bestimmt hatte sie es verdrängt. Ein Lächeln spielte sich um ihre Lippen. Sie würde Kakashi nichts davon sagen. Es sollte eine Überraschung werden. Als sie vor dem Haus ankam, in welchem sie und Kakashi nun lebten, war der Shinobi schon draußen und wartete dort auf Anko. Wieder hatte er seine Nase in seinem Flirt Paradies gesteckt. Kopfschüttelnd stand sie vor ihm und tippte ihn an. Der Shinobi schaute von seinem Buch auf und lächelte seine Freundin an. „Du hast dir ganz schön Zeit gelassen“, meinte der grauhaarige Mann und steckte sein Buch wieder ein. „Es hat… etwas länger gedauert als geplant“, erklärte sie mit einem entschuldigenden Lächeln und drückte sich an ihn. „Kannst du mir verzeihen?“ Kakashi lachte auf. Wie süß und unschuldig sie doch immer war. Man konnte ihr einfach nicht böse sein, vor allem wenn sie auf „Engelchen“ tat. Der Shinobi kratzte sich am Hinterkopf. „Wie dem auch sei, Anko, wir müssen zu Tsunade. Wir können sie nicht noch länger warten lassen“ Ein leiser Seufzer drang aus seinem Mund. Lieber hätte er etwas mit seiner Geliebten unternommen. Vielleicht ein Eis essen gehen oder schwimmen. Aber er hatte keine Lust zu der ollen, großbrüstigen Glücksspielerin zu gehen und sich eine neue Mission geben zu lassen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass etwas Schlimmes geschehen würde. „Du hast Recht“ Anko nahm ihn an der Hand. Wir sollten gehen. Lächelnd und mit ihm Händchen halten ging sie zum Hokagenturm. Während des gesamten Weges wechselten die Zwei kein Wort. Anko schaute zu dem grauhaarigen Shinobi. Irgendetwas schien ihn zu bedrücken. Sollte sie ihn fragen, was los sei? Nein. Die Konuichi hatte genug Vertrauen in ihm, dass er ihr sagen würde, wenn ihn was bedrückte. Aber was ist, wenn es doch etwas Ernsteres war? Langsam machte sie sich Sorgen. Seufzend drückte sich die lilahaarige Frau an den durchtrainierten Arm von Kakashi. Dieser blickte zu ihr runter, und obwohl er seine Maske trug, konnte man erkennen, dass er sie anlächelte. Sie erwiderte seinen Blick und einem glücklichen Seufzen. Nein, sie konnte dem Shinobi blind vertrauen, dass hatte sie einfach so im Gefühl. Und schon bald würden sie Eltern werden. Innerlich machte ihr Herz einen Luftsprung. So glücklich war sie wirklich noch nie in ihrem ganzen Leben gewesen, und das, obwohl ihre Vergangenheit für sie die reinste Hölle war. Aber darüber wollte die Konuichi nie wieder nachdenken, denn nun war sie glücklich vergeben und hatte den Mann fürs Leben gefunden. Mehr brauchte sie nicht, denn solange sie ihn hatte, würde alles perfekt sein. Schweigend standen beide im Büro der Hokage. Tsunade schaute die Zwei an, doch ihr Gesichtsausdruck war alles andere als glücklich. Sie wusste, dass diese Mission gefährlich werden würde, da der Feind stärker geworden ist. „Es wird eine schwierige Mission“, begann die Blonde, immer noch hatte sich an ihrem Gesichtsausdruck nichts geändert. Anko blickte sie fragend an, Kakashi schloss die Augen. Wie er es befürchtet hatte: irgendetwas Schlimmes würde passieren. Sein Magen drehte sich regelrecht um. Der Shinobi wurde langsam nervös, doch nach außen hin wirkte er gelassen wie immer. „Die feindlichen Spione sind stärker geworden, und die Einheiten, die ich losgeschickt habe, sind schwer verwundet wieder nach Hause gekommen“ Tsunade hielt kurz inne, wartete auf die Reaktionen der Beiden, und auf eine Frage. „Tsunade-sama…“, begann Anko, wurde jedoch von der Hokage unterbrochen. „Ich weiß schon, welche Frage du stellen willst. Wieso ausgerechnet ihr Zwei, nicht wahr?“ Leicht verwirrt blickte die Konuichi die Blonde an, bestätigte ihre Aussage jedoch nur mit einem Nicken. Tsunade erhob sich und kam um ihren Schreibtisch herum geschritten. „Ihr Zwei seit die besten Ninjas in ganz Konoha. Zusammen bildet ihr ein perfektes Team, und ihr vertraut euch auch blind“ Wieder legte die Hokage eine Pause ein. Hatte sie die Beiden damit etwa überrumpelt? Sie hoffte mal nicht, denn Anko Mitarashi und Kakashi Hatake waren die Einzigsten, die vielleicht in der Lage waren, den Feind zu bezwingen und zu besiegen. Der Schutz des Dorfes lag nun in ihren Händen. Doch Tsunade wollte sie zu nichts zwingen. Sie selbst wusste wie hart es ist, so eine Mission anzutreten, und das, wobei man gerade so glücklich mit der Person, die man liebte, war. Sie musste leise seufzen. War das wirklich eine so gute Idee? Langsam bezweifelte sie es, doch ehe die Blonde etwas sagen konnte, begann Kakashi, der die ganze Zeit ruhig gewesen war, zu sprechen. „Tsunade-sama, Sie können sich auf uns verlassen“, bestätigte er die Aufgabe. Es klang wohl ein wenig zu sicher, denn alles, was er als Antwort der Hokage bekam, war ein schiefer Blick. „Ich möchte euch zu nichts zwingen“, meinte sie. Der Shinobi schaute zu Anko, die ihn mit geweiteten Augen anstarrte. „Ich tu es, wenn Anko auch dazu bereit ist“ Lächelnd nahm er ihre Hand und streichelte sie. Die Konuichi schaute ihn weiter an. Sie hätte „Nein“ sagen können, doch das wäre nicht richtig gewesen, und das wusste sie auch. Also nickte sie und schaute zur Blonden. „Ich bin bereit. Wann müssen wir aufbrechen, Tsunade-sama?“ Die lilahaarige Frau bereute diese Frage nicht. Es war für sie eine Ehre, für ihr Dorf zu Kämpfen, auch wenn sie leicht verunsichert war. Ob sie überleben würde? Was, wenn nicht? Dann wäre das Kind, welches sie erwartete, auch tot. Leise seufzte sie, während Tsunade ihnen mitteilte, dass sie in 2 Wochen aufbrechen mussten. Nachdem sie sich von der Hokage verabschiedet hatten, gingen Kakashi und Anko langsam nebeneinander her. Keiner der Beiden wollte ein Wort sagen. Viel zu sehr musste sie mit der Angst kämpfen, dass ihr Liebstes auf der ganzen Welt bei der Mission sterben würde. War es wirklich eine gute Idee, der Mission zuzustimmen? Keiner der Beiden wusste es, doch eines wussten sie: sie hatten noch 2 Wochen für sich alleine. Kapitel 7: Teil 7 ----------------- Sorry! Es hat etwas länger gedauert mit dem nächsten Kapitel. Hatte aber leider immer keine Zeit. xD Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem ._. *etwas aus der Übung ist* ------------------------------------------------------------------------ Nun war der Tag gekommen, an dem Kakashi und Anko zusammen auf die Mission mussten. Es hieß, dass die Gegner stark waren, und heimtückisch, sprich: sie würden sicher in eine Falle tappen, aber darauf konnte man sich ja vorbereiten. Der silberhaarige Shinobi packte noch die restliche Versorgung in die Rucksäcke, während die Kunoichi alle Fenster verriegelte und sicher ging, dass auch niemand während der Abwesenheit der beiden Ninjas in ihre Wohnung einsteigen konnte. Noch einmal nachgeschaut, ob auch ja alles eingepackt war, und schon ging es los zum großen Tor. Die lilahaarige Frau schwieg auf dem ganzen Weg dorthin. Sie war schwanger, so eine Mission konnte ihr das Kind nehmen. Doch sie hatte eingewilligt, zurückziehen konnte sie sich jetzt auch nicht mehr. Dafür war es ja schon zu spät. Der Jonin bemerkte den betrübten Gesichtsausdruck seiner Freundin. Er legte seinen Arm um ihre Schultern und zog sie zu sich. „Mach dir keine Sorgen, Anko. Das wird schon schief gehen. Tsunade hat noch mal eine Truppe von ANBU losgeschickt, damit auch ja alles glatt läuft“, lächelte Kakashi und hoffte, dass er sie somit etwas beruhigen konnte. Anko lächelte nur ein wenig. „Bestimmt hast du Recht, aber vergiss nicht: die Gegner sind unberechenbar. Es kann alles passieren“, murmelte die Kunoichi und drückte sich gegen den Shinobi neben sich. „Ich weiß schon, aber jetzt denken wir mal positiv, ja? Außerdem… ich werde dich nie alleine lassen, Anko. Das könnte ich gar nicht“ „Positiv denken…“ Die Lilahaarige überlegte, nickte jedoch verständnisvoll. Der Jonin hatte Recht. Es konnte alles anders kommen als erwartet. Vielleicht würden sie ja die Gegner in die Flucht schlagen und alles würde dann doch noch glimpflich ausgehen. „Du hast Recht, Kakashi. Danke“ Nach kurzer Zeit hatten sie das Tor und somit Konoha hinter sich gelassen und gingen nebeneinander weiter durch den Wald. Kakashi hatte seine Ninken losgeschickt, damit sie die Umgebung abchecken konnten. Somit hatte der Shinobi ein wenig Zeit in seinem Flirtparadies zu lesen. Anko schaute sich die Gegend etwas genauer an. Es war schon eine Zeit her, dass sie eine Mission hatte, aber viel hatte sich auch nicht geändert. Vielleicht ist hier und da eine Blume gewachsen, mehr aber auch nicht. Eigentlich schaute die Kunoichi sich auch nur die Landschaft an um sich abzulenken. Es bereitete ihr Gewissensbisse, dass sie ihrem Freund nicht sagen wollte, dass sie ein Kind von ihm erwartete. Aber sie hatte Angst auf seine Reaktion. Angst, dass er sagte, sie solle es abtreiben lassen oder so in der Art. Sicher, Kakashi war nicht der Typ, der so reagieren würde, aber Anko hatte einfach nur Angst. Sie wusste jedoch nicht, vor was. Hatte sie etwa Angst davor, dass er sie deswegen verlassen würde? – Dafür liebte er sie zu sehr. Hatte sie Angst davor, dass er gar keine Kinder wollte? – Bestimmt nicht. Hatte sie Angst davor, dass sich die Beiden deswegen nicht mehr so liebten wie sie es jetzt taten? – Wohl kaum. Weswegen also diese Angst? Sie war unbegründet und auch etwas idiotisch zugleich. Die Kunoichi lächelte. Nun hatte sie einen Entschluss gefasst, und diesen würde sie jetzt auch durchziehen: sie würde es Kakashi sagen! Hier, jetzt und auf der Stelle. Sie konnte einfach nicht mehr länger warten. Die Lilahaarige schaute zu dem Shinobi, welcher immer noch in sein Buch vertieft war, und räusperte sich unüberhörbar. Kakashi, der sich durch das Räuspern irgendwie angesprochen fühlte, hob den Kopf und richtete ihn zu Anko. „Was gibt’s denn, Spatz?“, fragte er und lächelte, was man durch die Maske natürlich nicht so gut erkennen konnte, aber man merkte es einfach. „Na ja, weißt du. Ich wollte dir schon vor längerer Zeit etwas sagen“, murmelte die Kunoichi. „Ach“ Der Shinobi legte seinen Kopf ein wenig schief und schaute sie mit einem „Was-zum-Teufel?“-Blick an. Gerade, als die Lilahaarige zum nächsten Satz ansetzten wollte, hörte sie aus der Ferne ein Bellen. Es war Pakkun, der wie ein Irrer auf sie zu gerannt kam und, was üblich bei ihm war, über seine eigenen Beine stolperte und dann als eine Art flauschige Kugel auf sie zu gerollt kam. Vor ihren Füßen kam er dann zum Stillstand und schaute von unten zu ihnen herauf. „Pakkun?“ Kakashi schaute ihn fragend an. „Was ist denn passiert?“ „Feindliche Ninjas, hier in der Nähe“, schnaufte der kleine Ninjahund und rappelte sich wieder auf. „Es sind an die 10 Stück, wenn nicht sogar mehr. Akino, Bull, Bisuke, Shiba, Urushi, Uhei und Guruku versuchen sie aufzuhalten, jedoch sieht es schlecht aus“ Die Kunoichi schaute zu dem kleinen Mops. Ihr Magen zog sich zusammen. Jetzt hieß es wohl, dass sie Kämpfen mussten. Kakashi schaute zu Anko. „Dann mal los. Wir müssen leise sein, sonst bemerken sie noch, dass wir hier in der Nähe sind“, meinte der Shinobi. „Das ist nicht mehr nötig“ Anko schaute hinter Kakashi in den Wald und konnte dort die genauen Umrisse eines Gegners sehen. „Sie sind bereits hier“ Schnell zückten beide ein Kunai und warfen es in den Wald. Man konnte hören, dass der Gegner noch ausweichen konnte, denn der Kunai flog gegen einen Baum. Die Kunoichi schaute sich genau um. Jetzt konnte sie im Wald immer mehr Umrissen von den Gegnern sehen. Es waren zirka vier Stück, wenn man den Gegner von vorhin noch hinzuzählt kam man auf genau fünf Stück. „Anscheinend haben sie sich aufgeteilt“, flüsterte die Lilahaarige zu dem Silberhaarigen, welcher es mit einem Nicken bejahte. Ein Shuriken kam aus dem Wald geflogen und verfehlte Anko nur knapp. „Wir müssen sie erledigen, bevor sie uns erledigen“, murmelte Kakashi und zückte ein paar Kunai. Die Gegner kamen nun langsam aus dem Wald. Die Kunoichi, welche ebenfalls ein paar Kunai gezückt hatte, schaute auf ihre Stirnbänder. Otonins. Daran bestand kein Zweifel. Also hatte Orochimaru sie geschickt. „Gut… dann mal los“ Der Jonin rannte auf einen der Gegner los und rammte ihn das Kunai genau ins Herz. Dieser ging zu Boden und war auf der Stelle tot. Die Lilahaarige versucht es mit einem Jutsu – Senei Jashu. Damit konnte sie einen der Gegner fangen und ihn so zur Strecke bringen, wenn sie die Seile, welche zuvor noch Schlangen waren, fest genug zusammen zog. Wichtig dabei war, dass sich auch eine Schlange um seinen Hals schlang. Kakashi, der gerade gegen einen etwas stärkeren Gegner kämpfte, bekam einen ordentlichen Schlag in seinen Magen. Er fühlte einen stechenden Schmerz und sank dann auf die Knie. Die Gegner waren stark, doch die ersten Zwei konnten Anko und er ohne große Mühe erledigen, doch die nächsten waren wiederum stärker. Wenn das bedeuten sollte, dass wenn sie weiter kämpften die Gegner immer stärker werden würden, wollte er gar nicht wissen, wie stark dann die letzten Zwei waren. Sicherlich fünf Mal stärker als die ersten Zwei, vielleicht aber auch gleich stark wie die Jetzigen. Der Gegner, gegen welchen Kakashi kämpfte, kam nun auf ihn zu. Er hatte ein Katana gezückt und wollte damit gerade den Kopf des Shinobis von dem Körper abtrennen. Doch der Jonin war schneller: er formte die Fingerzeichen für das Chidori und rammte es in den Magen des Angreifers. Dieser flog viele Meter weit weg und blieb reglos am Boden liegen. Langsam richtete sich der Shinobi auf und schaute zu Anko, die gerade mit einem Gegner kämpft, diesen jedoch ausschalten konnte. „Vier hinüber… wo ist der Fünfte?“, fragte die Kunoichi und schaute sich um. „Ich weiß nicht… vielleicht versteckt er sich irgendwo“, meinte der Shinobi und ging langsam zu seiner Freundin. Pakkun, der sich etwas weiter weg unter einem Busch versteckt hatte, kam langsam hervor und schüttelte sich einmal. „Nein. Er ist in die Richtung geflohen“ Der Hund deutete mit seinem Kopf nach Westen. Die Lilahaarige schaute in diese Himmelsrichtung. Dort musste sich eine Falle befinden. Alles deutete darauf hin. Doch sie musste in diese Richtung, ihnen blieb keine andere Wahl. Sie senkte den Kopf, als sie etwas Rotes auf den Boden tropfen sah. Anko legte einen Finger auf ihre Wange und fühlte etwas Flüssiges: Blut. Sie wurde, ohne dass sie es mitbekommen hatte, verletzt. Kakashi legte eine Hand auf ihre Schulter und lächelte sie wieder an. „Komm schon, Anko. Wir haben doch schon vier Stück geschafft, warum jetzt auch nicht noch die restlichen Sechs?“ Die Kunoichi konnte in seiner Stimme regelrecht den Optimismus heraushören. Auch wenn der Jonin vielleicht Recht hatte, man durfte die Ninjas aus Otogakure niemals unterschätzen, denn das würde den sicheren Tod bedeuten. „Na gut… aber dennoch habe ich ein ungutes Gefühl bei der Sache. Irgendwie glaube ich, dass etwas Schlimmes passieren wird“, nuschelte Anko und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Der Shinobi zog seine Maske runter und gab ihr einen Kuss auf den Mund. „Es wird nichts Schlimmes passieren, Engel. Es wird alles gut werden, versprochen“ Das sagte er so leicht. Die Lilahaarige fühlte einfach, dass etwas passieren würde, doch sie wollte es einfach nicht wahr haben. Sie nickte. „Dann mal los, ab in den Westen“ Kakashi, Anko und Pakkun rannten los und hofften, auf dem Weg dorthin nicht schon in eine Falle zu tappen. Nach gut einer viertel Stunde kamen sie zu einem Abgrund, über welchem eine Hängebrücke verlief. Die Kunoichi blieb stehen und schaute sich um. Kein einziger Gegner war zu sehen, alles schien ruhig zu sein. Das konnte nur eine Falle sein. Selbst der Shinobi hatte Zweifel, dass es hier sicher war. Pakkun, der zu der Brücke gegangen war, schnüffelte. „Sie sind in diese Richtung hier gegangen“, stellte er fest und wedelte ein wenig mit dem Schwanz. Der Jonin schaute zu der Lilahaarigen. Ihr Blick hatte sich etwas verfinstert, denn sie wusste, was jetzt kommen würde: er würde sagen, dass sie über die Brücke gehen sollten, damit sie ihre Mission erfüllen konnten. Doch was wenn genau das die Gegner vor hatten? Wenn sie wollten, dass sie über die Brücke gingen, damit sie diese in den Abgrund stürzen konnten. „Anko, ich weiß, was du jetzt denkst, aber wir haben nun mal keine andere Wahl, wir MÜSSEN da rüber“ Der Kopierninja ging zu der Kunoichi und umarmte sie von hinten. „Nein, Kakashi, WIR müssen gar nichts. Es ist zwar unsere Mission, doch diese Falle ist zu offensichtlich. Es wäre zu gefährlich, da jetzt rüber zu gehen. Wir sollten uns einen anderen Plan ausdenken“ „Anko, du willst die Mission genauso schnell zu Ende bringen wie ich, nicht wahr? Also müssen wir da rüber. Es gibt keinen anderen Weg. Bitte, vertrau mir. Es wird nichts passieren“ Der Shinobi hatte mit seiner These nicht ganz so unrecht: Anko wünschte sich nichts sehnlicher als dass die Mission zu Ende war, sie zu Hause mit Kakashi kuscheln konnte oder einfach nur ihre Ruhe hatte. Sie wusste auch nicht, wieso sie immer nachgab, aber sie vertraute dem Jonin, denn meistens hatte er auch Recht. Ein kurzes Nicken, ein Blick zur Brücke und sie gingen langsam auf sie drauf. Alles schien in Ordnung zu sein. Auf der anderen Seite der Brücke war etwas befestigt, man konnte jedoch nicht genau erkennen, was es genau war. Anko schaute nach unten in die Tiefe und bekam dabei eine Gänsehaut. Sie hatte schon viele Schluchten gesehen, doch diese übertraf wirklich alles. Während sie sich weiter umsah, rannte sie in den Rücken von Kakashi, da dieser prompt in der Mitte der Brücke stehen geblieben war. „Was ist denn?“ Die Lilahaarige schaute an dem Shinobi vorbei. Ihre Augen weiteten sich. Jetzt konnte sie genau erkennen, um was es sich bei den zwei Blättern handelte: Briefbomben! Eine Falle. Anko drehte sich schnell um. Sie erstarrte. An dem Ende, von welchem die Drei gekommen waren, standen die zwei feindliche Ninjas und hatten ein Kunai gezückt. Die anderen Drei schienen auf der anderen Seite zu sein. „Kakashi… wir haben, glaub ich zumindest, ein Problem, wenn nicht sogar ein sehr Großes“, nuschelte die Kunoichi und zückte ein Kunai. „Haha, der war gut. Wie kommst du überhaupt da drauf, dass wir ein Problem haben, Liebes?“, scherzte der Jonin, und hatte ebenfalls ein Kunai gezückt. „Könntet ihr mit den Späßen aufhören? Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt!“, mischte sich der Ninjahund ein. „Und so wie es aussieht wird es hier gleich eine große Explosion geben“ Die Blicke waren auf die westliche Seite der Brücke gerichtet. Dort stand ein Ninja, hatte die Fingerzeichen und entzündete somit die beiden Briefbomben. Ohne auch noch weiter darüber nachzudenken liefen die zwei Konoha-Nins und der Hund auf die Seite, aus welcher sie gekommen waren. Dort versuchten die Feinde die Seile der Brücke zu durchtrennen, was jedoch schwieriger war, als gedacht. Jedoch waren sie schnell. Anscheinend war dort ein Jutsu mit im Spiel. Inzwischen waren auch ANBU dazu gekommen, welche die Gegner attackierten, doch das Seil war bereits zu sehr durchgeschnitten. Es würde jeden Moment reißen. „Kakashi, das schaffen wir nicht!“ Man konnte in Ankos Stimme glatt die Angst hören. „Ich vielleicht nicht, aber du bestimmt“ Kakashi schubste die Kunoichi von der Brücke, Pakkun konnte sich gerade noch auf die andere Seite retten. Ein Ratsch, ein lauter Knall, und die Brücke stürzte, mit dem Shinobi, in die Tiefe. Kapitel 8: Teil 8 ----------------- Anko kniete vor dem Abgrund. Ihr Blick war leer, ihre Augen geweitet und ihre Atmungen wurden von Mal zu Mal schneller. Was war gerade in diesen Moment passiert? Sie konnte es nicht wirklich realisieren, aber eines wusste sie: sie hatte jemanden, der ihr am Herzen lag, den sie über alles liebte, verloren. Die Kunoichi starrte nur gerade aus, als wollte sie, dass er vielleicht doch noch die Schlucht hoch kam. Doch das Warten – es würde sich nicht lohnen. „Kakashi…“ Die Stimme der jungen Frau hatte sich mit Trauer gefüllt, ihre Augen mit Tränen. Wieso ist das passiert? Hatte er nicht gesagt, er würde sie nie im Leben alleine lassen? Gut. Anko hatte gewusst, dass irgendetwas passieren würde, doch woher sollte sie dann wissen, dass es gleich so enden würde? Dass gleich jemand ein Leben verlieren würde? Sie realisierte den Kampf zwischen den ANBU und den feindlichen Ninjas, der sich hinter ihr abspielte nicht. Sie stand unter Schock. Sie wusste gerade gar nichts mehr. Nicht, was sie tun sollte. Nicht, was sie denken sollte. Nicht, was sie fühlen sollte. Rein gar nichts. Die junge Frau wollte nur noch eines: aufwachen und wünschen, dass das nur ein schlechter Traum war. Sie fasste sich an ihre linke Brust. Was war nur passiert, dass es so kommen musste? Egal, wie oft sie darüber nach dachte, verstehen würde sie es niemals. Stumm lief ihr eine Träne über die Wange und bahnte sich den Weg zu ihrem Kinn und tropfte dann auf ihren Handrücken. Der Kampf hinter ihr war zu Ende, doch das bemerkte sie nicht. Langsam kam ein ANBU auf sie zu und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Anko? Ist alles okay mit dir?“, fragte der Mann und schaute zu ihr runter. So hatte er die junge Frau wirklich noch nie gesehen. Sie wirkte geknickt und leer, so, als ob ihr etwas genommen worden ist. Stumm erhob sich die Lilahaarige, wandte sich jedoch nicht zu dem ANBU um. Wieder tropfte leise eine Träne auf den Boden. Nun kamen auch noch die restlichen drei ANBU und schauten zu der Frau. Sie senkten den Kopf und schauten zu Boden. Sie verstanden, wieso sie so reagierte: Kakashi war tot. Er würde nie wieder kommen, und sie, Anko, würde nun in stiller Trauer durch die Straßen Konohas ziehen und warten, bis auch sie sterben würde. „Es tut uns Leid, Anko. Aber wir können nicht länger hier bleiben. Wir müssen Tsunade-sama Bericht erstatten“ Nickend wandte sich die Kunoichi um, hatte den Blick jedoch auf den Boden gerichtet. Keiner sollte sehen, dass sie weinte. Keiner sollte ihren Schmerz mitbekommen, was jedoch schon passiert war. So, wie sie sich verhielt, war das auch kein Wunder. Betrübt ging Anko voraus und schaute weiter auf den Boden. Noch einmal blieb sie stehen und wandte sich zu der Schlucht um. Nun konnte man ihr feuchtes Gesicht genauer erkennen, auch waren ihre Augen rötlich und ihr Make-up, welches sie eigentlich nur mäßig auftrug, war verwischt. Ohne weiter nachzudenken ging sie weiter, dicht gefolgt von den ANBU, zurück nach Konoha. Alles andere, was danach geschehen war, davon hatte Anko nichts mehr mitbekommen: die ANBU hatten Tsunade bericht erstattet, dass Kakashi tot sei. Ebenso wurden alle aus dem Dorf informiert. Anko schloss sich für einige Tage in ihre Wohnung ein und wollte nichts mehr von der Außenwelt sehen, hören oder sonst was. Sie brauchte Zeit für sich alleine. Später dann kam Kurenai zu ihr, um sie zu trösten und sie auf andere Gedanken zu bringen, doch nie hätte die Schwarzhaarige gedacht, dass das so schwer war. Egal, was sie auch tat, immer blockte die Lilahaarige ab und erfand irgendwelche Ausreden. „Ich muss noch etwas Wichtiges erledigen. Vielleicht ein anderes Mal“. Immer wieder der gleiche Satz. Kurenai war mit ihrer Weisheit allmählich auch am Ende. Schließlich hatte sie sich vorgenommen, Anko doch noch ein wenig Zeit zu geben. Sie sollte selber wieder aus ihrem Haus kommen, wenn sie bereit dafür war. Still saß die lilahaarige Kunoichi auf dem Sofa. Ihr Blick war auf die leere Wand gegenüber von ihr gerichtet. Alles um sie herum war still, nur das Ticken der Uhr brachte etwas Ton in den Raum. Tick. Tack. Tick. Tack. Ein Seufzen ging von Anko aus. Es waren gut 1 1/2 Wochen vergangen, seitdem er von ihr geschieden war. Die Beerdigung würde in zwei Tagen stattfinden, das hatte sie mit der Hokage ausgemacht. Es war sowieso ein Wunder, dass sie mit Tsunade geredet hatte. Und das größte Wunder war, dass sie nicht in Tränen ausgebrochen war. Sicherlich war das ein Fehler, denn jetzt, wo sie wieder darüber nachdachte, füllten sich ihre Augen und wieder floss eine Träne über ihre Wange. Pakkun, der neben ihr auf dem Sofa saß, legte vorsichtig eine Pofte auf ihren Oberschenkel. Er wusste, wie schwer es die Kunoichi war, denn beide hatten einen wichtigen Menschen aus ihren Leben verloren: sie ihren Freund, und er seinen Partner. Dennoch hatte der Ninjahund das Gefühl, dass er nicht tot war. Irgendetwas sagte ihm, dass er diesen Sturz in die Tiefe überlebt hatte und schon bald wieder kommen würde. „Anko… glaubst du wirklich, dass er tot ist? Ich meine, er ist ein sehr guter Ninja gewesen, wieso also sollte er den Sturz nicht überlebt haben?“, fragte der braune Mops vorsichtig und legte seinen Kopf leicht schief. Die Angesprochene schaute zu dem Hund und kraulte ihn hinter seinem Ohr. „Wenn er noch leben würde, wäre er doch schon längst hier, Pakkun. Egal, was du jetzt darauf antworten solltest, er ist von uns gegangen“ Die junge Frau wandte ihren Blick wieder auf die leere Wand und schwieg für die restliche Zeit. Pakkun, der sie weiterhin angeschaut hatte, blieb ebenfalls stumm. Er legte seinen Kopf auf ihren Schoß und schloss die Augen. Vielleicht hatte er auch Unrecht. Vielleicht WAR Kakashi tot. Der Ninjahund hoffte nur, dass alles, die Trauer und die Verzweiflung, bald wieder vorbei seien. Anko öffnete langsam wieder ihre Augen und richtete sich auf. Was für ein komischer Traum. Nun ja, es war nicht ganz ein Traum, eher ein Rückblick in die Vergangenheit. Alles, was sich damals abgespielt hatte, das hatte sie heute wieder vor Augen gehabt. Sie kratzte sich am Hinterkopf. „Das letzte vom Traum… das war vor drei Tagen“, stellte die Kunoichi fest und schaute aus dem Fenster. Es war bereits die Nacht über Konoha eingebrochen. Langsam erhob sich die junge Frau. Sie konnte nicht länger hier in diesem Zimmer bleiben. Nein, sie konnte nicht einmal hier in dieser Wohnung bleiben. Sie wollte einfach nur raus an die frische Luft und einen freien Gedanken bekommen. Schnell ging die Lilahaarige aus dem Schlafzimmer in den Flur, zog sich ihre Schuhe an, schnappte sich ihren Mantel, öffnete die Haustüre und verließ das Mehrfamilienhaus. Ankos Schritte hallten in den engen Gassen der Stadt. Auch wenn es gerade gefährlich war, alleine hier rumzustreifen, fühlte sich die Kunoichi hier sehr wohl. Denn das hier war ein Ort, an welchem sie jederzeit sterben konnte. An welchem sie ihren Geliebten in den Tod folgen konnte. Immer schneller trugen sie ihre Füße, bis sie schließlich aus der Gasse heraus kam. Sie blieb stehen und schaute sich um. Der Konoha-Friedhof. Die Lilahaarige wusste nicht, wieso sie gerade hier gelandet war, doch irgendetwas sagte ihr, dass etwas hier passieren würde. Etwas Wunderbares. Mit leisen Schritten ging sie in den Friedhof hinein und geradewegs zu dem Grabstein Kakashis. Davor blieb sie stehen. Sie betrachtete den kalten Stein und die Blume, welche sie dort rauf gelegt hatte. Ein leichtes Lächeln spielte sich um Ankos Mund. Irgendwie fühlte sie wieder die Wärme von dem silberhaarigen Shinobi in sich. So, als ob er genau hinter ihr stehen würde und sie beobachten würde. „Ach Kakashi… ich hoffe, dir geht es gut, dort, wo du jetzt bist…“ „Nun ja, auf einem Friedhof fühlt man sich immer so… na ja, du weißt schon, traurig und verzweifelt“, ertönte eine Stimme hinter der Kunoichi. Sie erschrak, denn die Stimme kam ihr verdammt vertraut vor. Langsam wandte sie ihren Kopf und schaute zu einem silberhaarigen Shinobi, der eine Maske trug und sein Stirnband über sein linkes Auge gezogen hatte. Er hatte in seiner linken Hand ein Buch. Der Titel. „Flirtparadies“. Anko konnte ihren Augen nicht trauen. War das wirklich Kakashi? War das auch keine Illusion? „Kakashi..?“ Vorsichtig wandte sich die junge Frau ganz um und musterte ihn von oben bis unten. „Was denn? Glaubst du wirklich, ich lasse dich alleine?“ Ein Lachen kam von dem Mann ihr gegenüber. Kein Zweifel: es war Kakashi! So, wie er leib und lebt! Die Lilahaarige rannte zu ihm und fiel dem Shinobi um den Hals. In ihren Augen hatten sich Tränen gebildet. Aber nicht vor Trauer, nein, viel mehr vor Freude. „Du lebst… du lebst wirklich…“ Schluchzend drückte sie sich fest an ihn und schloss die Augen. „Aber wie? Und… wo warst du? Wieso bist du nicht gleich gekommen?“ Fragen über Fragen kamen von der Kunoichi. Ehe sie weiter reden konnte, hatte der Jonin einen Finger auf ihren Mund gelegt und schaute ihr tief in die Augen. „Shht… wieso denn gleich solche Fragen? Die haben doch bis morgen Zeit“ Lächelnd zog er seine Maske runter und gab der jungen Frau einen Kuss auf ihren Mund. Diese erwiderte ihn mit viel Lust und drückte sich noch etwas fester an ihn. „Ich dachte, ich habe dich für immer verloren…“ „So schnell verliert man mich nicht, Anko, das weißt du doch“ Sie schaute ihm tief in seine Augen. „Ich weiß… und jetzt, wo du wieder da bist, kann ich dir endlich das sagen, was ich dir schon vor unserer Mission sagen wollte“ In seinen Augen konnte die Kunoichi erkennen, dass er keine Ahnung hatte, was sie von ihm wollte. Ein leises Kichern drang aus ihrem Mund. Noch einmal kurz tief Luft geholt und… „Ich bin schwanger, Schatz. Wir werden Eltern. Wir werden ein Kind bekommen“ Sie beobachtete seine Reaktion, und das, was sie sah, hatte sie nur wenig gewundert: seine Augen hatten sich geweitet, sein Mund ist etwas aufgeklappt, doch von seinem Gesichtsausdruck konnte man dennoch ablesen, dass er sich freute. „Wir werden Eltern…“, wiederholte der Shinobi und ein Lächeln spielte sich um seinen Mund. „Wir werden wirklich Eltern, Anko. Das… das ist wunderbar!“ Er hob die Lilahaarige in die Luft und drehte sich einmal im Kreis. „Ja, das werden wir…“, wisperte die Lilahaarige und drückte, nachdem er Silberhaarige sie wieder auf den Boden gesetzt hatte, fest an sich. „Ich bin so froh, dass du wieder da bist, Kakashi. Und weißt du, was ich schon lange mal wieder sagen wollte? Nein? Dann sag ich es dir jetzt: ich liebe dich!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)