Wind... von yukio-kun (how has it come so far?) ================================================================================ Kapitel 2: Shoppingtouren und Nachtspaziergänge ----------------------------------------------- Am Abend saß Sakura in ihrem Zimmer. Sie seufzte. ‚Was zum Teufel war nur los mit mir? Sie schafft es jedes Mal mich aus der Fassung zu bringen. Und ihre Augen… so wunderschön… Nein! Schlag dir das aus dem Kopf! Sie ist doch ein Mädchen. Das wäre nicht richtig. Außerdem, was würden meine Eltern sagen, wenn sie erfuhren, dass ich mit einem Mädchen eine Beziehung habe? Aber noch viel schlimmer wäre, was ihre Eltern sagen würden… sie und ein armes Mädchen. Das wäre eine Katastrophe für alle Beteiligten. Sie ist eben unerreichbar für mich. Was denke ich da eigentlich?! Als nächstes plane ich vielleicht noch die Hochzeit?! Verdammt…’ Sakuras Mutter holte sie aus ihren Gedanken. „Schatz, Telefon für dich… Eine gewisse Ino Yamanaka…“ „Ino?! Wirklich?“ Sakura stürmte zum Telefon. „Ja?“ ‚Sakura? Ino hier.’ “Hallo Ino. Wie geht’s dir?“ ‚Ähm… gut. Danke. Sag mal…’ „Ja?“ ‚Naja… heute ist das Shoppen für mich ja leider ausgefallen und… da wollte ich fragen… ob du Lust hast morgen mit mir noch mal in die Stadt zu gehen…’ „Echt? Ja klar! Ich komm gerne mit. Wann?“ ‚Äh… treffen wir uns um zwei bei dem Laden wo…’ „Wo du mich umgerannt hast?“ Sakura kicherte. ‚Ja, genau… den meine ich. Also… Kommst du?’ „Na klar. Also bis morgen. Tschau.“ ‚Bis morgen…’ Sakura legte auf. „Wer war das?“, fragte ihre Mutter neugierig. „Nur eine Freundin… Mit der gehe ich morgen in die Stadt, ok?“ „Na gut. Und Wann?“ „Um zwei.“ „Ok. Aber komm nicht zu spät nach Hause, ja?“ „Is gut.“ Sakura saß wieder in ihrem Zimmer auf dem Bett. ‚Unglaublich! Ich hab ein Treffen mit Ino… Nein! Halt! Wir sind nur zum Einkaufen verabredet. Das machen alle guten Freundinnen. Aber… sind wir überhaupt gute Freundinnen? Immerhin kennen wir uns erst ein paar Tage… Ach egal.’ In einem großen Wirbel aus Gedanken und gemischten Gefühlen schlief sie ein. Am nächsten Morgen war Sakura ziemlich aufgeregt. Deswegen konnte der Vormittag gar nicht schnell genug vergehen. Als es dann endlich halb eins war, stand sie vor ihrem Kleiderschrank, und wusste tatsächlich nicht was sie anziehen sollte. Nicht das sie eine große Auswahl gehabt hätte, aber im Nachhinein fragte sie sich wieso sie es nicht gewusst hatte. Sonst scherte es sie ja auch nicht was sie anzog. Pünktlich um zwei stand die Rosahaarige vor dem Süßwarenladen. Am Ende hatte sie sich für eine schlichte, weiße Bluse und einen einfachen, hellblauen Minirock entschieden, die Haare trug sie wie immer offen. Ungeduldig wartete sie auf ihre Freundin. Plötzlich hielt ihr jemand von hinten die Augen zu. Erschrocken schlug Sakura nach hinten aus und verfehlte nur knapp das Gesicht ihrer Freundin. „Ino!“, zischte sie erbost, während die Blonde immer noch in ihre Kapuze hinein kicherte. Wie Sakura erfuhr, war Ino eine leidenschaftliche Shopperin. Die Blonde zog sie in ein Geschäft nach dem anderen. Irgendwann betraten sie eine Parfümerie. Am Ende war Ino um ungefähr vier Parfüme reicher… Vor dem Eingang blieben sie noch einmal stehen. „Warte hier, ich hab noch etwas vergessen!“ Und bevor Sakura sie aufhalten konnte war ihr Freundin noch einmal ins Geschäft gestürmt. Keine fünf Minuten später kam sie mit einem kleinen Päckchen wieder hinaus. „Hier. Das ist für dich.“ Ino überreichte ihr das in rosa Geschenkpapier eingewickelte Paket. „Das… das kann ich unmöglich annehmen!“ „Jetzt nimm schon!“, erwiderte Ino in strengem Ton. „Na gut. Vielen Dank.“ Vorsichtig packte Sakura das Geschenk aus. Zum Vorschein kam natürlich ein Parfüm. „Sakura“ lautete die rosa Aufschrift. Erneut nahm Sakura einen Rotschimmer in ihrem Gesicht wahr. „Na los! Probier es aus!“, forderte Ino gespannt. Sakura öffnete die Verpackung und sprühte sich etwas auf die Hand. Rosen- und Kirschblütenduft… nur ganz sanft… „Das riecht ja wunderbar!“, meinte die Rosahaarige begeistert und sprühte sich gleich etwas auf den Hals. Plötzlich packte Ino sie an den Schultern zog sie zu sich und schnupperte an ihrem Hals. „Ah… Ich liebe diesen Duft. Ich wusste er wird dir gefallen.“ Nun war Sakura komplett rot im Gesicht. „Gehen wir weiter?“, drängte Ino. Sakura schüttelte energisch den Kopf um gewisse Gedanken los zu werden. „Ja, gehen wir.“ Etliche Geschäfte später meinte die blonde Shoppaholic dann, dass es für heute reichen würde. Um sich die Sachen gemeinsam noch einmal anzusehen, suchten sie einen Park in der Nähe des Stadtzentrums auf. Völlig fertig saßen sie dann auf einer der zahlreiche Parkbänke. „Du… Sakura?“ „Was denn? Sag nicht du hast etwas vergessen!“ „Nein, nein… Ich wollte nur… Ich glaube es wäre besser wenn wir uns nicht mehr sehen würden…“ Der Rosahaarigen fror das Gesicht ein. „Wie bitte?! Wieso das denn? Ich dachte wir verstehen uns so gut!“, Sakura spürte wieder den Kloß in ihrem Hals. „Ja…“, Ino blickte zu Boden. „Aber wenn mein Vater herausfindet, dass wir uns angefreundet haben, wird das für uns Beide nicht gut ausgehen!“ „Das ist der Grund?!“, antwortete Sakura mit viel zu hoher Stimme. „Das war bisher aber kein Problem für dich! Also! Was spielst du hier?! Zuerst gehst du mit mir weg und kaufst mir sogar etwas, und jetzt willst du mich nicht mehr sehen?!“ Sakura wedelte energisch mit der Parfümflasche herum. „Ich weiß, aber es wäre wirklich besser…“ „Ach weißt du was? ICH SCHEIß AUF DEINE FREUNDSCHAFT!!!“ ‚Knall’ Die Parfümflasche zerschellte am Boden. Ohne weitere Worte rannte Sakura mit Tränen in den Augen weg. Ihr war egal wohin, hauptsächlich weg. Irgendwann, als sie nicht mehr konnte, blieb Sakura stehen. Ihre Lunge brannte und ihre Augen waren gerötet vom Weinen. „Verdammt!“ Sie machte sich auf den Nachhauseweg. „Na schatz, wie war das eink-„ ‚Knall’ Die Zimmertür wurde laut zugeschlagen. Als Sakura dann im Bett lag, fing sie wieder an zu weinen. Wieso weckte Ino nur solche Emotionen in ihr? War ihre Zuneigung zu der Blonden wirklich über die gewöhnliche Freundschaft hinausgegangen? Aber wieso so plötzlich? Sie kannten sich doch kaum! Sakura war von ihren Gefühlen überwältigt. Irgendwann schlief sie mit rotgeweinten Augen ein. Auch Tage nach den letzten Treffen konnte Sakura ihre Freundin nicht vergessen. Sie ging auch oft zum Spielplatz, wo sie sich zum ersten Mal gesehen hatten. Oft saß sie stundenlang dort ohne ein Wort zu sagen, reagierte auf nichts und niemanden, dachte einfach nur nach. So schmerzhaft die Erinnerung auch war, Sakura konnte Ino einfach nicht loslassen. Immer mehr versank sie in Trauer und Einsamkeit. Sie aß auch immer weniger. Bald fing sie an sich zu ritzen. Nur selten sah man sie ohne Verband. Nächtelang weinte sie ihrer verlorenen Liebe nach. Nie hätte sie gedacht, dass es sie so mitnehmen würde, doch als sie endlich aus ihrem Trott herauswollte, war es schon zu spät. Auch ihre Eltern konnten ihr nicht mehr helfen. Niemand konnte das. An einem Abend hielt Sakura es nicht mehr im Zimmer aus. Sie musste hinaus. Ihre Augen schmerzten zu sehr vom Weinen und ihr linker Unterarm… es tat einfach höllisch weh. Doch ihr größter Schmerz war nicht körperlich. „Wo gehst du hin?“, fragte ihre Mutter. „Hinaus. Spazieren.“ „Es ist schon dunkel, und es wird wahrscheinlich regnen.“ „Mir egal. Bis nachher.“ Schon war das Mädchen verschwunden. Bald kam der versprochene Regen, aber es war ihr egal. Vielleicht konnte ja der Regen ihre Schmerzen wegwaschen? Wohl eher nicht… Wie immer kam sie früher oder später am Spielplatz an. Wieso eigentlich?! Irritiert blieb Sakura stehen, als sie eine Gestalt am Gerüst sitzen sah. Rasch ging sie auf sie zu. Als Sakura bemerkte wer es war rannte sie. Ino. Das konnte nur Ino sein, niemand sonst hatte so wunderschöne, blonde Haare wie sie. Sie saß auf dem Boden. Ein Messer in der Hand. Ihr rechter Arm war blutüberströmt. „INO!“ Sakura kniete sich zu ihr. „S-Sakura? Was machst du hier?“ „Was machst du da?!“ Die Rosahaarige presste ihre Hand auf die Wunde ihrer Freundin. „K-Keine Sorge… ich schaff es nicht mich tief genug zu schneiden… E-Es geht einfach nicht…“ Tränen rannen Sakura über die Wangen und vermischten sich mit dem Regenwasser. „Wieso? Wieso machst du das?!“ Ino lachte schwach. „Naja… Wieso machst du es?“ Sakura blickte auf ihren Verband. „Ich…“ Natürlich wusste sie die Antwort, sie liebte Ino und weil ihre Freundin sie verstoßen hatte war sie in Selbstmitleid verfallen. „S-Sakura?“ „…Ja?“ „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch“ Zufrieden schloss Ino die Augen. „Ich war so dumm. Ich dachte du würdest es nicht verstehen… Sakura…“ „Ich ruf den Krankenwagen.“ „Ja… mach das.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)