Die Chroniken von Narnia von abgemeldet (The golden age - kleine Lovestory mit Peter) ================================================================================ Kapitel 2: Ambers Geschichte und Peters Zweifel ----------------------------------------------- Ambers Geschichte und Peters Zweifel Sie stand über der Karte gebeugt und schwieg das erste Mal seit fast einer Stunde. Susan saß auf einem niedrigen Stuhl und musterte das fremde Mädchen, das sich als Amber vorgestellt hatte und nun von Lucy drangsaliert wurde, alles über Telmar zu erzählen. Sie drehte sich um und sah Susan an: „Es ist dringend.“ „Ja,…“, begann Susan, doch Peter unterbrach sie unwirsch: „Wieso weißt du das alles?“ Amber sah Peter an. Peter trug immer noch das Leinenhemd und das Übungsschwert um die Hüfte gebunden und seine Stirn war mit den Ausführungen der jungen Frau immer tiefer gerunzelt geworden. Seine Augenbrauen stießen fast über der Nasenwurzel zusammen und er musterte Amber scharf. Susan fragte sich, wie alt sie wohl war. Sie sah nicht älter aus als sie. Aber was bedeutete Zeit schon? Amber antwortete: „Ich lebte einen Monat am telmarischen Hof.“ „Wieso erzählst du uns dann, dass Telmar-… das ja scheinbar deine Heimat ist! - Gegen uns in den Krieg ziehen will?“ Amber reckte das Kinn vor: „Ich bin keine Telmarerin.“ „Was bist du dann?“ Sie atmete einmal tief durch und setzte sich auf den Stuhl gegenüber von Edmund: „Ich-… glaube ich-… bin ein Mensch. Jedenfalls sehe ich so aus. So wie-… ihr. Ich habe keinerlei Ähnlichkeit mit den Telmarern.“, sie sah auf. „Und selbst wenn, … ich bin hier. Was macht es für einen Unterschied?“ „Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen Verrat und Spionage.“, sagte Edmund und sein Blick wurde hart, wie er immer wurde, wenn er sich an seine Fehler erinnerte. „Ich habe-… eine Verbindung zu Narnia.“, sagte Amber schlicht. „Welche?“, fragte Lucy und stemmte neugierig ihr Kinn auf ihre Handflächen, „Ich würde ihre Geschichte wirklich gerne hören.“ Amber lächelte: „Es ist eine unfertige Geschichte.“ Lucy zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, wir sind alle neugierig zu erfahren, warum du dich Narnia mehr verpflichtet fühlst.“, sagte Susan versöhnlich und kickte unter dem Tisch nach Peter Fuß. Seine Stirn lag noch immer in Falten. „Ich reise seit fast zwei Jahren durch den Wald zwischen den Welten.“ Die Pevensie-Geschwister sahen sich an: „Was für ein Wald?“ Amber runzelte die Stirn: „Der Wald zwischen den Welten ist die Verbindung zwischen allen Welten, also Narnia, die Welt der weißen Hexe und eurer.“ „Und wir sind schlichtweg durch einen Wandschrank gepurzelt.“, murmelte Peter und in seinem Kopf schwirrten die Gedanken. Susan konnte es fast surren hören. „Eine Verbindung zu unserer Welt?“, wiederholte sie leise. „Ja.“, sagte Amber sanft und setzte hinzu: „Ich bin fast-…“, sie unterbrach sich selbst und schien die richtigen Worte zu suchen: „Ich bin dort einem Löwen begegnet.“ Lucy sah Susan und danach Peter mit großen Augen an und wisperte: „Aslan.“ „Er-… sagte etwas zu mir und verschwand danach. Seitdem bin ich alleine durch die Welten gereist. So bin ich vor kurzem in Telmar gelandet und habe von den Vorbereitungen mitbekommen. Ich weiß, dass das narnianische Wappen ein Löwe ist. Deswegen bin ich hier.“ „Was hat der Löwe gesagt?“, fragte Peter kühl. Scheinbar glaubte er ihr nicht. Ambers Blick wurde nun ebenfalls kalt: „Er sagte, sollte ich jemals den Adams Söhnen und den Evas Töchtern begegnen, dann soll ich ihnen sagen, dass auch wenn der Steintisch zerbrochen ist, der Zauber aus den Zeiten des Anfang seine Schuldigkeit tut.“ Edmund war so schnell aufgestanden, dass der Stuhl umgefallen war: „Er hat was gesagt?!?“ Amber sah die Geschwister an: „Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat, aber das war es. Wort für Wort.“ Susan sah in die Unendlichkeit: „Er wusste, dass Sie ihn-…“ „Wenn du ihn vor zwei Jahren getroffen hast... So lange sind noch nicht mal wir in Narnia und er wusste, dass ich-…“, Edmund brach ab und seine Augen wurde trübe. Lucy lächelte und stellte sich hinter Amber: „Sie kommt von Aslan. Aslan vertraut ihr. Also müssen wir es auch tun.“ „Ich glaube, Lucy hat Recht.“, Peter sah Amber an, aber die Runzeln auf seiner Stirn schwanden nicht. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Peter saß vor der ausgebreiteten Karte von Narnia und raufte sich die Haare. Kerzen beleuchteten das Zimmer in einem schwummrigen Licht und seine Augen schmerzten bereits. Er war müde. Er war verwirrt. Und enttäuscht. Aslan traute ihnen nicht. Er hatte ihnen anscheinend die ganze Zeit nicht vertraut. Er hatte gewusst, dass alles glimpflich ausgehen würde und schon Vorsorge getroffen, für die Zeit, die kam, wenn er nicht mehr in Narnia war und er, Peter, Hochkönig. Der Wald zwischen den Welten-… Er starrte auf die Karte. Ich könnte zurückgehen! …Wieso soll ich hier bleiben, wenn er mir nicht vertraut? Warum soll ich Hochkönig sein, wenn mir der König von Narnia nicht zutraut über sein Land zu regieren und es zu beschützen? Peter wurde zu müde um zu denken. Er stand auf und ließ seinen Nacken knacken, während er unruhig durch das Zimmer lief und weiter dachte, aber nun laut und zu sich selbst sprechend: „Ich habe viel gelernt. Ich-… ich könnte nach Hause gehen und helfen-…den Krieg zu gewinnen? Das ist lächerlich. Aber ich könnte meine Familie beschützen. Anscheinend brauchen Narnia und Aslan uns ja nicht.“ Es bereitete ihm ein grimmiges Vergnügen bei dem Gedanken Aslan einen Strich durch die Rechnung zu machen. Einfach zu verschwinden, Aslans großen Plan zunichte zu machen. Was für einen Genugtuung es sein würde… Er starrte wieder auf die Karte. Dann setzte er sich auf den Stuhl und nahm seine haare- raufende Pose wieder ein. Sein Gehirn blockierte. „Um Narnia zu erobern müssten die Telmarier erst Archenland überrennen….“ Plötzlich klopfte es. Peter sah auf und die Tür öffnete sich. Amber trat ein. Peter konnte Lucys Kichern noch hören und knurrte wütend. Amber, die im Begriff gewesen war, an den Tisch zu treten, verharrte und schloss nur die Tür. „Ich möchte mit Euch reden, Eure Majestät.“ Peter sah sie an. „Ja?“, sagte er ungeduldig und rieb sich die schmerzenden Augen. „Was hatte das zu bedeuten? Die Nachricht von-… Aslan.“ Peter konzentrierte sich darauf neutral auf die Karte zu sehen. „Es gibt einen Zauber in Narnia, der Verräter und Lügner bestraft.“ „Das heißt, er hat mir das gesagt, damit ihr mir irgendwann einmal vertraut.“ Peter wusste, dass er nicht antworten musste. „Aber das tut ihr nicht, oder?“ Darauf musste er antworten. „Es ist verwirrend.“, wich er aus. Amber nickte, sie schien verstanden zu haben und für einen kurzen Moment herrschte Schweigen „Man redet über euch in Telmar, eure Majestät.“ Peter sah skeptisch auf: „Tatsächlich? Was sagt man denn?“ „Dass ihr ein großer Krieger sein sollt.“ Peter schnaubte. „Denkt ihr das nicht?“, sie legte den Kopf schief und in Peter stieg kindlicher Trotz auf. „Ich bin ein verfluchtes Kind!“, explodierte es aus ihm heraus und seine Hand zerknüllte den Rand der Karte: „Ich bin ein Kind, das ein Königreich anvertraut bekommt und zusätzlich noch eine Bedienungsanleitung, damit es weiß, was es zu tun hat!?!“ Amber sah ihn an. Dann setzte sie sich an den Tisch: „Wie alt seid ihr?“ „17 Jahre.“, blaffte er. „Ich bin erst 16 Jahre alt.“ Peter sah auf. Amber lächelte etwas unbeholfen: „Jedenfalls denke ich das.“ Peter runzelte die Stirn und wiederholte: „Du denkst das?“ „Kann ich euch meine Geschichte erzählen?“ Peter sah sie nur an. Amber atmete einmal tief durch und dann begann sie leise: „Ich wäre vor fast zwei Jahren ertrunken. Ich weiß nicht wie, aber plötzlich war ich unter Wasser und über mir eine Eisdecke. Ich glaube, ich war schon tot, als ich plötzlich etwas hörte. Ein Brüllen, dass es mich selbst im Eiswasser schauderte.“ Peter wendete seinen Stuhl zu ihr, um ihr sein Interesse zu vermitteln. „Und plötzlich wurde ich an die Luft gezogen. Ich fühle noch den Schmerz, als ich die kalte Luft einatmete und ich weiß noch, dass ich einen warmen Luftstrom in meinem Gesicht spürte, und als ich die Augen öffnete, sah mich ein Löwe an. Er sagte das, was Aslans Nachricht an euch gewesen war, und dann wurde es um mich herum dunkel.“ Peter sah auf seine Hände und ließ endlich die Karte los. „Als ich aufwachte, lag ich im Gras und neben mir brannte ein Feuer. Der Löwe war weg, aber auf einmal war das Pferd da. Neben mir lagen Kleidung und zwei Schwerter. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mit ihnen umgehen sollte und ich konnte nicht mal an meinen Namen erinnern. Die Schwerter hatten einen Bernstein in ihrem Knauf, also nannte ich mich Amber und ritt in die erste Welt und lernte nach und nach verschiedene Welten kennen und lernte dabei.“ Sie lächelte: „Kämpfen übrigens auch. Vielleicht sollten wir uns mal duellieren?“ Peter musste unwillkürlich lächeln. „Den Löwen sah ich nicht wieder. Aber als mir von den Adams Söhnen und Evas Töchtern auf dem Narnianischen Thron erzählt wurde, da wusste ich, dass ich hierher kommen muss. Das ist meine Geschichte.“ Peter atmete einmal tief durch: „Ich frage mich nur-… warum hat er das gesagt? Wenn er uns-… oder mir! – nicht vertraut, warum soll ich dann noch länger hier bleiben, wenn es vielleicht gar nicht nötig ist.“ Amber sah auf die Karte und glättete mit einer beiläufigen Bewegung die Knicke: „Ich weiß es nicht. Aber nur weil Aslan-… vielleicht einen Plan hat oder etwas vor der Zeit wusste-… heißt das nicht, dass die Narnianen keinen König brauchen.“ Peter sah auf. „Der König von Narnia mag vielleicht Aslan sein-…“, sie stand auf, „… Aber er hat euch und euren Geschwistern die Krone überreicht. Und es war nicht er, der die Narnianen in den Krieg geführt hat, sondern ihr.“ „Normalerweise würde ich so was keinem erzählen.“, wurde ihm plötzlich bewusst. Amber sah lächelnd zu Boden: „Ich auch nicht.“ Mit einem letzten Lächeln verließ sie das Zimmer und Peter blies die Backen. Er hatte zum zweiten Mal an diesem Tag den Wunsch seinen Kopf auf einen Tisch zu schlagen. Sehr oft und sehr hart. Dann dachte er an Oraius Versprechen, dass das abgebrochene Training morgen weitergehen würde. Und entschied sich lieber dafür ins Bett zu gehen, um wenigstens versuchen zu schlafen. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Ich hoffe es hat gefallen! bis bald, aditu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)