Speachless von -Iza- ================================================================================ Kapitel 6: Briefkästen ---------------------- Hallo meine Lieben ^^ Hier ein neues Kapitel zu dieser FF. Eigentlich sollte es ein langes werden, aber naja, jetzt ist es eben nur ein mittleres geworden. Ich wollte nicht so viel um den heißen Brei reden, deswegen ist dieses Kapitel ein kurz und bündiges ^^ (Ich sollte nicht immer Dinge versprechen, die ich nicht einhalten kann. Ich werd es mir merken... >.<") Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem ^^ Kritik, Anregung und sonstiges ist wie immer erwünscht. Enjoy! Iza „Du willst es also wirklich wissen, mh?“ Die leise Frage seinerseits schwebte im Raum. Taichi rührte langsam in seinem Milchkaffee. Sora hingegen blickte starr auf die Tischplatte. Sie wollte mit offenen Karten spielen. Endgültig. Vielleicht konnte sie sogar auf seine Hilfe zählen? „Auf irgendeine seltsame Art und Weise hat er mich in seinen Bann gezogen. Es ist verrückt, völlig verrückt. Aber... ich muss es einfach wissen, verstehst du Taichi. Ich muss wissen, wer hinter der Fassade von Yamato steckt. Ich muss wissen, wie er wirklich ist.“ Abwesend nickte er. „Die tollsten Frauen verlieben sich immer in die falschen Männer...“, sagte Taichi leise und wagte es nicht Sora dabei anzusehen. Ein enttäuschtes Lächeln fuhr über sein Gesicht. Und er hatte gedacht, dass das vielleicht ein Anfang von etwas ganz Tollem sein könnte. Er spürte eine Berührung auf seiner Hand. Als er hinunter sah, erblickte er, dass Sora ihre Hände auf seine gelegt hatte. Warm durchfuhr es seinen Körper und er sah hinauf. Sie lächelte ihn an. „Die meisten verlieben sich einfach nur in eine Illusion und haben den Blick für das Wesentliche verloren. Sie sehen gar nicht, dass die perfekte Frau näher ist als sie denken.“ Taichi hob fragend die Augenbrauen. Das rotblonde Mädchen schenkte ihm noch einen letzten Blick, dann stand sie auf. „Denk mal darüber nach.“, sagte sie leise, gab ihm einen Kuss auf die Wange und verlies das Café. Zurück lies sie einen verwirrten Taichi, der nicht wusste, was Sora gemeint haben konnte. Er wusste nur eins, und zwar dass er gerade einen Korb bekommen hatte. ******************************************************************** Erleichtert trat Sora hinaus auf die Straße. Sie wollte es Mimi nicht glauben, als sie gesagt hatte, dass Tai nur noch von ihr redete. Außerdem konnte sie nicht damit umgehen. So lange sie sich erinnern konnte, war sie schon immer die Zurückhaltende gewesen und immer darauf bedacht gut in der Schule zu sein. Nicht gerade das, was auf Jungs anziehend wirkte. Trotzdem hatte sie gesehen, mit was für einem Blick er sie bedachte. Wie er sie immer wieder berührte. Sie musste einfach von Yamato erzählen. Und von Mimi. Auch wenn sie ihren Namen nicht genannt hatte, war sie doch sicher, dass er verstehen würde. Mimi würde alles für Taichi tun, das wusste Sora. Und sie hatte es verdient, eine Chance zu bekommen. Wenn sie selbst schon nicht mit Yamato weiterkam, konnte sie vielleicht Mimi eine neue Tür öffnen. Unentschlossen, was sie noch mit dem restlichen Tag anfangen sollte, entschied sie sich dafür, sich auf den Nachhauseweg zu begeben. Langsam ging sie an den einzelnen Geschäften vorbei und blickte in jedes Schaufenster. Sie war froh nach Tokio gekommen zu sein. *************************************************************** „Na komm schon...“, murmelte sie etwas gereizt vor sich hin. Ihre Finger wanderten noch tiefer, als sie schon waren. Schmerzen durchfuhren ihre ganze Hand, aber sie wollte es schaffen. Sie würde schon noch herankommen. Als sie endlich Papier zwischen ihren Fingern spürte, lächelte sie erleichtert auf. Vorsichtig klemmte sie das Papier zwischen Zeige- und Mittelfinger. Umständlich gelang es ihr, den weißen Umschlag ans Tageslicht zu befördern. „Endlich“, seufzte sie und rieb sich die Finger. Der Briefkasten war wirklich eng gewesen und sie konnte von Glück reden, so schmale Hände zu besitzen. Als sie den Empfängernamen las, lächelte sie. Sie hatte es tatsächlich geschafft. Sie hatte einen scheinbar wichtigen Brief gestohlen und das mit voller Absicht. Spitzbübisch grinsend ging sie ein paar Stufen hinunter. Sora würde ihr noch dankbar sein. *********************************************************+ Als die junge Frau das Treppenhaus betrat wehte ihr der Geruch frisch gewaschener Wäsche entgegen. Sie schnupperte in der Luft. Aloe. Sie dachte an ihre Mutter. Sonntags hatten die Beiden immer gemeinsam gewaschen und gebügelt. Ob sie sich wieder einmal bei ihr melden sollte? Nachdenklich schloss sie ihre Tür auf. Sie wollte ihre Mutter nicht vermissen, denn sie wusste, dass sie dann wieder zu ihr zurückkehren würde. Und das konnte sie nicht. Sie wollte ihren Traum Leben. All das hier in Tokio war ihr Traum. Und dafür war sie bereit Opfer zu bringen... Als sie sich bückte um die Post, die durch den Türschlitz geschoben wurde, aufzuheben, verdrängte sie die Gedanken an ihre Vergangenheit. Es würde schon alles werden. Irgendwie. Achtlos schmiss sie die Briefe auf den Küchentisch. Auf Rechnungen konnte sie heute verzichten. Doch leider war die das rotblonde Mädchen nicht wirklich ein Ass im Werfen, sodass sich die gesamten Briefe in der Küche verteilten. „Mist“, schimpfte sie. Dann bückte sie sich nach dem ersten Brief. Nanu, was war das denn? Ein roséfarbener Zettel mit einem Lippenstiftabdruck in Form eines Kussmundes klebte auf dem Absender. Sie entfernte diesen und um zu sehen, von wem dieser Brief stammte. Vielleicht eine Probe eines Kosmetikherstellers? Nein, der Absender war von der Universität. Ein schlechter Scherz? Vorsichtshalber drehte sie den Briefumschlag um. Ihr Herz wäre fast stehengelieben, als sie den Absender las: Yamato Ishida. Und dann war ihr klar, wer diesen Brief, samt Kussmundabdruck in ihre Post geschleust hatte... Unwillkürlich lächelte sie. Ohne es zu wissen, hatten sie und Mimi sich gegenseitig einen Freundschaftsdienst im Namen der Liebe erwiesen. Sie wusste, dass zwischen ihr und Mimi ein besonderes Band existierte. Und das, obwohl sie sich erst seit so kurzer Zeit kannten. Aber was sollte sie nun mit dem Brief anfangen? Einfach klingeln und ihn bei Yamato abgeben? Nein, das würde wohl nichts bringen. Hatte Taichi nicht erzählt, dass er auch einmal Yamato einen seiner Briefe zurückgegeben hatte? Ja, sie erinnerte sich. Der Blonde hatte sich nicht einmal bedankt. Das durfte ihr nicht passieren. Sie wollte doch so gerne einmal mit ihm sprechen. VOn Gegenüber zu gegenüber. In seine blauen Augen sehen und seine Stimme hören. Ihr kam eine andere Idee. Schnurstracks sammelte sie die restlichen Briefe auf dem Boden auf. Dann schnappte sie sich ihren Schlüssel und verlies ihre Wohnung. Sie stieg die ersten Treppenstufen hinauf. Ihr Herz klopfte. Würde ihr Plan aufgehen? Würde es funktionieren? Nervös sah sie sich um. Da stand sie nun, vor seiner Wohnung und wusste, dass sie heute bereits die zweite Frau war, die am Briefkasten von Yamato Ishida stand. Mit eiligen Blicken nach links und rechts ging sie sicher unbeobachtet zu sein. Schnell warf Sie einen weißen Umschlag in den metallenen Kasten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)