The Unforgiven von _Halbblutprinz_ ================================================================================ Kapitel 3: Streit ----------------- The Unforgiven 3. Streit Harrys Herzschlag beschleunigte sich. Er fand das alles unglaublich spannend und sein Wissensdurst war noch lange nicht gestillt. „Und wie wurden Sie zu einem Vampir? Wer hat Sie gebissen?“ Plötzlich schien der Slytherin verärgert. Der Mann stand von seinem Stuhl auf und bellte wütend: „Das geht Sie nichts an! Das ist privat, Potter! Wagen Sie es nicht, dass noch mal zu fragen!“ Verdutzt starrte der Brillenträger dem Lehrer hinter her, als dieser zu Tür ging: „Meine Pause ist vorbei. Verschwinden Sie endlich!“ Harry erhob sich aus seinem Stuhl und stellte sich seinem ehemaligen Professor gegenüber. Mittlerweile waren sie gleich groß… „Ich möchte Ihnen wirklich helfen. Und ich habe noch Fragen… Darf ich wieder kommen?“ „Nein.“, knurrte Snape. „Ich werde trotzdem kommen.“, grinste Potter frech. „Warum wusste ich nur, dass Sie das jetzt sagen werden?“, spottete der Ältere genervt, schubste Harry zur Tür hinaus und knallte diese hinter ihm zu. Der Herzschlag des Aurors wollte sich nicht beruhigend. Endlich schien in seinem Leben ein spannender Wendepunkt zu kommen. Fest entschlossen Snape zu helfen und wieder hierher zu kommen, machte sich der junge Mann wieder auf den Weg zurück zu seinem Stapel Formulare, die in dem kleinen Büro auf ihn warteten… Die nächsten Tage konnte sich Harry kaum auf seine Arbeit konzentrieren. Er brauchte ungewohnt lange für die Formulare, die er nach nun mehr fünf Tagen vor sich liegen hatte. Immer wieder kreisten Harrys Gedanken um Snape… Warum hatte er es nur nie bemerkt, dass sein Professor all die Jahre gar kein Mensch war? Vielmehr ein Vampir, der sich weigerte Menschliches Blut zu trinken. Der Auror hatte eine Bibliothek besucht und in den letzten Tagen so ziemliches jedes Buch über Vampire gelesen, dass er hatte finden können. Dort wurden sie als unmenschliche, brutale Monster beschrieben, denen ein Menschenleben nicht viel Wert war. Alles was für die Blutsauger zählte war Nahrungsaufnahme, ähnlich wie bei Tieren. Vampire seien verabscheuungswürdige Kreaturen, mit denen ein normales Zusammenleben, nicht möglich wäre, da sie die natürlichen Feinde des Menschen seien. Genau das Selbe gilt für Werwölfe… Doch Harry wusste es besser. Er war mit einem Werwolf befreundet gewesen. Remus Lupin war einer der nettesten und selbstlosesten Menschen gewesen, die er gekannt hatte… Lupin hatte sich immer bemüht gegen seine Werwolf-Gestalt anzukämpfen. Potter hätte ihn gerne über Snape berichtet, doch genau wie die meisten seiner Freunde war auch Lupin im Krieg gefallen. Diese Bücher konnten einfach nicht richtig sein. Immerhin lebte der Tränkemeister mit Menschen zusammen und hatte sogar im Krieg Seite an Seite mit ihnen gekämpft. Zudem hatte dieser Mann eine alternative zu Menschenblut gefunden… Snape war kein Monster. Er verdiente den Tod in Askaban nicht… Aber wie konnte er das Ministerium davon überzeugen? Seufzend starrte Harry aus dem Fenster. Das Wetter hatte sich noch nicht gebessert… Seid Tagen regnete es wie aus Eimern. Immer wieder griff der Brillenträger nach der Registrierungskarte des Slytherins. Grimmig starrte das Gesicht des Lehrers zu ihm hinauf. Doch egal wie lange er vor sich hinstarrte und grübelte, wollte Potter einfach keine Lösung einfallen. Fünf Tage war es nun schon her seid seinem Besuch in Hogwarts. Nachdem er Severus Büro verlassen hatte, hatte er sich innerlich darauf geeinigt, dass er eine Woche bis zu seinem nächsten Besuch warten würde. Immerhin wollte er nicht riskieren, dass Snape ihn sofort wieder rausschmiss. Also noch zwei Tage grübeln und die Fragen, die ihm auf der Seele brannten, immer und immer wieder in seinem Kopf durchkauen. Während der Gryffindor so gedankenverloren Löcher in die Luft starrte, kam auf einmal ein Arbeitskollege in sein Büro gerannt. „Potter! Merlin, Potter!“, rief er völlig außer Atem, „Du musst sofort zu den Zellen kommen! Wir haben einen Blutsauger erwischt! Das musst du dir ansehen!“ Schnell war der Mann auch wieder verschwunden. Unten im Ministeriumsgebäude waren etwa ein dutzend Zellen, zur Aufbewahrung der Verbrecher bis die Dementoren kamen um sie nach Askaban zu bringen. Harrys Herz schlug wie verrückt… Sie hatten einen Vampir gefangen genommen. Obwohl der Auror wusste, dass es nicht sein ehemaliger Professor sein konnte war er schrecklich nervös. Mit schnellen und leicht wackligen schritten, ging er in die unteren Etagen des Gebäudes. Schon als er den ersten Fuß ins Untergeschoss setzte, hörte er ein entsetzlichen Schreien und Fauchen. Seine Hände waren schweißnass, als er bei den Zellen ankam. Da sah er ihn: Einen jungen Mann, etwa Mitte zwanzig, mit einem drei tage Bart, braunem Haar und lässigen Klamotten. Fünf Auroren klammerten sich an seine Arme und schleiften ihn zu einer der Zellen. Der Mann hatte seinen Mund weit aufgerissen und bleckte seine scharfen Eckzähne. Ein drohendes Fauchen entwich seinem Mund und seine Augen funkelten bedrohlich. Auch wenn sein äußeres bis auf die Zähne, genau dem eines normalen Menschen glich, war er sehr furcht einflössend. Plötzlich riss der Vampir einen Arm los, brüllte etwas unverständliches auf einer fremden Sprache und schlug mit aller Kraft gegen die Steinmauer neben ihn. Diese bröckelte unter der Kraft des Schlages. Harry schluckte. Merlin, dieser Kerl hatte Kraft und dass obwohl er eher mager aussah. Und dieses Fauchen, diese fremde Sprache… Irgendwie konnte Harry nun die Beschreibungen aus den Büchern besser verstehen. Ein Vampir konnte tatsächlich wie ein Monster wirken… Konnte Snape auch so sein?, fragte der Brillenträger sich nun. Da fiel ihm auch auf, dass er bei dem Tränkemeister nicht die typischen Eckzähne gesehen hatte… Der Gefangene schrie und kämpfte mit aller Kraft. Vermutlich ahnte er, dass sein letztes Stündchen geschlagen hatte. Doch ein, zwei Schockzauber später, lag der braunhaarige Mann bewusstlos am Boden und wurde in sein Gefängnis gesteckt. „Wirklich beängstigend, oder?“, Ben stand auf einmal neben Harry, „Diese Viecher gehören echt weggesperrt.“ Potter hatte seinen blonden Arbeitskollegen nicht mal bemerkt, da machte er schon wieder Wortlos auf zurück in sein Büro… Samstags Nachmittags, war die Woche Wartezeit, die Harry sich selbst auferlegt hatte, fast vorbei. Er konnte nicht länger warten… Er wollte jetzt mit Snape sprechen! Vor allem nach dem Vorfall mit dem Vampir im Ministerium… Mit Vorfreude verließ der Auror sein Haus und apperierte zur Geländegrenze von Hogwarts. Schon auf seinem Hinweg liefen ihm einige Schüler entgegen und wieder einmal erntete er verwunderte Blicke. Gerade als er den Schlosseingang erreichte, traf Dumbledore und Professor McGonagall. „Ah Harry! Wie schön dich wieder zu sehen!“, grüßte der Schulleiter und auch die Lehrerin begrüßte Potter freundlich. Kurz erklärte der Brillenträger, dass er noch mal mit Snape sprechen müsse und verabschiedete sich recht schnell von den beiden. Natürlich nicht, ohne zu versprechen dass er sich das nächste Mal auf ein Butterbier mit ihnen treffen würde. Etwas hastiger als gewollt ging der junge Mann seinen Weg zu den Kerkern. Es spielte sich das gleiche Szenario wie letzte Woche ab: Ziemlich aufgeregt klopfte der Gryffindor an der Tür und wieder wurde ein unfreundliches „Herein!“ vom Inneren gerufen. Mit einem freundlichen Lächeln betrat Harry den Raum und schloss die Tür hinter sich. Severus, der vor dem Kamin saß und scheinbar gerade ein Buch gelesen hatte, rollte genervt mit den Augen. „Sie schon wieder, Potter?“, knurrte er. „Kann ich nicht einmal in meiner Freizeit ruhe haben?“ „Tut mir Leid, Sir. Aber ich habe immer noch fragen.“, erklärte Harry, der sich nicht von dem gereizten Tonfall aus der Ruhe bringen ließ. „Dann lesen sie ein Buch!“, bellte der Vampir. Der Gryffindor schüttelte den Kopf: „In den Büchern finde ich nichts als Lügen.“ Mit einem lauten knall legte der Slytherin das Buch, welches er zuvor in den Händen gehalten hatte, auf den Tisch neben dem Sofa auf dem er saß. Er schloss seine Hände zu Fäusten und verkrampfte sie so fest, dass die Haut der Hand noch weißer wurde. Der Professor wirkte seltsam unruhig und vermied es Harry in die Augen zu sehen. Irgendwas stimmte da nicht… „Alles in Ordnung, Sir?“, fragte Harry und ging auf den anderen Mann zu. Als er seine Hand ausstreckte um die Schulter des Lehrers zu berühren, sprang dieser panisch auf und wisch hastig mehrere Schritte zurück. „Sind sie Wahnsinnig?!“ Potter erschrak, da Snape Stimme einen seltsam fauchenden Unterton bekommen hatte, wie bei dem anderen Vampir im Ministerium. „Wa… Was ist denn los?“, der Auror verstand nicht, was gerade geschehen war. Severus lehnte sich gegen die Wand hinter ihm. Seine Körperhaltung wirkte verkrampft und sein Atem ging schnell, als würde er schlecht Luft bekommen. Nun fiel Harry auch auf die Erschöpft der Lehrer aussah. „Ich hoffe Ihnen ist klar, dass Sie das Ding auf ihrem Hals auch zum denken benutzen können! Ich weiß es ist neu für Sie aber probieren Sie es ruhig aus, Potter!“, spottete der Tränkebrauer. Der Gryffindor verschränkte beleidigt die Arme. „Salazar…“, fluchte Severus, schloss kurz die Augen und erklärte dann: „Ich habe seid 6 Tagen nichts mehr getrunken und Sie hirnrissiger Gryffindor sind tatsächlich so dumm mir nahe zu kommen?!“ Der Mann drehte den Kopf zur Seite und murmelte leise: „Mit ihrem Blut… Verdammt.“ Harry zog erstaunt die Luft ein: „Wie bitte?! Sie haben seid ganzen 6 Tagen nichts mehr getrunken? Müssen Sie nicht jeden Tag…“, weiter kam er nicht, da Snape sofort dazwischen knurrte: „Natürlich muss ich jeden Tag trinken! Aber wenn ich es tue dann wird das Ministerium sofort auf mich aufmerksam! Dass waren Ihre Worte, Potter!“ Der Brillenträger fasste sich schockiert an denn Kopf: „Aber ich habe Ihre Karte! Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich versuchen werde Ihnen zu helfen!“ „Ich will Ihre verdammte Hilfe aber nicht!“, bellte der Slytherin wütend. „Dann werden Sie verdursten!“, meinte der Auror verzweifelt. „Seien Sie nicht so stur! Bitte lassen Sie mich doch helfen!“ Severus fixierte Harry mit seinem Blicken. Der Mann wirkte als wäre jeder Muskel in seinem Körper angespannt. „Gryffindor Helferkomplex.“, fauchte er bedrohlich, „Ich brauche Ihre Hilfe nicht, Potter! Und jetzt verschwinden Sie aus meinen Räumen!“ „Aber…“, wollte der Auror widersprechen. „RAUS!“, brüllte Snape nun und tatsächlich blieb dem anderen Mann nichts anderes übrig als zu verschwinden. Wütend stampfte Harry nach draußen. Wie konnte man nur so schrecklich starköpfig sein? Er hatte doch nur helfen wollen?! Aber er würde nicht so leicht aufgeben… Nein, er würde dem Slytherin helfen, ob dieser wollte oder nicht… Aber wie konnte er das tun, wenn dieser sich jetzt weigerte überhaupt zu trinken? Das wäre doch sein Ende! So etwas konnte und wollte Harry nicht zulassen… Ohne auf seine Umwelt zu achten stürmte er zur Apperiergrenze. Mittlerweile regnete es wieder in strömen. Als er, nach dem Apperieren, wenige Meter vor seinem Haus in einer abgelegenen Gasse ankam, hatten die schwarzen Wolken die Sonne völlig verschluckt und es wirkte fast so als wäre es Nacht. Enttäuscht über den Ablauf seines Besuches, seufzte Harry laut. Plötzlich hörte er Schritte. Als er sich jedoch umsah, entdeckte er niemanden. Aus Vorsicht griff er nach seinem Zauberstab. Nirgendwo war eine Menschenseele zu sehen. Fast hätte Harry seinen Zauberstab auch wieder weggepackt, da hörte er Stimmen hinter sich. „Wen haben wir denn da? Harry Potter?“ Blitzschnell drehte sich Harry um und sah sich umzingelt von drei Gestalten. Zwei Männer und eine Frau. Alle schwarz gekleidet mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen. Sie umkreisten den Gryffindor, sodass dieser sich an die Wand gedrängt sah. Sofort erkannte Harry ihre spitzen Eckzähne. Vampire… „Was wollt ihr?!“, knurrte Potter ernst und richtete seinen Zauberstab auf sie. „Oh weißt du, wir haben gehört dass das Ministerium eine Aktion gegen Vampire gestartet hat…“, brummte die Frau scheinbar vergnügt. „Und du, Harry Potter, Retter der Zaubererwelt und Ober – Auror hattest da bestimmt deine Finger im Spiel…“ „… Das finden wir gar nicht Lustig!“, fauchte einer der Männer. Harry machte sich angriffsbereit, doch er wusste dass er gegen drei Vampire keine Chance hatte… Allein für einen brauchte man fünf Männer. Die Vampire machten sie ebenfalls angriffbereit und der Gryffindor sah schon sein Leben an sich vorbei ziehen… Gerade als die Drei losstürzen wollten, hinderte sie eine weitere schwarze Gestalt daran. Diese stand jedoch nun genau vor Harry. So urplötzlich aus dem nichts… „Lasst eure dreckigen Pfoten von ihm!“, fauchte die Gestalt in genau der gleichen unmenschlichen Art wie die Drei vor ihm. Harry traute seinen Augen kaum… Snape? Warum war er hier? Wie war er so schnell hier hin gekommen? Und noch etwas erstaunte den Auror: Der Tränkemeister hatte wie die anderen Vampire seine spitzen Fangzähne gebleckt und wirkte hundertmal bedrohlicher als sonst… „Wen haben wir denn da?“, lachten die Drei Blutsauger, „Bist du nicht Severus Snape? Von dir haben wir gehört! Ernährst dich von Tieren wie ein dreckiger Straßenkater!“ „Abschaum!“, fauchte die Frau und die anderen Beiden stimmten mit ein. „Wenigstens hab ich noch einen funken Moral in mir! Ihr seid der Abschaum! Gebt euren Trieben nach wie irgendwelche Barbaren!“, Severus Stimme wirkte tiefer und Furchteinflößender als alles was Potter je in seinem Leben gehört hatte. Fast wären die Vampire übereinander hergefallen, da Apperierte eine weitere Person hinzu: Dumbledore. „Genug jetzt.“, sprach der alte Mann ernst. Die drei Blutsauger sprachen etwas auf dieser seltsamen Sprache und disappierten davon. Erleichtert seufzte Harry auf. Selbst diese Kreaturen hatten Respekt vor Albus Dumbledore. Auch Snape schnaufte erleichtert. „Woher wussten Sie dass ich hier bin? Warum sind Sie überhaupt hier?!“, platzte es sofort aus dem Auror heraus. „Vampire können einander spüren, auch über große Entfernungen… Ich habe eine Gruppe von drei Stück gespürt. Das ist mehr als ungewöhnlich, denn wir sind Einzelgänger… Ich bin dem also nachgegangen und habe Sie gefunden.“, erklärte der Slytherin mit einer leisen Stimme. Dumbledore lächelte Harry milde an: „Ich habe Severus verschwinden sehen und bin ihm gefolgt. Ich hatte im Gefühl, dass etwas passieren würde.“ Der Brillenträger wollte gerade seinen Dank aussprechen, da taumelte Snape auf einmal zur gegenüberliegenden Wand und ließ sich dort kraftlos zu Boden fallen. „Severus was ist los?!“, Albus eilte besorgt zu dem Tränemeister, dessen Hände unkontrolliert zitterten. Er regierte nicht mal auf die Frage des Schulleiters. „Severus!“, rief der Grauhaarige nochmals, „Wann hast du das letzte Mal getrunken?!“ Harry kam ebenfalls näher und erklärte: „Er hat mit gesagt vor 6 Tagen…“ Dumbledores verstörter Gesichtsaudruck konnte nichts Gutes bedeuten… Kapitel ende ^^ Armer Severus >__< Was wird er wohl jetzt tun? Hm… Mal sehen *fg* Zumindest ist jetzt mal klar, dass Dumbledore über alles bescheid weiß… Der Kerl weiß immer alles XD Na ja bis zum nächsten Kap. *kekse verteilt* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)