Vampire? Die gibt es doch gar nicht von Lenobia (Yugis geheimer Glaube) ================================================================================ Das Spiel mit dem Feuer ----------------------- Kapitel 3: Das Spiel mit dem Feuer. Ich stehe wie versteinert da. Kann keinen einzigen Muskel bewegen, geschweige denn etwas sagen. Ich zittere, was von der Angst verursacht wird. Glauben Sie mir. Das wird alles andere als spaßig. „Sind wir jetzt feige geworden? Erst rufst du mich und dann bekommst du kein einziges Wort raus? Du bist echt erbärmlich!“, verspottet er mich. Er nennt mich erbärmlich? So nennen mich auch immer die anderen. Die Wut kocht einfach in mir auf. „So?! Du nennst mich erbärmlich? Wenigstens habe ich es nicht nötig andere umzubringen!“, schießt es gerade aus mir raus. Ich lasse den letzten Satz noch mal durch meinen Kopf laufen. Er kommt näher. Bedrohlich näher. Er packt mich am Arm und zieht mich zu sich. „Ach. Woher weißt du das?“, keift er los. „Das steht überall in der Zeitung.“ „So? Na wenn du es so willst? Ich habe ja noch eine Rechnung mit dir offen. Aber diesmal entkommst du mir nicht. Das schwöre ich.“ Ich sehe in die großen Amythisten meines Gegenübers. Sie strotzen regelrecht vor Verachtung. Ich versuche so gelassen wie möglich zu bleiben. Was mir sehr schwer fällt, denn jetzt hat mein letztes Stündlein geschlagen. „Wieso machst du das?“, frage ich ängstlich. Yami zieht eine Augenbraue hoch. „Was?“ „Na…Dass du andere umbringst.“ „Das kann dir doch egal sein. Und außerdem geht es dich rein gar nichts an.“ „Du wurdest von einem anderen Vampir gebissen, hab ich recht?“ „Halt deine Klappe.“ „Wenn du auch ein Mensch warst, frage ich dich, warum nimmst du anderen das Leben?“ Und schon hat mir der Vampir eine kräftige Ohrfeige verpasst. Er lässt mich zwar los, aber nur, weil er geschockt auf die Hand schaut, mit der er mich gerade geschlagen hat. Haben Sie schon mal einen sprachlosen Vampir gesehen? Das ist kein schöner Anblick. „Weißt du eigentlich was es bedeutet ein Vampir zu sein?“, schreit er mich an. „Weißt du wie es ist, wenn man von heut auf morgen sein altes Leben verliert?“ „Nein. Das weiß ich nicht.“ „War mir schon klar. Woher sollst du das auch wissen. Du hattest auch nicht das Pech. Also…Warum sollte ich dich nicht auch umbringen?“ Schon wieder dieses ekelhafte Grinsen. „Na ja. Vielleicht…“, stottere ich vor mich hin. Der Vampir zieht nur eine Augenbraue hoch. Er kommt näher. Sieht mich mit gleichfarbenen Augen an, die nur darauf warten, dass ich was Falsches sage. Er packt mich am Kragen, aber nur um mich eindringlich anzuschauen. Bei diesem Anblick läuft es mir eiskalt den Rücken runter. „Ich warte.“, sagt er. „Weil du auch mal ein Mensch warst und du es weißt, wie es ist zu leben.“ Mir scheint es, als habe ich was gesagt, dass Yami nachdenken lässt. Was wohl in seinem Kopf vorgeht? Mir ist es eigentlich relativ egal, er soll mich nur runter lassen. Doch anscheinend denkt er nicht daran, im Gegenteil. Er verstärkt seinen Griff, als wäre ich ein Mörder, der ihn umbringen will. Es vergeht eine Weile, in der absolut nichts passiert. Doch. Mir scheint es, als würde mein Herz gleich vor Aufregung stehen bleiben. Der Vampir zieht mich näher ran. Ich kann mein Herz in meinen Ohren schlagen hören. Es rast richtig. Ein kräftiger Wind weht, der die Lage nicht gerade ruhiger werden lässt. Es scheint, als würde die Zeit still stehen. Das was Yami jetzt macht, kommt sehr überraschend. Er zieht mich noch höher, als ich ohnehin schon bin, nur um mich auf den Boden zu schmeißen. Da bleibe ich auch erst mal liegen. Jetzt verstehe ich auch, warum er das gemacht hat. Er schaut bedrohlich von oben herab. ,,So, so. Nun liegst du am Boden, wo du auch hingehörst.“ Er kommt näher. Vor mir stehen bleibend, stemmt er sein Bein auf meine Brust. ,,Eigentlich jammerschade. Jetzt hast du so viel Mut bewiesen, nur um gleich getötet zu werden. Hast du noch ein paar letzte Worte?“ Ich jappse schwer nach Luft. Wieso macht er das? ,,Ja.“, gebe ich kleinlaut zurück. ,,Ich werde nicht sterben. Darauf kannst du wetten!“ ,,Ach, guck an! Der Feigling will mir drohen. Nur zu schade, dass du im Moment nicht in der Lage bist mir zu drohen!“, grinst er mich an. Wie hat er mich gerade genannt? Feigling? In mir kocht erneut die Wut auf. Denk nach, Yugi, spreche ich mir selber zu. Du musst was machen, sonst ist alles aus. Ich kneife ängstlich meine Augen zu. Ich kneife sie so sehr zu, dass ich spüre, wie mir warme Tränen mein bestimmt bleiches Gesicht runter laufen. Ich vernehme Yamis Stimme, die über mich lacht. Ich dachte früher immer, dass wen man in solch einer Lage ist, dass man die brillantesten Ideen bekommt, um sich zu befreien. Nun weiß ich, dass ich falsch gedacht habe. Ich öffne meine Augen und sehe alles verschwommen, was ich meine Tränen zu verdanken habe. Aber dennoch ist meine Sicht klar genug, um zu erkennen, dass Yami nach wie vor sein Bein auf meine Brust gestemmt hat. Ich wische mir kraftlos die feuchten Spuren von meinen Wangen, wodurch meine Sicht wieder klar wird. Das Grinsen des Vampirs wird breiter und bedrohlicher. Ich kann seine spitzen Reißzähne sehen und ich glaube sogar etwas Blut daran zu sehen. Oder bilde ich es mir nur ein? Was soll ich nun denken? Ich gebe es zu, ich habe große Angst, dass mein Leben jetzt endet. Ich drehe meinen Kopf zur Seite und schaue auf eine undurchdringliche Heckenwand. ,,Nur nicht so ängstlich.“, sagt mein Gegenüber. ,,Du musst auch nicht so blass werden.“, lacht er mich aus. Dadurch, dass er sich weiter runter beugt, fällt sein Umhang, den ich bis nicht wahrgenommen habe, ein Stück von seinem Rücken. Er ist rot, rot wie frisches Blut. ,,Ich habe keine Angst.“, kommt es selbstsicher von mir. Ich wende meinen Kopf wieder zu dem Gesicht des Vampirs. Er schaut verdutz. Verdutz und verärgert. ,,Ach.“, spricht er sichtlich amüsiert. ,,Wollen wir jetzt eine dicke Lippe riskieren? An deiner Stelle wäre ich nicht so vorlaut.“ ,,Tja. Du bist aber nicht an meiner Stelle.“, spreche ich selbstsicher. Auch wenn es jetzt so aussieht, als habe ich keine Angst mehr. Innerlich rast mein Herz vor Angst. Vielleicht hätte ich meine letzte Aussage mir wirklich verkneifen sollen. Denn Yami vergrößert nur den Druck auf meiner Brust. Ich schließe vor Schmerzen meine Augen. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Entweder falle ich wegen starkem Luftmangel in Ohnmacht, oder Yami kommt ihr zuvor. Durch den stärkeren Druck erschwert er mir das Atmen. ,,Hör auf!“, wimmere leise vor mich hin. Zum Glück hat es Yami nicht gehört, denn ich werde ihm nie den Gefallen tun und ihm meine Verzweiflung preisgeben. Wieso habe ich nicht auf July gehört? Wieso? Sie hat mich doch ausdrücklich gewarnt. Ich merke, wie es mir langsam schwarz vor Augen wird. Innerlich hoffe ich, dass mich nicht die Ohnmacht nicht einholt. Ich öffne sichtlich schwer meine Augen, als ich keinen Druck mehr spüre. Als meine Augen offen sind, erkenne ich keinen Yami über mir. Ist es vorbei?, frage ich mich innerlich. Doch bei dem Vampir weiß man ja nie. Ich sehe in meinen Augenwinkeln was. Hastig drehe ich mich Kopf nach rechts und sehe Yami neben mir in der Hocke. ,,Alle Achtung. Du hast mehr Mut im Körper, als so manch anderer. Es wird mir ein besonderes Vergnügen sein die…“, spricht er nicht zu ende. Bevor er zu ende sprechen kann, habe ich ihn nach hinten gestoßen. Mühsam rappele ich mich auf. Meine Augen weiten sich vor Schock. Habe ich das gerade wirklich getan? Ich starre auf den Vampir. Er liegt am Boden, auf dem Rücken. Er schaut in den Himmel. Ich weiß nicht, über was er gerade nachdenkt. Wahrscheinlich über eine Art Folter. Doch ehe ich mich versehe, steht Yami Cypra schon auf und kommt auf mich zu. Je mehr er auf mich zukommt, desto mehr weiche ich nach hinten auf. Erst jetzt fällt mir auf, dass er gut ein Kopf größer ist als ich. Innerlich hoffe ich, dass es nicht mein Ende bedeutet. Bitte…, spreche ich innerlich. Doch ich flehe um sonst. Yami macht nur ein paar große Schritte und ist mir bedrohlich nah. Ich weiche weiter nach hinten aus, nur um festzustellen, dass ich geradewegs in eine Zwickmühle gelaufen bin. Hinter mir spüre ich einen Baum, welcher mich nicht weiter nach hinten gehen lässt. Yami steht nun genau vor mir. Er grinst mich heimtückisch an. Erinnern Sie sich noch, als ich gesagt habe, dass ich glaube Blut an seinen Reißzähnen zu sehen? Ich hatte Recht. Es klebt tatsächlich noch Blut an den Spitzen. Ich schließe meine Augen und spreche leise Gebete. Ich hoffe, dass das nicht das Ende ist… Fortsetzung folgt… So.^^ Es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, aber das war das 3. Kapitel. Hoffe es hat euch gefallen. Liebe Grüße, SweetAtemu Hosted by Animexx e.V. 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