Fairytale gone bad!? von Jelly_Bell (Die Augen lassen uns nicht immer sehen, was das Herz des anderen wirklich fühlt.) ================================================================================ Kapitel 1: Part One ------------------- Fairytale gone bad?! Part I Lustvoll keuchend wand der Schwarzhaarige seinen blassen schmalen Körper unter dem braungebräunten Halbitaliener, während dieser sich genüsslich stöhnend immer tiefer und härter in ihn trieb. Hoffentlich würde er nicht bemerken was in Wirklichkeit hinter dieser Inszenierung steckte. Aber so scharf wie Cortez auf den Arsch des Achtzehnjährigen war, würde er sich keine weiteren Gedanken darüber machen, wieso er ohne jede Vorwarnung mitten am Tag hierher bestellt und von dem jungen Friseur verführt wurde. Kieran hatte Alejandro nur aus einem einzigen Grund zu sich in die Wohnung gelockt, er wollte, nein er musste Angelo die perfekte Show liefern. Nur so könnte er dem Braunhaarigen beweisen das ihre Beziehung auf nichts anderem als auf Sex und Wollust basierte, dass einfach keinerlei Gefühle im Spiel waren. Natürlich war sich der junge Ire bewusste darüber, dass er damit nicht nur Angelo, sondern vor allen sich selbst belog, aber es war die einzige Lösung die ihm in den Sinn kam. In der Nacht zuvor hatte er noch stundenlang in den starken Armen von Milano wach gelegen, nachdem er und Angelo sich wieder einmal leidenschaftlich und voller Begierde geliebt hatten und darüber nachgegrübelt wie es mit ihnen weitergehen sollte. Es konnte keine Zukunft für die beiden geben. Er war ein angesehener reicher Geschäftsmann, der schon bald die Firma seines Vaters übernehmen sollte und noch dazu hatte er eine Verlobte, die er bald heiraten würde, da er sonst nicht nur das Ansehen das er seinem Vater gegenüber genoss, sondern auch sein gesamtes Erbe und die Firma verlieren würde. Kieran selbst dagegen arbeitete lediglich als Friseur, zwar im besten und angesagtesten Salon der gesamten Stadt, aber dennoch konnte er nicht an den Status seines Geliebten herranreichen. Was könnte er Angelo also schon bieten? Abgesehen von heißem Sex, aber den könnte sich der Italiener auch von jemand anderem holen. Egal wie er es drehte und wendete, das alles konnte einfach kein gutes Ende nehmen, zumindest nicht sollang sie zusammenbleiben würden. Deshalb hatte der Schwarzhaarige den Entschluss gefasst die ganze Sache so bald wie möglich zu beenden. Doch er war sich im klaren darüber, dass er Angelo nicht so einfach loswerden würde, zumindest nicht indem er ihm ein paar verletztenden Worte an den Kopf knallte. Nein, er musste dem Brünetten unmissverständlich klar machen, dass er nichts für ihn empfand und er für Kieran nichts als eine bedeutungslose Affäre war. Der Grünäugige hetzte gerade das Treppenhaus hinauf. Wieso musste auch ausgerechnet heute der Fahrstuhl defekt sein? Angelo war ohnehin schon 30 Minuten zu spät dran und er wusste jetzt schon das K mit Sicherheit bereits stinksauer sein würde. Oben angekommen kramte Milano den Zweitschlüssel für Kierans Wohnung heraus den er vor einigen Wochen von dem Iren bekommen hatte und trat ein. Es waren mittlerweile auf den Tag genau 3 Monate vergangen seit der Italiener den jungen Iren damals im Friseursalon von Leo kennen gelernt hatte. Damals hätte sich der Brünette noch nicht einmal ansatzweise träumen lassen, dass er einmal solche leidenschaftlichen Gefühle für einen Mann hegen könnte. Immerhin war er ein attraktiver, reicher und heterosexueller Geschäftsmann. Doch der Schwarzhaarige konnte den Vollblutitaliener im Handumdrehen für sich begeistern und das mit seinen ganz eigenen Argumenten. Zu diesem Anlass hatte der Ältere ein Duzend rote Rosen besorgt. Vielleicht war es etwas übertrieben, aber daran müsste Kieran mittlerweile schon gewöhnt gewesen sein, in all der Zeit die er mit dem 26-Jährigen verbracht hatte. Solche Aktionen waren im Grunde mehr als typisch für Milano. Er stellte die frischen Blumen gerade in ein Glasvase, als er verdächtige Geräusche aus dem Schlafzimmer vernahm. War das etwa K der da so hemmungslos stöhnte!? Unmöglich, er würde ihn doch niemals... und was wenn doch? Die beiden hatten nie darüber gesprochen das sie nicht auch noch andere Partner haben dürften. Außerdem waren sie ja offiziell noch nicht einmal ein Paar und Milano selbst war nach wie vor mit Maria verlobt, aber war das ein Grund für den Iren neben ihm auch noch andere Liebhaber zu haben? Noch mit der Vase in seiner Hand ging Angelo in Richtung des besagten Raumes und riss ohne jede Vorwarnung die Tür auf. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet das ihm das was er hier vorfand, gleich einen doppelten Schlag ins Gesicht versetzen würde. Nicht nur das er hier gerade den Mensch dem er all seine Liebe und Leidenschaft geschenkt hatte mit einem anderen Mann im Bett vorfand. Nein, es war ausgerechnet Alejandro Cortez, sein persönlicher Assistent und rechte Hand, der immer wie der Bruder den er nie hatte für ihn gewesen war. Unmöglich! Das durfte einfach nicht wahr sein. “Du..!?”, war alles was er herausbrachte. Es fühlte sich an als würde sich seine Kehle langsam zuschnüren und ihm die Luft abschneiden. Am liebsten hätte er geschrien, aber es war nicht möglich. Die unbändige Wut die in ihm aufstieg und in jeder Faser seines Körpers brodelte hatte die Kontrolle übernommen. Kieran war hochgeschreckt als sich die Tür öffnete und späte über Alejandros Schulter, während sein Blick dabei unmittelbar auf die grünen wutentfachten Iriden des Italieners traf. Ohne es bewusst war zunehmen grub er seine Fingernägel immer tiefer in die Haut von Cortez und ignorierte dabei völlig das dieser mittlerweile nicht mehr vor Erregung sondern viel mehr vor Schmerz aufstöhnte und sich schon längst aus ihm zurrückgezogen hatte. Er hätte Angelo jetzt am liebsten erklärt, dass er das was er hier gerade sah nicht ernst nehmen sollte. Das alles nur eigens für ihn inszeniert war, aber der Ausdruck im Gesicht von Milano verriet ihm, dass er ihm ohnehin nicht glauben würde. Der Plan des jungen Iren war also ein voller Erfolg, allerdings hätte der Schwarzhaarige nicht gedacht das ihm die Reaktion des Brünetten solchen Schmerz bereiten würde. Er biss sich fest auf die Unterlippe um die bitteren Tränen zu unterdrücken, die in ihm aufstiegen. Er durfte jetzt keine Schwäche zeigen, nicht sollang der Mann den er liebte und dem er gerade den Gnadenstoß verpasst hatte noch unmittelbar vor ihm stand. Kieran bereute jetzt schon was er dem Italiener und auch sich selbst gerade angetan hatte, aber war es so nicht das Beste für alle Beteiligten? Mit Sicherheit. Denn es hieß ja nicht umsonst lieber ein Ende mit schrecken als ein Schrecken ohne Ende.. oder so ähnlich!? Wie auch immer. K hatte eine Entscheidung für beide Seiten getroffen und würde jetzt auch daran festhalten. Ganz egal wie sehr es ihm weh tat Angelo so zu sehen, es ging einfach nicht anders. Und früher oder später würde sich Milano ebenfalls damit abfinden und sie könnten beide wieder in ihr altes Leben zurückkehren, als wäre das alles nie passiert. Im Gesicht des 26-Jährigen waren keinerlei Emotionen mehr zu verzeichnen. Sein Blick war einfach nur leer und kalt, nachdem sich eine Mischung aus blanker Wut, Hass und endloser Enttäuschung darauf wiedergespiegelt hatte. Ohne jede Vorwarnung ließ er die Glasvase in seiner rechten Hand mit samt den wunderschönen Rosen die sich darin befanden zu Boden fallen. Er hatte ganz vergessen, dass er noch etwas in den Händen hielt und so zerschlug das Glas mit einem lauten Schlag auf dem harten Holzboden, welches Kieran erneut zusammenzucken lies. Ohne noch etwas zu sagen wand sich der Größere ab und stürmte in Richtung Wohnungstür. Er musste hier weg, so schnell wie möglich. Raus aus diesem Zimmer, dieser Wohnung, weg von Kieran. Am besten raus aus dieser ganzen gottverdammten Stadt! Erst als er unten in der kalten Nacht auf dem Bürgersteig vor K’s Wohnblock stand hielt er für einen kurzen Moment an um sich noch einmal umzudrehen. Hatte er sich etwa all die Wochen etwas vorgemacht? Waren sie denn nicht glücklich miteinander gewesen? Wieso zur Hölle tat Kieran ihm sowas an, wenn er ihn doch liebte? Oder war genau das der springende Punkt? War Angelo etwa so blind vor Liebe gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, das diese Gefühle einzig und allein von ihm ausgingen? Natürlich, das musste es sein. Es bestand nie eine reale Chance auf eine feste Beziehung, weil es schlicht und einfach nicht die tolle große Liebe war, wie der Brünette immer dachte. Er war dumm genug sich einer Illusion hinzugeben, die nun wie eine schillernde Seifenblase für ihn geplatzt war. Als der junge Italiener seine Augen schloss und sich kehlig knurrend in den Stoff seiner Hosenbeine krallte, fühlte er seinen Autoschlüssel in einer der Taschen. Das war jetzt genau das Richtige! Er musste sich ohnehin irgendwie abreagieren, um den bitteren Cocktail aus Wut und Trauer verarbeiten zu können, also warum nicht indem er sich eine kleine rasante Fahrt in seinem BMW gönnte? Vielleicht half es ihm etwas dabei den Kopf freizukriegen und wieder klar denken zu können. Also schwang sich Milano auf den Fahrersitz, ließ den Motor kurz aufheulen und brauste mit durchgetretenem Gaspedal und quietschenden Reifen die Hauptstraße entlang, während er durch den Rückspiegel zusah, wie sich das Gebäude indem er eben so gedemütigt wurde, immer weiter entfernte, bis es schließlich ganz in der Dunkelheit verschwand. Und mit ihm sein verhasster Geliebter. Die Tachonadel war bereits an ihre Grenze gestoßen und auch der Zeiger des Drehzahlmesser schien im roten Bereich eingerastet zu sein. Der Grünäugige brachte seinen Wagen gerade ans Limit, aber es war ihm egal, denn genau das hatte er jetzt dringend nötig. Alles was er auf der Straße erkennen konnte war das gleisende Licht der Scheinwerfer und die Straßenmarkierungen, die bei der hohen Geschwindigkeit nahe zu auf dem dunklen Asphalt verschwammen. Er hatte sich bereits ziemlich weit von der Stadt entfernt und fuhr, oder besser gesagt raste eine unbefahrene und abgelegene Landstraße entlang, die von Leitblanken und einer Baumallee gesäumt war. Aber egal wie sehr sich Angelo aufs Fahren konzentrierte, er bekam das Bild von K und Alejandro, wie sie ineinander geschlungen auf dem Bett lagen und sich gegenseitig ins Ohr raunten, einfach nicht aus dem Kopf. Es war gerade so als hätte sich dieser Anblick auf seiner Netzhaut für die Ewigkeit eingebrannt. Und nur der bloße Gedanke daran widerte ihn an. Wieso hatte Kieran ihn nur die ganze Zeit so belogen und hintergangen? Mit Sicherheit hatte er neben Cortez auch noch andere Männer, von denen er es sich besorgen ließ. Vielleicht ging es ihm ja auch einzig und allein um den Sex. Genau, Milano war für ihn genau wie all die anderen nur ein Sexspielzeug, dass er nach Lust und Laune benutzen konnte, nur das ihm eins allein offenbar nicht ausreichte. In seinen Gedanken versunken bemerkte der Italiener nicht, das es schon vor einer Weile angefangen hatte zu regnen. Die Straße war mittlerweile nass und gefährlich rutschig. Doch plötzlich klingelte sein Handy. Der 26-Jährige kramte in seiner Manteltasche nach dem Mobiltelefon um es abzustellen. Er wollte jetzt mit niemanden sprechen und schon gar nicht mit Kieran. Als er es endlich herauszog und auf den Display blickte, sah er das es seine Schwester Angela war. Sollte er vielleicht doch rangehen? Sonst würde sie ihn noch den ganzen Abend lang mit Anrufen und Kurznachrichten bombardieren und ihm letztlich wieder vor seinem Haus auflauern. Dafür hatte er momentan einfach nicht die Nerven, deshalb betätigte er die Taste mit dem grünen Hörer und lauschte. “Angelo!? Wo zum Teufel steckst du schon wieder? Ich hab schon bei K angerufen, aber da geht keiner ran. Ich wollte mit euch beiden etwas besprechen, es ist wirklich wichtig wann können wir uns treffen?!” Allerdings bekam sie keine Antwort mehr von ihrem Bruder. Alles was noch zu hören war, waren das grelle quietschen von schlitternden Reifen und ein anschließendes lautes metallisches Krachen, dann war die Leitung tot. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)