Eis von Hangeng (Von Wasser zu Eis) ================================================================================ Kapitel 1: Von Regen, Kälte und Eis ----------------------------------- Ohne Lange vorrede: Hier ein HitsuHina OS^^ Viel spaß beim lesen, kommis freuen mich^^ Von Regen, Kälte und Eis Sie lag schweißgebadet auf dem Futon. Hatte ihre Augen zugekniffen, zitterte leicht, manchmal bebte ihr ganzer Körper vor Schreck, wenn es wieder donnerte. Gewitter. Wie sie es doch hasste. Nicht einmal die Blitze machten ihr Angst, nein, die sah sie mit geschlossenen Augen schließlich nicht. Es war der laute Donner, der so klang als würde alles, Rukongai, die ganze Soul Society über ihr einbrechen. Sie wusste dass es nicht stimmte. Das es ein natürliches Phänomen war, das sie keine Angst haben brauchte. Und doch durchfuhr sie ein neues Beben in ihrem Körper, der Donner hallte in ihren Ohren wieder, ihre Augen schlug sie erschreckt auf. Man mochte es als lächerlich bezeichnen, das Momo Angst vor Gewittern hatte. Seit sie klein war, war diese Angst dagewesen, und sie hatte sie niemals ganz verloren. Damals- sie erinnerte sich nur ungern daran, denn es war Vergangenheit- war sie des Öfteren zu ihrem damaligen Taichô gegangen. Aizen Sousuke. Er war verschwunden, oder besser gesagt bereitete er sich auf den Krieg vor. Auf den Krieg den die ganze Soul Society führen würde, Seite an Seite. Doch zu wem sollte sie nun gehen? Sie dachte an die Frauen, Taichôs sowie Fuku-Taichôs, zu denen sie hätte gehen können. Zum einen war da Matsumoto Rangiku, Fuku-Taichô des 10. Squads. Nach kurzem Überlegen lies sie diese Möglichkeit fallen. Matsumoto war bestimmt betrunken und wollte ihr auch einen Sake einschenken, um, wie sie so schön sagte, ‚Die Sorgen zu vergessen’. Nein, das brauchte sie definitiv nicht. Mit wem kam sie ansonsten ganz gut klar? Sie hätte wohl etwas länger überlegen müssen, denn sie war nicht gerade der offenste Mensch, sie hatte nicht viele Leute denen sie vertraute. Hitsugaya Toushirou Ihr Freund, von Kindheitstagen an, konnte ihr bestimmt helfen. Vielleicht könnte sie ihn still beobachten, wie sie es bei- sie schluckte etwas schwer- ihm getan hatte. Ja, das war eine gute Idee, schließlich war er immer ihre Stütze gewesen, hatte ihr immer geholfen, hatte sie, nachdem ihr Taichô, dessen Namen sie aus ihrem Gedächtnis zu verbannen versuchte,allein gelassen hatte, wieder aufgefangen, ihr geholfen weiter zu leben. Sie legte die Decke beiseite die sie bis eben schützend um sich gewickelt hatte, und bemerkte die Kälte in dem kleinen, lediglich mit einer einzigen Kerze beleuchtetem, Raum. Schnell zog sie sich einen Mantel um die Schultern um nicht zu frieren… Die Nächte konnten ganz schön kalt sein. Den Weg zu seinem Büro kannte sie beinahe auswendig. Obwohl Seireitei fast überall gleich aussah, so konnte man meinen, musste sie lediglich zweimal überlegen, ob sie nun rechts oder links gehen sollte. Vorsichtig ging sie durch das Gebäude. Auch wenn sie sich sicher war das nur noch er hier war, wollte sie kein aufsehen erregen. Auch wenn sie sich sicher war das er sie längst bemerkt hatte. Vor der Tür die zu seinem Büro führte wartete sie kurz, wollte gerade ihre Hand zum Klopfen erheben, als sie von der anderen Seite ein leises »Komm schon rein« hörte. Sie trat herein, in den Raum der so viel heller war als der Rest des Gebäudes. „Kannst du wieder nicht schlafen, Hinamori?“ Ohne aufzublicken wusste Hitsugaya wer dort vor ihm stand, hatte schon abgezählt wann sie zu ihm kommen würde, wusste schließlich dass sie Angst vor Gewittern hatte. Ein leichtes Nicken bestätigte seine Frage. „Kann ich dir… zuschauen? Bei deiner Arbeit meine ich…“ Diesmal nickte er. Sie setzte sich lautlos auf das Sofa das neben dem Schreibtisch stand, nahm sich die leichte Decke die auf der Lehne lag. Anfangs schaute sie ihn immer an, schaute auf seine Hand, die mit geschickten Bewegungen die Berichte unterschrieb, schaute auf den Stift der schnell durch seine Finger drehte wenn er las. Doch ihre Lieder wurden schwerer, und schließlich schlief sie ruhig ein. Den Donner hatte sie kaum noch wahrgenommen. Hitsugaya stand auf und legte vorsichtig die Decke über ihr zurecht. Mit einem kleinen, kaum sichtbaren lächeln schaute er sie ein letztes Mal an bevor er sich wieder seiner Arbeit zuwandte. „Gute Nacht, Momo.“ Er hatte noch genug zutun, schließlich erledigte er seit einiger Zeit Matsumoto’s Arbeit gleich mit. Sie schlief zu lange weil sie am Vorabend zuviel getrunken hatte, und ging früh um sich den nächsten Sake zu genehmigen. „Man lebt schließlich nur einmal!“ hatte sie ihm letztens noch gesagt. Natürlich hatte sie Recht… Aber in der Soul Society zählt diese Ausrede ja wohl nicht. So seine Meinung. Am nächsten Morgen wachte Momo recht spät auf, die Sonne schien schon warm vom Himmel hinab, die Vögel zwitscherten aus voller Kehle. //Was für ein schöner Morgen…// Langsam stand sie auf, erschrak ein wenig als sie bemerkte wo sie war, doch die Erinnerung kehrte schnell zurück. Mit einem Blick schaute sie sich in dem kleinen Arbeitszimmer um und sah Hitsugaya immer noch an seinen Papieren arbeiten. „Du arbeitest immer noch? Wirst du etwa nie müde, Shirou-chan?“ Die Art und Weise, wie sie seinen Spitznamen den er seit Kindertagen hatte aussprach… lag Spott darin? Ein Fünkchen Sorge? „So schnell werde ich nun auch wieder nicht müde. Außerdem heißt es immer noch Hitsugaya-Taichô. Bitte.“ Er wusste dass sie ihn niemals so nennen würde. Nicht einmal wenn die anderen dabei waren, nicht einmal vor Aizen – er hasste es daran denken zu müssen – hatte sie ihn je bei seinem Titel gerufen. Lediglich ein ‚Hitsugaya-kun’ hatte er ihr abverlangen können. „Ja ja, ich weiß schon, Shirou-chan.“ Diesmal war es tatsächlich Spott. Er wusste dass sie ihn nur aufziehen wollte. Und sie wusste, dass er es wusste. Um dem ganzen aus dem Weg zu gehen unterschrieb Hitsugaya weiterhin die Berichte, die sich gesammelt hatten seit Matsumoto kaum noch zur Arbeit kam. Er hätte ihr eine Standpauke halten können, wenn sie denn doch mal kam, aber, seiner Nerven willen ließ er dies. Sie würde sich eh niemals ändern. Langsam stand sie komplett von dem Sofa auf, streckte sich kurz und ging um den Schreibtisch herum um Hitsugaya über die Schulter zu schauen. „Sollte Matsumoto das nicht eigentlich machen? Wo bleibt sie denn nur?“ Ein leichtes Knurren sollte Antwort genug sein. Natürlich war sie noch nicht aufgetaucht. Wahrscheinlich war sie gestern Abend wieder sturzbesoffen ins Bett gefallen und erholte sich gerade von ihrem Kater. „Dann helfe ich dir eben.“ Momo zog sich den nächstbesten Stuhl neben Hitsugaya, nahm einen Stapel Papiere und den kleinen Stempel und begann die Berichte durchzusehen und zu stempeln. Schließlich konnte sie schlecht für Matsumoto oder Toushirou unterschreiben. „Das brauchst du nicht. Du hast bestimmt genug zu tun… Ich schaff das schon alleine.“ Nein, er konnte sich nicht helfen lassen, dass ließ sein innerer Ego nicht zu. Zumal nicht von der Person, die ihn damals schon aufgezogen hatte. Ein kleines lächeln spiegelte sich auf seinem Gesicht wieder, als er an vergangene Jahre dachte. „Nein, das geht schon. So sind wir viel schneller fertig, dann können wir danach noch etwas essen gehen.“ Ohne weitere Widerrede – er würde eh verlieren weil er ihr nichts abschlagen konnte – arbeiteten sie stillschweigend vor sich hin. Nach weiteren 2 Stunden waren sie mit dem letzten Stapel durch. Und Hitsugaya hatte sich vorgenommen nie wieder so viele Akten liegen zu lassen. Das war doppelte Arbeit wie es sofort zu machen. Kurze Zeit später, es war Mittag und die Sonne schien vom blauen Himmel hinab, saßen sie im Garten vom 10. Squad und tranken Tee. Es war ruhig, keiner redete ein Wort, und doch war diese Stille angenehm. „Es regnet heute. Und es wird kalt diese Nacht, kälter als gestern.“ Eine einfache Aussage. Keine Antwort auf eine nicht gestellte Frage, keine Frage. Leichtes Nicken als Antwort. Sie verstanden sich auch ohne zu reden. Aber manchmal, wenn es das Wetter betraf, war es einfacher. Langsam erhob sich Hitsugaya, sah auf Hinamori hinab. Sie wusste dass er nicht ewig hier draußen sitzen geblieben wäre. Brauchte ihn nicht danach fragen. Der Mittag war nicht die Zeit in der er draußen saß. Er mochte die Sonne nicht. „Weißt du, du solltest viel öfters nach draußen gehen. Tagsüber meine ich. Vielleicht magst auch du die Sonne irgendwann!“ Er nahm es zur Kenntnis. Sie wusste dass er ihr zugehört hatte. Sie ging ihm hinterher, durch die unzähligen Räume der 10. Squads. Auf der anderen Seite gingen sie hinaus. Er begleitete sie bis zur Tür, nahm ihren Becher, den sie immer noch in der Hand hielt entgegen, und sah sie ein weiteres Mal an. „Heute wird es nicht gewittern. Es wird nur regnen, und frieren. Geh jetzt nach Hause. Bis bald.“ Keine Worte des Abschieds, kein ‚Machs gut’. Sondern eine Einladung ihm heute Nacht Gesellschaft zu leisten. War das nicht viel mehr wert? Kaum jemand hätte wohl erraten wie er es wirklich meinte. Es wird nur regnen, und frieren. Seine Worte hallten in ihrem Kopf wieder. Wie froh sie war ihn zu verstehen, die Bedeutung seiner Worte zu kennen, besser als jeder andere. In dieser Nacht blieb sie wach. Hatte sie den restlichen Tag über doch alles getan was sie machen musste. Aufräumen, sauber machen. Viel hatte sie nicht zutun, in ihrem kleinen Zimmer im 5. Squad. Darum war sie auch nicht gerne hier. Die Berichte, die sie als Fuku-Taichô bearbeiten musste, nahm sie meist mit in den Garten, oder ging irgendwo anders hin. Manchmal leistete sie Kira Gesellschaft, und sie arbeiteten gemeinsam. Es war nicht ganz 8 Uhr abends, und es begann zu regnen. //Nur noch wenige Stunden… dann wird der Regen zu Eis…// Wieder vergingen einige Stunden in denen sie einfach nur dasaß, Tee trank und wartete. Manchmal betrachtete sie die Wolken sie den Regen aus sich hinausschüttelten. Gegen etwa 10 Uhr hatte es aufgehört zu regnen, und Momo lauschte der Stille die sie umgab. Es würde wohl Mitternacht werden, bis der nasse Boden und alles andere zu Eis gefroren war. Bei der Kälte die draußen herrschte ging es recht schnell. Sie musste wohl eingeschlafen sein, denn als sie aufwachte waren an dem Fenster, zu dessen Seite sie saß, lauter kleiner Eiskristalle, und viele, viele weitere wehten durch die Luft. Es schneite! Schnell nahm sie sich die rosafarbene Stola die über dem Stuhl hing und ging eiligen Schrittes nach draußen. Wenn sie sich nicht sehr geirrt hatte, würde er sie am Fluss erwarten, im 11. Bezirk von Rukongai. Recht schnell verstrich die Zeit in der sie zu ihrem Treffpunkt ging, doch es schneite fröhlich weiter. Lockere, große Flocken schwebten von Himmel hinab und landeten sanft auf dem schon weißen Boden. Schon von weitem hatte er ihr bekanntes Reiatsu gespürt. Hatte sie es also wirklich mitbekommen was er gemeint hatte. Auch wenn er sich sicher war das er sie verstanden hatte, war er sich nicht sicher gewesen ob sie ihm Gesellschaft leisten wollte. Nach dem Verschwinden Aizen's hatte sie sich zusehends mehr zurückgezogen. „Hallo Shirou-chan!“ Ihre freudige, und doch in leichten Spott getauchte Stimme ließ ihn aufblicken, und ein kleines lächeln blitzte auf seinem Gesicht auf. „Hitsugaya-Taichô…“ „Jaja, ich weiß schon… Shirou-chan!“ Nein, sie würde es niemals lassen. Nie würde sie seine Autorität die er, wenn auch nicht ihr gegenüber hatte, einsehen. „Fang an, bitte.“ Als hätte er nur auf ihr Stichwort gewartet schwang er Hyourinmaru durch den Himmel, ein Schneesturm begann, und doch wurde sie weder mitgerissen noch getroffen. Er hatte vollste Gewalt über sein Schwert, der einzige Grund weshalb sie ihm Gesellschaft leisten durfte. Hyourinmaru heulte auf, sofern man es heulen nennen konnte, die eisigen Flügel breiteten sich auf seinem Rücken aus, er stob in die Lüfte empor. Einige Attacken auf zuvor kreierte Eisstatuen später landete er sanft nehmen Hinamori, die Eisflügel lösten sich in winzige Eiskristalle auf, Hitsugaya atmete nicht einmal schneller als zuvor. Das war die Kraft des Jubantai-taichôs. Erstaunlich. Eine Weile sahen sie noch zum verschneiten Himmel hinauf, an dem sich die Wolken lichteten und der Sternklare Himmel zum Vorschein kam. Er spürte ihr leichtes Zittern, standen sie doch nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Sie fühlte eine plötzliche Wärme die ihre Schultern und ihren Rücken umgaben, atmetete den vertrauten Geruch von Toushirou ein, spürte seine Hände auf ihrem Bauch liegen, bemerkte das er hinter ihr stand, seinen Taichô-Mantel über ihre Schultern gelegt. „Danke.“ „Sollen wir reingehen? Sonst wird dir wirklich noch zu kalt und du wirst krank. Und ich habe schon mehr als genug zutun, als dass ich auch noch deine Arbeit erledigen kann. Manche Leute hätten dies jetzt als Beleidigung aufgefasst. Als Aussage, das man seine Arbeit selbst machen soll. Doch es war anders gemeint. Niemals hätte er gesagt dass er sich sorgen würde wenn sie krank würde. Niemals hätte er gesagt dass er sie gesundpflegen würde. Dass Brauchte er auch nicht, denn er wusste, dass sie es wusste. Einen Arm immer noch an ihrer Taille verweilend gingen sie langsam zurück in die Seireitei, zurück zum 10. Squad. Hinamori achtete nicht auf den Weg. Nachts sah alles noch gleicher aus als es es tagsüber schon tat. Außerdem brauchte sie es auch nicht. Sie wusste wo er sie hinführen würde, oder, ahnte es zumindest. Dorthin wo sie immer hingingen wenn sie ihn nachts besuchte. Schon kurze Zeit später waren sie wieder im Quartier des 10. Squads angelangt, und Toushirou führte sie in ein Zimmer neben seinem Arbeitszimmer. Dieses Zimmer war immer frei, da es als Entspannungsraum genutzt werden sollte. „Überflüssig“ hatte Toushirou am Anfang gesagt, doch jetzt entpuppte es sich als nützlich. Das große Sofa aus bräunlich-rotem Material stand an der Wand und davor war ein kleiner Tisch platziert. Gemeinsam setzten sie sich, sie hatte immer noch seinen Mantel an, er hatte seine Hand nicht von ihrer Taille gelöst. So konnte sie auch nicht gerade sitzen bleiben, als er sich halb nach hinten auf das Sofa legte. Eine angenehme Lage, für sie beide, denn beide spürten die Wärme des jeweils anderen. Sein Kopf der in ihrer Halsbeuge lag bewegte sich kaum, manchmal atmetete er ihren angenehmen Geruch ein, die Augen hatte er geschlossen. Eine Seltenheit ihn so zu sehen. Vollkommen ruhig saßen sie da, bewegten sich nicht, sprachen kein Wort, und trotzdem war es nicht still. Die Gedanken, ihr Herzklopfen, sein Atem, lautlose Worte durchfluteten den Raum. Und obwohl man es, wenn man nur mit dem Ohr hinhörte nicht vernommen hätte, wusste sie was er sagte, wusste er was sie sagte. Danke dass du da bist! Bitte bleib bei mir! Ich werde dich ewig beschützen… Danke für alles! Ich liebe dich. Ich dich auch. Worte, so leise das sie niemand verstehen konnte. Lautlose Zustimmung, lautlose Fragen, Aussagen, Gedanken. Und doch wussten sie es. Beide. Vorsichtig legte sie den Kopf etwas nach hinten, zeitgleich hob sich seiner, von ihrer plötzlichen Regung jedoch keinesfalls überrascht. Zaghaft, beinahe vorsichtig beugte er sich über ihr Gesicht und legte seine Lippen auf ihre. Nur kurz, ein paar Sekunden vergingen, und er löste er sich wieder und sah sie einfach nur an. Sah in ihre Augen, ‚Seelenspiegel’ wie er es manchmal, natürlich nur im Geheimen, nannte. Sie waren glücklich. Und das mussten sie nicht teilen, mit niemandem. Einzelne Blicke genügten, auch wenn es laut war, wenn Matsumoto wieder zur Arbeit gezwungen werden musste, wenn das 5. Squad Probleme hatte. Lautlos verständigten sich, lautlos hatte diese Beziehung ihren Anfang gefunden. Lautlos - so war das Wasser, instabil, flüssig, ungreifbar, zu Eis geworden. La Fin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)