Aus Summen kürzen nur die Dummen von Yusuke ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Gut gelaunt verlasse ich das alte Schulgebäude, wieder einmal glücklich nicht von den alten Baugerüsten erschlagen worden zu sein. Seit letztem Jahr hat sich die Decke bedrohlich stark gewölbt und nicht selten rieselt eine beachtliche Menge an Staub und Asche herunter. Extrem gute Lernbedingungen. Vielleicht sollte ich irgendwo mal anfragen und mein nicht vorhandenes Mathegenie auf diese Umstände zurück führen. Vielleicht können meine Leistungen nicht gewertet werden. Ach was soll’s. Die Schule ist, zumindest für heute, vorbei. Es ist angenehm warm und die Sonne scheint mir ins Gesicht, blendet mich und dennoch genieße ich die leichte Frühlingswärme, die mich umgibt. Mit geschlossenen Augen, scheint es, als würde ich dem hellen Weiß immer weiter entgegen gehen. Entspannt atme ich die aufgewärmte Luft ein, fülle meine Lungen mit dem nötigen Sauerstoff, der mir in den stickigen Klassenräumen geraubt wurde, genieße das sanfte Kribbeln der tief stehenden Sonne auf meiner Haut. Und meine Gedanken wandern zurück, erinnern mich an die letzte Stunde. Das merkwürdige Gefühl, das sich auf meiner Haut ausbreitete, als ich deine Finger an meiner Wange fühlte. Ich spüre, wie mein Herz wieder schneller gegen meine Brust zu schlagen beginnt, ohne den Grund nennen zu können. Dein durchdringender Blick, als du mich für diesen einen Moment abwesend anstarrtest. Noch immer versuche ich ihn einzuordnen, zu verstehen. Was du in diesem Moment gedacht hast. Was du gefühlt hast. Was ich gefühlt habe? Ich schüttele leicht den Kopf und ein leises Seufzen verlässt meine Lippen. Ich war überrascht, nicht mehr. Du schienst von Anfang an verwirrt gewesen zu sein. Die Aufgabe, die du falsch gerechnet hast. Die falschen Lösungen, die du mir präsentiertest. Wo warst du nur mit deinen Gedanken? Hoffentlich bist du das nächste Mal konzentrierter. Ansonsten kann ich mir einen anderen Nachhilfelehrer suchen. Und ehrlich gesagt… das will ich nicht. Und erst jetzt fällt mir auf, dass ich an meinem zu Hause vorbei gelaufen bin. So etwas kann auch nur mir passieren. Eilig hetze ich die zwei Straßen zurück und noch bevor ich meinen Haustürschlüssel in dem silbrigen Schloss versenken kann, wird die Tür aufgerissen und meine Mutter zieht mich in ihre Arme, wie peinlich. Beschämt quetsche ich mich an ihr vorbei, um im Haus verschwinden zu können. Na hoffentlich hat das keiner gesehen. Sie schließt die Tür, während ich meine Schuhe ausziehe, sie ordentlich in Reihe aufstelle. Abwartend sieht sie mich an. “Was?” Meine Stimme hallt genervt durch unseren kleinen Eingangsbereich. “Wo warst du so lange?” Ich verdrehe meine Augen, seufze leise. Ich weiß, ich bin Einzelkind. Auf mich muss sie aufpassen, denn wenn mir was passiert ist kein Ersatz da. Aber muss sie trotzdem alles wissen? Und dennoch antworte ich nach einigen Sekunden. “Nachhilfe.” Mit diesen Worten oder eher gesagt dem Wort begebe ich mich in die Küche, nehme mein kaltes Mittagessen, das sicher schon seit genau, ein Blick zur Uhr, einer Stunde und sieben Minuten hier auf mich wartet. Gelangweilt schiebe ich meine Mahlzeit in die Mikrowelle, beobachte wie sie sich im Kreis dreht. “Ich hab mir Sorgen gemacht.” “Aha.” Mehr oder weniger unkommentiert lasse ich ihren Satz stehen, widme mich meinem Essen zu, schiebe mir Portion für Portion zwischen meine Lippen, während sie mich mir bedeutungslosen Dingen voll quatscht. Ich nicke hin und wieder ohne wirklich zuzuhören. Hmm.. Die Nudeln sind heute ganz schön versalzen. Meine Mutter schaut mich erwartungsvoll an. Mist, vergessen zu nicken, schnell nachholen und mit einem übertrieben aufgesetztem Lächeln stimme ich ihr zu, worum auch immer es ging. Überrascht hebt sich eine ihre Augenbrauen in die Höhe, während sie mich mustert. “Sicher?” Keine Ahnung. Ich hab nicht zugehört. “Denke schon.” “Also langsam mach ich mir wirklich Sorgen um dich.” Na Klasse. Nachdenklich schaut sie mich an. “Immer diese mehr als engen Röhrenjeans und eine Freundin hattest du ja auch noch nicht und jetzt willst du auch noch ein pinkfarbenes Zimmer?” Ah… Darum ging’s. Ich seufze leicht, das nächste Mal höre ich zu. “Ich will kein pi….” “Und Jungfrau bist du ja auch noch…” Darf ich ausreden… Was? Das hat sie gerade nicht gesagt oder? Erschrocken oder mehr entsetzt schaue ich sie an. Wende mich dann ab, bevor sie den rötlichen Ton auf meinen Wangen sieht und beginne das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine zu räumen. Was geht sie das überhaupt an? “Ich meine ja nur. Die meisten in deinem Alter… Und geküsst hast du auch noch nicht.” Verdammt, da kann ich doch auch nichts dazu. Warum muss sie sich auch immer einmischen und solche peinlichen Fragen stellen. Wütend und beschämt will ich das Zimmer verlassen, als ich ihre Hand um meine Finger spüre und sie mich vorsichtig zurück zieht. Irritiert drehe ich mich um, taumele erschrocken einige Schritte zurück, als ich für einen Augenblick nicht meine Mum sondern, Kaos Gesicht vor mir sehe. Ich stolpere über meine eigenen Füße, lande letztendlich unsanft auf den weißen Fließen unserer Küche, während ich verwirrt hoch schaue und mein Herz schnell schlagen spüre. Warum nur, muss ich an dich denken. Warum jetzt? “Alles okay?” Das besorgte Gesicht meiner Mutter taucht vor mir auf, schaut auf mich herab. Schnell schiebe ich die Gedanken bei Seite. “Ja.” Langsam rappele ich mich wieder auf, schaue mich etwas orientierungslos um. “Hast du dich gerade vor mir erschrocken? Du bist komisch.” Lachend erhebt sie sich von ihrem Stuhl. “Lass mich doch.” Grummelnd, beobachte ich, wie sie sich der Arbeitsplatte nähert, das Telefon ergreift, das auf dieser liegt. Na klar… Jetzt muss sie das wieder ihren ganzen Kaffeklatsch Freunden erzählen. Unerwarten drückt sie mir das Telefon in die Hand. “Ist doch nicht böse gemeint. Und Shinya hat vorhin angerufen.” Sie streicht mir kurz über mein Haar und drückt mir ein Küsschen auf meine Wange. “Auf deinem Pullover kleben Nudeln.” Nachdem ich mich nun zum dritten Mal an diesem Tag umgezogen habe, wähle ich Shinyas Nummer, während ich mich auf mein Bett fallen lasse und seinen Fragen lausche. Wie die Stunde gewesen war. Gut. Ob ich etwas gelernt hätte. Nein. Wann ich wieder hingehe. Morgen. Und dann beginnt er zu erzählen. Von der Schule, der Welt, dem Sack Reis in China, aber unterbrechen will ich ihn nicht, auch wenn mich das alles nicht interessiert. Immerhin ist er mein einziger Freund. Und eigentlich freut es mich ja auch, wenn er mich anruft und trotzdem kann ich mich nicht auf seine Worte konzentrieren, schweife immer wieder ab. Ein pinkfarbenes Zimmer… tze. Aber violett wäre eigentlich schön… “Hast du schon einen Schlafsack?” “Ich bin kein Schlafsack.” “Ob du schon einen hast…” Shinya klingt genervt. Habe ich mir nicht eben vorgenommen zu zuhören? Ich seufze leicht, habe ich mal wieder keine Ahnung wovon mein Gegenüber, Gegenleiter… ach mein Gesprächspartner redet. “Wozu? Ich hab ein Bett…” Ich sehe förmlich vor mir, wie er seine Augen verdreht. “Für unseren Ausflug.” Oh. Den hatte ich erfolgreich verdrängt. Danke Shin. “Du weißt doch, dass ich da spontan krank werde.” Die glauben doch nicht ernsthaft, dass ich mein gemütliches Bett in meinem schwarzen, richtig schwarz nicht pink oder rosa oder rosé, Zimmer gegen einen Schlafsack in einem Zelt austausche und das auch noch widerstandslos. “Kyo!” Ich höre Shinya am anderen Ende des Telefons jammern. “Du hast versprochen mitzukommen.” “Ich weiß.” “Kyooooo!” Wie ich es hasse, wenn er meinen Namen so lang zieht. Und nach einer weiteren halben Stunde und unzähligen “Kyoooooooooooooooooooos” hat er mich so weit, dass ich im Wohnzimmer stehe und meiner Mutter eröffne, einen neuen Schlafsack zu brauchen. Auf der Suche nach dir, hetzte ich in Eile die schier endlosen Korridore des Schulgebäudes entlang. Hatte ich dir doch schon heute morgen absagen wollen. Wütend, ohrfeige ich mich innerlich selbst, wie konnte ich den wichtigen Termin in der Bank nur vergessen? Vielleicht, weil ich alles vergesse, wenn du bei mir bist? Ich seufze kaum hörbar. Warum hattest du ausgerechnet heute keinen Unterricht bei mir? Und in den Pausen bist du auch unauffindbar. Ein schneller Blick zu meiner Armbanduhr. Ich bin schon zu spät… Endlich erkenne ich die halb geöffnete Tür des Klassenzimmers in dem wir gestern gewesen sind und stürme auf sie zu. Erschöpft bleibe ich im Türrahmen stehen. Beobachte dich für einen Moment, wie du konzentriert in dein Mathebuch schaust und wohl auf mich wartest. Meiner Meinung nach, viel zu schnell löse ich mich von deinem Anblick. Trete in den Raum ein. “Kyo.” Lächelnd siehst du zu mir hoch und ein Gefühl der Wärme durchfährt meinen Körper. Dein Lächeln ist wunderschön… Ich gehe weiter auf dich zu, noch immer fest entschlossen die Stunde abzusagen. “Wartest du schon lange?” Falsche Frage, ermahne ich mich selbst. “Hatte die letzte Stunde frei.” Deiner Antwort folgt ein Schulterzucken, während du mich anschaust. Überrascht schaue ich in deine braunen Augen, die noch immer fröhlich schauen. “Du hast eine Stunde gewartet?!” Ich stelle mehr fest, als dass ich frage. Mein Entschluss schwindet. “schon.” Ich meine einen leicht rötlichen Ton auf deinen Wangen gesehen zu haben, als du dich schon wieder deinem Buch widmest, dein Gesicht verbirgst. Dann sage ich diesen verdammten Termin eben ab. Ich stehe auf, greife nach meinem Handy, entschuldige mich kurz und verlasse für einen Moment das Zimmer. Nach, für mich unendlicher Zeit, die du warten musstest, in der ich auf dich verzichten musste, drücke ich auf den erlösenden roten Knopf des Mobilfunkgerätes, der das Gespräch beendet. Dass es so schwer sein würde den Termin zu verschieben, hätte ich nicht gedacht. Und erfreut schienen die Bankangestellten auch nicht zu sein. Was soll’s. Es gibt wichtigeres. Dich zum Beispiel. Erleichtert betrete ich erneut das Klassenzimmer, setze mich dir gegenüber auf den freien Stuhl. “Tut mir Leid, dass du warten musstest.” “schon okay…” Du schenkst mir ein warmes aufrichtiges Lächeln, das mir zeigt, dass du das ernst meinst, bevor du mir die gestrige Aufgabe rüber schiebst. “Ich glaube, dass du gestern etwas verwirrt warst.” Musst du mich daran erinnern? Ich spüre wie sich die Röte in meinem Gesicht verteilt und die bloße Erinnerung meine Finger kribbeln lässt. “Erinnere mich bitte nicht daran…” Peinlich berührt senke ich meinen Blick. “Kann doch jedem Mal passieren.” Aufmunternd richtest du deine Stimme an mich. Du hast ja keine Ahnung, dass du der Grund für meine Unsicherheit, meine Verwirrung bist, dass ich mich und meine Gedanken nicht mehr unter Kontrolle habe. Dein unschuldiges Gesicht, deine etwas zu blondierten Haare, die dennoch so weich wirken, deine dünnen braunen Augenbrauen, die fein geschwungen über deinen rehbraunen Augen zu schweben scheinen und deinen warmen, ehrlichen Blick unterstreichen. Die Dunkelheit, die aus deinen Augen strahlt, die mich fesselt, mich in ihnen verliere. Und deine Lippen… Ich merke, wie meine Hand sich in deine Richtung bewegt, auf deine von Metall durchstochenen Lippen zu wandert. Für einen Augenblick, schwebt meine Hand unentschlossen in der Luft, bis ich endlich reagieren kann und nach dem Zettel greife, der vor dir liegt. Konzentriert schaue ich auf die Zahlen, die sich von dem weißen Papier abheben. Unauffällig richte ich meinen Blick zu dir. Hast du gemerkt, was ich wirklich vor hatte? Habe ich dich wieder so angestarrte? Oder hat sich dein Antlitz so sehr in meinem Kopf eingebrannt? Erleichtert stelle ich fest, dass du nichts gemerkt zu haben scheinst, als du dich leicht nach vorne beugst um ebenfalls auf den Zettel schauen zu können. Und genau diese Nähe, die mir ein Schauer über den Rücken laufen lässt, ertrage ich nicht. Der Duft deiner Haut, der mir in die Nase steigt, macht mich verrückt. Wie soll ich mich so beherrschen können? Die angenehme Wärme, die von deinem Körper ausgeht. Mit pulsierendem Herzen, das mein Blut viel zu schnell durch meine Adern jagt, lehne ich mich zurück. Entkomme der Verführung meiner Sinne. Irritiert schaust du mich an. “Ich sehe die Aufgaben so nicht.” Erschrocken stelle ich fest, dass ich den Zettel mit mir weggezogen habe. Und noch bevor ich dir ihn wieder geben kann, sehe ich, wie du aufstehst, um den Tisch und an mir vorbei gehst. Der leichte Luftzug, den du damit auslöst, kitzelt auf meinem Nacken, bis du dich neben mir auf den Stuhl sinken lässt. “Ich glaube, dass es so besser geht.” Gar nichts geht so besser. Du sitzt genau neben mir, ziehst meine Sinne wieder in deinen Bann. Ich muss mich zwingen, mich auf die Aufgaben zu konzentrieren. Knalle den Zettel etwas zu feste auf den Tisch vor uns und zeige auf die fehlerhafte Stelle meiner Rechnung. “Man darf nicht aus Summen kürzen.” Ich bin selbst über die Festigkeit meiner Stimme erstaunt, die kein wenig unsicher klingt. Bis ich spüre, wie deine Finger meine Hand berühren, sie vorsichtig von den Zettel schieben und nach dem weißen Blatt greifen. Nein.. Bitte berühr mich nicht. Ich versuche das Prickeln auf meinem Handrücken zu ignorieren, beobachte dich, wie dir die Aufgabe direkt vor dein hübsches Gesicht hältst, die Aufzeichnungen noch mal durchgehst. Bis du zu mir aufsiehst. Dich immer noch halb hinter dem Papier versteckst und mich mit schüchternen Augen, die unter den Franzen deines Ponys zu verschwinden drohen, musterst. “Ich weiß nicht, was kürzen ist.” Deine Stimme klingt leise, als würdest du dich dafür schämen. Gespielt schmollst du, als du mich weiter abwartend anschaust. Deinen Blick, ohne es zu wissen, in mich bohrst. Mein Herz, das für einen Moment aussetzt. Mein Verstand, der es ihm gleich tut. Du bist süß. Zu süß. Frei von jeglicher Vernunft, reiße ich dir den störenden Zettel aus deinen Fingern, greife nach deinen Händen und ziehe dich näher an mich. Dein Blick, überrascht, eine Spur von Angst. Neugierde? Ich nehme ihn nicht mehr wahr… Ich lasse dich los, lege meine Finger an dein Kinn, hebe es leicht in meine Richtung, während ich mich dir nähere. “Was…?” Deine Stimme verklingt, als ich meine Lippen endlich auf deine lege. Sie sind noch viel weicher, als ich es je erwartet hätte. Das kalte Metall, das meine Haut berührt, löst eine Gänsehaut auf meinem Körper aus, der leicht zu zittern beginnt. Dein süßlicher Geschmack, den ich nur erahnen kann, liegt auf meiner Zunge, streicht sanft über sie. Verlangend lecke ich über deine fest aufeinander gepressten Lippen, fordere Eingang, den du mir brutal verwehrst. Geschockt öffne ich meine Lider, schaue in deine erschrockenen, ängstlichen Augen. Viel zu spät wird mir bewusst, was ich getan habe, was ich immer noch tue. Doch bevor ich meine Lippen von dir lösen kann, drehst du deinen Kopf weg. Ein kühler Luftzug streicht über meine feuchten Lippen, trägt deine Wärme fort. Deine Handflächen liegen auf meiner Brust, drückst dich von mir weg und geschockt muss ich mit ansehen, wie du mit samt dem Stuhl, auf dem du sitzt, zu Boden fällst. “Kyo!” Sofort stehe ich auf, trete näher an dich heran und schaue besorgt auf dich herab. “Hast du dir weggetan?” Ich strecke meine Hand nach dir aus, will dir wieder aufhelfen. “Bleib weg!” Ich höre die Angst, die Unsicherheit, die in deiner Stimme mitschwingt. Hilflos sehe ich mit an, wie du dich wieder aufrappelst. Was hab ich mir nur dabei gedacht… Wieso habe ich nicht gedacht… “Ich habe an Jemand anderen geda…” Meine billigen Ausreden, nein Lügen, bleiben mir im Hals stecken, als ich die Tränen, die deine Wangen entlang fließen, wahrnehme. “Kyo…” Du beginnst dir, die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, schmeißt deine Sachen in deine kleine Umhängetasche und stürmst aus dem Raum. Verdammt. Verzweifelt lasse ich mich auf meinen Stuhl zurück sinken, balle meine Hände zu Fäusten und lasse sie auf den Tisch knallen. Vergrabe meine Hände dann in meinen Haaren, massiere meine Schläfen. Werde mir bewusst, was ich getan habe. Irgendwann fällt mein Blick zu dem gegenüber stehendem Stuhl, über dessen Lehne noch immer deine Übergangsjacke hängt. Ich lächele leicht. Ich dachte nur Frauen haben Übergangsjacken… Seufzend greife ich nach ihr. Obwohl es fast Sommer ist, wird es abends kühl. Ich stürme die Korridore entlang. Nun habe ich einen Grund, dich einzuholen, nach dir zu suchen. Geheuchelte Erklärungen wären wohl sinnlos gewesen. Immer wieder schreie ich deinen Namen. Echos, die als Einzige antworten. Irgendwann bleibe ich einfach stehen, drücke deine Jacke an mich. Das Einzige, was mir geblieben ist, denn ich bin mir bewusst, dich verloren zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)