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Vollmond (Vorläufiger Titel)

Lauf, wenn du kannst
von

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Mädchen im Regen

Es war Vollmond. Sehnsüchtig schloss ich meine Augen. Es war schwierig, doch ich konnte es schaffen. Wenn ich nun verschwand, würden sie Verdacht schöpfen und das durften sie nicht. Niemand durfte Verdacht schöpfen.

„Sam!“ Grinsend drehte ich mich um und blickte meine beste Freundin an. Temari sah mich ernst an und schwang vor meinen Augen mit ihren Sticks herum.

„Bewegst du dich jetzt endlich mal?!“ Mit einem Schmollmund legte ich meinen Kopf schief.

Temaris blonde Haare hatte sie zu vier Zöpfen hochgebunden und ihre blau-grünen Augen strahlten trotz ihrer gespielten Wut vor Aufregung. Als ich mich nicht weiter bewegt, packte sie mich am Arm und zog mich hinter sich her. Hinter der Bühne warteten schon Sakura, Tenten, Ino und Hinata auf mich. Sakura war die stürmische von uns, die allerdings schnell zu Tränen gerührt war. Ihre langen rosa Haare – die ich eigentlich nicht mochte, denn ich HASSTE rosa-, die an ihr aber ganz gut aussahen und die hellen, grünen Augen ließen sie zerbrechlich wirken. Tenten hatte ihre Haare wie immer geflochten, sodass sie lang ihre Schulter hinunter fielen. Ihre ebenso wie ihre Haare braunen Augen rundeten das gesamtbild ab. Tentens Vater hatte einen Mittelalterladen, in dem sie hin und wieder aushalf und so auch den Umgang mit Waffen gelernt hatte. Ihr Vater hatte mich auch schon etwas angelernt und ich konnte es seiner Meinung nach schon besser als seine Tochter, was diese sichtlich ärgerte.

Ino hatte ihre langen blonden Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und blickte mich ebenso genervt an, wie Temari es eben getan hatte, doch bei ihr war es nicht gespielt. Ich mochte diese blonde Zicke nicht besonders, aber sie hatte hin und wieder auch ihre gute Seite. Hinata schaute mich so schüchtern an, dass ich lächeln musste. Sie war zu süß. Ihre blauen Haare, um die ich sie beneidete, fielen offen ihre Schultern hinab und ihre hellen Augen ließen sie fast blind wirken.

„Was dauert das solange?“, fuhr Ino mich an. Seufzend schloss ich die Augen. Ich wollte und konnte mich jetzt nicht mit ihr streiten. Nicht die Kontrolle verlieren.

„Sorry“, murrte ich, da ich mir einen bissigen Kommentar verkneifen musste.

„Kein freches Kommentar? Sam, geht es dir nicht gut?“ Temari lachte. Ich funkelte sie an und musste mich wirklich konzentrieren, um nicht aus der Haut zu fahren – im wahrsten Sinne des Wortes-. Ok, ich war frech. Ziemlich frech sogar. Ich ließ mir halt nicht gerne etwas gefallen.

„Lasst uns anfangen.“

„Du bist aber noch nicht umgezogen!“ Meine beste Freundin drückte mir ein paar Klamotten in die Hand und schob mich Richtung Toilette. Dort öffnete ich das Bündel und zog eine lange khakifarbene Hose daraus hervor und ein Neckholder Top mit der Aufschrift >BlackWings<. Grinsend fuhr ich mit der Hand über das Logo. Es war Hinatas Idee gewesen und es sah wirklich toll aus.

„Bist du fertig?“ Als ich die Toilette verließ, bemerkte ich erst, dass auch die anderen diese T-Shirts anhatten. Temaris hatte nur einen Träger, Hinatas Spagettiträger, Tentens hatte lange Trompetenärmel, Sakuras war Schulterfrei und Inos glich eher einem Bikinioberteil als einem normalen Shirt.

„Nur noch eine Minute“, murmelte Hinata und wir alle nickten fast gleichzeitig und stellten uns in Position. Hinata und Tenten an ihre Keyboards, Temari war unsere Drummerin und Sakura und Ino hatten bereit ihre E-Gitarren in der Hand. Der Platz am Mikro galt mir. Ich war die Sängerin und Texterin unserer Band. Für meine 17 Jahre machte ich das erstaunlich gut, hatte ich mir sagen lassen. Seufzend warf ich meine Haare zurück. Sie waren schulterlang und straßenköterblond – was so etwas ist wie eine seltsame Mischung aus dunkelblond und hellbraun- und meine Augen strahlten in einem klaren Blau. Viele hatten mich schon gefragt, ob ich nicht gefärbte Kontaktlinsen trug. Ich war nicht gerade groß, eher klein für mein Alter. 1,58m. Mittlerweile machte es mir nichts mehr aus. Lieber zu klein als zu groß. Der Vorhang ging auf und tausende von Gerüchen schlugen mir entgegen, was meine Lage nicht vereinfachte. Ich musste mich wirklich konzentrieren.

„Nun, die BLACKWINGS!“, dröhnte durch die Lautsprecher und meine Freundinnen fingen an zu spielen:
 

Es ist egal was du jetzt sagst,

es ist egal wonach du fragst,

er kommt nicht zurück zu dir.

Es ist egal was du jetzt denkst,

wie oft du seinen Namen nennst,

er kommt nicht zurück zu dir.
 

Sein Gesicht auf fahlem Regen

niemand trocknet deine Tränen

für ihn bist du nur ein Mädchen im Regen.

Du wolltest alles für ihn geben,

das Wasser perlt von deinen Strähnen,

für ihn bist du nur ein Mädchen im Regen.
 

Und du läufst und du rennst,

und du schreist, weil du denkst

du weißt nicht mal wohin,

diese Welt versteht dich nicht,

Mädchen im Regen.

und du läufst und du rennst,

und du schreist, weil du denkst

du siehst nicht mehr den Sinn,

diese Welt lässt dich im Stich,

Mädchen im Regen.
 

Kalter Wind auf deiner Haut,

die Stadt ins Mondlicht eingetaucht.

Ganz egal was die geschieht,

und ganz egal wie lang du suchst,

wie oft du seinen Namen rufst,

er kommt nicht zurück zu dir. Oh Nein!
 

Sein Gesicht auf falhem Regen

niemand trocknet deine Tränen,

für ihn bist du nur ein Mädchen im Regen.

Du wolltest alles für ihn geben,

das Wasser perlt von deinen Strähnen,

für ihn bist du nur ein Mädchen im Regen.
 

Und du läufst und du rennst,

und du schreist, weil du denkst

du weißt nicht mal wohin,

diese Welt versteht dich nicht,

Mädchen im Regen.

und du läufst und du rennst,

und du schreist, weil du denkst

du siehst nicht mehr den Sinn,

diese Welt lässt dich im Stich,

Mädchen im Regen.
 

(Luttenberger Klug: Mädchen im Regen)
 

Die Menge klatschte, doch mein Blick galt etwas hinter ihnen. Einem riesigen Wolf mit rotem Fell, dessen goldene Augen mich im Visier hatten.

„Sasori“, flüsterte ich, während Tränen meine Wangen hinunterliefen und die Besucher schreiend davon liefen.

Du...?

Grob wurde ich am Arm gepackt.

„SAM, WAS TUST DU DENN? WIR MÜSSEN HIER WEG! DAS IST EIN WOLF UND DER IST… GROß!“ Ich konnte meinen Blick nicht abwenden, doch ließ mich von Temari mitschleifen. Sie hatte Recht! Ich musste weg! Er hätte mich nicht finden dürfen. Nicht jetzt. Niemals! Temari schob mich unter einen hölzernen Vorsprung und verdeckte alles noch sichtbare mit einem schwarzen Lacken.

„Oh- mein- Gott-… die anderen sind entkommen, glaube ich… was ist das? Warum jetzt, wo die Jungs nicht da sind… aber was sage ich… die hätten auch nichts tun können… da kamen eben noch mehr, nicht…“ Ich hielt Temari eine Hand vor den Mund und blickte durch einen Schlitz in dem schwarzen Lacken. Noch weitere Wölfe standen um Sasori. Ein silberner, einer, dessen Fell fast gelb wirkte, einer mit einem fast bläulich wirkenden Fell und einen mit braunem Fell. Erst jetzt sprang ein weiterer Wolf aus dem Dickicht, das direkt vor unserer Bühne lag. Sein Fell war rabenschwarz und er war der größte der Wölfe. Der Alpha! Ich spürte förmlich seine Dominanz. Ich wusste, dass die Wölfe mich hier nicht finden würden, doch Temari würden sie riechen. Nun war ich es, die sie am Arm fasste. Sie nickte, als sie verstand und wir schoben das Lacken beiseite, um loszurennen. Ich wusste nicht, was ich erwartete, doch das was jetzt geschah, das sicherlich nicht. Natürlich witterten die Wölfe uns sofort und wendeten sich uns zu. Sasori reagierte blitzschnell und rannte auf uns zu. Ich wirbelte Temari herum und stürmte mit ihr in eine andere Richtung, doch der rote Wolf schien damit schon gerechnet zu haben, denn er tat uns die Bewegung fast in der gleichen Zeit nach und begrub meine Freundin unter sich. Er trieb seine Zähne in ihren Arm, sodass diese aufschrie.

„NEIN!“ Mit voller Kraft rammte ich den Wolf und stieß ihn so von meiner besten Freundin. Temari landete unsanft auf dem harten Boden und blieb dort regungslos liegen. Sasori hingegen war schnell wieder auf den Beinen und blickte mich an. Wir standen nicht weit von einander entfernt.

Du lässt dich von einem kleinen Mädchen von deiner verfuckten Beute drängen? Memme! Der silberne Wolf kam auf uns zu.

Was regst du dich auch so auf, Saso? Es sind nur Mädchen…“

Das geht dich nichts an, Deidara! Der “gelbe“ Wolf wich zurück. Die Wölfe unterhielten sich gedanklich, da sie in dieser Gestalt nicht miteinander reden konnten.

Was soll dann dieser beschissene Scheiß?! Wieso haben wir unsere reguläre Jagd wegen so zwei verfuckten Mädels abgebrochen?!

Halt die Klappe, Hidan!! Ein Grinsen bildete sich auf meinem Gesicht. Sie alle benahmen sich wie ein altes Ehepaar. Sofort galten alle Blicke mir. Scheiße, ich musste mich zurückhalten.

Ich dachte, du wärst tot… Sasoris Gedanken galten nur mir und nun trat auch der schwarze Wolf zu uns. Seine Augen waren rabenschwarz und mein Herz raste, als er meinen Blick erwiderte.

Wieso bist du nicht zurückgekehrt? Kurz überlegte ich, ob ich antworten sollte, doch dann tat ich es einfach. Trotz allem freute ich mich, Sasori wieder zu sehen.

„Ich hatte meine Gründe!“

Sie antwortet!

Wieso kann sie uns verstehen, verdammte Scheiße?

Tobi mag sie. Vor meinen Augen verwandelte sich der rote Wolf in einen jungen Mann, mit feuerrotem Haar und roten Augen. Er umarmte mich stürmisch und ich erwiderte seine Umarmung. Ich wusste, dass ich nicht bleiben konnte, doch diesen Moment konnte ich genießen. Es war so schön, Sasori wieder zu sehen. Ich hatte nicht mehr daran geglaubt. Auch die anderen Wölfe verwandelten sich nun in Menschen. Der „gelbe“ wurde zu einem hochgewachsenen, dürren Mann mit langen, blonden Haaren, die er teilweise zusammengebunden hatte und dessen Pony tief ins Gesicht hing und so ein Auge verdeckten. Mein Blick wanderte weiter zu dem zweiten Mann. Dieser hatte schulterlange, gräulich wirkende Haare, die er zurückgegelt hatte. Der dritte war etwas kleiner als die anderen, aber im gleichen Alter wie sie, wenn nicht sogar noch älter. Sein Gesicht hatte er hinter einer Maske versteckt, doch ich spürte seinen bohrenden Blick auf mir. Der nächste von ihnen hatte kurze, blaue Haare, von denen ich nicht sahen konnte, ob sie gefärbt waren oder nicht. Der große schwarze Wolf wurde ein schlanker Mann, dessen langen, schwarzen Haare sanft sein Gesicht umrahmten und in dessen schwarzen Augen ich mich zu verlieren schien. Wir konnten unseren Blick nicht voneinander abwenden, ich schaffte es erst, als Sasori mich wieder ansprach.

„Wo warst du? Warum bist du nicht zurückgekehrt?“ Ich schaute ihn nur stumm an. Würde er mir glauben, wenn ich ihm meine Geschichte verriet. Nein, ich würde nichts erzählen. Die Gefahr war einfach zu groß. Plötzlich spürte ich, dass Temari sich langsam regte. Schnell war ich an ihrer Seite und blickte sie von oben herab an. Langsam hoben sich ihre Augenlider und im selben Moment fing sie an, zu schreien, packte mich und zog mich zu sich zu Boden. Das war das Schlimmste, was sie hatte machen können. Durch diese Bewegung spürte ich den bitteren Schmerz an meiner rechten Hüfte und konnte nur knapp verhindern, dass ich schrie. Der Mann mit den wundervollen schwarzen Augen reagierte blitzschnell und fing mich auf, bevor ich den Boden berühren konnte. Sanft stellte er mich wieder auf die Beine.

„Danke…“, murmelte ich.

„Itachi“, stellte sich der Mann vor.

„Deidara!“, rief der Blonde.

„Hidan, verdammte Scheiße“, grummelte der grauhaarige.

„Kisame“, mischte sich der Blauhaarige ein.

„Tobi. Tobi mag nettes Mädchen.“ Dass der Kerl mit der Maske in der dritten Person von sich sprach überraschte mich irgendwie. Eigentlich hatte ich ihn für ziemlich intelligent gehalten und meine Menschenkenntnis ließ mich normalerweise nicht im Stich.

„Wer bist du?“, hauchte Itachi mir ins Ohr, sodass ich eine Gänsehaut bekam. Wieso hatte dieser Kerl nur so eine Wirkung auf mich? Stumm blickte ich in die Runde. Ich brauchte sie nicht. Sasori. Sein Rudel. Ich kam gut allein klar.

„Sie ist meine Schwester. Ihr Name ist Samantha, also eigentlich immer nur Sam. Sie ist von zu Hause abgehauen, da war sie… ich weiß nicht… elf?“ Überrascht starrte ich ihn an, nur um wenige Sekunden später meinen Blick wieder klar werden zu lassen. So war das also…

„Sam, wo…“ Mein Bruder stoppte mitten in seinem Satz, als er vernahm, dass Itachi anfing zu schnuppern. Erschrocken ging ich einen Schritt zurück, doch der Mann mit den wunderschönen Augen folgte mir, bis ich nicht mehr weitergehen konnte, da eine Mauer meinen Weg versperrte. Kurz verweilte sein Blick bei meinen Augen, dann wanderte er tiefer und zog mein Shirt hoch.

„Jetzt willst du mich bei unserer ersten Begegnung schon ausziehen?“, scherzte ich, doch meine Stimme war brüchig. Itachi knurrte kurz und entblößte dann meine Wunde. Als ob sie den Schmerz selbst empfinden würden, sogen sie die Luft ein.

„Wieso… riechst du so?“, fragte Deidara aus dem Hintergrund und blickte mich gierig an.

„Sie ist…“

„Nein, Sasori… Bitte…“, flehte ich, doch Itachi knurrte mich nur noch einmal an. Ich verstummte.

„Sag es!“ Itachis Stimme hallte durch die Luft und ließen Sasori keinen Zweifel mehr daran, dass er sagen musste, was sein Alpha verlangte.

„Meine Schwester ist… eine von uns.“

„Das ist Schwachsinn. Es gibt keine Weibchen“, donnerte Hidan. Doch ich konnte nicht darauf vertrauen, dass sie das glaubten. Ja, ich war eine Werwölfin. Eine geborene sogar. Doch eigentlich gab es das nicht. Frauen waren zu schwach, um verwandelt zu werden und geboren wurden sie auch nicht. Es gab einfach keine Werwölfinnen. Keine… bis auf mich. Ich hatte mir dieses Schicksal nicht ausgesucht und es immer verflucht, seit ich… von zu Hause fort war. Blitzschnell drehte ich mich um Itachi und sprang vor meinen Bruder.

„Ich bin keine von euch! Ich bin alleine. Ganz allein. Also lass mich in Ruhe, Saso.“ Ich machte einen Salto über ihn hinweg, landete gut zwanzig Meter hinter ihm und drehte mich nur noch kurz um. Meine schmerzende Wunde ignorierte ich.

„Lass mich gehen, Bruder. Ich kann nicht hier bleiben… Ich darf nicht… Vergiss mich einfach…“, flüsterte ich.

„Das kann ich nicht!“ Ich wusste, dass Sasori mich gehört hatte. „Ich bin dein Bruder und deshalb ist es an mir, dich zu beschützen. Woher kommt diese Wunde? Wo warst du? Was ist passiert? Vor was hast du solche Angst? Und sag nicht, dass du dich nicht fürchtest, denn ich kann sie riechen… deine Furcht…“ Ich konnte die Wut in seiner Stimme fast schmecken.

„Vergiss mich!“ Mit diesen Worten rannte ich davon. Kalte Tränen liefen meine Wangen hinunter, als mir klar wurde, dass er mir folgte. Er und sein Rudel. Warum war ich nicht vorsichtiger gewesen? Warum musste ich auch bei Vollmond singen? Ich wollte mich verwandeln und wusste, dass auch andere im Wald waren. Warum musste es auch Sasori sein? Ich konnte seine Fragen nicht beantworten. Die Gefahr war zu groß…

Er

Er

~ Danke für die lieben Kommis~ =)
 

Mich verwandeln und rennen. So weit rennen, dass sie mich nie einholen und finden würden. Ich zögerte. Sollte ich meine menschliche Hülle wirklich gegen das dichte, wundervolle Fell eintauschen, das mein zweites Ich schützte. Was hielt mich davon ab? Sasori hatte seinen Kameraden schon von meinem Geheimnis berichtet und so würde ich auch viel schneller vorankommen. Doch seit jener Zeit wollte ich mich nicht mehr vor anderen Wesen verwandeln. Nur noch alleine durch die dichten Wälder streifen und den Wind spüren. Die Wunde an meiner Seite schmerzte und das warme Rot lief unaufhörlich über meine kalte Haut.

„Sam! Warte!“ Sasori schickte seine Gedanken voraus, doch auch so kam er mir immer näher.

„Lass mich! Verschwinde!“ Mein Bruder antwortete nicht. Seufzend musste ich meine Zweifel vergessen und atmete tief ein, was meist das Zeichen dafür war, dass ich endlich meine Wahre Gestalt annahm. Itachi und sein Rudel waren samt meinem Bruder noch relativ weit von mir entfernt, da ich ein sehr schnelles Wesen war. Ich wusste nicht, ob das daran lag, dass ich ein weiblicher Werwolf oder einfach so schnell war.

Die Verwandlung war nicht mehr schmerzhaft. Die ersten ein oder zwei Mal war es das schon gewesen, aber mit der Zeit schien man sich daran zu gewöhnen. Wenn das dichte, schwarze Fell meinen Körper ummantelte und mir riesige Krallen wuchsen. Ich spürte schon die kühle Nachtluft, als ein lauter Knall ertönte und ein schrecklicher Schmerz durch meinen Körper zog. Schreiend landete ich auf dem Erdboden und musste mich sehr beherrschen, um nicht ohnmächtig zu werden. Ein kaltes Lachen ertönte. Ein Lachen, das ich kannte, und das mich zusammenzucken ließ. Schon vor meinem geistigen Auge sah ich seine langen, grauen, zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenen Haare und seine markante Brille. Geschmeidig strich Kabuto mir eine Strähne aus dem Gesicht und kam mir immer näher.

„Niemals, niemals wirst du entkommen. Du gehörst ihm.“ Unwillkürlich ließen seine Worte mich erzittern. Die Silberkugel steckte tief in meiner Schulter, doch den Schmerz spürte ich kaum. Da war nur die Angst. Diese schreckliche, unbändige Angst. Ein Wimmern ertönte und erschrocken stellte ich fest, dass es von mir kam. Jeder, der mich jetzt sah, hätte sich gewundert von einem Menschen ein solches Hundewimmern zu vernehmen. Kabuto lachte und entfernte sich einige Schritte von mir.

„Du bist einfach nur widerlich. Ein widerliches, kleines Stück Dreck.“ Meine Sicht wurde langsam wieder klarer, da mir klar wurde, dass ich auf keinen Fall ohnmächtig werden durfte. Ich erblickte Kabuto, der mit einem widerlichen Grinsen seine Waffe hob. Silberkugeln.

Werwölfe waren starke Wesen. Wir konnten nicht leicht verletzt werden und alle Wunden heilten schnell. Wir waren geschickte, geschmeidige Wesen, deren Sinne so geschärft waren, dass auch schon einige von uns Selbstmord begangen hatten. Und für einen Werwolf gab es nichts Schlimmeres als Selbstmord und nichts Schmerzhafteres. Silber war unsere einzige wirkliche Schwäche. Silber schwächte uns und ließ uns sterben. Silber… genau wie das, das gerade in meiner Schulter steckte und meine Haut verätzte. Kabuto wusste, wie viel Silber ich vertrug. Er wusste fast alles von mir. Er war ein Profi und er liebte es, mich zu quälen und mich leiden zu sehen.

„Links oder rechts?“ Der Grauhaarige zielte abwechselnd auf meine Beine. Ich schloss die Augen und wartete auf den Schmerz, doch nichts geschah.

Zögernd öffnete ich meine Lider wieder und blickte erschrocken auf die breiten Rücken von Kisame und Deidara. Hidan stand links und Tobi rechts neben mir. Sasori erblickte ich einige Meter von mir entfernt und Itachi stand knurrend an der Stelle, an der eben noch Kabuto gewesen war. Dessen Waffe lag am Boden.

„Sam, alles ok?“, fragte mein Bruder, ohne mich anzublicken. Es war nicht gut, dass sie hier waren. Gar nicht gut. Kabuto hatte sie gesehen und das würde nichts als Ärger bringen.

„Sam?!“ Die Stimme meines Bruders war nur ein Knurren und ich brachte nichts als ein kurzes Winseln aus meinem Mund. Erst dann folgte ich den Blicken der anderen. In den Wipfeln eines Baumes stand immer noch Kabuto und grinste. Ich hasste dieses Grinsen!

„Wer ist das?“ Itachis Stimme ließ mich zusammenzucken. Er war das Alphamännchen und deshalb strahlte er, ohne es zu wollen, eine erhebliche Dominanz aus, aber die Wirkung, die er auf mich hatte, war mir neu. Zum Glück musste ich jetzt nicht in seine Augen sehen, denn sonst hätte ich vielleicht wirklich alles verraten. Kabuto lachte. Laut, aber nicht von Herzen. Nein, ich denke nicht, dass er das konnte, denn er hatte nicht einmal ein eben solches.

„Ja Sam, erzähl ihnen, wer ich bin und was es bedeutet, dass ich hier bin. Und vielleicht, meine liebe Sam, bin ich nicht alleine hier, um dich nach Hause zu holen…“ In diesem Moment traten viele schwarze Gestalten mit Gewehren aus dem Gebüsch. Ich kannte ihre Uniformen. Sie wollten mich, doch sie würden nicht vor den anderen zurückschrecken.

„Dort, wo du mich hinbringen willst, ist nicht mein Zuhause…“, zischte ich. Das Lachen des Grauhaarigen wurde lauter.

„Komm freiwillig mit, oder deine Freunde sind tot.“

„Denkst du Weichei wirklich, wir hätten verdammten Schiss vor ein paar Gewehren?!“, schrie Hidan dem Mann auf dem Baum zu.

„Silber…“, murmelte ich und sofort wirbelte Hidan herum.

„Verfuckte Scheiße!“ Fluchen schien seine Lieblingsbeschäftigung zu sein. Aber er hatte Recht. Wir waren eingekreist von Männern, die alle von uns sofort töten würden. Alle… Auch Sasori… Das wollte ich immer vermeiden…



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von: abgemeldet
2009-04-21T16:43:27+00:00 21.04.2009 18:43
Wow das ist echt super geworden da kommen so richtig viele fragen auf das find ich echt klasse ich würd mich riesig freuen wenn du weiter shreiben würdest und omit einpaar fragen beantworten würdest

lg wolfgirl
Von:  bella-swan1
2009-04-21T10:48:15+00:00 21.04.2009 12:48
Hi super Kapi.
freu mich schon drauf wie es weiter geht.
lg.bella-swan1^^
Noch ne Bitte, könntes du mir eine ENS schicken wenn es weiter geht?
Wär echt super .^^
Danke.^^
Von:  XaoiMai
2009-04-20T20:10:14+00:00 20.04.2009 22:10
Hey,

... OMG ... woha das war echt cool das neue Kapitel ... es ist cht sehr spannend geworden ...

... was sind das für Gefühle die sie für das Alpha hat? ... Liebe? ... Zuneigung? ... ??? ...

... Wer sind diese Männer bloß? ... was wollen sie von ihr? ... und was meint er mit zuhause? ...

... Ich habe viel Fragen doch keine Antwort ... und nur du kannst sie mir beantworten ...

Also freue mich auf dein nächstes Kapitel

HDGDL
glg
Mai
Von: abgemeldet
2009-04-20T20:08:42+00:00 20.04.2009 22:08
Heyy.. ich schreib den first komii für dieses kapi...
pls verzeih die rechtschreibfehler, aber es ist schon bisschen spät ><

hey, du bist gemein *dich hau*, an einer solchen stelle aufzuhören ><

schreib schnell weiter :D:D

LG---ChocoLuna---
Von:  XaoiMai
2009-04-19T05:00:03+00:00 19.04.2009 07:00
Hey,

eine voll coole Idee die du da hattest ... deine Schreibstil ist auch sehr guut ... es ist echt sehr spannend geschrieben ...

Ich hoffe du schreibst bald weiter ... würde mich echt riesig darüber freuen :}

SCHREIB WEITER BITTE und GANZ SCHNELL :} BIIIIIITTTTTTTTTTTTE

HDGDL
glg
XaoiMai
Von: abgemeldet
2009-04-14T17:23:01+00:00 14.04.2009 19:23
also ich find die idee voll geil die akas als werwölfe
ich mag sam jetz schon richtig gern
würd mich freuen wenn du bald weiter schreiben würdest

lg wolfgirl
Von: abgemeldet
2009-04-05T20:25:38+00:00 05.04.2009 22:25
heyy :P das is ne spannende Story... Die akas als werwölfe XD

Ich wär gespannt wie du weiterschreibst Oo

aber schnell plzhh <3

LG 100Rainbow


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