Who would be so stupid to love me? von Laury-chan (A journey to true love) ================================================================================ Kapitel 31: KCN --------------- Kapitel 32 „Sasuke?“, fragte ich besorgt. Er hatte sich seit der Anrufbeantworter aufgehört hatte die Nachricht abzuspielen nicht bewegt. Ich hatte auch das komische Gefühl, dass er nicht atmete. Er war an einem anderen Ort als ich und das war verständlich. Selbst ich hatte aufgehört zu atmen und hing meinen Gedanken nach. Mikoto Uchiha angefahren? Wie war das passiert? Ging es ihr gut? War ihr Zustand stabil oder kämpfte sie mit dem Tod? Ich hatte sie bisher nur einmal gesehen und mit ihr gesprochen und das war auch fast ein Jahr her, aber sie war Sasukes Mutter. Was würde ich machen wenn meine Mutter angefahren würde? Austicken. „Sasuke, atme!“, sagte ich eindringlicher und verpasst ihm einen Schlag ins Gesicht. Dies war nicht die Zeit um auszuticken. Das konnten wir machen wenn wir im Krankenhaus waren. „Sasuke, hey! Komm schon. Beweg dich. Wir sollten los.“ Ich schob ihn sachte von mir runter. Dann nahm ich sein Gesicht in beide Hände. Er war immer noch nicht ganz anwesend. „Liebling, sieh mich an.“ Er hob die Augen langsam und sah mir ins Gesicht. Ich hatte immer noch das Gefühl das er weggetreten war. „Hey. Deiner Mutter geht es sicher gut. Wir sollten los um nach ihr zu sehen, ok? Wir stehen jetzt auf, gehen duschen und dann steigen wir ins Auto. Das Konoha Hospital ist nur eine Stunde von hier entfernt und meine Tante Tsunade ist sicher auch gerade dort. Ihr gehört das Hospital so wie unsere High School. Beruhige dich und dann gehen wir, ja?“ Ich nickte schwach und stand dann mit mir auf. Er hatte kein Wort gesagt und das tat er auch in der Dusche. Weder beim Anziehen noch auf dem Weg zum Auto sagte er auch nur ein Wort. Ich nahm ihm den Schlüssel ab und fuhr selbst. In der Verfassung in der er sich befand, würde ich ihn sicher nicht ans Steuer. Er sagte nichts dazu, dass ich fuhr. Es musste ihm wirklich schlecht gehen, wenn er mich ans Steuer seines Autos ließ. Er liebte dieses Ding. Während der Fahrt rief ich meine Mutter an und sagte ihr sie sollte sich um Serena kümmern. Ich würde wahrscheinlich das ganze Wochenende nicht nach Hause kommen. Ihr Beileid für Sasuke sprach ich noch nicht aus. Mikoto war noch nicht tot, hoffte ich zumindest. Ich war drauf und dran Naruto anzurufen, aber letztendlich ließ ich es sein. Vielleicht wollte Sasuke nicht unbedingt, dass alle davon erfuhren was los war. Nach einer halben Stunden sagte er zum ersten Mal etwas. „Hast du eine Sonnenbrille dabei?“ „Warum?“ „Ich gehe mal stark davon aus, dass die Presse vor Ort ist. Vielleicht kommen wir nicht unerkannt ins Krankenhaus...“, sagte er sachlich. Er hatte sich wohl wieder gefangen. Die Presse. Diese Pest hatte ich ja total vergessen. Er würde bestimmt die nächsten Tage fett auf der Titelseite stehen. „Mikoto Uchiha schwer verletzt im Krankenhaus!“ oder auch „Wer ist die Fremde an Sasuke Uchihas Seite?“ Mist. „Wo wir gerade von der Presse reden...Wie kommt es, dass wir in die Stadt gehen können ohne dass du bisher erkannt wurdest?“ „Es ist eine Weile her, dass die ein Foto von mir bekommen haben. Außerdem haben sie keine Ahnung wo ich wohne. Mein Vater, mein Bruder und meine Mutter kümmern sich um die Paparazzi. Deswegen haben wir auch so viele Häuser. Sie wohnen mal hier, mal da. Ist nicht leicht da den Überblick zu behalten.“ Ach so. Unter anderem deshalb wohnte er mutterseelenallein in diesem riesigen Haus. Nun ja, ich bezweifelte, dass man ihn nicht erkennen würde. Ich hatte nicht die geringste Lust mich der Presse als seine Freundin vorzustellen. Genauso wenig wollte ich ewig vor der Tür aufgehalten werden. Ich zückte mein Handy und wählte Tsunades Nummer. Sie ging nach 5 Mal Klingeln ran. Wahrscheinlich lag sie wieder besoffen auf ihrem Tisch. „Hallo?“ „Tsunade, hier ist deine Lieblingsnichte“, begrüßte ich sie herzlich. Ich stellte auf Lautsprecher um. „Hallo Sakura. Im Moment ist es wirklich schlecht. Die Presse rennt mir hier gerade die Tür ein. Wir mussten schon einige Fotografen rausschmeißen...“ Ich unterbrach sie. „Genau deswegen ruf ich an. Ich weiß, dass Mikoto Uchiha bei dir im Krankenhaus liegt. Sasuke Uchiha und ich sind gerade auf dem Weg dahin. Kannst du uns irgendwie reinbringen, ohne dass wir totgestiefelt werden?´“, fragte ich gehetzt, „Und sag mir bitte wie es Mrs. Uchiha geht.“ „Du weißt wo der Hintereingang ist. Ich schick Shizune zu dir runter. Mrs. Uchiha geht es gu...Moment...“ Oh Nein. Sie war betrunken. Wenn die für sie wichtige Information erst jetzt durchgesickert war, dann war sie betrunken. „Erstens ist diese Information vertraulich und zweitens, was macht Sasuke Uchiha bei dir? Ich denke ihr beiden habt euch getrennt...“ „Tsunade, das ist jetzt vollkommen unwichtig. Sag mir bitte wie es ihr geht...“ „Nope, das darf ich nur an Familienmitglieder weitergeben. Du bist wieder mit ihm zusammen? Warum weiß ich nichts davon?“ Mist. Sie versteifte sich auf dieses Thema. Sie würde mir erst verraten was ich wissen wollte, wenn ich ihr sagte was sie wissen wollte. „Tsunade, wir haben wirklich keine Zeit für...“ „Gib mir das Handy, Sakura“, sagte Sasuke ruhig. Ich sah keinen Grund warum ich es ihm nicht geben sollte. „Tsunade, Sasuke will mit dir sprechen...“ Ich gab ihm das Handy. „Hallo Mrs. Senju. Hier ist Sasuke Uchiha.“ „Hallo Sasuke, wie geht es dir denn?“, fragte sie. Ich konnte ihrem Tonfall entnehmen, dass sie alles andere als erfreut war von ihm zu hören. „Ich würde mich bedeutend besser fühlen, wenn sie ihren Sake weglegen und mir endlich sagen wie es meiner Mutter geht“, erwiderte er. Sie war eine ganze Weile lang still bis sie schließlich sagte: „Mikoto Uchiha geht es gut. Ihr Zustand ist stabil und sie ist wach. Dein Bruder und dein Vater sind bei ihr. Soll ich ihr sagen, dass ihr kommt?“ „Das dürfte sie bereits wissen. Danke trotzdem. Sie hatten noch ein paar private Fragen?“, fragte er abschließend. „Nun, einige, aber ich belasse es bei einer. Was hast du schon wieder mit meiner Nichte zu schaffen? Das letzte Mal als ich von dir im Zusammenhang mit ihr gehört habe, lag sie weinend im Bett und weigerte sich zu essen und zu trinken. Wie lange wird es dauern, bis ich gerufen werde weil meine Nichte wegen dir dehydriert?“, fragte sie freundlich. Meine Güte, musste sie immer noch auf dieser alten Geschichte herumhacken? Sasuke antwortete so höflich wie es ihm möglich war. „Sakura und ich führen seit dem College wieder eine Beziehung. Unsere persönlichen Differenzen sind aus der Welt geschafft. Wir müssen uns für nichts rechtfertigen. Ob sie zustimmen, oder ihre Mutter ist uns beiden reichlich egal. Wir haben nicht vor uns bis auf weiteres zu trennen. Und bevor sie fragen, ja wir haben Sex, und zwar genug und wir verhüten. Sonst noch was?“ Das letzte hatte er ein wenig gereizt ins Handy gezischt. Tsunade antwortete nicht. Sie schien am anderen Ende der Leitung bis 10 zu zählen. Ich glaube der Teil mit dem Sex hatte ihr überhaupt nicht gefallen. Als ich mich von Sasuke getrennt hatte, war sie besonders stolz auf mich, dass ich meine Jungfräulichkeit nicht verloren hatte. Ich hatte ihr verschwiegen wie nahe wir dran waren. „Keine Weiteren Fragen“, sagte sie schließlich, „Ich sehe euch dann.“ Sasuke legte auf und reichte mir mein Handy. Ich legte es auf meinen Schoß, da ich nicht wusste wohin damit. „Oje. Sie wird dich bei der nächsten Gelegenheit vergiften...“, scherzte ich um die Stimmung ein wenig zu lockern. Er saß mit verschränkten Armen auf seinem Sitz und rührte sich nicht. „Dann weiß ich ja, dass ich nichts von ihr annehmen sollte.“ Ich bog in den Highway ein und gab Gas. Ich wollte so schnell wie möglich aus diesem Auto raus. Vielleicht wollte ich aber auch an die frische Luft. Sasukes Anspannung machte es mir nicht einfach mich zu entspannen. „Sakura?“ „Ja?“, fragte ich nervös. „Sollen wir uns voneinander fernhalten, als wären wir nur Freunde, oder sollen wir zugeben das wir ein Paar sind falls wir gefragt werden sollten?“ „Wieso fragst du mich das?“ „Weil wir gerade in die Höhle des Löwen fahren. Paparazzi sind überall. Haben sie erst mal ein Foto von uns auf dem wir auch nur ein wenig verdächtig aussehen werden sie uns belagern. Sollen wir es also darauf ankommen lassen, oder stillschweigen?“ Ich überlegte ein wenig. Ich konnte Paparazzi nicht ausstehen. Sie wühlten im Müll bis sie etwas gefunden hatten um dich nieder zu machen. Beziehungen gehen durch so etwas in die Brüche, Menschen werden gedemütigt und gestalkt. „Ich werde ehrlich sein. Ich habe keine Lust auf Fotografen vor meinem Haus, aber ich möchte auch nicht so tun als würden wir beide absolut nichts miteinander zu tun haben. Ich sage wir lassen es darauf ankommen und erklären uns dementsprechend erst wenn sie fragen. Was sagst du?“, erklärte ich. Ich wusste ganz genau, dass es sehr schwer für uns werden würde so zu tun, dass wir nur Freunde sind. Am Ende würden wir im Klo übereinander herfallen und Wände haben bekanntlich Ohren. Außerdem wollte ich das meiner Tante nicht antun. Sie würde das Klo danach bestimmt abreißen lassen. „Ich möchte ebenfalls meine Ruhe vor der Presse. Meine Eltern und mein Bruder haben sich bisher hervorragend darum gekümmert. Wenn sie uns allerdings erwischen sollten, können wir nicht lange schweigen. Je länger, umso mehr werden sie uns nerven, also bin ich derselben Meinung wie du.“ Ich löste eine Hand vom Steuer und legte sie auf seine. Er legte seine andere Hand auf meine. „Deiner Mutter geht es gut und selbst wenn wir von einer Gruppe Journalisten belagert werden, sie werden sofort abhauen wenn sie die geballte Kraft unserer Todesblicke zu spüren bekommen. Wir schaffen das, ok?“ Er nickte und entspannte sich ein wenig. Gut, so hatte ich nur noch ein Problem. Wir kamen kurz darauf beim Konoha Hospital an. Ich parkte und wir schlichen uns durch den Hintereingang. Fürs erste sah ich keine Fotografen. Hoffentlich blieben sie ganz weit weg. Die Tür war nur mit einem Code zu öffnen, den ich Gott sei Dank kannte. Wir betraten das große weiße Haus und stiegen sofort in den Aufzug. So weit so gut. Keiner hatte uns gesehen oder bemerkt. Zimmer 588 war im 5. Stock und da fuhren wir auch hin. Als wir aus dem Aufzug stiegen musste ich mich erstmal umschauen. Das gesamte Stockwerk war komplett leer. Keine rennenden Krankenschwestern, keine Ärzte oder Patienten in Rollstühlen und auch sonst keine Menschenseele war vor Ort. Hatte Tsunade etwa das gesamte Stockwerk räumen lassen? Das letzte Mal als ich so eine Szene gesehen hatte war in einem Horrorfilm. Vielleicht sollte ich wirklich weniger davon sehen. Sasuke und ich suchten den richtigen Flur und fanden schließlich Raum 588. Ich wollte reingehen, aber Sasuke rührte sich nicht von der Stelle. „Hey, brauchst du vielleicht ein wenig Zeit alleine? Ich kann kurz gehen und vielleicht Blumen und eine Vase holen. Oder meine Tante suchen, falls sie nicht schon hier ist...“ Sasuke ergriff meine Hand und schüttelte den Kopf. Er blickte weiterhin zu Boden und sagte nichts. Hatte er Angst davor seiner Mutter entgegenzutreten, oder hatte er Angst vor seinem Vater, der bestimmt auch hier war? Meine Arme schlangen sich automatisch um ihn und zogen ihn an meine Brust. Ich streichelte seine Haare sanft. Er wehrte sich nicht, aber er brauchte ein wenig bis er die Zärtlichkeit und den Trost annahm, den ich ihm anbot. „Ich bin hier“, flüsterte ich, „Ich werde so lange hier sein wie du mich brauchst.“ Er legte seine Hände sanft an meine Hüfte und zog mich näher, ein wenig zu nah vielleicht. „Küss mich...“, flüsterte er so leise, dass ich es fast nicht hören konnte. „Was?“, erwiderte ich ein wenig überrascht und ungläubig zugleich. Wir standen hier vor der Tür zum Zimmer seiner Mutter. Sein Vater war dort drinnen, sein Bruder und wahrscheinlich sogar meine Tante. Wie kam er darauf direkt vor so einer gefährlichen Tür zu knutschen? „Küss mich“, erwiderte er etwas entschlossener. Ich lief puterrot an und sah in eine andere Richtung. Das war mein kläglicher Versuch zu widerstehen. Je verlangender er wurde, umso mehr musste ich wohl versuchen zu widerstehen, was mir aber absolut nie und nimmer gelang. Am Ende bekam er immer was er wollte, allerdings war dies eine andere Situation und ich war deutlich die Vernünftige von uns beiden. „Vielleicht sollten wir das auf später...“ Sag ich doch. Widerstand bei meinem heißen, süßen, absolut unwiderstehlichen Freund war vollkommen zwecklos. Seine Lippen legten sich auf meine und mir blieb sofort die Luft weg. Bei diesem Kuss flogen Schmetterlinge in meinem Bauch, meine Knie fühlten sich an wie Wackelpudding und meine Vernunft nahm ein Luxusschiff in die Karibik und ließ mich völlig allein und machtlos gegen diese süßen Lippen. Ich weiß nicht wie lange wir da vor der Tür standen und uns die Zungen in den Rachen schoben, aber wir wurden von einem Kichern und einem Räuspern unterbrochen. Sasuke und ich lösten uns voneinander und blickten auf meine Tante, die übrigens so aussah als wollte sie Sasuke schlagen und Shizune, die ein wenig rot angelaufen war. „Hallo Ihr beiden. Wir wollten gerade Mrs. Uchiha besuchen. Wollt ihr mitkommen oder vielleicht doch wieder sofort nach Hause fahren und euch wichtigeren Dingen zu wenden?“ Das Lächeln meiner Tante war genauso falsch wie das von Sai und ich konnte schwören, dass ich eine Ader auf ihrer Stirn pochen sah. Um des lieben Frieden Willen hielten Sasuke und ich beide die Klappe und nickten nur. Er nahm wieder meine Hand und ich versuchte mit der anderen vergeblich meine Haare zu richten. Tsunade ließ mir aber keine Zeit mehr dazu. Sie klopfte und öffnete die Tür ohne auf eine Antwort zu warten. Tsunade stellte sich vor das Bett, Shizune folgte ihr. Mein Freund und ich wussten beide nicht so recht wohin, also schlossen wir die Tür hinter uns und stellten uns erstmal zu Itachi. „Habt ja lang genug gebraucht“, meinte er ärgerlich. Ich beachtete ihn nicht, Sasuke warf ihm einen bösen Blick zu. Neben dem Bett stand ein Mann in Designeranzug. Es musste wohl Fugaku Uchiha sein. Seine Söhne sahen ihm sehr ähnlich, obwohl Sasuke mehr nach seiner Mutter kam. Mikoto saß aufrecht in ihrem Bett. Ihr Arm war gegipst worden und sie hatte ein kleines Pflaster auf der Stirn. Sie hing am Tropf, sah aber sonst in Ordnung aus. Sie musste verdammtes Glück haben wenn sie sich nur oberflächlich verletzt hatte. „So, da bin ich wieder Mrs. Uchiha. Es ist alles im grünen Bereich. Ich würde sie gerne über Nacht hier behalten, wenn es ihnen recht ist. Nur zur Beobachtung natürlich. Morgen früh können sie wieder gehen“, sagte meine Tante freundlich. Itachi seufzte, Sasuke entspannte sich noch mehr und Fugaku, der im Übrigen noch kein einziges Mal zu uns hergesehen hatte, verließ den Raum mit einem kurzen Entschuldigung. Wo wollte der denn hin? „So, ich lasse sie dann mal mit ihren Söhnen und meiner Nichte alleine. Shizune wird später kommen und nach ihnen sehen. Klingeln sie wenn sie etwas brauchen.“ Mikoto bedanke sich höflich und lächelte. Sie war zwar ein wenig blass, aber ansonsten war sie noch genauso hübsch wie ich sie in Erinnerung hatte. Sasuke setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett und nahm seine Mutter in die Arme. Ungefragt. „Wie geht es dir, Mum?“, fragte er besorgt. Mum? So nannte er sie doch nie, oder? Sie erwiderte die Umarmung und fuhr mit der Hand durch seine Haare. „Mir geht es gut. Es ist alles ok. Ich habe nur einen gebrochenen Arm, ein aufgeschürftes Knie und eine winzige Platzwunde am Kopf. Es hätte schlimmer kommen können.“ „Es hätte überhaupt nicht so weit kommen müssen. Warum bist du gekommen? Ich hatte dir doch gesagt, dass es mir gut geht...“, sagte er wütend. „Junge, das sagst du immer, selbst wenn du 40°C Fieber hast. Ich wollte lediglich mal vorbeischauen. Und wo bleiben meine Manieren?“, fragte sie sich selbst. Sie löste sich von Sasuke und blickte nun zu mir. „Hallo Sakura. Schön dich wieder zu sehen. Danke, dass ihr so schnell gekommen seid.“ Ich näherte mich dem Bett und schüttelte lächelnd ihre Hand. „Es ist auch schön Sie wieder zu sehen, Mrs. Uchiha“, erwiderte ich ehrlich. Das letzte Mal als ich sie gesehen hatte, waren ich und Sasuke kurz davor Sex im Pool zu haben. Sie hatte mich damals gerettet. „Bitte, nenn mich doch Mikoto. Mrs. Uchiha hört sich so alt an.“ Ich setzte mich auf dem Stuhl neben Sasuke und nannte sie bei ihrem Vornamen. „Du bist Dr. Tsunades Nichte, hab ich gehört?“, fragte sie interessiert. „Ja. Wir sind unbemerkt ins Krankenhaus gekommen, weil ich die Codes kenne. Darf ich Sie fragen, wie das passieren konnte? Itachi sagte am Telefon sie seien angefahren worden...“ Sie sah mich ratlos an. „Angefahren? Itachi was erzählst du für einen Quatsch? Ich bin nur die Treppe runtergefallen, weil ich über meine eigenen Füße gestolpert bin“, erklärte sie perplex. Wenn Blicke töten könnten wäre Itachi auf der Stelle zweimal tot umgefallen. Er hatte uns einen riesigen Schrecken eingejagt. „Sorry, aber ich musste davon ausgehen, dass ihr zu beschäftigt seid und sofort herzukommen, also hab ich mir was dramatischeres ausgedacht...“, sagte er grinsend. Ok, also alles nochmal zum Mitschreiben. Er hatte uns um 6 in der Früh aus dem Bett geholt. Wir hatten beide nicht geschlafen, da wir es die ganze Nacht getrieben haben. Wir sind freiwillig hier hergekommen obwohl, dass auch unangenehm hätte sein können. Und das nur, weil Mikoto die Treppe heruntergefallen war und er dachte wir würden nicht sofort kommen? Man reiche mir ein Messer, eine Axt und eine Pistole zugleich. Ich werde diesen dämlichen Idioten kalt machen. „Itachi, es ist 8 Uhr in der Früh. Sie haben sicher nicht geschlafen, sind fast gestorben vor Sorge und du bindest ihnen eine Geschichte auf, weil du denkst sie kommen nicht. Das ist wirklich unmöglich!“, schimpfte Mikoto mit ihrem ältesten Sohn. „Sorry Mum“, murmelte er und senkte den Kopf. Ich war mir allerdings sicher, dass er über beide Ohren grinste. Dieser blöde Arsch. „Es war wirklich nett von euch sofort zu kommen ihr beiden. Mir geht es gut. Ich muss mich nur schonen. Sasuke, ich komme für die nächsten Wochen nach Hause.“ Mich persönlich störte es nicht, dass sie nach Hause kam , aber irgendwie hatte ich das Gefühl Sasuke kämpfte gerade mit sich selbst um ihr nicht zu sagen, dass sie gefälligst wo anders hingehen sollte. Sasuke POV Ich bin erleichtert und stinkwütend zur Selben Zeit. Meine Mutter war nicht in Lebensgefahr, sie war nur die Treppe heruntergefallen. Itachi hatte mich angelogen. Absichtlich, weil er dachte ich und Sakura wären zu beschäftigt. Anders ausgedrückt dachte er sicherlich wir würden uns lieber durchvögeln als meine Mutter im Krankenhaus zu besuchen. Sie ist meine Mutter! Ich würde in einen Jet steigen, Wasserski fahren, mit Löwen ringen und durch eine Grube Spinnen laufen, wenn es nötig ist um sie zu besuchen, falls sie in Lebensgefahr schweben sollte. Für Itachi würde ich das in diesem Moment nicht machen. Sie hatte nun vor nach Hause zu kommen. Generell hätte ich ja nichts dagegen, aber dieses Mal hieß es ich müsste machen was sie wollte, mich um sie kümmern und brav ins College gehen. Keine Nächte mehr in denen ich mit Sakura die Hauswände zusammenschreien könnte. So ein Mist. Da hatte ich 2 Wochen gewartet und jetzt wurde ich dazu verdammt zu warten bis meine Mutter mal nicht zu Hause war. „Entschuldigen Sie mich kurz...“ Sakura stand auf und verließ das Zimmer. Ich war drauf und dran ihr zu folgen, aber meine Mutter hielt mich auf. Sie packte meinen Arm und sah mich eindringlich an. „Was macht sie hier? Das letzte Mal als ich von dir im Zusammenhang mit ihr gehört habe, hast du dich 8 Wochen in dein Zimmer gesperrt, Sasuke. Wieso seid ihr wieder zusammen?“ Das hörte sich stark nach dem an was Tsunade am Telefon zu mir gesagt hatte. Ich entschied mich dafür ihr alle Details zu geben, bis zu einem gewissen Punkt natürlich. Ansonsten würde sie keine Ruhe geben. „Also zuerst mal, sie ist meine Freundin. Sie ist hier weil sie mich gefahren hat, da ich nicht in der Lage dazu war. Dank diesem Spinner hier – dabei zeigte ich mit meinem Daumen auf Itachi – dachte ich du schwebst in Lebensgefahr, hängst an Beatmungsgeräten und musst operiert werden. Dem ist ja nicht so, also kann ich hier einige Punkte klären...“ Ich entzog ihr meine Hand und setzte einen etwas verbissenen Blick auf. Ich hatte die Schnauze voll, dass die Leute meine Beziehung ständig kritisierten. „Für die 8 Wochen war ich selbst verantwortlich. Ich habe Mist gebaut und sie hat mich verlassen. Wir sind wieder zusammen, weil ich es wollte. Wenn es nach ihr ginge würde sie mich heute noch ignorieren. Sie ist da, selbst wenn ihr es nicht seid. Dad und du, ihr seid nie da gewesen. Ich nehme es euch nicht übel, ihr tut schließlich euer bestes damit es mir gut geht, aber sie ist wirklich bei mir wenn ich sie brauche. Immer. Wir haben heute alles stehen und liegen lassen um dich zu sehen. Sie müsste eigentlich auf ihre Schwester aufpassen, aber für mich hat sie alles stehen und liegen lassen. Etwas, dass ihr nicht oft macht.“ Ich stand auf und bewegte mich auf die Tür zu. Dann drehte ich mich kurz zu meiner Mutter um. Sie sah so aus als wäre sie den Tränen nahe, aber ich zeigte fürs erste kein Mitleid. Es war die Wahrheit. Ich hatte sie nicht angegriffen und ich hatte mich nicht beschwert. Es war schlicht und einfach die Wahrheit. „Es ist mir egal wer gegen unsere Beziehung ist, ob nun ihre Mutter, ihre Tante, oder du, Mum. Ich liebe sie und sie mich...Ich werde mich nicht von ihr trennen, egal was ihr sagt...“ Ich verließ den Raum und lehnte mich draußen gegen die Wand. Das musste schon lange mal raus. Ich hatte vielleicht nicht den geeigneten Moment gewählt, aber es war raus. Erleichterung pur. ~*~ Sakura POV Als ich aus der Toilette wieder kam lehnte sich Sasuke draußen gegen die Wand. Was machte er denn da? Als ich direkt vor ihm stand fragte ich zaghaft: „Ist alles in Ordnung?“ Er nickte und lehnte seinen Kopf an meine Schulter. „Es ist alles in bester Ordnung. Wir sollten vielleicht bald wieder gehen. Sie wird morgen entlassen. Es gibt nichts was wir hier tun können.“ Ich nickte. Es war zwar seltsam, dass er sofort wieder aufbrechen wollte, aber ich hatte kein Problem damit. Ich war müde, genau wie er. „Willst du noch Tschüss sagen?“, fragte ich. Er schüttelte den Kopf und wir machten uns auf den Weg zum Aufzug. Als wir den Gang hinunter liefen kam an uns eine Krankenschwester vorbei. Sie schob einen kleinen Tisch vor sich her. Ein Fläschen mit Pillen stand darauf mit der Aufschrift KCN. Keine Ahnung was das heißen sollte. Da in diesem Stockwerk keiner außer Mikoto war, dachte ich es wäre für sie. Bestimmt ein Schmerzmittel für ihren Arm oder so. Ich beachtete die Schwester nicht wirklich, nur eine Sache machte mich stutzig. Sie trug Stiefel. Keine Krankenschwester die ich kannte trug bisher Stiefel. An ihrer weißen Jacke waren jeweils schwarze Knöpfe, unten an den Taschen. Ich konnte es mir ja einbilden, aber einer dieser Knöpfe sah verdächtig nach einer Linse aus. War das vielleicht ein Journalist? Sasuke drückte auf den Knopf und wir warteten auf den Aufzug der uns an den Haupteingang bringen würde. KCN, KCN, wo hatte ich das schon mal gelesen oder gesehen? In der Biologie/Medizin Vorlesung von Kabuto. Wir hatten nicht unbedingt aufgepasst, aber es ging um giftige Stoffe. Warum sollte eine Krankenschwester giftige Stoffe mit sich rumtragen? Ich sah zu viele Krimis. Ich sollte demnächst nur Komödien sehen. Der Aufzug kam und wir stiegen ein. Sasuke drückte den Knopf für das Erdgeschoss. Die Tür ging langsam zu und da fiel es mir wieder ein. Die Kurzbeschreibung von KCN war farblose Kristalle mit Geruch nach Bittermandeln. Dieser Stoff ist leicht in Wasser löslich und der Siedepunkt liegt bei 1625°C. 125-250 Milligramm von dem Zeug führten in einer Minute zum Tod. Der volle Name von KCN war Kaliumcyanid, besser bekannt als Zyankali. Das war pures Gift. Man solle mich vierteilen wenn ich mir irre, aber Kaliumcyanid war kein Schmerzmittel. Eher ein Ticket ohne Wiederkehr in den Hades. Ich schob die Hand zwischen die Tür und rannte den Gang hinunter. „Sakura! Wo willst du hin?“, schrie Sasuke mir noch hinterher bevor sich die Tür hinter mir schloss. Ich rannte wie noch nie zuvor in meinem Leben. Wenn Mikoto diese Kapseln schluckte, oder das Zeug auch nur gespritzt bekam, dann war sie in einer Minute tot. Gut, dass ich ein gesundes Interesse an Giften gezeigt hatte und meine Tante Direktorin eines Krankenhauses ist. Ich kam schlittern vor der Tür zum Halt und riss die Tür auf. Dabei wäre ich fast auf die Schnauze geknallt, aber egal. Mikoto hatte zwei Kapseln in der Hand und wollte sie wohl gerade schlucken, doch sie blickte verwundert in meine Richtung. Die Krankenschwester war nicht minder geschockt, Itachi blickte nur beiläufig zur Tür. „Sie dürfen das Zeug auf keinen Fall schlucken“, sagte ich völlig außer Atem und kam herein. Ich machte 2 große Schritte durch den Raum und schlug Sasukes Mutter die Kapseln aus der Hand, dann nahm ich mir die falsche Schwester vor. „Ihnen ist schon klar, was KCN bedeutet, oder?“, fragte ich zornig. Ich packte das Fläschen vom Tisch und hielt es vor ihr Gesicht. „Natürlich. Ich bin hier die Krankenschwester, nicht sie.“ Sie war der Frage geschickt ausgewichen. Aber ich ließ nicht locker. „Was sie sind ist ein Paparazzi und eine Mörderin.“ Ich fasste in ihre Tasche und holte eine Kamera heraus. Winzig, aber ich war mir sicher, sie hatte alles gefilmt und gerade saßen ihre Kameraden vor dem Bildschirm und sahen zu wie sie auf frische Tat ertappt wurde. „KCN ist die Abkürzung für Kaliumcyanid oder auch Zyankali. Sie waren gerade dabei Mikoto Uchiha zu ermorden. Versuchen Sie gar nicht erst wegzulaufen, oder ich muss sie außer Gefecht setzen.“ Ich warf die Kamera auf den Boden und stieg drauf. Damit war es mit der Privatübertragung vorbei. „Was?“, fragte ich Itachi entsetzt. „Woher willst du das wissen?“ „Meine Tante ist die Direktorin dieses Krankenhauses und ich habe einen Freund der Medizin studiert. Das ist alles was nötig ist um zu wissen, dass dieses Zeug hier pures Gift ist“, erwiderte ich. Die Krankenschwester machte kehrt und rannte aus dem Raum. Ich rannte hinterher, aber sie lief zu meinem Glück in Sasuke rein. Die beiden fielen. Ich packte ihren Arm und verdrehte ihn auf ihren Rücken. „Ich würde ja gerne sagen Sie sind verhaftet, aber ich bin nicht die Polizei. Sasuke, ruf meine Tante und sag ihr sie soll die Polizei rufen.“ „Was ist hier los“, fragte er völlig planlos. „Später. Mach´s einfach.“ Er machte es und ich hockte mich auf die falsche Schwester. Ich konnte Polizisten verstehen. Es war ein großer Spaß jemanden runter zu halten und ihm seine Rechte mechanisch runter zu labern. Sie wehrte sich weiterhin. Ich nahm auch den anderen Arm und verdrehte ihn. Man stelle sich ein Bild vor. Sagen wir auf dem Bild ist eine Frau zu sehen die gerade im Begriff ist erschossen zu werden. Wer würde man sein wollen? Das Opfer? Oder derjenige der die Waffe hält? Ich persönlich würde lieber die Waffe halten. Ob ich abdrücke oder nicht ist eine andere Sache. ~*~ Meine Tante kam und brachte die Bullen gleich mit. Ich saß immer noch auf der falschen Schwester, draußen auf dem Flur. Ich übergab sie den Polizisten und meine Tante bestätigte was ich bereits gesagt hatte. Das Zeug in dem Gefäß war wirklich Zyankali. Mikoto Uchiha wäre um ein Haar direkt unter unserer Nase vergiftet worden. Sasukes Vater war außer sich. Er fand es ungeheuerlich, dass überhaupt jemand hier reingekommen war. Meine Tante und er hatten eine kleine Auseinandersetzung darüber wie man ein Krankenhaus führt, wobei sie die Oberhand behielt. Tsunade ließ sich von niemandem einschüchtern. Es war eher umgekehrt. Leg dich mit ihr an und du bist tot. Die Polizisten verhörten mich, Itachi, Sasuke und Mikoto selbst. Sasuke konnte nicht viel sagen, er war einfach nur dafür verantwortlich, dass diese Kuh nicht entkommen konnte. Mich fragten sie vor allem woher ich gewusst hatte, was in diesem Gefäß war. Ich musste mehrmals wiederholen, dass es mir erst im Aufzug eingefallen war und ich deswegen zurückgerannt war. Einer der Polizisten war besonders dreist und beschuldigte mich, dass ich das alles geplant hatte um bei der Mutter meines Freundes besser dazustehen. Natürlich. Ich hatte ihr das Bein gestellt, dafür gesorgt, dass sie die Treppen runterfiel und dann eine Journalistin engagiert um sie zu vergiften und das alles während Sasuke mich von oben bis unten durchvögelte. Wow, ich bin ja wirklich ein kriminelles Aas und ein geniales noch dazu. Das von oben bis unten durchvögeln habe ich nicht so erwähnt, aber ich machte ihnen klar, dass ich wohl kaum alles in die Wege leiten konnte, während mein Freund und ich uns mit der schönsten Nebensache der Welt beschäftigten und das wiederum an einem Ort der eine Stunde vom Krankenhaus entfernt war. Danach fragten sie gleich nochmal woher ich wusste was Kaliumcyanid ist. Tsunade mischte sich letztendlich ein und sagte, dass es genug sei, ich war mehr als hilfreich gewesen. Die Bullen verhafteten die Täterin und nahmen sie mit aufs Revier. Die Uchihas und ich blieben alleine in dem Zimmer zurück. Tsunade ließ zwei Polis vor der Tür stehen. Sie wollte keine Risiken mehr eingehen. Mikoto befand sich noch ein wenig unter Schock. Sie lag in den Armen ihres Mannes und starrte ins Leere. Ich konnte es ihr nicht übel nehmen. Ich wäre sicher auch nicht ansprechbar, wenn mich vor kurzem fast jemand vergiftet hätte. Ich, für meinen Teil, lehnte mich an Sasuke während er einen Arm um meine Schulter legte. Itachi war der einzige der alleine im Raum stand. Tsunade war gerade dabei alles in die Wege zu leiten um Mikoto zu entlassen. Wir wollten nicht noch einmal, dass sich eine Krankenschwester mit Gift ins Zimmer schlich. Nächstes Mal war ich vielleicht nicht da um das Gift zu identifizieren. Fugaku würde sich erneut der Presse stellen müssen, da die natürlich bereits Wind von allem bekommen hatten. Itachi, Sasuke, Mikoto und ich würden durch den Hinterausgang verschwinden. Wir mussten nur noch auf Tsunade warten. Die Stille im Zimmer war furchtbar zu ertragen. Ich sah nur angespannte Gesichter und hörte nur ruhiges Atmen. Wir wollten alle so schnell wie möglich weg. Keiner hatte bisher ein Wort gesprochen. Seit die Polizei gegangen war hingen wir wohl alle unseren eigenen Gedanken nach . Für die anderen kann ich nicht sprechen, aber ich wusste genau woran ich dachte. Was wäre passiert wenn ich mich nicht daran erinnert hätte was Kaliumcyanid ist? Oder was wenn es mir erst im Erdgeschoss oder im Auto eingefallen wäre? Sie wäre tot. Fort, kalt und leblos. Wenn es mir zu spät eingefallen wäre hätten wir nur noch zusehen können wie das Gift sie umbrachte. Tsunade und alle Medizin der Welt hätten ihr nicht helfen können. Sie hatte 2 Pillen in der Hand. Das war mehr als nur eine tödliche Dosis. Sie wäre nicht mal in einer Minute gestorben. Wir hätten wohl nur noch ihre Leiche zu sehen bekommen. Wir waren gegangen ohne Auf Wiedersehen zu sagen. Sie war nicht meine Mutter. Im Grunde könnte es mir ja egal sein, aber das war es nicht. Sie war Sasukes Mutter und ich mochte sie. Wie würde ich mich fühlen wenn meine Mutter sterben würde und ich sie verlassen hätte ohne mich zu verabschieden? Ich wäre am Boden zerstört. Ich hatte gar nicht bemerkt wie mir stumme Tränen die Wangen runterliefen. Sie kamen einfach und hörten nicht mehr auf. Ich verstand nicht wie die Uchihas, selbst Sasuke, das so gelassen nehmen konnten. Ich wollte schreien, toben, fluchen und dieser Journalistin das Genick brechen. Ich wollte wissen was der Grund dafür war, dass jemand einen Menschen vor seiner Familie vergiftete. Warum, Weshalb, Wozu? Ich hatte aber nicht die Kraft zu schreien, zu toben und zu fluchen. Das einzige was ich noch machen konnte war mein Gesicht an Sasukes Schulter zu verstecken und zu hoffen, dass nicht noch jemand mit einem Maschinengewehr hier auftauchte. Sasuke hatte durch mein Zittern gemerkt, dass ich weinte. Er zog mich auf seinen Schoß und umarmte mich. Ehrlich gesagt, wollte ich ihn wieder zurückschubsen und ihm sagen er solle sich aufregen, aber ich ließ mich von ihm trösten. Ich wusste nicht wie viel es ihn kostete so intim und vertraut vor seiner Familie mit mir umzugehen. Bei unseren Freunden war es normal. Wir waren alle verliebt und konnte die Finger nicht von unserem Partner lassen, aber ich hatte keine Ahnung wie hoch die Hemmschwelle bei den Uchihas war, also ließ ich zu, dass er mich umarmte. Ihn wegzustoßen würde sicher einen falschen Eindruck machen. Tsunade kam kurze Zeit später herein, gefolgt von Shizune und 2 Polizisten. Sie hatte einen Rollstuhl dabei, die Kerle in den Anzügen waren bewaffnet. Erwarteten die etwa noch einen zweiten Anschlag auf ihr Leben? „Wir sind nun soweit. Mr. Uchiha, gehen sie bitte in die Lobby. Die lokalen Fernsehsender möchten gerne wissen was passiert ist. Mrs. Uchiha, wir werden sie jetzt nach draußen eskortieren...“ Ich bekam nur am Rande mit wie Fugaku sich von seiner Frau verabschiedete und ihr in den Rollstuhl half. Sasuke und ich waren fürs erste sitzen geblieben. Auch Itachi hatte sich noch nicht bewegt. Tsunade kam geradewegs zu mir: „Sakura, du stehst unter Schock. Möchtest du ein Beruhigungsmittel haben bevor ihr geht?“ Stur wie ich war schüttelte ich den Kopf. Ich war ruhig. Ich war nicht ausgetickt, fluchte nicht und tobte auch nicht. Ich war die Ruhe selbst und unter Schock stand ich sicher auch nicht. Tsunade ließ nicht locker und wollte mich unter allen Umständen ruhig stellen. Sasuke nahm ihr die Tabletten schließlich ab und versprach ihr, er würde sie mir später geben. Von wegen. Ich würde dieses Zeug nicht schlucken und Schluss. Als ich aufstehen wollte um mit den anderen den Raum zu verlassen ließ er mich nicht los. Er trug mich den ganzen Weg vom Zimmer zum Aufzug und von da zum Auto. Ich protestierte nicht allzu sehr. Warum auch? Ich hatte sowieso das Gefühl, dass ich nicht wirklich laufen konnte. Im Auto setzten Sasuke und ich uns nach hinten. Itachi fuhr und Mikoto saß im Beifahrersitz. Es war die ganze Fahrt über still im Wagen. Keiner sagte etwas und keiner rührte sich. Auch ich hatte mich von der Ruhe anstecken lassen, saß alleine auf meinem Sitz und starrte ins Leere. Ab und zu zählte ich die Fahrbahnstreifen oder die Bäume an denen wir vorbei fuhren, aber das war nach einiger Zeit äußerst ermüdend. Mikoto war die erste die das Schweigen brach. „Ich glaube ich habe mich noch nicht bedankt, Sakura...“, sagte sie. „Ich danke dir. Ohne dich wäre ich jetzt vermutlich tot...“ „Gern geschehen“, erwiderte ich müde. Weinen hatte diesen Effekt auf mich. „Und ich möchte mich auch bei dir entschuldigen. Ich habe es zwar nicht direkt gesagt, aber ich war nicht wirklich begeistert von der Idee das du mit Sasuke zusammen bist. Es ist nichts persönliches, aber ich dachte du würdest ihn wieder unglücklich machen. Jetzt kenne ich die Wahrheit und es tut mir Leid.“ Ich wusste nicht wirklich was ich davon halten sollte, aber ich zog es vor es auf die leichte Schulter zu nehmen. Meine Mutter hatte gedroht Sasuke zu versenken, meine Tante wollte ihn kastrieren, meine Schwester nannte ihn ständig Macker. Dass sie nicht davon begeistert gewesen war, war also noch super milde ausgedrückt. „Es ist ok. Ich nehme es Ihnen nicht übel. Wir haben schon einiges an Kritik einstecken müssen...“ „Ich kritisiere nicht mehr. Ich denke mein Sohn kann sich glücklich schätzen, dass er dich hat und ich werde dir mein Leben lang dankbar sein.“ Dieses Gespräch war mir ein wenig zu emotional. Ich versuchte es auf eine andere Bahn zu lenken. „Das ist wirklich nicht nötig. Seien Sie mir so lange dankbar bis ich ihr bestes Porzellan auf den Boden fallen lasse. Dann denke ich können Sie aufhören mir dankbar zu sein...“ Es klappte. Sie lachte. Ein helles, freudiges und fröhliches Lachen. Das war viel besser als das Schweigen oder das Emo-Gelaber. ~*~ tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)