Blood and Desire: Bittersweet von Sachie ================================================================================ Kapitel 9: Lüge --------------- Schweigend hatten Itachi und Kisame das ausgelöschte Dorf hinter sich gelassen. Der Fischmensch hatte sich nicht zurückgehalten, als er sich die Zeit vertrieben hatte. Die Akatsuki-Mitglieder hatten sich nach Norden gewandt, waren auf dem Weg zu einem Unterschlupf ihrer Organisation. Sie waren schon eine ganze Weile unterwegs, als sie den Weg verließen, dem sie folgten, um am Wegesrand eine Pause einzulegen. »Kann es sein, dass du über etwas nachdenkst, Itachi-San?« erkundigte sich die hünenhafte Gestalt, während er sein Samehada mit einem Grinsen in den Boden rammte. Der Uchiha hatte sich nicht anders verhalten als sonst, seine ausdruckslose Miene verriet seinen Gemütszustand nicht und seine Körperhaltung war wachsam, aber ruhig. Sein blutroter Blick verbarg seine Gedanken, doch konnte Kisame eine gewisse Spannung um den Jüngeren spüren. Sie waren lange genug Partner, dass er Itachis nicht nach dem beurteilte, was er zeigte, sondern nach dem, was ihm umgab. »Ich habe Aufzeichnungen über ein Jutsu gefunden, das hilfreich werden könnte. Allerdings sind sie unvollständig, sowohl die Anwendung als auch die Wirkung ließen sich in der kurzen Zeit nicht entschlüsseln. Dennoch halte ich es nicht für unmöglich«, kam die Antwort und der Blick seines Sharingan wanderte zu dem Blauhäutigen. »Wieso hast du sie nicht einfach mitgebracht?« »Es geht um ein geheimes Jutsu der Uchiha.« Mehr brauchte Itachi nicht sagen, denn der Kiri-Nin wusste, wie wichtig ihm der Clan und gerade dessen Geheimnisse waren. Wieso sonst würde er die Verstecke immer alleine aufsuchen? Mehr noch, er kannte den anderen gut genug, um zu wissen, dass er keine Problematiken ansprach, für die er keine Lösung hatte. Neugierig funkelten seine kleinen Augen den anderen an, ohne dabei seinen Blick direkt zu erwidern. Auch wenn der 23-Jährige seine Fähigkeiten gut unter Kontrolle hatte, schaute man ihm besser nicht zu lange in die Augen. Es konnte doch vorkommen, dass man etwas Falsches sagte. »Die Gegend ist ruhig, wir sind weit weg von versteckten Dörfern, es stellt kein Risiko dar, wenn du alleine weiter gehst und ich mich mit den Aufzeichnungen befasse. Im Kampf gegen die Konoha-Nin könnte es von Vorteil sein. Es sollte nicht zu lange dauern«, erklärte Itachi seine Idee kurz, musste jedoch nicht erwähnen, dass er währenddessen lieber ungestört war. Wie sollte er sich auf seine Arbeit konzentrieren, wenn sein Partner gelangweilt in dem Versteck lungerte? Während er den Älteren davon in Kenntnis setzte, hatten sich seine Gedanken mit denen ihres Anführers verbunden, um nicht alles wiederholen zu müssen. Prüfend wanderte sein Blick gen Himmel. Die Sonne neigte sich dem Horizont zu. Sie waren schon eine Weile unterwegs gewesen und vor Einbruch der Dunkelheit würde er es nicht bis zum Versteck schaffen. Allerdings war er niemand der sich davor fürchten brauchte, in einem dunklen Wald umherzuspazieren. Es dauerte eine Weile, eher er eine Antwort bekam, doch fiel sie positiv aus. Wenn sie dadurch ihre Chancen im Kampf gegen Konoha, die schon einige empfindliche Treffer gelandet hatten, verbessern konnten, würde er nicht ablehnen, auch wenn es für Akatsuki ungewöhnlich war, alleine zu agieren. Zufrieden damit löste er die Verbindung und erhob sich von dem Gras, auf dem sie sich niedergelassen hatten. Ohne viele Worte verabschiedeten sich die beiden, denn je schneller der Dunkelhaarige mit seinen Nachforschungen begann, umso besser war es. Da er auch nicht wusste, wie viel Zeit ihm gelassen wurde, wollte er diese auch nicht verschwenden. Es gab keinen Wald, in dem er sich unbemerkt fortbewegen konnte, so war er gezwungen, der Straße zu folgen, was sich auf seine Geschwindigkeit auswirkte. Gemächlichen Schrittes folgte er dem Weg, nutzte die Gelegenheit, um seine Gedanken zu ordnen. Sein Entschluss war töricht, er hatte Akatsuki belogen, weil er sich lieber um seinen jüngeren Bruder kümmern wollte. Ihn ließen die Ereignisse nicht los, Sasukes Erzählung über sein erstes Mal, die Ereignisse auf der Lichtung, die alles wieder zum Vorschein gebracht hatte. Seine aufgewühlten Gefühle. Für Itachis Verhältnisse war es unlogisch, er riskierte alles zu zerstören, woran er zehn Jahre gearbeitet hatte. Und doch erinnerte er sich überdeutlich an den Schmerz, den Sasuke quälte und den er für kurze Zeit gezeigt hatte. Er hatte den 18-Jährigen in das Versteck gebracht, ihn in neue Kleidung gehüllt und ihn auf dem Bett ausruhen lassen. Vorsichtshalber hatte er die Tür und das Fenster versiegelt, damit er nicht fliehen konnte. Stundenlang hatte er darüber nachgedacht, wie er sich am besten verhalten sollte. Wäre es ein Kampf gewesen, den der junge Shinobi schwer verletzt überstanden hätte, hätte er sich nicht darum gekümmert. Doch ihm war etwas geschehen, dass mehr die Seele als den Körper zerstörte und wer wusste besser, als er selbst, wie sensibel der Junge sein konnte? Er hatte ihm helfen müssen, ein innerer Drang hatte sich dagegen gewehrt, ihn einfach in Ruhe zu lasen. Er hatte eine Antwort haben wollen. Hatte er deswegen so schnell aufgegeben, weil ihm das Erlebnis nicht unbekannt war? Das Sasuke es ihm nicht einfach machen würde, war abzusehen gewesen, doch Itachi konnte nicht weniger stur sein und er wusste, dass er ihn in eine Ecke drängen musste, wenn er wissen wollte, wie der Jüngere wirklich damit umging. Mit der Provokation, dass er es gewollt hatte, war es ihm gelungen und er hatte bemerkt, dass den jungen Uchiha das nicht so kalt ließ, wie er sich selbst vielleicht eingeredet hatte. Der Chunin hatte gemerkt, wie wichtig seinem jüngeren Bruder die Nähe gewesen war, einfach aufgefangen zu werden. Nicht alleine mit der Verwirrung zu sein, wieso ihm das schon wieder passieren musste. Sich jemanden anvertrauen zu können, ohne den anklagenden Blick auf sich spüren zu müssen, dass er über sich ergehen ließ. Die Sonne war gerade untergegangen, als Itachi ein Dorf nördlich des Waldes erreichte, in dem sein Ziel lag. Da er nicht davon ausging, dass Sasuke sich dort immer noch aufhielt, konnte er die Nacht auch hier verbringen und in Erfahrung bringen, ob er nicht sogar hier vorbei gekommen war. Als ehemaliger ANBU-Truppenführer wusste er, wie er Personen aufspüren konnte. Wenn sein Bruder seinen unbestimmten Weg weiter folgen würde, einfach durchs Land reisen, um zu trainieren, dann würde er Proviant und Dinge des täglichen Bedarfs brauchen, die ihm der Wald nicht bieten konnte. Soweit er wusste, lag dieses Dorf am nähsten, also war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der 18-Jährige hier vorbei gekommen war. Der Dunkelhaarige folgte der Hauptstraße, bis er ein Gasthaus fand, in dem er Nacht verbringen konnte. Von der Hausherrin bekam er ein freies Zimmer zur Verfügung gestellt, das er sich kurz ansah, seinen Mantel an einem Kleiderhaken hängte und wieder zurück in den Schankraum ging. Er war unauffälliger, wenn er nicht das Erkennungszeichen der Akatsuki trug. Auf den Ring würde kaum jemand achten. Während er sich etwas zum Essen bringen ließ, dachte er über seine nächsten Schritte nach. In Sasukes Zustand würde er nicht weit kommen, ihm war bewusst, dass der Kleine sich durch Training ablenkte und davon ausgehend, dass ihn die jüngsten Ereignisse noch beschäftigten, würde er eine Weile trainieren müssen. Das erhöhte die Chancen, dass er vielleicht doch noch in dem Versteck war. Oder er hatte sich wieder auf den Weg gemacht, dann würde er hier im Dorf vielleicht an Informationen kommen, danach würde es mühsam werden seine Spuren zu finden. Auf alle Fälle würde er morgen ein paar Leute befragen und in dem Versteck nach Anhaltspunkten suchen. Etwas in ihm weigerte sich, den Jungen jetzt im Stich zu lassen. Das Essen kam und Itachi schob die Gedanken beiseite, betrachtete lieber die Gäste im Schankraum. Soweit er erkennen konnte, hielten sich keine Shinobi hier auf, was die Sache leichter machte. Er konnte sich freier bewegen und lief nicht Gefahr gleich angegriffen zu werden. Die Tür ging auf, und noch bevor der 23-Jährige aufsah, wusste er bereits, dass seine Suche ein Ende hatte, bevor sie überhaupt angefangen hatte. Der Blick seiner schwarzen Augen wanderte zu dem 18-Jährigen, der das Gasthaus betreten hatte, und in dessen Augen spiegelte sich erst Verwunderung, dann Verwirrung. Unschlüssig blieb er in der Tür stehen. ~~~ Bisher waren die Kapitel eigentlich nur Vorspiel, jetzt kommen wir zum Hauptteil. Jedenfalls kann man das Kapitel als eine Art Prolog zum Hauptteil sehen. Immerhin haben wir ein Problem gelöst, Sasuke und Itachi hätten Zeit für einander, wenn sie denn wollen. Wie schnell die nächsten Kapitel kommen, kann ich nicht sagen, mir ist ein neues Buch in die Hände gefallen und das will auch gelesen werden ^^' Ich werd mir aber Mühe geben, die Geschichte nicht zu vernachlässigen und die nächsten Kapitel werden besser, versprochen. *von dem Kapitel nicht ganz überzeugt bin* An dieser Stelle gilt mein ganz herzlicher Dank: Tara-San Ich freu mich, dass du auch hier etwas Leben in die Review-Welt bringst ^.^ Ich lese deine Kommis immer gerne ^.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)