Blood and Desire: Bittersweet von Sachie ================================================================================ Kapitel 17: Entschluss ---------------------- Ein glückliches Lächeln erhellte die Züge des erledigten Jungen, der sich an seinen Bruder kuschelte. Die Nachwirkung ihrer Zweisamkeit hüllte ihn ein und entführte ihn langsam ins Reich der Träume, wie Itachi zufrieden zur Kenntnis nahm. »Das sollten wir wiederholen«, nuschelte der 18-Jährige schon halb im Schlaf. Der ältere Uchiha erwiderte nichts, beobachtete den Kleinen noch eine Weile und strich ein paar verschwitzte Haarsträhnen aus seiner Stirn. Ein entschuldigender Ausdruck hatte sich in seine schwarzen Augen geschlichen. »Es tut mir leid, Sasuke. Es wird kein nächstes Mal geben«, flüsterte er dem Jungen in seinen Armen zu, der die Worte nicht mehr wahrnahm. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, stieg Itachi aus dem Bett, deckte den Schlafenden ordentlich zu und verließ das Zimmer, steuerte ein kleines Badezimmer an, wo er sich eine Dusche gönnte, um die verräterischen Spuren von seinem Körper zu waschen. Es war ein Fehler gewesen. Er hätte sich nie darauf einlassen dürfen. Das war dem 23-Jährigen von Anfang an klar gewesen und doch hatte er nicht widerstehen können. Seine Gefühle zu dem jungen Ninja waren zu stark gewesen, hatten ihn übermannt. Ihn, der sonst die Selbstbeherrschung in Person war und dennoch gegen die Kraft der Liebe nichts ausrichten konnte. Liebe machte blind und vermutlich war es das Gefühl, dass Shinobi am ehesten zu meiden hatten. Eine der ersten Regeln, die man lernte, besagte, dass man Gefühle nicht zulassen durfte und genau diese Regel hatte das Genie des Uchiha-Clans zu seiner Natur gemacht. Nie war es jemanden gelungen hinter die emotionslose Fassade zu blicken, die er wie eine Mauer um sich aufgebaut hatte. Nicht seine Eltern, sein Vater, der sich sicher war, den Clan im Griff zu haben, der nie bemerkt hatte, dass sein eigener Sohn mehr für das Dorf arbeitete. Seine Mutter hatte sich liebevoll um die kleine Familie und den Haushalt gekümmert, hatte ihrem Mann den Rücken gestärkt, damit er sich auf die Clan-Politik konzentrieren konnte und die Grenzen akzeptiert, die ihr ältester Sohn gezogen hatte. Seine Kameraden hatten ihn als arrogant empfunden, hatten neidisch und beeindruckt zugleich seine Fähigkeiten gesehen. Die Lehrer auf der Akademie waren stolz darauf gewesen ihn ihren Schüler nennen zu können, der alles, was ihm beigebracht wurde, sofort hatte umsetzen können. In der ANBU hatte er sich schnell einen Namen gemacht, sein Aufstieg zum ANBU-Truppenführer war von Anfang an nur eine Frage der Zeit gewesen. Nicht nur durch die Vorteile, die sich der Rat Konohas davon versprochen hatte, sondern auch durch sein Talent. Als Uchiha hatte er früh das Sharingan zu beherrschen gelernt, später war es ihm sogar gelungen, das Mangekyo Sharingan zu erhalten und es hatte kaum einen Plan gegeben, den er nicht perfekt hatte ausführen können. Er wusste, dass viele sich fragten, ob er überhaupt eine Schwäche hatte. Und dabei war sie so offensichtlich gewesen. Es hatte jemanden gegeben, der ihm wichtiger war, als sein eigenes Leben. Jemanden, der die kalte Mauer mühelos hatte einreißen konnte. Jemand, der die fürsorgliche und freundliche Seite an ihm kennen gelernt hatte. Sasuke Uchiha. Es hatte ihn nicht gewundert, dass er gewesen war, der über all die Jahre hinweg sein Herz erobert hatte. Nicht, dass der Jüngere Versuche unternommen hatte, seine Liebe zu gewinnen, sie war all die Zeit über wie eine Pflanze gewachsen, um die man sich nicht kümmern brauchte. Und es war Itachi immer gelungen, diese Pflanze als Geheimnis in sich zu hüten, nie wäre jemand auf die Idee gekommen, was für starke Gefühle er für seinen Bruder hegte. Er hatte sie immer gut ignorieren können, bis zu dem Tag, an dem er beobachtet hatte, wie sich ein anderer an Sasuke vergriffen hatte. In diesem Moment hatte die Pflanze ihre Ranken ausgesandt, hatte ihn völlig in ihre Gewalt genommen und ihm zu einem Handeln verleitet, das nicht seinem Wesen entsprach. Er hatte Akatsuki belogen, um sich um den Kleinen zu kümmern, auch wenn es nicht ganz ungefährlich war. Und er hatte dem Impuls nachgegeben, dem Schwarzhaarigen zu zeigen, was er für ihn empfand, in dem er mit ihm schlief. Wenn er so weiter machte, wenn er sich wohlmöglich sogar auf eine Beziehung mit dem Jungen einließ, dann würde er seine Schwäche offen zeigen. Egal, ob sie versuchten ihre Beziehung geheim zu halten, früher oder später würde es jemand herausfinden. Und das würde Sasuke in Gefahr bringen. Es gab Gegner, die dem jüngeren Ninja durchaus gefährlich werden konnten, trotz seiner Fähigkeiten und Itachi konnte nicht immer auf ihn Acht geben. Das heiße Wasser lief prasselnd über seinen muskulösen Körper, während der Chunin nach dem Shampoo griff, und begann seinen Körper einzuseifen. Der Sex hatte ihn erschöpft, wenn auch nicht so ausgelaugt, wie den Jüngeren. Nach allem, was Sasuke erlebt hatte, konnte er ihn nicht enttäuschen und heimlich verschwinden, noch eine Enttäuschung in Verbindung mit dem Beischlaf konnte er ihm nicht antun. Er war froh gewesen, dass sie so weit gekommen waren, dass der 18-Jährige sich nicht von seinen Erinnerungen hatte beeinflussen lassen. Er selbst war bemüht gewesen, ihm keine Zeit zum Nachdenken zu lassen. Hätte er sich nicht fallen gelassen, hätte der Dunkelhaarige ihn zu nichts gezwungen, doch jetzt konnte er sich vorstellen, dass der Genin die Schatten seiner Vergangenheit bewältigen konnte. Nicht verdrängen, denn das würde ihn über kurz oder lang nur innerlich auffressen, sondern wirklich verarbeiten. Leicht würde es nicht werden, aber sie konnten es schaffen. Und nebenbei konnten sie trainieren, es gab sicherlich noch den ein oder anderen Trick, den er dem Jüngeren beibringen konnte. Auf alle Fälle würden sie an seiner Ausdauer arbeiten müssen. Itachi spülte den weißen Schaum, der ihn bedeckte, sorgsam ab und stieg aus der Dusche, trocknete sich ab, während er in Gedanken schon einen Trainingsplan erstellte. Je eher sie zu einem normalen Alltag fanden, umso besser war es für sie beide. Nur mit einem Handtuch um die Hüfte durchquerte der Uchiha zielstrebig die verwirrenden Gänge und gelangte zu seinem Zimmer. Dort schlüpfte er in eine bequeme Kleidung und setzte sich im Schneidersitz auf sein Bett. Er schloss die Augen und atmete konzentriert ein und aus. Durch die Meditation konnte er die Müdigkeit bekämpfen, die in seine Glieder kroch wie ein kalter Nebel. Er hätte schlafen können, aber es gab zu viel, um das er sich noch kümmern musste. Wenn Sasuke aufwachte, würde er sicherlich Hunger haben, außerdem durfte er sein eigenes Training nicht vernachlässigen und die Schriftrolle auf seinem Schreibtisch verlangte ebenfalls nach Aufmerksamkeit. Er hatte tatsächlich Aufzeichnungen über ein Jutsu gefunden, das er noch nicht beherrschte und so hatte er Akatsuki nicht völlig belogen. Die Meditation gab ihm zusätzlich die Gelegenheit seine Gedanken zu ordnen und die Organisation war noch ein Punkt, der gegen eine feste Beziehung sprach. Er konnte ihr nicht ewig fernbleiben und sich nur ab und zu heimlich treffen zu können bedeutete eine ziemliche Belastungsprobe. Auf alle Fälle würden sie darüber reden müssen, denn eine endgültige Entscheidung konnte er nicht über Sasukes Kopf hinweg treffen. Die jüngsten Ereignisse hatten ihn gelehrt, dass es einen Fehler war, einen Plan auszuarbeiten, wenn es zu viele Faktoren gab, die man nicht berücksichtigten konnte. Eine halbe Stunde verhaarte er regungslos auf dem Bett, konnte fühlen, wie neue Energie ihn ausfüllte und die Müdigkeit vollständig verdrängte. Er erhob sich von dem Bett und ging in die Küche, wo er etwas zum Abendessen vorbereitete. Sasuke würde schon alleine wach werden und ihn zu wecken war schon immer ein Fehler gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)