Wenn das Verlangen zu groß wird von Hykaru (Pair: AsuxShika) ================================================================================ Kapitel 2: Alles in Ordnung bei dir, Asuma? ------------------------------------------- Asuma Sarutobi hatte die Wahl. Solch eine Situation würde ihm nie mehr geboten. Er könnte jetzt seinen Spaß haben, sein Bedürfnis befriedigen. Sein Begehr lag vor ihm. Schlafend. Hilflos. Unwissend. Möglicherweise in einem Traum ohne Qualen, ohne Leiden und ohne IHN. Einem Mann, der sich seinen Spaß mit einem Minderjährigen ausmalte, der überhaupt solch einen Gedanken in Betracht zog. Wie Pervers. Erbärmlich. Und diese ganze Verwirrung nur wegen eines Gedanken. Einem Gedanken, unterstützt von einem starken Verlangen, es zu tun. Aber wäre das richtig? Wäre er mit dem Ergebnis glücklich? Würde sich etwas zwischen ihnen ändern? Wahrscheinlich schon. Könnte er damit leben? Widerwillig ließ er von Shikamaru ab, hatte damit vielleicht seine einzige Chance verloren, diesen jungen Körper jemals richtig zu spüren. Es war besser so. Er hatte den anständigen Weg genommen, die womöglich richtige Entscheidung getroffen. Eine Ablenkung war nötig. Asuma stand hastig auf, fuhr mit seiner Hand durch sein kurzes Haar, suchte andere Gedanken. Normale Gedanken. Der Sarutobi griff zu seinem Handy auf dem Tisch, wählte eine Nummer und wartete ab. Währendessen zündete er sich eine Zigarette an und ließ diese im rechten Mundwinkel stecken. Nach kurzer Zeit nahm endlich jemand ab. »Hier bei Familie Nara. Mit wem habe ich das Vergnügen?« Es war klar, wer sich da am anderen Ende der Leitung befand. Der leicht genervte Tonfall und dieser Sarkasmus von Shikaku war immer wiederzuerkennen. »Hier Asuma Sarutobi. Ich entschuldige mich vielmals für die Störung zu dieser späten Zeit.« Ungefähr zehn Minuten später war das Gespräch mit Shikamarus Vater erfolgreich beendet. Also konnte der Nara noch länger in seiner Gegenwart bleiben. Ob das nun gut oder schlecht war - davon sah der Jonin erstmal ab. Asuma war erleichtert, atmete zufrieden aus und stand wieder mit der Zigarette im Mundwinkel da. Hatte nichts zu tun. Wieder kein Zeitvertreib. »Wer war das am Telefon, Asuma?« Ruckartig blickte der Angesprochene zu dem wachgewordenen Shikamaru. Dieser richtete sich langsam auf - einzelne Strähnen hingen ihm im Gesicht. Im Kontrast zu seinen dunklen Haaren wirkte seine Haut sehr blass und ungesund. Die Lippen, über welche Asuma vor nicht all zu langer Zeit drüber gestrichen war, waren ebenfalls sehr farblos und setzten keinen Akzent. Wie schwach der Körper Shikamarus aussah. Auf eine besondere Art und Weise erotisch. Was würde der Sarutobi nur dafür tun, diesen Jungen morgens in seinem Bett aufzufinden. Nach einer langen Nacht. Lächelnd. Erfreut mit dem Gedanken bei Asuma zu sein. Ihn in den Armen zu halten und zu wissen, dass er der Einzige in seinem Leben war. »Das war dein Vater. Du bleibst heute hier ... über Nacht. Ich will dir nicht zumuten, jetzt noch nach draußen zu gehen.« Abwesend nickte der junge Nara, saß da mit hängenden Schultern und müden Augen. »Hunger?« Asuma stand nun an der Küchentür, sein Blick auf Shikamaru gerichtet. Die herbeieilenden Vorstellungen verdrängend kämpfte er um körperliche und geistige Kontrolle. »Hn ...« Eine Bestätigung. Mit einem Lächeln betrat der Sarutobi die aufgeräumte Küche. Am Herd angekommen musste er feststellen, dass der Topf leer war. Nur noch kleine Mengen der scharfen Soße klebten am Behälterrand. Also kein Curry. Bei der Annahme, dass Choji den Rest aufgefuttert hatte, lag er gar nicht so falsch. Die Küchenschränke waren nicht besonders gefüllt. Die Auswahl an Nahrungsmitteln war dementsprechend übersichtlich. Zum Einkaufen war keine Zeit mehr. Zur Nachtzeit hatten alle Geschäfte geschlossen. Nun musste er schauen, mit was er seinen Gast bekochte. Mit was konnte er punkten? Asuma stöhnte. Die ganze Sache verlief nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Überhaupt nicht. Nicht nur, dass sein Verstand wegen Shikamaru durchzudrehen begann und er nichts dagegen tun konnte. Auch das gemeinsame Beisamensein hatte er sich erfolgreicher ausgemalt. Wie hatte er nur über diese Beziehung gedacht? Wie hätte sie anfangen sollen? Ein einfaches ‘Ich liebe dich.’ oder ‘Komm, lass uns ein Paar sein.’ konnte nicht klappen. Nicht zwischen ihnen. Nicht zwischen zwei Männern. Das konnte nicht gut gehen. Der Sarutobi stützte sich am Herd ab, ließ seinen Kopf hängen und grinste. Lachte tief in sich hinein. Eine idiotische Denkweise. »Alles in Ordnung bei dir, Asuma?« Die Stimme des jungen Naras kam aus unmittelbarer Nähe. Neben ihm blieb Shikamaru stehen. »Hat sich so angehört, als ob es Probleme gäbe ... mit dem Essen? Hat sich Choji am restlichen Abendessen vergriffen?« Im Kommentar Shikamarus lag Aufmunterung. Das konnte der Sarutobi gut gebrauchen. Und das er diese von der Person, von der er es hören wollte, vernahm, machte ihn glücklich. Zufrieden. »Wie wäre es mit einer einfachen Nudelsuppe? Die ist schnell zubereitet und schmeckt ausgezeichnet.« Ein Lächeln schmückte das entspannte Gesicht Asumas. Sofort fing der ältere Mann mit der Zubereitung an. Er breitete die benötigten Speisen auf der Arbeitsfläche der Einbauküche aus. »Willst du mir zur Hand gehen, Shikamaru?« Es war nicht so, wie es sich Asuma gedacht hatte. Also musste er etwas dafür tun, damit sich die Situation besserte. Ohne eine Antwort - ohne eine Bestätigung - nahm der Junge eine Schürze vom Haken an der Wand, hängte sie sich um und fing an, das Gemüse zu waschen, genau so, wie es sich gehörte: gründlich und gewissenhaft. Auch der Sarutobi ging seinen Aufgaben nach, doch war dieser von dem Aussehen seiner nun noch reizenderen Kochhilfe abgelenkt. Shikamaru mit Schürze und dann noch dieser gelangweilte, schon nah an dem genervten Gesichtsausdruck heranreichend. Sie mussten sie nicht einmal absprechen, wer welche Aufgaben übernahm. Die harmonische Zusammenarbeit der zwei im Team Asuma zeichnete sich hier außerordentlich gut ab. »Die Nuddeln sind gleich fertig und das Wasser kocht auch schon. Wie weit bist du mit dem Gemüse?« Ein kurzer Blick rüber zu dem Nara verriet ihm, dass er Schwierigkeiten mit dem Schneiden des Suppenschmucks hatte. Lauch und Karotten waren sorgfältig in kleine Scheiben und Würfel gehackt. Schwerpunkt waren die Zwiebeln. »Komm, Shikamaru. ‘lach’ Ich helfe dir dabei.« Der Sarutobi atmete tief ein, trat hinter seinen Schüler und griff diesen behutsam an den Armen. Ihm über die Schulter schauend fuhr er an dessen Armen entlang zu dessen kleineren Händen. Langsam ließ er seine über die Haut des Jungen gleiten. Ohne einen Kraftaufwand umschloss er sanft die Hände Shikamarus mit seinen Eigenen und fingen gemeinsam mit dem Schneiden an. Synchron. Als wären sie eine Person. Zusammen ging das Schnippeln schnell von der Hand. Asuma genoss die körperliche Nähe zu Shikamaru und lebte dieses wohltuende Gefühl mit vollem Bewusstsein aus. Ihre Körper - so nah aneinander. Der Junge in seinen Armen. Als wäre einer seiner Wünsche in Erfüllung gegangen. Einfach unbeschreiblich schön. Und doch wollte er mehr. Nicht nur seinen Körper berühren dürfen. Er wollte seinen Puls und seinen Herzschlag spüren, seine Lippen auf die seinen legen und jedes Erbeben Shikamarus in sich aufnehmen. Ihn voll und ganz in seinem Besitz haben. Aber auch Shikamaru schien dieser Umgang mit seinem Sensei zu gefallen. Diese Unbeschwertheit. Diese Leichtigkeit, wie sie miteinander umgehen konnten. Keine Probleme. Das gemeinsame Essen verlief reibungslos. Genau wie alle anderen davor auch. Sie sprachen über rein formelle Sachen, dabei war ein großes Augenmerk auf das heutige Training gerichtet, an dem Asuma einiges herumzumeckern hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)