Contrasts von Seira-sempai (The difference between us) ================================================================================ Kapitel 21: Von Liebe, Pizza und Entführungen --------------------------------------------- Ich lag in meinem Zimmer auf meinem Bett und sah aus dem Fenster. Draußen schien die Sonne und man sah, dass der Frühling jetzt entgültig gegen den Winter gewonnen hatte. Aber so richtig darüber freuen konnte ich mich nicht. Wenn ich ehrlich war, interessierte es mich nicht einmal. Meine gesamten Gedanken kreisten um Akiras Zustand, da war kein Platz mehr, sich über das schöne Wetter zu freuen. Wie es ihm wohl gerade ging? Hatte sein Fieber schon etwas nachgelassen? Ich hoffte es. Ohne weiter darauf zu achten, was ich tat, nahm ich das Auge der Katze ab und betrachtete den grün glänzenden Stein. Wie Akira wohl reagierte, wenn er erfuhr, dass ich es hatte? Ob er seine Drohung in die Tat umsetzte und versuchte, mich umzubringen? Aber selbst wenn er das nicht tat, erfreut würde er sicher nicht sein. Wahrscheinlich wäre das sogar das Ende unserer Freundschaft. Aber konnte man eine Freundschaft, die auf Lügen aufgebaut war, überhaupt eine Freundschaft nennen? Ich wusste es nicht. In diesem Augenblick klingelte mein Telefon. Ich nahm ab, ohne einen Blick auf die Nummer auf dem Display zu werfen. „Hallo, hier Ren Yamamoto.“ „Ich bin’s“, erklang Isamus Stimme am anderen Ende der Leitung. Normalerweise rief mein Klassenkamerad mich nicht an, außer es ging um etwas wirklich wichtiges und dazu zählten keine verlorenen Unterrichtsmaterialien oder verlegte Schulbücher. Ich schluckte. „Was gibt’s?“ „Wir haben Neuigkeiten über die Aktivitäten von Wind und Erde. Naoki meine, ich solle euch Bescheid geben, dass wir heute Abend vorbeikommen.“ „Geht klar. Möchtet ihr etwas zu essen?“, erkundigte ich mich, der Höflichkeit wegen. Nicht dass sie mir noch verhungerten. „Du könntest Pizza für uns bestellen. Für Naoki und mich Salami. Miku und Miyu wollen sicher wieder Spinat“, meinte Isamu und ich konnte am Klang seiner Stimme hören, dass er grinste. „Willst du die Pizza oder den Pizzaboten?“, fragte ich belustigt. „Wie kommst du denn da drauf?“, erklang die Stimme meines Klassenkameraden, nachdem er einige Sekunden geschwiegen hatte. Ich stutzte. Doch dann fiel mir ein, dass er noch gar nicht wusste, dass der Erbe des Feuers bei der Pizzeria jobbte. Daisuke, Akira und ich hatten es nicht für nötig gehalten, ihm davon zu erzählen. „Dieser Yuuki arbeitet dort. Mit etwas Glück liefert er unsere Pizza aus“, antwortete ich. Am anderen Ende der Leitung brach Isamu in ein lautes Gelächter aus. „Wenn das so ist, dann nehme ich natürlich auch den Pizzaboten. Kannst du etwas organisieren, dass er zur Besprechung anwesend ist.“ „Ich werde sehen, was sich machen lässt.“ Ich könnte Saya fragen, immerhin war sie sein einer Weile mit Yuuki zusammen. „Okay, dann sehen wir uns heute Abend bei dir“, sagte Isamu und legte auf. Eine Weile starrte ich auf das Telefon, dann hängte ich mir das Auge der Katze wieder um. Ich hatte im Moment andere Sorgen. Die Leute vom Widerstand mussten echt wichtige Informationen bekommen haben, sonst würden sie nicht so ein spontanes Treffen arrangieren. Ich stand auf und verließ mein Zimmer, um nach Daisuke und meiner Schwester zu suchen. Den rechtmäßigen Kaiser der Elektrizität hatte ich relativ schnell gefunden. Er lag mit der Bedienungsanleitung unseres Taschenrechners auf dem Sofa und schien sie gerade zu studieren. Neben ihm auf dem Tisch hatte er den Taschenrechner und eine Art Fernbedienung in ihre Einzelteile zerlegt. „Was wird das, wenn es fertig ist?“, wollte ich wissen. Daisuke grinste. „Ich bau die Fernbedienung für die Sprechanlage der Schule in das Gehäuse unseres Taschenrechners.“ Ich schaute mir sein noch unfertiges Werk genauer an, nur um festzustellen, dass ich nicht verstand, was er da gerade tat. „Du bist echt ein Genie, wenn es um elektronischen Zeug geht.“ „Tja“, lachte er daraufhin nur, „Die Elektrizität liegt mir eben im Blut.“ Ich musste leicht schmunzeln, als ich daran dachte, wie wahr diese Aussage war. „Isamu hat eben angerufen“, sagte ich nachdem ich kurz geschwiegen hatte, „Sie haben wichtige Informationen für uns. Wir treffen uns heute Abend zu einer Besprechung.“ „Was ist mit Akira?“, fragte Daisuke. Ich seufzte. „Wir sagen es ihm, sobald er wieder fit ist. Wenn wir warten, bis er wieder gesund ist, könnten Kaito und Morau das zu ihrem Vorteil nutzen. Er wird es uns schon nicht zu übel nehmen.“ Daisuke nickte. „Da hast du wahrscheinlich recht.“ „Vielleicht kommt Yuuki auch zu dem Treffen.“ Ich ließ mich neben ihm auf das Sofa fallen. Daisuke, der seine Augen bis jetzt nicht von der Bedienungsanleitung genommen hatte, legte diese zur Seite und sah mich verwundert an. „Und wie willst du ihn herbekommen?“, fragte er ungläubig. „Lass dich überraschen.“ Damit war die Sache für mich erledigt. Jetzt musste ich mir nur noch etwas einfallen lassen, wie ich Yuuki in das Haus bekam. Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht und ich ging in die Küche, wo sich das Telefon befand. Dort wählte ich Sayas Handynummer, da sie bis jetzt noch nicht zu Hause aufgetaucht war. Meine Schwester nahm nach dem zweiten Klingeln ab. „Ja?“ „Du weißt nicht zufällig, ob dein Freund haute wieder bei der Pizzeria jobbt?“, fiel ich mit der Tür ins Haus. „Doch. Er hat heute Dienst.“ Saya antwortete sofort. „Wann hat er Dienstschluss?“, schoss ich meine zweite Frage hinterher. Saya überlegte eine Weile. „So gegen Acht, glaube ich, war-?“ „Welche Pizza isst er am liebsten?“, fragte ich, bevor sie zu ende sprechen konnte. „Hawaii“, antwortete meine Schwester wie aus der Pistole geschossen. „Danke“, sagte ich. „Für mich zwei mit Spinat und extra viel Käse. Dann nehme ich eine morgen mit in die Schule“, meinte meine Schwester fröhlich. „Geht klar.“ Ich legte auf, bevor sie noch mehr Sonderwünsche äußern konnte. Als ich mich umdrehte, bemerkte ich, dass Daisuke hinter mir stand und mich mit einem belustigten Gesichtsausdruck beobachtete. „Verstehe. So willst du ihn also herbekommen. Das könnte tatsächlich funktionieren. Falls Yuuki mitspielt.“ Ich schaute ihn leicht verärgert an. „Er wird keine andere Wahl haben, immerhin spendieren wir ihm eine Pizza. Da kann man ja wohl erwarten, dass er während des Essens hier bleibt!“ „Stimmt“, mein Klassenkamerad lachte, „Außerdem ist Saya ja auch noch da.“ „Was willst du für eine Pizza?“, fragte ich. „Hawaii“, antwortete Daisuke sofort. Ich deutete ihm an, kurz still zu sein, bevor ich erneut zum Telefon griff und die Nummer des Pizzaboten wählte. Für mich würde ich eine Salami bestellen. Nach dem zweiten Klingeln nahm der Eigentümer ab. „Hallo, hier ist der Pizzaexpress.“ „Ich möchte gern eine Bestellung für heute Abend Acht Uhr aufgeben. Drei Salami, zwei Spinat mit extra viel Käse, zwei normale Spinat und zwei Hawaii“, verlangte ich, „Ist es möglich, dass Yuuki sie liefert?“ Der Mann vom Pizzaexpress lachte. „Aber nur, weil ihr Stammkunden seid. Ich sage Yuuki, er soll euch die Pizza kurz vor Acht vorbeibringen, und kann danach nach Hause gehen.“ „Dankeschön. Das ist wirklich nett von ihnen.“ Ich freute mich und hielt den Daumen nach oben, damit Daisuke sah, dass mein Plan funktioniert hatte. Jetzt mussten wir Yuuki nur noch ins Haus bekommen. Da würde ich mir bis heute Abend noch etwas einfallen lassen müssen. Der Inhaber der Pizzeria legte auf und ich tat es ihm gleich. „Sieht aus als wäre deine Idee gar nicht so schlecht gewesen. Selbst Akira hätte darüber gestaunt, wie leicht es dir zu fallen scheint, solche scheinbaren Zufälle zu inszenieren“, meinte Daisuke grinsend. Ich kicherte. „Gib es doch zu. Ab und an denkt selbst er, dass ich zu etwas zu gebrauchen bin! Auch wenn er sich alle Mühe gibt, es zu verbergen.“ Obwohl ich so tat, als interessiere es mich nicht weiter, verletzte es mich doch ein kleinwenig, dass der Erbe des Wassers so über mich dachte. So langsam mal könnte er mich echt als Freund sehen und nicht als störendes Hindernis oder jemanden, der zu nichts zu gebrauchen war. „So ist das nicht. Du übertreibst“, sagte Daisuke. „Wenn du meinst…“ Ich hob meine Schultern. Daisuke setzte sich neben mich auf einen der Küchenstühle und seufzte. „Wie oft soll ich es dir noch sagen? Akira kann dich leiden, relativ gut sogar. Aber frag mich jetzt nicht, warum er dich ständig wegen irgendwelchen blöden Kleinigkeiten so lange provoziert, bis du ausrastest. Vielleicht macht er das nicht einmal mit Absicht.“ „Kann schon sein“, entgegnete ich, „Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er ständig Streit sucht.“ Mein Klassenkamerad klopfte mir gespielt tröstend auf die Schultern. „Kopf hoch, das mit euch beiden wird schon noch. Wie sagt ,man so schön? Was sich neckt, das liebt sich.“ „Daisuke!“, rief ich aufgebracht und schlug seine Hand weg, „Das meinst du doch jetzt nicht ernst?“ Wenn ich zu diesem Zeitpunkt gewusst hätte, wie recht mein Klassenkamerad damit hatte, wäre meine Reaktion sicher eine andere gewesen. Aber so tat ich alles als einen blöden Scherz ab und dachte nicht weiter darüber nach. Er hob abwehrend seine Hände vor den Körper. „Nein, nein, schließlich bin ich nicht lebensmüde.“ „Das will ich auch hoffen.“ Ich tat, als sei ich ihm deswegen noch böse, obwohl ich es nicht war und das schien Daisuke auch zu wissen. Hätte es in diesem Augenblick nicht an der Haustür geklingelt, hätten wir sicher noch eine Weile herumgealbert, aber so eilte ich aus der Küche, in den Flur, die Treppe hinunter, bis vor die Haustür. Doch draußen stand keiner, weswegen ich sie verwundert öffnete und einen Schritt hinaustrat. Ich ließ meinen Blick über das Grundstück schweifen. Aber auch da konnte ich niemanden erblicken. „Hallo?“, fragte ich verwundert und wollte gerade zurück ins Haus gehen und als einen Klingelstreich von irgendwelchen Kindern abtun, als ich in meinem Augenwinkel einen Schatten wahrnahm, der sich mir langsam näherte. Erschrocken fuhr ich herum und meine Augen weiteten sich, als ich einen grünen, mir sehr bekannten, Haarschopf erblickte. Stumm formten meine Lippen den Namen dieser Person, bevor ich zwei Schritte zurück ins Haus ging und nach Daisuke rief. „Was machst du hier?“, fragte ich Akira in einem strengen Ton, „Du gehörst ins Bett!“ „Mir geht’s gut“, sagte der Erbe des Wassers und ich wusste, dass er log. „Akira!“ Daisuke rief erschrocken als er seinen besten Freund erblickte. Sofort rannte er auf diesen zu, packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn kräftig durch. „Bist du durchgeknallt?! Du kannst doch nicht einfach durch die Gegend spazieren! Nicht in diesem Zustand.“ „Wenn du so weitermachst, wird bald ein Milchshake aus mir“, flüsterte Akira, woraufhin Daisuke ich erschrocken losließ. Ich legte Akira die Hand auf die Stirn, wie erwartet hatte er noch ziemlich hohes Fieber. „Also Milchshake wird ganz sicher nicht aus ihm. Aber vielleicht gibt er einen guten Braten ab. So wie er glüht, ist er sicher bald gar.“ „Ren!“, rief Daisuke, konnte sich das Lachen aber nicht verkneifen. Ohne weiter auf meinen dämlichen und definitiv nicht ernst gemeinten Kommentar einzugehen, schob ich Akira in das Haus. „Sieh zu, dass du ins Bett kommst. Oder willst du wieder zusammenbrechen?“ Akira widersprach mir nicht, wie er es sonst immer tat, sondern ließ sich widerstandslos ins Wohnzimmer schieben, wo ich ihn auf dem Sofa platzierte. Ich holte einige Decken aus dem Schrank und breitete sie über dem Kranken aus. Als ich damit fertig war, ging ich in die Küche und holte ihm ein Glas Wasser und Medikamente gegen das Fieber. Daisuke, der sich in der Zwischenzeit zu seinem besten Freund gesetzt hatte, beobachtete mich schweigend dabei. Ich seufzte als ich Akira das Glas reichte. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ein Idiot bist?“ „Ja, du. Gerade eben.“ Er trank das Glas mit einem Zug aus, woraufhin ich ihm eine Flasche aus dem Keller holte. Als ich wiederkam, stand Daisuke gerade auf und deutete mir an, leise zu sein. „Akira ist eben eingeschlafen“, flüsterte er. Ich füllte noch schnell das geleerte Glas und stellte die Flasche daneben, ehe ich mich aus dem Wohnzimmer schlich und die Tür hinter mir schloss. „Was machen wir jetzt mit dem Idioten?“, fragte ich Daisuke. Mein Klassenkamerad hob seine Schultern. „Keine Ahnung. Fürs Erste würde ich ihn einfach schlafen lassen. Das Fieber ist wieder zurückgegangen. Sollte es allerdings wieder steigen, werden wir wohl wieder einen Arzt rufen müssen.“ „Wenn du meinst.“ Ich ließ mich auf einen der Küchenstühle fallen und warf einen Blick auf die Uhr. Es war kurz nach Sieben Uhr. Nicht mehr lange, dann würden Isamu und Naoki mit ihren Leuten vom Widerstand und Saya eintreffen. Ob ich den Tisch jetzt schon decken sollte? Nach kurzem Überlegen entschied ich, dass es besser war, ihn vorher auszuziehen, wobei mir Daisuke natürlich helfen musste. Na ja, wenn ich ehrlich war, machte er es am Ende allein, da ich ihm nur im Weg rumstand. Er hatte mich sogar schon aus der Küche werfen wollen. Als das geschafft war, zog ich die Tischdecke zurecht, jetzt bedeckte sie nur noch etwa Dreiviertel des Tisches, und stellte ein paar Gläser in die Mitte. Dazu kam dann noch Besteck für jeden und Ketchup aus dem Kühlschrank. Als ich damit fertig war, holte ich noch Saft und Limo aus dem Keller. Daisuke hatte inzwischen für jeden einen Stuhl aufgetrieben. Die nächste Halbe Stunde waren wir damit beschäftigt, auf die Uhr zu schauen und zu warten, dass die Zeig verging. Ab und zu sahen wir nach Akira, der von dem Ganzen tief und fest schlief und von dem Ganzen nichts mitbekam. Eine gefühlte halbe Ewigkeit später, Zehn nach Halb Acht, trudelten die Leute vom Widerstand ein und wenige Minuten später kam auch meine Schwester. Nachdem wir einige Minuten diskutiert hatten, ob wir Saya einweihen sollten oder nicht, einigten wir uns darauf, dass sie es ruhig erfahren konnte. Sie würde sonst wahrscheinlich die ganze Zeit an der Tür hocken und uns belauschen. Zu unserer Überraschung wusste sie schon einiges, auch wenn ihr keine Details bekannt waren. Vielleicht hatte sie uns bereits belauscht. Wir setzten uns an den Tisch und warteten auf das Eintreffen des Pizzaboten. Isamu und Naoki diskutierten über belanglose Dinge und schnell mischten sich die anderen in die Diskussion ein, während ich überlegte, wie ich Yuuki in das Haus bekommen sollte. Einfach hereinbitten konnte ich ihn schließlich nicht. Mein Blick fiel auf die gestapelten Kisten an der Wand. Vielleicht konnte ich die missbrauchen. Als es wenig später klingelte, verstummten sämtliche Gespräche und man schaute mich abwartend an. „Du lockst ihn hoch und wir sorgen dafür, dass er nicht wieder geht“, fasste Naoki noch einmal unseren Plan zusammen. „Viel Glüch, und versau es nicht!“, neckte mich Isamu. „Wird schon schief gehen“, sagte ich als ich mich mit so vielen Kisten belud, dass ich beim besten Willen keine Pizza mehr tragen konnte. Ich stieg die Treppen hinunter, darauf achtend, dass ich nicht ausrutschte und der Länge nach hinknallte und öffnete unter einigen Anstrengungen die Tür. Wie erwartet stand tatsächlich Yuuki davor. Er trug die Uniform vom Pizza-Service samt seiner Dachmütze und grinste mich schief an. „Hier ist die Lieferung.“ „Danke“ Ich lächelte ihn entschuldigend an. „Kannst du sie vielleicht hoch tragen? Ich hab gerade keine Hand frei und das Geld liegt auch noch oben.“ „Kein Problem.“ Nichts ahnend betrat Yuuki das Haus und stieg die Treppe hinauf. „Die Küche ist die zweite Tür links!“, rief ich ihm hinterher während ich die Haustür mit dem Fuß zutrat. Danach folgte ich ihm. Als ich die Küche betrat, bot sich mir ein lustiges Bild. Naoki und Daisuke waren aufgestanden und versperrten Yuuki den Weg aus der Küche, wären der Rest der Widerständler das Fenster blockierte. Nur Saya saß am Tisch und futterte fröhlich ihre Pizza. Mit einem Grinsen im Gesicht stellte ich die Kisten wieder an ihren Platz zurück. „Warum setzt du dich nicht und isst mit uns?“, fragte Naoki, während er seine Pistole auf den Erben des Feuers richtete. Es war mehr ein Befehl als eine Frage, fand ich. „Du hast doch sicher nichts anderes vor, oder?“, erkundigte sich Daisuke und deutete auf einen der jetzt unbesetzten Stühle neben Saya. Isamu verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. „Wir haben dir auch eine Pizza mitbestellt.“ Für den Bruchteil einer Sekunde spiegelte sich Unsicherheit in Yuukis Gesicht, doch schon im nächsten Augenblick war sie wieder verschwunden. „Ich denke, ich werde euer großzügiges Angebot annehmen. Man bekommt nicht immer eine Pizza spendiert“, meinte er während er platz nahm, allerdings nicht, ohne mir einen wütende Blick zuzuwerfen. „Sorry“, nuschelte ich, „Aber anders hätten wir dich kaum herbekommen. Das Geld gebe ich dir später.“ Einer nach dem anderen setzte sich zurück an den Tisch, auch ich. Daisuke schnappte sich die Pizzakartons und verteilte deren Inhalt. Als Yuuki seine Hawaiipizza sah, grinste er. Konnte der Typ eigentlich für länger als ein paar Minuten ernst bleiben? „Die richtige habt ihr schon mal bestellt.“ Ich deutete auf Saya. „Heimvorteil!“ „Verräter!“ Der Erbe des Feuers schaute meine Schwester beleidigt an. Allerdings ließ sie sich davon nicht beirren, sondern futterte weiterhin ungerührt ihre Pizza. Miku und Miyu kicherten leise, sagten aber nichts zu dieser Situation. „Wie geht es eigentlich Akira?“, erkundigte sich Naoki, scheinbar, um das Thema zu wechseln, denn Akiras Zustand interessierte ihn nicht wirklich. Daisuke schnitt eine Grimasse. „Wie es aussieht ist der Volltrottel aus dem Krankenhaus ausgebrochen. Jedenfalls liegt er jetzt auf Rens Couch und pennt. Das Fieber ist zum Glück etwas zurückgegangen.“ „Ist der noch ganz dicht?!“, rief Isamu erschrocken und auch etwas aufgebracht, „Er hätte bei draufgehen können.“ „Das hat Daisuke ihm auch schon gesagt“, informierte ich meine Klassenkameraden. Auf den Verwunderten Blick derer, die nicht in meine Klasse gingen, ergänzte ich: „Akira ist heute in Deutsch zusammengebrochen und wurde daraufhin ins Krankenhaus gebracht.“ „Ihr haltet mich doch nicht hier fest, nur darüber zu diskutieren, oder?“, fragte Yuuki. „Jetzt hab dich nicht so“, zischte Daisuke, „Immerhin spendieren wir dir eine Pizza.“ „Wir haben etwas neues über Wind und Erde herausfinde können“, erklärte Isamu, der gerade eben das letzte Stück seiner Pizza gegessen hatte., „Das ist auch der Grund, warum wir dieses Treffen organisiert haben. Wir hielten es für angebracht, dich ebenfalls darüber zu informieren, da es dich ja auch etwas angeht.“ „Dann lasst mal hören“, sagte Yuuki. Naoki ergriff das Wort. „Wir haben sie in den letzten Tagen nicht aus den Augen gelassen und sind ihnen sogar nach Nakuni gefolgt. Ich sage es nur ungern, aber wie es aussieht, haben sie einen entscheidenden Vorteil.“ „Und der wäre?“, hakte Daisuke nach. „Das Auge der Katze.“, antwortete Isamu. 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