Klagelied einer Wölfin von Eisvoegelchen (Leah´s Leid) ================================================================================ Kapitel 1: Versprechen ---------------------- "Ich bin es gewohnt, unerwünscht zu sein" - Leah Clearwater (Breaking Dawn) --------------------------------------------------------------------- Mit vor schmerz zusammengebissenen Zähnen, lies sie dir Tür ins Schloss fallen. Man sollte meinen, dass sie nach Monaten an diesen Anblick gewöhnt war, aber das stimmte nicht. So war sie gezwungen, feige wie sie war, aus diesem Gott verdammten Raum zu fliehen, denn noch immer zerriss es Leah das Herz, wenn sie die beiden Liebenden sah. Beide hatte sie einst geliebt .Sam und Emily. Ersteren liebte sie noch immer, letztere hasste sie für ihr Glück. Im Nachhinein konnte sich Leah nicht mehr vorstellen, diese Frau irgendwann auch nur gemocht zu haben. Die beiden ihr wichtigsten Menschen, hatten sie hintergangen. Hinterrücks verraten und betrogen. Da geschah Emily dieser Unfall doch nur recht oder? Hatte sie es nach dieser Erniedrigung nicht verdient, ebenso gedemütigt zu werden? Außerdem war sich doch selbst Schuld, warum ging sie auch allein in den Wald. Es war doch allgemein bekannt, dass es dort Bären gab. Eine Stimme in Leah´s Hinterkopf schrie sie an, wies sie zurrecht wie sie nur so etwas denken konnte. Immerhin war Emily mal wie eine Schwester für sie gewesen, die beste Freundin der man alles anvertrauen konnte. Aber genau diese Freundin hatte ihr die große Liebe ausgespannt. War es da nicht nur fair, wenn Emily genauso litt wie sie selbst? Sicher ihr äußerlicher Schmerz würde niemals an den Schmerz in Leah´s Inneren herankommen, aber es beschaffte ihr eine gewissen Erleichterung, nicht die einzige zu sein die litt. So dachte Leah jedenfalls anfangs darüber, wie konnte sie wissen das der Unfall alles nur noch schlimmer machen würde. Wie sollte sie wissen das Sam Emily noch mehr anbeten würden, als er es ohnehin schon getan hatte. Er vergötterte diese Frau, wie keine Zweite und auch das schmerzte. Leah hatte er auch geliebt, das war eine Tatsache, doch wie er Emily, trotz ihres verunstalteten Gesichts, anstarrte war mehr als sie ertragen konnte. Er schaute sie an wie ein Blinder, der zum ersten Mal die Sonne erblickte. Also war sie wieder allein mit ihrem Leid. Das allgemein war schon zu viel des Guten und als ihre Familie den beiden Verrätern auch noch den Rücken stärkte glaubte Leah in der Hölle zu sein. Wo war bitte die gute alte Moral geblieben? Es war doch wohl ein moralisches No Go einer Schwester im Geiste, den Freund auszuspannen! Fiel das den niemanden außer ihr selbst auf? Scheinbar nicht. So ertrug Leah die Anwesenheit, der beiden so gut es ging. Leichter gesagt als getan, denn sobald sie den Raum betraten, triefte die Luft nur so vor Liebe und Zuneigung. Einfach widerwärtig wie sie fand. Wie konnte man sich nur so zur Schau stellen? Konnten Sam und Emily ihre Liebe nicht für sich behalten und sich vor anderen Leuten zusammenreisen? War das so schwer? Erschrocken zuckte Leah zusammen, als jemand an ihre Zimmertür klopfte. Für einen verbotenen Moment ertappte sie sich dabei, wie sie Hoffnung schöpfte. Vielleicht war es Sam, der sich nach ihrer überstürzten Flucht vorhin sorgte… unwahrscheinlich. „Leah? Es gibt essen!“ Das war definitiv nicht Sam, sondern ihre Mutter Sue. „Komme gleich!“ gab sie zurück Ein Blick in den Spiegel, verriet ihr, dass sie einfach schrecklich aussah. Schnell zog sie ihren Liedstrich nach und überprüfte ihre Haare. Anschließend glitt ihr Blick zum Fenster. So unauffällig wie möglich schaute sie hinaus. Warum versteckte sie sich? Es war nicht anzunehmen, dass jemand gerade in diesem Augenblick aus dem Garten zu ihrem Fenster hinauf schaute. Also schaute sie in den Garten hinab und sah vier Menschen, die auf Plastikstühlen die Sonne genossen. Kaum zu glauben es schien wirklich die Sonne (!). Leah erkannte ihren Vater Harry und ihren kleinen Bruder Seth, beide lachten. Dann wanderte ihr Blick weiter und ihr Herz zog sich qualvoll zusammen, als sie auch das verhasste Päarchen erblickte. Händchenhaltend saßen sie dort und lachten mit ihrer Familie. Der Schmerz der sie durchzuckte war so heftig das Leah leise aufheulte. Wie auf Befehl hörte der Mann ihrer Träume auf zu lachen und schaute zum ihrem Fenster hinauf, so als hätte er ihren Schmerzenslaut gehört. Erschrocken taumelte Leah ein paar Schritte zurück, als der Blick aus seinen dunklen Augen sie traf und sie für einen Moment gefangen hielt. Sobald es ihr möglich war wandte sie sich ab. Nein sie würde sich nicht verstecken, wenn sie diesen Schmerz schon erfahren musste, würden die anderen ihn ebenso erdulden müssen. Erneut schaute sie in den Spiegel und setzte die unnahbare, verbitterte Maske, die sie sich in den letzten Monaten angeeignet hatte, auf. Als Leah durch die Terrassentür in den Garten ging, ruhten alle Blicke auf ihr. Betretenes Schweigen hatte sich breit gemacht. Warum behandelten sie alle wie eine Aussätzige? Immerhin hatte sie nichts falsch gemacht. Niemand sagte ein Wort. Fein, wenn sie es so haben wollten. Schweigen konnte sie auch. Sie würde nicht die Erste sein die etwas sagte. Leah behielt Recht, denn Sue war die erste die wieder etwas sagte: „Was möchtet ihr essen? Fleisch oder Würstchen?“ Es dauerte einen Moment bis jemand antwortete. „Beides“ Seth. Wer sonst? Leah´s aufgeweckter kleiner Bruder aß erstaunlich viel für seine Größe. War das eigentlich normal das Jungs in seinem Alter so viel Essen in sich hineinschaufelten? Die ganze Zeit versuchte sich Leah auf ihr Fleisch zu konzentrieren, doch die Blicke, die Sam, Emily gelegentlich zuwarf entgingen ihr nicht. Als Emily dann auch noch seine Hand ergriff, platze ihr der Kragen. Kochend vor Wut, warf sie das Besteck auf den Tisch und erhob sich. Erschrocken schauten alle sie an. „Ich gehe“ Sue musterte ihre Tochter verwundet „Möchtest du dein Fleisch nicht mehr?“ Knurrend schüttelte sie den Kopf und wandte sich zum gehen. „Darf ich es haben?“ fragte Seth begeistert. Er schien nicht zu bemerken wie angespannt die Situation war und so brachten seine Worte das Fass zum überlaufen. „Warum fragt ihr nicht Emily ob sie es möchte, sie nimmt sich doch sonst auch, ohne Rücksicht auf Verluste, alles was sie will!“ Im Augenwinkel sah Leah mit zutiefst befriedigt, wie die Indianerin zusammenzuckte und schmerzlich das Gesicht verzog. „Leah es reicht!“ Die Clearwater hatte damit gerechnet von ihrem Vater oder auch von ihrer Mutter zurechtgewiesen zu werden, aber nicht von ihm. Nicht von ihrem Sam. Fassungslos starrte sie ihn an. Vermutlich war ihm gar nicht bewusst wie weh diese drei Worte taten. Erstens hatte er noch nie in diesem Ton mit ihr gesprochen und zweites, was noch viel schlimmer war, er hatte sie noch nie Leah genannt. Seit sie denken konnte hatte Sam sie immer liebevoll "Lee-Lee" gerufen. Selbst nach ihrer Trennung war wenigstens das gleich geblieben. Leah´s Augen wurden glasig, als sie herumfuhr und in den Wald rannte. Natürlich hörte sie die Rufe ihrer Eltern und zwischendurch meinte sie auch Seth Stimme ausmachen zu können, doch das war ihr egal. Erst als sie auf den Klippen von La Push ankam, blieb sie stehen. Der Wind strich ihr durchs Haar, über ihre nackten Füße und übers Gesicht, als wollte er ihre Tränen trocknen. Doch das konnte er nur äußerlich, innerlich würde sie immer weinen. Sie würde immer ihrer Liebe Sam nachtrauern. Sie hatte ihn und ihre gemeinsame Zukunft verloren. Irgendjemand hatte mal gesagt „Die Zeit heile alle Wunden“. Früher hielt Leah diesen Spruch für richtig, heute war er für sie nur eine erbärmliche Lüge. Nein die Zeit heilte keine Wunden, sie gewöhnte Leah nur an den Schmerzen, die sie verursachten. Jedoch war eins Gewiss, sie würde nicht alleine dieses Leid erdulden müssen. Nein das wäre ungerecht, sie würde alle anderen daran teilhaben lassen. Immerhin war geteiltes Leid doch halbes Leid oder? Mit diesem Versprechen verschloss Leah Clearwater für immer ihr Herz. --------------------------------------------------------------------- Ich glaub mir liegen One Shots besser als ganze Fanfic, denn die schreib ich eh nie zu Ende xD Mich würde sehr interessieren ob es euch gefallen hat =3 (oder nicht xD). Ich würde gerne öfter One Shots schreiben nur im Moment würde mir keine Situation einfallen über die man schreiben könnte. Na ja auch egal xD Ach ja wünsch euch Frohe Ostern ^_^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)