Unser Geheimnis von hinata-ni (Finden, Verzeihen, auf Ewig zusammen sein) ================================================================================ Kapitel 3: Wetten, dass… alles anders kommt als man denkt? ---------------------------------------------------------- Lange hat es gedauert, aber nun kommt endlich ein neue Kapitel. Vorweg will ich noch einige Dinge erläutern, damit es zu keine Missverständnissen kommt. Zunächst, wann verwende ich Kuon (Koon) oder Ren. 1. Je nachdem wer es sagt, spricht ihn entsprechend an. 2. Je nachdem welche Seite davon in ihm die Vormacht hat. Dann bedeutet das hier ~ x ~ x ~ das einige Zeit vergangen ist und ihr Eurer Fantasie unterlegen seit. So das wars von meiner Seite. Viel Spaß beim Lesen. _____________________________________________________ Wetten, dass… alles anders kommt als man denkt? Er merkte wie sie sich versteifte und wurde sich seiner Lage endlich bewusst. Was sollte er jetzt tun? Ihr die Wahrheit sagen? Zu gerne würde er dies tun, aber er hatte Angst die Situation zu verschlimmern. Es ist zum Haare raufen. Alles scheint vollkommen unzulänglich, um die Situation noch retten zu können. Am besten ist die Wahrheit oder zumindest ein Teil. Zu schnell könnte sie die Lüge erkennen in seiner Verfassung. Er kratzte den Rest seines anderen Ichs zusammen und holte noch einmal tief Luft bevor Ren anfing: „Tut mir leid, Kyoko. Ich wollte dich nicht erschrecken. ... Mein Vater hatte angerufen… Es hat mich ein wenig aus der Bahn geworfen, denn ich habe Ihn schon eine Weile nicht gesprochen.“ Eine kurze Stille entstand, in der Kyoko sich ein wenig entspannte. „Eine sehr lange Weile. Ich glaube vor ca.5 Jahre hatten wir unsere Letztes ernsthaftes Gespräch.“ Das klang doch ganz plausibel und es lag ziemlich nah an der Wahrheit. Sie würde zumindest ein wenig Verstehen, warum es ihn so aus den Latschen kippt. Zwar ist Kyokos Verhältnis zu ihrer Mutter verschärft und sehr melodramatisch im Gegensatz zu seinem Verhältnis mit seinem Vater, aber es liegt eine ähnliche Spannung in der Beziehung. Ren hatte Kyoko aus seiner Halbumarmung losgelassen, sodass sie sich nun auf ihren Ellenbogen aufstützen konnte, um Ren entsetzt anzugucken. Sie musste einen Schock nach dem anderem erleiden. Erst seine Umarmung und diese Nähe, dann seine Erklärung mit dem Anruf seines Vaters und jetzt das… es besteht seit Jahren kein Kontakt zu Ihm. Ihr war noch nie aufgefallen, dass sie über Rens Privatleben überhaupt nichts wusste. Zugegeben als Kohai geht das Leben ihres Sensais sie nichts an. Aber irgendwie war sie auch ein wenig enttäuscht. Sie hat bereits so viel von sich erzählt und selbst weiß sie so gut wie gar nichts von ihm. Nun, jetzt wusste sie, dass seine Mutter im Krankenhaus liegt und sein Vater sich Sorgen macht. „Wieso?“, brachte sie als einziges über die Lippen. Ihr schwirrten so viele Gedanken durch den Kopf. Tausende Fragen stürzen auf sie ein, die sie gerne stellen möchte. Alle Fragen fangen jedoch mit ‚Wieso’ an, weswegen sie nur dieses eine Wort zustande brachte. Ren sah in ihre Augen und hätte beinahe die ganze Wahrheit erzählt. Vollkommnes Unverständnis spiegelte sich in ihren Augen, aber auch Traurigkeit und Mitgefühl, welches ihm nun so schwer machte ihr zu widerstehen. Er war sich nicht sicher, was dieser Blick bedeutete. Vielleicht zum Einen das sie Verstand, dass ein Anruf eines Elternteils jemanden so aus der Bahn werfen kann. Sie würde sicherlich einen Schock erleiden, falls ihre Mutter sie anrufen würde. Nur war da mehr in ihrem Blick und was wollte sie fragen? Eine Ahnung beschlich ihn und diese gefiel ihm gar nicht. Ren war noch nicht bereit aufzugeben und Kuon hielt es noch für zu früh, ihr etwas aus seinem Leben zu erzählen. Ren setzte sich langsam auf. Er blickte noch einmal kurz zu Kyoko, bevor er aufstand. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sie zunächst einmal loszuwerden, bevor er etwas tat, das er später bereuen würde. „Tut mir leid. Würdest du mich bitte jetzt allein lassen!“, bittet er sie. Sein Ton war dumpf, so wie er sich fühlte. Bei seinen nächsten Worten sah er sie mit bittenden Augen an: „Kann ich morgen deine Fragen beantworten? Ich sehe dir an, dass dir gerade einige durch den Kopf gehen.“, versucht er sie mit einem schiefen Lächeln zu beschwichtigen. Ob er genug gesagt hatte, so dass sie seine Veränderung nicht mitbekommen hat? Kyoko war verblüfft. Erst fällt Ren zusammen wie ein Häufchen Elend und nun will er sie rausschmeißen. Es sah… gut, fühlte sich eher so an als ob er Halt und Nähe bräuchte. Dennoch stand sie auf, die Stirn in tiefen Falten gelegt. Sie wurde einfach nicht schlau aus ihm. „Mach dir um mich keine Sorgen. Es war nur … schockierend von meinem Vater zu hören. Wir sind damals im Streit auseinander gegangen.“, versucht er sie abzulenken, während er mit ihr zur Tür geht. „Mir wäre es nur lieber du wärst nicht dabei gewesen.“, flüstert er in seinen nicht vorhandenen Bart. Leider hat er nicht mit Kyokos guten Ohren gerechnet die jedes Wort mitbekommen hat. Diese Worte lösten mehrerlei in ihr aus, doch bevor sie irgendetwas sagen konnte, war sie schon fertig zum Gehen. Ren komplimentierte sie hinaus und verabschiedete sich noch mit den Worten: „Danke für das Essen. Es war sehr lecker. Komm gut nach Hause.“ Er lächelt ihr noch einmal zu und schon schließt er die Tür. Nach alter Gewohnheit hatte sie sich vor ihm Verbeugt, so dass sie wiederum keine Gelegenheit bekam ein Wort mit ihm zu wechseln. Sie kam sich gerade total abserviert vor und das passte nun überhaupt nicht zu Ren. Wovon sie nicht wissen konnte, war ein Ren Tsuruga, der nicht mehr dem Gefühlschaos in sich standhalten konnte. Kuon war besorgt wegen seiner Mutter und auch wegen seinem Vater. Zwar hatten sie sich lange nicht gesprochen, aber er wusste wann sein Vater etwas verheimlichte. Außerdem würde er sonst nicht bei ihm anrufen. Kuu wusste schließlich, dass Kuon genau das nicht wollte. Er stand nun wieder in seinem Wohnzimmer. Die letzten Überreste von seinem fröhlichen Abend standen als Zeuge, dass es ihn überhaupt gab, noch auf dem Tisch. Es kommt ihm so unwirklich vor, noch vor kurzem gemeinsam mit Kyoko gegessen zu haben. Wie in Trance räumt er das restliche Geschirr in den Spüler ein, auch das Geschirr, welches bereist in der Spüle stand. Ein kleines Lächeln entlockt es ihm schon bei dem Gedanken, dass Kyoko mit der Hand aufwaschen wollte. Sie kann einfach nicht aus ihrer Haut. Nun mit den Gedanken bei Kyoko schämt er sich seiner selbst. Er hatte sie quasi rausgeschmissen ohne sie von dem Gedanken abzubringen, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Jetzt konnte er es sowieso nicht ändern. Wann sorgt sie sich nicht um ihre Mitmenschen? Wie von selbst hatte er sich vor den Computer gesetzt. Erst wusste er nicht, was ihn dahin verschlagen hat, aber dann war Kuon klar, dass er bereits eine Entscheidung getroffen hat. Er schaltete noch einmal den Laptop ein. … Als er fertig war, musste er nur noch den Präsidenten von seinem Vorhaben unterrichten. Doch er rechnete nicht mit viel Widerstand seiner Seite. So war es auch, als er Rory Takarada alles erklärt hatte. „Ich habe verstanden. Mach dir keine Sorgen. Ich werde alles Nötige in die Wege leiten und dafür sorgen das es niemanden auffällt.“, verspricht Takarada. „Vielen Dank, Takarada-san. Nur könnte es ein kleines Problem geben. Sie müssten noch einmal explizit mit Mogami reden.“, antwortet Kuon. „Warum? Was ist mit Mogami-kun?“, fragt der Präsident verständnislos. „Sie war dabei als ich den Anruf bekam.“, meint er resigniert. „Wirklich? Und du hast natürlich nicht die Gelegenheit genutzt, um sie in dein Familienleben einzuweihen? Schließlich kennt sie Kuu bereits und würde sich sicher auch sorgen machen.“, tadelt Takarada. Das zaubert wider ein Schmunzeln auf Kuons Lippen. Kyoko würde sich mit Sicherheit auch Sorgen um ihren ‚Vater’ machen, dass konnte er sich nur zu gut vorstellen. „Sie haben ja Recht Takarda-san, aber Momentan kann ich keinen Trubel gebrauchen.“, wurde er wieder ernst, „Ich kann mit Mogami noch nicht darüber reden.“ „Aha, aber später wirst du es nachholen? Das hoffe ich auch, denn bei dir sieht das nach mehr aus als nach einer einfachen Sensei-Kohai Verhältnis.“, stellt Takarada klar, dabei ist ein Schmunzeln seitens des Chefs fast durch das Telefon schon greifbar. Von Kuon kam nur ein resigniertes Seufzen. Ihm war ja schon seit einer Weile klar, dass er Takarada-san nichts vormachen kann, aber das auch noch. Seine Schwäche für Kyoko war anscheinend doch zu offensichtlich. „Mach dir keine Gedanken. Nur wer der dich wirklich kennt, kann sehen, dass du Mogami-kun magst.“, kam die Antwort zu Kuons Gedanken. „Meine Gedanken können sie offenbar auch lesen.“, kam es genervt. Ein amüsiertes Kichern kam von der anderen Seite des Telefons. „Es ist also alles geklärt. Ich danke ihnen noch einmal für ihre Hilfe Takarade-san.“ Kuon hatte keine Lust mehr mit seinem Chef irgendwelche Spielchen zu spielen. Zunächst kam nur ein Grummeln als Antwort und dann ein: „Okay schon verstanden. Ich kann wohl nicht alles Gleichzeitig von dir verlangen. Ein Schritt nach dem Anderen und du scheinst mit dem ersten endlich angefangen zu haben.“ Kuon verstand, was er ihm sagen wollte und beendete daraufhin das Gespräch. Nun hatte er andere Dinge noch zu erledigen, bevor er seinen Plan in die Realität umsetzen konnte. ~ x ~ x ~ Menschen… Kleine, große, Europäer, Japaner, Chinesen oder Amerikaner. Auf einem Flughafen findet man die verschiedensten Leute, vor allem wenn er internationalen Zugang hat. Ein großer Mann mit Basekap bewegt sich auf die Fahrkartenkontrolle zu. Seinen Koffer hatte er bereits abgegeben und so trug er nur noch leichtes Handgepäck bei sich. Es wurde soeben ausgerufen, dass die First Class einchecken kann. Endlich geht es los. Ungeduldig schaut er auf die Uhr. In einer halben Stunde soll der Flieger abheben und ihn nach Hause bringen. Nach Hause… das klingt in seinen Ohren wie aus einem Traum, solange war er bereits nicht mehr da gewesen. Von Kuon unentdeckt blieb eine Person, die weiter hinten in einem schwarzen Mantel mit Hut und Brille ihn beobachtete. (keine Sonnenbrille, sondern mit Fensterglas) ~Rückblick~ Kyoko ging auf dem Weg nach Hause Rens merkwürdiges Verhalten einfach nicht aus dem Kopf. Als sie im Daruma-ya ankam, wünschte sie noch ihren Gasteltern eine Gute Nacht und ging auf ihr Zimmer. Dort überlegte sie weiter. Ihr Gefühl sagte das etwas nicht stimmte. Noch nie hat sie den Schauspieler so aus der Fassung gesehen. Die ihr angeborene Neugier machte sich bemerkbar. Zwar erwähnte er, dass er alle ihre Fragen morgen beantworten würde, aber sie kannte ihn soweit, um zu wissen das er das nicht tun würde. Er würde eine Ausrede finden, um es nicht machen zu müssen. Also musste sie auf eine andere Weise hinter das Geheimnis kommen. Vielleicht als Bou… Ren hat ihm bereits einige Geheimnisse anvertraut und er weiß nicht, dass Kyoko unter dem Kostüm steckt… Eher nicht, es wäre doch zu auffällig. Wie sonst konnte sie es anstellen? Nun ging ihr ein Licht auf. Ihr ist eingefallen wen sie um Auskunft bitten kann. Sie schaute noch einmal auf die Uhr bevor sie in ihrem Handy einen Kontakt auswählte. Kurz vor Mitternacht war er bestimmt noch wach. Sie war erstaunt, wie lange sie überhaupt benötigt hatte um auf diese geniale Idee zu kommen. Nur kurz klingelte es, dann war bereits der gewünschte Teilnehmer am anderen Ende. „Moshi-Moshi?“, erklang die tiefe Stimme von Rory Takarada. ~ Rückblick ende ~ Ein Grinsen schlich auf ihre Lippen. Sie beobachtete noch immer Ren, wie er nun eincheckte und dann in den Durchgang zum Flugzeug einbog. Sie konnte sich kein Erste Klasse Ticket leisten, so dass sie in der Economy saß. Sie war sich jedoch sicher ihn am Flughafen von L.A., USA wieder zu finden. Das abendliche Telefongespräch war nicht halb so informativ gewesen wie sie wollte, aber er gab ihr zum Beispiel den Hinweis, dass Ren seine Eltern besuchen würde. Außerdem das sie in L.A. lebten und das er schon am nächsten Morgen fliegen würde. Mehr hat der Präsident nicht gesagt, von wegen Datenschutz und so. Auf jeden Fall hatte sie auf einigen Umwegen herausbekommen, welchen Flug er nehmen würde. Sie hatte Blut und Wasser geschwitzt als sie zum Ticketverkauf kam, denn die Flugpreise waren doch höher als erwartet. Sie zahlte zunächst nur ein einfaches Ticket vom Flughafen Tokio-Hanada nach Los Angeles und war froh nicht von Ren entdeckt worden zu sein. Als auch sie nun endlich ihren Platz im Flugzeug einnehmen durfte, fragte sie sich warum man für ein wenig Komfort mehr als das doppelte für denselben Flug zahlen sollte. In dem Augenblick als sie in ihrem Sitz am Fenster saß und sich ein weiterer Passagier sich neben sie setzte, wurde ihr klar wieso. Eben weil man mehr Komfort und vor allem mehr Platz hatte. Sie erwischte sich bei dem Gedanken, wie Ren wohl aussehen mochte im Sitz neben ihr. Kichern. Vor lauter Anstrengung nicht laut zu lachen, bekam sie schon Bauschmerzen. Was für ein komisches Bild das abgeben würde. Wie der Fisch in der Sardinenbüchse. Kuon saß vorne in der First Class und Kyoko in der Economy, beide erlebten sie den wundervollen Start der Maschine, als sie sich in die Lüfte erhebt. Der Flug sollte ca. 4 Stunden dauern, da ein Zwischenstopp in Peking nötig war. Kyoko machte sich nicht die Mühe ihn in Peking weiter zu verfolgen, da sie ihn erst in L.A. stellen wollte. Das Risiko jetzt entdeckt zu werden, war ihr zu hoch. Vielleicht hätte sie das Risiko eingehen sollen, dann hätte sie gesehen wie Ren auf eine der Toiletten verschwunden wäre und nicht mehr herauskam. So wunderte sie sich nur, dass in der Wartehalle für ihren Verbindungsflug zum Endgültigen Reiseziel kein Ren zu entdecken war. Sie zuckte nur mit den Schultern, denn es standen bzw. saßen so viele in der Halle, das er wahrscheinlich eine dunkle Ecke gewählt hat um nicht aufzufallen. In L.A. würde sie ihn schon finden, da war sie sich sicher. Und mit einem funkeln in den Augen betrachtete sie die Menge. ~ x ~ x ~ x ~ Mit einem sanften Rucken setzte die Maschine auf der Landebahn in Los Angeles auf. Nun war er da. Bald würde er seine Eltern seit einer sehr langen Zeit wider persönlich treffen. Er überlegte noch kurz, ob er zuerst zu seiner Mutter ins Krankenhaus fahren sollte oder nach Hause zu seinem Vater. Er entschied sich dafür zunächst sein Gepäck im Haus seines Vaters abzustellen und noch eine erfrischende Dusche zu nehmen, bevor er zu seiner Mutter fuhr. Gut das er gestern Abend zusammen mit seinen Flugtickets einen Mietwaagen angefordert hatte, der auf dem Flughafenparkplatz bereit stehen würde. Kyoko wollte ihren Augen nicht trauen. Sie hatte ihn zwar seit ihrer Kindheit nicht mehr gesehen, aber niemals könnte sie sein Gesicht vergessen. Koon… Dieser große blonde Mann, den sie auf der Suche nach Ren erspähte, konnte niemand anders sein. Dasselbe Gesicht nur älter und männlicher. Sie dachte überhaupt nicht über ihre nächsten Schritte nach. Warum sollte sie auch? Sie sah gerade einen ihr sehr vertrauten und sehr vermissten Freund aus ihrer traurigen Kindheit wieder. Ren war vollkommen vergessen. Er bemerkte sie nicht, als sie näher auf ihn zu kam. Doch das zupfen an seinem Mantelärmel entging ihm keines Wegs. Verwirrt schaut er zu seinem Ärmel und erblickt eine zierliche Hand. „Koon“, hört er unsicher und gleichzeitig sehr erfreut. Sein Blick wendet sich ungläubig der Person zu. „Kyoko-chan“, entfährt es ihm, bevor er nachdenken konnte. Er schlug sich die Hand gegen die Stirn und seufzte resigniert. Ihre Gefühle wurden deutlich im Gesicht wiedergespiegelt, nachdem sie seine Stimme und seine Worte gehört hatte. Sie hatte ihn erkannt. _____________________________________________________________ Ich hoffe es hat Euch gefallen. たなヒ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)