Das Versprechen, das ich dir gab... von Yatimu (halte ich für alle Ewigkeit!) ================================================================================ Kapitel 3: Part 3 ----------------- „Light“, rief der Hauptmann. „Ja?“ Sie hatte gerade ihren Wachdienst beendet und somit den Rest des Tages frei. „Der Pharao lässt dich rufen“ „Ist gut. Danke“ „Läuft da etwas?“ „Wie meint ihr das, Hauptmann?“ „Schläfst du mit dem Pharao?“, konkretisierte er die Frage. Eigentlich ging es ihn nichts an aber da er mittlerweile ein guter Freund für Light geworden war, durfte er sie so etwas fragen dennoch: „Und wenn es so wäre ginge es Euch nichts an, nicht wahr?“ Der Hauptmann grinste. „Ich wollte es nur wissen“ Ohne ein weiteres Wort ging Light davon. Auf dem Weg in Atemus Gemächer traf sie Mana. Die Magieschülerin war mittlerweile ebenfalls eine sehr gute Freundin geworden. „Bist du auf dem Weg zu Atemu?“, fragte die Braunhaarige Light. „Ja“ „Magst du ihm das hier geben?“ Mana hielt Light zwei Rollen Papyrus hin. „Dann spar ich mir den Weg“ „Na klar“, meinte Light und nahm die Rollen entgegen. „Ich frag mich warum du gerade jetzt zu ihm sollst? Er ist doch heute eh nicht so gut drauf“, dachte Mana laut nach. „Er ist selten gut drauf“, gab Light zu. „Ja aber heute geht es ihm ganz und gar nicht gut“ „Wieso nicht“ „Weißt du das nicht? Heute ist der Todestag der Königin und somit von Atis Mutter. Ihr sein doch schon länger als drei Monate zusammen, da solltest du das eigentlich wissen“ Lights Miene trübte sich ein wenig. „Wir sprechen nicht viel. Atemu ruft mich zu sich, dann haben wir Sex und am Ende ist er verschwunden und ich gehe wieder“, zählte Light auf. „Ich schätze er braucht mich heute nur zur Ablenkung“ „Das ist ja gemein, wie er dich behandelt!“, schimpfte Mana. „So geht das nicht!“ „Ich glaube nicht, dass er es böse meint“, erklärte ihr Light. „Ich glaube Atemu ist einfach ein Mensch, der nicht gern redet bzw. der nicht gern seine Gefühle preisgibt. Das darf er ja auch gar nicht! Er ist Pharao“ „Pharao hin oder her. Du bist doch keine Dirne, die er sich ins Bett holen kann wann er will und die er nach belieben wieder wegschicken kann“, lies sich Mana aus. „Das macht mir nichts. Im Grunde bin ich schon froh, wenn ich mit ihm zusammen sein darf“ Die Magieschülerin zuckte mit den Schultern. „Dir ist wirklich nicht zu helfen“ „Nein… ich geh jetzt mal. Atemu wird sich schon wundern wo ich bleibe. Richte Mahado schöne Grüße aus, wenn du ihn siehst. Ich sehe ihn ja kaum“ „Er hat eben immer zu arbeiten“, lachte Mana. „Mach‘s gut, Mana“ „Bis bald“ „Wo warst du? Ich habe dich schon vor einer ganzen Weile rufen lassen“, murrte Atemu zornig. „Tut mir Leid, ich hab auf dem Weg hierher Mana getroffen und mich festgequatscht. Hier, das soll ich dir von ihr geben“, entschuldigte sich Light. „Leg es dahin“, knurrte Atemu. Light tat wie ihr befohlen. Sie schwieg für einen Moment und hoffte, dass sich Atemu wieder beruhigte. Sie mochte es ganz und gar nicht, wenn er so schlechte Laune hatte. „Mana hat mir von deiner Mutter erzählt“, begann Light und hoffte, dass er ihr etwas darüber erzählte. Sie wollte ihm helfen, was allerdings schlecht ging, wenn er niemals mit ihr sprach. „Mh“, brummte Atemu nur. Es war so ein Brummen, das einem sagte, man solle nicht weiter nachfragen. Aber Light blieb stur. „Was ist damals mit ihr passiert?“ Atemu warf ihr einen harten Blick zu. Seine Augen waren eiskalt. „Ist doch vollkommen egal“, keifte er sie an. „Ich möchte es aber wissen“, erwiderte sie ganz ruhig. „Das geht dich verdammt noch mal nichts an!“, schrie er sie an, worauf sie ihn nur ungerührt anblickte. „Du brauchst nicht zu schreien“, unterrichtete sie ihn monoton. „Es reicht, wenn du sagst, dass du nicht darüber reden willst“ „Entschuldige… Ich will nicht darüber reden, in Ordnung?“ „Nein, gar nichts ist in Ordnung. Ich versuche dir nur zu helfen und du brüllst mich an“ Aus ihrer Stimme wich die Ruhe ein wenig. Aber sie war immer noch beherrscht. „Ich hab dich nicht hergeholt um mit dir über irgendetwas zu reden“, gab Atemu zurück. „Nein. Du hast mich hergeholt um mich fi**** um mich danach wieder Tagelang nicht zu sehen! Und dabei vergisst du ganz wie ich mich dabei fühle“ Lights Selbstbeherrschung stieß an ihre Grenzen und als sie Atemus Antwort darauf hörte war es ganz vorbei: „Niemand hat dich nach deinen Gefühlen gefragt!“ „Wie bitte? Du wolltest doch, dass ich zu dir komme! DU hast MIR die Unschuld genommen! Nicht umgekehrt!“, schrie sie nun. „Ich habe dich auch nicht darum gebeten sie mir zu geben. Ich wusste ja noch nicht einmal davon!“, brüllte er zurück. „Ach dann ist es jetzt auf einmal meine Schuld, ja?“ „Ja! Ich habe dir niemals die Zustimmung meiner Liebe gegeben!“ Das war gemein gewesen! Lights Herz fühlte sich an, als hätte er es mit einem Dolch durchbohrt. Es war zersprungen, in tausend Einzelteile. Tränen stiegen ihr in die Augen. Mit aller Kraft hielt sie sie zurück. Er sollte sie nicht sehen! Die Blöße wollte sie sich nicht geben! „Mir hast du deine Liebe nicht gegeben. Aber dafür hast du meine Liebe und mein Herz mit Freuden genommen!“, warf sie ihm vor. „Ich habe dich um nichts dergleichen gebeten! Ich sagte dir bereits, dass ich für eine Beziehung wie du sie gerne hättest nicht gemacht bin!“ „Ich habe dich nie zu etwas gezwungen! Ich wollte nie von dir, dass du nur für mich da bist und dass du mir alle deine Gefühle offenbarst! Ich wollte einfach nur dass du ehrlich zu mir bist und mit mir redest!“ Atemu erwiderte nichts mehr und sah zur Seite. „Ich verstehe schon. Du hast immer die Rüstung an, einen Panzer, der dich von anderen Menschen abschürft. Ich kann ihn nicht durchdringen nicht wahr? Und ausziehen kann ich ihn dir erst Recht nicht. Dazu bin ich dir einfach nicht genug Wert“ Ihre Stimme war leise geworden. Die Tränen hatten sich den Weg über ihre Wangen gebahnt und auf dem Boden ein neues zuhause gefunden. Light blickte Atemu noch einen Moment an, so als erwartete sie noch eine Antwort von ihm. Dann drehte sie sich um und verließ das Gemach. In ihrem eigenen kleinen Zimmer angekommen warf sie sich aufs Bett du versank im Fluss ihrer Tränen. „Hei-ja!“ Der Hieb hatte gesessen! Lights Gegner ging zu Boden. Sie musste ihn nur noch entwaffnen, dann hatte sie den Übungskampf gewonnen! Mit erhobener Schwertspitze näherte sie sich ihrem Gegner und stellte seine Waffe sicher. Doch dann beging sie einen großen Fehler! Statt über den Kopf, des am Boden liegenden Gegner zu gehen wich sie über sein Beine hinweg. In diesem Moment holte ihr Gegner aus und schlug mit seinen eigenen Beinen die Ihren weg. Schnell war er auf den Beinen und zielte nun mit beiden Schwertspitzen auf Light. „Verdammt!“, fluchte sie. „Light was soll das werden, wenn ich fragen darf?“, fuhr nun auch der Hauptmann sie noch an. „Ich weiß nicht, wann sich einer meiner Soldaten so einen blöden Anfängerfehler erlaubt hat!“ Der Hauptmann war ziemlich wütend. Und das auch noch zu Recht. Es war ein dummer Anfängerfehler gewesen, der ihr nicht hätte passieren dürfen! „Steh auf!“, kreischte der Hauptmann und zog sie grob auf die Beine. „Ich weiß nicht was mit dir los ist, aber du solltest schnellstens wieder einen klaren Kopf kriegen. Ein paar Stunden Stallarbeit täten dir gut! Abmarsch!“ Na toll! Jetzt war sie auch noch zum Stalljungen degradiert worden und der Hauptmann sprang ihretwegen im Dreieck! Im Moment lief wirklich alles schief, was nur schief laufen konnte! Nachdem sie ihre Arbeit beendet hatte begab sie sich auf den Weg zum Waschraum. Sie stank nach Mist und war von oben bis unten eingesaut. Sie war unglaublich mies gelaunt. „Light!“ „Oh, Mahado! Schön dich zu sehen! Wie geht es dir?“ „Mir geht es gut. Allerdings frage ich mich wie es dir geht. Mana hat es mir erzählt“ „Ich komm schon drüber hinweg“ „Wirklich?“ Light lächelte schwach. „Nein, aber das war es doch was du hören wolltest, nicht?“ „Es wäre mir lieber gewesen, da hast du schon Recht… Atemu hat nach dir gefragt“ „Was interessiert es ihn wie es mir geht?“ „Ich glaube es interessiert ihn mehr, als er selbst wahr haben möchte. Es geht ihm gar nicht gut im Moment!“ „Gar nicht gut? Ich weiß nicht, vorgestern ging es ihm noch blendend, als er sich diese Dirne geholt hat!“ Mahado schüttelte den Kopf. „Er hat sie wieder weg geschickt“ „Woher willst du das wissen“ „Ich hab es gesehen! Innerhalb von einem Augenblick war sie wieder draußen“ „Mh“, zuckte Light mit den Schultern. „Wird wohl was Schnelles gewesen sein. Atemu –oh entschuldige- Der Pharao ist gut in so etwas“ brummte sie verstimmt. Mahado schüttelte den Kopf. „Kein Mann der Welt ist so schnell“ Light zog die Augenbraun hoch und sah ihn an. Anschließend zuckte sie wieder mit den Schultern: „Was soll’s... Mir doch egal“ „Ich meine nur, vielleicht könntest du es noch einmal mit ihm versuchen. Du hast ihm gut getan“ „Ich habe ihm alles gegeben was ich hatte: Mein Vertrauen, meine Liebe, meine Unschuld! Nichts davon hat er gewollt- außer vielleicht meine Unschuld“ „Heißt das, dass deine Liebe von nun an nicht mehr ihm gilt?“ Light schüttelte den Kopf. Tränen stiegen ihr in die Augen. Innerhalb von wenigen Momenten war alles um sie herum verschwommen. „Nein! Das ist es ja eben! Ich kann einfach nicht anders. Er hat mich so enttäuscht aber ich liebe ihn trotzdem. Ich habe versucht ihn zu hassen, damit mir das alles leichter fällt. Aber je mehr ich versucht habe ihn zu hassen, desto mehr wollte ich ihn wieder zurück. Ich will wieder in seinen Armen liegen, seine Küsse genießen und einfach nur bei ihm sein, obwohl ich weiß, dass das unmöglich ist. Aber er geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ich vermisse ihn. Ständig muss ich an ihn denken. Sieh mich doch an! Heute bin ich zum Stalldienst verdonnert worden, weil ich einen blöden Anfängerfehler begangen habe, weil ich nicht konzentriert genug war. Noch dazu hat man mich vom Wachdienst ausgeschlossen, fürs Erste. Das heiß ich kann Atemu- entschuldige- den Pharao morgen auf seiner Geburtstagsfeier nicht beschützen. Und das ist doch alles was ich noch will!“ Mahado umarmte Light und wischte ihr die Tränen vom Gesicht. „ Keine Sorge. Du kannst doch trotzdem zum Fest kommen. Es hält dich keiner ab ihn in einer Gefahrensituation zu beschützen!“ Hoffnungsvoll nickte Light ihm zu. „Ja, du hast Recht!“ „Hör mal: Vielleicht solltest du nochmal mit dem Pharao reden“ „Glaubst du er ändert seine Meinung?“ Mahado antwortete nicht. Das musste er auch gar nicht, denn es war sowieso eine rhetorische Frage gewesen. „Ich muss einfach irgendwie damit fertig werden“, seufzte Light. „Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht so leicht ist. Ich wünsche dir viel Glück!“ „Danke“, lächelte Light und machte sich endlich auf den Weg in den Waschraum. Es war Atemus Geburtstag, aber er hatte absolut keine Lust darauf. Die Diener waren schon früh gekommen um ihn anzukleiden und er war den ganzen Tag beschäftigt gewesen. Nun saß er auf seinem Thron und sah den anderen Leuten zu, wie sie die Festlichkeiten genossen. Die Prinzhessin eines Nachbarlandes erzählte ihm ununterbrochen irgendetwas, aber Atemu hörte nicht zu. Seine Augen wanderten durch die Menge. Eigentlich wusste er genau was er suchte, doch das wollte er sich selbst nicht eigestehen. Er wurde immer mürrischer, je mehr die Zeit verging, ohne, dass er gefunden hatte, was er suchte. Dann endlich sah er sie. Sie hatte ein schulterfreies Kleid an, das ihr wundervoll stand. Der Stoff schmiegte sich an ihren zarten Körper und betonte ihre elegante Figur. „Light“, hauchte Atemu kaum hörbar. Er sah ihr zu, verfolgte jeden ihrer Schritte. Zuerst holte sie sich etwas zu essen und setzte sich zu den anderen Menschen auf die Kissen. Atemu wünschte sich, ihr Blick würde ihn treffen. Er wollte ihre Augen sehen. Nur ganz kurz, nur einen kleinen Augenblick. Jedoch flogen ihre Augen überall herum, nur nicht in Atemus Gesicht. Er seufzte. Dann sah er etwas, was ihm ganz und gar nicht gefiel! Ein gutaussehender junger Mann hatte sich neben Light gesetzt und unterhielt sich gerade angeregt mit ihr. Er war auch ein Prinz, aus einem der Nachbarländer. Aus welchem Land er kam hatte der Pharao schon längst wieder vergessen. Atemu spürte wie die Wut in ihm auf stieg. Was fiel diesem Proleten eigentlich ein? Dummerweise konnte er nicht einfach so aufstehen und zu ihr gehen. Das wäre gegen das Protokoll. Eigentlich könnte er sie ja auch zu sich herholen lassen. Das würde schon genügen. Fieberhaft überlegte Atemu warum er sie rufen lassen könnte. Aber ihm fiel nichts ein. Das Fass lief über, als die Beiden sich dann erhoben und auf die Tanzfläche gingen. Am liebsten hätte Atemu den Kerl hängen lassen, oder rädern, oder vierteilen! Atemu merkte wie sich seine Finger in sein Gewand gruben und es beinahe zerrissen. Er konnte das nicht mehr mit an sehen! Er musste etwas tun! „Mahado“ „Ja, mein Pharao?“ „Holst du mir Light bitte hierher“ „Natürlich“ Am liebsten hätte er es nicht getan, aber Mahado konnte hier, vor allen Leuten, ja nicht seinem Pharao widersprechen. Also stieg er die Stufen des Throns hinab und begab sich zur Tanzfläche. „Light“ Erstaunt sah sich das Mädchen um. „Mahado… Was ist denn?“ „Der Pharao ruft dich“ „Mich?“ Light machte ein erstauntes Gesicht. „Sag ihm, ich bin gerade beschäftigt!“ „Willst du ihn denn vor all den Leuten blamieren? Dafür würde dich der Hauptmann zum Küchendienst verdonnern“ Light ballte die Fäuste. „Schon gut“ Sie verabschiedete sich noch höflich von ihrem Tanzpartner und stieg dann mit dem Magier die Stufen des Throns hinauf. „Da bin ich mein Pharao. Was ist Eurer Anliegen“, fragte sie so höflich es ging, sah ihn aber mit einem tötenden Blick an. „Ich wollte den Königen der anderen Länder nur mal die einzige Frau vorstellen, die Soldatin ist“, erklärte Atemu. Es war kein besonders guter Grund, aber der einzige, der ihm eingefallen war. „Setzt dich doch neben mich“, forderte er sie auf. „Ich danke Euch für diese Ehre“, lächelte Light und setzte sich wie befohlen auf eines der Kissen neben dem Thron. „Was willst du wirklich von mir?“, zischte sie auf einmal. „Dich retten“, zischte Atemu zurück. „Mich retten, vor wem oder was denn bitte?“ „Vor dem Prinzen mit dem du eben getanzt hast. Er ist keine gute Wahl“ Light traute ihren Ohren nicht. „Wie bitte? Ich kann selbst entscheiden mit wem ich was mache! Darüber hast du ja wohl mal gar kein Entscheidungsrecht“ „Wie ich schon gesagt habe er ist keine gute Wahl!“ „Er kann nicht schlechter als du sein!“, fauchte Light. „Bitte… mach doch was du willst!“, entgegnete Atemu. Er fühlte sich leicht angegriffen. Die Bemerkung hätte sie sich wirklich sparen können! Aber sie hatte ja Recht. Er konnte nicht schlechter als Atemu sein! Und wenn dieser ehrlich war, dann war er selbst daran schuld, dass Light gegangen war. „Tue ich so oder so!“, keifte Light noch leise bevor sie laut weiter sprach. „Vielen Dank für die Ehre, mein Pharao. Aber ich habe noch etwas zu tun!“ Dabei legte sie die Betonung ganz bewusst auf „Mein Pharao“. Anschließend drehte sie sich um und lief zurück zu dem Prinzen. Ihre Kampfeslust war entfacht worden. Sie wusste ganz genau, dass Atemu sie noch beobachtete. Und genau deshalb ging sie auf den Prinzen zu, zog ihn zu sich und küsste ihn. Als Atemu das sah erhob er sich von seinem Thron. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, sein Kopf war rot vor Wut. „Mein Pharao, fühlt Ihr Euch nicht wohl?“, fragte Mahado. „Nein. Entschuldigt mich. Ich werde mich kurz zurück ziehen“ Der komplette Saal blickte auf als Atemu den Raum verließ und Light grinste zufrieden. Sie entschuldigte sich noch bei dem verdutzen Prinzen und lief dann selbst Richtung Ausgang. Mahado kam ihr entgegen: „War das jetzt unbedingt nötig?“ „Ja“, antwortete Light nur und ging einfach weiter Atemu nach. Sie fand ihn in seinem Gemach. Dort saß er auf seinem Bett und blickte nach draußen. Ohne ein Wort stellet Light sich in den Türrahmen und wartete. „Bist du jetzt zufrieden“, fragte er sie plötzlich. In seiner Stimme schwang etwas mit, was Light nicht so richtig deuten konnte. War das etwa Traurigkeit? „Weiß ich noch nicht“, erwiderte sie. „Du hattest vorhin Recht. Er kann dir mehr geben, als ich es jemals könnte“, gab Atemu zu. „Glaubst du ich habe ihn deshalb geküsst?“, fragte Light. „Ich denke, du hast dir die Liebe zu mir nur eingebildet“ „Nur eingebildet?“ „Ja“ „Du bist echt unglaublich weißt du das? Warum kommst du mir jetzt so? Warum kannst du nicht einfach zugeben, dass du so verdammt eifersüchtig warst? Warum kannst du mich nicht einfach um eine zweite Chance bitte? Du spielst mit mir. Das ist es was du schon immer konntest, nicht wahr? Spiele spielen... Aber ich steig jetzt aus. Ich habe keine Lust mehr auf deine Spielchen! Versuch nicht mir einzureden, ich hätte mir die Liebe zu dir nur eingebildet. Denn das ist alles was mir geblieben ist! Die Liebe zu dir!“ Damit verließ sie das Zimmer und ging zurück in den großen Saal. Etwas später sah sie, wie auch Atemu wieder kam und auf seinem Thron Platz nahm. Somit ging der Abend weiter. Es wurde dunkel und Light wurde immer müder. Plötzlich hörte sie etwas. Schritte aber nicht vom Saal aus. Die Schritte kamen von oben! Light blickte nach oben und suchte mit ihren Augen alles ab. Da erblickte sie eine vermummte Gestalt. Sie war mit Pfeil und Bogen ausgerüstet. Die Person ging in die Hocke und legte an. Hastig sah sich Light um. Keiner der Wachen schien etwas zu bemerken! Was sollte sie bloß tun? Die Person zielte direkt auf den Pharao! Würde sie ihn jetzt warnen, könnte die Gestalt abhauen und alle würden Light für verrückt halten! Dann gab es eben nur noch eine Möglichkeit! Jetzt sollte sie beweisen, wie treu sie Atemu ergeben war. Sie hastete durch die Menge und versuchte sich den Weg frei zu machen. Sie kam noch gerade rechtzeitig an um sich vor Atemu zu stellen. Sie hörte wie der Pfeil durch die Luft flog und dann war es auch schon geschehen. Das nächste was sie spürte war ein unglaublicher Schmerz in ihrer Brust! Der Pfeil hatte genau getroffen! Zwar nicht sein ursprüngliches Ziel aber der Schuss hatte gesessen. Noch bevor Light zu Boden ging, begannen die Wachen zu handeln. Einige verfolgen den Angreifer, die anderen beschützen Atemu. Die Menschenmasse war voller Panik! Doch Light bekam das alles nicht mehr mit. Auch nicht, dass Atemu sich frei kämpfte und zu ihr kam. Sie hörte ihn nur noch ihren Namen rufen: „Light!“ So sehr sie es auch wollte, sie konnte nicht antworten. „Light! Komm schon, bitte sag was! Du musst wach bleiben, hörst du?“ Er hob Light hoch und suchte verzweifelt einen der Heiler. Zum Glück fand er schnell einen. In einem kleinen Raum, der das Arbeitszimmer der Heiler war, legte Atemu sie auf eine Wiege. „Der Pfeil muss raus!“, erklärte der Heiler. Der große, sonst so mächtige Pharao, konnte jetzt nur daneben stehen und zusehen wie der Heiler den Pfeil entfernte und Light vor Schmerzen aufschrie. Es tat ihm so weh, sie so Leiden zu sehen. Dabei war es ein Wunder, dass sie überhaupt noch wach war. „Drückt hier fest drauf. Wir müssen die Blutung stoppen“, befahl der Heiler Atem, während er selbst nach Nadel und Faden suchte. Atemu tat was der Heiler gesagt hatte und drücke ein Tuch auf die Wunde. Es dauerte nicht lange bis seine Hände voller Blut waren. Er hatte schon oft Blut gesehen. Er hatte gemordet und selbst schon einige Wunden davon getragen. Aber das hier war etwas anderes! Hier ging es um Light. Und zu seinem Verwundern wurde Atemu urplötzlich schwindlig. Doch er kämpfte dagegen an. Er musste stark sein! Für Light! „Atemu“, krächzte diese plötzlich unter ihm. „Sch…“, machte Atemu. „Sprich jetzt nicht! Spar dir deine Kräfte! Du brauchst sie!“ „Ich liebe dich!“ flüsterte sie noch bevor sie das Bewusstsein verlor. „Nein! Nicht! Du musst wach bleiben, hörst du? Light bitte! Bleib bei mir, ja? Du darfst einfach nicht gehen!“ Das erste Mal schossen Atemu Tränen in die Augen und zum ersten Mal hatte er wirklich Angst! Angst, dass er den einzigen Menschen verlor, der ihm so viel Wert war, wie noch nie einer in seinem Leben zuvor. Aber er war machtlos. Als der Heiler seine Arbeit getan hatte konnte er nur noch warten und hoffen. Es gab nur noch eines was er tun konnte, um ihr zu helfen: Beten! End Kapitel 3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)