Nie gesagt von Lena_Jones ================================================================================ Kapitel 3: Du hast gesagt, ich schaff es nie ohne dich... --------------------------------------------------------- Hmm... hätte es beinahe schon wieder vergessen... XDD Hier stand bis grad eben noch etwas anderes, aber ich hatte gestern Nacht, als ich es geschrieben hatte schlechte Laune, also wieder normale Laune! XD Sooo ^^' Okay, liest das hier überhaupt wer? XD Ich könnte hier vermutlich sonst was schreiben... naja mach ich jetzt aber nicht... ^.^ Viel Spaß! blabla... Lenchen _________________________________________________________________________________ 3. Du hast gesagt, ich schaff es nie ohne dich... ... ich hab gehört, dass du das allen erzählst. Ich schaff das! Still saß Farin in der Ecke seines Hotelzimmers. Es klopfte sanft an seiner Tür. „Ja?“ „Farin... ich bin’s... kann ich rein kommen?“ „Komm rein...“ Der Blonde versuchte sich zu beruhigen, stand langsam auf und sah, wie sich Rod vorsichtig in das Zimmer wagte. Er sah Farin an. Ruhig und doch... mit so einem Blick. Farin dachte sowieso meistens, dass Rod mehr wusste, als er immer zugab. Und er drückte dies mit einem Blick aus, der einem das Gefühl übermittelte, als wäre man ein Glas – zerbrechlich, durchsichtig, wackelig und die Gedanken darin gefangen, einfach so zugänglich, von Außen eindeutig sichtbar und klar zu durchschauen. „Er hat es dir erzählt...“ „Woher...“ „Dein Blick... und ich kenn Dirk ein paar Jährchen, um das sagen zu können... ich denk mal, ich kann ihn ganz gut einschätzen... oder?“ Rod nickte stumm. „Und...“ Farin sah Rod ein wenig fragend an, denn sein Mund war zwar noch offen, doch weitere Worte folgten nicht. Zum Glück kannte er auch Rod schon ein paar Jährchen und schlussfolgerte seine Antwort einfach. „Ich schaff das! Ich komm schon klar...“ „Vielleicht...“ „Ich brauch keinen Urlaub...“ Farin murmelte die letzten Worte, doch etwas Wut lag in seiner Stimme. „Wir...“ Rod fummelte mit seinen Fingern in den Taschen seiner Jacke. Warum konnte er im Moment keinen klaren Satz herausbringen? Das war nicht typisch für Rod. Vielleicht war ihm das Thema einfach nur genauso unangenehm wie es dem Gitarristen war. „Ich lass mich nich abschieben!“ sagte der Gitarrist etwas lauter und starrte nun aus dem Balkonfenster, als gäbe es dort eine Massenschlägerei, bei der seine Mutter mitmischte – etwas geschockt und gequält, aber gleichzeitig irgendwie mitleiderregend. „Ich...“ „Mach dir keine Sorgen... ich komm schon klar!“ Farin senkte den Blick. Vorsichtig setzte er sich auf das Bett und sah nun Rod neugierig an. „Warum bist du hier?“ „...“ Stille kam von Rod. Mehr nicht. Er schien nicht einmal Atmen zu müssen, um so eine Wirkung auf Farin zu haben, dass er sich nun völlig abartig fühlte. „Hab ich irgendwas falsch gemacht?“ Rod schüttelte den Kopf. Es wirkte beinahe so, als hätte Rod im Moment Angst mit Farin zu sprechen und dennoch war er zu ihm ins Zimmer gekommen. Das ergab im Kopf des Älteren einfach keinen Sinn. „Danke fürs Gespräch, Rod!“ Der Blonde machte eine ausladende Geste und Rod verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer. Einige Stunden danach... Der späte Nachmittag zeigte seine Falten und die tiefe Sonne stellte die Bäume und Büsche in Flammen. Farin stand ruhig vor der Balkontür. Nervös beobachtete er wie Bela, Rod und Yentzi das Hotel verließen. Was sollte er nur tun? Er riskierte es nicht von den anderen gesehen zu werden und trat einige Schritte in den Raum zurück. Seine Hände hatte er in den Hosentaschen. Ich schaff das! Der gepackte Koffer stand neben der Tür. Noch wusste er nicht, was er tun sollte, doch er wusste auch, dass er nicht so weiter machen konnte. Er hatte es sich geschworen. Eigentlich wollte er nicht in den Urlaub fahren. Doch sobald er und Bela wieder in einen Streit geraten sollten... „Na ja... der Koffer wäre schon gepackt...“ murmelte der Blonde vor sich hin. Zögernd nahm er seine Tasche, die er immer mit ins Studio nahm vom Bett und ging zur Zimmertür. Seufzend legte er die Hand auf die Klinke und schloss die Augen. Nichts ist passiert... nichts wird passieren... du wirst das schon überleben. „Ach, stell dich nicht so an. Du hast schon schlimmeres durchgestanden... Ich schaff das!“ Noch einmal tief durchatmend trat der Gitarrist aus dem Zimmer und ließ die Tür hinter sich ins Schloss klicken. Mit einer gezielten Handbewegung und einer geschickten Drehung des Handgelenkes ließ Farin das Zuschließen seines Zimmers wie ein geübtes Kunststück aussehen. Der Weg nach unten kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor. Seine Füße schlurften über den Teppichboden der Gänge. Seine Schultern streiften hier und da ein paar vorbeigehende Hotelgäste. Als er den Fuß nach draußen setzte, trat ihm der Wind mitten ins Gesicht, als wolle er ihm sagen „Tu nicht, was du vorhast!“ Doch er tat es. Er bewegte sich fort... auf das Auto zu. Zittrig öffnete er die Autotür. „Ich hab’s ja gesagt... er schafft es nicht ohne mich“ Bela verstummte jedoch jäh, als Farin in das Auto stieg. „Da bin ich...“ murmelte der Blonde, als er sich endlich in das Auto auf die Rückbank neben Rod setzte. Yentzi saß am Steuer und Bela auf dem Beifahrersitz. Er wusste genau worüber sie sprachen. Farin fühlte sich beschmutzt, betrogen und verletzt. Mit Yentzi und Rod sprach er einfach so darüber, aber ihn wollte er nicht einmal mehr ansehen. Jetzt erzählt er allen, dass du ein Wrack ohne ihn bist... Du schaffst es nie ohne ihn... und er erzählt es allen. Klappe! Ich schaff das! „Dann mal los...“ und mit diesen Worten startete Yentzi den Wagen und fuhr vom Gelände des Hotels. „Punk ist... ist schon fertig. Ich hab gestern Abend noch die Schlagzeugspur aufgenommen, als ihr schon beim Essen wart. Ich zeig euch das gleich mal...“ sagte der Älteste, als hätte man ihm nicht gerade heute Morgen erzählt, dass sein bester Freund sich in ihn verliebt hatte. Farin beobachtete die vorbeirasende Umgebung. Schon seit einer Woche fuhren sie Tag für Tag vom Hotel zum Studio, doch noch nie war ihm aufgefallen, dass sie an einem Freibad – welches natürlich mit mehr als viel zu vielen Touristen vollgestopft war – an einem Trecker-Verkauf, an fünf verschiedenen Frisören, einem Kuhhof, einem Hundetrainingslager und an einem Ponyhof vorbei fuhren. „Welche Lieder müssen wir heute noch aufnehmen?“ fragte der Chilene und beugte sich zu Bela vor, der eine Liste aller Lieder in der Hand hielt, die in die engere Auswahl kamen. „Es steht eher die Frage im Raum welche Lieder wir heute aufnehmen und nicht welche wir noch aufnehmen müssen...“ Langsam ließ der Drummer seinen Zeigefinger über die Liste fahren und stoppte. „Also Ignorama ist fertig. Punk ist... ist fertig. Rebell ist auch fertig...“ „Ich will noch ein Lied beisteuern...“ sagte Farin halblaut. „Was?“ schossen ihm drei verschieden Stimmen entgegen. „Ich hab das Gefühl, dass noch etwas fehlt... ich will noch ein Lied schreiben...“ „Aber wir müssen das Album fertig stellen“ widersprach ihm Bela mit einem Blick nach hinten. „Ich weiß... aber dann schlagt ihr mir im selben Atemzug vor, dass ich Urlaub machen soll...“ „Okay... Das sind verschiedene Bedingungen... Wenn du dir jetzt eine Auszeit nehmen willst... Und bitte Jan“ in Belas Stimme lag ein leichtes Flehen, als er sich nun fast vollkommen zu dem hinter ihm sitzenden umdrehte. „Fass das jetzt nicht wieder böse auf... ich will mich heute nicht mehr mit dir streiten... das macht mich fertig...“ Farin fühlte sich schuldig. Warum tut er dir das an? Die Stimme drang in seinen Kopf. Ich schaff das! „Ja! ich will mich nicht mit dir streiten! So... Wenn du dir jetzt eine Auszeit nehmen willst, dann brechen wir das hier für den Moment ab, dann müssen wir nicht die Hotel- und die Studiokosten weiter zahlen... Wenn du hier bleibst, dann weißt du doch genauso gut wie wir, dass wir das Album in den nächsten drei Wochen fertig haben müssen...“ Seufzend musste der Blonde feststellen, dass Bela Recht hatte. „Aber wenn ich es schaffe, den Song in den nächsten drei Wochen fertig zu stellen, dann hört ihr ihn euch an!“ Farin fühlte sich wie ein kleines Kind, dass bei seinen Eltern um ein neues Spielzeug bettelte. Er fühlte sich widerlich. Warum musste er die beiden denn fragen, wenn er einen Song im Album haben wollte, den er jetzt noch nicht fertig hatte? Weil sie deine Bandkollegen sind! Der Blonde drückte sich in seinen Sitz und Bela drehte sich wieder in Fahrtrichtung. Ich bekomm den Song schon noch fertig... das werdet ihr noch sehn! Ich schaff das! „Also... Punk ist..., Ignorama und Rebell sind schon komplett fertig... Ein Lied für dich müssen wir noch die Gitarre und das Schlagzeug fertig machen und Farin muss dann noch den Text einsingen. Ich denke mal, dass wir das heute machen...“ Seufzend lehnte sich der Schlagzeuger in seinem Sitz zurück. Farin bemerkte dies, weil der Sitz nun stärker gegen seine Knie drückte. Ist mir doch egal was er sagt... Sein Blick schweifte wieder nach draußen. Die Stimmen seiner Bandkollegen verblassten und wurden langsam zu einem monotonen Rauschen. Wie soll das so weiter gehen? Langsam schloss Farin die Augen und versuchte kurz darüber nachzudenken, wie man es schaffen konnte, die Gefühle anderer einfach so zu ignorieren. Wie konnte man ein Liebesgeständnis einfach so hinnehmen und dann in den normalen Alltagstrott zurück fallen... selbst wenn diese Person die ganze Zeit anwesend war? Farin fand keine sinnvolle Erklärung für dieses Verhalten. „Jan?“ Geschüttelt von der Hand des Chilenen und die Stimme seines Drummers vernehmend, öffnete er langsam die Augen und sah sie leicht apathisch an. „Du bist wohl eingeschlafen. Wir sind da, komm du Schlafmütze aufstehen...“ „Ich schaff das...“ murmelte der Blonde und stieg zittrig aus dem Wagen. „Okay, pass auf... Am Besten nehmen wir noch mal von vorn auf. Die Spur ist am Anfang unsauber und hat bei Takt 15 eine Störung. Mal abgesehen davon, dass du dich bestimmt dreimal verspielt hast... was ist los?“ „Keine Ahnung... Ich versuch mich ja schon zu konzentrieren. Ich schaff das jetzt“ drang die gedämpfte Stimme Belas durch die Lautsprecher. Er saß im Aufnahmeraum hinter seinem Schlagzeug und versuchte nun zum dritten Mal die Schlagzeugspur für „Ein Lied für dich“ sauber und korrekt einzuspielen. Farin saß schräg hinter Rod, der neben den Tontechnikern und Yentzi am Mischpult saß. Auf seinem Bein, welches er über das andere geschlagen hatte, lag ein kleiner Block. Den Stift dreht er nervös mit seinen Fingern durch die Luft. Leicht zurück gelehnt sah er mit verschwommenem Blick zuerst zu Bela. Er wirkte unkonzentriert, dass musste sich der Gitarrist eingestehen. Vielleicht ging es doch nicht ganz an ihm vorbei. Normalerweise brauchte er zwar ein oder zwei Versuche, um sich wieder einzuspielen, doch wenn er sich dann konzentrierte, war die Spur auch aufgenommen. Vielleicht noch ein paar Feinheiten hier und da... aber mittlerweile verspielte er sich bei jeder Strophe mindestens einmal. Nur schwer konnte er den Blick von Bela nehmen, doch sobald er dies geschafft hatte, starrte er auf den Block. In zwei Zeilen stand da: „Du hast gesagt, ich schaff es nie ohne dich, ich hab gehört, dass du das allen erzählst.“ Doch wusste Farin auch genau, dass das nicht die ersten beiden Zeilen sein sollten. Unter dem „erzählst“ standen noch vier weitere Worte: „fehlst“, „quälst“, „wählst“ und „behälst“. Aber welches soll ich nehmen? Wieder schloss Farin die Augen und verschloss sein Gehör allem gegenüber, was in seiner unmittelbaren Umgebung vor sich ging. Ein wenig wider Willen dachte er an die letzten 24 Stunden, um auf vielleicht noch eine Idee zu kommen. Er dachte an das Buch. An seine Taschenlampe. An das leere Bett. Schon riss er die Augen auf, packte den Stift sicher und kritzelte noch zwei Zeilen nieder: „Ich wache auf und das Bett ist leer... das stört mich eigentlich gar nicht mehr.“ Seufzend sah er auf die Zeilen. Zufrieden war er damit, doch eigentlich schmerzte es ihn, wie wahr sie waren. Ich schaff das! So versuchte sich der Blonde damit zu beruhigen. Er wollte nicht zusammenbrechen, vor allem war er der Meinung, dass es so bleiben sollte, dass die Tontechniker es nicht wissen. Dass er es Rod erzählt hatte war eigentlich anzunehmen... doch Yentzi war für Farins Geschmack schon zu viel des Guten. Als könne er Gedanken lesen drehte Yentzi sich um. „Alles klar bei dir?“ Der Gitarrist nickte stumm. Sein Griff um den Stift wurde fester. „Ich weiß es...“ Wieder nur ein Nicken. „Ich muss Bela zustimmen... das ist schon ein wenig lächerlich, oder?“ In diesem Moment passierten so viele Dinge gleichzeitig, dass Farin nicht genau sagen konnte, aus welchem Grund er genau den Stift zerbrach. Erstens die Tatsache, dass er für den Bruchteil einer Sekunde seine Prinzipien über Bord werfen wollte, um Yentzi würgen zu können, zweitens verspielte Bela sich nun schon wieder, woraufhin er seine Sticks durch den ganzen Aufnahmeraum schleuderte, dabei eine von Farins Gitarren traf, welche daraufhin umfiel und der Hals abbrach. Zudem kam noch die Tatsache hinzu, dass Rod sich an seinem Kaffee verbrannte, was ihn so sehr erschrak, dass er den halben Becher über dem Mischpult ausleerte. Wütend sprang der Gitarrist auf und starrte Yentzi ungläubig an. „Also das find ich lächerlich!“ schrie der Blonde fast. „Ihr glaubt nicht, dass ich das schaffe? Ich schaff das!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)