Nie gesagt von Lena_Jones ================================================================================ Prolog: Intro ------------- Hey! Danke an alle, die sich hierher verirrt haben! Und auch dank an alle, die ich genervt habe und die es trotzdem noch hierher geschafft haben! Endlich geht es los! NIE GESAGT! Der Meilenstein Lenchens? XD Wir werdens sehn! *grins* Danke an alle! Größten Dank an für deine unerbitterlichen Beta-Korrekturen! *dich kuschel* Danke an dass du dich immer so gefreut hast! XD Prolog ist für ... VIEL SPAß! *sich verbeug* WICHTIG: Wär schön, wenn ihr mir Bescheid sagen würdert, wer von euch gern jedes Mal eine ENS erhalten möchte, sobald ein neues Kapitel hochgeladen ist! ^_^ ___________________________________________________________________________________ Prolog Farin umklammerte das Kissen und seine Augen huschten über die Zeilen seines Buches. Tränen stiegen ihm in die Augen, da er sich anstrengen musste die Buchstaben zu erkennen. Seine Taschenlampe gab bestimmt bald den Geist auf. Die Batterien waren fast leer. Sein Finger strich langsam unter den Zeilen entlang. Er las, doch wenn ihn jemand gefragt hätte worum es in dem Buch ging, hätte er keine Antwort geben können. Seine Gedanken hinderten ihn daran, den Inhalt des Buches zu erfassen. „Wie man richtig lebt.“ Der Titel des Buches war Farin schon zuwider. Warum las er es dann überhaupt? Bela hatte es ihm zum Geburtstag geschenkt. Gestern. Farin fühlte sich gar nicht älter. Aber so erging es ihm immer. Ein Jahr älter, aber er fühlte sich immer noch wie 18. Ja. Wie 18. Obwohl es so lang her war. Sein 34. Geburtstag war gestern. 27.10.1997. Aber er fühlte sich immer noch wie 18. Die Zeit in der er Bela kennen lernte. Ein 18-jähriger mit dem Intellekt eines 34 jährigen. Absurd irgendwie, dachte Farin. „Absurd“ murmelte er leise. „Was ist absurd?“ erwiderte eine Stimme, die ihm vertrauter war als seine eigene es ihm je sein würde. „Wie schnell die Zeit vergeht...“ „Hmm... eigentlich nicht...“ die Stimme klang nervös. „Nein... nicht momentan...“ „Momentan aber schon“ „Ja... ich mein aber allgemein... Mir kommt es vor, als ob es erst gestern gewesen wäre...“ „Ja, dein Geburtstag war gestern“ „Nicht das du Spinner!“ Die Stimme lachte leicht. Farin konnte nicht genau beschreiben was er dachte und fühlte. „Ich mein... dass wir jung waren...“ „Wir sind jung“ Farin verdrehte die Augen. „Auch nur in deinen Träumen...“ Langsam drehte Farin sich auf den Rücken und stütze seine Ellenbogen auf sein Bett, um seinen Oberkörper etwas aufrecht halten zu können. Sein Blick glitt durch das dunkle Zimmer. Seine Taschenlampe schwächelte neben ihm. Die Batterien waren fast leer. Der halbdunkle Schein tauchte das Zimmer in ein unheimliches Licht. Er sah den Schrank, ein dunkler Klotz im dunklen Raum. Ein unbekannter Raum. Farin war er vertraut und doch fremd. Ein Hotel-typischer Raum. Ein großer Schrank. Ein kleiner Nachttisch mit Telefon und Lampe. Ein großes weiches Bett. Eine gläserne Balkontür. Ein hässliches Sofa. Ein rustikaler Holztisch. Eine gut gefüllte Minibar, die schon halb leer war. Ein viel zu kleines Bad mit viel zu großem Spiegel. Eine dreckige Dusche. Ein verstopftes Klo. Und der beste Freund, der einen wach hielt. Zwar nicht eingebaut, aber ein Mitbringsel welches Farin nicht los wurde. „Bist du müde?“ Die Stimme wirkte besorgt. Im Halbdunkel auf dem Sofa regte sich etwas. Das Sofa knarrte. Im Dunkeln sah es gar nicht so hässlich aus, dachte Farin. Aber er wusste, dass es hässlich war. Orangefarbener Stoff mit indisch roten Blumen. Im Dunkeln war alles grau in grau. Eine Gestalt regte sich. Eine Geste, vermutete Farin. Eine Handbewegung, eine Geste. Eine Handbewegung, die Farin nur zu gut kannte. Eine Hand, die durch pechschwarzes Haar glitt. Pechschwarz war es auch nur im Dunkeln. Im Licht sah man, dass die linke Seite grün war. Grün und schwarz. Farin erinnerte sich an das Gelächter der Stimme, die ihm vertrauter war, als seine eigene ihm je sein würde. Das Gelächter. Gelächter wegen des verdutzten Gesichtsausdruckes von Farin. „Grün und schwarz?“ hörte er sich selbst sagen. „Grün und schwarz?“ „Ja!“ die Stimme klang vergnügt. An den Tag konnte Farin sich genau erinnern. „Warum nicht gleich rot-schwarz-kariert?“ „Das dann als nächstes... aber erstmal grün und schwarz“ „Grün und schwarz“ Farin spürte, wie er seinen Kopf schüttelte. Es kam ihm vor, als wäre es erst gestern gewesen. Vieles kam ihm so vor als ob es erst gestern gewesen wäre. Vieles. Das flackernde Licht seiner Taschenlampe riss ihn aus seinen Gedanken. Die Batterien waren fast leer. Fast leer. Fast leer war auch der Inhalt des Gespräches, welches Farin gerade führte. „Und wie ist es?“ „Es ist leer...“ „Das Buch?“ Farin schüttelte den Kopf. „Nicht das Buch... das Buch ist... ja, es ist auch leer.“ „Was meinst du?“ „Wir sind leer“ „Ich fühl mich aber eher voll...“ „Nicht auf Grund des Alkohols... leer auf Grund der Gefühle“ Stille. Mehrere Minuten. Leichtes Rascheln vom Sofa her. „Das Buch ist leer?“ Es klang desinteressiert. Eine Frage, die nicht ernst gemeint war. Eine leere Frage. Leer. Eine Frage wie nach dem Wetter. Man fragt nur nach dem Wetter, wenn man nicht mehr weiß, was man sagen soll. Farin empfand es so... Die Stimme hätte genau so gut fragen können: „Wie wird das Wetter morgen?“ Aber es war eine andere Frage. Eine andere leere Frage. „Leer“ murmelte Farin. Stille. „Es übermittelt nichts“ „Ich hielt es für eine schöne Idee“ „Idee... die Idee ist schön.“ „Aber das Buch ist leer?“ „Danke.“ „Warum bedankst du dich, Jan?“ Stille. Die Batterien waren fast leer. Fast. Das Buch und das Gespräch waren vollkommen leer. „Für das Buch...“ „Obwohl es dir nichts übermittelt?“ „Es war eine schöne Idee... vielleicht übermittelt es mir später etwas...“ „Ich wünschte ich hätte eine bessere Idee gehabt.“ „Nein... die Idee ist schön...“ Es war leer. Alles. Nicht das Buch war es, was ihm nichts übermittelte. Die Stimme übermittelte ihm nichts. Nichts was ihn bewegt hätte. „Ich kann nicht schlafen“ die erste Aussage der Stimme, die Farin bewegte. „Deswegen sitzt du seit zwei Stunden hier?“ „Ich dachte, ich könne hier schlafen...“ „Kannst du!“ „Aber du liest“ „Ich verstehe eh nichts...“ Farin rutschte ein Stück an den Rand des Bettes. Die Gestalt erhob sich und schlurfte auf das Bett zu. Bela trat in den halbdunklen Schein der flackernden Taschenlampe. Die Batterien waren fast leer. Kapitel 1: Ich wache auf und das Bett ist leer... ------------------------------------------------- Heyho ^-^ Das 1. Kapitel! *____* *freutzel* Ihr glaubt nich wie froh ich bin, dass ich den ganzen Schrott endlich hochladen kann XDDD~ Naja Schrott *huuust* Nochmal lieben Dank an alle, die Kommentare geschrieben haben! Ihr seid die besten! *-* Viel Spaß beim Lesen ^.^' Euer Lenchen Könnt ihr mir vllt bescheid geben, wer gern eine ENS mit jedem Upload erhalten möchte? ^-^ wär super... _________________________________________________________________________________ 1. Kapitel: Ich wache auf und das Bett ist leer... ... das stört mich eigentlich gar nicht mehr Das leise Atmen Belas drang an Farins Ohr. Sie lagen nebeneinander in dem Bett. Es war zwar kein Doppelbett, aber dennoch groß genug für zwei. Bela schlief schon lang. Farins Blick wanderte zu dem Radiowecker. 4:57 Uhr. Lange kalte Finger strichen durch blonde Strähnen. Farin zitterte. Er gönnte Bela den Schlaf. Er wusste, dass dieser seit Tagen nicht viel geschlafen hatte. Immer saß Bela noch lang im Tonstudio und nahm Tonspuren auf. Sie arbeiteten an ihrem neuen Album. Seufzend drehte Farin sich auf den Rücken. Die braun-grünen Augen huschten zu Belas sich hebenden und senkenden Oberkörper. Farins Herz machte einen Sprung. Er genoss die Nähe des Älteren. Sie waren schon so lange Freunde. Meist genoss er die Stillen Momente mehr, als die der Gespräche. Es kam ihm so vor, als hätten sie sich nichts mehr zu sagen. „Wir brauchen bald wieder eine Pause...“ murmelte er leise. Warum er das gerade jetzt dachte, wusste er nicht. Sie waren wohl schon wieder viel zu lang zusammen unterwegs. Er schloss die Augen. Sein Puls rauschte ihm in den Ohren. Der Wind drückte sich durch die Fensterritzen und ließ Farin frösteln. Farin zitterte. Ein letzter Blick zur Uhr sagt ihm, dass er jetzt schlafen sollte. Kaum hatte Farin den Gedanken gedacht, entglitt er schon in die tiefen Kissen. Keine Sekunde später hallte ein leichtes Schnarchen durch das Zimmer. Manche würden es als bloße Zugluft resultierend aus undichten Fenstern bezeichnen, doch diese Brise, die sich geschickt durch die Ritzen drängte, um die Temperatur in dem kleinen Hotelzimmer stark zu vermindern, war für Farin ein Dorn im Auge. Murrend zog der Blonde sich die Decke über den Kopf, doch wenige Sekunden später streckte er seinen Kopf wieder in den kalten Wind, da ihm das Atmen doch wichtiger war als es warm zu haben. Als er sich streckend versuchte dazu zu ermutigen wacher zu werden, vernahm er ungewöhnlich viel Platz neben sich. Sein Blick wanderte nach rechts. Farin zitterte. Eigentlich war er es gewohnt. Es war ihm nichts Neues, dass Bela sich abends eine Hälfte des Hotelbettes nahm und morgens einfach verschwunden war. Zittrig schoben sich lange, schmale Finger über die rechte Betthälfte. Seufzend drehte Farin sich um. Immer wieder hoffte er, dass er morgens beim Aufwachen einmal in Belas Augen sehen könnte. Doch das Bett war leer. Farin zitterte. Er erhob sich langsam, streckte sich und gähnte herzhaft. Schlecht geschlafen hatte er allemal. Konnte er es weiter so aushalten? Klar... hatte er denn eine Wahl? In ihm kroch ein seltsames Gefühl empor, was ihn an etwas wie Liederschreiben erinnerte. Seit Farin Bela und Rod seine Demos vorgespielt hatte, war ihm klar geworden, dass da irgendetwas fehlte. Ein bestimmtes Lied. Und dieses Gefühl hatte ihn tief gepackt und ließ ihn nicht mehr los. Farin zitterte. Nackte Füße trafen auf kühlen Holzboden. Dürre, kalte und lange Finger strichen durch blonde Strähnen. Bei jedem Schritt den Farin Richtung Bad tat, wurde ihm klarer, dass er allein war. Doch diesem Gefühl trat er mit Gleichgültigkeit entgegen und lachte leicht apathisch. Sein Spiegelbild lachte ihn aus. Du Narr! schrie es ihm entgegen. Du elender Narr! Glaubst du wirklich, dass er dich beachtet? „Kann man es denn nicht probieren?“ Farin vernahm ein hohles Lachen, dass unwirklich von den Wänden des kleinen Bades widerhallte. „Redest du mit deinem Spiegelbild?“ erschrocken fuhr Farin herum. Da, in der kleinen Badtür stand sein Bassist, der breit grinste. „Ja,“ lachte Farin, „Ich stellte fest, dass ich lächerlich bin.“ Dies sagte er mit gut getäuschter Ironie in der Stimme, um zu vermeiden, dass sein Gegenüber verstand, dass er das eigentlich ernst meinte. „Komm Frühstücken... Bela säuft sich wieder zu. Bevor er den Boden unter den Füßen verliert, sollten wir besprechen wie es weiter geht...“ Farin beobachtete an Rod eine Handbewegung, die er von Bela gut kannte. Eine Handbewegung. Eine Geste. Eine Hand die durch pechschwarzes Haar glitt. Diesmal war es jedoch wirklich pechschwarz. Rod betonte jedoch immer wieder, dass er doch dunkelbraune bis schwarze Haare hätte. In dem Moment fiel Farin auf, was es doch eigentlich für eine unbedeutende Geste war. Es war nicht Belas Handbewegung. Es war eine menschliche Handbewegung. Farin zitterte. Die Erkenntnis die ihn schwer im Gesicht traf, jagte sogleich einen Schauer über seinen Rücken. „Frühstück?“ unterbrach Rod seinen Gedankengang. „Ähm... ja...“ und ganz geistesabwesend, immer noch bei seinen Gedanken, kramte Farin ein paar Sachen aus seinem Koffer und zog sie an. Zusammen mit Rod ging er dann den Hotelgang entlang. Dass Rod ihn dabei immer wieder nervös und nachdenklich musterte, war ihm nicht klar. Seine Gedanken waren immer noch bei dieser kleinen nichtigen Handbewegung. Warum empfand er einen leichten Groll gegen Rod, weil er diese Handbewegung vor ihm gezeigt hatte? Warum wollte er Rod anschreien, dass es nicht sein Recht wäre diese Handbewegung zu benutzen? Eine Stimme in ihm wühlte alles auf. Wie ein kleines Männchen, das vollkommenes Chaos in ihm anrichtete. Es schrie und tobte sich in Farin aus. Und er wusste, dass es vollkommen sinnlos war dagegen anzukämpfen. Dieses Männchen hatte einfach Recht. Es war eine Geste, die er mit Bela in Verbindung brachte. Wie konnte es jetzt Rod wagen diese Geste nachzuahmen! Farin strich mit seinen Fingern leicht durch sein Haar, um es etwas zu ordnen. Mitten in dieser Tat stockte er und musste mit stechender Erkenntnis zu dem Schluss kommen, dass auch er diese Handbewegung missbrauchte. Nur an Bela sah sie gut aus, schrie die kleine Stimme in ihm. Kaum hatte das kleine, fürchterliche Männchen Farin klar gemacht, dass er diese Geste doch nie wieder benutzen solle, standen er und Rod schon im Speisesaal. An einem der hinteren Tische schienen Bela und Yentzi eine angeregte Unterhaltung zu führen. Bela hielt dabei die Daniels-Flasche immer bei sich. Farin fühlte sich sichtlich unwohl in Belas Nähe. Farin zitterte. Dass die anderen Hotelgäste ihn verstört musterten, blieb ihm ebenfalls genauso verborgen wie die verwirrten Blicke seiner Bandkollegen. Dann stand er jedoch direkt vor dem kleinen wackeligen Frühstückstisch und sah in verwunderte blau-grüne Augen seines Schlagzeugers. „Was ist?“ Bela deutete auf Farins Körper. Der Blonde sah an sich hinab und entdeckte, dass er beim Anziehen wohl völlig neben sich gewesen sein musste. Wie auch immer er es geschafft hatte, ohne es zu bemerken, aber seine Hose hatte er verkehrt herum angezogen und sein Shirt war seltsam verdreht. Alles sah ein wenig unkoordiniert aus. Die Schnürsenkel seiner Schuhe hatte er kreuz und quer miteinander verbunden. Dass er überhaupt einen Schritt geradeaus gehen konnte, grenzte an ein Wunder. Ohne auf die empörten Geräusche der anderen Gäste und auf die verwirrten Blicke der Bandkollegen und Yentzi zu achten, zog Farin seine Schuhe und Hose aus, um diese danach, diesmal richtig, wieder anzuziehen. Die Aktion sein Shirt zu richten eröffnete kurzen Blick auf seine Bauchmuskeln. Farin zitterte. Er spürte Blicke auf sich. Dass es eigentlich nur Belas Blick war, den er bemerkte, versuchte er geschickt zu ignorieren und setzte sich, als wäre nichts geschehen, an den Frühstückstisch. „Rod meinte, wir sollten noch weiter über das Album reden...“ „Nein“ sagte die Stimme des Bassisten mit einem nachdenklichen Ton. „Also in gewisser Weise schon, aber... eigentlich meinte ich, dass wir eine Pause bra-“ „NEIN!“ Farin konnte sich nicht halten. Er stand nun am Tisch und seine Hände knallten darauf, dass dieser gefährlich stark wackelte. Dass er selbst noch diesen Gedanken vor nicht allzu langer Zeit hatte, war ihm ganz entfallen. Bela senkte den Blick. Rod sah Farin mitleidig an. „Was ist?“ fragte er die Beiden, sah dabei jedoch nicht zu Bela. Er versuchte seinen Blick in Rods Augen zu bohren. „Farin...“ seufzte Rod. „Wir haben dass Gefühl, dass du langsam wahnsinnig wirst.“ „Wahnsinnig? ICH?“ und der Wahnsinn sprach aus ihm. Genau wie ein Verrückter immer sagte: Alle halten mich für verrückt, aber die wissen doch nicht, was verrückt zu sein überhaupt bedeutet! ICH BIN NICHT VERRÜCKT! Ein seltsam ungutes Gefühl breitete sich furchtbar schnell in ihm aus und ihm wurde zu schnell klar, dass Rod es so ernst meinte, wie noch nie in seinem Leben, als er jemanden als Wahnsinnigen bezeichnete. „Ich bin nicht verrückt...“ sagte Farin leise. Ganz automatisch ließ sich sein Körper auf den Stuhl nieder und sank unwillkürlich in sich zusammen. „Nur für ein paar Wochen... Mach ein wenig Urlaub“ Farin wollte schreien. Als Bela dies sagte, wünschte er sich im selben Moment gestorben zu sein. Farin zitterte. Sein Blick verschwamm. Genau wie gestern Abend, als es ihm zu anstrengend wurde im verblassenden Schein seiner Taschenlampe die Buchstaben zu entziffern. Es störte Farin doch eigentlich gar nicht mehr, was Bela von sich gab oder was er tat. Es störte ihn doch eigentlich gar nicht mehr. Da trafen diese Geschehnisse um Farin herum auf Gleichgültigkeit seinerseits. Doch dieser eine Satz „Mach ein wenig Urlaub“ traf ihn aus unerfindlichen Gründen hart. Er konnte es nicht mehr... verlor er vielleicht wirklich den Verstand? Farin zweifelte zumindest gerade an diesem. Seine langen dünnen Finger strichen durch seine blonden Strähnen und er hasste sich dafür. Braun-grüne Augen sahen ruhig in die Runde. „Nur ein paar Wochen...“ sagte Yentzi. „Wir machen uns Sorgen“ Sorgen? In Farin hallte ein ironisches Lachen durch seine Adern. Farin zitterte. Ein innerer Kampf, den die anderen wohl in Farins Augen widergespiegelt sahen, entfaltete sich in Farins Hirn. Kopfschmerzen bereitete ihm das Denken sogar. Sein Kopf lehnte sich in die Handflächen seiner mit den Ellenbogen auf den Tisch gestützten Arme. Seine Finger rieben leicht über die Stirn. Vielleicht ließen die Kopfschmerzen sich so vertreiben. Doch der Gitarrist blieb ohne Erfolg. „Vielleicht ein paar Wochen...“ murmelte er devot. Es gefiel ihm gar nicht von seiner Band während der Aufnahmen getrennt zu sein. Das Risiko, dass sie sich nicht wieder im Studio zusammen finden würden, um am Album weiter zu arbeiten, war einfach zu groß. „Wenn es dir besser geht... melde dich einfach bei mir... dann kann ich alles organisieren, dass wir uns zum Fertigstellen des Albums wieder hier treffen können.“ Rod wirkte besorgt. „Nein!“ sagte plötzlich Farins Stimme. Er sprach nicht selbst. Es kam ihm so vor, als würde ein anderer Mensch sich durchsetzen und aus ihm heraus sprechen. Farin zitterte. Dann spürte er, wie er wieder Herr über sich selbst wurde, doch ein Gedanke der nicht ihm gehörte, schien sich in ihm auszubreiten. Ein seltsamer Gedanke, dachte Farin nur und indem er dies dachte, verfestigte sich dieser Dunst, eine graue Gestalt eines Gedankens in seinem Kopf, formte sich, nahm klarere Züge an und bevor Farin es sich versah... war es sein eigener Gedanke. Vollkommen vergessen, dass nicht er diesen Gedanken selbst entwickelt hatte, wollte er sagen was er zu dieser ganzen Pausen- und Urlaubssache zu sagen hatte. „Ich kann doch jetzt nicht einfach Urlaub machen!“ Bela und Rod sahen Farin verwundert an. Farin war klar, warum sie ihn so musterten. Es war nicht Farins Art das Angebot einer Pause und den Vorschlag eines Urlaubs abzulehnen. Klar war er ein Workaholic, doch auch er war nur ein Mensch, vielleicht ein Mensch der sich unnatürlich oft nach Urlaub sehnte, aber immer noch ein Mensch. Jeder Mensch kam irgendwann an die Grenzen seines körperlichen Leistungsvermögens, noch weit bevor sein geistiger Wille dem Druck unterlegen war. Farins geistiger Wille schien nahe eines mittleren Nervenzusammenbruchs zu sein. Farin zitterte. „Klar kannst du Urlaub machen! Du heißt doch nicht umsonst Farin Urlaub.“ Rod lehnte sich zurück, als Bela auf Farin einredete. Farin starrte nun in Belas Augen. Für einen kurzen Moment vermutete er, dass die beiden ihn nicht eher Ruhen ließen, bis er sich endlich für 13 Wochen ein Hotelzimmer in Spanien, Italien, Japan, Kanada, Brasilien, Zimbabwe, Norwegen, Indien und Rumänien gebucht hatte. Sie hätten ihre Ruhe. Warum wollten sie ihn loswerden? Warum fragte er sie nicht einfach? „Warum wollt ihr mich loswerden?“ Farins Stimme klang ruhig. Es klang wie eine dieser unbedeutenden Fragen. Wie ist das Wetter? Genau so eine Frage wie Bela ihm gestern Abend gestellt hatte: Das Buch ist leer? Sie klang so. Er erwartete keine Antwort, die ihn zufrieden stellte. Die unausgesprochene Unzufriedenheit machte sich schon, bevor die beiden überhaupt über Farins Frage nachdenken konnten, schmerzhaft in ihm breit. Vielleicht klang die Antwort viel versprechend... Das Wetter wird ganz gut... denke ich. Das Buch kann ja einen schweren Start hinlegen und später brillant sein... denke ich. Vielleicht wollen sie mich gar nicht loswerden, schoss es Farin durch den Kopf. „Wir wollen dich doch gar nicht loswerden...“ schloss der Chilene ruhig. „Warum sollten wir dich loswerden wollen!“ „Wir sind doch Kumpels...“ „Wir wollen doch nur das Beste für dich!“ „Wir wollen doch nur nicht, dass du dich überarbeitest...“ „Wir machen uns nun mal Sorgen um dein Befinden...“ „Wir... wir... WIR, WIR! Ihr denkt doch nur an EUCH!“ das letzte Wort schrie Farin den Beiden entgegen. Farin zitterte. Er sprang auf und stürmte mit hochrotem Kopf aus dem Speisesaal. Einige entsetzte Blicke folgten ihm, doch die spürte und sah er nicht. Die Wut machte ihn blind und die Hitze, die in ihm Aufstieg machte ihn taub für alle Gefühle. Seine Füße trugen ihn. Wohin, wusste Farin nicht. Erst als er in seinem Zimmer auf dem Bett lag, kehrte sein Verstand zurück. Vielleicht störte es ihn doch... das leere Bett. Farin zitterte. Kapitel 2: Auch sonst ist alles in Ordnung so weit... ----------------------------------------------------- Beinahe hätte ichs vergessen! XD Das 1. Kapi hab ich zu früh hochgeladen, das hier beinahe zu spät XD Ehrlich mal! ^-^ Dabei freu ich mich doch so über eure Kommentare! *-* Danke an alle, die bisher fleißig geschrieben haben ^-^ Das Kapi hier widme ich spontan einfach mal Alex! ^-^ keine Ahnung warum ^.^ einfach so, weil ich dich lieb habtz! *knutscher* ^-^ Viel Spaß beim Lesen! _________________________________________________________________________________ 2. Kapitel: Auch sonst ist alles in Ordnung so weit... ... da wär nur noch eine Kleinigkeit. Ruhe kehrte in Farin ein. Er schloss die Augen. Das Bett knarrte leise unter ihm. Es war kalt. Er missbrauchte Belas Geste. Seine Hand deutete ihm an, dass sie nicht ruhig sein konnte, egal wie viel innere Ruhe Farin finden oder sich vortäuschen würde. „Ruhe...“ murmelte der Blonde leise. Im selben Moment klopfte es an der Tür. Farin presste gerade noch ein „verschwinde“ durch seine Lippen als die Tür quietschend aufging. „Ich dachte... ich schau nach dir...“ „Verschwinde...“ tönte es etwas lauter aus den Tiefen. Farin drückte sein Gesicht in das Kissen. Er wollte Bela nicht sehen. Geräusche von Füßen die über Teppichboden scharrten drangen an Farins Ohr. „Ich...Du... Alles klar bei dir?“ Farin seufzte tief. Sein eigener Atem stieg ihm in die Nase und ließ ihn husten. Er richtete sich auf. Er missbrauchte Belas Geste. Und hasste sich dafür. Vorsichtig glitten lange, dünne Finger über Farins Shirt um es zu glätten. Sein Blick schweifte ruhig und doch etwas angespannte durch den Raum. „Du warst unten so...“ „Hey... ich war nur irgendwie... aufgekratzt-“ „Aber das hat doch-“ „Auch sonst ist alles in Ordnung so weit!“ Farin fühlte sich leer, als er das sagte. Es stimmte nicht. Da war ja noch etwas... dieses Gefühl was er empfand, wenn er Bela nur sah. Es ließ ihn kochen und er glühte von innen heraus und er schämte sich für seine Röte, die er nicht besaß, wodurch es ihm nur Röte auf die Wangen trieb. Wenn Farin das wüsste, dann würde er sich nie wieder dafür schämen müssen. Sonst gab es keinen Moment für Farin, der ihm peinlich war, doch ab und zu wenn Bela ihn von der Seite her musterte, fühlte er sich als hätte man in ihm ein kleines Feuer entfacht. Es war ein bedeutender und unbedeutender Blick zugleich. Er sah ihn an. Bela genoss den Moment und fühlte sich wunderbar, so ein Leben führen zu dürfen und Farin seinen besten Freund nennen zu dürfen, das wusste Farin. Und genau da lag für Farin der Grund, diesen Blick als unbedeutend zu bezeichnen. Er wollte, dass Bela ihn einmal so ansehen würde, so liebevoll, so verträumt, so vollkommen selig... mit dem Gedanken, dass er Farin liebte! Und nicht, dass er Farin liebte, weil er sein bester Freund war, wie man seinen besten Freund eben liebt. Farin spürte einen Blick auf sich, der zu wissen schien, was in ihm vorging... Oder es gekonnt vortäuschte. „Ich versteh dich nicht... ich könnte mich in fast jede Person hinein versetzen, aber was dir durch den Kopf zu gehen scheint, bleibt mir verborgen...“ „Seit wann redest du so geschwollen daher?“ platzte es aus Farin heraus. „Ich mach mir doch nur Sorgen.“ „Und ich hab gesagt, dass alles in Ordnung ist!“ Farin seufzte leise. Seine Muskeln spannten sich an. Er missbrauchte Belas Geste. „Du wirkst aber nicht so...“ Der Schlagzeuger schien nervös zu werden. Irgendetwas in ihm schien sich zu regen. Farin spürte es deutlich. Seine Nackenhaare stellten sich auf. „Ich dachte, du kannst dich nicht in mich hinein versetzen?“ Der Blonde versuchte einen Tonfall zu erwischen, der eher überrascht desinteressiert wirkte, als genervt und erschüttert. „Du hast dich verändert...“ Belas Stimme schien zu versagen. Er strich mit seinen Fingern durch seine grün-schwarzen Haare. Farin erschauerte bei dem Anblick und sein Inneres erhitzte sich schnell. Er schüttelte den Kopf. „Dieses Gespräch... soll es einen Sinn enthalten?“ „Ich will doch nur wissen, was dich so... betrübt...“ „Du willst es wirklich wissen?“ Der Ältere schien erschrocken, auf Grund des forschen Tons, den Farin einschlug. Er wollte genau so klingen. Etwas überreizt. Nur etwas. „Du hast gesagt es wäre alles in Ordnung...“ „Soweit... aber etwas betrübt mich... da hast du Recht“ Farins Blick wanderte ruhig über Belas Körper. Der Blick war ruhig, nur sein Inneres war aufgewühlt, wie der Dreck auf einer Baustelle. Bela versuchte sich dem Gitarristen zu nähern. „Und was ist es?“ „Du!“ Die Zeit stand still. Stille. Lang gezogen. Erdrückend. Bedrückend. Beunruhigend. Nicht mal das Fallen einer Stecknadel auf den Parkettboden wäre zu hören gewesen. Die Stecknadel hätte sich einfach nicht getraut diese Stille zu durchbrechen, weil sie so angespannt war, dass man sich fürchten musste nur leise zu Atmen. Farin hielt ihn an. Seinen Atem. Er missbrauchte Belas Geste. Es machte kein Geräusch. Nicht das für gewöhnlich erklingende Rascheln von Fingern durch blondes, strohiges Haar. Es war so still, dass selbst die Motorengeräusche, die sich sonst durch die Fensterritzen zusammen mit dem Wind hindurch quetschten, verstummten. Angst lag in der Luft. Woher sie kam konnte Farin nicht erkennen, doch Bela sah nicht ängstlich aus. Er wirkte nur ein wenig angespannt und verwirrt. Sein Blick hatte sich seit dem letzten Wort Farins nicht verändert. Die Zeit stand still. Als wäre die Uhr des Lebens stehen geblieben... Und hätte die Geräusche und Gefühle mit sich genommen. Doch mit einem Mal, als hätte die Uhr nur neue Batterien gebraucht, lief die Zeit. „Ich?“ Belas Blick war nun ruhig. Er stand immer noch an derselben Stelle. „Warum ich?“ „Weil...“ Farins Aufmerksamkeit galt dem Boden und einem schwarzen Fussel, der sich im Teppich verfangen hatte und nun mit Hilfe vom Wind, der durch das Zimmer wehte und Motorengeräusche mit sich brachte, versuchte dem Teppich zu entkommen. Der arme kleine Fussel schaffte es nicht. Farin beugte sich zum Boden und zupfte ihn mit ein paar Teppichfusseln hervor. Belas Blick blieb beständig. Farin vermutete, dass Bela Farins Handeln als Verzögerung deuten würde. Und er sollte Recht behalten. „Was ist? Zöger doch nicht so lang! Erst sagst du so selbstsicher, dass ich der Grund bin und jetzt weißt du plötzlich nicht mehr warum?“ „Ich weiß warum... aber es ist schwer zu sagen... du wirst mich hassen und das will ich nicht!“ „Warum sollte ich dich hassen?“ „Weil ich dich liebe!“ Bela fing an zu lachen. Farin starrte fassungslos auf den befreiten Fussel. Grün-braune Augen füllten sich mit Tränen. Tränen begannen ihre Reise über die Wimpern, über die Wange, über die Lippen... wo sie versiegten. Belas Lachen hallte im Raum wider und traf hundert Mal in Farins Herz. Wie ein Messer. „Ja... echt komisch...“ murmelte Farin und wischte sich hektisch die Tränen weg. Sein Atem erlaubte ihm nicht lauter und nicht mehr zu sprechen. Das Lachen verhallte. Farin missbrauchte Belas Geste. „Du lachst ja gar nicht“ stellte Bela verdutzt fest, der völlig außer Atem war. „Weil ich es nicht zum Lachen finde, dass mein bester Freund meine Gefühle nicht ernst nimmt.“ Bela stockte. Er verschluckte sich fast an seiner Zunge. „Du meinst das ernst?“ „Warum sollte ich dir etwas im Scherz sagen und dabei nicht lachen?“ „Du bist mein blonder Gitarrist... du hast die seltsamsten Ideen...“ „Ich bin gekränkt...“ „Warum liebst du mich?“ „Das ist keine Frage! Und es interessiert dich nicht mal“ seufzte der Blonde resigniert. Er war es Leid diese leeren Fragen beantworten zu müssen. Und vor allem war er es Leid diese Fragen gestellt zu bekommen. „Man fragt doch nicht ‚Warum liebst du mich?’ Das ist doch absurd!“ „Warum absurd!?“ „Das ist doch keine angemessene Frage!“ Der Gitarrist konnte sich gerade noch ein Schimpfwort verkneifen. „Wenn du so etwas fragst, dann interessiert es dich nicht!“ „Wie? Es interessiert mich nicht?“ „Genau!“ Ein leichtes Schnauben kam aus Belas Nasenhöhlen und dabei zuckte er mit seinem Kopf leicht zur Seite. „Ich liebe dich!“ Bela sagte dies ohne irgend ein Gefühl in seiner Stimme. Farin sah Bela nun verwirrt an. Was versuchte der Schlagzeuger mit dieser Aussage zu bezwecken? „Ich liebe dich im Moment irgendwie gar nicht! Du nervst gerade ziemlich!“ „Ach das ist doch uninteressant...“ Eine längere Pause trat ein, in der Bela auf und ab ging und Farin mit dem geretteten Fussel über seine Fingerspitzen strich. Dann sah er auf. Er sah auf die dunklen Strähnen. Auf die unklaren Augen, die wirr hin und her huschten. Und er sah auf die nervösen Finger, die miteinander agierten und hektische Bewegungen vollzogen. „Du liebst mich?“ „NEIN!“ schrie Bela und sprang auf einmal auf und ballte seine Hände zu Fäusten. „VERDAMMT! Ich versteh einfach nicht, was du von mir willst!“ Bela zitterte. „Ich will doch nur, dass... siehst du! Du hasst mich!“ Erst nachdenklich schwang Farins Stimme mitten im Satz um und klang plötzlich triumphierend. „Auch noch stolz drauf, oder was?“ entgegnete ihm Belas Stimme schnippisch. „Warum sollte ich stolz darauf sein, dass du mich hasst?“ „Ich HASSE dich doch nicht!“ Farin missbrauchte Belas Geste. Zittrig. „Dafür schreist du aber ganz schön laut!“ Mit einem Wutschrei, der aus Belas Kehle drang, drehte der Schwarzhaarige sich um und stapfte wütend durchs Zimmer in Richtung Balkon. Unvorsichtig riss er die Vorhänge zur Seite und starrte nach draußen. Dass dabei der Vorhang fast aus seiner Halterung gerissen wurde, ignorierte er. Des Blonden Blick war auf Bela geheftet. Bela legte den Kopf schief und schüttelte diesen kurz darauf. Als er sich wieder dem Zimmer zudrehte, sah er Farin an, als säße dieser gerade ein paar Sekunden da, als wäre Bela bis gerade eben noch allein gewesen. „Und? Wie geht’s jetzt weiter?“ Farin zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung...“ „Du liebst mich also?“ Der Schlagzeuger sagte dies wie eine Feststellung eines wissenschaftlichen Befundes. „Ist unsere Beziehung schon so sehr kaputt?“ Die Stimme des Blonden war ruhig, doch sein Inneres bebte. „Kaputt? Wo ist sie denn kaputt? Du LIEBST MICH DOCH!“ Zuerst wirkte Bela gelassen, doch die letzten Worte schrie er in den Raum, als wäre das Zimmer viel zu klein für seine großen Worte. Doch durch die Lautstärke des Drummers wirkte das Hotelzimmer nur noch kleiner. Die Wände schienen von den Worten eingenommen. Der Blonde fühlte sich eingeengt. Wie als würde er in einer Zwangsjacke oder in einer viel zu kleinen Kiste stecken. Farin missbrauchte Belas Geste. „Vergessen wir es einfach“ schlich sich Farins zittrige Stimme durch den Raum und schien Bela zu umhauchen, der seine Fingerspitzen an seinen Schläfen kreisen ließ. Farin lehnte sich zurück und wartete auf eine Antwort. „Hast du Kopfschmerzen?“ Immer noch keine Antwort. Der Blonde hielt dem Schlagzeuger seine Hand entgegen. Zögerlich nahm Bela Farins Hand. Der Gitarrist spürte einen fragenden Blick auf sich und zog den Dunkelhaarigen auf das Bett. Langsam hob er seine Hände an Belas Kopf und begann in regelmäßiger Kreisbewegung die Schläfen des Kleineren zu massieren. Belas Augen waren geweitet, doch die Kopfschmerzen schienen zu verklingen. „Tut gut, hmm?“ Bela nickte stumm und schloss die Augen. Er sah ruhig aus. Farin seufzte leicht und sah auf die geschlossenen Lider. Er liebte ihn so sehr. Nun saßen sie sich gegenüber. Sein Herz raste und pochte ihm unangenehm stark gegen den Brustkorb. Beruhigen wollte er sich zwar, doch die unmittelbare Nähe des Drummers brachte ihn zum Beben. Würde die Massage Bela davon ablenken, was gerade passiert war? Langsam begannen Farins Finger weiter über Belas Kopfhaut zu kreisen. Nun schloss auch der Große seine Augen und genoss die Nähe und den Kontakt mit Bela. Ein Hauch von Belas Shampooduft stieg dem Blonden in die Nase. Er sah die Konturen des Schlagzeugers genau vor sich. Allein der Duft ließ ihn träumen und dahin schmelzen. Seine Finger bewegten sich weiter kreisförmig über Belas Haut. Nun war er im Nacken angekommen und strich ihm mit einem angenehmen Druck über die Haut. Bela schien sich wirklich zu entspannen. „Wir können es nicht vergessen“ kam es plötzlich von dem Dunkelhaarigen. Farin hielt in allem inne was er gerade tat: massieren, träumen, beben, denken, atmen. Er öffnete langsam die Augen und Bela sah ihn an. Ein entschlossener Blick durchbohrte den Blonden. „Doch!“ Farin wollte nicht- „Ich kann doch nicht die Probleme und Gefühle meines besten Freundes einfach vergessen...“ Farin legte den Kopf schief und ließ die Finger aus Belas Strähnen gleiten. „Ach ist doch egal!“ „Farin, du bist echt ein Idiot oder?“ „Was?“ nun verstand der Blonde gar nichts mehr. Bela stand auf. „Weißt du eigentlich, wie lächerlich das alles ist? Du bist in mich verliebt?“ „Ja!“ Farin wusste einfach nicht worauf Bela plötzlich hinaus wollte. Was war denn jetzt los? „Du liebst mich? Ach komm Farin. Mach dir nichts vor! Wir sehen uns dann im Studio!“ Bela öffnete die Hotelzimmertür und drehte sich noch einmal zu Farin um. Bela lachte auf und strich sich durchs Haar. So wie nur Bela es konnte. So wie nur Bela es eben konnte. So konnte es nur Bela... nur Bela... nur Bela! Dann verließ er das Zimmer und die Tür fiel ins Schloss. Trotzdem! Farin missbrauchte Belas Geste. Kapitel 3: Du hast gesagt, ich schaff es nie ohne dich... --------------------------------------------------------- Hmm... hätte es beinahe schon wieder vergessen... XDD Hier stand bis grad eben noch etwas anderes, aber ich hatte gestern Nacht, als ich es geschrieben hatte schlechte Laune, also wieder normale Laune! XD Sooo ^^' Okay, liest das hier überhaupt wer? XD Ich könnte hier vermutlich sonst was schreiben... naja mach ich jetzt aber nicht... ^.^ Viel Spaß! blabla... Lenchen _________________________________________________________________________________ 3. Du hast gesagt, ich schaff es nie ohne dich... ... ich hab gehört, dass du das allen erzählst. Ich schaff das! Still saß Farin in der Ecke seines Hotelzimmers. Es klopfte sanft an seiner Tür. „Ja?“ „Farin... ich bin’s... kann ich rein kommen?“ „Komm rein...“ Der Blonde versuchte sich zu beruhigen, stand langsam auf und sah, wie sich Rod vorsichtig in das Zimmer wagte. Er sah Farin an. Ruhig und doch... mit so einem Blick. Farin dachte sowieso meistens, dass Rod mehr wusste, als er immer zugab. Und er drückte dies mit einem Blick aus, der einem das Gefühl übermittelte, als wäre man ein Glas – zerbrechlich, durchsichtig, wackelig und die Gedanken darin gefangen, einfach so zugänglich, von Außen eindeutig sichtbar und klar zu durchschauen. „Er hat es dir erzählt...“ „Woher...“ „Dein Blick... und ich kenn Dirk ein paar Jährchen, um das sagen zu können... ich denk mal, ich kann ihn ganz gut einschätzen... oder?“ Rod nickte stumm. „Und...“ Farin sah Rod ein wenig fragend an, denn sein Mund war zwar noch offen, doch weitere Worte folgten nicht. Zum Glück kannte er auch Rod schon ein paar Jährchen und schlussfolgerte seine Antwort einfach. „Ich schaff das! Ich komm schon klar...“ „Vielleicht...“ „Ich brauch keinen Urlaub...“ Farin murmelte die letzten Worte, doch etwas Wut lag in seiner Stimme. „Wir...“ Rod fummelte mit seinen Fingern in den Taschen seiner Jacke. Warum konnte er im Moment keinen klaren Satz herausbringen? Das war nicht typisch für Rod. Vielleicht war ihm das Thema einfach nur genauso unangenehm wie es dem Gitarristen war. „Ich lass mich nich abschieben!“ sagte der Gitarrist etwas lauter und starrte nun aus dem Balkonfenster, als gäbe es dort eine Massenschlägerei, bei der seine Mutter mitmischte – etwas geschockt und gequält, aber gleichzeitig irgendwie mitleiderregend. „Ich...“ „Mach dir keine Sorgen... ich komm schon klar!“ Farin senkte den Blick. Vorsichtig setzte er sich auf das Bett und sah nun Rod neugierig an. „Warum bist du hier?“ „...“ Stille kam von Rod. Mehr nicht. Er schien nicht einmal Atmen zu müssen, um so eine Wirkung auf Farin zu haben, dass er sich nun völlig abartig fühlte. „Hab ich irgendwas falsch gemacht?“ Rod schüttelte den Kopf. Es wirkte beinahe so, als hätte Rod im Moment Angst mit Farin zu sprechen und dennoch war er zu ihm ins Zimmer gekommen. Das ergab im Kopf des Älteren einfach keinen Sinn. „Danke fürs Gespräch, Rod!“ Der Blonde machte eine ausladende Geste und Rod verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer. Einige Stunden danach... Der späte Nachmittag zeigte seine Falten und die tiefe Sonne stellte die Bäume und Büsche in Flammen. Farin stand ruhig vor der Balkontür. Nervös beobachtete er wie Bela, Rod und Yentzi das Hotel verließen. Was sollte er nur tun? Er riskierte es nicht von den anderen gesehen zu werden und trat einige Schritte in den Raum zurück. Seine Hände hatte er in den Hosentaschen. Ich schaff das! Der gepackte Koffer stand neben der Tür. Noch wusste er nicht, was er tun sollte, doch er wusste auch, dass er nicht so weiter machen konnte. Er hatte es sich geschworen. Eigentlich wollte er nicht in den Urlaub fahren. Doch sobald er und Bela wieder in einen Streit geraten sollten... „Na ja... der Koffer wäre schon gepackt...“ murmelte der Blonde vor sich hin. Zögernd nahm er seine Tasche, die er immer mit ins Studio nahm vom Bett und ging zur Zimmertür. Seufzend legte er die Hand auf die Klinke und schloss die Augen. Nichts ist passiert... nichts wird passieren... du wirst das schon überleben. „Ach, stell dich nicht so an. Du hast schon schlimmeres durchgestanden... Ich schaff das!“ Noch einmal tief durchatmend trat der Gitarrist aus dem Zimmer und ließ die Tür hinter sich ins Schloss klicken. Mit einer gezielten Handbewegung und einer geschickten Drehung des Handgelenkes ließ Farin das Zuschließen seines Zimmers wie ein geübtes Kunststück aussehen. Der Weg nach unten kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor. Seine Füße schlurften über den Teppichboden der Gänge. Seine Schultern streiften hier und da ein paar vorbeigehende Hotelgäste. Als er den Fuß nach draußen setzte, trat ihm der Wind mitten ins Gesicht, als wolle er ihm sagen „Tu nicht, was du vorhast!“ Doch er tat es. Er bewegte sich fort... auf das Auto zu. Zittrig öffnete er die Autotür. „Ich hab’s ja gesagt... er schafft es nicht ohne mich“ Bela verstummte jedoch jäh, als Farin in das Auto stieg. „Da bin ich...“ murmelte der Blonde, als er sich endlich in das Auto auf die Rückbank neben Rod setzte. Yentzi saß am Steuer und Bela auf dem Beifahrersitz. Er wusste genau worüber sie sprachen. Farin fühlte sich beschmutzt, betrogen und verletzt. Mit Yentzi und Rod sprach er einfach so darüber, aber ihn wollte er nicht einmal mehr ansehen. Jetzt erzählt er allen, dass du ein Wrack ohne ihn bist... Du schaffst es nie ohne ihn... und er erzählt es allen. Klappe! Ich schaff das! „Dann mal los...“ und mit diesen Worten startete Yentzi den Wagen und fuhr vom Gelände des Hotels. „Punk ist... ist schon fertig. Ich hab gestern Abend noch die Schlagzeugspur aufgenommen, als ihr schon beim Essen wart. Ich zeig euch das gleich mal...“ sagte der Älteste, als hätte man ihm nicht gerade heute Morgen erzählt, dass sein bester Freund sich in ihn verliebt hatte. Farin beobachtete die vorbeirasende Umgebung. Schon seit einer Woche fuhren sie Tag für Tag vom Hotel zum Studio, doch noch nie war ihm aufgefallen, dass sie an einem Freibad – welches natürlich mit mehr als viel zu vielen Touristen vollgestopft war – an einem Trecker-Verkauf, an fünf verschiedenen Frisören, einem Kuhhof, einem Hundetrainingslager und an einem Ponyhof vorbei fuhren. „Welche Lieder müssen wir heute noch aufnehmen?“ fragte der Chilene und beugte sich zu Bela vor, der eine Liste aller Lieder in der Hand hielt, die in die engere Auswahl kamen. „Es steht eher die Frage im Raum welche Lieder wir heute aufnehmen und nicht welche wir noch aufnehmen müssen...“ Langsam ließ der Drummer seinen Zeigefinger über die Liste fahren und stoppte. „Also Ignorama ist fertig. Punk ist... ist fertig. Rebell ist auch fertig...“ „Ich will noch ein Lied beisteuern...“ sagte Farin halblaut. „Was?“ schossen ihm drei verschieden Stimmen entgegen. „Ich hab das Gefühl, dass noch etwas fehlt... ich will noch ein Lied schreiben...“ „Aber wir müssen das Album fertig stellen“ widersprach ihm Bela mit einem Blick nach hinten. „Ich weiß... aber dann schlagt ihr mir im selben Atemzug vor, dass ich Urlaub machen soll...“ „Okay... Das sind verschiedene Bedingungen... Wenn du dir jetzt eine Auszeit nehmen willst... Und bitte Jan“ in Belas Stimme lag ein leichtes Flehen, als er sich nun fast vollkommen zu dem hinter ihm sitzenden umdrehte. „Fass das jetzt nicht wieder böse auf... ich will mich heute nicht mehr mit dir streiten... das macht mich fertig...“ Farin fühlte sich schuldig. Warum tut er dir das an? Die Stimme drang in seinen Kopf. Ich schaff das! „Ja! ich will mich nicht mit dir streiten! So... Wenn du dir jetzt eine Auszeit nehmen willst, dann brechen wir das hier für den Moment ab, dann müssen wir nicht die Hotel- und die Studiokosten weiter zahlen... Wenn du hier bleibst, dann weißt du doch genauso gut wie wir, dass wir das Album in den nächsten drei Wochen fertig haben müssen...“ Seufzend musste der Blonde feststellen, dass Bela Recht hatte. „Aber wenn ich es schaffe, den Song in den nächsten drei Wochen fertig zu stellen, dann hört ihr ihn euch an!“ Farin fühlte sich wie ein kleines Kind, dass bei seinen Eltern um ein neues Spielzeug bettelte. Er fühlte sich widerlich. Warum musste er die beiden denn fragen, wenn er einen Song im Album haben wollte, den er jetzt noch nicht fertig hatte? Weil sie deine Bandkollegen sind! Der Blonde drückte sich in seinen Sitz und Bela drehte sich wieder in Fahrtrichtung. Ich bekomm den Song schon noch fertig... das werdet ihr noch sehn! Ich schaff das! „Also... Punk ist..., Ignorama und Rebell sind schon komplett fertig... Ein Lied für dich müssen wir noch die Gitarre und das Schlagzeug fertig machen und Farin muss dann noch den Text einsingen. Ich denke mal, dass wir das heute machen...“ Seufzend lehnte sich der Schlagzeuger in seinem Sitz zurück. Farin bemerkte dies, weil der Sitz nun stärker gegen seine Knie drückte. Ist mir doch egal was er sagt... Sein Blick schweifte wieder nach draußen. Die Stimmen seiner Bandkollegen verblassten und wurden langsam zu einem monotonen Rauschen. Wie soll das so weiter gehen? Langsam schloss Farin die Augen und versuchte kurz darüber nachzudenken, wie man es schaffen konnte, die Gefühle anderer einfach so zu ignorieren. Wie konnte man ein Liebesgeständnis einfach so hinnehmen und dann in den normalen Alltagstrott zurück fallen... selbst wenn diese Person die ganze Zeit anwesend war? Farin fand keine sinnvolle Erklärung für dieses Verhalten. „Jan?“ Geschüttelt von der Hand des Chilenen und die Stimme seines Drummers vernehmend, öffnete er langsam die Augen und sah sie leicht apathisch an. „Du bist wohl eingeschlafen. Wir sind da, komm du Schlafmütze aufstehen...“ „Ich schaff das...“ murmelte der Blonde und stieg zittrig aus dem Wagen. „Okay, pass auf... Am Besten nehmen wir noch mal von vorn auf. Die Spur ist am Anfang unsauber und hat bei Takt 15 eine Störung. Mal abgesehen davon, dass du dich bestimmt dreimal verspielt hast... was ist los?“ „Keine Ahnung... Ich versuch mich ja schon zu konzentrieren. Ich schaff das jetzt“ drang die gedämpfte Stimme Belas durch die Lautsprecher. Er saß im Aufnahmeraum hinter seinem Schlagzeug und versuchte nun zum dritten Mal die Schlagzeugspur für „Ein Lied für dich“ sauber und korrekt einzuspielen. Farin saß schräg hinter Rod, der neben den Tontechnikern und Yentzi am Mischpult saß. Auf seinem Bein, welches er über das andere geschlagen hatte, lag ein kleiner Block. Den Stift dreht er nervös mit seinen Fingern durch die Luft. Leicht zurück gelehnt sah er mit verschwommenem Blick zuerst zu Bela. Er wirkte unkonzentriert, dass musste sich der Gitarrist eingestehen. Vielleicht ging es doch nicht ganz an ihm vorbei. Normalerweise brauchte er zwar ein oder zwei Versuche, um sich wieder einzuspielen, doch wenn er sich dann konzentrierte, war die Spur auch aufgenommen. Vielleicht noch ein paar Feinheiten hier und da... aber mittlerweile verspielte er sich bei jeder Strophe mindestens einmal. Nur schwer konnte er den Blick von Bela nehmen, doch sobald er dies geschafft hatte, starrte er auf den Block. In zwei Zeilen stand da: „Du hast gesagt, ich schaff es nie ohne dich, ich hab gehört, dass du das allen erzählst.“ Doch wusste Farin auch genau, dass das nicht die ersten beiden Zeilen sein sollten. Unter dem „erzählst“ standen noch vier weitere Worte: „fehlst“, „quälst“, „wählst“ und „behälst“. Aber welches soll ich nehmen? Wieder schloss Farin die Augen und verschloss sein Gehör allem gegenüber, was in seiner unmittelbaren Umgebung vor sich ging. Ein wenig wider Willen dachte er an die letzten 24 Stunden, um auf vielleicht noch eine Idee zu kommen. Er dachte an das Buch. An seine Taschenlampe. An das leere Bett. Schon riss er die Augen auf, packte den Stift sicher und kritzelte noch zwei Zeilen nieder: „Ich wache auf und das Bett ist leer... das stört mich eigentlich gar nicht mehr.“ Seufzend sah er auf die Zeilen. Zufrieden war er damit, doch eigentlich schmerzte es ihn, wie wahr sie waren. Ich schaff das! So versuchte sich der Blonde damit zu beruhigen. Er wollte nicht zusammenbrechen, vor allem war er der Meinung, dass es so bleiben sollte, dass die Tontechniker es nicht wissen. Dass er es Rod erzählt hatte war eigentlich anzunehmen... doch Yentzi war für Farins Geschmack schon zu viel des Guten. Als könne er Gedanken lesen drehte Yentzi sich um. „Alles klar bei dir?“ Der Gitarrist nickte stumm. Sein Griff um den Stift wurde fester. „Ich weiß es...“ Wieder nur ein Nicken. „Ich muss Bela zustimmen... das ist schon ein wenig lächerlich, oder?“ In diesem Moment passierten so viele Dinge gleichzeitig, dass Farin nicht genau sagen konnte, aus welchem Grund er genau den Stift zerbrach. Erstens die Tatsache, dass er für den Bruchteil einer Sekunde seine Prinzipien über Bord werfen wollte, um Yentzi würgen zu können, zweitens verspielte Bela sich nun schon wieder, woraufhin er seine Sticks durch den ganzen Aufnahmeraum schleuderte, dabei eine von Farins Gitarren traf, welche daraufhin umfiel und der Hals abbrach. Zudem kam noch die Tatsache hinzu, dass Rod sich an seinem Kaffee verbrannte, was ihn so sehr erschrak, dass er den halben Becher über dem Mischpult ausleerte. Wütend sprang der Gitarrist auf und starrte Yentzi ungläubig an. „Also das find ich lächerlich!“ schrie der Blonde fast. „Ihr glaubt nicht, dass ich das schaffe? Ich schaff das!“ Kapitel 4: Das find ich absolut lächerlich... --------------------------------------------- WIEDER SAMSTAG! *-* Immer wieder Samstag! Wuhu! ^.^ ich freu mich! *tanzel* ^-^ Bedank mich mal bei allen die fleißig Kommis schreiben und sich meine Story durchlesen ^.^ Ohne euch wär ich nix! ;_; IHR SEID TOLL! *-* *euch mal alle durchflausch* Fühlt euch alle geknuddelt ^-^ Viel Spaß! ^^ lg, eures Lenchen ^^ _________________________________________________________________________________ 4. Das find ich absolut lächerlich... ... ich hab doch nie gesagt, dass du mir fehlst. „Dies ist ein Lied... für dich, weil du immer in der ersten Reihe stehst – nur für dich, weil du immer mit uns schlafen gehst“ Im Studio war wieder Ruhe eingekehrt und Farin versuchte sich voll und ganz auf den Text zu konzentrieren. Die anderen saßen still auf der anderen Seite der Scheibe, die Aufnahmeraum und Technikraum voneinander trennte. Niemand traute sich etwas zu sagen, wenn es nicht unbedingt mit der Arbeit zu tun hatte. Mit den kalten Fingerspitzen drückte Farin sich die Kopfhörer fester auf die Ohren. Er wollte nichts mehr hören, nie wieder... Er hasste es, wie man ihn verurteilte, nur weil er auf einmal seine Gefühle nach außen dringen ließ. „Dies ist ein Lied für dich, weil du stundenlang zu Hause sitzt und brennst – nur für dich, weil du alle unsere Texte kennst.“ Doch immer wieder schoss ihm ein Wort durch den Kopf... Lächerlich! Ja... sie alle fanden es wohl lächerlich. Der Blonde starrte auf den Text... die Zeilen waren mit einem Mal verschwommen, die Melodie raste an seinen Ohren vorbei und er bemerkte, wie sein Mund sich trotz alledem öffnete und schloss und die nächsten Zeilen ganz automatisch aus ihm herausquollen: „Kommst du aus Hamburg oder aus Berlin? Kommst du aus Zürich, oder kommst du aus Wien? Kommst du aus Bielefeld, aus Dresden, aus Heilbronn? Egal, irgendwie haben wir dein Herz gewonnen.“ Nicht nur er bemerkte, dass er nicht ganz bei der Sache war. „Stopp mal kurz, Farin...“ Belas Stimme hallte nun durch den kleinen Aufnahmeraum. So kalt. Lächerlich. „Du hattest gesagt, du brauchst Power bei dem Song... Ich will ja nicht kritisieren, aber wenn du das so singst, dann wird dir das Lied am Ende ganz und gar nicht gefallen...“ „Ich weiß... ich muss mich zu sehr konzentrieren und ich dachte eigentlich, dass es bei dem Lied so sein muss, dass ich einfach singen kann und genau das heraus kommt, was ich geplant habe...“ Die Kopfhörer hatte er um seinen Hals gelegt, seine Finger krallten sich jedoch immer noch daran, als wären sie der einzige Halt, den sie im Moment erringen konnten. Rod beugte sich zu dem Mikrofon vor, durch das man vom Technikraum zum Aufnahmeraum sprechen konnte und räusperte sich verlegen. „Aufgrund der Tatsache, dass die Hälfte des Mischpults außer Betrieb ist, denke ich sollten wir für heute erstmal Schluss machen...“ Der Blonde nahm daraufhin die Kopfhörer ab, hängte sie auf den Mikrofonständer und ging zu den anderen in den Nebenraum. Lächerlich! Jetzt dachten sie auch noch, dass er das heute nicht mehr hin bekommen würde... Vielleicht sollte er realistischer an die Sache herangehen. Das Mischpult war immerhin wirklich kaputt und er bekam die Sache mit der Power nicht so hin, wie er es sich vorgestellt hatte und seine Lieblingsakustikgitarre war kaputt. Trauriger Schlag. Seufzend ließ sich der Größere in einen Stuhl nieder. „Wie viel kostet so ein Mischpult eigentlich...“ „Wollt ihr nicht wissen...“ murmelte einer der Tontechniker, der mit den meisten Lärm veranstaltet hatte aufgrund des Chaos. „Aber... Okay... Rod du zahlst!“ Kopfschüttelnd stand der Chilene auf. „So wird das heut nichts mehr. Was können wir denn mit der noch vorhandenen Technik und mit den noch vorhandenen Instrumenten aufnehmen!? Wir müssen doch weiter kommen...!“ Farin dachte, dass ein wenig Verzweiflung in Rods Stimme lag, doch dann korrigierte er sich selbst. Der klang so verzweifelt wie ein Astronaut, dessen Raumschiff ihn gerade wegen einer Panne auf dem Mond zurück gelassen hatte und nun auf dem Rückweg zur Erde war. Sich sein Lachen verkneifend packte Farin die nächste Wasserflasche und nahm ein paar große Schlucke. Ach das ist furchtbar... Lächerlich! Ihm blieb keine andere Möglichkeit und das wusste der Blonde genau. Die Wasserflasche tauschte er nun gegen seinen Block und den zerbrochenen Stift aus. Obwohl er kaputt war funktionierte er noch wunderbar, fand Farin. Bela hatte, nachdem er sich tausendmal für den Bruch der Gitarre entschuldigt und Rod seinen eigenen Kaffee ins Gesicht gekippt hatte, lauthals über den kaputten Stift gelacht. Der Schlagzeuger war wirklich so ein Mensch, der seine Gefühle... beziehungsweise seine Gedanken immer auf irgendeine Weise zum Ausdruck bringen musste. Er war ein verbal inkontinenter Mensch! Farin musste etwas lachen. Lächerlich. Doch dann sahen ihn seine Bandkollegen an und er wusste wieder, an was er vorher gedacht hatte. Er musste eine Entscheidung treffen. Sollte er es einfach tun? „Okay, ich muss was loswerden...!“ Farin senkte kurz den Blick zum Boden, sah jedoch schnell wieder auf. „Ich mach eine Pause... und wenn wir uns wieder hier zusammentreffen... dann können wir mit einem neuen Mischpult und neu geordneten Gedanken zufriedenstellend weiter arbeiten... okay?“ Bela und Rod sahen ihn leicht überrascht an. Das war ja wieder klar. Farin strich sich den leichten Schweißausbruch von der Stirn. Es befreite ihn irgendwie und er stand auf. Erst schlugen sie ihm vor, dass er Urlaub bräuchte und wenn er diesen Vorschlag annahm, dann würden sie ihn für verrückt erklären. „Es ist lächerlich, oder? Dass ihr denkt, dass ich, nur weil ich einen Vorschlag von euch annehme, total verrückt bin!“ Er sah seinen Schlagzeuger ernst an. „Du denkst ich schaff es nicht ohne dich? Du denkst, ich bin lächerlich? Nein! Du bist lächerlich! Das was ihr abzieht... das ist es. Lächerlich! Ich hab dir nie gesagt, dass ich es nicht ohne dich aushalten würde! Ich hab doch nie gesagt, dass du mir fehlst!“ Das alles platzte aus dem Gitarristen heraus ohne dass er darauf achtete, wer alles anwesend war. Dementsprechend kassierte er nicht nur die verwirrten und erstarrten Blicke seiner Bandkollegen. Auch Yentzi starrte ihn leicht irritiert und mit geöffnetem Mund an. Ein wenig freute Farin sich darüber, dass die Tontechniker den vollkommenen Blick vollkommener Unwissenheit im Gesicht trugen. Der Blonde erhoffte sich, dass Bela endlich einsah, was er tat. Sag etwas! Lächerlich! Warum sagte er nichts? Farin konnte es nicht fassen. Der Ältere saß einfach nur da, mit leicht geweiteten Augen, die Finger in die Lehne des Stuhls gekrallt, den Mund leicht geöffnet und nichts sagend. Farin schüttelte nur den Kopf. „War ja klar...“ „Ich finde dich wirklich lächerlich...“ sagte Bela plötzlich und stand von seinem Stuhl auf. „Du bist jämmerlich, wie du versuchst uns davon zu überzeugen, wie stark du eigentlich bist. Farin! Das wissen wir... aber indem du das so oft sagst, wie ein Amerikaner das Wort „Fuck“, machst du dich nur lächerlich bei uns... Wir wissen nicht mehr was wir von dir ernst nehmen können...“ „Was?“ Langsam kochte die pure Wut in dem Blonden hoch. Sein Kopf war schon rot und in seinen Fingern kribbelte eine Spannung, die sich am liebsten im Gesicht des Schlagzeugers entladen wollte. Wütend bebte Farins ganzer Körper. „Ich mach Urlaub! Weißt du was Dirk?“ und er schritt ganz nah an den Kleineren heran, um ihm die nächsten Worte leiser zu sagen. „Wo sind die Tage, an denen wir den ganzen Tag nicht miteinander reden und uns besser verstehen, als heute... am heutigen Tag, an dem wir quasi nur miteinander reden und du kein Wort zu verstehen scheinst... Wo sind die Tage, an denen wir uns blind verstehen...“ Langsam schritt Farin wieder zurück und sagte die letzten Worte lauter: „Wo sind die Tage, an denen du meine Gefühle nicht verurteilst...“ Stille trat in den Raum. Kurz zögernd, doch entschlossen, dass dies seiner Rede noch das Sahnehäubchen aufsetzen würde, packte Farin seine Tasche, ging zur Tür, öffnete sie, warf einen letzten Blick auf die geschockte Runde und verließ das Studio ohne ein weiteres Wort. „DIESES ARSCHLOCH!“ schrie Farin wütend seine Zimmerlampe an, bevor sie die tödliche Begegnung mit der Wand hinnehmen musste. Er wusste, dass ihn das einen Haufen Geld kosten würde, wenn er sich so im Zimmer umsah. Der Spiegel im Bad war zerbrochen und trug eindeutig Blutspuren. Keine fünf Minuten vorher hatte sich Farin noch auf dem Waschbeckenrand gestützt und fassungslos in den Spiegel gestarrt... dann war ihm alles hochgekommen. So hatte Farin es für eine unabdingbare Notwendigkeit gehalten, dass nach dem Schlag gegen den Spiegel etwas anderes im Bad dran glauben musste. Daraufhin hatte er den Duschvorhang aus seiner Halterung gerissen. Ebenso lagen all seine Badeartikel, die entweder neben der Dusche oder auf der kleinen Ablage vor dem Spiegel gestanden hatten, im Bad verteilt. Zerbrochen. Ausgelaufen. Lächerlich! Nachdem Farin sich aufgerafft hatte das Bad endlich zu verlassen und er in sein Zimmer gegangen war, hatte er sich gedachte, dass auch der Vorhang vor der Balkontür, die mehr als wackelige Schranktür und der Minikühlschrank eine andere Art von Treffen mit dem Boden kennen lernen sollten. Als er es endlich geschafft hatte, die doch widerstandsfähige Tür aus dem Schrank zu reißen und auf den Boden fallen zu lassen, sah er sich um... In diesem Moment erwachte in ihm das furchtbare Verlangen, dass auch diese eine Nachttischlampe es verdient hatte den schmerzhaften Aufprall gegen eine Wand zu erleben. Indem sie mehr als zufrieden stellend in viele große und furchtbar kleine Scherben zerbrach und völlig nutzlos am Boden zusammensank, konnte der Blonde endlich wieder durchatmen. Seufzend ließ er sich rückwärts auf das Bett fallen. Sein Blick huschte trotz des Anfalls und der vermeintlichen Beruhigung stetig im Raum hin und her. Er wirkte ein wenig verstört. Lächerlich! „Herr Urlaub?“ Farin hatte sich, obwohl er sich geschworen hatte bis zu seiner Abreise sein Zimmer nicht mehr zu verlassen, in die Lobby begeben... Er hatte Hunger bekommen und der Zimmerservice verweigerte ihm nach sieben Wuttelefonaten ihm etwas aufs Zimmer zu bringen. Lächerlich! Erst nahm er die Empfangsdame hinter dem Tresen nicht wahr, doch dann räusperte sie sich und wiederholte seinen Namen mit etwas Nachdruck. „Oh, entschuldigen Sie... Bin nicht ganz bei mir...“ murmelte der Blonde und begab sich zu der jungen Dame. Immer handelte es sich bei den Empfangsdamen um junge, blonde oder brünette (das vor ihm stehende Modell war blond), nicht zu viel und nicht zu wenig geschminkte und perfekt proportionierte Damen. Dies ging dem Gitarrist durch den Kopf, als sie ihn musterte und ihre Akten vor sich ordnete. „Wir möchten Ihnen natürlich nicht zu nahe treten.“ Man merkte, dass ihr dieses Gespräch noch unangenehm werden würde. „Wir haben die Mitteilung eines der Zimmermädchen erhalten, dass Ihr Zimmer wohl in einem katastrophalen Zustand sei... Jemand habe es verwüstet.“ Während sie sprach, öffnete sich Farins Mund fast mit jedem ihrer Worte immer weiter. Er kratze sich verlegen am Kopf und schüttelte diesen dann. „Das muss eine Verwechslung sein... Mein Zimmer ist in bestem Zustand! Lächerlich!“ Er verspürte ein leichtes drücken im Hals und er wusste, dass er diesen Kloß für die nächsten Minuten noch verspüren würde. Er versuchte mit aller Gewalt den Blick der überaus attraktiven Frau zu vermeiden. Wenn er nicht in seinen- Aber genau das war doch die Lösung! Was würde Bela tun, wenn er ihn mit einer Frau beim Essen sehen würde? In diesem Moment warf er alle Schuldgefühle von sich, ignorierte die Tatsache, dass jeder Angestellte in diesem Hotel wusste, dass er ein wütender, randalierender Rockstar war und sah dieser jungen Schönheit tief in die Augen. Blau! „Entschuldigen Sie, wenn ich Sie überfallen sollte... Was würden Sie davon halten, wenn Sie heute Abend mit mir zusammen essen würden?“ Deutlich berührt von Farins Angebot wurde die junge Frau sichtlich rot und musste sich ein Kichern verkneifen, dies verdeutlichte sie, indem sie ihre Hand vor ihren Mund hielt. Bela wäre geschockt über Farins Direktheit, kannte dieser und auch Farin sich selbst eher als den subtileren Flirter der beiden. Langsam sah man die Wirkung dieser Frage in den Augen der jungen Blonden. „Also eigentlich sollte ich ablehnen, da Sie einer unserer Gäste sind... Aber da ich heute meinen freien Abend habe und ich in...“ Sie sah kurz auf ihre Uhr. Farin empfand, dass die silberne Armbanduhr sehr gut an ihrem Handgelenk zur Geltung kam. Was dachte er da? So sehr wollte er sich nun auch nicht in seine Rachegedanken reinsteigern. „... Also in genau genommen acht Minuten Schluss...“ Nun wieder in seiner subtilen Art, beugte Farin sich leicht zu ihr vor und lächelte leicht. „Also werde ich uns am Abendtisch schon mal einen Platz reservieren, sie machen sich frisch, wenn sie Feierabend haben... ich warte auf sie...“ Er stellte sich aufrecht, erhielt ein weiteres Kichern als Antwort, verabschiedete sich vorerst und ging in das Hotelrestaurant. Lächerlich! Kapitel 5: Du fehlst mir... --------------------------- Hehe *dreckig lach* Bin gespannt XD ich mag das Kapi irgendwie, so als Entschädigung dafür, dass das 6. und 7. ein bisschen lahm sind *lach* scherz ^^ aber das werdet ihr sehn ^^ Und wieder ein großer Dank an alle, die fein Kommis geschrieben haben ^^ Ich freu mich immer wieder! Danke! Viel Spaß wieder beim Lesen ^-^ Lenchen _________________________________________________________________________________ 5. Du fehlst mir... Die langen glatten in Nylon gehüllten Beine bewegten sich grazil auf den Blonden zu. Er merkte, dass er nervös wurde. Was tat er da? Rache? Oder empfand er wirklich etwas für die schöne Blauäugige, die sich im Raum umsah. Das Kleid – fließende Seide... na ja, Farin kannte sich nicht mit Stoffen aus, zumindest schimmerte er im Kerzenlicht – legte sich perfekt über die wunderschönen Kurven. Der Gitarrist wusste, dass sie schön war, wunderschön und das Kleid unterstrich ihre Schönheit perfekt. Doch ob er dieses Gefühl wirklich empfand oder ob es die reine Tatsache war, dass jeder anwesende Kerl seinen Kopf nach ihr umdrehte, das wusste er nicht. Vielleicht war es beides. Sein Unterbewusstsein rief ihm zwar immer wieder den Anblick Belas ins Gedächtnis, doch bei ihrem Anblick wurde ihm schon warm und leicht eng in seiner Kleidung. Auch bei diesem Outfit glänzte ihre silberne Armbanduhr wie ein Juwel an ihrem Handgelenk. Doch nicht nur ihr Handgelenk war verziert. Kunstvoll verschnörkelte Ohrringe hingen fast bis auf ihre Schultern herab und ein funkelndes Kollier schmückte ihr auf einmal sehr üppig wirkendes Dekolleté. Das war das Kleid! Dies redete Farin sich ein. Wahrscheinlich stimmte dies auch, da sie vorher noch ein hoch geschlossenes Kostüm trug. So hoch geschlossen war es eigentlich auch nicht gewesen. Die Bluse die sie getragen hatte, ließ doch einen kleinen Einblick gewähren, doch man konnte eben nicht verleugnen, dass ihr Busen in diesem Kleid einfach mehr zur Geltung kam. Ihre langen blonden Haare fielen sanft auf ihre Schultern. Goldenes Haar. Farin stand auf und sah sie ruhig an. Wie ein echter Gentleman bot er ihr den Stuhl an und schob ihn ihr an den Tisch. Leicht zitternd setzte er sich wieder. „Ich habe uns einen trockenen Rotwein bestellt. Einen Riesling... Möchtest du Wein?“ Sie nickte stumm. Vorsichtig hob er die Flasche aus dem Kühleimer und goss seiner jungen Begleitung das Weinglas halb voll. „Weißt du warum man ein Weinglas nie bis zum Rand einschenkt?“ Er stellte die Weinflasche zurück in den Kühleimer. Sie schüttelte stumm den Kopf. Du Idiot! Das war das einzige, was dem Blonden durch den Kopf ging, doch jetzt musste er es ihr auch sagen... „Damit der Wein atmen kann, deswegen schenkt man bis zu der Stelle ein, wo das Glas am breitesten ist, dort hat die Luft die meiste Angriffsfläche. Ich trinke keinen Alkohol... Aber ich finde die Produktion von Wein und die verschiedenen Sorten interessant... Man sollte schließlich wissen, was man seiner Begleitung anbietet, oder?“ Sich selbst goss er nur Wasser ein, dann wurde es wieder still am Tisch. Nervös senkte Farin den Blick. „Danke für die Einladung...“ sogar ihre Stimme war anders. Ob das auch an dem Kleid lag? Oder hatte sie eine notgeile Zwillingsschwester? „Du hast keine Zwillingsschwester oder?“ Sie sah nun sichtlich irritiert zu Farin. „Ähm... Nein... Warum?“ „Hmm... hat keinen Grund, ich... ich hatte sehr lange keine Verabredung mehr. Ich entschuldige mich schon mal für mein abwegiges Verhalten...“ „Ist doch kein Problem, ich bin auch ein wenig nervös...“ „So wirkst du nicht, du siehst wunderschön aus.“ Die letzten Worte sagte Farin erst nachdem er einen kräftigen Schluck Wasser genommen hatte. Doch dies war die richtige Aussage, dies erkannte der Blonde an den stark geröteten Wangen der jungen Frau. „Mir fällt auf... ich hatte noch nicht nach deinem Namen gefragt...“ „Jeannie...“ „Schöner Name... ich heiße Jan...“ Endlich kam einer der Kellner nah genug an den Tisch heran, dass Farin seine Hand heben konnte, um zwei Karten zu verlangen. Kurz darauf schon kam er wieder und reichte zuerst Jeannie, dann dem Blonden die Karten. „Dankeschön.“ Für einige Minuten herrschte Stille, in der die Beiden durch die Karten blätterten und sich gelegentlich verlegen Blicke zuwarfen. „Schon was gefunden?“ fragte der Gitarrist nachdem er sich für die Dorade mit Reis und Salat entschieden hatte. „Nein...“ „Bestell dir was du möchtest... Ich lade dich ein! Achte nicht auf die Preise... das ist nicht das Problem...“ immer leiser werdend verschwand Farin mit jedem Wort mehr hinter seiner Karte. „Danke...“ sagte sie leise und schloss die Karte. „Ich nehm das Lachsfilet... klingt echt lecker!“ „Auch ein Fisch-Fan?“ „Hmm... ich schwankte zwischen dem Lachsfilet und dem Kalbshack...“ „Ah... ich esse kein Fleisch...“ „Aber Fisch-“ „Ist für mich kein Fleisch...“ Der Blonde lächelte sanft und nippte an seinem Glas. Wie schlimm konnte der Abend eigentlich werden? Nachdem sie sich weitere zehn Minuten stumm gegenüber saßen, räusperte Farin sich und nippte wieder an seinem Glas. „Empfangsdame, hmm? Wolltest du schon immer ins Hotel?“ Was für eine Frage! „Ähm... nein, früher wollte ich Ärztin werden, aber nach meinem Praktikum in einer Klinik war ich nicht mehr ganz so überzeugt davon... Dann habe ich noch ein Praktikum aus freien Stücken in den Ferien gemacht... Im Hotel, das hat mir sehr gut gefallen.“ Der Gitarrist lauschte zwar angestrengt, doch das was sie erzählte interessierte ihn nicht wirklich. „Du machst Musik?“ Kurz den Kopf schüttelnd, um sich aufzuwecken, sah Farin Jeannie fragend an. „Ich hatte dich und deine Bandkollegen am Frühstückstisch reden gehört...“ „Heute?“ fragte Farin sichtlich geschockt. Doch zu seiner Erleichterung schüttelte sie nur den Kopf und lächelte. „Nein... Das ist schon letzte Woche gewesen.“ „Ah... gut...“ murmelte Farin in sein Glas und nippte noch einmal daran. Obwohl er etwas getrunken hatte, war seine Kehle furchtbar trocken. „Warum?“ platzte es aus der jungen Frau heraus. Sie selbst scheinbar überrascht über ihre Neugier entschuldigte sich und trank einen Schluck Wein. Farin schüttelte den Kopf. „Schon gut, wir hatten nur eine kleine Diskrepanz...“ Es herrschte wieder Stille am Tisch. Doch diese sollte nicht lange anhalten, kurze Zeit später kam schon der Kellner mit den Tellern und den Beilagen für die Beiden. „Das Lachsfilet?“ „Für mich...“ sagte Jeannie ruhig. „Dann ist die Dorade für den Herrn... sehr gute Wahl, die Lieferung war diesmal besonders schön, die Fische hatten die optimale Größe, sie hätten den Chefkoch sehen sollen, wie er Freudentänze vollzog.“ lachte der Kellner und nachdem er den Beiden einen guten Appetit wünschte, verschwand er auch schon wieder. „Er wirkt eingebildet, als würde mich interessieren, welch perfekte Größe mein Fisch hat!“ Farin seufzte leise, nahm einen Schluck und sah Jeannie an. „Tut mir Leid...“ „Du hast doch Recht, mich hätte das auch nicht interessiert... Dann... lass es dir schmecken.“ „Du dir auch!“ Stille. Das Besteck klirrte auf den Tellern und wie eine unsichtbare Hülle legten sich die Geräusche der Gaststätte um die Beiden. Jeannie schien nicht ein Wort sagen zu wollen bis die Teller nicht leer waren. Farin hielt das nicht aus. Der sonst so mundaktive Gitarrist krallte sich an sein Besteck. Aber was sollte er mit ihr reden? Schon so lange hatte er kein Abendessen mit einer Frau gehabt. Und dann auch noch allein und das obwohl er heute Bela seine Liebe gestanden hatte. „Und aus welchem Grund schlägt es dich ins Ausland?“ sagte er schließlich, als er seinen Fisch umdrehte, um sich über die andere Seite her zu machen. „Ich wollte etwas Neues erleben...“ Argh! Das war ihm alles so egal! Warum quälte er sich mit Jeannie, wenn er sich doch nur nach einem ruhigen, gemeinsamen und liebevollen Abend mit seinem Schlagzeuger sehnte. Farin wünschte sich, dass dies alles nur ein Traum war und er gleich aufwachen würde... An seinem Geburtstag war noch alles okay gewesen... Alles hatte mit diesem dämlichen Gespräch am Vorabend begonnen. Warum beharrte er nur so stur auf seinen einen schlechten Tag. Er war einmal schlecht gelaunt gewesen und versaute sich somit den Rest seines Lebens... Warum hatte er es nicht einfach verschweigen können? Wie es wohl dann jetzt aussehen würde... „Ein Bier ihr beiden?“ Farin kramte in seiner frisch aufgefüllten Minibar. „Natürlich, was denkst du denn!“ lachte Bela, der sich auf Farins Bett warf. „Wir sind heute super vorangekommen! Ich hätte nicht gedacht, dass wir neben Ein Lied für dich auch noch Grau komplett fertig bekommen!“ „Heute war einfach ein super Tag!“ lachend warf sich der Blonde neben Bela auf das Bett. Er wusste, wenn er es ihm sagen würde, dann würde alles kaputt gehen... Er war froh, dass er seine miese Morgenlaune über den Tag vergessen konnte. Das wäre alles nicht nötig gewesen! Grinsend hielt er das Bier von Bela entfernt. Rod saß im Sessel und nippte schon an Seinem. „Und was machen wir jetzt?“ der Blonde fühlte sich wohl, einfach den Abend mit den beiden liebsten Menschen in seinem Leben verbringen zu können... „Ich will in die BAR!“ quengelte Bela. „Wenn man vom Teufel spricht...“ murmelte der Blonde in sein Gemüse und verfolgte Bela, der gerade den Raum betreten hatte und zielstrebig die Bar ansteuerte. „Was hast du gesagt?“ Jeannie sah Farin fragend an und verharrte in ihrer Pose. Ihre Hand schwebte etwas über dem Teller, auf ihrer Gabel lag etwas Fisch. Die andere Hand war schon auf dem Weg zum Weinglas nun stehen geblieben. „Ähm... Da ist einer meiner Bandkollegen...“ Jeannie sah in die Richtung, in die Farin deutete. „Ja, stimmt... sollen wir ihn fragen, ob er mit uns essen möchte?“ Darf ich sie umbringen? Klappe! Was er jetzt tat war so dumm... noch dümmer, als wenn er der einfachen Bitte zugestimmt hätte. „Natürlich...“ er stützte sich auf den Tisch und versuchte so zu tun, als wolle er Bela rufen, doch sein Plan war ein anderer. Als er den Arm zum scheinbaren Herüberwinken hob, traf er den Kühleimer und somit auch die Rotweinflasche, die daraufhin natürlich umkippte und somit nicht nur das Tischtuch, sondern auch das Kleid der jungen Blonden rot färbte. Er spürte alle Blicke auf sich, auch Belas. Idiotischerweise sah er kurz zu Bela – er hat mich gesehen... FUCK! Dummer Plan! Dummer Plan! Seufzend ließ sich Farin wieder in seinen Stuhl zurück sinken. Jetzt erst bemerkte er, dass Jeannie ihn seit dem Sturz der Flasche nicht nur entsetzt ansah, sondern auch auf ihn einredete. Langsam kamen die Geräusche, die vorher auf unerklärliche Weise verschwunden waren, wieder. „Sag mal hast du sie noch alle? Erst kippst du mir die Flasche aufs Kleid und jetzt machst du noch nicht mal irgendwelche Anstalten mir helfen zu wollen! Du hast sie doch nicht alle! Warum hast du mich überhaupt eingeladen, wenn du gar keinen Bock drauf hast!“ „Das stimmt nun auch wieder nicht!“ argumentierte Farin und sah nicht ein, warum er auf einmal der schwarze Peter war. „Was hab ich denn gemacht?!“ „Sieh dir mein Kleid an! Und außerdem hast du mir nicht wirklich das Gefühl gegeben, dass du dich ernsthaft für mich interessieren würdest! Gibt es eine Andere, der du nur eine reinwürgen wolltest?“ Sie war wie eine Furie. Der Blonde lehnte sich dann doch leicht amüsiert weiter gegen seine Lehne zurück. Eigentlich wusste Farin gar nicht, warum er auf einmal breit grinsend vor Jeannie saß, während sie ihm ein Schimpfwort nach dem anderen gegen den Kopf warf. Das prallte an dem Gitarristen ab, wie ein Flummi von einer Wand. Allein die Tatsache, dass Bela nun darauf aufmerksam werden musste, bekümmerte Farin wirklich, wirklich sehr. So dauerte es nicht lange, dass Bela von seinem Cocktail aufsah – Farin fand es schon erstaunlich, dass er nicht schon längst zu ihnen herüber gekommen war – und Farin und Jeannie, die immer noch freudig vor sich hin schrie, grinsend musterte. Wankend kam er hier und da etwas Cocktail verschüttend auf die Beiden zu. „Hey, Farin! Was machst du denn hier?!“ lallte der Schlagzeuger und ließ sich ohne nur einen Moment für Jeannie zu verschwenden, auf einen freien Stuhl fallen und stellte das nun fast leere Glas auf den Tisch. „Immer noch verliebt in mich?“ Jeannie wurde still. Sie hatte ihre Hände auf den Tisch gestützt und sah Bela nun fragend an. „Was hast du da gesagt?“ „Ach, ich wollte nur wissen, ob er mich noch liebt...“ murmelte Bela und sah Jeannie wie einen Außerirdischen an. „Bist du vom Mond?“ „Auf dem Mond gibt es kein Leben, Bela...“ sagte Farin gelangweilt. Seinen Kopf hatte er in seine Handfläche gestützt und seufzte leise vor sich hin. „Ach nich? Hmm...“ Der Ältere sah zwischen Jeannie und Farin hin und her und entschied sich dann noch etwas sagen zu wollen. „Ich bin betrunken!“ „Siehst du, er labert nur Müll!“ „Also... Ich hab sowieso keine Lust mehr mir das hier anzutun!“ Die Blonde packte ihre Handtasche, verabschiedete sich von den Beiden und verließ forschen Schrittes den Raum. „Farin?“ „Hmm?“ „Warum bist du mit der scharfen Tussi ausgegangen?“ „Weil sie mich interessierte... aber sie hatte wohl leider nicht das Gefühl...“ seufzte Farin und versuchte dabei so glaubwürdig wie möglich zu wirken. „Ach, ist das so?“ fragte Bela leicht überrascht, aber immer noch lallend. „Ich muss dir noch was sagen!“ sagte der Gitarrist ruhig und ernst. Bela wirkte nun aufmerksamer. Farin wusste nie, wie er das machte. In einem Moment war er sturzbetrunken und wenn er sich Mühe gab, dann konnte er im nächsten schon wieder total nüchtern wirken. „Was denn?“ „Du interessierst mich nicht mehr“ Das sagte der Blonde, doch Farin konnte nur an eines denken, als er in die tief grün-blauen Augen des Schlagzeugers sah. Du fehlst mir... Kapitel 6: Ich hab gesagt, du interessierst mich nicht mehr... -------------------------------------------------------------- Das Kapitel widme ich jetz ganz spontan , weil ihr ohne sie jetz wahrscheinlich noch kein Kapitel vor euch liegen hättet XD~ MSN: Alex sagt (00:08): *mah mag was lesen XD Lenchen: *liest die Nachricht* *glubscht auf die Uhr* AH! SCHEIßE! STIMMT JA! NIE GESAGT! XDD~ Also Dank an Alex! *zu boden flausch* Süße! ^.^ Viel Spaß beim Lesen ^-^ Immer wieder großen Dank an alle die Kommis schreiben ^.^ auch wenn ich mich eig. immer nochmal persönlich bedanke ^-^' Aber hier nochmal ein Dank an alle, die es Lesen! Weil ja nicht jeder der größte Kommischreiber ist! Aber das is ja nich schlimm! Deswegen jetz Dank an die, die sie heimlich lesen quasi XD~ Ohne dass ich es als Feedback merke mein ich XD Oh man! Ihr wisst wer ihr seid! Lg, Lenchen ^^ Viel Spaß! *aufhört zu labern* XD P.S.: Es ist gar nich so lahm wie ich dachte XD~ _________________________________________________________________________________ 6. Ich hab gesagt, du interessierst mich nicht mehr... ... jetzt merke ich, es ist ziemlich schwer. Mistkerl! „Wie geht das auf einmal?“ fragte der Schlagzeuger ruhig, als er am nächsten Morgen in Farins Zimmer saß. Farin hatte beschlossen die Sache so zu klären. Er wollte nicht mehr der Buh-Mann sein. Er wollte nicht mehr mit Bela streiten. Er hatte beschlossen einfach zu sagen, dass er sich wohl getäuscht hatte und im Moment wohl unter dem Stress der Aufnahmen litt. „Wie geht was?“ „Dass du mich nicht mehr liebst?! Kannst du dich mal entscheiden?!“ „Ich hab dir doch schon gesagt, dass das wohl am Stress lag. Ich lieb dich halt wie man seinen besten Kumpel und langjährigen Bandkollegen liebt!“ Seufzend beugte sich der Blonde zu seiner Minibar und entnahm ihr eine Wasserflasche und eine Flasche Bier. Das Bier reichte er dem Drummer. Erst als er sich auf dem Bett niederließ und einen großen Schluck von dem Wasser genommen hatte, sprach er weiter. „Und außerdem kommt der lange Sexentzug hinzu... ich hatte nun lange keine Freundin mehr, geschweige denn Sex...“ Bela schüttelte nur den Kopf. Gestern Abend hatte er nur gelacht, dem Gitarrist eine gute Nacht gewünscht und war auf seinem Zimmer verschwunden. Am Vorabend: „Du interessierst mich nicht mehr...“ Warum konnte er ihm nicht die Wahrheit sagen? Warum konnte er ihm nicht sagen, dass er Bela vermisste? Dass er es vermisste mit ihm Schwachsinn zu machen... Der Tag war einfach die Hölle gewesen. Lachend stand Bela auf und sah auf Farin herab. „Was das heißen soll, das erklärst du mir morgen, okay?“ grinsend beugte Bela sich zu dem Blonden hinab und lächelte. Mistkerl! „Du liebst mich doch! Darauf hast du bestanden... Gute Nacht.“ Das waren seine letzten Worte. Er richtete sich auf und verschwand. So ließ er einen nervösen und zitternden Farin zurück. Es war so schwer! So schwer ihm das zu sagen. Und es würde noch schwerer werden ihm das morgen zu erklären. Er hatte zum Glück eine ganze Nacht Zeit darüber nachzudenken. Das einzige was er jetzt noch wollte war Ruhe. Die Blicke der Anwesenden glitten hin und wieder zu dem zurück gelassenen Gitarristen. Er hatte eine Entscheidung getroffen und die musste er jetzt tragen. Auf dem Weg die Treppen empor, hörte er hinter sich ein Keuchen und dann seinen Namen. Nur widerwillig drehte er sich um und sah am Fuß der Treppe einen außer Atem geratenen Chilenen. „Warte...“ röchelte dieser und stützte sich auf seinen Knien ab. „Ich hab dich gesucht...“ Genervt lehnte Farin sich gegen das Geländer und wartete darauf, was jetzt kommen würde. Was würde jetzt kommen? „Du lügst...!“ WAS? „Was?“ manchmal wunderte Farin sich über sein Mundwerk. Er dachte etwas und dachte im selben Moment, dass er es nicht unbedingt laut sagen musste, aber manchmal waren seine Stimmbänder einfach schneller. „Was soll das heißen? Warum redet ihr nicht mehr Klartext mit mir! Ich hab die Schnauze gestrichen voll von eurem Wischiwaschi-ich-will-dir-was-sagen-aber-ich-lass-es-einfach-Geschwätz!“ prasselte es weiter aus ihm heraus. Noch einmal tief Luft holend, ging der Blonde ein paar Schritte die Treppe wieder nach unten auf Rod zu und wurde nun lauter. „Und vor allem du!“ Dabei fuhr er seinen Zeigefinger aus und ließ ihn wie einen aggressiven Specht immer wieder auf Rod niederstechen. Mistkerl! „Schon das Gespräch heute Mittag war sehr erquickend! Du bist mir im Moment keine Große Hilfe!“ „Dann lass mich dir helfen, indem du mir sagst, wie ich dir helfen kann!“ Rod wich den Attacken des Finger-Spechts aus und Farin sah, dass der verwirrte Gesichtsausdruck des Bassisten nun eher zornig war. „Ich hab grad Bela getroffen.“ Farin wurde still. Mistkerl! Farin hielt es nicht mehr aus. Er wollte sich nicht mehr die Vorwürfe seiner Bandkollegen anhören. Es hatte alles zerstört. Nein! Er! Er hatte alles zerstört! Warum hatte er Bela sagen müssen, dass er ihn liebte? „Also weißt du was ich zu ihm gesagt habe?“ murmelte der Blonde und zog sich ein paar Schritte zurück. „Ja! Aber ich glaub dir nicht!“ „Warum? Es liegt nur am Stress! Genauso gut hättest du gestern Abend bei mir im Zimmer sein können! Genauso gut hättest du dich zu mir legen können!“ „Ach, Farin...“ in Rods Stimme lag Mitleid. Mistkerl! „Warum bemitleidest du mich!?“ „Weil du lügst, damit du nicht verletzt wirst...“ „Du meinst ich wäre heute noch nicht verletzt worden?“ Rod presste seine Lippen aufeinander. „Tut mir Leid! Aber du liebst Bela!“ „Das ist nur eine Phase!“ „Nein ist es nicht!“ Stille. Rod hatte Recht! Aber er wollte es nicht zugeben. „Gute Nacht, Rod! Ich bin müde...“ Farin drehte sich zum Gehen. Er war schon fast oben am Treppenabsatz angekommen, als Rods Stimme noch einmal zu ihm vordrang. „Du beschwerst dich heute den ganzen Tag, dass wir nicht auf dich eingehen und dich nicht verstehen wollen! Auf einmal tust du so, als wäre nichts gewesen! Keine Liebe! Und meine Hilfe willst du auch nicht mehr!“ „Gute Nacht!“ Wütend verschwand Farin auf sein Zimmer. Er wusste, dass er sich wie ein vorpubertärer Teenager verhielt, doch es war ihm egal! Er wollte nicht mehr darüber reden! Er brauchte Schlaf... „Eine Phase also?“ Bela wirkte nun ruhiger. Seine Finger krallten sich nicht mehr ganz so steif um seine Bierflasche und sein Blick huschte nicht mehr ganz so unstet durch den Raum. Farin nahm einen großen Schluck von seiner Wasserflasche und lehnte sich an das Kopfende seines Bettes. „Ja... es ist alles wieder in Ordnung...?“ fragte der Blonde leise. „Naja, du musst mich da auch ein bisschen verstehen... ich war verwirrt!“ „Du wirktest eher geschockt...“ „Na gut... geschockt...“ gab Bela lachend zu. Mistkerl! „Erschreckend oder? Dass du so auf meine Gefühle reagieren würdest.“ „Hmm...“ Belas Blick schweifte zur Balkontür hinaus. Die Vorhänge waren nicht mehr da, doch das hatte der Schlagzeuger wohl noch nicht bemerkt. Farin hatte gestern Abend nachdem er Rod verlassen und sein Zimmer betreten hatte, all seinen Mut zusammengenommen und das Zimmer noch ein wenig aufgeräumt. Er hatte die Schranktür wieder eingehängt, den zerrissenen Balkontürvorhang weggeworfen, die Spiegelscherben nach draußen in einen Glascontainer gebracht und den Duschvorhang zum Balkonvorhang in seinen Mülleimer gestopft. Die kleine Lampe hatte er zur Rezeption gebracht und gesagt, dass es ein Unfall gewesen sei. Man hatte ihm einen skeptischen Blick zugeworfen und ihm eine neue Lampe gegeben. Sie passte gar nicht in das Zimmer. Das war dem Blonden weitestgehend egal. Und auch Bela war es nicht aufgefallen, so entstanden auch keine Probleme. „Willst du trotzdem in den Urlaub fahren?“ „Ja...“ „Warum das?“ „Ich brauch das!“ „Klar, Herr Urlaub!“ lachte Bela. Seine Stimme klang widerlich. Mistkerl! Warum sagte er dies so... so abwertend? Farin schüttelte den Kopf. „Ich möchte mich etwas entspannen...“ näselte der Gitarrist und verschränkte die Arme. „Entspannen also?“ Bela tat so, als wäre dies der größte Luxus, den Farin sich je geleistet hatte. „Ja, natürlich!“ „Du arbeitest also so viel-“ „Ich bin seit gestern ein wenig genervt von euch!“ Farin sagte dies mit solcher Gewohnheit in der Stimme, dass er sich vor sich selbst ekelte. Der Schlagzeuger wurde ruhig. Der Blonde fühlte sich, als hätte man ihn unter eine Käseglocke gesetzt. Abgegrenzt und schalldicht eingeschlossen. Bela bewegte seinen Mund, doch Worte kamen nicht heraus. Farin konnte nicht erkennen, ob Bela wirklich nichts sagte oder ob er selbst einfach nichts hörte. Die Hand des Drummers bewegte sich zitternd durch grün-schwarzes Haar. Diese Handbewegung! Mistkerl! „Es macht mich wahnsinnig!“ seufzte Farin ohne zu wissen, dass er dies laut sagte. Bela sah ihn fragend an. Er war kreidebleich und seine Finger zitterten fürchterlich. Das Bier hatte er neben sich auf den Boden gestellt, es war noch halb voll. Warum war er plötzlich so aufgelöst? „Alles okay, Bela?“ „Du...“ murmelte dieser, doch weitere Worte folgten nicht. „Ich?“ fragte der Große. Bela schluckte schwer und atmete tief durch. „Genervt bist du also von uns...“ Belas Stimme war ganz leise und ein Furcht einflößendes Beben lag in ihr. Farin richtete sich auf, um ihn besser verstehen zu können. „Bitte?“ Nein! Ich bin nicht genervt! Ich liebe dich! Aber ich kann es dir nicht sagen! Farin zitterte. Es war so schwer! Er wollte es ihm nicht wieder ausreden, aber er musste standhaft bleiben und versuchen ihre Beziehung wieder zu normalisieren. „Ach Farin!“ Der Ältere sprach ruhig, als er sich vom Sofa erhob, dabei berührte er mit seinem Fuß die Flasche, die daraufhin gefährlich wankte, doch nicht umfiel. „Merkst du nicht was hier gerade passiert?!“ Farin konnte nicht verstehen, warum der Schlagzeuger zitternd vor ihm stand. Langsam schüttelte er den Kopf. „Verstehst du es nicht, oder willst du es einfach nicht verstehen?“ fragte der Dunkelhaarige ruhig. Seine Augen waren geschlossen. Farin beobachtete ihn stumm. Er verstand es nicht. „Nein... Ich versteh nicht was du meinst!“ Farin wurde langsam wütend. Was war das für eine Masche? Wollte er Mitleid erregen? „Nicht mit mir“ schrie eine Vorlaute Stimme in Farins Kopf. Sie hörte sich verdächtig nach Bela an. Paradox! „Ich hab schon seit ein paar Wochen bemerkt, dass du unzufriedener wirkst...“ murmelte Bela leise. Mistkerl! Woher sollte er das wissen? Farin hatte in den letzten Wochen eher den Anschein, dass Bela immer desinteressierter an ihm war. „Und als du sagtest du liebst mich, hatte ich Hoffnung!“ „Hoffnung? Auf was!? Sprich Klartext!“ Der Blonde war aufgesprungen und ging mit forschen Schritten auf den Kleineren zu. Farin hatte es satt, dass Bela ihn so zappeln ließ. Liebte Bela ihn jetzt doch auf einmal? Was sollte das für Hoffnung sein? Fragend sah er ihn von oben herab an. „Dass es die Ärzte noch lange geben würde... Auch wenn es für dich heißen würde mit einer unerwiderten Liebe zu leben...“ Bela sagte dies sehr leise, dann wurde er stumm und ließ seinen Blick zum Fenster gleiten. Warum war er auf einmal so verständnisvoll? Worauf wollte er hinaus? Der Gitarrist wusste nicht was er davon halten sollte! Was meinte Bela mit Hoffnung? Was meinte er mit dem Bestehen der Ärzte? Dachte er, dass Farin die Band auflösen wolle? „Vielleicht hätten wir dann noch eine Chance...“ Farin merkte wie eine Ader an seiner Stirn pochte, als er Bela dieses Wirrwarr sagen hörte. „Bela! Was soll der Scheiß!?“ „Du hast gesagt, wir nerven dich... und du willst weg... merkst du nicht, dass es genau wie früher ist, Jan? '88?“ Farin wurde stumm. Er starrte den Schlagzeuger geschockt an. „Das glaubst du von mir?“ Bela sagte nichts. Seine Arme hingen schlaff an seinen Seiten herunter. Seine Haare fielen ihm etwas ins Gesicht. Dann nickte er langsam. Farin taumelte erschrocken einige Schritte zurück. Sein Blick war eingefroren. Sein Blick ruhte auf dem Gesichtsausdruck des Drummers, er konnte ihn nicht abwenden, wodurch es ihm unmöglich war sich diesem Anblick zu entziehen. Die Augen wirkten dunkel und leer. Als hätte man ihm das Herz entrissen. Er sah vorwurfsvoll zu Boden und Farin wusste, dass er nicht das Hotelpersonal dafür verurteilte, dass der Teppich nicht im geringsten mit dem Holz des Bettgestells harmonierte. Nein! Er verurteilte Farin. Indem er ihn nicht ansah, nicht sprach und man seinen Atem laut und deutlich, unruhig und keuchend wahrnahm. Mistkerl! Wie konnte er... Farins Herz raste. War es wirklich wie '88? Wollte er Bela loswerden? Wollte er Rod loswerden? Wollte er allein sein und in seiner Welt verschwinden, bis ihm wieder danach war mit Bela zu sprechen? War Bela für ihn wie eine Puppe? Jetzt spiele ich mit dir, aber wenn ich keine Lust mehr habe, dann will ich wenigstens eine mit Knopf, die ich immer wieder ausschalten kann? War es das was er wollte? Vollkommene Kontrolle? Und wenn es mal nicht nach ihm ging, einfach abschalten? Mistkerl! Dies sagte er zu sich. Immer wieder. Mistkerl! „Ich geh spazieren...“ murmelte der Ältere, sah Farin ruhig an und ging dann auf die Zimmertür zu. „Hey! Du kannst mir nicht einfach sagen, dass ich ein Arschloch bin, mich mit deinem vorwurfsvollen Blick nicht mal ansehen und dann auch noch erwarten, dass ich einfach so stumm zusehe, wie du mein Zimmer verlässt!“ „Das hatte ich nicht erwartet...“ murmelte der Schlagzeuger. „Aber ich gehe trotzdem...“ „Ich will nicht, dass die Ärzte sich auflösen!“ Farins Augen füllten sich mit Tränen als er dies sagte. Das Bild vor ihm – Bela mit der Hand an der Türklinke – verschwamm mit jeder weiteren Sekunde immer mehr. „Das liegt nicht an mir, oder?“ „Soll ich mal ehrlich sein?!“ sagte der Blonde plötzlich. „Ja Farin! Sei ehrlich! Lüg' uns nicht an, um selbst nicht verletzt zu werden!“ „Du bist mir egal!“ Ein kurzer Blickaustausch und mit einem Krachen der Tür war Bela verschwunden. Mistkerl! Kapitel 7: Ich hab gesagt, du bist mir egal... ---------------------------------------------- Ihr denkt, dass das Lenchen pünktlich hochlädt? >,< Ich war kurz vorm Schlafen gehen *sfz* Najut... hab ja trotzdem noch dran gedacht... ^-^ Das Kapitel widme ich lieber mal niemandem, es wäre eine Bestrafung XD~ Das Kapitel is zwar nich schlecht (sagt man mir), aber ich finds etwas öde XDD~ *lach* ^-^ najut Hoffe es gefällt euch ^,^ *kuschel* HAB EUCH LIEB! Lenchen _________________________________________________________________________________ 7. Ich hab gesagt, du bist mir egal... ... jetzt seh ich dein Gesicht überall. „Bela?“ murmelte der Blonde leise. Farin starrte noch einige Minuten auf die geschlossene Zimmertür. Was für ein Schwachsinn!Eigentlich wollte er das nicht! „Ich brauche frische Luft...“ sagte er leise zu sich. Zögernd sah der Größere zum Balkon, schüttelte dann den Kopf und packte seine Tasche, um das Zimmer zu verlassen. Nachdenklich packte er sein Handy und seinen Zimmerschlüssel zu seinem Portemonnaie und zu seinem Block in die Tasche. Seufzend verließ er das Zimmer. Seine Schritte führten ihn ganz von allein in den Hotelpark. Das Wetter war angenehm warm und die Sonne schien durch die Blätter der hohen Bäume. Es war ein fast perfekter Tag für Farin. Etwas im Park sitzen und versuchen seinen Song weiter zu schreiben – das war es was er jetzt wollte. Er ließ sich auf eine Parkbank nieder und kramte nach seinem Block. Verzweifelnd starrte er auf die wenigen Zeilen. „Ich wache auf und das Bett ist leer... das stört mich eigentlich gar nicht mehr. Du hast gesagt, ich schaff es nie ohne dich, ich hab gehört, dass du das allen erzählst.“ Farin murmelte es vor sich hin und überlegte ruhig. Er dachte an die letzten zwei Tage. Er dachte daran- „Wer bin ich?“ eine verstellte Stimme hielt ihm von hinten mit den Händen die Augen zu. „Bela?“ „Nein!“ fast wirkte Rod etwas wütend über Farins falsche Aussage. „Ich bins...“ „Oh, Rod...“ hektisch packte der Blonde seinen Block wieder weg. „Was war das?“ stirnrunzelnd deutete der Chilene auf die Tasche in der eben der Block verschwunden war. „Nur... der Song, den ich noch gern beisteuern würde...“ sagte Farin ruhig. „Ich möchte aber einfach nicht, dass ihn schon jemand zu Gesicht bekommt...“ „Bist du denn schon weit?“ Eine unangenehme Pause trat ein. Farin wollte nicht darauf antworten. Warum sollte er? Es war ihm überlassen was er preis gab! „Lass mich in Ruhe!“ brüllte die kleine Stimme, die immer noch verdächtig nach Bela klang. Was sollte das? Rod sah ihn mittlerweile etwa so an, wie man jemanden mit einem Pickel der Größe einer Walnuss ansah. Es war nicht wirklich Ekel, aber eine Mischung aus fragender Neugier und purem Entsetzen. Farin lachte. „Nein... erst wenige Zeilen...“ sagte er dann ruhig. Rod schüttelte den Kopf. „Würdest du mich noch ein wenig in Ruhe lassen?“ „Du hast mit Bela gesprochen... oder?“ „Bela?“ überrascht verschluckte sich der Blonde beim Atmen und musste stark husten. Rod machte keine Bewegung, die in näherer Zukunft zu einer Geste der Hilfe werden würde. Nur schwer beruhigte sich der Gitarrist wieder und lehnte sich dann zurück. Tränen aus den Augen wischend sah er Rod zornig an. „Ja, warum? Müssen wir jetzt darüber reden?“ „Du lügst ihn an!“ „Na und!“ Farin wollte seine Ruhe, warum konnte der Chile das nicht verstehen. Sonst war er der Feinfühligste wenn es um so etwas ging. „Hast du Bela gesagt, dass du die Ärzte auflösen willst?“ Rod zitterte. Er verhakte seine Finger ineinander und starrte auf den Boden. „Nein! Was für ein Schwachsinn! Wer hat das gesagt?“ „Bela!“ „Bela?“ „Ja! Er hat gesagt, dass du wohl nicht mehr lange weiter machen möchtest...“ „So ein Schwachsinn! Warum denkt er das?“ Farin spürte wieder die unruhige Ader an seiner Stirn pochen. Wie konnte Bela so etwas nur denken? „Vielleicht weil du dich ihm gegenüber total verschließt und ihm gesagt hast, dass du genervt von uns bist?“ „Denkst du auch, dass ich die Ärzte auflösen will?“ Rod starrte auf seine Finger. Er ließ sie plötzlich in seine Jackentaschen gleiten und stand auf. „Nein... aber nur weil ich stur daran glauben möchte, dass du das wirklich nicht willst!“ „Rod!“ Farin stand nun ebenfalls auf. „Ich geh jetzt, das willst du doch...“ murmelte der Kleinere und sah Farin noch einige Momente still an, bevor er sich umdrehte und den Parkweg entlang zum Hotel verschwand. „ARGH! IDIOT!“ schrie der Blonde. Eine Familie die gerade an Farin vorbeiging sah ihn verstört an. „'Tschuldigung... Ich führe Selbstgespräche und habe das Tourettsyndrom.“ Farin ließ sich mit viel zu viel Schwung, so dass es weh tat, wieder auf die Bank fallen. Die Tasche lag neben ihm. Jetzt konnte er auch nicht mehr schreiben, er war zu aufgewühlt. Er packte seine Tasche und stand wieder auf. Murrend rieb er sich sein Steißbein und marschierte los. Wohin? Das wusste er noch nicht. Vielleicht würde er mal in dem kleinen Schwimmbad oder bei dem Hundetrainingsplatz vorbei schauen, an denen sie immer auf dem Weg zum Studio vorbei gefahren waren. Langsam und doch mit großen Schritten – denn anders konnte Farin eigentlich gar nicht laufen, wenn er nachdachte – machte er sich auf den Weg zum Tor. Es war mit abblätterndem Goldlack bemalt und setzte hier und da schon etwas Rost in den Kanten und Ecken der schwungvollen Schnörkel an. Hier war er seit sie im Hotel wohnten nie zu Fuß entlang gegangen. Immer hatten sie sich in das Auto gesetzt und waren zum Tonstudio gefahren. Etwas zögernd blickte Farin nochmal über seine Schulter. „Bela?“ er sah den Drummer am Hoteleingang stehen und spürte, wie sein Blick auf ihm ruhte. Was sollte das? War er es? Nein! Ach! Das bildest du dir ein! In diesem Moment kam ein kleines Mädchen auf Bela zu gerannt und umarmte ihn. Nein! Das ist nicht Bela! Tief durchatmend drehte er sich wieder um. Das war nur eine Einbildung gewesen! Nichts weiter. Mit jedem Schritt mit dem er sich weiter vom Hotel entfernte, kam es ihm immer mehr so vor, als würde er etwas zurück lassen. Etwas in ihm schrie, dass er sich umdrehen und zurück rennen solle. Doch er tat es nicht. „Ich brauch doch eine Pause...“ murmelte der Blonde. Die Stimme gab tatsächlich Ruhe. Wer hätte das gedacht? Ab und zu hörte der Gitarrist einige Steine und etwas Sand unter seinen Schuhen knirschen, doch sonst begegnete er niemandem, hörte nichts und nahm so gut wie gar nichts von seiner Umgebung wahr. Er wusste weder wo er war, noch wie lange er schon gelaufen war, doch er sah etwas weiter vor sich ein Schild auf dem man für ein „traumhaftes Schwimm- und Badeerlebnis“ warb. „Na endlich!“ seufzte Farin, als er sich zu dem Kassenhäuschen begab. „Lohnt es sich wirklich so sehr?“ „Ne, wa?“ Farin hatte sich den Kassierer noch nicht angesehen, doch seine Stimme... „Bela?“ der Blonde starrte einer Akne-geschädigten Freakshow entgegen. „Bela? Wer zur Hölle is Bela...“ nuschelte ihm, der von seiner Pubertät so in Mitleidenschaft gezogene Mann entgegen. Oder war es Lispeln? Es hatte so viel von beidem. Die Haare, wenn man sie solche nennen konnte, waren zu einem Proll-Zopf zusammen gebunden und seine Kleidung, Farin wollte es eigentlich gekonnt übersehen, doch die Kombination aus Grell-Türkis und Neon-Pink drückte sich aus jeder Perspektive in seine Augenwinkel. Langsam einige Schritte zurücktretend, sah der Blonde auf die narbengesichtige Gestalt vor sich und kratzte sich am Kopf. „Lohnt sich also nich?“ „Nee... Wolln se rein?“ „Ne danke...“ den Kopf schüttelnd zog er sich zurück und machte sich langsam Sorgen um seinen Verstand. Überall sah und hörte er Bela! Wahnvorstellungen? „Wolln se wirklich nich?“ „Nein...“ Warum zur Hölle hatte dieser Mensch – wenn man es als solches bezeichnen wollte – überhaupt so einen tierischen berliner Akzent? Egal! Er musste Bela aus seinem Kopf bekommen! Bei einem Hundetrainingsplatz, dachte sich Farin, sollte es eigentlich nicht möglich sein, an Bela zu denken... Lag er damit Falsch? „Bea! Sit down!“ „Bela?“ murmelte der Blonde. Argh! Bela hier! Bela da! Wann würde er den Schlagzeuger endlich aus seinem Kopf bekommen? Oder sollte er doch wieder zurückschalten? Bela würde ihm nicht glauben... Aber Farin schmerzte es stark, wenn er daran dachte, dass nicht nur Bela sondern auch Rod darunter litt und dachte, dass er die Ärzte schon wieder auflösen wolle. Der Gitarrist wurde aus seiner Trance gerissen, als ein größerer Hund, was für eine Rasse es war konnte der Blonde nicht zuordnen, seine Pfoten gegen den Zaun prallen ließ und Farin von oben bis unten musterte. Da es nur ein Maschendrahtzaun war, konnte Farin den Hund ebenfalls gut sehen. Er sah die Augen. Er erinnerte sich. Irgendwer hatte mal zu ihm gesagt, dass die meisten Hunde braune Augen hatten. Dieser hier nicht. Grün-Blau. Warum!? Du Drecksköter! Warum hatte er die selben Augen wie Bela!? Warum?! „Ksch! Hau ab!“ Der Hund starrte ihn weiterhin ruhig an. „Was willst du?“ „Ist alles okay bei Ihnen?“ eine Frau kam näher zum Zaun. Sie taxierte Farin ruhig. „Kann ich Ihnen helfen?“ „Ja! Der Hund hie-“ Er war verschwunden! „Welchen Hund meinen Sie?“ „Er hatte grün-blaue Augen... und war größer“ Farin sah sich nach dem Hund um, doch konnte ihn nirgends sehen. „Wir haben heute Nachmittag nur kleine Hunde...“ Sie deutete zu den Hunden. Tatsächlich! Alle Hunde, die er sehen konnte waren nicht höher als Kniehoch. Eine Verschwörung! Das musste es sein! Eine Verschwörung gegen ihn! Nicht nur Bela und Rod hatten sich gegen ihn verschworen! Jetzt waren es schon die Hunde! „Farin! Da bist du!“ „Bela?“ Erschrocken drehte sich der Blonde um. Diesmal war es keine Halluzination! Oder doch? Nein! Er kam auf ihn zu! „Wir haben dich schon überall gesucht!“ Bela packte den Blonden leicht bei den Schultern. „Bela?“ „Ja?“ „Ich will die Ärzte nicht auflösen...“ Der Gitarrist war nun einem Nervenzusammenbruch nah. Er sah Bela tief in die Augen. Da waren sie wieder. Diese Grün-Blauen Augen! Diese Augen! In denen er sich verlieren konnte! Er strich sich durchs Haar. Noch immer erzitterte er. Bela lächelte leicht. „Ich weiß... es tut mir Leid, dass ich überreagiert habe...“ Farin schüttelte den Kopf. Das stimmte nicht! Das hatte er nicht! „Ich hab es nicht anders verdient, wenn ich so mit dir spreche...“ murmelte der Blonde ruhig. Irgendetwas in ihm entspannte sich gewaltig. Das war eine Atmosphäre, in der er leben konnte. Bela lächelte ihn mit seinem mysteriösen, geheimnisvollen und so sanften Lächeln an, dass er eine Gänsehaut bekam. „Okay...“ Das Lächeln war verschwunden. Seine Augen waren wie verdreckte Glasscheiben. Farin konnte nicht einmal die Farbe richtig erkennen. „Bela?“ „Lass uns zurück gehen! Rod wartet auf uns!“ „Was soll das?“ Nervös krallte sich Farin an seine Tasche und rührte sich keinen Schritt, während Bela sich immer weiter von dem Größeren entfernte. „Was das soll? Wir gehen jetzt zurück!“ „Ja... Bela... warum bist du jetzt wieder so... ruhig...“ „Ich will nicht dazu beitragen, dass sich die Ärzte wieder auflösen!“ Es klang so kalt. Bela atmete tief durch. Sein Blick wurde wieder sanfter. „Ach weißt du... vergessen wir das! Wir haben uns da einfach rein gesteigert!“ Farin nickte stumm. Er ging auf Bela zu und machte ihm klar, dass er jetzt bereit war zu gehen. Sie gingen einige Minuten still nebeneinander her. „Und du meinst, du bist wirklich nicht in mich verliebt?“ Bela lachte leicht. Dann knuffte er dem Blonden in die Schulter. Was? Was war das? Farin sah Bela von der Seite her an. „Ich musste heute den ganzen Tag an dich denken...“ murmelte der Jüngere schließlich. „Aha... an mich?“ „Ja...“ Farin versuchte seinen Herzschlag zu beruhigen und sagte vorerst nichts mehr. Bela ließ immer wieder seinen Blick zu dem Gitarristen schweifen. „Und denkst du, dass das irgendeine Bedeutung hat?“ seufzte der Drummer schließlich und wurde langsamer. Das Hotel war schon in Sichtweite. Hatte es! Farin beruhigte sich. Er sah zur Seite. Konnte er es ihm sagen? Sollte er es sagen? Sie kamen dem Hotel immer näher. Jetzt oder nie, dachte der Blonde und wollte den Mund schon öffnen, als sie beide den Chilenen auf sich zu kommen sahen. „Farin! Da bist du ja!“ Der Dunkelhaarige atmete erleichtert auf und packte Farin an den Schultern. Er grinste ihn an. Dann sah er zu Bela. „Sag es ihm!“ Die braunen Augen bohrten sich in Farins Kopf. „Lass das!“ Diesmal klang die Stimme nicht nach Bela. Froh darüber sah Farin nun fragend zu dem Bassisten hinunter. „Ihm was sagen?“ „Du weißt was ich meine, Farin! Er sollte es wissen! Du machst uns alle kaputt!“ „Nein, mach ich nicht! Lass mich in Ruhe!“ „Sag es ihm! Sag ihm die Wahrheit!“ Stur sah der Blonde weiterhin in Rods Gesicht. Rod gewann. Er konnte nur gewinnen, denn in Wirklichkeit wollte er es ihm doch sagen! „Bela?“ er drehte sich zu dem Älteren und atmete tief durch. „Ich liebe dich! Wirklich! Ohne Phase! Alles echt!“ Stille. „Ich geh... ich brauch Ruhe! Ich bin auf meinem Zimmer und will nicht gestört werden!“ Farin drehte sich weg und verschwand. Bela und Rod starrten ihm verdutzt hinterher. Belas Mund war immer noch offen. Rod sah Bela fragend an. „Bela?“ Kapitel 8: Ich hab gesagt, wie sehr ich mich freue... ----------------------------------------------------- Ich weiß nicht, wie es mit euch ist... aber ich mag meine Spontanwidmungen ^^ Dieses Kapi is für einfach wegen... heute? gestern? XD überhaupt^^ *kuschel* ^,^ (Nochmal als Dank für das tolle Video ^^) uuuund... *grübel* genau! Danke dir für die tollen Kommis ^^ *kuschel* Muss man ja auch nochmal persönlich betonen ^.^ Hab dich nämlich ganz dolle lieb ^^ Zum Kapitel: Ich hatte es erst anders geplant, also schon so von der Grundidee... ach ich kann das nich erklären, das was darin passieren soll is immer noch drin, aber so vom Aufbau her halt ein bisschen anders ^^ Ich würde fast sagen, dass es ein Wendekapitel ist ^.^ Buwhahah! UND AUS BELAS SICHT! *___* Ja... *Sfz* Najut ^.^ Viel Spaß ^,^ Lenchen ACHSO! P.S.: Wer den Trailer kennt, der wird hieraus eine Szene kennen ;) bzw... eig. ... najaa ^^ aber wer den Trailer kennt, wird ihn erkenne ;) *lach* _________________________________________________________________________________ 8. Ich hab gesagt, wie sehr ich mich freue... ... dass du dich sicherlich heimlich quälst. Etwas quälte ihn. Irgendetwas in ihm schrie und zeterte lauthals vor sich hin und trat ihm in unangenehme Regionen seines Körpers. Er hatte Kopfschmerzen und auch sein Magen zog etwas. Auf beide presste er seine Handflächen. „Bela?“ Die Stimme des Bassisten drang an Belas Ohren. Er nahm sie kaum wahr. Er starrte noch immer auf die Eingangstür in der Farin vor sicherlich zwanzig Minuten verschwunden war. „Komm rein! Ich mach dir einen Kaffee, oder willst du ein Bier?“ Rod packte Belas Arm und zog ihn nun langsam Richtung Hotel. Als hätte er noch nie einen Menschen gesehen, sah der Kleinere dem Chilenen ins Gesicht. „Was wird das eigentlich?“ fragte er verdutzt. Genau! Was wurde das eigentlich?! „Was?“ Rod hielt kurz inne und warf Bela einen leicht überraschten Blick zu. Er wirkte fast so, als hätte Bela gerade sein erstes Wort seit Jahren gesagt. „Ich bring dich auf dein Zimmer!“ „Meint er das ernst? Ich meine... langsam weiß ich einfach nicht mehr, was ich ihm glauben soll! Ja, nein, ja, nein, ja, nein! Kann er sich mal entscheiden? Was ist wahr?“ Der Schlagzeuger versuchte Rods Augen zu durchbohren. Immerhin schien er es die ganze Zeit gewusst zu haben! So ein Verräter! Verräter! Er wollte ihm weh tun. Etwas quälte ihn. Etwas in ihm wollte schreien. „Da du ihm sein erstes Ja nicht glauben wolltest, schien es so, als wolle er sich hinter einem Nein verstecken... doch mittlerweile hat er eingesehen, dass ein Nein nichts bringt und es ihm egal ist, dass er dir egal ist!“ „Was faselst du eigentlich für einen Schrott, Rodrigo!“ Rod verdrehte die Augen und zerrte Bela weiter zum Hotel. „Denk einfach mal drüber nach wie du dich verhalten hast! Wie du dich verhalten hättest, wenn du an Farins Stelle gewesen wärst!“ Der Drummer ließ sich einfach mitziehen. Etwas quälte ihn. Hatte der Chilene etwa Recht? Ach Quatsch! So ein Unfug! So ein Blödsinn! KRACH! Die Zimmertür war hinter ihm ins Schloss gefallen und er stand nun allein in dem Hotelraum. Gänsehaut hatte sich auf Belas Arme gelegt. Er sah sich um. Das Zimmer war weitaus schöner als das von Farin. Das hatte Bela schon von Anfang an gedacht. Das Sofa war mit einem rauen Kunstleder überzogen, die Vorhänge hatten die selbe Farbe und der Boden war hell. Somit wirkte der Raum viel einladender. Was hatte der Blonde wohl für sein Zimmer bezahlt? Bela lachte kurz und ließ sich auf sein Bett fallen. Dafür hatte er keinen Balkon, da seine Aussicht genau die andere Seite des Hotelgeländes zeigte. Er starrte eine Waldfront an wohingegen Farin auf den Hotelhof sehen konnte. Wozu also ein Balkon? Wofür überhaupt ein Fenster? Er hatte sowieso die ganze Zeit die Vorhänge geschlossen, um das Sonnenlicht so gut wie möglich von sich fern zu halten. Er rollte sich etwas auf dem Bett herum und starrte an die Decke. Er dachte über Rods Worte nach, doch logisch erschienen sie ihm immer noch nicht. Etwas quälte ihn. War es – Klopf! Klopf! Klopf! Warum störte man ihn ständig in seinem Gedankenfluss? „Farin möchte mit uns sprechen...“ Rod flüsterte etwas. „Was will er denn?“ „Ich weiß es nicht, wir sollen uns in der Lobby mit ihm treffen... Geh schon mal vor, ich muss nochmal in mein Zimmer...“ Oh! In der Lobby... Das war natürlich intelligent, da würde es zu keinen Eskalationen kommen, weil ständig Besucher aus und ein gingen. Bela seufzte leise, sprang auf und sah - kurz bevor er das Zimmer verließ - noch einmal in den Spiegel. Seine Augen waren sehr klein – er sah müde aus. Er hatte die letzte Nacht auch nicht gut geschlafen. Er hatte sich wirklich Gedanken über die Gefühle seines Freundes gemacht, doch seit er alles abgestritten hatte, wollte der Ältere nichts mehr davon hören und auch nicht mehr darüber nachdenken! Und jetzt auf einmal sollte er seine Meinung wieder geändert haben? Etwas quälte ihn. Mit jedem Schritt die mit Teppich bezogenen Treppenstufen hinunter, wurde ihm immer klarer, dass es ihn fast freute, dass Farin sich selbst damit so fertig machte. Er sah die braun-grünen Augen des Gitarristen, ließ sich ihm gegenüber in einen der Lobbysessel fallen und starrte ihn ruhig an. „Ich freue mich, dass du dich heimlich quälst!“ Bela wartete auf die Reaktion des Blonden und sah ihn mit hoch gezogener Augenbraue an. Farin sagte nichts. Er starrte auf die Schale, die auf dem niedrigen Couchtisch stand und atmete ruhig. Rod kam nun auch endlich zu den Beiden und setzte sich in den dritten der vier Sessel. In der ganzen Lobby waren mehrere Tische verteilt, an denen jeweils vier Sessel aufgestellt waren. Farin hatte sich wohl – so dachte Bela – extra einen Tisch weiter vorn bei der Rezeption gesucht. Er räusperte sich und sah den Schlagzeuger und den Bassisten ruhig an. „Diese Nacht noch geht mein Flugzeug... Ich hab vorhin direkt noch einen Flug gebucht...“ „Uns auch?“ Rod warf Bela einen wütenden Blick zu. „Was denn? Wir werden ganz sicher nicht hier bleiben, während der werte Herr Urlaub-“ „Jetzt halt mal den Atem an, Dirk!“ Farin hatte auf den Tisch geschlagen und somit den Älteren schnell zur Ruhe gebracht. Etwas quälte ihn. Er mochte es nicht, wenn Farin ihn so gebieterisch behandelte. Dadurch fühlte er sich unsicher und wusste erst recht nicht, wie er mit dem Großen umgehen sollte. „Natürlich hab ich auch euch einen Flug gebucht, zurück nach Deutschland!“ Bela musste grinsen. Warum genau, das wusste er nicht, doch er tat es einfach und spürte die immer wütender werdenden Blicke seiner Bandkollegen auf sich. „Das ist nicht komisch, du Depp!“ „Hey! Wir wollen hier nicht gleich beleidigend werden, Rodrigo!“ Rod verschränkte die Arme und warf sich in seinen Sessel zurück. Sein Blick war wie fest gefroren auf den leeren Sessel in ihrer Runde gerichtet. Etwas quälte ihn. Gab Rod ihm etwa die Schuld an allem? „Okay! Weiter im Text...“ Farin hatte sich geräuspert einen Schluck aus einem Wasserglas genommen- „Warum bekommst du was zu trinken und wir nicht? Wenn ich wieder dehydriere?!“ „Bela! Stell dich nicht so an! Wann hast du denn mal dehydriert?!“ Rod beugte sich leicht zu dem Schlagzeuger und musterte ihn interessiert. „Früher...“ „Nach deinen Drogenexzessen, als dann der Entzug über dich hereinbrach?“ „ROD! Hör auf!“ Bela wollte sich das nicht anhören! Er stand auf und sah die Beiden an. „Wenn ich hier bin, damit-“ „Setz dich wieder hin, Dirk!“ Farin hatte die Arme gehoben, dabei sah er aus, als wolle er einen blutrünstigen Bären zähmen, für den er Bela wohl hielt. Einige Gäste schauten schon zu den dreien und tuschelten hinter vorgehaltenen Händen. Bela setzte sich widerwillig zurück in seinen Sessel. „Also... wo war ich stehen geblieben, bevor unserem lieben Schlagzeuger die Erinnerung an alte Zeiten hoch kam...?“ Bela schloss die Augen. Die Dunkelheit umfing ihn. Er wollte nichts mehr sehen. Etwas quälte ihn. Waren es Gewissensbisse? Ach was! Wem gegenüber denn? Farin? Es war doch nicht Belas Schuld, wenn der Blonde nicht wusste, was er wirklich wollte. „Jan, jetz schieß los!“ Der Kleinere hatte die Augen wieder geöffnet und sah den Gitarristen nun fragend an. Bela wollte diese Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen. Farin schüttelte kurz seinen Kopf, nahm noch einen Schluck und sah dann ruhig auf Rod und Bela. „Also... ich fahr in Urlaub, ich sag euch diesmal nicht wohin... Wenn ich wieder da bin und bereit dafür, dann melde ich mich bei euch...“ Rod nickte. Bela war immer noch der Meinung, dass er nichts mehr zu sagen hatte, wenn man ihn sowieso für jedes Wort, welches er von sich gab, kritisierte. Farin stand auf. Bela kniff die Augen zusammen und wartete ab, was als nächstes passieren würde. „Na dann...“ Der Blonde warf einen Umschlag auf den Tisch. „Das sind eure Tickets zurück! Ich geh dann...“ Er ging um seinen Sessel herum und nahm den Koffer, den er schon dort stehen hatte. WAS?! Bela sah den Jüngeren geschockt an. Etwas quälte ihn. War es die Tatsache, dass Farin damit ein unwohles Gefühl in dem Drummer auslöste? War das jetzt alles? „Was soll das?!“ Bela war ebenfalls aufgestanden und sah den Großen fragend an. „Du haust jetzt einfach ab und willst nicht darüber reden?“ „Es gibt nichts mehr zu besprechen, Dirk... du hast mich doch schon abgeschrieben! Mit allem was ich denke, fühle und sage... Das interessiert dich alles nicht mehr...“ „Dann erzähl mir was du meinst! Ich versteh dich nämlich nicht mehr!“ „Weißt du, was mir unsere Beziehung bedeutet?“ „Nein! Ja!...“ Bela sah zu Boden. Er starrte auf seine Füße. Vielleicht gab es dort etwas interessantes, was ihm vorher nicht ins Auge gefallen war. Nein... nichts... Nur seine Schuhe. Schwarze Chucks. Etwas langweilig, aber das war er mittlerweile gewohnt. Er liebte sie trotzdem. „Wir sind beste Freunde! Das weiß ich!“ „Aber du verstehst mich nicht mehr so wie früher, oder?“ „Dann sag es mir, Jan!“ Bela brüllte seinen Bandkollegen schon fast an. „Ich hab die Nase voll, von deinem komischen Getue und deinen Entscheidungsschwierigkeiten!“ „Wusstest du...“ sagte Farin plötzlich und ganz ruhig. Er sah Bela etwas lächelnd an. Was? Er lächelte ihn einfach an. Bela erwiderte das Lächeln nicht. Etwas quälte ihn. Er konnte seine Mundwinkel einfach im Moment nicht zu solchen Verrenkungen zwingen. „Wusstest du, dass Sonne und Mond ein Liebespaar sind?“ „Was hat das jetzt mit uns zu tun?“ „Sonne und Mond sind das perfekte Paar...“ Eine kurze Pause trat ein, in der man Rod tief einatmen und wildes Tuscheln um sie herum hörte. „Doch sie sind nur alle paar Jahre vereint... bei der Sonnenfinsternis. So sehe ich das. Ich bin die Sonne und du bist der Mond...“ Bela schnaubte leicht. Was wollte der Gitarrist damit bezwecken? „Und irgendwann sind wir vereint... das weiß ich...“ Stille trat ein. Man hatte Farins Worte in der ganzen Lobby sicher gehört. Viele Gäste sahen still auf die Szenerie. Auch Rod hatte sich denen angeschlossen, die mit geöffnetem Mund ihre Blicke auf Bela und Farin gerichtet hatten. Bela hatte die Augen verengt. Er hob langsam eine Hand und deutete auf Farin, dann lachte er etwas. Man hörte deutlich, dass es ironisch gemeint war. „Das... das meinst du ernst?“ „Todernst...“ „Du glaubst, dass ich mich irgendwann so sehr auf dich einlasse, mein Freund?“ Farin stand still da. Er wirkte gefasst und ruhig. Er nickte stumm. Bela ließ seine Hände über seine Wangen streichen und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. Wie konnte Farin das so ernst meinen? Langsam ließ sich Bela wieder in seinen Sessel nieder. Etwas quälte ihn. Hatte Farin Recht? Nein! Solche Gefühle empfand er nicht für den Blonden. Klar liebte er ihn! Er war sein bester Kumpel und sie kannten sich immerhin seit über fünfzehn Jahren! Aber doch nicht so! So! So wie Farin das meinte! „Ich gehe...“ sagte Farin. Bela hätte nur zu gern gewusst, was in dem Größeren vor sich ging. Er wirkte so gelassen, so gefasst, so ruhig, so entspannt... Wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre... dachte der Schlagzeuger und sah auf den sich entfernenden Farin... Dann wäre ich durchgedreht! Er hatte links seinen Gitarren- und rechts seinen Reisekoffer. Rod nahm den Umschlag, öffnete ihn langsam und sah auf die Tickets. „Morgen früh geht der Flieger... das heißt wir haben noch genug Zeit unsere Sachen zu packen und morgen gemütlich zu Frühstücken...“ murmelte der Chilene und sah Bela an. Sein Blick war bedrückt. Bela hatte Mitleid mit dem Jüngsten. Er hatte doch am wenigsten Schuld an diesem Dilemma und musste darunter genau so leiden, wie er oder Farin. Der Blick des Drummers verschwamm. Er konnte nichts mehr sehen... nichts mehr fühlen. Er hatte noch nicht genau realisiert, was hier passiert war. Die Hände des Älteren zitterten, als er das Glas des Blonden nahm, um einen Schluck zu trinken. Seine Kehle wurde mit kaltem Wasser benetzt. Er fühlte sich etwas frischer... Doch... Etwas quälte ihn. Kapitel 9: Ich hab so viel gesagt, was ich jetzt bereue... ---------------------------------------------------------- Huhuu ^^ irgendwie is 1 uhr meine Uploadzeit XD immer dann fällt mir auf: "Hey... ich sollte noch was in Up schicken" XDDDDD Erfreut euch! Ich saß an dem kapi ewig XD~ Der Anfang stand, hab ihn gelöscht, anders geschrieben, fands doof, wollt mein ersten Anfang wieder, hab versucht ihn zu rekonstruieren... ging nich soo gut... hab mich dann irgendwann dazu überwunden doch mal weiter zu schreiben und ich fand das Ende war der Knüller XD~ Ich mag das Kapi ^.^ Es ist für , weil sie es heiraten wollte XD~ VIEL SPAß! ^-^ Eures Lenchen _________________________________________________________________________________ 9. Ich hab so viel gesagt, was ich jetzt bereue... ... aber ich hab dir nie gesagt, dass du mir fehlst. Bela sah aus dem kleinen Fenster. Sie schwebten über den Wolken. In seinem Bauch breitete sich ein sanftes Kribbeln aus. Er hob einen Arm. Seine Fingerspitzen strichen über die kühle Scheibe und sein Blick heftete sich auf die schneeweiße Wolkendecke, die ihn ein wenig blendete. Er zog die Jalousie an dem runden Fenster herunter und schloss die Augen. Er genoss die Ruhe. Die Stille. Die Musik die ihm scheppernd in die Ohren drang. Er wollte nichts mehr hören, nichts mehr spüren. Das einzige Geräusch welches sich über die Musik hinweg in seine Ohren wagte, waren der starke Wind und die rotierenden Turbinen des Flugzeuges, in dem er saß. Doch diese Geräusche konnte er gut ausblenden. Er wollte die Musik in sich aufnehmen und vielleicht ein wenig schlafen. Nichts mehr hören, nichts mehr wahrnehmen, nichts mehr spüren und von niemandem gene- Tipp. Tipptipp. Der Schlagzeuger spürte einen Finger, der ihm unsanft gegen den Brustkorb tippte. Mit starkem Widerwillen seiner inneren Stimme öffnete er langsam seine Augen und sah in die rehbraunen Augen des Chilenen. Er machte sich nicht die Mühe seine Kopfhörer abzunehmen und sah den Bassisten nur fragend an. Langsam hob er eine Augenbraue und wartete was nun passieren würde. Der Jüngere starrte ihn grinsend an und begann erneut mit seinem Finger gegen den Brustkorb des Schlagzeugers zu tippen. Bela atmete tief durch. Er hob einen Arm. Seinen Finger ließ er nun gegen Rods Schlüsselbein fallen und versuchte ihn weg zu drücken. Rod bewegte sich keinen Millimeter. Bela verzog die Mundwinkel und schloss seine Augen wieder. Mehrmals wiederholte sich das Tippen, doch nach dem vierten Mal spürte Bela es an seiner Schulter. Er öffnete wieder die Augen und sah nach rechts zu seinem Sitznachbarn. Der sah ihn erwartungsvoll an und deutete auf Rod. Bela seufzte schwer und nahm die Kopfhörer ab. Er ließ sich Zeit und wandte seinen Blick nicht von seinem Nebenmann ab. Die Kopfhörer hatte er nun im Genick hängen. Kurz sah er zu Rod, dann atmete er tief durch. „Danke, ich hab es schon gesehen“ sagte der Drummer entnervt und sah den Geschäftsmann, der vorher noch wild auf seinen Laptop eingeschlagen hatte, apathisch an. Langsam drehte er sich zu seinem Bandkollegen und sah ihn wieder fragend an. „Was ist, Rod?!“ „Denkst du, es geht ihm gut?“ Bela sah wieder zu dem Geschäftsmann. „Ja, warum nicht? Er ist ein reicher Schnösel...“ „Nicht der... ich meine... geht es Farin gut?“ Bela musste lachen, sollte er es wirklich wagen zu sagen: „Ja, den meinte ich ja auch!“ Er presste seine Lippen aufeinander und sah Rod grinsend an. Er hob einen Arm. Seine Finger ließ er spielerisch durch sein schwarz-grünes Haar streichen und atmete tief durch. „Ja, ihm wird es schon gut gehen! Lass mich einfach weiter Musik hören! Okay?“ „Ja...“ Doch der Chilene bewegte sich immer noch nicht und sah Bela, der sich schon wieder die Kopfhörer aufgesetzt hatte, weiterhin fragend an. „Is noch was?“ fragte der Schlagzeuger, der nun kurz davor war eine Stewardess einfach darum zu bitten Rod einen anderen Platz zuzuteilen. Er nahm seine Kopfhörer wieder ab. „Wir wissen doch gar nicht wo er ist! Und wenn ihm was passiert?“ Bela verdreht die Augen. Manchmal war Rod einfach naiv, doch irgendwie fand er es im selben Moment putzig, dass der Chilene sich wohl an keine der Eigenschaften ihres Gitarristen erinnern konnte. „Rodrigo...“ flüsterte der Ältere und kniff seine Augen zusammen. „Das ist Farin Urlaub! Er wird Julia Bescheid gegeben haben... oder etwa nicht?“ Rods Augen begannen auf einmal zu strahlen. Er nickte und sah kurz zu dem geschlossenen Fenster. Bela sah den Braunäugigen noch einige Momente lang an, dann lächelte er sanft. Er hob einen Arm. Unschlüssig was er eigentlich tun wollte, setzte er seine Kopfhörer wieder auf und schloss die Augen. Bald würden sie in Deutschland landen. Hatte der Gitarrist Recht? Brauchten sie schon wieder eine Pause? Bedeutete diese Pause vielleicht ein erneutes Aus von Die Ärzte? Bela öffnete die Augen, Rod saß wieder auf seinem Sitz und Belas Blick glitt nur an die Sicherheitsklappe über Rods Sitz, aus dem die Sauerstoffmaske fallen würde, im Falle eines Druckabfalls. Die Musik nahm ihn nun nicht mehr so gefangen, wie noch vor wenigen Minuten. Er stellte sie nicht ab, doch welches Lied er gerade hörte, konnte er nicht feststellen. Seine Gedanken waren bei Farin und beim Vorabend. Er bereute einiges, was er gesagt hatte. War er zu hart zu dem Blonden gewesen? Was hatte er selbst eigentlich erwartet? Sein Kopf begann zu schmerzen. Er presste seine Lider fest aufeinander. Hätte er verständnisvoller mit seinem langjährigen Freund umgehen sollen? Ja! Was bildete er sich ein?! Bela verabscheute sich in diesem Moment so sehr, dass ein starkes Verlangen durch seinen Körper schoss, sich spontan zu übergeben. Er hob einen Arm. Seine Fingerspitzen ließ er über seine Schläfen und seine Stirn kreisen. Bela atmete tief durch. Das einzige was er im Kopf hatte, war der Blonde. Er hatte Recht gehabt. Aber ein Bela B gab nicht so schnell auf. Er musste stark bleiben. Seine Gedanken waren für kurze Zeit in Deutschland, wo seine Wohnung auf ihn wartete. Er erzitterte leicht und braun-grüne Augen blitzten vor seinem inneren Auge auf. Die Konzerte, die Anspielungen, die Küsse... und die ganze Zeit war Farin in ihn verliebt gewesen. Bela schüttelte den Kopf. Langsam wurde er sich dem bewusst, was er angerichtet hatte. Er hatte einem verliebten Menschen jede Hoffnung geraubt und keinen Respekt gegenüber gebracht. Der Drummer hasste sich dafür. Er hatte ein paar Mal darüber nachgedacht wie er wohl reagiert hätte, wenn Farin ihm gestanden hätte, dass er ihn wirklich liebte. Nie hätte er gedacht, dass er eine so abweisende und ekelerregende Reaktion zeigen würde. Bela schüttelte sich leicht und sah auf den Getränkehalter vor sich. Er hob einen Arm. Seine Finger umschlossen das kühle Glas und das Wasser darin schwappte leicht hin und her. Er setzte den Rand an seine Lippen und leerte es mit einem Zug. Er spürte, wie das kalte Wasser seine Speiseröhre hinab strömte und sein Herz kurz stach. Es fühlte sich an, als hätte man ihm gerade ein Messer in die Kehle gerammt. Ihm wurde leicht schwindelig. Wenn dem Blonden nun wirklich etwas passieren würde? Das könnte er sich nie verzeihen... Der Schlagzeuger schloss seine Augen. Es kam ihm so vor, als wären nur wenige Sekunden zwischen dem Schließen seiner Augen und dem Landen des Flugzeuges gewesen. Er sah aus dem kleinen runden Fenster und seufzte schwer. „Immer dieser Regen!“ Brummte er verdrießlich und packte sein Handgepäck. Zusammen mit Rod machte er sich auf den Weg zum Terminal. Belas Gehirn schien noch nicht ganz arbeiten zu wollen. Da er im Flugzeug eingeschlafen war, fühlte er sich nun noch schläfriger als vorher. Ein seltsames Phänomen, Bela konnte es sich nicht erklären. Rod nahm ihn fest am Handgelenk und zog ihn mit zu den Gepäckstellen. Ein Fließband brachte die Koffer aus der Lagerhalle nach draußen. Rod erkannte seinen ziemlich schnell und packte ihn. „Welcher gehört dir?“ Bela starrte auf die Koffer. Alles was er sehen konnte waren verschwommene Farben. Oder eher einen schwarzen Farbstreifen, denn die meisten Koffer waren schließlich schwarz. Er hob einen Arm. Er wischte sich über die Augen. Rod sah ihn fragend an. „Alles okay?“ „Ich bin nur etwas müde...“ schließlich erkannte Bela seinen Koffer doch noch und nahm ihn vom Fließband. Bela schien gar nichts mehr sehen zu wollen. Erst als Rod ihnen ein Taxi bestellt hatte, ihre Koffer im Kofferraum deponiert waren und sie still nebeneinander saßen, sah Rod ihn ernsthaft besorgt an. „Bela? Was ist los?“ Bela schüttelte den Kopf. Er dachte an Farin und schämte sich für alle Sachen, die er gesagt hatte. „Ich weiß nicht genau... ich glaube ich mach mir Vorwürfe...“ „Vorwürfe?“ Bela räusperte sich und richtete sich etwas auf. Er drückte seinen Rücken gegen die Sitzlehne und sah Rod leicht nachdenklich an. „Glaubst du...“ begann der Schlagzeuger und strich sich nervös über die Oberschenkel. „Glaubst du ich hätte nicht so reagieren sollen, wie ich es getan habe?“ Der Chilene stockte kurz. Er sah Bela kurz an und schüttelte dann den Kopf. „Einfühlungsvermögen schien für dich echt ein Fremdwort zu sein...“ murmelte der Bassist und atmete tief durch. Bela biss sich auf die Unterlippe und sah aus dem Fenster. Er hob einen Arm. Sein Gesicht drückte er in seine Handfläche und seine Fingerspitzen drückten sich in das schwarz-grüne Haar. „Es tut mir ja Leid...“ Sein Blick fiel auf den steten Regenschleier, der sich gegen das Taxifenster presste und Belas Stimmung nicht steigern konnte. Es war doch Sommer, warum regnete es hier! Deutschlands Wetter war Bela nun, nach dem vielen Sonnenschein, ein Rätsel. Bela schloss die Augen. Er wünschte sich in die Dunkelheit, auf das Sofa in Farins Hotelzimmer zurück. Die schwächelnde Taschenlampe in der Hand des Blonden. Sein Blick war auf die schwach beleuchteten Gesichtszüge gerichtet gewesen. Er musste lächeln und er schloss seine Augen kurz. Er hob eine Hand. Seine Finger glitten durch sein Haar. Er hatte sich zu dem Blonden ins Bett gelegt und war eingeschlafen. Bela riss die Augen auf. Sein Herz raste und sein Blick fiel auf Rod. Der Chilene hatte sich wieder von dem Schlagzeuger abgewandt und starrte ebenfalls aus dem Fenster – aus seinem eigenen. Belas Blick huschte unstet durch den Taxiinnenraum. Was hatte das zu bedeuten? Vermisste er Farin? Natürlich! Farin war sein bester Freund. Natürlich vermisste er ihn. Seufzend drückte der Ältere seine Stirn gegen die kühle Scheibe und schloss die Augen erneut. Neben sich hörte er ein Rascheln. „Mach dir keine Sorgen... er wird sich schon nicht zu sehr an deinen Worten aufhängen...“ drang ihm Rods raue Stimme ins Ohr. Er hob einen Arm. Er wollte das Rod still war. „Glaubst du wirklich? So wie ich ihn verletzt habe?“ „Bela... er liebt dich! Was glaubst du? Er verzeiht dir alles, wenn du ihn um Entschuldigung bittest...“ Bela atmete tief durch und presste seine Lippen aufeinander. Er sagte nichts mehr bis sie vor seiner Wohnung angekommen waren. Er stieg aus dem Taxi und holte seinen Koffer aus dem Auto. „Ich ruf dich morgen mal an, um zu fragen wies dir geht!“ konnte der Chilene gerade noch sagen, bevor Bela ihm die Tür vor der Nase zuschlug. Der Schlagzeuger sah dem wegfahrendem Taxi nicht hinterher. Er starrte auf seine Wohnungstür und schloss erneut kurz die Augen. „TADAA!“ Er öffnete die Augen wieder. Er kramte nach seinem Schlüssel und ging auf die Tür zu. Er hob einen Arm. Vorsichtig drückte Bela den Schlüssel in das Türschloss und machte seine Augen wieder zu. „Willkommen in deinem neuen Reich!“ Die Stimme des Blonden dröhnte in seinen Ohren. Er streifte die Schuhe ab und ließ den Koffer einfach im Flur fallen. Seine Jacke rutsche ihm fast von allein von den Schultern und landete mit einem Klong, da der Reißverschluss voran auf den Boden knallte, zwischen Flur und Wohnzimmer auf dem Boden. „Und hier steht dein Schlagzeug! Es ist auch genug Platz... und wenn wir mal ne Session machen wollen, wär noch genug Platz für meinen Verstärker!“ Der Schlagzeuger ließ sich aufs Sofa fallen. Es krachte verdächtig laut unter ihm, doch er ignorierte es. Bela strich sich durchs Haar und sah die des Blonden genau vor sich. Und sein Grinsen. Vermisste er ihn mehr, als er zugeben wollte? „Ich hab extra ne Ausklappcouch geholt! Damit ich auch hier übernachten kann! Und im Küchenschrank sind ein paar Teesorten!“ Er ließ seine Finger über seine Augen reiben und wollte den Jüngeren für einen kurzen Augenblick vergessen. Das Telefon klingelte. Rod wollte doch erst morgen anrufen? „Schau mal! Es ist GRÜN! Ein grünes Telefon!“ Bela musste leicht schmunzeln und setzte sich auf. „Es zeigt dir sogar an wer anruft... Natürlich nur, wenn du die Nummer kennst...“ Ein Lachen hallte in Belas Kopf wider. Er starrte auf die Anzeige. „FU“ stand in Großbuchstaben darauf. Er schüttelte den Kopf. „Nein...“ murmelte er leise. Der Anrufbeantworter. „Hey, Dirk... ich wollte dir nur sagen, dass es mir gut geht. Und wollte mal nachfragen, ob du schon angekommen bist…“ Stille. „Achso... Ich liebe dich!“ Warum hatte er all diese furchtbaren Dinge gesagt? Er starrte auf den Stecker. Er wollte nicht gestört werden. „Ich zieh dir den Strom ab...“ murmelte der Schlagzeuger. Er hob einen Arm. Kapitel 10: Du fehlst mir... ---------------------------- Jaja... sicher nerv ich euch langsam! XDD Aber 2/3 von den Kapis ohne Prolog haben wir geschafft! Es ist nicht mehr lange, dann seid ihr mich los XD~ Und hier liegt es nun! Das 2. von 3en... das zweite "Du fehlst mir..." Kapitel... Ja... ich fand das mit dem Ende vom 9. Kapi so toll... zu toll... sorry, dass ich euch damit jetz ein Komplettes Kapi über nerve... *hust* XDDDDDDDD~ Aber ich mags ^-^ es ist schon schnuckelig oder? XD~ Najut... wem widme ich das? ... ich kann es doch nich komplett ohne Widmung lassen? >.< Hmm... Mal überlegen wen ich noch nicht hatte XD~ Keine Ahnung... Ich widme es mal *dir Keks-Tapete-Matsche ins Gesicht schmier* *Kuschl of Doom* XD~ ^-^ Hab dich lieb ^^ Eig. is das Kapitel viel zu toll es jem. zu widmen! Ach was... WICHTIG! LESEN!!!: ACHTUNG ACHTUNG! Jeder der in seinem Kommi schreibt, dass ihm das Kapitel auch gewidmet werden soll, der sagt es, dann wird sein Name hier aufgelistet! XD (von Lenchen automatisch gewählt) XD~ Hab euch alle lieb! und vielen vielen Dank für die vielen lieben Kommis! ^-^ Viel Spaß beim Lesen ^-^ Lenchen _________________________________________________________________________________ 10. Du fehlst mir... Er nahm das Kabel und zog den Stecker aus der Wand. Der Schlagzeuger starrte noch einige Minuten auf das grüne Telefon und strich sich durchs Haar. Es war eklig. Das Grün. Bela mochte es, obwohl er dabei immer an seine Currywurst mit Bier denken musste, die den Rückwärtsgang eingelegt hatten. Bela wollte nicht angerufen werden und wollte nichts hören, er wollte Farins Stimme nicht mehr hören. Warum hatte er ihn überhaupt angerufen? “Und dann beschwerst du dich immer, dass ich dir so viele Briefe schreibe!“ Bela schmunzelte. Er sah sich um. Es war gar nicht so einfach Farin zu vergessen, wenn er bedachte wie sehr dieser ihm beim Einrichten der Wohnung geholfen hatte. Eigentlich hatte Farin die Wohnung komplett allein eingerichtet und sie ihm quasi zum Geburtstag geschenkt. Bela hatte eine eigene, neue Wohnung gewollt und der Blonde hatte sie ihm besorgt, eingerichtet und dann voller Freude gezeigt. Er erinnerte sich, wie Farin ihn in die Wohnung geführt hatte. Er hatte seine Arme ausgebreitet, wie ein hibbeliger Zirkusdirektor, der gerade seine größte Attraktion vorführen wollte und strahlte ihn mit seinem mehr als überdimensionalen Grinsen an. “TADAA!“ Er erinnerte sich daran, wie der Gitarrist ihm die Jacke abgenommen und ihm gesagt hatte, dass er warten sollte. Die Jacke hatte er an einen Haken im Flur gehängt. Es wirkte wie eine endlos lange Prozedur und doch war er binnen Sekunden fertig. Bela hatte sich umgesehen und den Flur recht groß in Erinnerung gehabt. Am nächsten Tag wirkte er schon irgendwie kleiner. Das hatte daran gelegen, dass der Rest der Wohnung so groß und einladend war. Der Blonde hatte sich hinter ihn gestellt und seine Hände auf Belas Augen gelegt. Ihre Schritte hatten sie ins Wohnzimmer geführt. Er hatte die Hände weggenommen und sofort in das Gesicht des Älteren geschaut. “Und?!“ Bela atmete tief durch und beugte sich nach vorn. Das Telefon schob er zur Seite. Er legte seinen Kopf auf die kühle Tischplatte und schloss die Augen. Er atmete tief durch und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen, doch der Größere hatte sich in sein Gehirn eingebrannt, wie das Brenneisen in den Oberschenkel eines Pferdes. Langsam richtete sich der Schlagzeuger auf und sah sich weiter in dem Zimmer um. An einer Wand hingen Fotos. “Ganz fertig ist es noch nicht... Aber was hältst du von ein paar schönen Fotos von uns? Hier an der Wand!“ Der Ältere sah das Grinsen des Blonden genau vor sich und sah, wie Farin im Schneidersitz auf dem Boden saß und die Bilder rahmte, die ihm am besten gefielen. Er stand auf und ging zu der Wand, die dem Fenster gegenüber lag. Die Fotos waren in einigen Abständen zueinander an der Wand befestigt. Der Schlagzeuger sah sie an und lächelte etwas. Einige Scheiben blendeten ihn und er kniff die Augen einige Male zusammen, doch ein Bild fiel ihm ins Auge. Es fiel ihm immer ins Auge... “Ich liebe dieses Bild...“ Bela strich mit dem Finger über die Scheibe. Darauf waren er und Farin. Sie saßen nebeneinander. Es war ein Promotion-Foto. Auf einem runden Tisch vor ihnen standen Müllermilch-Becher und eine Jack Daniels Flasche. Bela hielt ein Glas in der Hand. Sein Herz machte einen kleinen Sprung. Eigentlich vermisste er die alten Zeiten, doch natürlich war es mit Rod viel besser, doch manchmal sehnte er sich an die Zeit vor '88 zurück. Da war alles noch gut gewesen. Niemand hatte die Absicht gehabt die Ärzte aufzulösen. Immer noch trug der Ältere diese Angst in sich. Die Angst, dass es Farin wieder einmal über den Kopf wachsen würde, dass er weg wollte, dass der Blonde die Ärzte erneut auflösen wollte. War es wieder so weit? Er würde ihn vermissen. Auch damals hatte er ihn vermisst und mit jedem Tag, den er von Farin getrennt „allein“ Musik machen musste, fühlte er sich unwohler und verletzter. War es diesmal seine Schuld gewesen? Auch früher hatte er sich die Schuld gegeben. Farin hatte zwar versucht alles zu klären... doch diesen Splitter in seinem Herz hatte er nie entfernen können, nicht einmal der Brief, dass er wieder Musik mit die Ärzte machen wolle, konnte Bela richtig aufrichten. Er hatte sich nie etwas anmerken lassen, hatte es sogar schon fast vergessen, hatte das Gefühl so verletzt zu werden fast vergessen, doch jetzt wollte Farin wieder weg. Sein ganzer Körper zitterte und sein Blick huschte über die Bilder. Ein Keuchen drang durch den Raum. “Und wenn du Abwechslung möchtest... dann sind hier in der Schreibtischschublade noch tausende Bilder von uns, dir, mir und... und Rod...“ „Abwechslung...“ murmelte Bela. „Willst du das jetzt auch? Abwechslung...?“ Seufzend ließ sich der Drummer langsam in seinen Sessel sinken. Das Leder knirschte und der Stuhl sank ein wenig nach unten. Er öffnete quietschend die Schublade und zog einige von den Fotos heraus. Seine Hand ruhte kurz auf dem hölzernen Griff. Das Gefühl ein alter, seniler Sack zu sein, der in seinen Erinnerungen schwelgte, hatte den Schlagzeuger fest gepackt. Es nützte doch alles nichts. „Warum hast du die nur alle da rein getan...?“ fragte Bela den nicht Anwesenden. „Weil ich will, dass du immer weißt, dass ich dein blonder Gitarrist bin!“ „Keine Sorge...“ murmelte der Kleine und ließ seine Finger durch sein grün-schwarzes Haar streichen. Er sah auf die Bilder und breitete sie auf dem Schreibtisch aus. Er lächelte sanft. „Das würde ich nicht vergessen... Ich hab Angst, dass du es vergisst...“ “Ich liebe dich, Dirk...“ „Jan...“ Der Ältere schloss die Augen und vergrub sein Gesicht in seinen Handflächen. Er atmete tief durch und schüttelte leicht den Kopf. Warum war er nur so idiotisch? Warum hatte er sich verhalten wie ein rücksichtsloser Macho? „Wie konnte ich nur so blind sein... Wie konnte ich nur so blind sein es nicht zu sehen? Nicht zu sehen, wie sehr du mich liebst... liebtest?“ Er lehnte sich gegen die Lehne des Sessels, hielt seine Augen geschlossen, krallte seine Finger leicht in die Armlehnen und dachte an Farin. Dachte an den Blonden. Dachte an den Menschen, der im Moment so weit weg war. Er dachte an den Menschen, der so weit weg war, ihn liebte und ihn vielleicht nie mehr wieder sehen wollte... “Jetzt fangen wir von vorn an! Und ich verlasse dich nie mehr!“ „Nie mehr? Das wäre schön...“ Bela sah auf. Er sah auf die Bilder und biss sich leicht auf die Unterlippe. Noch nie hatte er sich diese Bilder so genau angesehen. Auf den meisten waren nur er und Farin abgebildet. Wie sie sich umarmten, miteinander rangelten oder einer den anderen ärgerte, piekste oder kitzelte. Bela riss die Augen auf. Ihm fiel eines der Bilder in den Schoß. Darauf waren Rod, Farin und er selbst abgebildet. Er sah es sich genauer an und erkannte, dass Farin ihn leicht von der Seite musterte. Dieser Blick... Vielleicht war es dieses eine Mal wirklich seine eigene Schuld, dass es mit den Ärzten kriselte. Bela saß noch lange da und sah sich die Bilder an. Draußen wurde es langsam dunkel und er gähnte nun schon so oft, dass seine Mundwinkel ihm weh taten. Vorsichtig kramte er die Bilder zusammen und legte sie vorsichtig zurück in die Schublade. Das eine Bild hatte er draußen gelassen und auf den Schreibtisch gelegt. „Ich sollte schlafen gehen...“ Er sah noch einmal auf das Bild und sah Farin an. „Was meinst du, Jan?“ „Und geh nicht immer so spät schlafen! Ich komm dich mal besuchen! Und bring dann morgens vielleicht auch mal Brötchen mit!“ Bela nickte, lächelte sanft und schloss die Schublade zögernd. Seine Schritte führten ihn von allein in sein Schlafzimmer. Dass er Hunger hatte, bemerkte er kaum und die Mühe sich aus seiner Jeans und seinem Shirt zu schälen, machte sich der Schlagzeuger auch nicht mehr. Seine Augen fielen von allein zu und sein Körper entspannte sich, als er in die Tiefen seiner Matratze sank. Ein stetes Klingeln drang am nächsten Morgen in die Ohren des Schlagzeugers und nur langsam merkte er, dass es die Türklingel seiner Wohnung war. Er schlug die Decke zur Seite und wunderte sich kurz, warum er komplett angezogen war. Leise seufzend erinnerte er sich und stand aus dem Bett auf. „Schon gut! Schon gut! Bin ja gleich da!“ murrte er und ging zur Wohnungstür. Er öffnete sie langsam und sah in schokobraune Augen. Das Grinsen des Chilenen traf ihn ins Gesicht, wie ein kalte Wasserflut. „Morg-, du siehst scheiße aus!“ „Danke...“ brummte der Ältere verschlafen und ließ Rod in seine Wohnung. „Ich hab Brötchen mitgebracht...“ „Keinen Hunger...“ „Okay... Wirklich nicht?“ Sie gingen zusammen in die Küche. „Du musst etwas essen! Ist mir egal wie lange du gestern Nacht wach warst! Ist mir egal wie viel du gesoffen hast! Und wenn ich dir das Brötchen eintrichter!“ Bela sah Rod leicht überrascht an. Dieser hatte sich auf einen der Küchenstühle sinken lassen. „Ähm...“ Er schüttelte den Kopf. „Vielleicht doch eins...“ Er setzte Kaffee auf, holte zwei Messer aus dem Besteckkasten und Butter, Marmelade und Nutella aus dem Kühlschrank. Alles stellte er auf den Küchentisch und ließ sich nun ebenfalls auf einen der Stühle nieder. Seine Hand bewegte sich wie von allein zu der Brötchentüte und umkrallte eines, holte es heraus und schnitt es in zwei Hälften. Er griff nach dem Nutella-Glas. „Iss nicht immer alles mit Schokolade! Du wolltest doch Diät machen!“ Er stellte es weg und griff nach der Butter, bestrich das Brötchen nur ganz dünn mit dem Milchprodukt und kaute dann eher lustlos auf dem eher trockenen Gebäck herum. Rod war mit seinem eigenen Brötchen beschäftigt, welches er Zentimeter dick mit Nutella beschmiert hatte. „Hast du schon was von Farin gehört?“ Bela schüttelte den Kopf. An den Anruf wollte er nicht denken. „Ich hab versucht dich anzurufen, aber die haben mir gesagt, dass dein Anschluss nicht verfügbar wäre...“ nuschelte der Chilene durch seinen mit Schokolade verklebten Mund. „Bin gestern übers Kabel gefallen und hatte keine Lust den Stecker wieder rein zumachen... war ziemlich müde...“ nuschelte der Kleinere und starrte an einen unbestimmten Punkt auf der Tischplatte. Rod nickte nur, da er wahrscheinlich den ganzen Tisch in Schokolade gehüllt hätte, wenn er nur versucht hätte zu sprechen. Für einige Minuten herrschte Stille. „Wie geht’s dir?“ fragte der Jüngere dann ruhig. Bela sah ihn leicht apathisch an und versuchte sein plötzlich schneller rasendes Herz zu beruhigen. „Bela... Bela...? DIRK! Wo warst du denn schon wieder? Also manchmal versteh ich das ja nicht! Da bist du hier und aufgedreht und auf einmal bist du total weggetreten und wie in Trance... da hat man keine Chance... Was ist los?“ Bela lächelte und biss sich dann auf die Unterlippe. „Gut?“ hauchte er, da seine Stimme zu versagen schien. „Hm... Er hat mir eine Postkarte geschickt... dir bestimmt auch... hat er sich wirklich nicht bei dir gemeldet? Ich hatte immerhin eine Nachricht auf dem AB...“ Rod wirkte besorgt. Er beugte sich zu dem Schlagzeuger über den Tisch. Dieser sprang sofort auf und kramte nach zwei Tassen. „Auch Kaffee?“ Rod nickte und ließ sich wieder gegen die Lehne sinken. „Rodrigo?“ seufzte der Ältere und sah auf die Tassen, die er nun mit Kaffee befüllte. „Er hatte mich angerufen... sogar gestern Abend... kurz nachdem ich hier angekommen war... ich hab die Nachricht live mitbekommen...“ Er schüttelte den Kopf und atmete tief durch. Erst als der Kaffee fast über den Rand der Tasse lief, zuckte der Schlagzeuger zurück. Er nahm die Tassen und drehte sich zu Rod. Langsam ließ er sie vor Rod und vor sich auf den Tisch sinken. Dabei verschüttete er etwas Kaffee auf der weißen Tischplatte. Es störte ihn nicht... Er sah den Blonden, wie er vom Tisch aufsprang und direkt einen Lappen holte, um den Kaffee weg zu wischen. „Du musst sowas sofort weg machen! Das gibt doch unschöne Ränder! Die bekommst du dann nie mehr weg...“ Der Drummer lächelte sanft. „Und was hat er gesagt?“ „Dass er mich liebt...“ Rod lächelte und nippte an seinem Kaffee. Bela umklammerte die Tasse und starrte auf das schwarze Getränk. „Kaffee... Bah! Nein danke Dirk, ich mach mir einen Tee!“ „Ich schau gleich nach der Post...“ Er richtete sich auf und sah auf die Uhr. Frühstückszeit war schon lang vorbei, doch Rod kannte den Älteren eben. Genauso wie er Farin kannte und Farin ihn kannte... doch kannte er den Blonden überhaupt noch? „Was hat er dir denn so geschrieben?“ „Mach dir keine Sorgen...“ „Nur das?!“ Rod nickte. „Ich schreibe nun mal lieber Briefe... Postkarten kann jeder Postbote einfach so lesen... das ist mir zu unpersönlich...“ „Warum schreibst du dann überhaupt Postkarten...?“ murmelte Bela lächelnd in seine Kaffeetasse. „Was?“ „Nichts... Ich geh die Post holen...“ Er stand auf und sah Rod noch einmal lächelnd an. Da er noch komplett angezogen war, musste der Drummer nur aus seiner Wohnung raus, wenige Stufen nach unten und den Briefkasten öffnen. Ohne darauf zu achten was alles drin war, nahm er die Briefe und ging in seine Wohnung zurück. Er ließ sich an den Küchentisch fallen und sah die Briefe durch. „Rechnung... Ein Brief von Diana... Und eine Postkarte...“ Sein Herz machte einen Sprung. Auf der Frontseite sah er nur eine Wüste. Rot. Und blauer Himmel. Er sah das Bild noch einige Minuten an, dann drehte er die Karte endlich um. Da standen drei Worte in Farins säuberlicher Handschrift neben seiner Adresse und er wusste, dass er genau das selbe empfand, wenn er an den Blonden dachte. „Du fehlst mir!“ Kapitel 11: Ich wache auf und du bist nich hier... -------------------------------------------------- Huhu ihrs ^.^ den frühen Upload habt ihr zu verdanken XD *lach* Hier... ich hab gesagt, dass sie mir bescheid sagen soll, wenn ichs hochladen soll XD Dafür auch hier vielen lieben Dank an dich! ^.^ *knutsch* HIER IST ES NUN! Das Kapitel bei dem ich beim Schreiben einen Lachflash hatte! Könnt meinen Freund fragen oder Anni *lach* ^_________^ ich mags total... okay ich werds mir gleich oder morgen nochmal durchlesen, damit ich weiß, was ihr da kommentiert XD~ Aber es ist auch nich mehr viel Zeit und ich muss mal das 14. Kapi schreiben *huuuuuuust* Hmm... Ich glaub diesmal widme ich es niemandem... Oder? <,<' *räusper* Nein... ich widme es Mir! XD Und schaut vorbei! LENCHEN UND ANNI HABEN EINEN GEMEINSCHAFTS-ACC und auch bald gemeinsame Projekte ;) (bis auf die, die schon da sind halt XD) VIEL SPAß! Eures Lenchen ^^ _________________________________________________________________________________ 11. Ich wache auf und du bist nicht hier... ... doch in Gedanken bin ich immer bei dir. „Du fehlst mir...“ murmelte er und sah in die grün-blauen Augen, die ihm vom Foto des Älteren entgegen blickten. Der Blonde seufzte und steckte es zurück in seine Tasche. Es war so einfach. Einfach zu verschwinden und so zu tun, als würde es ihn nicht interessieren, was andere über ihn dachten. Es war so einfach. Oder etwa nicht? Er sah sich um. Die staubige Straße vor ihm, links und rechts ein paar Händler. Er verstand ihre Sprache kaum. Das war ihm egal. Hier war es egal. Zeichensprache reichte und Zahlungsmittel war alles was glänzte oder von existenziellem Wert war. Er ging zu einer älteren Frau. Ihr Körper war zerbrechlich, klein und mager. Sie war fast komplett in Leinentücher gehüllt. Nur hier und da rutschte eine knochige Schulter oder ein abgemagertes Handgelenk unter dem Gewandt hervor. Sie begann auf ihn einzureden. Er verstand nur wenige Worte, die er kannte, weil jemand ihm den dazugehörigen Gegenstand gezeigt oder er aus dem Kontext gelernt hatte. Er nickte und deutete auf ein paar Früchte. Sie reichte ihm einige und er kramte in seiner Tasche. Das Geld lehnte sie ab. Vielleicht würde sie eine Wasserflasche akzeptieren. Sie nickte und nahm sie entgegen. Es war so einfach. Da wo er herkam gab es genug von diesen Flaschen. Langsam packte Farin die Früchte in seine Tasche und lächelt die Alte an. Sie nickte. Er befestigte die Tasche an seinem Motorrad und schwang ein Bein über die Maschine. Nur vorsichtig und fast wie in Trance fuhr er an, um nicht zu viel Staub aufzuwirbeln. Ganz automatisch. In Gedanken war er irgendwo ganz anders. Die Augen, der Blick, das Lächeln, die Gesten des Älteren verfolgten ihn, wo auch immer er hin ging. Der Wind brauste ihm um die Ohren. Den Helm setzte er hier kaum noch auf. Gegenverkehr gab es keinen und das Adrenalin strömte ihm nur umso mehr in die Adern. Sein Herz raste und puschte ihn auf. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen und er ließ die Maschine aufheulen. Den trockenen Staub hinter sich lassend fuhr er weg, weg von der Zivilisation, weg von dem kleinen Dorf... Weg von Bela? Niemals. Immer war er bei ihm. Immer würde er die grün-blauen Augen vor sich sehen, auch wenn er nicht vor ihm stand, auch wenn er nicht auf das Foto in seiner Tasche starrte. Seine Finger krallten sich an den Lenker. Es war so einfach. Eine kleine Bewegung des rechten Handgelenks und er spürte den Motor unter sich vibrieren und ein Kribbeln jagte durch seinen ganzen Körper. Er fühlte sich frei, frei alles zu tun, alles zu vergessen. Seine Lippen lösten sich voneinander und ein Freudenschrei drang im selben Moment aus seiner Kehle. Er hörte ihn kaum, der Wind und das Motorengeräusch dröhnten in seine Ohren. Sein Herz machte einen Sprung und er bremste das Motorrad ab. Als er endlich zum Stehen kam, sah er sich um und seufzte leise. „Was machst du hier eigentlich...“ murmelte er und zog das Foto des Schlagzeugers wieder aus der Tasche. Es war so einfach. Vor Problemen wegzulaufen. Eigentlich war er kein Mensch, der sich so aus Konflikten heraus wandte. Doch er liebte Bela viel zu sehr, als dass er ihm ohne Probleme einfach gegenüber treten und mit ihm darüber sprechen konnte. Langsam stieg er von seinem Motorrad und kramte nach einer Landkarte in seiner Tasche. Er entfaltete sie und ließ sie auf den Motorradsitz sinken. Das Foto hatte er wieder zurück in die Tasche gelegt. Sein Finger zitterte, als er den Weg auf der Karte entlang fuhr, den er schon gefahren war. Der Blonde schloss die Augen und atmete tief durch. Sein Herz raste noch immer mit fast doppelter Geschwindigkeit und vor seinem inneren Auge sah er nur ihn. Wie er seine Hand hob und sie durch sein Haar gleiten ließ. Wie er die Lippen kräuselte und eines seiner mysteriösen Lächeln aufsetzte. Wie er lachte, als Farin ihm seine Liebe gestanden hatte. Wie er... Farin schüttelte den Kopf. Er konnte den Älteren nicht vergessen... er würde ihn nie vergessen können, wenn er weiter mit die Ärzte Musik machen würde. Doch das letzte was er tun wollte, war die Ärzte aufzulösen. Seine Knie zitterten. Es war so einfach. Den Verletzten, den Betrogenen, den Schmollenden zu spielen. Es war so einfach. Seine Knie gaben unter seinem Gewicht nach und er verspürte einen stechenden Schmerz, der bis in seine Waden und seine Oberschenkel zog. Sein Körper sank in sich zusammen und Tränen rannen über seine Wangen. Was hatte er nur getan? „LASS MICH IN RUHE!“ Schrie der Blonde plötzlich und krallte seine Finger in den Sand. Er atmete schwer. Sein Mund war leicht geöffnet und es war ihm egal ob er den aufgewirbelten Staub einatmete. Vielleicht würde ihn das umbringen! Wen interessierte es schon!? Er wollte den Schlagzeuger doch nur vergessen! Er wollte aufhören ihn zu lieben! Er wollte das alles nicht mehr! Er konnte den Schmerz nicht mehr ertragen... nie hätte er gedacht, dass er jemals so sehr leiden würde. Er bebte am ganzen Körper. Es war so einfach. Hier einfach in den Dreck zu fallen... liegen zu bleiben und zu warten, bis er einfach nicht mehr aufwachte. Warum nicht? Langsam ließ er sich zur Seite in den heißen Sand sinken und spürte, wie seine Haut glühte. Der Sand brannte ihm im Gesicht, doch es war ihm egal. Die Augen hatte er geschlossen. Er spürte nur noch die Hitze auf seinem Körper... sonst nichts... Wie lange lag er nun schon hier? Vorsichtig öffnete er seine Augen. Hatte er geschlafen? Er sah sich um. „Bela?“ Er war nicht da. Natürlich! Er lag immer noch in der Wüste und wollte nur noch weg von dem Älteren. Wie spät war es? Keine Ahnung. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. In den letzten Stunden hatte er einfach nur hier gelegen und nichts gemacht. Er hatte nicht mal einen Gedanken an seinen Schlagzeuger verschwendet. Sein Gehirn fühlte sich an wie weich gekocht. Seine Haut glühte... Wahrscheinlich hatte er jetzt einen Sonnenbrand im Gesicht... Langsam richtete er sich auf und sah sich um. Sein Motorrad stand noch neben ihm. Die Sonne stand nicht mehr ganz so hoch. Er fühlte sich seltsamerweise erholter als noch ein paar Stunden zuvor. Die Gedanken an Bela waren nicht mehr ganz so seltsam und befremdlich. Es war so einfach. Er stand nun wieder neben dem Motorrad. Die Karte lag nicht mehr auf dem Sitz. Farin sah sich um. Sie war weg. „Scheiße...“ murmelte er und rannte ein Stück. Doch es war sinnlos. Hier wuchsen keine Pflanzen und es war so flach, dass er wahrscheinlich am Horizont eine Wüstenmaus hätte rumhüpfen sehen können. Es war sinnlos. Er war verloren. Seine Kehle war trocken. Der Gitarrist ging zu seiner Maschine, kramte in der Tasche nach Wasser und zog eine der Flaschen heraus. Seine Finger krallten sich an den Deckel. Er fühlte sich zwar erholt und gestärkt, doch konnte er nur mit höchster Mühe den Deckel von der Flasche lösen. Endlich benetzte das mittlerweile lauwarme Wasser seine Kehle. Es war widerlich. Doch es befeuchtete seinen trockenen Mund. „Wo zur Hölle bin ich...“ Er atmete tief durch und stopfte alles, was er aus der Tasche genommen hatte wieder dorthin zurück. Er setzte sich behände auf sein Motorrad und startete es. Sein Herz raste. Wohin sollte er fahren? Er versuchte sich zu orientieren und zu überlegen aus welcher Richtung er gekommen war. Nur langsam fuhr er unsicher in eine Richtung, die er für die richtige hielt. Wie spät war es? Es war so einfach. Sein Handy! Er kramte in seiner Jackentasche und zog das kleine Elektrogerät hervor. Es war aus. Er wollte ja nicht gestört werden... vor allem nicht von Bela oder Rod. Das Motorrad wurde langsamer, bis er schließlich wieder zum Stillstand kam. Es kurz einzuschalten, würde ihn nicht umbringen. Das dachte er zumindest. Er drückte den roten Knopf und gab seinen PIN ein. Es war schon nach 18 Uhr... Er seufzte. Gerade wollte er das kleine Ding wieder in seine Jacke stecken, als es einen Ton von sich gab. Farin starrte geschockt darauf. 1 ungelesene Kurznachrichten. Wollte er sie lesen? Nein! … Doch! Er drückte schnell den Knopf. Seine Augen weiteten sich, als er den Absender sah... „Felse“ Sein Herz machte einen Sprung. Es war so einfach. Er hätte einfach den roten Knopf drücken müssen und sie wäre weg gewesen. Doch er scrollte nach unten: “Hey Jan, hoffe dir geht es gut. Dein Handy ist aus... Ich wollte dir nur sagen... Du fehlst mir.“ Seine Augen huschten wirr über das kleine Display. Was hatte das auf einmal zu bedeuten?! Hieß das, dass er die Postkarte erhalten hatte? Oder... oder war es sein schlechtes Gewissen? Farin schüttelte den Kopf. Was wollte Bela damit sagen? Oder vermisste er ihn wirklich?! Im Moment sehnte Farin sich in das dunkle Hotelzimmer zurück. Mit dem Kopf über dem Buch und der schwächelnden Taschenlampe neben sich. Seine Augen wären müde und sein Schlagzeuger säße auf dem Sofa. Er hätte noch nichts von dem gewusst, was in dem Blonden vor sich ging. Er liebte ihn. In Farin wirbelten die Gedanken durch seinen Kopf, wie unklarer Rauch. Er versuchte ihn beiseite zu schieben, damit er etwas sehen konnte. Er wusste es, doch wollte es nicht wahrhaben. Er wollte zu dem Dunkelhaarigen zurück. Er wollte versuchen zu verstehen was er meinte und was er fühlte. Er wollte diese kleine Hoffnung, die gerade in ihm aufgekeimt war zum Blühen bringen. Nur ein kleiner Tropfen Wasser könnte sein Herz zum sprießen bringen. Was meinte Bela damit? Wie zur Hölle würde er aus dieser gottverlassenen Wüste raus kommen?! Er sah sich um. Es war so einfach. Der Kompass! Farin ließ eine seiner Hände gegen seine Stirn schnellen. „Was für ein Idiot...“ murmelte er und kramte sofort nach dem Kompass in seiner Tasche. Er hätte sich viele Sorgen sparen können. Er starrte auf den Kompass und wusste genau wohin er musste. Schnell warf er die Maschine wieder an. Farin wollte nur noch nach Hause, nach Deutschland. Ihm waren die restlichen freien Tage egal! Es war so einfach. Nun konnte er zurück. Er hatte Hoffnung. Der Wind peitschte gegen den Sonnenbrand, den der Blonde nun deutlich spürte. Seine Augen waren leicht verengt. Er wollte diese Worte so gern aus Belas Mond hören. Vielleicht hatte Rod ihm das Handy ja weggenommen und die Nachricht geschrieben, um dem Gitarristen Hoffnung zu machen. Farin hatte nun ein unwohles Gefühl in sich. Wenn es gar nicht so gemeint war, wie er dachte? Wenn der Schlagzeuger betrunken war?! Was wäre, wenn er jetzt zurück nach Deutschland käme und es sich herausstellen würde, dass das nur eine Falle war? Eine Falle ihn zurück zu locken? Es war so einfach. Sich seine Hoffnungen zu zerstören. Nein! Er wollte fest daran glauben, dass Bela es ernst meinte. Sicherlich! Er konnte nur noch an das eine denken. Nach Hause! Zurück! An Bela und an die Worte. Er bemerkte nicht einmal, wo er entlang fuhr. Er bemerkte kaum, dass es nicht mehr weit bis zum Hotel war. Er sah erschrocken auf, als er das Tor erkannte. Er bremste ab und hielt im Innenhof an. Ein Hotelangestellter nahm sein Motorrad entgegen und brachte es in Richtung der Garagen. „Bringen Sie es nicht zu weit weg... ich reise ab!“ Sagte der Blonde auf Englisch. Der Angestellte hob eine Augenbraue und nickte dann lediglich. Farin packte seine Tasche und betrat die Lobby. Er ging zum Schalter und wurde dort auch schon von der Empfangsdame freudig begrüßt. Farin musste alles auf Englisch sagen. Hier konnte niemand Deutsch. „Buchen sie mir einen Flug zurück nach Deutschland. Ich möchte gern auschecken!“ Die Empfangsdame nickte. Sie lächelte kurz, doch Farin erwiderte es nicht. Sein Herz raste. Es trieb ihn an. Er wusste nicht einmal genau warum er so hetzte. Er wollte wohl nur so schnell wie möglich zurück. Als er in seinem Hotelzimmer angekommen war und alle Sachen in seinen Koffer stopfte wurde er langsam ruhiger. Die Hektik lohnte sich nicht. Es dauerte sicher noch etwas, bis sich die Empfangsdame mit den Flugdaten bei ihm meldete und wann würde wohl sein Flug nach Deutschland überhaupt starten? Er stand in mitten seines Zimmers. Der Koffer lag vor ihm. Hier und da lugten noch ein paar Sachen aus dem Koffer hervor, die er beim Schließen eingeklemmt hatte. Sein Herz hatte sich beruhigt. Der Blonde setzte sich auf das Bett und nahm das Foto aus seiner Tasche. Er sah es lange an. Er liebte den Älteren. Vielleicht hatten sie doch eine Zukunft. Es war so einfach. Kapitel 12: Ich war zu stolz, um zuzugeben... --------------------------------------------- Hallooooo ihrs! XDD Ich geh grad voll drauf und so XD~ Keine Sorge! Damit meine ich nicht, dass ich sterbe oder so... STÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄRBÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ! XDDD *prust* Jetzt bist du tot! Du bist tot! Du Drecksding bist endlich tot!! - Was für eine rührende Leichenrede! XDDD~ Bwuhahahahahahahahaa! Ja sorry, ich geh grad voll auf Koffeein, weil die hier ist! Und unser zug kommt 6:13 uhr! Und wir wollen die Nacht durchmachen! Weil ich ja nach Hamburg fahr! Und Evenfall da ja durchfahren muss! Und ich fahr ja zu und dann kommen auch bald neue Sachen bei Und ich geh grad voll ab! Und keine Ahnung XD liest das hier irgendwer? XD *schrottlach* BWUAHAHAHAHAHAHAA! XDD~ UND FLYFF! Ihr müsst das nich verstehen! Wer tut das schon? XD Ich nicht! XDD *prust* Vergesst es einfach mal! ... und? XD Schon vergessen?! *derbe wegprust* ^______________________^ Ja, so sieht ein Lenchen auf Koffeein aus XDD EISTEE RULZ! Und Kaffee hab ich heute auch irgendwann schon getrunken! Und morgen und so werd ich das ganz viel machen... eig. is ja schon heute... keine Ahnung! XD *lach* Ach man! Vergesst es einfach XD Ich hab keine Ahnung mehr.... AHHH! DAS 12. KAPI IS TOLL! XD (auch wenn das Lenchen keine Ahnung mehr hat, worums geht! BWUHAHAHAHA) Aber ich weiß noch was am Ende passiert! XD ALSO LESEN UND KOMMENTIEREN! Bwuhahaha! XD~ *schrottlach* ^^ Widmung: Weil sie hier ist XD~ Und... und... Und Allen Släshern oder so XD~ Weil das Ende toll ist! *-* VIEL SPAß! Lenchen _________________________________________________________________________________ 12. Ich war zu stolz, um zuzugeben... ... ohne dich kann ich nicht leben. Sein Herz raste. War er wach? Bela sah sich um. Seine Lider fühlten sich schwer an und er konnte seine Augen nur mit großer Mühe dazu bewegen offen zu bleiben. Er befand sich in einem engen Raum. Es war still. Er saß auf einem kleinen Stuhl und starrte an eine Tür. Sie war dunkelblau, der Lack blätterte schon etwas ab und sie war stark zerkratzt. Nur kurz fragte sich der Schlagzeuger, was der Grund für den Zustand dieser Tür war, doch eigentlich interessierte es ihn nicht... Außer es würde versuchen ihn umzubringen. Sonst war es eigentlich ziemlich farblos um ihn herum. Ein ewiges Grau in Grau und er würde es sich ansehen müssen, ob er wollte oder nicht, denn er hatte das Gefühl sich nicht bewegen zu können. Die Wände waren verdreckt und verkeimt. Irgendwas schien daran zu kleben, wie eine Biene im Honig. Er schien gefangen zu sein. Er starrte auf die Tür und atmete unruhig. Es gab kein Geräusch von sich. Kein leises Schnaufen und auch kein kaum hörbares Keuchen. Es war still. Er hörte Schritte, die im Innern seines Kopfes widerhallten. Ein Schlüssel schob sich in ein Schloss und eine Tür schob sich quietschend auf. Es war außerhalb des kleinen Raumes, doch Bela konnte es deutlich in seinem Kopf hören. Wo war er? Er wollte von dem Stuhl aufstehen, doch er konnte sich keinen Millimeter bewegen. Er konnte seine Arme heben und seinen Kopf drehen, doch seine Beine schienen zu jeder Art von Anstrengung unfähig zu sein. Bela sah auf den Boden vor sich. Er war nicht da! Da war kein Boden! Seine Augen weiteten sich. Schwarze Leere lag vor ihm zu Füßen, wie ein devoter Hund vor seinem Herrchen. Der Schlagzeuger beugte sich noch etwas vor. Er befürchtete fast den Halt zu verlieren und kopfüber in das dunkle Nichts zu stürzen. Das konnte nur ein Traum sein... Er hörte ein Seufzen, doch woher es kam, das hörte er nicht. Es war still. Seine Finger drückten sich fest an die Kanten der Sitzfläche und sein Blick huschte unstet durch den Raum. Seine Fingerknöchel wurden langsam weiß. Kurz sah er sich auf dem Stuhl sitzen, als würde er neben sich stehen und sich dabei beobachten. Wieder das Seufzen. Es war still. Sein Blick war nun geschärft. Er wollte nichts verpassen. Er sah an einer der Wände einen Schatten. Den Umriss erkannte er ziemlich schnell, denn er kannte ihn... Es war nicht sein eigener. Es war eindeutig der Blonde. Die Klinke der Tür bewegte sich, doch sie öffnete sich nicht. Einmal drehte sie sich um 360 Grad und blieb dann still wie vorher, als wäre nichts passiert. Die grün-blauen Augen waren zuerst auf die Klinke, dann wieder auf den Schatten geheftet. Er konnte ihn genau erkennen. Der Schatten schien klarere Umrisse anzunehmen und er trat aus der Wand hervor. Der Blonde stand nun vor ihm. Er hatte feste Gestalt und - zwar wirkte er noch etwas grau - sogar Farbe angenommen. In dem kleinen Raum war eindeutig nicht genug Platz. Bela sah sofort auf die Füße des Jüngeren. Er stand einfach da! Einfach da im Nichts! Im Nichts dieses Raumes! Farin bewegte sich langsam auf ihn zu. Der Ältere rüttelte noch einmal an dem Stuhl, doch nichts tat sich. Er versucht aufzustehen. Er konnte es nicht. Ein Keuchen drang aus seiner Kehle. Farin stand nun direkt vor ihm und sah ihn lächelnd an. „Was nun?“ Die Stimme des Gitarristen klang unwirklich und hallte von den Wänden wider. Es war still. Der Drummer sah in die tiefen Augen seines Gegenübers und erschauerte etwas. Farin bewegte sich. Er setzte sich breitbeinig auf den Schoß des Kleineren, legte seine Arme um ihn und hauchte ihm heißen Atem auf den Hals. Bela konnte ihn genau spüren. Er spürte die Wärme seiner Arme im Genick, spürte das Gewicht des Jüngeren auf seinen Beinen, spürte die Wärme, spürte den heißen Atem, der aus Farins Mund drang... fast sogar spürte er die Lippen des Größeren an seiner Haut. Farin sah ihn dann an. Unklar. Seine Augen waren leer und sein Lächeln war verblasst. Der Blonde beugte sich vor und legte seine Lippen auf die des Älteren. Belas Herz setzte kurz aus und raste dann so schnell in seiner Brust, dass er kaum Luft bekam. Er konnte nicht genau beschreiben, wie er sich fühlte. Der Blonde küsste ihn immerhin! Was... was hätte er schon machen können? Er fing an den Kuss zu erwidern. Doch plötzlich war der Gitarrist verschwunden. Er sah sich um. Wo war er? „Jan?“ Er war nicht mehr da. Er wollte aufstehen, doch der Stuhl war auf einmal wie vom Erdboden verschluckt und er stürzte in die Tiefe. Bela riss seinen Mund auf. Er wollte schreien, doch konnte es nicht. Es war still. Bela riss die Augen auf. Er keuchte schwer. Der Drummer saß in seinem Bett und sah sich geschockt um. Alles nur ein Traum. Er strich sich leicht über die Lippen. Sein Herz raste noch immer. Farin hatte ihn geküsst! Zwar nur im Traum, doch die Reaktion seines Körpers war eindeutig. „Na? Schlecht geträumt?“ Bela schrie leicht auf. Er sah sich erschrocken um. Da stand der Blonde. Wirklich! Im Türrahmen. Er hatte die Arme verschränkt, seine Schulter lehnte am Rahmen, sein Kopf war gesenkt und in seinem Gesicht – das konnte Bela gerade noch erkennen – legte sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen. Bela beruhigte sich schnell „Erschreck' mich doch nicht so!“ Der Ältere sagte dies nur sehr leise. Im ersten Moment dachte er gar nicht darüber nach, dass Farin eigentlich viele tausende Kilometer von ihm entfernt irgendwo mit seinem Motorrad durch die Pampa fahren sollte. Bela strich sich durchs Haar. Seine Finger ließ er über seine Augen reiben und sein Mund öffnete sich weit, damit ein lautes Gähnen entströmen konnte. Dann sah er Farin nachdenklich an. Es war still. „Wie spät ist es eigentlich?“ Ein verschlafener Blick auf seinen Wecker zeigte ihm in roter Leuchtschrift 4:57 Uhr. Dann stockte der Schlagzeuger endlich. „Was zur Hölle machst du hier?!“ Er war aus seinem Bett gesprungen und sah den Blonden geschockt an. Der Blonde reagierte schnell, auch wenn Bela das im Halbdunkel zuerst nicht genau erkennen konnte. Sein Lächeln verblasste und er atmete tief durch. „Ich weiß nicht... eine kranke Hoffnung?“ Farin seufzte und sah Bela nun leicht apathisch an. Er hob den Kopf ganz und ging auf Bela zu. Er setzte sich auf das Bett. Der Ältere stand noch da und sah ihn geschockt an. Dann sah er an Farin vorbei. Da hing sein Spiegel an der Wand und er sah sich kurz an. Er trug nur Shorts und eines seiner weitesten Shirts. Es war ein Ramones-Shirt. Seine Haare waren etwas zerzaust und durch das Mondlicht, welches durch das Fenster einfiel konnte man sogar das Grün ein bisschen erkennen. Sein Blick war nun wieder auf Farin gerichtet. „Hoffnung?“ „Nach deiner...“ Bela nickte. „Ja... ich verstehe...“ murmelte der Schlagzeuger nur. Es war still. „Wirklich?“ Sie lächelten sich an. Ein leichtes Knarren füllte die Stille, als sich der Schlagzeuger auf das Bett direkt neben Farin setzte. Ihre Ellenbogen drückten sich aneinander, als die Matratze nachgab und Bela ein bisschen weiter zu Farin gedrückt wurde. Sie sahen sich nicht an. Belas Blick schweifte über die dunklen Schatten, die sie an die Wand warfen. Er dachte an seinen Traum. Plötzlich schlug sein Herz doppelt so schnell wie zuvor. Es war, als wäre er wieder in dem kleinen Raum. Fast meinte er Farins Lippen wieder auf seinen zu spüren. Ein Kribbeln legte sich auf seine Haut. Es war still. Neben sich hörte der Schlagzeuger ein gequältes Aufatmen. Er wagte es nicht zu dem Blonden zu schauen. Er wusste, dass dieser dort saß, leise atmete, seine Lippen reizvoll aufeinander gelegt und die Augen geschlossen hatte. Wenn er es nicht besser gewusste hätte, wäre der Ältere sofort über Farin hergefallen, doch es war fehl am Platze und ebenso kam hinzu, dass er sich seiner Gefühle noch keinen Deut bewusst war. Seine Lider hatten sich geschlossen und sein Körper war der Meinung sich nach hinten in die Kissen fallen zu lassen. Es schienen Minuten, wenn nicht sogar Stunden zu vergehen, bevor der Blonde sich wieder regte. Bela hatte ein Auge leicht geöffnet, als sein Gitarrist plötzlich vom Bett aufgestanden und zum Fenster gegangen war. Bela drehte sich auf den Bauch, damit er Farin nun beobachten konnte und starrte auf dessen Hinterkopf. Jetzt erst fiel ihm auf, wie verwüstet die blonde Frisur aussah und dass Farin seine Jacke und Schuhe noch nicht ausgezogen hatte. „Jan?“ Bela sah sich überrascht in seinem Schlafzimmer um, denn seine Stimme klang in diesem Moment nicht nach seiner eigenen und für einen kurzen Moment dachte er, dass noch ein Dritter anwesend sein musste. Allerdings war Farin wohl klar, wer da mit ihm sprach. „Dirk... ich kann nicht klar denken... ich weiß nicht einmal, was du mir damit sagen willst...“ Ein Nebelfilm legte sich auf die Fensterscheibe, da Farin mit seinem Mund so nah dran war, dass sie beschlug, während er sprach. „Ich weiß es doch auch nicht!“ Der Drummer hatte sich nun aufgerichtet. Er saß kerzengerade auf dem Bett und starrt aus dem Fenster. Ein stetes Rascheln drang von einem Baum, der vom Wind gegen die Scheibe gepresst wurde, durch die Fensterritzen. Es war still. Es war das einzige Geräusch im Raum. „Warum hast du mir diese Nachricht geschickt?!“ Die Stimme des Jüngeren klang nun gereizt. Bela fühlte sich schuldig und er wusste nicht warum. Er stand vom Bett auf. Seine Füße schlurften über den Boden und sein Blick war auf den Blonden geheftet. „Ich hab extra wegen dir meine Reise abgebrochen und bin eher zurück, weil ich so naiv war zu glauben, dass du mich vermissen wü-“ Farin stockte. Immerhin spürte er, wie sich der Kleinere an ihn gedrückt und die Arme von hinten um ihn geschlungen hatte. „Ich bin froh, dass du wieder hier bist...“ murmelte dieser nur und lehnte seine Stirn an das Schulterblatt des Größeren. „Ich war zu stolz... um es zuzugeben...“ Seine Füße schienen im Teppichboden zu versinken, wie Steine im Treibsand und er fühlte sich wiederholt in seinen Traum zurück versetzt. Sein Herz raste und seine Haut brannte vor Verlangen, den Gitarristen zu spüren. Es war still. Bela hörte den Herzschlag des anderen. Sie schlugen gleich... Sein Herzschlag im Einklang mit dem von Farin. Er lächelte sanft. Vorsichtig löste er sich von ihm und trat einige Schritte zurück, bis er mit den Kniekehlen gegen das Bettgestell stieß, diese automatisch einknickten und er auf dem Bett zum Sitzen kam. „Du liebst mich also doch.“ Dies sagte der Blonde leise und drehte sich sanft lächelnd zu dem Schlagzeuger um. Tränen glänzten auf seinen Wangen, wie zarte Edelsteine. Nichts geschah. Bela war wie erstarrt und gefesselt. Hatte der Blonde das gerade wirklich gesagt? Stimmte es vielleicht sogar? Es war still. Einige Minuten vergingen. Farin ging im Zimmer auf und ab und starrte Bela leicht wütend an. Der Teppich war an einigen Stellen schon abgetreten und der Boden knarrte hier und da unheilvoll. „Was ist?!“ Hallte schließlich die Stimme des Blonden durch den Raum. Bela schluckte schwer. „Du hast mir gerade gesagt, dass ich dich liebe!“ Farin nickte und sah Bela kurz an. Der Mund des Älteren öffnete sich... er schluckte schwer und sah Farin kopfschüttelnd an. „Na und?! Was hast du jetzt vor?“ Bela stand auf und nickte zaghaft. Er konnte diese vorwurfsvollen Blicke nicht mehr ertragen. Er war sich sicher, was er tun wollte! Er würde es tun! Es war still. Die Lippen des Blonden waren schmal. Bela konnte dies oft beobachten, wenn sein Gitarrist wütend, genervt oder betrübt war. „Was willst du denn jetzt machen!?“ Dies schrie Farin dem Älteren nun entgegen. „Ich fick dich jetzt bis du dir wünschst eine Hete zu sein!“ Sein Blick war standhaft. „Was?!“ Farins Mund war aufgeklappt und seine Augen geweitet. Ein Lächeln zog sich über Belas Lippen und sein Gehirn schien auf Hochtouren zu arbeiten. „Jan... Was hast du gedacht was ich jetzt vorhabe?“ Bela ballte seine Hände zu Fäusten und ging zielstrebig auf den Blonden zu. Doch er wollte nichts von dem tun, was der Blonde, der kurz zurück wich, vielleicht dachte. Der Schlagzeuger packte ihn fest an den Schultern. Seine Finger krallten sich etwas unsanft in das T-Shirt, in Farins Haut und der Ältere drückte seine Lippen auf die des Größeren. Es war still. Kapitel 13: Das geht nur uns beide was an... -------------------------------------------- Ich schreib hier irgendwann nochmal was... Bin noch bei Anni und eig. wollten wir schlafen oder so >.<' Ich pack das jetz nur hier rein, damits da is... Kurzbeschreibung oder wie man das hier oben nennen solle später XD~ ^^ Viel Spaß _________________________________________________________________________________ 13. Das geht nur uns beide was an... ... ich möchte, dass du es für dich behälst. Mitten in der Nacht. Die Schatten zogen sich wie kleine Monster über die Wand und der Mond, der durch das Fenster schien, tauchte die Szene in Belas Schlafzimmer in ein lächerlich romantisches Licht. Romantisch war nicht unbedingt das Genre des Dunkelhaarigen. Und dementsprechend fühlte sich Bela. Es fühlte sich falsch an. Doch... Die Hitze schoss ihm durch den ganzen Körper, seine Finger waren taub, er ließ sie durch die blonden Strähnen gleiten und sein Herzschlag machte Sprünge bis zu seinem Hals hinauf. Die Lippen des Jüngeren waren weich. Noch weicher als in seinem Traum. Sie waren warm und etwas feucht. Er verliebte sich in das Gefühl, ohne es selbst zu merken. Zu seiner Überraschung stieß der Größere ihn nicht weg und begann den Kuss zu erwidern. Das Gefühl der Akzeptanz breitete sich tief in dem Schlagzeuger aus. Er fühlte sich geborgen. Doch... Es fühlte sich falsch an. Diesen Gedanken zu verdrängen, fiel dem Älteren nicht leicht, nur langsam wurde er vernebelt, als der Jüngere ihn auf das Bett drückte und sich über ihn beugte. Die Hand des Blonden legte sich an Belas Hüfte und er spürte ein Kribbeln in seinen Lenden. Das meinte er jetzt nicht ernst oder? Ihre Zungen begannen sich langsam zu der jeweils anderen zu bewegen. Als sie sich berührten, keuchte der Kleinere kurz auf und zuckte zusammen. Er war nicht darauf vorbereitet gewesen und sein Herz machte einen flüchtigen Sprung, der ihm für kurze Zeit den Atem nahm. Er keuchte schwer in den Kuss, um seine Lungen mit Luft zu füllen. Es fühlte sich falsch an. Seine Lider zuckten. Bela wollte so gern seine Augen öffnen, damit er Farin beobachten, jede Regung und Bewegung, jede Mimik mitbekommen würde, doch er hatte Angst, dass sein Gitarrist ebenfalls... war er überhaupt noch sein Gitarrist?! Was würde aus ihnen werden, wenn alles aus dem Ruder laufen würde? Bela versank in dem Kuss. Die Nähe des Anderen umhüllte ihn und er konnte nicht reagieren, um sich seiner Gedanken entledigen zu können. Er wollte schreien und toben, rennen... einfach nur davon laufen und vielleicht würde er es schaffen... zurück in die Vergangenheit. Vielleicht würde er es schaffen. Vielleicht würde er andere Dinge sagen können, anders Handeln, einfach mehr auf den Blonden eingehen und ihn nicht so... so respektlos behandeln. Jetzt spürte er die Lippen des Blonden fest auf seinen eigenen. Es fühlte sich gut an. Es fühlte sich falsch an. Bela zuckte leicht und versuchte sich unauffällig aus dem Kuss zu lösen, jedoch hatte er da nicht mit dem Blonden gerechnet. Farin keuchte leise und intensivierte den Kuss. Vielleicht wollte er ihn einfach nie wieder los lassen. Nur ganz langsam öffnete Bela eines seiner Augen und sah auf die geschlossenen des Jüngeren. Er hatte sie zusammengekniffen und wirkte etwas verängstigt. Der Griff verfestigte sich. „Jan...“ keuchte der Ältere in den Kuss. „Du zerquetschst mich...“ Nur widerwillig, so meinte Bela, löste sich der Blonde von ihm und sah ihn leicht bedrückt an. Die Augen des Gitarristen waren glasig und Bela sah, dass er etwas zitterte. Vorsichtig nahm er eine Hand Farins und drückte sie sanft. „Tut mir Leid...“ murmelte der Blonde und ließ seinen Blick nach unten sinken. Für einige Minuten herrschte erdrückende Stille. Bela sah sich um. Eigentlich kannte er diesen Raum, war es doch immerhin sein eigenes Schlafzimmer, doch die Wände waren andere, sie schienen ihn zu beengen, ihn zu erdrücken, ihn zu drängen und zu etwas zu zwingen, was er nicht wollte. Er sah aus dem Fenster. Der Baum davor schien ihn unheilvoll anzublicken und mit seinen Ästen zu drohen. Sein Boden wirkte wie ein dunkles Nichts, was ihn verschlingen würde, wenn er es nur wagte seinen kleinen Zeh darauf abzusetzen. Ein Seufzen erklang und ließ Farin leicht aufschrecken. Bela sah ihn lächelnd an. „Was ist los?“ Er zitterte am ganzen Leib. Er wollte dem Blonden nicht schon wieder weh tun. Er wollte ihn festhalten und lieben und küssen... Doch... Es fühlte sich falsch an.Von überall schienen die Geräusche in seinen Kopf dringen zu wollen, damit sein Gedankenfluss vollkommen durcheinander kommen würde – mit Erfolg. Er hob vorsichtig die Hand zu Farins Wange und legte sie ab. Seinen Daumen ließ er nun sanft über die blasse Haut streichen. „Ganz ruhig... ich hau nicht ab... und ich werde dir auch nicht wieder Vorwürfe machen und ich will dich auch nie mehr hergeben!“ Mit jedem Wort merkte Bela mehr, wie seine Stimme zu versagen schien und er schluckte schwer, als er den Blick des anderen seine Augen durchbohren spürte. Der Kloß in seinem Hals hatte sich eine überaus unbequeme Position gesucht, die ihn schwer atmen ließ. Farin lächelte. „Das erleichtert mich!“ Ein breites Grinsen hatte sich auf die Lippen des Größeren geschlichen. „Ich gebe dich auch nie mehr her! Jetzt... wo ich dich habe! Und... und dieser Kuss...“ er lächelte sanft und seine Wangen hatten ein starkes Purpurrot angenommen. Er legte eine Hand auf die des Schlagzeugers und nahm sie von seiner Wange. Bela stockte leicht, als er den Blonden sah, wie dieser sich versuchte ihm zu nähern. „Warte...“ Es war nicht wirklich ein Wort. Es war eher der Hauch eines Wortes, der Schatten eines Wortes, gefolgt von einem Keuchen. Die braun-grünen Augen waren leicht geweitet. „Warte?“ Der Jüngere schluckte schwer. Das Grinsen war vollkommen verblasst... Der Schlagzeuger sah Farin kurz an. Er sah ein wenig mitgenommen aus und vielleicht sogar irgendwie leblos. Seine Frisur, die vorher schon zerstreut war, wirkte nun im fahlen Mondschein, als wäre er einen Marathon gelaufen. Seine Lippen zitterten und seine Silhouette wirkte an der Wand, wie der Schein eines Menschen, kaum mehr wie ein wirklicher Mensch. Bela konnte es sich nicht erklären. Er sah in die braun-grünen Augen und strich sich nervös durchs Haar. Es raschelte leicht. Er sah auf die Lippen, die leicht zitterten und sah, wie der Mond etwas darauf glänzte. Er wollte sie wieder spüren. So Paradox! Es fühlte sich falsch an. Bela verstand nun gar nichts mehr! Es fühlte sich falsch an. Wenn er ihn küsste und wenn er ihn nicht küsste... was war denn nun falsch? Ein Auto fuhr auf der Straße entlang, das Dröhnen des Motors schlich sich durch das Fenster und tief in Belas Gehörgang. Es riss ihn aus seinen Gedanken und er bemerkte in welcher Situation er sich eigentlich befand. Er lag, halb verschlungen mit dem Blonden, auf seinem Bett und wollte ihm gerade mitteilen, dass er ihn nicht noch einmal küssen sollte. Woraufhin Farin natürlich etwas verdutzt – mittlerweile hatte er sich neben Bela gesetzt und starrte an die gegenüberliegende Wand – reagiert hatte. „Jan... glaub mir, wenn ich dir sage...“ „Was?!“ Der Blonde fuhr herum und sah den Schlagzeuger wütend an. „Dass du mich liebst? Mach dich nicht selbst lächerlich!“ Sein Blick war verletzt. Bela starrte auf seine Hände. Er spürte den Blick. Es war ein stechender, verletzter, wütender, angeekelter Blick. „Dirk...“ Er klang forsch. Bela fühlte sich klein... noch kleiner, als er neben Farin sowieso schon wirkte. Die Spannung zwischen ihnen war zum greifen nah und fast war Bela dazu übergegangen ein Messer aus der Küche zu holen, um zu überprüfen, ob sie sich vielleicht schneiden ließe. Seine Füße trafen auf den Boden, als er sich aufgerichtet und vom Bett bewegt hatte. Dieser verschlang ihn nicht. Er spürte den abgewetzten Teppich und das darunter liegende Parkett an seinen Sohlen. Die Sicherheit, die ihn sofort packte, drängt sogar ein Lächeln auf seine Lippen. „Dirk? Du küsst mich... du...“ „Jan... ich liebe dich!“ Sein Herz machte einen Sprung. Er hatte es gesagt! Mit einem Mal schoss dem Älteren die Hitze in den Kopf und seine Hände waren schwitzig. Er musste weiter sprechen. Es fühlte sich falsch an. „Aber...“ „Aber! Genau! Ein Aber! Genau das was ich mir gedacht hatte!“ „Jetzt hör mir doch erst einmal zu!“ Der Schlagzeuger zuckte zusammen, als er seine Stimme so laut aus seinem Mund dringen hörte. Die Kälte strömte in ihn, als er seine Finger auf dem kühlen Fensterbrett abgelegt hatte. Hinter sich konnte er ein leises Keuchen und ruhiges Atmen hören. Farin schien sich jedoch nicht zu bewegen. Nur kurz schloss er seine Augen, dann sah er auf die vom Mond und den Straßenlaternen beschienene Straße. Das Licht mischte sich. Es war das grelle und künstliche Gelb-Orange der Laternen und das silberne, fahle Mondlicht, die sich auf der Straße zu einem schimmernden Gold-Grau zusammenlegten. Ein Knacken holte ihn in das Zimmer zurück. „Du wolltest mir etwas sagen...“ brummte es hinter ihm und der Ältere wusste, dass Farin nun ungeduldig aufgestanden war. Es fühlte sich falsch an. Aber es war das was er dachte. Bela nickte nur, ohne zu wissen, ob Farin ihn überhaupt ansah, die Augen vielleicht geschlossen oder sich weggedreht hatte. „Wir müssen es für uns behalten!“ „Was?“ „Ich liebe dich und ich will mit dir zusammen sein.“ Bela lächelte, denn es fühlte sich gut an... „Aber wir müssen es für uns behalten!“ „Du willst was?!“ Nun war sich Bela ziemlich sicher, dass der Blick des Jüngeren auf ihn gerichtet war. Das Lächeln war noch immer auf seinen Lippen verankert, wie die Titanic am Grunde des Meeres und langsam konnte er seine Füße wieder dazu bewegen sich umzudrehen. Ihre Blicke trafen sich in der Mitte des Raumes, halb über dem Bett schwebend, leicht apathisch und doch hatten beide etwas Zufriedenes. Farin lächelte. Es fühlte sich falsch an. Doch eines fühlte sich richtig an und das war Bela das Wichtigste. „Ich liebe dich und will mit dir zusammen sein!“ Bela räusperte sich leicht, nachdem er seine Worte wiederholt hatte. „Aber ich will, dass wir es für uns behalten!“ „Wir müssen es Rod sagen!“ „Hast du mir nicht zugehört?“ „Doch... du willst mit mir zusammen sein!“ Farins Grinsen war nun gleich eines Halbmondes und auf dem ganzen Gesicht eindeutig dominierend. Er stolperte einige Schritte vorwärts und schien sichtlich nervös und aufgeregt zu sein. Seine Finger krallten sich in Belas Oberarme und seine Lippen drückten sich zutiefst verlangend auf die des Kleineren. „Jan...“ presste dieser in den Kuss und versuchte sich von ihm zu lösen. Kurz nur erwiderte er den Kuss, weil er sich so sehr danach sehnte, sich danach verzehrte... weil er es liebte! Doch es gab nun etwas zu besprechen. Zufrieden lächelnd sah der Blonde seinen Gegenüber gespannt an. „Ja?“ Es fühlte sich falsch an. Aber Bela wollte es so! „Du hast mir nicht zugehört... wir sollten es für uns behalten!“ „Rod, wird sich freuen!“ „Rodrigo wird gar nichts! Verdammt noch mal!“ Farin zuckte leicht zusammen. „Rod wird nichts erfahren?“ „Nein!“ Wut sprach aus dem Älteren. Warum wollte der Blonde nicht verstehen, was da aus seinem Mund kam?! „Warum willst du das nicht verstehen?! Ich will nicht, dass es jemand erfährt! Irgendjemand!“ „Aber Rod-“ „Ist nicht Irgendjemand! Ich weiß! Aber er ist Rodrigo... Er...“ „Er wird nichts erzählen...“ murmelte Farin. Sein Körper sank auf dem Bett in sich ein und sein Blick war leicht nachdenklich auf Bela gerichtet. „Freust du dich denn gar nicht?“ Hauchte er nur sanft und drang mit seinem Blick hinter Belas Augen in seine Gedanken ein. „Doch! Ich freu mich wirklich!“ Die Lippen trafen sich. Er taumelte etwas vor und landete auf Farins Schoß, weil dieser ihn am Kragen gepackt und zu sich gezogen hatte. Der Kuss war nun viel leidenschaftlicher und intensiver als der Erste. Ihre Zungen stupsten neckisch gegeneinander und reizten die jeweils andere. Farin löste sich jedoch schnell wieder. „Dann zeig mir das!“ „Wie denn?! Ich freu mich!“ „Lass es uns Rod sagen!“ „Nein! Kapierst du das nicht? Jan...“ „Aber warum? Ist es dir peinlich? Das wäre schade...“ PEINLICH?! Es fühlte sich nicht peinlich an. Er wollte es doch gern erzählen... Es fühlte sich falsch an. Es wäre falsch gewesen sofort jedem zu erzählen, dass sie nun ein Paar waren. Wie absurd sich das in Belas Kopf anhörte, konnte zum Glück nur er hören. „Was glaubst du was die Fans denken? Was glaubst du... es darf nicht an die Öffentlichkeit dringen!“ „Warum denn nicht?! Es ist mir egal, was die Medien schreiben!“ „Jan...“ Bela strich sanft über Farins Wange und hauchte ihm einen Kuss auf die andere. „Ich möchte mich selbst erst einmal daran gewöhnen...“ Farin nickte. „Das verstehe ich... aber...“ „Jan... Das geht nur uns beide was an...“ Farin nickte erneut. Er vergrub sein Gesicht an Belas Halsbeuge und hauchte ihm sanfte Küsse auf die Haut. „Ich möchte, dass du es für dich behältst.“ Es fühlte sich falsch an. Kapitel 14: Damit ich weiterhin behaupten kann... ------------------------------------------------- Zum vorletzten Mal einen Text für hier ausdenken... Hmm... Ich laber noch was Scheiße: Lenchen gehts geil! Sie haben Gwen-Tattoo am Bein. UG! XD *lach* Egal! Vllt kommt nach dem 15. Kapi (wenn das Lenchen das Mal geschrieben bekommt) entweder ein Alternat-Ende oder ein Epilog... der Epilog wär ein Adult... auch wenn ichs nich kann ^^' Alternatives Ende, wäre das nicht geplante, was Lenchen dennoch während des schreibens in den Kopf gekommen ist 2-Kapitel-Ende... das wären nochmal pralle 4000 Wörter! XD Also, wer das hier oben ließt, kann ja im Kommi schreiben, ob lieber Adult-Epi oder 4000 Wörter Alternat Ende.. dann überlegt sich das Lenchen das vllt nochmal ^-^ na dann! Zum Kapi gibts nich viel ^^ is nich soo prickelnd und ich frag mich echt langsam, wann FU den Song schreibt, aber sonst okay XD *lach* ^^ Najut! Viel Spaß! ^^ lg, Lenchen Ach! fast vergessen! XD Kapi is gewidmet, weil sies als erstes lesen durfte ^^ XD Hmm... sonst noch wem? Aber Dank an für das schnelle Betan ^^ _________________________________________________________________________________ 14. Damit ich weiterhin behaupten kann... ... ich hab dir nie gesagt, dass du mir fehlst. Der Bleistift kratzte sanft über das Papier. Seine Zähne hinterließen Abdrücke in seiner Unterlippe, auf der er kaute. Das ganze Blatt war mit Kringel und Herzchen übersät und immer wieder konnte man Belas Namen dazwischen finden. „Schon ein bisschen erbärmlich oder?“ lachte die tiefe Stimme des Drummers neben ihm. „Hmm?“ „Ich dachte du wolltest den Songtext schreiben!“ Er hörte das Grinsen förmlich, was sich mit dem Wohlklang der Stimme in sein Gehör stopfte. „Wenn du fertig bist erklärst du mir, was du hier singen willst...“ murmelte Bela und deutete dabei auf einen Schnörkel. „Das singt man...Lass mich in Ruhe darüber nachdenken... dann kann ich dir irgendwann...“ „Einen Kuss schenken?“ Er war so zuckersüß... und doch wollte Farin in diesem Moment allein sein. Bela wurde ruhig. Er richtete sich langsam auf und ließ noch für kurze Zeit seine Finger auf Farins Schulter liegen. „Ich geh mich fertig machen...“ „Wofür?“ Der Blonde drehte sich überrascht um. „Na für die Pressekonferenz!“ Bela lächelte. „Und Jan...“ „Ja?“ „Wir sagen nichts! Auch nicht Rod! Ich liebe dich doch!“ Er beugte sich zu dem Blonden und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Farin sprang empört auf. „Wie kannst du das Liebe nennen, wenn du mich verleugnest!“ „Weil ich dich schützen will, du Idiot!“ „Schützen?! SCHÜTZEN?!“ Farin lachte. „Ja! Schützen! Stell dir doch mal vor, was passiert, wenn die Presse, unser Management und die Fans herausbekommen, was wir sind!“ „Ein glückliches Paar?!“ „Nein! Schwuchteln!“ Farins Augen weiteten sich. Er wandte den Blick von Bela ab. Tränen füllten seine Augen. „Das... das ist es also, was du denkst?! Dass wir Schwuchteln sind?!“ Bela wurde ruhig. Der Blonde presste seine Lippen aufeinander und atmete tief durch. Er sah auf das kleine Blatt auf dem Belas Name an die fünfzig Mal zu finden war. Raue Finger strichen über das Papier, ließen Falten entstehen und formten es zum Schluss vollkommen zu einer Papierkugel. „Ich mach mich für die Pressekonferenz fertig...“ „Hast du doch schon! Sieh dich an! Du hast immer das selbe Shirt an! Du hast immer die selbe Hose an! Du bist fertig!“ „NA UND!“ Der Blonde brüllte dies in den Raum. „Dann mach ich mich eben nochmal fertig! So langweilig wie ich bin, kann ich gut verstehen, warum es dir peinlich ist mich zu lieben!“ Bela wurde ruhig. Farin hörte ein leises Scharren, welches wohl von Belas Fuß zu kommen schien, welchen er über den Teppich gleiten ließ. Nicht wissend, ob er sich nun bewegen sollte oder nicht, blieb Farin einfach stehen. Ganz still. Nervös. Sein Herz zerriss ihn. Wie konnte der Schlagzeuger nur so taktlos sein?! Langsam regte sich etwas hinter dem Größeren. Farin atmete tief durch und ging einen Schritt nach vorn. „Es ist mir nicht peinlich!“ Eine Hand umklammerte die des Gitarristen und zog ihn zurück. „Ich liebe dich!“ Farin keuchte schwer. Er ließ sich nur widerwillig zu Bela ziehen. Seine Augen glänzten leicht. Er lachte kurz und sah Bela liebevoll an. „Schon gut Bela... ich dachte nur... ich dachte nur, dass wir einfach nur glücklich sein könnten... dass wir ein glückliches Paar sein könnten! Ich liebe dich! Und wenn das die Presse, das Management, die Fans nicht akzeptieren können... ist doch egal! Dann... machen wir einfach weiter...“ Kurz herrschte Stille, in der Farin den Älteren ruhig musterte. Ein Seufzen löste sich von seinen Lippen. „Aber ich will es wenigstens Rod sagen! Er sollte es wissen!“ Bela seufzte etwas. „Na gut... Rod können wir es sagen...“ Bela wurde ruhig. Er nickte nur und strich mit dem Daumen vorsichtig über den Handrücken des Größeren. Ein sanftes Lächeln legte sich auf Farins Gesicht. Er beugte sich zu Bela hinunter. „Warum bist du nur so süß, dass man dir nicht böse sein kann?“ Ihre Lippen berührten sich. Farins Lippen begannen stark zu kribbeln und seine Augen schlossen sich wie von allein. Er spürte die weiche und sanfte Zunge des Älteren und ließ seine eigene etwas energischer entgegen gleiten. Er wollte den Älteren fühlen, verschlingen und nie wieder los lassen – er wusste ja nicht welche Gefühlsschwankung den Schlagzeuger als nächstes überkommen würde. Farin konnte in diesem Zustand alles vergessen. Einfach alles. Die Hitze stieg in ihm auf und er intensivierte den Kuss vorsichtig, aus Angst seinen Freund zu verscheuchen. Nur ganz vorsichtig. Sanft. Liebevoll. Leicht. Der Kuss war so. So leicht. Ihre Körper drückten sich vorsichtig gegen den jeweils anderen und der Jüngere zuckte leicht, als Bela seine Hand über seinen Po gleiten ließ und hinein kniff. „Hey...“ grinste der Blonde in den Kuss. Er löste sich, sah ihn vorsichtig an und senkte den Blick. Das Lächeln aus dem Kuss verblasste. „Meinst du das ernst? Also... dass ich langweilig bin?“ „Ich hab nie gesagt, dass du langweilig bist!“ „Aber... das mit der Kleidung...“ Farin seufzte etwas, beugte sich wieder hinunter und legte seine Stirn auf Belas Schulter. Seine Arme schlang er um den Älteren und zog ihn fest an sich. „Ich... war wohl nicht ganz bei mir... Ich... tut mir leid! Ich war etwas neben mir...“ Bela wurde ruhig. Farin lächelte und er wusste nicht genau wieso. Eigentlich wollte er wütend auf seinen Freund und Liebhaber sein. Eigentlich wollte er hinaus stürmen und ihn zurücklassen. Er behandelte ihn wie Dreck, doch die Aussicht darauf, dass wenigstens Rod von ihnen erfahren sollte, war immerhin ein Fortschritt. „Wir sollten uns jetzt wirklich für die Konferenz fertig machen!“ „Ja, du hast Recht Schatz...“ Der Schlagzeuger lächelte Farin an und diesmal konnte der Blonde wirklich sehen, dass er es ernst meinte, dass er ihn liebte, dass Bela nichts spielte, nichts heuchelte. Echt. Alles war echt. Doch wenn er ihn wirklich liebte... warum wollte er es dann niemandem sagen? „Und außerdem... Rod weiß es eigentlich schon...“ „Was?!“ Bela sah auf. „Ich meine... er weiß, dass ich dich liebe... und... naja... also... so halbwegs. Er würde es merken!“ Bela wurde ruhig. Dem Blonden war auf einmal kalt, als wäre eine Welle eiskalten Wassers über ihn hinweg geschwappt. An der Stelle, an der Bela gerade noch gestanden hatte, befand sich nur noch kalte Luft. Er zitterte und ließ seine Hände über die Oberarme streichen. Das Krachen der Tür hallte mehrmals in Farins Kopf wider, nachdem Bela den Raum mit einer Flasche Jack Daniels stürmisch verlassen hatte. „Aber... du hast doch gesagt, dass wir es Rod sagen können...“ „Sie sagen, dass Sie Promotionfotos in Amerika aufnehmen?“ „Ja“ Rods Stimme wurde durch das kleine Mikrophon verstärkt und dröhnte von den Wänden aus den Lautsprechern. „Wir wollten jedoch zuerst das Album erstmal fertig stellen!“ „Mir brauchn ja ne Idee wies aussehn soll wegen der Fotos und so...“ Der Schlagzeuger grinste den Journalisten entgegen und hielt seinen Kopf leicht schief. Bela wurde ruhig. Sein Blick wankte zur gegenüberliegenden Wand. Nur Farin konnte auch riechen, weshalb der Ältere so lallte, da er direkt neben ihm saß. Daniels. Jack Daniels. Warum er seinen Frust immer mit Jack, Johnny und wie sie sonst noch alle hießen besiegeln und versiegeln musste... das war eine Frage, die Farin sich immer und immer wieder stellte. „Farin, das ist für Sie doch sicher wieder ein toller Urlaub?“ Einige Sekunden vergingen, bis Farin seinen Blick von dem Schlagzeuger abwenden konnte und er sich zu dem Reporter drehte, der ihn angesprochen hatte. Sein Mund öffnete sich wie in Zeitlupe. „Du... ähm... Duzen Sie mich! Ich finde es äußerst seltsam, wenn man sagt Farin und Sie.“ Einige der anwesenden Pressemitglieder heuchelten Gelächter und Sympathie für den Gitarristen, obwohl Farin gar nicht die Absicht hatte einen Witz zu machen. Leicht verwirrt über das allgemeine Lachen, atmete er tief durch und sah wieder auf den einen, der ihn gefragt hatte. „In erster Linie ist das Arbeit. Aber natürlich werden Bela, Rod und ich versuchen etwas Zeit für uns zu finden und uns im Big Apple mal ein bisschen umzusehen.“ „Herr Urlaub! Es ging das Gerücht um, dass sie vor einer Woche im Urlaub waren, aber nur für wenige Tage.“ „Warn wirlich ni viel, wa?“ Bela lachte etwas und drehte das Glas vor sich etwas in seinen Händen. Farin starrte auf die Geste und musste erschrocken feststellen, dass das Glas wankte und Bela so einen großen Teil des Inhalts auf dem Tisch verteilte. „Ich muss Bela entschuldigen. Er-“ „Hab wohln bissl übern Durst-“ „Bela!“ Bela wurde ruhig. „Ich möchte mich wie gesagt für ihn entschuldigen!“ „Sie waren im Urlaub?“ „Ach ja, Entschuldigung.“ Farin wandte sich erneut von Bela ab und neigte sich zu dem Mikrophon. „Ich brauchte lediglich eine Auszeit.“ „Doch warum haben Sie die Aufnahmen unterbrochen. Normalerweise hat man doch eine gewisse Frist, die eingehalten werden muss.“ „Al... Also... wissen Sie!“ lallte Bela. „Sie sind ganzschön aufdriglich... Wenn Frin-“ „Farin...“ „Habsch doch gesagt! Also... wenn er kurz weg muss... dann... muss“ „Was Bela auf seine heute so redegewandte Art und Weise sagen möchte“ Rod räusperte sich etwas und neigte sich vor zum Mikrophon und sah die Reporter leicht lächelnd an. „Dass wenn Farin seinen Urlaub braucht, dann macht der den auch! Und wenn es nur ein paar Tage sind. Nächste Woche gehen wir zurück in das Aufnahmestudio.“ Rod ließ sich wieder zurück in den Stuhl sinken. Er nippte an seinem Wasserglas und sah Bela leicht mürrisch an. Der Blonde und der Chilene tauschten kurze Blicke. „Herr Urlaub. Sie sagten, dass sie eine Auszeit brauchten. Wovor?“ „Wisschen Sie!...“ Bela wurde ruhig. Er hatte zwar zum sprechen angesetzt, doch sein Blick verfing sich nun endgültig an der Wand. Sein Kopf kippte zur Seite und seine Augen verengten sich. „Jan?“ „Ja, Bela?“ Farin murmelte dies nur, da er Schlimmstes befürchtete. „Schiehst du auch die … die Wand?!“ Die Wand?! War das sein ernst? Farin wartete einige Sekunden ab, ob Bela seinen Satz noch in einer sinnvollen Art und Weise beenden wollte. Sitzen gelassen wie ein tropfender Pudel, wurde Farin von Bela nur fragend gemustert. „Die Wand...“ Er machte sich nicht sonderlich viel Mühe so zu wirken, als würde er den Älteren ernst nehmen. „Ja, Dirk. Ich kann die Wand sehen!“ „Siehschst du auch... dass sie starrt?“ Jetzt wandte Farin doch kurz den Blick hinter die Reporter. „Nein, Dirk! Die Wand starrt nicht! Beruhig dich jetzt!“ „Okay...“ Bela wurde ruhig. Sein Blick war zwar noch immer schielend über die Köpfe der Menschenmenge vor ihnen gerichtet, doch immerhin versuchte er nun nicht mehr krampfhaft jede Frage zu beantworten. Eine Hoffnung keimte in Farin auf, dass die restliche Zeit halbwegs normal verlaufen könnte. Bis... „Es wird gemunkelt, dass Sie – Herr Urlaub – seit kurzem nicht mehr solo sind?!“ „Was?!“ Das Quietschen der Stuhlbeine über den Laminatboden war im ganzen Raum zu hören. „Ähm, das ist natürlich Unfug!“ „Ach wasch...“ Bela grinste vor sich hin, er wirkte nicht einmal richtig existent. „Klar! Er ist frisch vergeben!“ „Aber Dirk! Du wolltest doch, dass wir es für uns behalten!“ „Naja scho klar... aber... wee-“ Er schloss die Augen und sein Kopf kippte nach vorn über. Mit der Reaktion einer toten Katze versuchte Farin den Zusammenprall von Stirn und Tisch zu verhindern. Der Knall ließ den Gitarristen zusammen zucken. Im selben Moment schreckte der Schlagzeuger wieder auf und sah den Blonden an. Sein Blick schwankte zu den Journalisten, danach wieder zu Farin. „Nein! Du kannst es ihnen nicht sagen!“ Wieder einmal dieses unerklärliche Phänomen Belas unerschrockener Nüchternheit, die sich in den besten Momenten, vor allem in denen der Trunkensten Belas immer wieder zu zeigen schien. „Jan... wenn du es tun willst, dann tu es!“ Rod legte Farin eine Hand auf die Schulter. Alles war so irreal. Die Reporter schienen zu verschwimmen, doch der Blonde hatte nur noch ein Verlangen! Der Schlagzeuger neben ihm sprach immer wieder auf ihn ein. „Die Wahrheit ist,“ sagte Farin ruhig und verkreuzte seine Finger, setzte die Ellenbogen auf die Tischplatte und beugte sich den Reportern etwas entgegen. Sein Mund berührte jetzt fast das Mikrophon, welches vor ihm auf dem Tisch stand. „Bela und ich sind ein Paar!“ Bela wurde ruhig. Kapitel 15: Du fehlst mir. -------------------------- Hiho Leute ^^ Ähem... Es ist vollbracht! Es ist das letzte kapitel... ;_; *wein* Nein XD ich bin eigentlich gar nicht traurig @_@ Bin sogar richtig froh... Aber wie gesagt! Und wers noch nich weiß: Vielleicht kommt ja ein Alternatives Ende oder ein Epilog (adult). Ihr könnt immer noch in euren Kommis dafür abstimmen, was ihr lieber haben wölltet ^.^ Soo in dem Sinne wollte ich mich auch nochmal bei allen bedanken, die bisher einen Kommi geschrieben haben! *liste raussuch* (Reihenfolge alphabethisch aus neid-technischen Gründen) XD DANKE AN EUCH ALLE! Ganz besonderen Dank an . Dank ihr konntet ihr das Zeug überhaupt lesen, da sie meine wundervolle und wertvolle Betaleserin war! DANKEDANKE! *Blumen überreich* Hoffe es hat euch Spaß gemacht! Danke an die treusten Kommischreiber! (ihr wisst wer ihr seid!) Und lg euer Lenchen! *knutsch* Danke für über 100 Kommis ^-^ *auch mal gesagt werden muss* _________________________________________________________________________________ 15. Du fehlst mir... Lange, schmale Finger strichen über pochende Schläfen. Das Zimmer war dunkel, nur Farins Schreibtischlampe spendete Licht. Der Bleistift kratzte über das Papier. Es war ein einfaches weißes Blatt Papier. Nichts Besonderes. Doch wenn er endlich fertig wäre... das was er hier niederschrieb, war ihm tausendmal wichtiger als alles andere, was er je geschrieben hatte. Bis auf damals. Dieser eine Brief. Die Aufzeichnungen waren durcheinander. Jetzt lag es an dem Gitarristen diese in die richtige Reihenfolge zu bringen. Womit sollte er beginnen? Genau damit... genau damit, womit alles begonnen hatte. „Ich wache auf und das Bett ist leer...“ Das Kratzen des Stiftes drang in sein Gehör und er wusste, dass er sich merken würde, wie es sich anhörte, wenn er genau diese Worte schrieb. „Das stört mich eigentlich gar nicht mehr“ Farins Lippen formten die Worte. Es war das einzige, was über das Kratzen noch zu hören war. Die fahle, sanfte Stimme, die eindeutig zu lange nicht gesprochen hatte. Schon einen ganzen Tag, war er einfach nur still gewesen. Wo Bela war... das wusste er nicht. Vielleicht... “Bela und ich sind ein Paar!“ Für höchstens eine Millisekunde herrschte Stille, dann sprangen sie auf... Reporter, Journalisten, Fotografen. Fragen wurden wild durcheinander geschrien. Belas Kiefer fiel herunter, Rod begann zu lachen... Farin verschränkte die Arme und lehnte sich langsam zurück. Chaos war ausgebrochen... Das Innere seiner Lider anstarrend, atmete der Blonde tief durch und drehte seinen Kopf zu Bela. Die Augen öffnete er nur langsam. Bela schrie auf ihn ein... das war eindeutig. Sein Mund bewegte sich stetig. Wie konnte das sein? Farin lachte kurz. Er sah auf das Papier und musste feststellen, dass er es mochte, wie sich das Blei auf den Fasern des Papiers abgelegt hatte. Die kleinen Lücken, die graue Farbe und die schwungvollen Linien. Wie ein Idiot fühlte er sich, als er so darüber nachdachte. Er setzte wieder zum Schreiben an. „Auch sonst ist alles in Ordnung so weit. Da wär nur noch eine Kleinigkeit.“ Irgendwie seltsam. Alles war in Zeitlupe vergangen. Er versuchte sich angestrengt zu erinnern. Der Tag im Studio... „Du hast gesagt ich schaff es nie ohne dich...“ Das hatte er. Schrecklich. Es war mit einer der schlimmsten Tage gewesen. Es war nicht leicht für den Blonden seine Tränen zurück zu halten. Es war eindeutig... Eindeutig zu Still in Farins Kopf. Er sah die Gesichter, die Gesten, das Blitzlicht. Vorsicht ließ er seinen Blick zu Rod schweifen. Der grinste nur und nickte etwas. Recht hat er... das geht so nicht! Zeit zurück spulen geht nicht. Also wie sonst?! Belas Augen waren leer und noch immer wurde sein Blick von Fassungslosigkeit beherrscht. Und wenn... wenn es ihm egal war, dass die Medien es wussten?! Wenn es ihm egal war, dass es bald ganz Deutschland wissen würde?! Nein... ihm war es nicht egal! Denn ihm war... ihm war Bela nicht egal! Er liebte ihn! Er durfte ihn... nicht... verraten... Schmunzelnd griff Farin nach seinem Glas. Der Dampf stieg langsam aus dem Gefäß nach oben. Der heiße Tee floss die Kehle des Gitarristen hinunter. Das brauchte er jetzt. Es würde nicht mehr lange dauern... Dunkle Augen sahen ihn aus dem Spiegel heraus an. Ob es ihm gefallen würde?! Natürlich! Es war immerhin Bela! Kratzen auf dem Papier... „Ich hab gehört, dass du das allen erzählst.“ Allen erzählen... genau... Jetzt war es umgekehrt... Farin wollte es allen erzählen und der Schlagzeuger wollte stillschweigen bewahren... Hätte Farin da nicht... hätte er nicht... Er schüttelte den Kopf. Gedankenverloren sah er auf den Zettel. Er musste die Worte nur in die richtige Reihenfolge bringen. Vor seinem inneren Auge schob er die Sätze und Worte hin und her. Er wusste schon wie es klingen würde... Doch die Worte wollten nicht so recht an ihren Platz... Aber Natürlich! Aber klar! Wie konnte er die Reihenfolge außer Acht lassen?! „Das find ich absolut lächerlich... Ich hab doch nie gesagt, dass du mir fehlst! Du fehlst mir.“ Sein Blick glitt über seinen Schreibtisch. Aus einem der Bilderrahmen sah ihm Bela entgegen. Du fehltest mir... wir waren uns so fremd... Wir waren keine Freunde mehr... doch meine Liebe hat dir gezeigt, dass auch du mich liebst! Farin lächelte. Okay... was sollte er tun?! Was sollte er nur tun?!! Okay... okay... Seine Finger rangen miteinander und seine Augen huschten durch den Raum. Sein Blick war auf Rod gerichtet. Er suchte nach Hilfe. Wie viel Zeit war vergangen, seit er es gesagt hatte?! Wie viele Gedanken konnte man sich eigentlich machen?! Sehr viele! Das wusste der Blonde. Er beugte sich leicht nach vorn und sah auf den kleinen Zettel vor sich. In großen Druckbuchstaben hatte der Schlagzeuger darauf geschrieben:“Bitte! Sag es nicht!“ Er lachte. Hatte das jemand gehört?! Er sah sich um. Niemand hatte reagiert. Rods Arme waren verschränkt und sein Blick war amüsiert auf die Reporter gerichtet. Seufzend beugte Farin sich über den Zettel. Wenn er sich fest anstrengen würde, dann könnte er es schaffen! Dann könnte er diesen Song endlich zu Ende bringen! Endlich zu Ende bringen! Seine Fingerspitzen waren noch leicht rot verfärbt. Farin lächelte und dachte zum x-ten Mal an diesem Abend, dass er sich hätte Handschuhe kaufen sollen. Das hätte die Schweinerei, die er angestellt hatte, verhindern können. Da er es nicht gewohnt war, es noch nie so gemacht hatte... sonst brauchte er keine Handschuhe. Der Bleistift hatte an einigen Stellen rote Fingerabdrücke. „Ich hab gesagt, du interessierst mich nicht mehr, jetzt merke ich es ist ziemlich schwer.“ Diese Fetzen konnte er also auch vernichten. Fast hatte er die Hälfte geschafft. Neben ihm lagen ein paar Papierkügelchen mit den schon verbrauchten Sätzen. Er... musste... Vielleicht würde ihm ein Schluck Tee weiterhelfen. Er nippte daran und spürte die Hitze an seinem Gaumen. „Ich hab gesagt, du bist mir egal! Jetzt sehe ich dein Gesicht überall.“ Noch einmal dachte er, dass er das Kratzen des Bleistiftes nie wieder aus dem Kopf bekommen würde. Ein schallendes Lachen hallte durch den Raum. Der Gitarrist hatte seinen Mund aufgerissen und sah grinsend in die Runde. „Herrlich!“ Rod grinste neben ihm. Er tat wissend und eigentlich wusste er ja auch. „Ich find es immer wieder schön...“ Seinen Blick richtete er auf Bela. „SCHERZ!“ Bela riss die Augen auf. Er schien zu begreifen. Ein kurzes fast unsichtbares Lächeln zuckte über seine Lippen. Unmerklich nickend sprang er auf. Das Ticken der Uhr machte ihn fast wahnsinnig. Sie trieb und peitschte ihn! Doch er musste nachdenken! Er musste durch den Schmerz in seinem Kopf noch nachdenken! Das war fast unmöglich! Was kam als nächstes? Konzentration! Was war... was war das Nächste?! Er … er fuhr weg! Natürlich... ein Satz von Bela hatte sich in seinen Kopf gebrannt und das Kratzen des Stiftes verdeutlichte es zusätzlich. „Ich hab gesagt, wie sehr ich mich freue, dass du dich sicherlich heimlich quälst.“ Verletzend. Doch das konnte Bela zu dem Zeitpunkt nur gewollt haben. Wenn er nicht so stur wäre. Bela war so zuckersüß! Er war so... liebevoll! Und doch war es Farin ein Dorn im Auge, dass der Ältere nicht wollte, dass ihre Liebe öffentlich wurde... und doch... und doch hatte er es geopfert. „UND ICH DACHTE, DU WILLST UNS RUINIEREN! Hier sind so viele Reporter anwesend und du sagst so etwas!?!?!“ Bela deutete auf die Pressefritzen. Das Getuschel verstummte. Der blonde Kopf drehte sich langsam. Die Journalisten wurden aus braun-grünen Augen gemustert. „So leicht kann man Bela verarschen!“ Er lachte wieder. „Ich bin natürlich Solo! Wenn das Gegenteil der Fall wäre, dann könnte ich doch nicht einfach mal spontan von den Aufnahmen in den Urlaub fliegen!“ „Aber sie haben gesagt, dass sie mit Bela liiert wären. Das ginge doch mit dem Urlaub?!“ „Ich hab so viel gesagt, was ich jetzt bereue, aber ich hab dir nie gesagt, dass du mir fehlst...“ Wie sich Bela wohl gefühlt hatte? Wenn er darüber nachdachte, dann musste Farin zugeben... er hatte ihn nie gefragt. Wie hatte Bela sich gefühlt? Warum hatte er ihn nie gefragt?! Leicht, kaum merklich, schüttelte Farin den Kopf und ließ ihn kurz darauf auf die Tischplatte sinken. Er drehte ihn zur Seite. Zwar spürte er noch das Harte Holz an seinem Wangenknochen, doch er konnte auf das Blatt schielen. Er hob den Bleistift mit leicht schwitzigen Fingern und ergänzte... „Du fehlst mir.“ Das Papier war eigentlich gar nicht richtig weiß... es war etwas beige. Oder bildete er sich das im Schein seiner Schreibtischlampe nur ein?! Keuchend drückte er kurz den Knopf seiner Lampe. Es war dunkel. Das weiße Blatt zeigte sich auf dem Schreibtisch, wie ein Fleck auf einer Hose. „Ohne homosexuell zu sein? Ich weiß ja nicht in welcher Welt Sie leben! Aber das ist mir neu!“ Die verschränkten Arme zuckten etwas unter der Anspannung ihrer Muskulatur. Hatte es funktioniert?! Hatten sie es geschluckt?! „Ich kann Farin nur zustimmen! Ich als ihr engster Freund hätte doch zuerst erfahren, wenn die zwei liiert oder in irgendeiner Weise ineinander verliebt wären!“ „Und Sie können mir glauben, dass unser guter Rod da sehr gut drin ist!“ Stühle wurden wieder eingenommen. Auch Bela hatte sich wieder gesetzt. Der Gitarrist rückte die Zettel zurecht. Es konnte nur eine richtige Reihenfolge geben... Er starrte auf die Stücke, die mal ein Notizzettel in seinem Notizblock waren. Lächelnd sah er auf die Stücke. Er hatte es... und Bela würde auch bald kommen! „Ich wache auf und du bist nicht hier. Doch in Gedanken bin ich immer bei dir! Ich war zu stolz, um zuzugeben... Ohne dich kann ich nicht leben. Das geht nur uns beide was an, ich möchte, dass du es für dich behälst. Damit ich weiterhin behaupten kann, ich hab doch nie gesagt, dass du mir fehlst.“ Perfekt! Über dem Text hatte er eine Zeile frei gelassen. Er las den Text und setzte oben an. „Nie gesagt“. Er hatte es geschafft! Ein Klopfen drang durch die Tür. Der Blonde schreckte auf und sah sich um. Den Bleistift ließ er in seine Hosentasche gleiten, das Papier blieb wo es war. Die Reste seines Notizzettels warf er in den Müll. Das würde er jetzt nicht mehr brauchen. Langsam ging er zur Tür und drehte den Schlüssel im Schloss. „Bin ich zu früh?“ fragte die raue Stimme, als Farin die Tür öffnete. „Bitte, Jan! Warne mich das nächste Mal, wenn du so etwas planst!“ „Dann wäre dein Blick aber nicht so schön... amüsant gewesen!“ Das Gelächter mehrerer Journalisten drang zu den Dreien empor. Die Reporter schienen es zu glauben! Unfassbar! Als wäre nichts passiert... „Zurück zu ihrem Album! Wann können wir denn das neue Meisterstück erwarten?“ „Was hast du denn gemacht?!“ „Gefällt es dir nicht?“ Farin murmelte seine Worte nur. Eigentlich hatte er gehofft, dass es Bela gefallen würde. „Ob es mir gefällt?! Ich liebe es!“ Das Grinsen auf Belas Gesicht wurde etwas breiter. Seine Finger ließ er durch die roten Strähnen des Gitarristen gleiten. Farin hatte sich die Haare rot gefärbt. Er dachte, es wäre mal eine willkommene Abwechslung. „Das steht dir, Schatz...“ „Schatz...“ Farin kicherte etwas und fühlte sich wie ein kleiner Schuljunge, der über das Wort Ficken lachte. Daran musste er sich noch gewöhnen, doch es gefiel ihm. „Ich hab etwas für dich!“ „Für mich?“ „Ja, der Song ist fertig... der den ich noch zum Album beitragen wollte!“ Sie gingen zusammen zum Schreibtisch. „Warte...“ murmelte der Schlagzeuger und zog den Größeren zu sich. „Ich liebe dich!“ „Ich liebe dich auch...“ säuselte Farin und erwiderte den Kuss, als er Belas Lippen auf seinen spürte. Erst nach einigen Minuten konnten sie sich voneinander lösen. „Und jetzt zeig mir den Song!“ „Ja hier ist er!“ Farin ging zum Schreibtisch und sah auf den Zettel. „AH! Warte... Ich hab doch tatsächlich eine Zeile vergessen! Bevor du es ließt... muss ich das noch dazu schreiben...“ Seine Lippen drückte er kurz auf Belas. Hitze strömte über sein Gesicht. Er liebte diesen Mann und das... das war das Wichtigste. Nicht die Öffentlichkeit musste es wissen... die Hauptsache war, dass sie es wussten! Zittrig kramte er seinen Bleistift aus der Tasche, drückte das kleine Stück Papier auf den Tisch und hörte noch einmal das Kratzen... „Du fehlst mir...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)