Une Affaire De Cœr von LittleThings ================================================================================ Kapitel 8: Special Mission -------------------------- Undertaker schlug die Augen auf. Und sah direkt in das friedlich schlafende Gesicht eines gewissen Rotschopfes. Ein seeliges Lächeln lag auf dessen Lippen. Was er wohl träumte? Leise richtete Undertaker sich auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Seufzend schüttelte er den Kopf, als er an die Nacht zurückdachte. Manchmal fragte er sich, was dieses fröhliche Energiebündel für ein Spielchen mit ihm trieb. Und dann wiederum fragte er sich, warum er sich darauf einließ. Jetzt hatte ihn Grell schon so weit gebracht ihn zu küssen. Und noch viel schlimmer: Nicht, dass der Rotschopf ihm gesagt hätte, dass man ihn mit einem Kuss zum Schweigen bringen könnte- nun gut, er hatte es angedeutet... Aber Undertaker ertappte sich jetzt im Nachhinein, dass sein Blick, noch während der Andere geredet hatte, auf dessen Lippen gefallen war und auf dessen spitzen Zähnchen, die bei dem Grinsen seines Gegenübers zur Schau gestellt wurden. Grells ausgesprochene Provokation hatte ihn schon etwas gereizt auf sein Spielchen einzugehen. Und so hatte er nicht viel überlegt. Eine Berührung der Lippen, was war das schon? Wenn er Grell damit gab, was er wollte und der andere dann leise weiterarbeiten konnte. Als Grell sich jedoch einfach auf den Boden plumpsen lassen und so geschockt ausgesehen hatte, da hatte es Undertaker schon fast leidgetan. Vielleicht war er zu weit gegangen und Grell wollte wirklich nur spielen. Vielleicht hatte er Spaß am Flirten, wollte aber eigentlich gar nicht, dass es ernst wurde. Undertaker fragte sich schon, was über ihn gekommen war und ob er den Rothaarigen damit verschreckt hatte. Diese Bedenken hatten sich aber nicht wenig später in Luft aufgelöst. Nämlich als Grell ihm nach der Arbeit einfach ins Schlafzimmer gefolgt war. Etwas zu schamlos für Undertakers Geschmack- gut, vielleicht war er etwas bieder, schließlich war er ein Gentleman vom alten Kaliber- hatte Grell sich die Klamotten abgestreift. Undertaker hatte es dabei belassen, sich mit dem Rücken zu dem Anderen zu drehen und ungelenk seine Kleidung abzulegen und ordentlich über das Bettende zu hängen. Als er sich, nur noch in Boxershorts und Unterhemd bekleidet, wieder rumdrehte, um sich ins Bett zu legen, wartete jedoch eine Überraschung auf ihn. Grell hatte ebenfalls seine Kleidung ausgezogen und stand da, gekleidet nur in einem engen Höschen- und Höschen war schon großzügig an Stoff bemessen- und einem sehr kurzem Nachthemd aus rotem, durchsichtigem Stoff. Ohne etwas dagegen tun zu können, hatte Undertaker ihn angestarrt. Grells Brustwarzen schimmerten durch den Stoff hindurch und auch der Inhalt seiner Hose ließ nicht wirklich viel Fantasie zu. Undertaker war etwas baff über Grells Aufzug, schluckte und hob eine Augenbraue an. „Schläfst du immer in so 'nem Fummel?“ Er stellte sich das ganz schön ungemütlich vor. Aber es zeigte, was Grell hatte. Undertaker gab zu, Grell war ein attraktiver Mann. Aber wieso der Andere auf Damenreizwäsche stand, war ihm schleierhaft. „Wieso? Gefalle ich dir so etwa nicht?“, fragte Grell enttäuscht und zog einen Schmollmund. Etwas verzweifelt zuckte Undertaker mit den Schultern. Auf den Körper des Anderen hatte er bisher nicht geachtet. Hatte er auch nicht wirklich für nötig gehalten. Grell war ja nun mal auch ein Mann wie er, da konnte er noch so viel Frauenbekleidung anziehen. Auch wenn es irgendwie auch so seinen gewissen Reiz hatte. Der Grauhaarige seufzte, ehe er leicht lächelte. „Mich musst du so nicht beeindrucken. Ich finde deinen Anzug auch recht ansehnlich.“ Grell klimperte mit den Wimpern und grinste. „Heißt das, du stehst drauf?“ „Na ja... Ich würde ihn auch anziehen, wenn rot zu mir passen würde. Aber das ist nun mal wirklich deine Farbe, das muss nicht erst ausdiskutiert werden.“, meinte Undertaker und setzte sich aufs Bett, legte seine Brille auf den Nachttisch. Hinter sich hörte er Grell genervt seufzen. Wahrscheinlich hatte er etwas anderes hören wollen. Undertaker legte sich hin und deckte sich zu. Grell schnaubte. „Ich rede nicht vom Anzug, verdammt, ich rede von mir! Findest du mich attraktiv?“, brach es schließlich aus ihm heraus. „Natürlich bist du attraktiv. Aber was tut das zur Sache? Ist Aussehen für dich so wichtig?“, gab der Grauhaarige zurück und hielt sich die Hand vor den Mund, als er gähnen musste. Ihm gefiel das Thema ihrer Unterhaltung rein gar nicht. Ehrlich gesagt, hatte er auch keine Lust mehr darüber weiter nachzudenken und so schloss er die Augen. Nach einigen Sekunden merkte er, wie das Bett sich leicht senkte und plötzlich spürte er warmen Atem im Gesicht. Leise grummelnd öffnete Undertaker seine Augen wieder und sah in Grells Gesicht. Der Andere hatte sich einfach auch auf die Seite neben ihm gelegt und war so dicht zu ihm gerückt, dass ihre Nasen sich beinahe berührten. Undertaker sah Grell in die Augen. „Also wenn du mir so nah bist, kann ich nun wirklich nicht schlafen.“, meinte er grinsend. Grell lachte. Undertaker seufzte, als Grell ihm nur erwartungsvoll in die Augen sah. Er hatte grade nicht wirklich Lust auf Spielchen. Es war mitten in der Nacht und wenn sie aufstanden, wartete viel Arbeit auf sie. „Gute Nacht.“, sagte der Grauhaarige schließlich, legte die Decke über Grell und drehte sich mit dem Rücken zu ihm. Grell machte einen Protestlaut. „Man, du bist echt kalt!“, jammerte er, aber Undertaker ignorierte es einfach. Grell erwachte langsam und streckte sich erst mal ausgiebig. Danach sah er neben sich. Undertaker war anscheinend schon auf. Der Rothaarige seufzte. Undertaker war echt kein einfacher Mann. Zwar ging er meistens auf seine Flirtereien ein, ihn um den Finger zu wickeln, war jedoch trotzdem keine leichte Angelegenheit. Grell stand auf und fischte nach seiner Kleidung. Vielleicht war das aber auch besser so gewesen. Er sollte nicht gleich alles überstürzen, immerhin waren sie ja grade mal seit ein paar Tagen Partner. Und um zu sich selbst ehrlich zu sein, er war gestern auch müde gewesen und eigentlich hätte er auch gar nicht gewusst, wie er hätte reagieren sollen, wenn Undertaker auf ihn eingegangen wäre. Sein primäres Ziel war erst einmal nur, dass Undertaker sich in ihn verliebte. Der Rothaarige überlegte. Dafür ging er die Sache wahrscheinlich ein wenig zu direkt an... Was hatte Undertaker noch mal gesagt? Er fand ihn attraktiv. Das war zwar nicht ganz das, was Grell hatte hören wollen, aber schon mal ein guter Anfang. Aber wahrscheinlich musste er den grauhaarigen Todesgott eher mit seinem Charakter beeindrucken als mit seinem Körper überzeugen. Wenn er das wusste, dann war er doch schon ein ganzes Stück weiter. „Oh man, was für ein tiefgründiger Mann...“ Aber vielleicht mochte er ihn gerade deswegen. Nachdem Grell angezogen war und sich gewaschen hatte, begab er sich in die Küche. Dort fand er auch Undertaker, der gedankenverloren am Tisch saß, eine Tasse Tee vor sich gestellt. „Guten Morgen~“, flötete Grell fröhlich. Undertaker sah auf und Grell war sich sicher, dass er kurz gelächelt hatte. „Guten Morgen.“, gab der Grauhaarige zurück. „Es ist noch heißes Wasser im Kessel, falls du einen Tee möchtest.“, meinte er. Grell schmunzelte. „Habe ich überhaupt noch Zeit für Tee? Wieso hast du mich nicht geweckt? Es ist doch schon so spät.“ Undertaker lächelte. „Du hast so friedlich geschlafen, da wollte ich dich nicht stören... Außerdem war William hier, während du geschlafen hast. Wir haben heute nicht allzu viel zu tun, dafür aber einen Spezialauftrag.“, informierte er seinen Partner. „Einen Spezialauftrag?!“ Sofort war Grell hellhörig. Er grinste. „Na endlich mal etwas Action.“, meinte er. Aber Undertaker schien das wohl nicht so zu sehen. Der Grauhaarige legte seine Hände nachdenklich zusammen. „Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll.“, murmelte er. „Und noch viel weniger, was du davon halten wirst...“ „Was ist das denn für ein Auftrag?“, fragte Grell schließlich nach. Was spannte ihn der Andere so auf die Folter? Spezialaufträge waren doch sicher spannender als das alltägliche Einsammeln von Seelen. Undertaker seufzte. „Wir werden dem Earl Phantomhive und seinem dämonischen Butler einen Besuch abstatten müssen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)