mit Hindernissen... von _Yuki_ (zum Glück) ================================================================================ Kapitel 5: Filmeabend --------------------- Ich lag noch in einem Dämmerschlaf, da merkte ich, wie sich dreiste Sonnenstrahlen einen Weg in mein Gesicht bahnten. Ich kniff murrend die Augen zusammen und versuchte ihnen zu entkommen, indem ich mich unter der Bettdecke vergrub. Ein leises Kichern von Karyu drang gedämpft an mein Ohr, aber alle das bekam ich nicht wirklich mit, da ich ja noch halb am schlafen war. Ich war nun mal ein Morgenmuffel…na und! Plötzlich wurde mir kalt und jemand packte mich an den Schultern. Nur langsam wurde ich wach, als ich auch schon unsanft geschüttelt wurde. Ich war sauer und konnte noch nicht wirklich klar denken. Also dachte ich nicht, sondern handelte nur. Das Schütteln sollte aufhören, also holte ich weit aus und schlug in die Richtung, in der ich den Übeltäter vermutete. Der schien knapp ausgewichen zu sein. Das Schütteln hatte aufgehört und ich saß mit saurem Blick im Bett und versuchte endlich vollkommen wach zu werden…was echt schwer war. Als ich mich umsah, stellte ich fest, dass Karyu auf dem Boden hockte und mich verdutzt und dann belustigt ansah. Beim ausweichen muss er vom Bett gefallen sein. Verschlafen blinzelte ich ihn an und er fing laut an zu lachen. Augenblicklich spürte ich, wie ich rot wurde. Dieses Mal konnte ich mir das Schmollen nicht verkneifen und er fing an mich zu patten. Wie ich das hasste! Ich schlug ihm gegen den Arm und er lachte noch mehr. Wütend und mit beleidigtem Blick stand ich auf und ging an ihm vorbei, ohne ihn anzusehen und verschwand in seinem Bad. Karyu war schon fertig angezogen gewesen. Er musste also schon seit einer Weile wach sein. Gedankenverloren duschte ich und war fertig, ohne richtig realisiert zu haben, dass ich mich überhaupt bewegt hatte. Als ich gerade die Badezimmertür zu gemacht hatte, wuschelte Karyu mir durch die Haare, was mich laut fluchen ließ. Dieser Idiot musste mich aber auch immer ärgern! Ich warf ihm einen tödlichen Blick zu und er grinste nur breit. Ich starrte ihn weiterhin so an und dann lachte er kurz auf und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Jetzt sei doch nicht immer noch so eingeschnappt! Nächstes Mal wecke ich dich liebevoller. Versprochen!“, sagte er und drehte sich um und ging in die Küche. Ich schüttelte gereizt meinen Kopf und folgte ihm, aber ich konnte ihm nicht mehr lange böse sein, da der Tisch schon gedeckt war und wir aßen erst einmal. Erst als wir am abräumen waren bemerkte ich, dass es schon zwei Uhr mittags war. Gut dass mich Karyu geweckt hatte! Sonst hätte ich wahrscheinlich noch den ganzen Tag verschlafen… Nun konnte ich ihm wirklich nicht mehr böse sein. Ich fand es sogar lieb, dass er mich geweckt hatte…allerdings…es hätte wirklich etwas sanfter sein können! Eine Weile saßen wir schweigend auf der Couch. Ich war in Gedanken schon wieder bei Satoshi. Ich musste endlich damit aufhören… Auch Karyu schien seinen eigenen Gedanken nach zu hängen und ich könnte wetten, bei dem Grinsen, das er gerade mal wieder drauf hatte, dass diese nicht jugendfrei waren. Plötzlich drehte er sich zu mir und schlug vor, dass wir mal wieder ein paar Horrorfilme sehen könnten. Ich nickte nur und er sprang auf, um welche heraus zu suchen. Ob Filme sehen jetzt das richtige war? Ich war doch immer noch müde und dass, obwohl ich doch so lange geschlafen hatte. „Welchen Film willst du sehen? Ich hab hier fünf Stück, die du eigentlich noch nicht kennst…glaube ich. Sind alle gut und schön blutig, also?“, fragte er mich und hatte einen ernsten Gesichtsausdruck. Ich musste Schmunzeln. Da ich wirklich noch keinen davon kannte und sie alle interessant aussahen, konnte ich mich nicht entscheiden. „Ich hab heute nichts mehr vor. Wenn du willst können wir auch alle sehen!“, sagte ich schließlich und Karyu hatte auf einmal ein abnormal breites Grinsen auf den Lippen. Schnell schob er die erste DVD ein und setzte sich dann zu mir, mit einer Wolldecke. Im Laufe des Films holte er noch ein paar Knabbereien und etwas zu trinken. Als wir den dritten Film auch gesehen hatten, war mir leicht schlecht. Die Filme waren wirklich sehr blutig und brutal und es ist mir nicht entgangen, dass das Hauptthema in allen dreien Sadismus gepaart mit Fetischismus war. „Was wollen wir essen? Ich hab irgendwie Lust auf Pizza und du?“, fragte er mich und beendete meine Gedanken, die sich ausnahmsweise mal nicht um Satoshi drehten. Mir war etwas mehr übel geworden, als ich an die Tomatensoße dachte, aber da musste ich nun durch. Da ich eigentlich gar keinen Hunger hatte war mir egal, was wir essen würden, also nickte ich mal wieder nur und er schnappte sich das Telefon. Also irgendwie war ich noch ungesprächiger als sonst. Wenn mir das schon auffiel, dann wollte ich gar nicht erst an Karyu denken. Der würde sicher versuchen mich gesprächig zu machen und wenn es mit der Hilfe von Alkohol war. Ich seufzte. Dann traf mich ein Kissen von der Seite am Kopf und ich drehte diesen verwirrt um. Karyu fing an zu kichern und dann zu lachen. Wütend blitzte ich ihn an, dann grinste auch ich, aber hinterhältig. Ich nahm das Kissen und schleuderte es zurück. Dass ließ er natürlich nicht auf sich sitzen und wir begannen eine wilde Kissenschlacht. An dessen Ende lagen wir auf dem Boden, viele Kissen um uns herum. Karyu saß auf meiner Hüfte, hielt mir die Hände über den Kopf und kitzelte mich mit der freien Hand. „Aufhören! Ich ergebe mich!!! Ich ergebe mich!!!“, schrie ich lachend und kleine Lachtränen liefen mir die Wangen hinunter. Karyu lachte siegessicher auf und erbarmte sich dann. Er hörte auf mich zu kitzeln und legte seine Hand neben meinen Kopf. Meine Hände hielt er immer noch fest und ich grinste ihn Luft schnappend und keuchend an. Er grinste zurück. Mein Brustkorb hob und senkte sich sehr schnell und ich war froh, dass nicht das gesamte Gewicht des anderen auf mir lag. Plötzlich veränderte sich Karyus Blick und sein Lächeln wurde anzüglich. Verwirrt starrte ich ihn mit zusammenbezogenen Augenbrauen an. Er sagte jedoch nichts… Ein Wunder, sonst redete er doch immer pausenlos. Langsam kam er mir näher und ich drehte meinen Kopf automatisch weg. Vor was hatte ich eigentlich Angst? Es war doch nur mein trotteliger Freund Karyu! Als ich von diesem Freund auf einmal die Lippen an meinem Hals spürte keuchte ich erschrocken auf. „Karyu, was soll der Scheiß? Lass das!“, sagte ich wütend und versuchte mich zu wehren, vergeblich. „Du bist aber ganz schön schüchtern! Hast es wohl noch nie mit einem Mann gemacht, oder?“, erwiderte er gelassen und leckte mir dann über den Hals. „Scheiße man, lass das endlich! Ich finde das gar nicht lustig!“, schrie ich ihn schon fast an. „Ich werte das mal als nein…“, sagte dieser unverschämte Kerl und sah mich mit einem schiefen Grinsen an. Worauf zum Teufel wollte er hinaus? Wenn er mich ärgern will, bitte. Aber nicht so! Als es an der Tür klingelte, lachte er auf, ließ meine Hände los und tippte mir einmal auf die Stirn. „Unsere Pizza ist da!“, sagte er fröhlich und unbeschwert, als wäre das gerade gar nicht passiert. Er lief zur Tür und ich sah ihm skeptisch nach. Ich fasste mir an den Hals. Als unser Gitarrist mit zwei schachteln Pizza zurückkam, ließ ich meine Hand sinken und sah ihn an. „Willst du da auf dem Boden übernachten?“, witzelte er und lachte mich schon wieder aus. Wütend stand ich auf, klaute ihm eine Pizzaschachtel und setzte mich mit ihm zurück auf die Couch. Essend sahen wir uns den nächsten Film an. Der war nicht ganz so blutig. Wir hatten aufgegessen und auch die ganzen Leckereinen waren leer, als wir den letzten Film reinlegten, um ihn uns anzusehen. Und ich war wirklich froh, dass wir schon gegessen hatten, denn der war noch schlimmer, als alle anderen zusammen. Ohne es wirklich zu realisieren rutschte ich immer näher an Karyu heran. Bei einer bestimmten Stelle schreckte ich zusammen und schmiegte mich an den anderen, was der mit einem Grinsen bemerkte. Man ich war doch sonst nicht so schreckhaft und konnte die brutalsten Sachen sehen, aber der andere hatte sich wohl ganze Mühe gegeben das Grausamste überhaupt herauszusuchen. Ich klammerte mich an seinen Oberarm und er kicherte leicht. Böse sah ich ihn an und daraufhin lächelte er sanft und warf mir einen entschuldigenden Blick zu. Er legte seinen Arm um mich und fing an mir über den Arm zu streicheln. Er zog mich nahe zu sich heran. Ich wusste nicht genau, was ich davon halten sollte, aber die nächste Schreckensszene verwehrte mir das weitere Nachdenken. Und ich war doch ganz froh jetzt nicht alleine zu sein. Wer hätte denn auch gedacht, dass der Film so krank ist und gegen Ende immer schlimmer wird. Der Film war vorbei und meine Finger waren immer noch in Karyus Hemd verhackt. Ich starrte auf den Bildschirm, wo gerade eine Kindersendung oder so lief. Und dass, obwohl es inzwischen kurz vor elf Uhr war. Ich atmete langsam aus, versuchte dem Film zu folgen und beruhigte mich auch langsam wieder. Ich ließ das Hemd los und legte meine Hand ruhig auf den Bauch des anderen. Ich merkte langsam, wie ich immer müder wurde und schließlich schlief ich doch tatsächlich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)