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Alte Gefühle

und eine neue Chance?!
von

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Alte Gefühle

Pünktlich um sechs Uhr klingelte ihr alter Wecker auf dem kleinen Nachttisch.

Wie jeden Morgen, schwang sie erst ihr rechtes, dann das linke Bein aus ihrem Bett und schlurfte zum Badezimmer.

Wusch sich das Gesicht, bürstete die Haare, zog sich an.

Ging an den Kühlschrank, nahm sich eine Falsche Wasser, trank daraus und biss lustlos in eine Scheibe Körnerbrot aus dem Brotkasten.

Sobald der letzte Bissen mit etwas Wasser runter gespült war, befestigte sie ihre Kunaitasche am Oberschenkel, zog sich die Schuhe an und ging aus ihrer Wohnung.
 

Wie jeden Morgen, betrat sie die Fußgängerzone Konohas und wurde von vielen verschiedenen Dorfbewohnern begrüßt.

„Guten Morgen, Sakura! Wie geht es dir?“

„Hallo Sakura!“

„Essen wir heute Abend was?“
 

Dies war nur eine kleine Auswahl, der Fragen die jeden Morgen auf sie einregneten.

Und wie immer lächelte sie nur mild und ging einfach weiter.

Ging dahin, wo sie wie jeden Morgen sehnsüchtig erwartet wurde.
 

„Sakura! Ein neuer Patient auf der 7!“ erklärte eine der Schwestern und lief Sakura bereits mit der Akte entgegen.

Seufzend nahm Sakura die Akte entgegen und flog schnell über die Daten.

„Ich werde nach ihm sehen. Sonst irgendwelche Neuzugänge?

„Nein. Nur die Patientin auf Zimmer 12 hatte in der Nacht einen unregelmäßigen Herzschlag mit Kreislaufschwäche!“

„Was habt ihr gemacht?“, Sakura wunderte sich nicht wirklich darüber. Die Frau war 87 Jahre alt. Gut möglich das sie bald sterben würde.

„Lediglich regelmäßig kontrolliert und ihren Kreislauf stabilisiert“

Die junge Schwester, die Sakura auf höchstens siebzehn schätzte, sah aus als ob sie Angst vor einem Fehler hatte.

Doch Sakura konnte sie beruhigen, das gleiche hätte sie auch getan.

Mit einem stummen Nicken quittierte sie die Antwort und schritt an der Schwester vorbei in den Behandlungsraum 7.
 

Das Stereotype Piepen des EKGs, hätte sie stören müssen.

Jedoch beruhigte es sie viel mehr.

Schließlich zeigte es an, das der Patient einen regelmäßigen Herzschlag vorwies und nicht beabsichtigte das Zeitliche zu segnen.

Stumm kontrollierte sie die Vitalfunktionen des jungen Mannes, der ganz zweifelsfrei ein Shinobi ihres Dorfes war. Das Stirnband das auf dem Nachttisch lag, ließ nichts anderes vermuten. Auch die vielen Schnittverletzungen an Brust, Rücken und Armen ließen Schlussfolgern, dass es sich um Verletzungen eines Kunais handelten.

Dieser Ninja war im Kampf für das Dorf verletzt worden und Sakura würde ihn nur gesund hier raus gehen lassen. Das letzte Mal das ein Ninja mit den Füßen voran, ihr Krankenhaus verlassen hatte, war bereits drei Jahre her.

Meist starben sie auf dem Schlachtfeld, weit weg von einer gut ausgerüsteten Station.
 

Als Sakura mit ihrer Untersuchung fertig war, schrieb sie ihren Behandlungsplan auf die Akte und steckte sie an das Fußende des Bettes.

In zwei Wochen würde der junge Mann das Krankenhaus verlassen können, vorausgesetzt er überlebte und er würde überleben, soviel stand für Sakura fest.
 

Kaum hatte sie das Zimmer verlassen und hoffte den Kaffeeautomaten zu erreichen, nervte sie bereits eine andere Schwester.

„Sakura, der Sensei des jungen Mannes möchte mit Ihnen reden“, erklärte die Frau und deutete auf die Tür des Wartesaals.
 

Wehmütig schielte Sakura zum Kaffeeautomaten, welcher sich keine zehn Meter von ihr im Schwesternzimmer befand und mit seiner köstlichen braunen Flüssigkeit nach Sakura rief.

Dann seufzte sie auf und drehte dem Automaten den Rücken zu und ging festen Schrittes in den Wartesaal.

Kaum hatte sie den Sensei des jungen Mannes erblickt, blieb sie auch schon wie angewurzelt stehen.

Er stand mit dem Rücken zu ihr. Sie sah sein Gesicht nicht und doch erkannte sie ihn an diesem verräterischen blau-schwarzen Haar und der stolzen Körperhaltung, die er an den Tag legte.

„Sasuke...“, flüsterte sie fast unhörbar.
 

Sieben Jahre waren vergangen seit Naruto ihn wieder nach Konoha geschleift hatte.

Er hatte sich einer Kommission stellen müssen. Hatte seine Beweggründe für seinen Verrat vor dem Rat vortragen müssen und seine Strafe entgegen genommen.

Fünf Jahre lang durfte er Konoha nicht verlassen, ohne das ein Anbu- Team in begleitete.

Durfte keine Missionen der Klasse B oder A entgegen nehmen und musste sich jeden Morgen und Abend bei der Hokage selber an- und abmelden.

Natürlich durfte er nicht an den Chunin Prüfungen teilnehmen.

Nach dem die fünf Jahre ins Land gezogen waren, wurde er ein zweites Mal vor den Rat gestellt und es wurde entschieden, ob er sich gebessert hatte oder es eine weitere Strafe geben würde.

Er wurde begnadigt. Durfte sich wieder ungehindert Bewegen und Missionen aller Art entgegen nehmen.

Innerhalb der letzten zwei Jahre hatte er erfolgreich die Chunin und Jonin Prüfung abgelegt und war nun Teamführer von Team 13 und in eben diesem Team war der junge Mann in Behandlungsraum 7.
 

Er schien ihre Anwesenheit im Raum zu spüren.

Elegant und ruhig drehte er sich zu ihr um und blickte sie mit seinen dunklen, kühlen Augen fragen an.

„Und?“

Keine Begrüßung. Kein freundliches Geplänkel.

Auf den Punkt gebracht und genau.

So wie Sasuke immer schon gewesen war.

Manchmal kam es Sakura so vor als sei er niemals weg gewesen.
 

„Er wird es überleben. Sobald sein Lungenflügel genesen ist, kommt er auf eine normale Station und wird vermutlich in zwei Wochen hier raus sein. In einem Monat wird er das Training wieder aufnehmen können. Nicht früher!“

Sie betonte das Nicht.

Es musste von vornherein klar gestellt werden, wo die Grenzen lagen und wer das sagen hatte.

Sie war die behandelnde Ärztin und so wie sie Sasuke kannte würde er sich in die Behandlung einmischen und versuchen seinen Schüler früher aus dem Krankenhaus zu bekommen. Sei es aufgrund der Tatsache das er selber Krankenhäuser hasste oder einfach schnell weiter lehren wollte.
 

„Gut“

Mehr kam nicht von ihm.

Wieder keine Freundlichkeit wie ein Danke oder eine Erklärung wie es zu der Verletzung gekommen war.

Aber sie war es nicht anders gewöhnt.

Er würde immer eine Kühltruhe bleiben.

Jedem Gegenüber.
 

In den sieben Jahren, seit er wieder in Konoha war, hatten sie kaum miteinander gesprochen.

Ganz selten mal bei einer Besprechung bei der Hokage.

Sakura hatte weder ihm noch sich selbst verziehen.

Er hatte sie alle verlassen und im Stich gelassen. Auch die Tatsache das es bis heute keine Entschuldigung von ihm gegeben hatte, machte ihr zu schaffen.

Es hätte noch nicht mal eine Entschuldigung an sie persönlich sein müssen. Eine einfache aber ehrliche Entschuldigung hätte ihr gereicht.

Stattdessen ging er mit ihr um, als ob nie etwas geschehen wäre.

Hatte er ihr peinliches Liebesgeständnis vergessen?

Hatte er vergessen wie schwach sie gewesen war oder sah er sie noch immer als schwach an?
 

Sakura wusste es nicht.

Sie wollte gar nicht wissen, wie sie auf ihn wirkte.

Sie wusste das sie in den vielen Jahren der Lehre bei Tsunade viel gelernt hatte und gewachsen war.

Sowohl körperlich als auch geistig, war sie nicht mehr wieder zuerkennen.

Sie war eine junge Frau geworden, die fast jedem Mediziner eine ebenbürtige Kollegin war.

Sie hatte ihr Haar wieder wachsen lassen, so das es in langen rosafarbenen Strähnen ihren Rücken umspielte. Ihr Körper veranlasste Jiraiya, ihr eines seiner neuen Werke zu widmen.
 

Sie war nicht mehr die alte schwache Sakura.

Sie hatte sich verändert, doch Sasuke schien stecken geblieben zu sein.

Natürlich war auch er körperlich gereift.

War gewachsen, hatte sein kindlichen Körper gegen einen maskulinen Umgetauscht.

War markanter im Gesicht geworden, doch sein Verhalten, seine Mimik, Gestik und seine Art Gefühle zu zeigen hatte sich nicht verändert.
 

„Sakura?“, die raue dunkle Stimme holte die junge Frau aus ihren Gedanken und brachte sie zurück ins Hier und Jetzt.

Fragend blickte sie ihn an und erschrak.

Seine Miene war nicht wie gewohnt hart sondern eher... weich.

„Ja?“, ihre Stimme klang nicht wie gewohnt fest und unumstößlich und am liebsten hätte sie sich geohrfeigt.

Wie konnte das bisschen veränderte Gesichtsmimik, sie schon so aus der Fassung bringen?

Wenn das so weiter ging, konnte sie der zwölfjährigen Sakura direkt die Tür öffnen und sie mit wehenden Fahnen begrüßen.
 

„Danke!“, er war ein schlichtes Danke.

Dennoch soviel mehr als erwartet.

Es warf Sakura aus der Bahn.

Noch nie... noch NIE! Hatte sie Sasuke bei diesem Wort angeguckt. Er hatte es einmal zu ihr gesagt. Ein einziges Mal kurz bevor er sie K.O geschlagen hatte und als Verräter in die Geschichtsbücher Konohas eingegangen war und auch in diesem Moment, hatte er hinter ihr gestanden.

Jetzt blickte er mit seinen schwarzen Augen direkt in ihre Grünen.

Schien zeigen zu wollen, wie ehrlich er es meinte.
 

Nur mit Müh und Not gelang es Sakura, wieder klar zu denken und ihre feste Stimme wieder zufinden.

„Dank nicht mir. Die Nachtschicht hat deinem Schüler das Leben gerettet“, erklärte sie kühl und wandte sich zum gehen.

Sie brauchte diesen verfluchten Kaffee, sonst würde sie noch wahnsinnig werden.
 

„Das meinte ich damit nicht“, die dunkle Stimme hielt sie wieder von ihrem Kaffee ab.

Das zweite Mal an diesem Tag und gerade jetzt benötigte sie diesen Kaffe, um einfach runterzukommen. So wie Tsunade ihren Sake brauchte, brauchte Sakura ihren Kaffee, aber Sasuke vereitelte kategorisch ihre Kaffeepläne.

Was war er heute auch so unglaublich redselig?

Sonst brachte er vielleicht mal einen Satz raus und nun schien er eine Erklärung abliefern zu wollen und nur Gott wusste, wie lang das dauern würde.
 

„Sondern?“, erkundigte Sakura sich nun sichtlich genervt und drehte sich wieder ihrem ehemaligen Teamkameraden zu.

Sasuke überlegte.

Suchte sich die passenden Worte, legte sie zurecht und begann erst dann zu sprechen.

„Ich habe mich noch nie bei dir dafür bedankt, dass du mich auch nach meinem Verrat nicht aufgegeben hast. Du und Naruto habt mich nach allem was ich getan habe, immer noch als Freund angesehen und das nach alldem was ich euch beiden angetan habe“, er schaffte es nicht ihr dabei in die Augen zu sehen, starrte statt dessen den Boden vor ihren Füßen an.
 

Sakura musste zugeben das sie beim Aufstehen heute Morgen mit allem gerechnet hatte, aber nicht damit.

Nie im Leben wäre sie darauf gekommen, dass Sasuke heute seinen weichen Tag hatte und auf Versöhnung gepolt war.
 

„Weißt du Sasuke. Das was du uns damals angetan hast, dein Verrat von vor zehn Jahren, hat Naruto und mich nur stärker gemacht. Wir sind an dem Wunsch dich zurück zuholen gewachsen. Dennoch sind Teile von uns mit deinem Verrat gestorben. Narutos kindliche Art oder meine Gefühlsschwäche. Das werden wir nicht zurück bekommen und um ehrlich zu sein Sasuke, du hättest dich bereits vor sieben Jahren bei mir bedanken können,mitlehrweile solltest du dich besser dafür entschuldigen, dass du solange gebraucht hast. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich habe zu tun!“
 

Damit verließ Sakura den Raum und ging ins Schwesternzimmer.

Vor fünf Minuten hätte sie ihren rechten Arm für eine Tasse Kaffee gegeben, doch nun wollte sie am liebsten mit einer Flasche Sake, die vergangenen fünf Minuten vergessen und ertränken.

Es waren noch nicht mal die Worte die Sasuke gesprochen hatte, die Sakura so aufwühlten. Viel mehr war es ihr verfluchtes, verräterisches Herz, das bei seinem betroffenen Blick auf den Fußboden, begonnen hatte unregelmäßig zu schlagen.
 

Es konnte nicht sein, dass sie es geschafft hatte, sieben Jahre in Ruhe und Frieden, fern ab von ihren vergangenen Sasuke Schwärmerrein zu leben, nur um nun wieder hinein zustolpern.

Sie wollte sich nicht wieder in ihn verlieben.

Nicht weil er ausnahmsweise mal den Weg zu seinen Gefühlen gefunden hatte, wenn das überhaupt bei Sasuke der Fall war.

Schließlich konnte man sich auch Bedanken, selbst wenn es einem egal war und man es nur aus Höfflichkeit tat.
 

Und hatte sie nicht auch in den letzten sieben Jahren glücklich leben können?

Sie hatte geliebt und war geliebt worden.

Sie war zwei Jahre lang mit Kankuro, dem älteren Bruder des Kazekage zusammen gewesen.

Hatte alles was es in einer Beziehung zu teilen gab, geteilt.

Hatte Erfahrungen gesammelt und war glücklich gewesen.

Die Beziehung war, wie hätte es anders sein können, an der Entfernung gescheitert.

Dennoch wollte Sakura die Zeit mir Kankuro nicht missen.
 

Wie war glücklicher in den zwei Jahren gewesen, als in den vielen Jahren in denen sie in Sasuke verliebt gewesen war.

Doch obwohl sie das wusste, schrie diese Stimme in ihr, dass Sasuke sich verändert hatte.

Das er nicht mehr der Gleiche war, dass er eine zweite Chance verdiente.
 

Seufzend erhob sich Sakura und ging zum Kaffeeautomaten. Auch wenn ihr ein Sake lieber war, im Dienst wurde kein Alkohol getrunken.

Da musste es nun halt auch der Kaffee tun.

Sie hatte eine lange Schicht. Von acht bis achtzehn Uhr. Jetzt war es gerade neun. Sie hatte also noch neun Stunden Zeit sich über die Ereignisse des heutigen Tages einen Kopf zu machen und sich ihrer Gefühle klar zu werden.

Hatte Sasuke eine weitere, neue Chance verdient oder sollte sie ihn endlich vergessen und sich anderweitig umschauen?

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Erledigt und kaputt hängte Sakura ihren Kittel an den Hacken.

Während ihrer Schicht war wieder einmal niemand gestorben, sogar die alte Frau aus Zimmer 12 schien warten zu wollen.

Sakura war es fast schon egal. Sie wollte nach Hause. Duschen, schlafen und wen es sich noch einrichten ließ, etwas essen.

Morgen würde sie um zwölf ins Krankenhaus gehen müssen. Das bedeutete lange schlafen.
 

Schweren Schrittes verließ sie das Krankenhaus.

Machte sich auf den Weg nach Hause. Ging durch die Fußgängerzone und kam an vielen verlockend Imbissbuden vorbei. Der Heimat vieler hungriger Ninjas, die weder Familie noch Zeit hatten.

Die Inhaber machten vermutlich ein Vermögen an all den einsamen und hungrigen Männern und Frauen.
 

Doch es waren nicht nur alleinstehende die hier aßen.

Bereits von weitem konnte Sakura Naruto hören.

Er hatte eine Familie. Könnte zu Hause bei Frau und Kind essen und stopfte sich hier den Bauch voll.

Vermutlich wusste es Hinata sogar und ließ ihn einfach.

Sie ging viel zu gutmütig mit ihm um.
 

Als Sakura an der Imbissbude ankam in der Naruto sich aufhielt, erkannte sie auch Shikamarus und Sasukes Stimme.

Sie schienen sich angeregt zu unterhalten.

Allein der dunkle Klang seiner Stimme, der tiefe Bass Sasukes, sorgte dafür das Sakura in ihrer Bewegung innehielt und verharrte.

Allein ihre Gedanken an ihn, ließen ihr Herz erneut verräterisch schlagen.
 

„...auf einer Skala von eins bis zehn, wie viel?“, Shikamaru, der träge Tonfall war unverkennbar.

„Acht. Zwei Punkte Abzug, wegen der arroganten Art!“, Naruto ohne Zweifel.

„Okay, Temari?“, Sasukes dunkle Stimme stach klar hervor und er war angetrunken. Sakura konnte es deutlich an den langgezogenen Wortenden hören.

„Neun! Einen Abzug, weil sie so nervig sein kann.“, Shikamaru.
 

Bewerteten die Jungs da eben, die Mädchen?

Sakura traute ihren Ohren nicht.

Die drei Jungs bewerteten gerade tatsächlich ihre Freundinnen, nach einer Skala.

Sie wollte gerade hineingehen und ihnen die Leviten lesen, Sasuke hin oder her, als Shikamaru ihren Namen in den Raum warf.

Sofort stoppte sie in ihrer Bewegung. Die Neugierde was Sasuke sagen würde überwog.

„Wenn ich nicht mit Hinata zusammen wäre... achteinhalb Punkte!“

„Stimmt, schön ist sie. Aber sie kann ziemlich anstrengend sein. Deswegen acht“, Shikamaru.

„Sie hat sich verändert... Zehn“, Sasuke der Schlagartig nüchtern klang.
 

Ihr Herz raste.

Sie hatte die volle Punktzahl bekommen.

Von Sasuke!

Bedeutete dass, das er sie mochte? In sie verliebt war?

„Ach Scheiße!“, rief sie laut aus und schlug sich augenblicklich die Hand vor den Mund.

`Scheiße man! Wie dumm muss man sein??´, schoss es ihr durch den Kopf.

Kaum war der Gedanke gedacht, blickte sie auch schon in das überraschte Gesicht von drei bekannten jungen Männern, die den Vorhang der Imbissbude zur Seite gezogen hatten und sie nun ertappt musterten.
 

„Sakura!“, Naruto schien sich sogar über ihre Anwesenheit zu freuen, während Shikamaru und Sasuke so aussahen, als ob sie das Weite suchen wollten.

„Setz dich zu uns! Trink was!“, forderte der blonde junge Mann sie auf.

„Nein Danke! Ich möchte nach Hause. Lasst euch beim bewerten nicht stören“, lächelte sie sarkastisch und ging.
 

Sie wusste das ihr die Blicke der drei Jonin so lange Folgen würden, bis sie um die Ecke gebogen war. So beeilte sich Sakura besonders und nach fünf Minuten stand sie vor ihrem Hauseingang.

Tief in Gedanken kramte sie in ihrer Hosentasche nach dem Haustürschlüssel und bemerkte nicht, wie sich eine Gestallt von der Fußgängerzone auf sie zu bewegte.
 

Kaum hatte sie den Schlüssel herausgekramt und ins Schloss gesteckt, wurde sie von der unbekannten Person zur Seite gezogen und herumgedreht, sodass sie den Angreifer in die Augen blicken konnte.

Ihr Puls lag bei gefühlten zweihundert und sie wunderte sich wie sie das Chakra nicht bemerkten konnte, als sie die bekannten und vertrauten Augen sah.

„Sasuke?“, verwundert musterte die Rosahaarige das vertraute und ungewohnt gequälte Gesicht des Clanerben.
 

„Sakura!“, obwohl sie von ihm nur wenige Zentimeter entfernt stand, schrie er ihren Namen in ihr Gesicht, dass Sakura die Ohren klingelten.

„Himmel was?“, murmelte sie und legte die Hände schon einmal vorsorglich an ihre Ohren.

„Sakura! Es tut mir leid! Ich war ein Arschloch!!“, wieder sagte er es in einer Lautstärke, die ihre Nachbarn aufmerksam machen würden.

„Du warst nicht nur ein Arsch du bist jetzt noch einer! Schrei nicht so und werd nüchtern!“, schimpfte Sakura und schloss die Tür auf .

Umständlich schob sie Sasuke ins Treppenhaus.

So betrunken konnte sie ihn unmöglich alleine lassen und dieses Gespräch auf der Straße fortzuführen, würde nur peinlich für alle Beteiligten ändern und sie wusste wie wichtig Sasuke sein Stolz war.
 

Als sie ihn endlich die Treppe hochmanövriert hatte und die Wohnungstür aufgeschlossen hatte, atmete sie erleichtert aus.

Sasuke war ziemlich unnütz, wenn er betrunken war.
 

Von seiner anfänglichen Lautstärke war nichts mehr dar. Seit sie im Treppenhaus gewesen waren, hatte er kein Wort mehr gesprochen. Entweder er hatte vergessen wofür er sich entschuldigen wollte oder er war bereits im Delirium.

Absolut angenervt, manövrierte Sakura ihn auf die Wohnzimmercouch und suchte ihren Putzeimer.

Wenn er kotzen musste, dann sicher nicht auf ihren Teppich.
 

„Hey!“, sie wählte eine laute herrische Stimme. Wenn sie Glück hatte drang es durch sein zugesoffenes Gehirn.

Ein Murren war zu hören. Sie nahm es als Aufmerksamkeitsbeweis.

„Wenn du dich übergeben musst, dann bitte in den Eimer hier!“, sie stellte ihn geräuschvoll neben der Couch ab.

Wieder ein Murren.

Seufzend deckte Sakura den Schwarzhaarigen mit einer Decke zu, wegen ihr sollte er seine Kleidung ruhig anbehalten. Die Schuhe, die Hose... egal. Hauptsache er war ruhig.

Dann verließ sie ihr Wohnzimmer in Richtung Bad.
 

Eigentlich müsste sie nach so einem Tag Baden. Einfach ausspannen und versuchen zu vergessen.

Aber mit einem angetrunkenen, höchst anziehenden jungen Mann in ihrer Wohnung, würde sie sich bestimmt nicht nackt in eine Wanne voll Wasser setzen.

Nicht wenn sie ihr Bad nicht abschließen konnte.
 

Statt dessen kämmte sie sich zum zweiten Mal heute die Haare, zog sich um und wusch sich das Gesicht, als sie sich im Spiegel betrachtete überlegte sie ob das lange Schlaftop mit dem Ausschnitt, eine clevere Idee war.

An und für sich, hatte Sakura nichts dagegen, wenn Sasuke sie so sehen würde.

Sie war attraktiv, wie hätte sie sonst die zehn Punkte bekommen sollen?

Aber war Sasuke in seinem Zustand überhaupt zurechnungsfähig?

Würde er wie ein hungriges Tier über sie herfallen?

Oder würde er in sich gekehrt bleiben wie immer?

Wenn sie nach der Aktion vorhin, am Hauseingang ausging, sollte sie sich lieber noch etwas überwerfen, bevor sie in die Küche ging.
 

Als sie aus dem Bad trat und ins Wohnzimmer schielte, lag Sasuke noch immer unverändert auf dem Sofa.

Vermutlich schlief er bereits tief und fest und kurierte seinen Rausch aus, etwas überzuwerfen wäre sinnlos.

Ihr sollte es recht sein.

Wenn er schlief, konnte er sie nicht stören und ihre Gefühle durcheinander werfen.
 

Leise ging sie am Wohnzimmer vorbei in ihre Küche und machte sich ihr Abendessen.

Eine Instandsuppe.

Schnell, leicht und sättigend.

Während sie gegen die Arbeitsplatte gelehnt ihre Suppe aß, betrachtete sie Sasuke eingehend.
 

Auf dem kleinen Sofa, hatte er gerade so Platz.

Vermutlich würde er am Morgen mit üblen Rückenschmerzen wach werden.

Was musste er auch so groß sein?

Er war mindestens anderthalb Köpfe größer als Sakura.

Sehrwahrscheinlich lag er so bei hundertfünfundachtzig- hundertneunzig Zentimetern Körpergröße.

Ihre Couch... hatte eine Sitzfläche von einem Meter siebzig.

Sie konnte bequem darauf liegen, aber bei Sasuke baumelten die Füße jetzt schon über einer der Lehnen.

Vermutlich würde er in der Nacht auch ein zwei Mal runterfallen.

Hoffentlich wurde sie vom poltern nicht wach.
 

Nach dem sie sich die Suppe einverleibt hatte und Sasuke noch einige Zeit betrachtet hatte, ging sie in ihr Zimmer, legte die Sachen für den kommenden Tag bereit und stellte sich den Wecker.

Entweder Sasuke würde morgenfrüh noch da sein oder er hatte sich verzogen.

Wenn sie ehrlich war, würde sie sich über Variante A freuen.

Sie war es leid, immer allein in den Tag zustarten und wenn Sasuke nicht gerade seine Ekelphase hatte, war er recht angenehm.
 

Als sie sich ins Bett legte, blickte sie gespannt auf die Decke.

Vielleicht konnte sie ihr Antworten geben.

Vielleicht konnte sie ihr sagen, ob die Gefühle die sie für Sasuke empfand stark genug waren.

Das sie noch etwas für ihn empfand war klar, aber reichte es aus um eine Beziehung mit ihm einzugehen?

Würde sie es erneut ertragen können zurückgewiesen zu werden?

Würde sie zurückgewiesen?
 

Er hatte ihr zehn Punkte gegeben...

War es der wirkliche Sasuke gewesen der ihr diese Punktzahl gegeben hatte oder war es der angetrunkene?

Und für was hatte er ihr diese Punkte gegeben?

Für ihr Aussehen? Für ihre Art? Ihr Wesen?
 

Am liebsten wäre sie aufgestanden, hätte ihn wachgerüttelt und die Antwort aus ihm rausgequetscht.

Doch er schlief.

Vermutlich würde ihr seine betrunkene Auskunft nicht viel bringen.

Allerdings würde sie ihn darauf ansprechen müssen.

Sie hatte keine Lust wieder Jahre lang in ihn verliebt zu sein und keinen Schritt voran zu kommen.

Wenn er zum Frühstück noch da sein würde, würde sie ihn fragen.

Mit dieser Entscheidung schlief Sakura ein.
 

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Das schrille Klingeln des Weckers weckte Sakura.

Schlagartig öffnete die junge Frau ihre Augen und blinzelte die Müdigkeit weg.

In ihrem Kopf schossen sofort die Ereignisse des vergangenen Abend ei,n sorgten dafür das Sakura senkrecht in ihrem Bett saß und ohne Umweg ins Bad, sofort ins Wohnzimmer ging.
 

Die Bettdecke war ordentlich zurechtgelegt.

Die Kissen aufgeschüttelt.

Von Sasuke weit und breit keine Spur.

Enttäuschung machte sich in Sakura breit.

Er war tatsächlich gegangen.

Wieso zum Teufel hatte sie sich so auf ein gemeinsames Frühstück mit ihm gefreut?

Er war, ist und blieb ein Arsch.

Am besten Sakura würde alles vergessen. Jedes noch so kleine Gefühl, dass sie in den vergangenen vierundzwanzig Stunden für ihn empfunden hatte.

Es gab genug süße Männer in Konoha.

Wer brauchte schon eine Kühltruhe wie Uchiha, der nur betrunken in der Lage war, Gefühle zu zeigen?
 

Schlecht gelaunt, ging Sakura ins Bad, wusch sich und machte sich die Haare.

Da ihre Kleidung noch im Schlafzimmer lag, ging sie nur in Unterwäsche aus dem Bad in den Flur.

Ein Fehler...

Im Flur, genau neben dem Eingang stand Sasuke Uchiha und zog sich gerade die Schuhe aus, in der Hand eine Brötchentüte in der anderen ihren Wohnugsschlüssel, als er Sakura so luftig knapp bekleidet sah, senkte er belustigt den Blick, während Sakura knallrot anlief.

Schnell huschte sie in ihr Schlafzimmer und knallte die Tür laut zu.
 

„Scheiße, Schieße Scheiße!“, fluchte sie und rannte zu dem Stuhl auf dem die Bluse und die Hose lag.

So schnell sie konnte, warf sie sich ihre Kleidung über.

Fuhr sich aufgeregt durch die Haare und überlegte wie sie einerseits ihr Herz beruhigen konnte und andererseits, das Bild was sie Sasuke da abgeliefert hatte, aus seinem Gehirn löschen konnte.

Es gab ein Jutsu für so was das wusste sie, aber Tsunade hatte es ihr nicht beigebracht...
 

Statt dessen fegte Sakura die Überreste ihres Stolzes zusammen und betrat mit erhobenen Haupt den Flur.

Sasuke stand dort noch immer und musterte sie mit einem amüsierten Blick.

„Guten Morgen“, wünschte er.

Lag es an ihren Ohren oder klang sein Gute Morgen besonders sarkastisch?

Vor allem das „Gute“... pah!

Aber wenn ihm die Situation missfiehl, wieso lächelte er so grenzdebil?
 

Sakura ignorierte ihn einfach und ging in die Küche.

Schweigend folgte der junge Mann ihr und legte die Tüte mit Brötchen, neben der Kaffeemaschine ab.

Ungefragt machte er sich über die Schränke her und schien etwas zu suchen.

„Was suchst du?“, erkundigte Sakura sich genervt und betrachtete Sasuke der unbekümmert eine Schublade nach der anderen öffnete.

„Kaffeepulver und Filter!“, kam es knapp, ehe er genau die Schublade öffnete in der sich das Gesuchte befand.

„Gefunden!“, lächelte er und reichte Sakura die beiden Funde, welche sie dan einfach auf die Arbeitsplatte stellte.
 

„Ich weiß nicht wie du deinen Kaffee magst. Stark? Mild?“, erkundigte er sich ehe er die Maschine befüllte.

„Stark“, murmelte Sakura, während sie die essbaren Lebensmittel aus ihrem Kühlschrank hohlte und auf dem Esstisch auslegte.

Sasuke hatte sich wohl zum Essen eingeladen und anscheinend hatte er seinen Betrunkenenzustand, weit hinter sich gelassen.

Es ärgerte Sakura einwenig dass er keine Kopfschmerzen hatte oder das es ihm schlecht ging.
 

Statt dessen betrachtete der Jonin Sakura nun, wie sie einige der Brötchen aufschnitt und sie auf die Teller legte.

„Gut geschlafen?“, erkundigte sich die Rosahaarige nach dem ihr das Schweigen zu lästig wurde.

„Nicht wirklich. Deine Couch ist sehr ungemütlich...“, erklärte der Uchiha.

„Sie wurde ja auch nicht zum drauf schlafen gebaut!“, grummelte Sakura und stellte zwei Kaffeetassen auf den Tisch, bevor sie sich setzte.
 

Als der Kaffee durchgelaufen war, goss Sasuke jedem ein und setzte sich Sakura gegenüber.

„Danke das du mich hast hier schlafen lassen!“

Verblüfft blickte Sakura von ihrem Brötchen auf.

Das war schon das zweite Mal in vierundzwanzig Stunden das er sich bei ihr bedankte...

Wurde es zu einer Angewohnheit von ihm oder hatte er seine soziale Phase?
 

„Kein Problem. Ich konnte dich schlecht die Nachbarschaft zusammenbrüllen lassen und dich allein lassen“, erklärte Sakura und biss in das Brötchen.

Wenn sie ehrlich war, konnte sie sich an so was gewöhnen.

„Ich hab geschrieen?“

Sasuke sah sie verwundert an und griff abwesend zur Fleischwurst.

„Holla! Meine Ohren klingeln jetzt noch! Du meintest du warst ein Arsch und das es dir leid täte“, erinnerte Sakura ihn. Sie konnte sich nicht helfen, ihre Stimme hatte einen süffisanten Klang.
 

Die Art wie Sasuke seine Stirn kraus zog und überlegte, ließ Sakuras Innerestimme aufseufzen.

Er sah unglaublich niedlich aus, wie er da in Gedanken versunken saß.

Dann konnte man förmlich die Glühbirne über seinem Kopf aufleuchten sehen.

„Genau! Du hast uns beim Bewerten erwischt!“, erinnerte sich der Clanerbe.

„So sieht es aus“, bestätigte Sakura und war gespannt wohin das Gespräch führen würde.

„Du hast mir zehn Punkte gegeben“, setzte sie noch nach, bevor sie vom Kaffee trank und feststellte das Sasuke das Kaffeekochen wirklich konnte.
 

Kurz senkte der Uchiha den Blick.

Es schien ihm fast peinlich zu sein, womit Sakura ihn da konfrontierte.

„Du verdienst zehn Punkte“, murmelte er dann.
 

Stille.

Dann nach dem Sekunden verstrichen waren, hörte man lautes Husten.

Sakura hatte sich bei dem Gehörten an ihrem Kaffee verschluckt und drohte nun daran zu ersticken.

Sasuke machte keine Anstallten sie zu retten, vermutlich bekam er es gar nicht mit. Er war schon wieder in Gedanken. So musste Sakura sich selbst beruhigen, ehe sie Sasuke anschauen konnte.

Wie konnte er das so einfach sagen?

Vor allem auf einmal??

Jahrelang kam nichts und nun saß er fünf Minuten mit ihr an einem Tisch und platzte mit so was raus...

Hätte sie das gewusst, hätte sie ihn vor Jahren schon zum Frühstück eingeladen.
 

„Bitte?“, brachte sie dann gepresst hervor und versuchte einen erneut aufkommenden Hustenanfall mit Kaffee niederzuspülen.

Verschämt kratzte sich Sasuke am Hinterkopf.

„Na ja... du siehst super aus und hast noch echt was auf Lager. Du bist halt nicht mehr die schwache kleine Heulsakura...“, murmelte er.
 

„Erstens: Wieso klingst du so kindisch und zweitens HEULSAKURA???“

Mit einem wütenden Funkeln blickte Sakura ihrem ehemaligen und derzeitigen Schwarm in die Augen.

Dieser erwiderte ihren Blick neckend.

„Sorry, aber als Kind warst du echt unerträglich!“, lächelte er und biss in sein Brötchen.
 

Fassungslos betrachtete die Ärztin ihr Gegenüber.

Er hatte sich doch verändert.

Allein in en letzten paar Stunden hatte sie das Gefühl, das zwischen dem damaligen und dem jetzigen Sasuke, Welten lagen.

Dieser hier, war freundlicher und neckender.

Der alte Sasuke hätte niemals Brötchen als Dank eingekauft und er hätte niemals mit ihr solange über irgendetwas geredet, sei es nur der Vergleich der Heulsakura zu jetzigen Sakura.
 

Abrupt wechselte das Thema.

„Ich hab gehört, du warst mit dem Bruder des Kazekagen zusammen?“, bildete sie sich das nur ein oder klang seine Stimme dunkler? Fast schon bedrohlich ?

„Ja. Zwei Jahre. Wieso fragst du?“, neugierig blickte Sakura zum Uchiha, der in seine Kaffeetasse blickte, als ob der Inhalt die Antworten auf die Fragen der Welt enthielt.
 

Ohne aufzusehen und den Blickkontakt zu suchen, begann der Uchiha zu sprechen.

„Dann liebst du mich nicht mehr, wie vor zehn Jahren?“

Wieder brachte es Sasuke zustande, ihr Herz erst zum Stillstand und dann im doppelten Tempo schlagen zu lassen.

Sorgsam wählte sie ihre Worte...

„Sasuke... das ist zehn Jahre her. Ich bin jetzt zweiundzwanzig. Es ist viel Zeit vergangen. Du hast mich damals nicht geliebt... irgendwann war der Schmerz weg und Kankuro war da."

Kurz schwieg sie. Überlegte wie sie weiter reden sollte und betrachtete Sasuke der sie wiederrum interessiert betrachtete.

"Dann war Kankuro weg und du warst wieder da. Aber meine Gefühle zu dir waren nicht mehr so intensiv wie damals. Du hast mir natürlich noch was bedeutet. Wie könntest du mir auf einmal nichts mehr bedeuten? Aber ich dachte meine Gefühle zu dir währen von rein freundschaftlicher Natur“

Ein müdes Lächeln stahl sich auf Sakuras Lippen.

„Und sind sie rein freundschaftlich?“

„Sind es deine denn?“
 

Schweigen.

Beide sahen sich prüfend an.

Suchten nach einer Gefühlsregung.

Bis Sakura als erstes nachgab.

„Ich befürchte ich liebe dich immer noch und ich weiß nicht ob ich diese Liebe noch einmal ertragen kann“

Sasuke konnte deutlich die Angst in ihren grünen Augen sehen.

Die Angst vor einer erneuten Zurückweisung und Enttäuschung.

„Was ist, wenn du mir nicht mehr egal bist? Wenn ich dich heute Abend zum Abendessen einladen möchte? Würdest du kommen?“
 

Sakura überlegte.

Ihr Herz schrie sie förmlich an, endlich Ja zu sagen. Doch ihr Verstand wog erst die Vor- und Nachteile dieses Abendessens ab.

Mal abgesehen, dass sie einen vollen Bauch bekommen würde, würde es auch ihre Gefühlswelt erneut völlig auf den Kopf stellen.

Das wäre definitiv ein Date und ein Date hatte bestimmte Absichten.

Entweder Sasuke wollte nur ein schnelles Abendteuer, wo er bei ihr völlig an der falschen Adresse war, oder er erhoffte sich mehr.
 

„Ich muss bis sieben arbeiten“, erklärte Sakura mit einem Blick auf die Uhr.

Sie musste ohnehin gleich los.

„Ich hohl dich hier um neun ab?“, er klang hoffnungsvoll.
 

Wo zum Teufel war der alte Sasuke?

War er tatsächlich gereift?

Besaß er nun auch Gefühle die nichts mit Rache, Hass und Stolz zu tun hatten?

Es schien so.
 

„Okay, aber Sasuke! Wenn ich wieder wegen dir weinen sollte, werde ich dir dein Leben zur Hölle machen!“, sie funkelte ihn böse an.

Noch mal ließ sie nicht mit sich spielen.

Sie wollte sich nicht noch mal schwach fühlen.

Diese Schwäche für ihn existierte jetzt schon fast ihr ganzes Leben lang. Nun wusste er auch von dieser Schwäche.

Sollte er sie ausnutzen, würde sie dafür sorgen, dass er es bereuen würde.
 

Ein fast schon warmes Lächeln zog sich über Sasukes Gesicht.

„Ich habe nichts anderes erwartet! Bis heute Abend!“

Mit einem Plopp, verschwand Sasuke und hinterließ einen gedeckten Tisch und Sakura, deren Herz schon gewohnt unregelmäßig schlug.

Sie gewöhnte sich fast wieder an das Gefühl, das er bei ihr verursachte.

Heute Abend, um neun würden sich die Weichen für eine entweder gemeinsame oder getrennte Zukunft legen.

Entweder würde das Bild des heutigen Morgen, das gemeinsame Frühstück zur Gewohnheit werden oder sie würde wieder alleine frühstücken.
 

Schnell deckte Sakura den Tisch ab, trank ihre Tasse leer und verschwand zur Arbeit.

Heute wollte sie so früh wie möglich fertig werden, wollte sich noch duschen, schön anziehen und zurecht machen.
 

Mit einem herzlichen Lächeln und voller Enthusiasmus wirbelte Sakura durch das Krankenhaus und ließ jeden der Patienten an ihrer guten Laune teilhaben.

Sogar die alte Frau von Zimmer 12 lächelte breit, als Sakura ihre Vitalfunktionen überprüfte.

„Die Liebe steht ihnen!“, lächelte sie Sakura an.

„Wir werden sehen“, lächelte Sakura zurück und verließ das Krankenzimmer.

zweite Chance!

Es war bereits halb sieben. Die Zeit verging wie im Flug, so kam es Sakura zumindest vor. Sie machte noch ein letztes Mal an diesem Abend einen Rundgang durch die Klinik, ehe sie die Akten auf den neusten Stand brachte. Wenn die Nachtschicht später alles übernahm, wollte sie nicht schuld daran sein, wenn irgendetwas schief lief, weil die Akten nicht korrekt geführt wurden. Um kurz nach sieben, schmiss sie endlich ihren Kittel an den Haken und verließ das Krankenhaus ohne im Schwesterzimmer noch eine `Gute Nacht` zu wünschen.
 

Ohne viel Zeit zu verlieren ging sie vom Krankenhaus zu ihrer Wohnung und streifte bereits im Flur ihre Kleidung ab, um Zeit zu sparen. Kurze Zeit später stand sie unter der Dusche und entspannte ihre Muskeln unter der heißen Brause. In wenigen Stunden würde sie mit Sasuke zu Abend essen. Ihr Herz schlug ihr bereits jetzt bis zum Hals, was würde erst sein, wenn sie Beide zusammen essen würden? Was für ein Restaurant hatte Sasuke wohl gewählt? Eine einfache Imbissbude oder doch eher was nobles? Sakura war gespannt und hoffte, dass Sasuke es ernst meinte und nicht nur eine Nudelsuppe mit ihr essen wollte. Bevor sich Sakura durch ihre Zweifel zu sehr beeinflussen konnte, entschied sie sich das Duschen zu beenden und wickelte sich in ihr Handtuch ein. Auch ihre Haare bekamen ein Handtuch, dennoch blickten einige Haarspitzen heraus und kalte Wassertropfen kitzelten Sakura im Nacken.

Als sie vor dem Spiegel im Badezimmer saß, besah sie sich kritisch. Schön, sie hatte 10 Punkte bekommen, aber war sie diese Punkte überhaupt wert? Sie hatte leichte Augenringe und ihre Hautfarbe war blass. Ihre Haut war nicht so rein wie die von Hinata, die mit makelloser Haut prahlen konnte und ihre Augen strahlten auch nicht so wie die von Temari. Lächelnd schüttelte Sakura ihren Kopf. Dieses Rendezvous würde sie noch zu einem Minderwertigkeitskomplex führen. „Schluss damit!“, befahl sie ihrem Spiegelbild und begann dann damit sich für den Abend fertig zu machen.
 

Eine Stunde später saß Sakura wieder vor dem Spiegel, jedoch nicht mehr in einem Handtuch sondern einem der wenigen eleganten Kleider die sie besaß. Es war schwarz, schlicht und doch fand Sakura es bezaubernd. Mit einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel, überzeugte Sakura sich, dass sie gut aussah, aber nicht übertrieben aufgetakelt wirkte. Zufrieden mit dem Ergebnis blickte Sakura auf die Uhr und erschrak eine Sekunde später. Es war genau neun Uhr und noch bevor Sakura die Uhrzeit realisieren konnte, hatte es bereits geklingelt. Lächelnd ging sie zur Gegensprechanlage und öffnete die Haustür für Sasuke. Wenige Sekunden später klopfte es an ihrer Wohnungstür. Einen kurzen Moment lang schloss Sakura ihre Augen, konzentrierte sich auf ihren Herzschlag, der verräterisch schnell schlug. Ja sie war aufgeregt und glücklich. Das war ein Moment, den sie sich als Teenager immer gewünscht hatte und dann irgendwann begraben hatte, jetzt jedoch würde er wahr werden. Sie würde mit dem ehemaligen und derzeitigen Frauenschwarm Konohas Essen gehen.
 

Ein erneutes Klopfen ließ Sakura aus ihren Gedanken hochschrecken. Sofort öffnete sie die Tür und lächelte Sasuke an. „Ich war in Gedanken, entschuldige“, murmelte sie und betrachtete Sasuke. Er sah gut aus in dem weißen Hemd und der dunklen Hose. Lässig und doch verboten gut. Mühselig riss Sakura sich von seinem Anblick los und lächelte ihn erneut an. „Ich hohl nur noch eben meine Handtasche, dann können wir los“, informierte sie ihn und verschwand in ihrem Schlafzimmer, seinen Blick konnte sie auf dem gesamten Weg auf sich spühren. Als sie endlich die kleine schwarze Handtasche gefunden hatte und ihre Brieftasche, sowie Wohnungsschlüssel darin verstaut hatte, trat sie zu Sasuke in den Flur zurück, der auf der Kommode die dort Stand, Fotos betrachtete. Sein Blick blieb an ihrem alten Teamfoto hängen. „Ich war damals ein wirklicher Idiot“, flüsterte er und nahm das Foto vorsichtig in die Hand. „Warst du“, bestätigte Sakura lächelnd und trat an ihn heran.

„Und trotz der Tatsache, dass du der wohl größte Vollpfosten Konohas warst und zeitweise noch bist, sind Naruto, Kakashi, Tsunade und der Rest unserer Freunde, froh dass du wieder da bist, also Schluss mit dem sentimentalen Denken“, forderte Sakura und nahm ihm das Foto ab. Leicht lächelnd sah Sasuke sie an und nickte. „Du findest immer die richtigen Worte“, erklärte er und reichte ihr dann seinen Arm zum einharken. „Bin ein Naturtalent, was das angeht!“, erklärte sie lächelnd, nahm schmunzelnd seinen Arm an und schloss dann hinter ihnen die Tür ab.
 

Eine viertel Stunde später erreichten Sasuke und Sakura das Restaurant. Sasuke hatte sich für ein kleines, aber schönes Restaurant entschieden. Die Atmosphäre war gemütlich und ruhig und Sakura war sich sicher, dass sie selbst keine bessere Wahl hätte treffen können. Sasuke war ein perfekter Gentleman wie Sakura feststellen durfte. Er hielt ihr im Restaurant die Tür auf, rückte ihr den Stuhl am Tisch zurecht und überließ ihr die Wahl des Aperitifs. „Hab ich eigentlich schon gesagt, dass du bezaubernd aussiehst?“ Seine Augen blickten Sakura warm an und die Haruno spürte wie sie leicht rot wurde. „Danke“, hauchte sie verlegen und nippte an ihrem Aperitif. Wenn sie nicht wüsste, dass es unmöglich war, würde sie glauben, dass sogar Sasuke ihr Herz schnell schlagen hören musste. „Würdest du jetzt bitte aufhören mich in Verlegenheit zu bringen?“, bat sie ihn und lächelte leicht. Das alles war so surreal, dass sie es einfach genoss. Würde sich nämlich herausstellen, dass sie in Wirklichkeit im Koma lag und dass alles hier, ein Verdienst ihres Gehirns war, würde sie sich in den Hintern beißen, wenn sie sich nicht einfach freute mit Sasuke, ihrer Jugendliebe, zu Abend zu essen.

„Wenn es dein Wunsch ist, werde ich keine Komplimente mehr aussprechen“, versprach Sasuke und Sakura konnte deutlich den amüsierten Glanz in seinen Augen sehen. „Nur für jetzt, dass heißt nicht, dass ich dich ganz davon befreie mir Komplimente zu schenken“, korrigierte sie ihre Aussage. „Selbstverständlich“, stimmte Sasuke zu und winkte den Kellner zu Tisch.
 

Zwei Stunden und viele Geschichten aus der Vergangenheit und Gegenwart später, standen beide vor Sakuras Wohnung. In Sakuras Kopf überschlugen sich die Gedanken. Sollte sie Sasuke noch rein bieten, auf die berüchtigte Tasse Kaffee? Würde es wirklich bei einem Kaffee bleiben oder würde sie morgen früh nicht alleine im Bett wach werden? Amüsiert beobachte Sasuke das grübelnde Gesicht Sakuras. „Hör auf zu denken, sonst explodiert noch dein Kopf“, flüsterte er und im gleichen Atemzug beugte er sich zu ihr hinunter und hauchte einen sanften Kuss auf ihre Lippen. Nicht länger als ein Wimpernschlag und zarter als der Flügelschlag eines Schmetterlings, so empfand Sakura den Kuss. Ihr Herz setzte kurz aus, als sich seine weichen Lippen auf ihre legten, doch der Kuss war vorbei ehe sie die Augen schließen konnte, um den Kuss richtig zu genießen.
 

Lächelnd betrachtete Sasuke sie, ehe er ihr eine Haarsträhne hinters Ohr strich. „Gute Nacht Sakura“, wünschte er der noch immer sichtlich verwirrten Haruno, ehe er sich umdrehte und um die nächste Ecke verschwand. Zurück blieb eine verwirrte Haruno, die ihren Herzschlag unter Kontrolle brachte und das Lächeln in ihrem Gesicht einfach nicht los wurde. Verboten Glücklich betrat sie einige Minuten später ihre Wohnung. Auch wenn sie aus diesem Traum nicht erwachen wollte, musste sie immer noch Morgen im Krankenhaus arbeiten, zu allem Überfluss auch noch in der Frühschicht.

Also zog Sakura sich schnell um, entfernte ihre Make- Up und ging ins Schlafzimmer. Unbewusst ihre Lippen berührend las sie noch etwas in einer Medizinzeitschrift, ehe sie diese seufzend weglegte und ihren Gedanken nachhing. Wie sie es auch drehte und wendete. Sie hatte sich wie damals, in den Uchiha verliebt. Damals hatte sie ähnliche Gefühle für den Clanerben empfunden wie jetzt, nur wurden sie damals nicht erwidert. Jetzt jedoch hatte Sasuke sie geküsst und Sakura schwebte in einer Wolke, weit über der Nummer 7. Mit einem seligen Lächeln auf den Lippen und einem wohligen Gefühl im Magen schlief Sakura bald ein.
 

„Also du und Sakura?“, fragte Naruto neugierig und nippte an seinem Sake. Nach dem Sasuke sich von Sakura verabschiedet hatte, war er Shikamaru und Naruto über den Weg gelaufen. „Hätte er ansonsten diese Klamotten an?“, erklang die genervte Stimme Shikamarus. Auch er nahm einen Schluck von seinem Sake und blickte sich in der Bar um. Viel war nicht los, was ihm ganz recht war. Mit seinen Freunden einen Schluck zu trinken war in einer ruhigen Umgebung angenehmer, als wenn sie sich anschreien mussten, um sich zu verstehen.

„Hey, er hätte sich auch mit jedem x-beliebigen Mädchen treffen können! Konnte ja niemand ahnen, dass das mit den Beiden noch mal was werden würde“ rechtfertigte sich der blonde Shinobi und erntete ein Augenrollen Shikamarus, der sich ansonsten jeden weiteren Kommentar verkniff. „Die Zeiten wo ich mich mit jeder verabredet habe, die nur im Entferntesten Interessant war, sind vorbei war. Sakura ist was besonderes und so will ich sie auch behandeln“, erklärte der junge Clanerbe und bestellte sich seinen zweiten Sake.

„Das ist das klügste was du machen kannst. Sollten ich oder der Rest von uns erfahren, dass du Sakura nicht gut behandelst, wirst du den Tag bereuen, wo du in Konoha wieder aufgenommen wurdest“, ertönte eine strenge Stimme hinter den drei jungen Männer und ließ sie zusammen zucken.
 

Naruto brauchte sich nicht einmal umdrehen um zu erfahren, wer da gesprochen hatte. Er kannte die Stimme. Sie weckte ihn jeden Morgen und begleitete ihn durch den Tag. An der Theke stand Hinata, mit ihrem Sohn im Arm, der friedlich schlief. „Bin schon auf dem Weg“, erklärte Naruto lächelnd und fischte seine Jacke vom Hocker. „Du kannst von Glück reden, dass du nicht betrunken bist, ansonsten würdest du die Nacht auf dem Sofa verbringen“, grummelte Hinata und wirkte angesäuert. Dennoch errötete sie leicht, als Naruto ihr einen liebevollen Kuss schenkte und ihrem gemeinsamen Sohn sanft über den Kopf strich. „Ich liebe dich auch“, flüsterte er lächelnd seiner Frau zu, ehe er sich zu seinen Freunden umdreht. „Wir diskutieren darüber später“, erklärte der Blonde und nahm die Hand seiner Frau, ehe er mit ihr die Kneipe verließ.
 

Sasuke blickte der Blauhaarigen eine Zeit lang hinter her, ehe er lächelnd seinen Sake leerte. „Sie hat sich zu damals sehr verändert“, stellte er zufrieden fest und blickte zu Shikamaru der leicht nickte. „So seltsam es sich anhört, aber ich glaube Narutos Selbstbewusstsein färbt ab und da Hinata sich ein Bett mit ihm teilt, bekommt sie die volle Bandbreite“, murmelte der Nara und trank seine Sakeschale nun auch aus. „Oder sie muss diesem Kindskopf durch ihre Autorität einhalt bieten“, mutmaßte Sasuke, während er sich seine Jacke anzog. „Man weiß es nicht“, beschloss Shikamaru dann und bezahlte, ebenso wie Sasuke seine Rechnung, ehe er mit seinem Freund nach draußen ging.
 

„Dir ist klar, dass Hinatas Aussage vorhin, der Wahrheit entspricht oder?“, erkundigte er sich mit einer leicht hochgezogenen Augenbraue. „Solltest du Sakura in irgendeiner weise, erneut weh tun, dann wirst du deine Rückkehr nach Konoha wirklich bereuen“, erklärte der Nara und Sasuke war sich sicher, dass seine Stimme und sein Blick einen gefährlichen Ausdruck annahm. Er meinte es ernst. „Ich werde meine Chance bestimmt nicht ein zweites Mal mit Füßen treten“, erklärte Sasuke und erwiderte den Blick seines Freundes mit der gleichen Ernsthaftigkeit. Einen Augenblick lang musterte Shikamaru ihn, ehe er nickte. „Dann ist gut“, mit einem Schulterklopfen verabschiedete er sich einen Moment später und verschwand in der Nacht.

Sasuke blieb noch einige Zeit auf derselben Stelle stehen und blickte in die Richtung in die Shikamaru gegangen war. Ein Lächeln lag dabei auf seinen Lippen, der Gedanke, dass sowohl Shikamaru als auch Hinata um Sakura besorgt waren, gefiel ihm. Es war gut zu wissen, dass sie alle auf sie achtgaben und nur ihr Bestes wollten und er, Sasuke Uchiha, würde sich Mühe geben müssen, dieses „Beste“ auch zu sein. Morgen würde er seinen Schüler im Krankenhaus besuchen und mit etwas Glück würde er dort auch Sakura antreffen. Vielleicht ergab sich so die Möglichkeit zu einem erneuten Treffen, zumindest hoffte der junge Clanerbe es.
 

Als er in seiner spärlich eingerichteten Wohnung im Uchiha Viertel ankam, seufzte er. Es war viel zu ruhig in diesem Teil der Stadt. In seiner Kindheit waren die Straßen zu dieser Tageszeit noch immer mit Leben gefüllt gewesen, doch sein Bruder hatte dies alles beendet. Jetzt war er der letzte Uchiha Konohas. „Eines Tages wird dieses Viertel wieder in seinem alten Glanz strahlen“, prophezeite er mit einem Blick auf die dunklen tristen Straßen.
 

Seit 3 Stunden arbeitete Sakura bereits an diesem Morgen. Ausnahmsweise hatte sie heute doch mehr zu tun als sonst. An einer der Baustellen Konohas hatte es einen Unfall gegeben und zur Zeit lagen 3 Bauarbeiter auf der Station und bluteten, jammerten oder machten beides. Die Verletzungen der Männer waren nicht lebensbedrohlich und alle drei würden heute Abend wieder bei ihren Familien sitzen und sich von diesen Umsorgen lassen können und dennoch musste Sakura sich erst einmal jeden anschauen. Bei der Behandlung wurde sie von zwei jung Ärzten begleitet, die durch das Sammeln von Erfahrungen bald ebenfalls im Krankenhaus arbeiten würden.
 

„Was sagt die Akte?“, erkundigte sich die Haruno. „Prellungen an der 2 und 3 Rippe, so wie eine leichte Gehirnerschütterung“, informierte sie Taro, ein junger Mann. Schnell überprüfte Sakura die Angaben beim Patienten und schenkte ihm ein leichtes Lächeln. „So wie es aussieht, hatten Sie Glück Herr Nagoya. Gegen die Prellung werde ich ihnen ein leichtes Schmerzmittel verabreichen, was Sie erst nehmen sollten, wenn die Schmerzen Sie wirklich beeinträchtigen. Die Gehirnerschütterung müsste in ein paar Tagen auskuriert sein, gut möglich dass sie Übelkeit und starke Kopfschmerzen erleiden werden. Schonen Sie sich die nächsten paar Tage und suchen Sie bitte ihren Hausarzt auf, bezüglich der weiteren Behandlung“, bat Sakura souverän den Patienten, notierte dabei einige Dinge in seiner Akte, ehe sie diese zuklappte und ihren Patient erneut anlächelte. „Ich werde gleich die Entlassungspapiere unterschreiben und dann können sie nach Hause“ Ein erleichtertes Lächeln des Patienten war der Lohn, welcher Sakura genügte und sich freundlich verabschiedete.
 

Im Anschluss ging sie zum nächsten Patienten. Als endlich alle drei Neuzugänge abgearbeitet waren und alle Formalitäten erledigt, machte sich Sakura auf den Weg zu Sasukes Schüler. Sein Zustand hatte sich stark verbessert und Sakura rechnete damit, dass er schon übermorgen ihren Zuständigkeitsbereich verlassen würde und auf Ino´s Station wechseln würde. Als sie an seinem Zimmer ankam, konnte sie bereits Sasukes Stimme hören. Er unterhielt sich mit seinem Schüler, brachte ihn auf den neusten Stand des Trainings. Schmunzelnd betrat sie das Zimmer und lächelte zuerst Takagero und dann Sasuke an. „Und wie geht es dir heute?“, fragte sie ihn freundlich und warf einen kurzen Blick in seine Akte, ehe sie mit dem Stethoskop seine Lungenfunktion abhörte. „Ganz gut soweit, das Einatmen schmerzt noch etwas, aber ansonsten gut“, erklärte der junge Shinobi und ließ die Untersuchung ansonsten stumm über sich ergehen.
 

Sakura spürte genau, Sasukes Blick auf sich ruhen. Er beobachtete jeden ihrer Handgriffe, auch wenn er ansonsten kein Wort sagte. Sakura ignorierte die Gänsehaut, die sich in ihrem Nacken ausbreitete, auch wenn sie sich am liebsten vergewissern würde, dass Sasuke sie anblickte. „In ein paar Minuten kommt eine Schwester mit den üblichen Medikamenten“, erklärte sie Takagero, ehe sie sich mit einem Lächeln zu Sasuke drehte. „Könnte ich kurz mit dir reden?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, ging sie aus dem Zimmer und wartete vor der Türe. Wieder schlug ihr Herz aufgeregt gegen ihre Brust. Als Sasuke endlich in den Flur trat und Sakura anlächelte, legte sich ihre Aufregung kein Stück, stattdessen schoss vor ihr Inneres Auge der Kuss und eine kleine Stimme in ihrem Kopf, feuerte sie an, ihn erneut zu küssen. Am besten sofort. „Ich habe gehofft dich heute hier zu sehen“, eröffnete Sasuke ihre Unterhaltung und lächelte Sakura auf eine Art und Weise an, die ihr die Knie weich werden ließ. „Gott du bist unmöglich“, flüsterte sie so leise, dass Sasuke es nicht hören konnte.

„Bitte?“, fragte dieser dann höflich nach, was ihm nur ein leichtes Kopfschütteln einbrachte. „Schon gut, nicht wichtig“, winkte die Rosahaarige ab. „Wegen gestern Abend…“ „Ich habe den Abend sehr mit dir genossen“, fiel ihr Sasuke ins Wort und Lächelte erneut so einnehmend. Schmunzelnd spielte Sakura mit ihrem Stethoskop. „Das gleiche gilt für mich. Der Abend war sehr schön“, bestätigte sie ihm, ehe sie sich kurz durch die Haare strich, ihn anblickte und seufzte. „Ich benehme mich noch immer wie ein Teenager, wenn ich dir begegne“, seufzte sie und erntete einen verwirrten Blick. „Ist das so?“ Sasuke musterte sie aufmerksam. „Oh ja. Ich bin nervös, bekomme kaum einen Satz raus, wünsche mir, dass du mich küsst und bin peinlich und dass von einer erwachsenen Person. Für mein Selbstbewusstsein bist du wirklich nicht gut Sasuke“, seufzte sie und schmunzelte im Anschluss.
 

Es war an der Zeit, dass sie offen zu ihm war. Sie waren beide erwachsene Menschen. Ständig wie eine Katze um den heißen Brei herum zu schleichen, war einfach nicht das wahre. Als sie wieder zu Sasuke blickte, erschrak sie fürchterlich. Wie hatte er es geschafft bis auf wenige Zentimeter, lautlos an sie heranzutreten. Sein Bick, zog Sakura an, wie eine Motte das Licht. Sie konnte sich seinen dunklen Augen nicht entziehen und starrte ihn an. „Erstens, es sieht fantastisch aus, wenn du errötest weil du nervös bist. Zweitens, kannst du gar nicht peinlich sein. Du bist offen und ehrlich, eine Eigenschaft die ich sehr an dir schätze, denn sie sorgt dafür, dass ich dir deinen Wunsch nur zu gerne erfülle“, flüsterte der Dunkelhaarige, ehe er sich erneut zu Sakura hinab beugte um ihren leicht geöffneten Mund, mit seinem zu verschließen.

Diese mal reagierte Sakura schneller. In den Kuss glücklich hinein seufzend, schloss sie ihre Augen und vergrub ihre Hände in den Haaren des Uchihas. Zufrieden stellte sie fest, dass auch seine Hände nicht untätig blieben und sich sanft um ihre Hüften legten, während er sie gegen die Wand manövrierte und den Kuss intensiver werden ließ. Als Sakura die Wand an ihrem Rücken fühlte, überzog sie eine erneute Gänsehaut. Jetzt war sie zwischen Sasuke und Stein gefangen, nur zu gut, dass sie gar nicht fliehen wollte. Wegen ihr konnte dieser Moment in der Endlosschleife laufen.
 

Wenn es nach Sasuke gegangen wäre, dann wäre der Kuss noch länger und verlangender geworden, doch als er Sakuras Stethoskop zu Boden fallen hörte, besann er sich darauf, dass sie sich im Flur eines Krankenhauses befanden und nicht in privaten Räumen. Unzufrieden löste er sich von der Rosahaarigen und erntete ein unzufriedenes Murren. Leise lachend, hob er ihr Stethoskop wieder auf und legte es ihr um den Hals, ehe er sie daran erneut zu einem leichten Kuss heranzog. Im Vergleich zum vorherigen Kuss, wirkte dieser fast schüchtern, doch ließ Sasuke ihn nicht zulange zu, ehe er sich weiter entwickeln konnte. „Wir sind hier im Krankenhaus, Sakura“, erinnerte er die Rosahaarige lächelnd, die noch immer sanft durch sein Haar kraulte. „Was du nicht sagst“, murmelte die Haruno und stahl sich einen letzten Kuss, ehe sie sich seufzend von Sasuke löste. „Du hast ja recht“, bestätigte die junge Ärztin und lächelte Sasuke leicht an. Einen Moment lang schwiegen sich die Beiden an, ehe Sasuke sich leise räusperte.
 

„Von so etwas hätte ich als Teenager nicht mal zu träumen gewagt“ Skeptisch blickten ihn zwei hellgrüne Augen an. „Dass du einmal die ehemalige Heulsakura in einem Krankenhausflur küsst?“, stichelte sie lächelnd und erntete ein genervtes Augenrollen. „Das ich eine der schönsten Frauen Konohas küssen würde“, korrigierte er sie und erntete ein leichtes Erröten Sakuras. Leicht biss sich die Haruno auf die Lippen, während sie nach den richtigen Worten suchte, um sich für das Kompliment zu bedanken. „Nicht“, bat Sasuke und strich vorsichtig mit einem Daumen über die malträtierten Lippen. „Raue Lippen passen nicht zu dir“, sagte er und wirkte so, als sei er tief in Gedanken versunken. Ungläubig starrte Sakura ihn an. Es war nicht zu glauben wie erwachsen und reif er geworden war. Vor ein paar Jahren noch, hätte er nach einem Kuss Würgegeräusche von sich gegeben und es tunlichst vermieden die Lippen eines Mädchens zu berühren. Sanft küsste Sakura den Finger Sasukes ehe sie sich davon befreite, in dem sie einen leichten Schritt nach hinten ging.
 

Sanft lächelnd blickte sie ihn an. Es war nicht das sanfte Lächeln, das sie ihren Patienten schenkte, es war intensiver, ehrlicher und liebevoller.

„Wenn das mit uns nicht funktioniert, wird es richtig unangenehm für uns“, gab sie ihm lächelnd zu bedenken und räumte somit einen letzten Rückzieher ein. Mit einem leichten Schulterzucken schlug Sasuke die Flucht aus. „Ich habe nicht vor zu versagen. Außerdem wird es eher unangenehm für mich als für dich. Die Menschen Konohas lieben dich Sakura. Wenn sie jemandem die Hölle heiß machen, dann mir“, versprach er lächelnd und Sakura war sich nicht ganz sicher ob sie Stolz bei seiner Aussage heraushörte. Sein Blick war ehrlich und Sakura wusste, dass sie seinen Worten Glauben schenken konnte. Er meinte es wirklich ernst mit ihr. Als die Schwester an ihr vorbei ging um Sasukes Schüler die angekündigte Medizin zu verabreichen, löste sich die Blase, die Sakura bisher von ihrer Außenwelt abgeschirmt hatte langsam auf. Noch war ihre Schicht nicht zu Ende und sie musste noch nach einigen Patienten gucken. „Ich muss weiter“ Als Antwort erhielt sie ein leichtes Nicken. „Sehen wir uns heute noch?“ Unsicher blickte sie zu ihm hoch und tadelte sich in Gedanken bereits. Sie sollte alles langsam angehen und ihm nicht hinter her laufen, wie sie es damals getan hatte. Sasuke jedoch schien ihre Frage zu gefallen da ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen lag. „Ich werde später mal vorbeischauen“, versprach er, lächelte ihr noch einmal zu, ehe er zurück in das Zimmer seines Schülers ging. Einen erneuten Kuss gab es nicht, da sich im Moment zu viele Besucher aufhielten. Kopfschüttelnd stand Sakura im Flur und blickte auf die Tür, hinter die Sasuke vor wenigen Sekunden verschwunden war. „Du bist unmöglich Uchiha“, murmelte sie leise und wusste, dass sie, sobald ihre Schicht beendet war, auf heißen Kohlen saß. Sasuke könnte jeder Zeit vorbei schauen. Kopfschüttelnd ging sie ihrer Arbeit nach, obwohl sie sich hunderte Gedanken zu ihrem Feierabend machte. Nach dem Sakura sich dabei erwischte, wie sie sich Gedanken darum machte, ob sie lieber schick oder lässig rum laufen sollte, wenn er klopfte, verbot sie sich jeden weiteren Gedanken an den Abend. Irgendwie würde alles schon seinen Weg gehen.
 

Konzentriert und zufrieden beendete Sakura ihre Schicht einige Stunden später und übergab Shizune die Spätschicht. „Du siehst glücklicher aus“, stellte die Schwarzhaarige mit einem prüfenden Blick in Sakuras Augen. „Ich bin zu lesen wie ein offenes Buch oder?“ Während sie die Frage stellte, zog sich Sakura ihre Jacke an und band ihre Haare zu einem Dutt zusammen, dennoch fielen ihr einige wenige Strähnen ins Gesicht, was ihre Frisur nicht streng wirken ließ. „Darf man den Grund für deine Fröhlichkeit erfahren?“ Die Neugierde hatte Shizune gepackt, schließlich wurde sie ansonsten immer mit Tsunade Problemen und Schwächen belastet und selten mit wirklich interessanten Dingen, außer den Belangen Konohas.
 

Schmunzelnd schüttelte Sakura den Kopf. „Eigentlich sollte man nicht über ungelegte Eier sprechen, aber ich denke, dass sich mein Singelleben bald beendet ist“, prophezeite die junge Medical- Nin und lächelte leicht. Außenstehende hätten genau beobachten können wie bei Shizune die Scheuklappen abfielen und die Erkenntnis Einzug gewann. „Sasuke?!“ Sicher war Sakura sich nicht, als sie Shizune hörte. War es nun eine Frage? Eine Feststellung? Anstatt eine Antwort zu geben, lächelte sie nur und winkte zum Abschied.
 

Immer noch lächelnd verließ die Haruno das Krankenhaus und stattete erst einmal dem Supermarkt einen Besuch ab. Wenn Sasuke öfters zu Besuch kam, was wahrscheinlich war, bräuchte sie einen besser ausgestatteten Kühlschrank. Natürlich war der Clanerbe nicht so verfressen wie Naruto, niemand konnte verfressener sein als Naruto, aber mit ein paar Scheiben Käse und Wurst, sowie ein oder zwei Tomaten wollte die Haruno sich nicht noch einmal zeigen. Schmunzelnd erinnerte sie sich an das Frühstück, nach dem Abend an dem Sasuke zu tief ins Glas geblickt hatte. Irgendwie hatte alles an diesem Abend mit ihnen angefangen und damit geendet, dass er am nächsten Morgen mit ihr Frühstückte. Mehr als eine Packung Wurst und Käse sowie Marmelade hatte Sakura auch da schon nicht zu bieten gehabt. So belud sie ihren Einkaufskorb mit Käseaufschnitt, verschiedenen Wurstsorten und jeder Menge Obst und Gemüse. Ihre gesunde Ernährung hatte eh in letzter Zeit gelitten. Es wurde so oder so wieder höchste Zeit daran etwas zu tun. Eine Ärztin mit einem schlechten Cholesterinwert, war nicht sonderlich vorzeigbar.
 

Zufrieden mit ihrer Ausbeute betrat Sakura eine halbe Stunde später ihre Wohnung und lagerte ihre Einkäufe kurz im Flur zwischen, um sich im Schlafzimmer umzuziehen. „Scheiß auf elegant und hübsch“, entschied die junge Frau bei einem kritischen Blick in ihren Kleiderschrank. Sie hatte Feierabend und konnte ab jetzt in einem lockeren Oberteil und einer Hose rum laufen. Nur weil sie verliebt war, musste sie sich jetzt nicht verstellen. Sasuke gefiel sie auch so, da war sie sich sicher.

Mit den Türen im Arm, betrat sie die Küche und überlegte kurz was sie sich zum Mittag machen wollte. Nach einem kurzen Moment entschied sie sich letzt endlich für eine Reispfanne. Schnell, gesund und lecker. Sie hatte gerade den Reis in heißes Wasser geworfen, als es an der Tür klopfte. Überrascht blickte Sakura zur Tür. Normalerweise klingelte es und sie öffnete die Haustür, aber dass es direkt an ihrer Wohnungstür klingelte, war selten.

Mit schnellen Schritten ging sie zur Wohnungstür und blickte kurz durch den Türspion um ganz sicher zu sein. Einen Wimpernschlag später zierte ein Lächeln Sakuras Lippen und sie öffnete die Tür. „Du kommst pünktlich zum essen“, informierte sie Sasuke lächelnd und bat ihn mit einer kleinen Handbewegung rein zu kommen. „Wenn du hunger hast, kannst du gerne Reispfanne haben“, informierte sie ihn und lächelte ihn an.
 

Sasuke trug noch immer seine Trainingsunifrom. Schwarze Hose, schwarzes Oberteil und die grüne Weste. Es sah so aus, als würde er direkt vom Training hier her, zu ihr kommen. Schmunzelnd sah er sie an und nickte. „Gerne“ Mit diesen Worten folgte er ihr in die Küche und begutachtete die Gemüsepfanne, in die später noch der Reis kam. „Sieht gut aus“ Schnell klaute er mit einem Löffel etwas vom Inhalt und aß es. Lächelnd sah er zu Sakura „Schmecken tut es auch!“, fügte er seiner Aussage hinzu und grinste schief. „Natürlich schmeckt es gut“, Sakura sah ihn selbstsicher an „Ich kann nicht nur Knochen heilen, sondern auch noch Gemüse kochen. Ich bin ein Multitalent“ „Nichts anderes habe ich angenommen“, versicherte der Uchiha und blickte Sakura zufrieden an.

„Ich beneide Kankuro“, seufzte er und sprach weiter, ehe Sakura nach dem Wieso fragen konnte, der plötzliche Themenwechsel irritierte sie.

„Ich wäre gerne dein erster Freund gewesen. Ich hatte meine Chance das ist mir klar, aber heute bereue ich es, sie nicht ergriffen zu haben“, seufzend nahm er ihre Hand und spielte leicht mit ihren Fingern. „Aber auch wenn ich mit der Tatsache leben muss, dass du mich mit ihm vergleichen wirst, sehe ich es als Herausforderung an, einfach besser als er zu sein“

Sakura starte auf ihre Hand und ignorierte die Tatsache, dass ihr Herz zu schnell schlug und ihre Knie weich waren. Als sie zu ihm aufsah und sein aufrichtiges Lächeln sah, seufzte sie und schüttelte den Kopf. „Ich könnte dich nie mit Kankuro vergleichen, Sasuke“ Seinen Namen auszusprechen, sorgte bei Sakura erneut für einen besorgniserregenden Herzschlag. „Kankuro ist ein tolles Kapitel in meinem Leben, aber du warst und bist noch immer einer der Autoren meines Lebens“, Sakura spürte deutlich, dass sie rot wurde und heftete ihren Blick wieder auf die ineinander verschränkten Hände. „Gott wie kitschig… aber ich denke du weißt, was ich meine“, murmelte sie verschämt.
 

Eine Zeit lang herrschte Stille zwischen ihnen, ehe Sakura einen leichten Druck an ihrer Hand fühlte. Unsicher blickte sie zu ihm hoch. Dafür dass sie sonst so cool war, fühlte sie sich im Moment wie ein Kind. Doch der Blick in Sasukes Gesicht beruhigte sie sofort. Liebevoll blickte er sie an und lächelte leicht. „Irgendwann werde ich dich heiraten Sakura Haruno, dass verspreche ich dir. Der Reis kocht übrigens über“, informierte er dann mit einem kurzen Blick auf den Herd und erntete einen Faustschlag gegen die Schulter. „Du bist unmöglich, aber ich werde dich an dein Versprechen erinnern!“, flüsterte sie, ehe sie sich zu ihm hoch streckte und sich einen sanften Kuss stahl. Sollte der Reis doch überkochen, dass hier war besser. Viel besser!

Ein Traum

„Sakura hast du alles? Wir müssen jetzt wirklich los! Du kannst dich später noch fertig machen“, ertönte die gestresste Stimme von Ino durch die Wohnung der jungen Ärztin. Flatterhaft wuselte Sakura von A nach B und schmiss vereinzelt noch ein Kleidungsstück in einen Koffer, ehe sie ihn verschloss und sich die Kleiderhülle vom Garderobenhaken über die Schulter schmiss und in der Umhängetasche ihre Papiere, den Wohnungsschlüssel und die Geldbörse verstaute. Abgehetzt sah sie ihre Freundin an und nickte. „Ich glaube jetzt bin ich soweit… hast du meine Schuhe?“ Das leichte Seufzen und das Nicken der Blonden beruhigten Sakura und als Dank schenkte sie ihr ein aufrichtiges Lächeln. „Dann los!“ Mit diesen Worten blickte Sakura in ihre alte Wohnung lächelte kurz wehmütig, ehe sie die Haustür hinter sich schloss und für längere Zeit nicht mehr öffnen würde.
 

„Hey Uchiha, sicher dass du das wirklich machen willst? Noch kannst du die Beine in die Hand nehmen“, der junge Naara blickte ihn mit hochgezogener Augenbraue an und schien am Verstand des Clanerben zu zweifeln. Mit einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel, blickte Sasuke ihn an und lächelte gelassen. „Ich bin mir mehr als sicher“, mit diesen Worten nahm er ein kleines schwarzen Kästchen vom Tisch und ging am Naara vorbei in den Flur. „Was von Ino gehört?“ „Sie ist mit Sakura auf dem Weg hier her und die Gäste treffen auch so langsam ein“, informierte Shikamaru ihn und schüttelte lächelnd den Kopf. „Dass du einmal heiratest, man Uchiha ich hätte es von jedem erwartet, aber du standst nie auf dem Zettel der Kandidaten“ Kurz lachte der Clanerbe leise und zuckte leicht mit der Schulter. „Irgendwann wirst du auch noch heiraten Naara und mach die Zigarette erst gar nicht an, wir befinden uns in einer Kirche“ Fragend hob der Angesprochene eine Augenbraue, er hatte nur an eine Zigarette gedacht und noch nicht einmal in seiner Hosentasche nach einer gesucht. Scheinbar wurde Sasuke immer besser, wenn es darum ging seine Mitmenschen zu analysieren.
 

Mit einer Gelassenheit die nur eine Ehefrau und Mutter haben konnte, bereitete Hinata Sakura für ihren großen Tag vor und frisierte die langen Haare. „Du wirst wirklich die schönste Frau heute sein“, seufzte Ino mit einem neidischen Blick auf Sakura, die nervös in Jeans und Top auf einem Stuhl saß und immer wieder an ihrem Sekt nippte. „Glaubt ihr Sasuke wird da sein? Wenn er kneift, werde ich ihn umbringen“, versprach die Haruno und leerte ihr Glas mit einem letzten Schluck. „Shikamaru wird es schon zu verhindern wissen und ich glaube Sasuke ist sich im klaren, dass er, sollte er kneifen, sich nie wieder in Konoha blicken lassen kann“, erklärte Temari und lächelte sie aufmunternd an. „Es wird alles gut“, murmelte Hinata konzentriert. Mit einer letzten großzügigen Portion Haarspray beendete Hinata ihre Arbeit an Sakura und lächelte sie zufrieden an. „Ich denke damit wirst du sogar die Blicke von glücklich verheiraten Männern auf dich lenken“, erklärte Hinata mit einem Lächeln und umarmte Sakura kurz. „Ich denke ich werde mich jetzt zu meinem Mann gesellen, nicht dass er sich nachher noch einmal in dich verliebt“, erklärte sie lächelnd ehe sie durch die Tür verschwand. „Nur noch das Kleid und dann kann es ja auch schon los gehen“, stellte Ino erfreut fest und reichte Sakura ihr Hochzeitskleid, welches cremeweiß und schulterfrei darauf wartete von Sakura zur Schau getragen zu werden.
 

„Hört, hört die weibliche Trauzeugin hat gesprochen“, lächelte Temari und half Sakura aus dem Top, damit es nicht die Frisur zerstörte. Unachtsam warf es die Blonde zur Seite und half Sakura in das Kleid zu steigen, was sich fast wie von selbst an die schlanke Figur der Braut anschmiegte. Sie würde keinen Schleier tragen und auch sonst nichts aufwendiges in den Haaren. Sie wollte auch keine Brautjungfern. Auch wenn ganz Konoha auf diese Hochzeit blickte, wollte Sakura es so klein wie möglich halten. Aus diesem Grund gab es nur zwei Trauzeugen, Sasuke hatte sich für Naruto entschieden, was nicht verwunderlich war, da sie sich seit der Kindheit kannten und Sakura sich für Ino aus denselben Gründen. Auch wenn es nicht immer leicht zwischen den Beiden gewesen war, Ino kannte sie nun einmal am längsten und auch wenn die Blondine sie einige Nerven gekostet hatte, würde Sakura für Ino alles tun und umgekehrt war dies auch der Fall. „Der Brautstrauß?“, erkundigte Ino sich fragend und blickte sich suchend im Raum um. „Steht im Bad im Waschbecken“, erklärte die Haruno plötzlich tiefenentspannt. Ino verschwand ins Bad um den Blumenstrauß zu holen, während Temari Sakura fragend ansah. „Alles in Ordnung? Nicht mehr aufgeregt?“ Leicht schüttelte Sakura den Kopf und vereinzelte rosa gelockte Haarsträhnen wippten sanft hin und her. „Sasuke liebt mich und noch mal lässt er mich nicht alleine. Ich sollte den Tag einfach genießen… in weniger als einer Stunde bin ich eine Uchiha“

„Worauf alle weiblichen Einwohner Konohas eifersüchtig sind“, erklärte Ino mit dem Strauß aus Wildblumen, welchen sie selber gepflückt und im Blumenladen ihre Eltern gebunden hatte und lächelte Sakura an. „Gott du bist wirklich wunderschön“, flüsterte sie lächelnd als sie Sakura den Strauß gegeben und die Harno ausgiebig gemustert hatte. „Der Spaß kann beginnen, ich werde den anderen Bescheid geben und am Altar bei Naruto warten“, erklärte Ino und verschwand ebenfalls zu den Gästen.
 

Lächelnd ging Temari zur Sektflasche und goss Sakura und sich noch einen letzten Schluck ein und hob feierlich das Glas. „Auf dich, hoffentlich wirst du immer glücklich mit Sasuke sein und so strahlen wie in diesem Moment“, wünschte Temari und stieß kurz mit Sakura an, ehe man von unten leise Orgelmusik hörte. „Ich denke es geht los… die Braut braucht ihren Soloauftritt“, keine Sekunde später war Temari mit einem Lachen verschwunden und Sakura stand alleine mit dem Sektglas in der Hand da, trank den letzten Schluck und schlüpfte schnell in ihre Schuhe, ehe sie die Treppe runterging. Unten an der letzten Stufe stand Kakashi und nahm die Braut lächelnd in Empfang. „Du siehst atemberaubend aus“, stellte er anerkennend fest, ehe er Sakura seinen Arm anbot, in den sie sich lächelnd einharkte. „Danke Sensei, die Mädchen haben sich die größte Mühe gegeben“ Als sie vor der Saaltür standen, atmete Sakura tief ein und nickte auf die Frage ob sie bereit sei kurz.

Wie von Zauberhand, wobei sich Sakura sicher war das Kakashi heimlich ein Fingerzeichen ausgeführt hatte, öffnete sich die Tür und Sakura stand vor einem Saal voller Menschen die sie liebte und kannte, welche sie alle anblickten, doch in diesem Moment interessierte Sakura nur ein einziges Augenpaar. Die dunklen Augen weiteten sich für den Bruchteil einer Sekunde als sie die junge Frau erblickten und von da an lag ein seliges Lächeln auf seinen Lippen und wie selbstverständlich erwiderte sie sein Lächeln und näherte sich ihm, seiner Meinung nach, viel zu langsam. ..
 

„Sakura!“, die überforderte Stimme ihres Mannes, drang in die Ohren der jungen Frau, welche sich gerade einen Schluck Tee genehmigte und sanft lächelte. „Es ist auch dein Sohn Schatz, verarzte ihn und dann lass Narutos Sohn und ihn weiterspielen“, riet sie ihm und schlenderte mit der Teetasse in den Garten, wo Sasuke sich gerade die Schürfwunde betrachtete, die sich ihr Sohn zugezogen hatte. Tapfer blickte dieser seinen Vater an, welcher misstrauisch die minimalblutende Wunde beäugte. Schulterzuckend blickte Sasuke zu seinem Sohn. „Was meinst du, wirst du es überleben?“, fragte er dann schmunzelnd und erntete ein entschlossenes Nicken. „Natürlich, einen echten Shinobi hält so schnell nichts auf!“, erklärte der Junge, der Sasuke wie aus dem Gesicht geschnitten war und drehte sich Augenblicklich später um, um weiter mit seinem besten Freund zu toben. Zufrieden mit seinem Einsatz als Vater, erblickte Sasuke seine Frau und ging lächelnd auf diese zu. „Wie habe ich mich geschlagen?“, befragte er Sakura, ehe er sie an sich zog und sie liebevoll küsste. Als er ihren runden Bauch streichelte, lächelte Sakura ihn glücklich an und küsste ihn. „Bald wirst du wieder Windeln wechseln dürfen und irgendwann kommt die Pubertät“, hauchte sie, als er ihr erneut einen Kuss stahl. Sein freches Lächeln erhöhte kurz Sakuras Herzschlag „Mit dir an meiner Seite, freue ich mich fast schon drauf“, antwortete er und Sakura glaubte ihm jedes Wort.
 


 

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So Feierabend, Schluss, Aus und Ende! Das war das letzte Kapitel und ich hoffe das Ende hat euch gefallen^^ Ich danke allen die meiner Geschichte bis zum Ende gefolgt sind. Einen Lieben Dank an alle Kommi schreiber und die 109 Verrückten, die diese FF, tatsächlich in ihre Favoliste eingetragen haben. Ich hoffe das Ende war akzeptabel, einen Schluss zu finden, ist gerade für mich immer der nervigste Part.
 

Tha Sakuras und Hinatas Söhne haben keine Namen, schlichtweg aus dem Grund, dass ich mich a: nicht entscheiden konnte und b: vermutlich vollkommen überfordert mit der Suche gewesen war. So sind es halt die beiden Namenlosen Racker, die Beste Freunde werden würden, hätte ich eine Fortsetztung im Sinn ( habe ich nicht, keine Panik ;) )
 

So, bis zur nächsten Story, ansonsten könnt ihr auch mal bei einem anderen Fanfic von mir vorbeischauen ;) Freue mich uf euch, machts gut udn Tschüss



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Kommentare zu dieser Fanfic (33)
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Von:  Cosplay-Girl91
2014-11-06T17:48:02+00:00 06.11.2014 18:48
Wunderschönes Ende :)
Mach weiter so.
LG
Von:  Saya-Phantom
2014-08-13T01:47:09+00:00 13.08.2014 03:47
Ekelhaft OOC und viiiiel zu kitschig. Und genau deswegen mag ich diese FF ♡
...also ja, das soll ein Kompliment für deine kleine Geschichte sein :-D
Ich könnte jetzt kleinlich sein und mich über fehlende Absätze oder Kleinigkeiten aufregen, die ich anders oder kürzer oder eben ausführlicher geschrieben hätte, aber es ist deine Story, dein Schreibstil und nichts davon hat den Lesefluss gestört, von daher... alles gut!
Gerne mehr von diesem Kitsch :-)

LG
Misa
Von:  Inori-Yuzuriha25
2013-07-21T04:55:02+00:00 21.07.2013 06:55
Das war ein schönes Ende für diese Ff xDD
Und ich hoffe du machst weiter so, dann wird es bestimmt noch mehr solcher tollen Ff ;))

Lg Inori-Yuzuriha25
Von:  Quiana
2012-08-31T13:20:14+00:00 31.08.2012 15:20
Hallo :)

Also ich muss sagen, dass mir das erste Kapitel eigentlich recht gut gefallen hat, auch wenn mir der Charakterwechseln von Sasuke etwas zu schnell zum Ende hin ging. Grade noch war er dann der unnahrbare, dann schläft er einmal af Sakuras Couch, sieht sie halb nackt und ist wie ausgewechselt... naja. Sakuras veränderungen hast du ja aber beschrieben (ebenso die Gründe dafür).

Wie gesagt, das erste Kapitel hat mir sonst eigentlich (bis eben auf den Schluss) sehr gefallen, doch die anderen beiden Kapitel habe ich nicht geleen, da haben mir einfach die Absätze/Zeielnumbrüche gefehlt, vielleicht nicht unbedingt ganze Blockabsätze, die hast du ja, aber zum Beispiel nach der wörtlichen Rede hättets du einfach eine neue Zeile anfangen können. Das ist sehr viel angenehmer zu lesen.
Vielleicht überarbeitest du das noch einmal.

Liebe Grüße
Quiana
Von:  Kleines-Engelschen
2012-08-24T22:26:14+00:00 25.08.2012 00:26
ein echt schönes ende. echt toll!
hat auch alles super gepasst!
mach weiter so

greetz
Von:  Pretty_Crazy
2012-08-24T18:43:45+00:00 24.08.2012 20:43
Schönes Endes. Hier fehlen aber auch wieder die Absätze.
Ich finde Sasuke Umgang mit seinem Sprössling echt süß. Es kleine Schwürfwunde und er fragt ob er überleben wird :)
Echt putzig.
Ist auf jeden Fall sehr schön geworden.

LG
Rosetta
Von:  Pretty_Crazy
2012-08-24T18:29:19+00:00 24.08.2012 20:29
Okay, das Kapitel ist von der Story her, sehr gut, aber unwahrcheinlich anstrengend zu lesen.
Es fehlen die Absätze. Es fehlt ein wirklicher Aufbau der Story und einige Rechtschreibfehler habe ich auch entdeckt.

Das Einlösen von Sasukes Versprechen würde mich aber auch interessien. Der ist ja richtig romantisch geworden. Sieht ihm gar nicht ähnlich, aber mir gefällt es und Sakura hat er damit sicher.
Er sollte sich aber wirklich vor sehen. Macht er sich unglücklich kann er gleich das Dorf verlassen, weil er sonst von allen Seiten Schläge bekommen würde.

LG
Rosetta
Von:  Pretty_Crazy
2012-08-24T17:52:15+00:00 24.08.2012 19:52
Wer sind Sie und was haben sie mit Sasuke gemacht?
Ich weiß gar nicht, warum immer alle darauf pochen, dass man charaktertreu bleiben soll. Es macht doch Spaß ein bisschen mit den Charas zu experimentieren.
Dein Sasuke gefällt mir auf jeden Fall :) Ist ja fast schon ein Charmebolzen. Auf den würde ich mich wohl auch einlassen und Sakura finde ich auch stark. Sie ist ein bisschen hin und her gerissen. Ich mag sowas.

Du hast allerdings eine Rechtschreibfehler drin. An manchen Stellen ist das stark aufgefallen. Trotzdem mag ich dieses Chapter. Muss auch gleich weiter lesen.

Lg
Rosetta
Von:  DarkBloodyKiss
2012-08-24T06:34:39+00:00 24.08.2012 08:34
Wow ^^
Super schönes Ende ^^

glg DarkBloodyKiss ^^
Von:  Milena
2012-08-23T23:51:26+00:00 24.08.2012 01:51
Er hat es wirklich getan......und ne tolle Familie haben sie auch schon....

Schönes Ende hast du toll gemacht.

LG, Milena


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