Dein Weg, Mein Weg von Hisoka_Hebi (Ich folge dir überall hin) ================================================================================ Kapitel 22: Verunsicherung -------------------------- ~ Verunsicherung ~ „An einem Wettkampf? Wirklich?“, hinterfragte Naoko erstaunt, da endlich seine Worte zu ihr durchgedrungen waren und erntete ein zustimmendes Nicken ihres Gegenübers. „Richtig, dein Lehrer weiß schon Bescheid, wir treffen uns Samstag um 9 Uhr am Bahnhof und fahren zusammen zum Austragungsort. Ein Sportdress stell ich dir morgen nach dem Club zur Verfügung, zieh es bitte an, bevor du kommst, da dort so viel los sein wird, dass man sich nicht in Ruhe umziehen kann“, erklärte Hayashi weiter und Naoko nickte eifrig. Sie wurde den Gedanken nicht los, dass Hayashi genauso anfing wie Ryo auf sie aufzupassen, dass verwirrte sie nur umso mehr. Klar hätte es dort Zeit gegeben sich umzuziehen, aber da es sich wahrscheinlich auch nur um gemeinsame Umkleideräume handelte, schien er voraus zu denken. Ja, was dachte er eigentlich? Wusste er wirklich etwas oder war er vielleicht immer so? Sie konnte ihn beim besten Willen nicht einschätzen, dafür kannte sie ihn zu wenig. „Los ab mit dir, im Lehrerzimmer hab ich noch ein Formular für dich hinterlegen lassen, hol es dir ab und lass es unterschreiben. Damit du am Wettkampf teilnehmen kannst“, schickte Hayashi sie bereits los. „Und alle anderen müssen jetzt ihre Faulheit wieder wegmachen und noch 5 Runden um den Platz. Los, Hopp Hopp“, befahl Hayashi wieder streng und klatschte in die Hände. Irgendwie machte er das mit Absicht oder? Auf jeden Fall, wollte sie die Zeit nicht verstreichen lassen und rannte los. Dadurch das Hayashi für sie plante und Masamori sich auf Abstand hielt, konnte sie den Club voll genießen und jetzt bekam sie sogar die Chance sich beim Wettkampf zu beweisen, was für eine Ehre. Als sie sich fertig gemacht hatte und das Formular vom Lehrerzimmer abgeholt hatte, hätte sie sich nicht glücklicher fühlen können und hopste förmlich über den Flur. „Du scheinst ja bester Laune zu sein“, hörte die Yamatas Stimme und als sie aus ihrer Gedankenwelt aufblickte, sah sie ihn am Fenster mit verschränkten Armen stehen. Stand er etwa vorhin auch schon da, fragte sie sich verwundert und ging auf ihn zu, um ihn von der positiven Nachricht zu erzählen. Sie wedelte mit dem Formular vor seinem Gesicht herum und grinste ihn an. So schnell konnte sie gar nicht reagieren, wie er ihr den Zettel entwendet hatte und sie belustigt angrinste, als er ihr empörtes Gesicht wahrnahm. „Gib es wieder zurück“, moserte sie und versuchte es ihm wieder abzunehmen, doch er hielt es einfach außerhalb ihrer Reichweite.Auch wenn sie sprang und sich reckte, sie kam nicht heran. „Manchmal benimmst du dich echt wie ein Mädchen, du Mimose“, stichelte Yamata belustigt und Naoko wich erschrocken zurück und beäugte ihn treudoof. Sagte er gerade, wie ein Mädchen? Wusste er etwas auch Bescheid oder hörte sie jetzt überall die Flöhe hüten. Das war ja echt schlimm. „Jetzt mach man nicht so ein Gesicht, du tust ja gerade so, als habe ich dir dein geliebtes Spielzeug weggenommen“, versuchte Yamata sie wieder zu beruhigen, der anscheinend das Gefühl hatte sie beleidigt zu haben. Naoko sah ihn immer noch schmollend an, bis er ihr seufzend das Formular wieder hin die Hand drückte, nur um es ihr anschließend doch wieder aus der Hand zu ziehen und ihr direkt ins Gesicht starrte. Er war ihr eindeutig zu nah. „Ich an deiner Stelle würde nicht teilnehmen“, teilte ihr Yamata seine Bedenken mit. Sie beäugte ihn mit einem verwunderten Blick, der ihm unangenehm zu sein Schien, denn er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Wieso sagst du so etwas?“, wollte Naoko verunsichert von ihm wissen. Sonst interessierte er sich doch auch nicht die Bohne, was sie tat. „Na schließlich bist du dann mit Hayashi und Masamori ganz alleine unterwegs und Ryo kann dich dieses mal nicht beschützen“, erklärte Yamata und zuckte mit den Schultern. Naoko horchte auf. „Was hat den das mit Ryo zu tun?“, konterte sie leicht angesäuert, weil sie das Gefühl hatte das man ihr gar nichts zutraute. „Na hör mal, wenn Ryo nicht gewesen wäre, dann hätte Masamori dich schon längst auseinander genommen“, entgegnete Yamata wissend in einer Wunde zu bohren, den man sah Naoko an wie sie wissend zurück zuckte. Da war was wahres dran, Ryo hatte sie dauernd aus misslichen Lagen gerettet, dass konnte sie einfach nicht abstreiten. Aber es wurmte sie trotzdem. „Das ist doch gar nicht wahr ...“, beschwerte sich Naoko, aber die Unsicherheit war genau heraus zuhören. Yamata hob eine Augenbraue und lies sie seine Skepsis spüren. Sie konnte und wollte es sich einfach nicht eingestehen. „Natürlich ist das wahr und dem bist du dir auch vollends im Klaren“, unterstrich Yamata noch einmal deutlich die Tatsache, die Naoko so gar nicht gefiel. „Wenn Ryo nicht gewesen wäre, wärst du nicht mehr im Club“, verdeutlichte ihr Yamata die Lage und sah sie streng an. Sie schluckte hart und konnte seinen Blick nicht standhalten. Wie Recht er doch hatte und das gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie war viel zu Abhängig von ihm. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte Masamori sie schon am ersten Tag auffliegen lassen. „Das weiß ich doch, wenn er mich nicht am ersten Tag, als ich mich dem Club vorgestellt hatte, beschützt hätte … wer weiß was Masamori getan hätte“, flüsterte sie einsichtig und starrte wütend auf ihre Füße. „Am ersten Tag …?“, bohrte Yamata nun genauer nach und sie sah ihn verwirrt an, den er schien von etwas anderen zu reden. „Ja ähm ...“, wie sollte sie es jetzt genau erklären ohne zu viel preiszugeben. „Nicht nur am ersten Tag, mein Lieber“, betonte Yamata noch etwas deutlicher und hatte wieder ihre vollkommene Aufmerksamkeit. „Was?“, fragte sie verblüfft. Worauf wollte er hinaus? „Ryo ist seit deinem ersten Trainingstag länger geblieben und hat dich beobachtet, hat Masamori aufs Korn benommen, als er dich am ersten Tag bedrängt hatte und du willst gar nicht wissen, was dieser wirklich vorgehabt hatte“, stachelte Yamata weiter und Naoko wich erschrocken zurück. Wieso war er so wütend plötzlich? Aber er hatte Recht, sie wollte es gar nicht erst wissen, was Masamori vor gehabt hat. Wollte er ihr Angst einjagen? Wenn ja, dann hatte er es geschafft. Naoko war total durcheinander. Was meinte er damit jeden Tag beobachtet? Meinte er damit Ryo war der Grund weshalb Masamori auf Abstand blieb und sie in Ruhe gelassen hatte, obwohl seine Blicke sie hätten töten können. Deshalb also war er so wütend drauf gewesen die letzten Tage! Das ergab zumindest einen Sinn für Masamoris seltsames Verhalten, aber hatte sie das wirklich alles Ryo zu verdanken? „Hast du es jetzt endlich gecheckt?“, wollte Yamata von ihr wissen und kam auf sie zu. Naoko war immer noch erschrocken von seinem eigenartigen Verhalten, so kannte sie ihn gar nicht. Er war doch sonst immer so ruhig und ausgeglichen. Nichts konnte ihn aus der Ruhe bringen und nun war er vollkommen aufgebracht. War er etwa Eifersüchtig, dass Ryo ihr noch mehr Aufmerksamkeit schenkte als sonst schon? Das war ihm ja von vorne rein ein Dorn im Auge gewesen. „Ich sag es dir nochmal in aller Deutlichkeit. Ich an deiner Stelle würde nicht beim Wettbewerb teilnehmen! Dort bist du Masamori vollkommen ausgeliefert“, machte Yamata sie auf die Tatsache aufmerksam, die so deutlich auf der Hand lag. „Hayashi ist doch da und Masamori hat sich in letzter Zeit zurück genommen“, meinte Naoko dickköpfig. Sie wusste aber selber, dass ihre Worte wenig Rückhalt hatte. Wieso musste er sie auch so durch einander bringen? „Du willst es nicht verstehen, was?“, brüllte Yamata sie jetzt förmlich an und schlug mit der Hand neben ihr an die Wand. Erschrocken starrte sie ihn an. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie sie bis an die Wand zurück gewichen war. Wieso war er nur so aufgebracht? Ist doch nicht sein Problem oder? „Ich weiß gar nicht, was du dich überhaupt so aufführst“, keifte sie ihm jetzt an und biss sich wieder auf die Lippe. Mist, sie war schon wieder zwei Oktaven zu hoch gewesen, doch Yamata schien, dass nicht zu interessieren, den er funkelte sie immer noch wütend an. Er war ihr eindeutig zu dicht. Viel zu dicht. Er lies von ihr ab und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Langsam schien er sich wieder zu beruhigen und Naoko atmete auf. Ihr Herz schlug ihr noch bis zum Hals. „Was ich mich so aufführe, fragst du?“, äffte er sie wütend nach. „Ryo hat dich die ganze Zeit beschützt, sonst hätte Masamori dich nicht in Ruhe gelassen. Kapierst du? Wenn du mit zu dem Wettbewerb willst, bitte! Aber komm anschließend nicht heulend zu Ryo, wenn was passiert.“ Seine Worte waren deutlich genug, dass sie sie verstand. Sie verstand durchaus worauf er hinaus wollte, aber es lief doch gerade so gut und Masamori würde doch nichts tun, was seinen Wettkampfergebnis im Weg stehen würde oder? Ganz sicher konnte sie sich da aber nicht sein. „Ich versteh aber nicht, wieso du dich so aufregst? Du bist doch nicht Ryo und auch nicht für sein Verhalten verantwortlich oder für meins“, meinte sie aufmüpfig und bereute es sogleich wieder, als sie seinen Blick auffing. Es war eine sehr ungünstige Situation ihm zu versuchen die Stirn zu bieten. „Er ist aber mein bester Freund und bringt sich wegen dir in Schwierigkeiten“, machte Yamata ihr klar und funkelte sie immer noch verärgert an. Und ich bin seine beste Freundin, hätte sie ihm am liebsten gekontert, aber Sie verkniff es sich gerade noch rechtzeitig. Weder war die richtige Zeit, noch der richtige Augenblick für solche Offenbarungen. Stattdessen erwiderte sie einfach nur seinen Wütenden Blick. „Yamata komm.“ Naoko und Yamata zuckten beide bei der Stimme von Ryo zusammen und als sie sich umdrehten, stand er doch tatsächlich nur wenige Schritte von ihnen entfernt. Seine Miene ausdruckslos und die Arme vor der Brust verschränkt. Seit wann stand er da? Oh Gott. Sie bereute sofort ihr vorlautes Mundwerk. Yamata setzte sich ohne ein weiteres Wort in Bewegung und lies Naoko einfach stehen. Diese sah den beiden verwirrt hinterher. Was sollte sie jetzt sagen? Was tun? Es wurde immer verrückter heute. Mittlerweile glaubte sie zu träumen, so viele abwegige Situationen an einem einzigen Tag waren eindeutig zu viel des Guten. Aber endlich lies Ryo sich mal Blicken und jetzt hätte sie eigentlich die Chance sich bei ihm zu bedanken, doch sie bekam einfach den Mund nicht auf. Irgendwie war es gerade nicht der richtige Augenblick dafür. „Ich sehe schon, du kommst anscheinend ganz gut alleine zu Recht und brauchst meine Hilfe wohl nicht mehr“, hörte sie Ryos Stimme. Seine Stimme lies sie erschaudern. Oh ha er war verärgert, sehr sogar. Auch wenn er keine Miene verzog, man hörte es deutlich heraus und seine Körpersprache erst. Aber wieso musste er jetzt nochmal einen drauf setzen und sticheln? Verärgert biss sie sich auf der Lippe herum, um ja nichts falsches zu sagen. Er war also der Meinung, sie würde nichts alleine auf die Reihe bekommen. Ist es das? Deshalb half er ihr nur? Nicht weil er sie beschützen wollte, sondern weil er der Meinung war, sie kriegt eh nichts alleine auf die Reihe? So dachte er also wirklich? Na Fein! „Wer brauch schon eure Hilfe? Ich kann ganz gut auf mich alleine aufpassen“, brüllte sie ihnen wütend und verletzt zu. Erschrocken von ihren eigenen Wutausbruch schlug sie sich die Hand vor den Mund. Heute war echt nicht ihr Tag, obwohl er so gut gestartet war. Sie wandte sich schnell ab und lief den Gang entlang. Bloß weg hier. „Hey, dein Formular“, tönte Yamatas Stimme über den Gang und sie blieb Augenblicklich stehen und verbarg ihr rotes Gesicht. Verdammt. Sie machte auf den Absatz kehrt und lief mit gesenkten Kopf zurück, bis sie die beiden erreicht hatte. Ohne groß darüber nachzudenken riss sie Yamata das Formular aus der Hand, murmelte ein wütendes Danke und sauste schnell an ihnen vorbei. Sie spürte ihre Blicke im Rücken, doch sie wandte sich nicht um. Sie war so aufgebracht, dass sie den ganzen Weg bis nach Hause durch lief. Zumindest half der Wind ihr dabei, wieder klar zu denken und sich zu beruhigen. In den letzten Tagen hatte sie eindeutig gemerkt, dass ihr das Laufen sehr gefehlt hatte und sie zu beruhigen schien. Denn als sie in die Tür trat, war sie wieder ganz sie selbst und hatte alles was heute gefallen war, in eine tiefe Schublade ihres Herzens verfrachtet, damit es sie nicht weiter verärgern konnte. Oma Chiyo hatte sich wenigstens als einzige heute mit ihr gefreut und dass Formular für sie unterschrieben. Doch das bedrückende Gefühl wurde sie einfach nicht los. Sie hatte sich heute zum ersten mal mit Yamata gestritten und auch Ryo war verärgert. So konnte das doch nicht weiter gehen und dass auch nur, weil sie gerne an diesem Wettkampf teilnehmen wollte. Gönnten sie ihnen denn gar nichts oder besser gesagt, trauten sie ihr nichts zu? War sie wirklich so schwach und gebrechlich, dass sie ständig beschützt werden musste? Nein war sie nicht, sagte sie zu sich selber um Mut zu fassen. Sie wird ihnen das schon noch beweisen! Sie würde beim Wettbewerb ihr bestes geben, sodass sich keiner für sie schämen musste. Vor Masamori würde sie sich halt besser in Acht nehmen müssen. Denn wenn es wirklich so war, dass Ryo sie die ganze Zeit beschützt hatte und Masamori nur deshalb auf Abstand blieb, würde er ab morgen ja wieder sein wahres Gesicht zeigen oder? Aber auch dann würde sie sich nicht von dieser Gelegenheit abbringen lassen sich endlich wieder zu beweisen. Sie durfte sich nicht so verunsichern lassen, sie würde das schon packen. Da war sie sich ganz sicher. Sie musste halt nur fest an sich und ihr Können glauben,. Dann würde der Rest schon von ganz alleine kommen. Ryo und Yamata konnten sagen was sie wollten, sie würde sich nicht unterbuttern lassen. Ihr Stolz war angekratzt und dass konnte sie nicht auf sich beruhen lassen. Freitag verging wie im Flug und auch beim Training lies Masamori sie in Ruhe, sodass sie Hoffnung schöpfte, dass doch alles gut werden würde. Schließlich hatte Ryo gesagt, dass er sie ab heute nicht mehr beschützen würde. „Hier ist deine Sportkleidung für morgen, sei Pünktlich. Wir verlassen uns auf dich“, teilte ihr Hayashi am Freitag nach den Clubaktivitäten mit und hielt ihr eine Sporttasche hin. „Ja, danke. Ich werde mein Bestes geben und bin morgen Überpünktlich“, erklärte Naoko voller Tatendrang und erhielt ein zustimmendes Nicken ihres Gegenübers. Heute war sie sich ganz sicher, Ryo und Yamata hörten Flöhe husten. Masamori hatte nicht einmal annähernd versucht sie heute beim Training zu Fall zu bringen oder sie anderweitig zu ärgern. Obwohl er mehr als nur eine Gelegenheit dazu gehabt hätte, schließlich bestand ihr Training heute größtenteils daraus mit Masamori 100 Meter zu laufen, immer und immer wieder. Doch er hatte sie nicht einmal mit einem Seitenblick beachtet. Hayashi hatte ihr wieder einen Vorsprung gegeben, sodass sich ihre Wege nicht noch einmal kreuzten und war Abends dabei sich ein paar Wechselsachen einzupacken und ein zweites Paar Turnschuhe. Sie sollte ja in Sportklamotten kommen, aber wenn sie erst Mal verschwitzt war, brauchte sie auch was zum wechseln. Als sie sich sicher war, alles eingepackt zu haben zählte sie noch ihr Taschengeld zusammen. Zwar würde die Fahrkarte von der Schule bezahlt, aber sicherlich nicht das Essen und trinken. Naoko wollte sich einfach vorbereitet fühlen. Sie freute sich schon riesig auf den Wettbewerb und den würde sie sich von niemanden verderben lassen. Das wäre ja noch schöner, wenn man ihr alles mit Worten schlecht reden könnte und sie auch noch was darauf geben würde. Am nächsten Morgen, war sie schon sehr früh auf und stellte sich in die Küche. Sie machte drei Obentos fertig. Sie hatte sich entschieden auch für Hayashi und Masamori eins mit zu machen. Sie erhoffte sich dadurch das Masamori sie in Ruhe lies. So als kleine Bestechung für den Notfall. Bevor sie zum Bahnhof aufbrach, überprüfte sie noch einmal ihre Sporttasche, ob sie auch alles eigepackt hatte. Wechselsachen, ein zweites paar Schuhe, zwei Wasserflaschen und die Obentos, ihre Geldbörse. Im Spiegel betrachtete sie noch einmal den Trenchcoat den Hayashi ihr gegeben hatte. Im Gegensatz zu den normalen einfarbig weißen Trenchcoat für den Schulunterricht, hatte dieser eine blaue kurze Hose und blaue Streifen auf dem weißen Oberteil. Das sah gar nicht mal so schlecht aus und auf ihrem Rücken stand das Emblem der Schule sowie ihr Name, wie sie gerade feststellte. Okota, Fuma. Hm... der Name kam ihr so fremd vor, wenn sie ihn lass und aussprach. Sie war ja nicht wirklich diese Person, sondern spielte sie nur. Das schlechte Gefühl nagte wieder an ihr, jemanden oder besser gesagt allen etwas vorzumachen. Bis jetzt hatte sie nur ihrer Schule etwas vorgespielt, aber jetzt würde sie an einem Wettkampf für die Schule teilnehmen und den anderen Schulen sowie deren Teilnehmern auch etwas vormachen. Das war kein besonders schönes Gefühl, doch sie hatte keine Zeit sich mit ihren Gewissensbissen herumzuschlagen. Sie musste sich beeilen, sonst würde sie es nicht mehr Rechtzeitig schaffen. Sie warf sich den Riemen der Sporttasche um, zog eine Jacke über und steckte das Formular in die Hosentasche. Beim hinauslaufen rief sie Oma Chiyo noch ein ich bin dann weg zu ohne auf eine Antwort zu warten. Sie kam pünktlicher an, als gedacht. Zumindest war noch keiner der beiden Jungs am vereinbarten Treffpunkt angekommen. So setzte sie sich erst einmal auf eine Bank, von der Sie aus den ganzen Vorplatz des Bahnhofes im Blick hatte und wartete. „O-K-O-T-A“, hörte sie Masamori nach ihr rufen und ihre Nackenhaare stellten sich auf. Die Art wie er ihren Namen immer wieder betonte, jagte ihr Angst ein. Unbehagen machte sich in ihr breit, als sie ihn auf sich zu kommen sah mit diesem hinterlistigen Grinsen und diesen verräterischen Glanz in den Augen. Naoko versuchte den dicken Kloß, der sich in ihrem Hals festsetzte, herunter zu schlucken. Wo blieb nur Hayashi? ~ Ende ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)