Dein Weg, Mein Weg von Hisoka_Hebi (Ich folge dir überall hin) ================================================================================ Kapitel 14: Ein Abend bei Yamata... ----------------------------------- Ein neuer Charakter taucht auf, weshalb ich die Charakterbeschreibung erweitert habe. ~ Ein Abend bei Yamata... ~ Das erste Viertel des Jahres war schon fast beendet und es war nur noch eine Woche bis zu den ersten Prüfungen. Seit dem Tag, an dem Naoko Ryo ihre Gefühle darbot, obwohl sie sich nicht sicher war, ob es wirklich Gefühle waren, hatte sich nicht wirklich viel verändert. Ryo und Yamata neckten sie noch immer und doch ist die Freundschaft zwischen ihnen besinnlicher geworden. Masamori und seine Gang machten einen großen Bogen um sie und obwohl Ryo in der Schule noch immer so kühl ihr gegenüber war und nicht zeigte, dass sie ihm was bedeutete, war er nachmittags wie ausgewechselt. Fast jeden Tag nach der Schule spazierten sie den Weg durch die Einkaufspassage und aßen ein Eis oder unterhielten sich über alles Mögliche. Obwohl Ryo offener und freundlicher ihr gegenüber trat, waren sie sich dennoch nicht wirklich näher gekommen. Aber das war Naoko auch nicht wichtig, ihr war nicht einmal klar, ob sie jetzt wirklich zusammen waren oder nicht, denn sie traute sich nicht, ihn darauf anzusprechen. Bislang sah alles nur nach einer tiefen Freundschaft aus, die sie als Naoko früher auch mit Ryo hatte, bloß viel ruhiger. Aber warum beschäftigte sie dann die Angelegenheit, ob sie zusammen waren oder nicht? Wieso hatte sie an manchen Tagen das Bedürfnis, sich zu ihm herüber zu beugen und ihn zu küssen, obwohl ihr dieses Gefühl total suspekt vorkam? Aber eigentlich tat man so was doch in einer Beziehung und wenn man verliebt ist, oder nicht? Aber sie war sich nicht mal sicher, ob die Gefühle, die sich in ihr hegten, sich wirklich wie Liebe anfühlten, denn sie hatte dieses Gefühl vorher noch nicht erlebt. Verunsichert durch ihre Gedanken war sie den ganzen Tag schon irgendwie schlecht gelaunt. Es war Freitag, die Schule war vorüber und sie saß mit Ryo und Yamata in einem Eiscafé und schlürfte durch einen Strohhalm ihren Erdbeershake, den Ryo spendiert hatte. Eigentlich hatte sie erhofft heute wieder mit ihm alleine unterwegs zu sein, doch Yamata lies sich nicht abschütteln. Trotz das sie endlich Freunde geworden waren, bleibt seine unverkennbare Eifersucht, die er mit jedem Blick auslebte, einerseits ärgerte sie dieses Verhalten, aber andererseits konnte sie Yamata aber auch verstehen. Schließlich war sie hier einfach so hereingeplatzt und beanspruchte Ryos komplette Aufmerksamkeit. „Mann ey Ryo, du hast in letzter Zeit kaum noch etwas mit mir unternommen, sag nicht, dass du eine heimliche Freundin hast“, jammerte Yamata, der neben Ryo saß und ihm grummelt den Ellenbogen in die Seite piekste. Naoko verschluckte sich bei diesen Worten an ihrem Shake und hustete sich die Seele aus dem Leib. Sie spürte Yamatas fragendem Blick auf sich ruhen, versuchte diesen aber zu ignorieren. Als sie sich beruhigt hatte, lehnte sie noch immer fast mit dem Kopf auf dem Tisch und umklammerte ihren Hals. „Hey Okota, sag nicht, du weißt darüber Bescheid?“, wollte Yamata wissen und schien sie förmlich mit ihren Blicken zu durchbohren. Naoko hob den Blick und sah ihn verwundert an, schüttelte dann aber den Kopf und wendete sich ihrem Erdbeershake zu. „Ihr seid ja so was von gemein, wieso lasst ihr mich außen vor? Wenn ihr ein Geheimnis habt, dann teilt es doch mit mir“, beschwerte sich Yamata, lehnte sich auf dem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Naoko schielte über ihren Strohhalm hinweg zu Ryo, dieser würdigte ihr aber keines Blickes, was sie verärgerte. „Yamata, es gibt kein Geheimnis, was ich dir unterschlagen würde“, meinte Ryo gleichgültig und Naoko starrte ihn unverwandt an. Wie kühl er doch seinen besten Freund mitten ins Gesicht lügen konnte, irgendwie fand sie das Falsch. Ryo schnappte ihren Blick auf und auch wenn er es nicht aussprach, verstand sie seine Botschaft sofort. Sollte ich ihm es auf die Nase binden? So dachte Naoko bei sich und beließ es dabei. Sie war ja froh, dass er es niemanden gesagt hatte, aber trotzdem... Yamata sah eingeschnappt aus dem Fenster, zwar war er nicht immer der Hellste, verstand aber sofort, wenn Ryo ihm etwas verheimlichte und er schien auch zu Glauben, das Naoko mit drin steckte. Irgendwie tat er ihr Leid, aber sie wusste auch nicht, was sie daran ändern sollte. „Wisst ihr was? Morgen Abend auf Sonntag kommt ihr zu mir und wir machen eine Party. Keine Wiederrede!“, entschied Yamata entschlossen, nahm seine Sachen und verlies ohne weitere Worte das Café. Naoko und Ryo blickten ihm verwundert nach, doch er schüttelte bloß den Kopf. „Du wirst am besten gar nicht erst kommen“, entschied Ryo nach einer Weile, die Naoko Gedankenversunken aus dem Fenster starrte und sich überlegte, wie das mit dem Abend bloß gut laufen soll. Sie sah ihn verdutzt an. „Wieso denn dass?“, fragte sie verwundert und sah in Ryos ernstes Gesicht. „Yamatas Partys sind nichts für dich“, entgegnete er einfach und Naoko ärgerte die Art und Weise, wie er ihr etwas verbietet. „Na hör mal, woher willst du das denn wissen?“, wollte sie von ihm erfahren und funkelte ihn wütend an. Ihre Finger umklammerten ihren fast leeren Erdbeershake. „Ich weiß es einfach. Es wäre nichts für dich“, meinte er einfach dazu und erhob sich um an der Kasse zu bezahlen. Nachdem sie das Café verlassen hatten, trennten sich ihre Wege und Ryo verschwand ohne ein weiteres Wort. Naoko ging schmollend nach Hause. Sie verstand nicht, wieso er der Meinung war, dass Partys nichts für sie waren, doch sie hatte sich entschieden trotzdem hinzugehen. Sie würde es ihm schon beweisen. Der darauf folgende Tag schien schnell zu vergehen, im Unterricht sprach sie mit Yamata über seine Party und wo sie stattfinden würde und in den Pausen ging sie Ryo noch immer nachtragend aus dem Weg. Doch das es ihn nicht zu stören schien, ärgerte sie noch viel mehr. Eigentlich wollte sie noch mal in Ruhe mit ihm reden und ihn bitten, ihr zu erlauben dass sie hingehen konnte, doch diesen Gefallen lies sie gleich wieder fallen. Seit wann durfte jemand über ihren Kopf hinweg entscheiden, was sie darf und was nicht? Das fand sie lächerlich und auch wenn es sie grämte, nicht mit ihm sprechen zu können, weil ihr Stolz angekratzt war, ertappte sie sich immer wieder bei den Gedanken auf Ryo zuzugehen. Auch nach der Schule ergab sich keine Gelegenheit sich mit ihm auszutauschen und so war bereits der Abend herein gebrochen und Naoko wartete auf Yamata, der sie aus der Innenstadt abholen sollte, da sie ja nicht wusste, wo er wohnte. Yamata war pünktlich und schweigend gingen sie die belebte Hauptstraße der Innenstadt entlang, fuhren mit einem Bus eine gute halbe Stunde Stadtauswärts und erreichten dann einen Bergpass mit einem großen Landhaus, dass sich auf einer höheren Ebene als die Stadt befand. Es lugte glatt aus dem umringenden Wald heraus. „Wow, beeindruckend“, waren die erstaunten Worte von Naoko. So etwas Gewaltiges hatte sie schon lange nicht mehr gesehen. Die Dämmerung war bereits herein gebrochen und tauchte die Wälder am Bergpass in ein dunkles Grün. Von der Landstraße aus, an der sie der Bus abgesetzt hatte, führte eine breite geteerte Straße bergauf Richtung Landhaus. Der steile Anstieg war nicht weiter schwer, da neben der Teerstraße eine steinerne Treppe mitten durch die dichten Bäume des angrenzenden Waldes führte. Es war schon unheimlich, keine Geräusche der Stadt zu hören, nur die der Natur. Doch die Treppe war von leuchtenden Lampions, die in den Ästen der Bäume hingen, erhellt und leuchteten den Weg, so sah es eher romantisch als furchteinflößend aus. Als sie am Landhaus ankamen, sah dieses noch beeindruckender aus, als es von unten schon gewirkt hatte. Es war ebenfalls wie Oma Chiyos Haus in einem japanischen Stil errichtet, aber um einiges prachtvoller und größer. Die Veranda, die einmal um das erste Stockwerk führte und auch die Veranda im zweiten Stockwerk, waren alle durch Lampions verziert und strahlten, was das Edelholz, aus dem dieses Gebäude geschaffen war, nur noch faszinierender machte. Dieses Haus erinnerte Naoko an die alten Dynastin, in denen nur die Fürsten die finanziellen Mittel besaßen, sich solch eine Audienz zu schaffen. Es musste schon mehrere Jahrhunderte alt sein, so kam es ihr vor. „Wow, lebst du hier mit deinen Eltern?“, fragte Naoko erstaunt und konnte ihren Blick nicht von diesem Haus nehmen. Es schien sie förmlich in ihren Bann zu ziehen. Sie vernahm ein Lachen neben sich, doch es war nicht Yamata, da war sie sich sicher. Naoko sah sich um und entdecke am Eingang eine junge Dame in einem prachtvollen Kimono stehen. Sie schien nicht viel älter zu sein als sie selber. „Silina, was takelst du dich denn schon wieder so auf“, seufzte Yamata genervt. Er bewegte sich auf sie zu und Naoko folgte ihm vorsichtig. Sie konnte die Augen nicht von ihr nehmen, obwohl sie es gerne getan hätte. Sie schien eine sehr schlanke Figur zu haben und der Kimono in seinen hellblau-weißen Tönen und den Mustern von Wasserreihern betonte ihren blassen Teint und die blassblonden Haare, die sie zu einem festen Zopf im Nacken zusammen hielt. Sie erinnerte an eine Geisha, da sie ebenfalls eine dicke schichte Make up in ihrem Gesicht hatte. Yamata ging die Treppe zum Eingang hinauf und ohne einen weiteren Blick an ihr vorbei, doch dass schien sie nicht zu stören, denn ihr Blick lag einzig auf Naoko, die sich gleich unwohl in ihren Haut fühlte. „Hallo ich bin Silina, die Schwester von Yamata. Ich habe schon viel von dir gehört“, stellte sie sich vor und hielt ihr die Hand hin. Naoko musterte sie verwundert, denn irgendetwas sagte ihr gleich, dass Silina nicht so nett war, wie sie tat. Alleine dieser eigenartige Glanz in ihren Augen und dieser herablassende Blick, den sie nicht ganz verbergen konnte, ließen ihr aufgesetztes Lächeln falsch aussehen und doch, wollte Naoko höflich bleiben. Vielleicht war sie ja nicht so schlimm, sie wollte ihr wenigstens eine Chance geben. „Ich bin Fuma, freut mich dich kennen zu lernen“, antwortete Naoko ihr höflich und streckte ebenfalls ihre Hand nach ihr aus. Noch bevor sie ihre Hand schütteln konnte, zog sie diese weg und ihr noch zuvor aufgesetztes Lächeln wich einem angeekelten Ausdruck, als ob Naoko ihr zuwider war. Aber wieso? „Von einem Dorftölpel lass ich mich doch nicht anfassen“, meinte sie hochnäsig und Naoko spürte förmlich ihre Abneigung, was sie wütend machte. Sie verurteilte Leute nach ihrer Herkunft? Doch Naoko lies sich nicht ärgern, sie griff nach der Hand von Silina und schüttelte diese dabei lies Naoko ein breites Grinsen über ihre Lippen gleiten, was Silina noch mehr zu ekeln schien. Sie riss sich förmlich los und wedelte mit der Hand, als ob diese verseucht wäre. Wieder keimte Wut in Naoko, über dieses unverschämte Verhalten auf. „Verzeiht Miss, aber vielleicht hätte ich vorher meine Hände waschen sollen, nachdem ich vorhin den Hundekot auf der Einfahrt entfernt habe“, meinte Naoko beiläufig und wischte sich ebenfalls die Hand an ihrer Jacke ab. Silina schrie förmlich auf und lief zurück ins Haus. Naoko konnte nicht aufhören zu grinsen und bemerkte wie Yamata wieder in der Tür erschien und ebenfalls grinste. „Okota, da hast du dir ja was eingebrockt. Silina kann ganz schön gehässig werden. Lass dir nichts gefallen“, erklärte Yamata und Naoko konnte genau heraus hören, dass es ebenfalls seinen Spaß an der Sache gehabt hatte. „Nun komm, die anderen warten schon“, meinte Yamata, als er sich wieder gefasst hatte und machte Platz, damit Naoko eintreten konnte. „Welche anderen?“, fragte Naoko so beiläufig wie möglich, stellte ihre Schuhe in den Eingangsbereich und bekam von Yamata Zoris hingestellt. Sie gingen den langen Flur entlang, die Wände bestanden aus Papierwänden mit reichen Verzierungen von Wasserreihern und Wasserfällen. Am Ende des Ganges führte eine Treppe in den zweiten Stock und Naoko folgte ihm und lies sich keins der Wandgemälde entgehen. „Na, zu einer Party müssen wir auch ein paar mehr Leute sein, damit es auch Spaß macht“, meinte Yamata einfach und öffnete dann eine Schiebetür zur rechten Seite. Naoko trat nach ihm ein. Hinter der Tür begannen nach zwei Fußlängen Tatamimatten in blauen und weißen Tönen, die den ganzen Raum zu bedecken schienen. Das Zimmer war groß, größer als die Wohnstube in Oma Chiyos Haus und auch hier waren die Wände von vielen gezeichneten Gemälden von Wasserreihern bedeckt. In der Mitte des Raumes, stand ein kniehoher Tisch und um ihn herum saßen 6 Leute auf Sitzkissen. 2 Jungen und 4 Mädchen, unter ihnen erkannte sie sofort Ryo, der mit einem missbilligten Blick in ihre Richtung schaute und Silina, die ebenfalls einen verachtenden Blick aufsetzte. Jetzt schien sie nicht mehr verstecken zu müssen, dass sie Naoko nicht leiden konnte, zudem schien sie in der kurzen Zeit, den Kimono gewechselt zu haben, da sie jetzt einen roten trug. Naoko zog ihre Zoris aus und folgte Yamata um den Tisch herum zu den letzten beiden freien Plätzen. Naoko saß neben Yamata und sie konnte ihren Blick kaum von Ryo nehmen, der sie noch immer anzufunkeln schien, auch wenn seine ausdruckslose Maske nichts aussagte. Das, was Naoko aber wirklich beschäftigte, war Silina, die förmlich an Ryo klebte und ihn mit einem verschmitzen Lächeln zu verführen schien. Naoko wusste nicht warum, aber es machte sie dermaßen wütend, was sie sich anmaßte. Er hatte eine Freundin, doch leider durfte das bis jetzt niemand wissen und sie konnte es Silina leider auch nicht auf die Nase binden, was sie rasend machte. ~ Ende Kapitel 14 ~ Da ich jetzt für 14 Tage im Urlaub bin, kann ich in diesem Zeitraum keine neuen Kapitel hochladen. Ich hoffe um eurer Verständnis. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)