Unmei no Isan - 運命の遺産 von kajite_Konton (Vermächtnis des Schicksals) ================================================================================ Kapitel 18: Traurige Schmerzen der Vergangenheit ------------------------------------------------ Zerstreut hielt der abtrünnige Ninja ein und sah Gaara gedankenverloren an. Er wusste nicht, ob es richtig oder falsch war. Er hatte nur auf sein Herz gehört, das sich nach Liebe verzehrte, nach seelischer und körperlicher Nähe. Er bedeckte den jüngeren mit seinem Körper und lehnte seine Stirn in dessen Halsbeuge. Was sollte er ihm antworten? Wenn er doch selbst keine Antwort darauf wusste. Sein Körper brannte regelrecht nach Gaara, doch wenn er nur seinem Verlangen nachging, war es bestimmt nicht richtig. „Ich weiß es nicht.“, gestand Itachi lautlos. „Aber vermutlich hast du Recht.“ Fürsorglich legte der Kazekage seine Arme um den älteren und drückte ihn so an sich. Er nahm seinen Geruch in sich auf und atmete tief. Konnte es denn richtig sein? Die Frage quälte ihn und er war froh, dass Itachi bei ihm war. Geistig abwesend streichelte er über den Rücken des anderen. Sein Herz schlug ihm noch immer bis zum Hals, doch er brachte es unter seine Kontrolle. Es war ein seltsames Gefühl, den Uchiha so nah bei sich zu spüren. Aber konnte dieses warme Gefühl, welches er dabei verspürte, denn wirklich so falsch sein? „Du bist der erste Mensch in meinem Leben, der mir so Nahe gekommen ist“, fing er an zu erzählen. „Nicht einmal meine Geschwister wären auf die Idee gekommen, mich überhaupt zu umarmen!“ Für einen Moment glaubte Itachi Gaaras Herzschlag zu vernehmen, der den seinem so ähnlich war. Er hauchte einen flüchtigen Kuss auf die Haut zwischen den zierlichen Schlüsselbeinen, wo das schwarze Amulett verrutscht war. Die Wärme von den Händen des Dorfoberhauptes entlocktem ihm ein seliges Lächeln, denn sie verströmten eine wohltuende Wärme. Er schob seine Hände etwas unter die schmalen, halb entblößten Schultern des jüngeren. Hier und da hinterließ er einen zarten Kuss auf er nackten Haut. Überrascht blickte der Uchiha auf, nachdem der Kazekage ihm von seiner Kindheit begonnen hatte zu erzählen. Eine geraume Weile, starrte er in die Augen des Sunanins. Nicht einmal seine leiblichen Geschwister hatten ihn umarmt?, ging es ihm verständnislos durch seine Gedanken. „Noch nie...?“, wiederholte er fassungslos. Plötzlich tat ihm Gaara furchtbar leid. Er konnte sich nicht einmal ausmalen, welche Qualen er in seiner Vergangenheit durchlitten haben musste. Kurz schweiften seine Gedanken ab, das Schicksals des Sunanins erinnerte ihn sehr an das des Kyûbis. Geistesabwesend hob er seine Hand und strich Gaara liebevoll einige Strähnen aus dem Gesicht. Liebreich fuhren seine Fingerkuppen das rote Kanji nach, dann über die gerade Nase und zu den zarten Lippen. Wobei er daran etwas länger hängen blieb. „Nie freiwillig“, entgegnete Gaara und küsste sanft Itachis Finger auf seinen Lippen. „Gerade mal gestützt haben sie mich, wenn ich verletzt war und selbst das taten sie widerwillig. Man verlangte es von ihnen und sie handelten auf Befehl. Doch es wundert mich nicht, wer fühlt schon irgendetwas für ein Monster, wie ich es einer bin? Ich habe Menschen ohne Grund verletzt, selbst meine eigene Mutter hat mich gehasst – von meinem Onkel ganz abgesehen.“ Schmerzliche Erinnerungen an Yashamaru kamen in ihm hoch. Noch nie hatte er jemanden von seinen Gefühlen erzählt. Kankurô hatte er einst, als er zum Kazekage ernannt wurde, einen Einblick in seine Gefühle gewährt, doch sonst wusste niemand um seine Empfindungen. „Gaara bedeutet ´der sich selbst liebende Dämon`. Das Zeichen für Liebe auf meiner Stirn habe ich mir selbst zugefügt, als ich meinen Onkel ermordet habe“, mit Grauen erinnerte er sich an die verheerende Vollmondnacht, in der er zum ersten Mal bewusst getötet hatte. Mitfühlend sah der Uchiha Gaara an, während er ihm zugehört hatte. Ihre Schicksale waren sich auf eine Weise ähnlich, doch Itachi hatte seines selbst gewählt, Gaara hatte jedoch keine Wahl gehabt, musste die Qualen ertragen und mit ihnen leben. Er seufzte schwermütig. Der rothaarige würde niemals über den Schmerz seiner Vergangenheit hinweg kommen, dass wusste er. Itachi war nicht besonders gut in trösten, doch für den Kazekage wollte er da sein und sich bemühen, wenigstens seine Gegenwart mit schönen Erinnerungen zu füllen. Abermals strich er ihm über die Stirn, während er leise sagte. „Gaara, du bist kein Monster. Du ein Mensch mit den gleichen verletzlichen Gefühlen.“ Er machte eine Pause, schwieg einen Moment und betrachtete eingehend die türkisgrünen Augen, die seinen Blick erwiderten. Dann senkte er seinen Kopf ein Stück. „Wenn es dich etwas tröstet...“, raunte er in Gaaras Ohr. „... ich berühre dich gern.“ Zärtlich strich er ihm über die Wange und hauchte ihm einen Kuss darauf. Ein dicker Kloß hatte sich in der Kehle des rothaarigen gebildet. Er war so dankbar für Itachis Nähe. Nachdenklich schaute er ihm in die Augen. Vertrauen verband ihn mit diesem Mann, der so zärtlich zu ihm war, dass es fast weh tat. Seine Worte waren wie Balsam auf seinen Wunden, die so tief in seinem Inneren saßen. Stark fühlte er sich zu dem Uchiha hingezogen. Wie ein Kind kuschelte er sich an seine Brust und schmiegte sich enger an ihn. So geborgen hatte er sich nie zuvor gefühlt und er genoss jeden Augenblick. Der Mond senkte sein Haupt, als es langsam zu Dämmern begann. Irgendwann hatten sie sich zur Seite gewälzt und schweigend die Nähe des anderen genossen. Gedankenverloren streichelten die Hände des Uchiha über Gaaras Rücken und Schultern. Glitten immer wieder rauf und runter, verharrten hin und wieder, zeichneten bedeutungslose Zeichen auf der Haut und setzten dann den Weg wieder fort. Leise versank der Nukenin in den roten Haaren, küsste den anderen und atmete den süßlichen Duft des jüngeren ein, der ihn lächeln ließ. Mit dem Mond sanken auch Itachis Augenlieder immer tiefer. Schließlich fielen sie ihm zu und er schlief tief und fest ein, ließ Gaara jedoch nicht los, während er schlief. Unterdessen war der jüngere in die Tiefen seiner Gedankengänge versunken. Die Sonne war erst vor knapp zwei Stunden aufgegangen. Kankurô gähnte herzhaft hinter vorgehaltener Hand. Er wischte sich die Träne aus dem Augenwinkel und dehnte sich. Es war noch viel zu früh, doch um seinen kleinen Bruder etwas zu erfragen musste er früher kommen, da er wusste, später würde er keine Zeit mehr haben. Er ging davon aus, dass Gaara noch arbeitete, so marschierte er schnurstracks zu dessen Büro. Bedächtig öffnete er die Türe und steckte seinen Kopf hinein. Er wollte seinen Bruder grüßen, doch als er diesen nicht am Tisch entdeckte, sah er sich um. Plötzlich weiteten sich seine Augen, als sein Blick auf den Boden fiel und er zwei Personen am Boden liegen sah, die sich innig umarmt hatten. Er schluckte hart, als er die beiden Personen erkannte. Schnell und lautlos schloss er die Türe wieder. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Er konnte nicht glauben, was er da gesehen hatte. Sein kleiner Bruder lag in den Armen des Fremden und sein Mantel war aufgeknöpft?! Was hatte das zu bedeuten?! Fassungslos starrte er die Türe eine Ewigkeit an. Doch dann lächelte er schwach, wandte sich ab und ging. Lange lagen Gaara und Itachi noch da. Sie merkten nicht, dass jemand einen Blick ins Zimmer geworfen hatte und dann gegangen war... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)