Schattenkind von Queen_Of_Wands (...und wenn er dich doch vergisst?) ================================================================================ Kapitel 1: Schau besser nicht in den Spiegel -------------------------------------------- >Wenn du nichts mehr zu verlieren hast, was setzt du dann ein im Spiel des Lebens? Was würdest du riskieren, um dem einzigen Menschen, der dir in deinem leben wichtig ist, zu helfen? Wenn du wüsstest, dass er dich sehr wahrscheinlich vergessen wird, sobald du nicht mehr bist? Wenn dir auch das egal ist, weil du genau wie er nur in den Tag hineinlebst und dich nicht um gestern und Morgenn kümmerst? Was würdest du ihm versprechen? Ein angenehmes Leben? Du weißt doch selbst, wie unnütz das wäre. Schließlich versprichst du einem gottlosen ja auch nicht Gottes Segen, wenn du ihm wirklich helfen möchtest< Ihr Spiegelbild konnte und wollte ihr die Antworten nicht geben. Das trübe Glas spiegelte nur ihre eigenen Probleme wieder, die durch ihre ausdruckslosen Augen sprachen. Das schwarze Haar fiel ihr strähnig ins gesicht, doch sie wischte es nicht weg. Unter ihren Augen lagen dunkle Ringe, die von der letzten Nacht zeugten, in der sie mal wieder keine Ruhe gefunden hatte. In der die Stimmen in ihrem Kopf ihr immer wieder die selben Fragen gestellt hatten. >Willst du wirklich für jemanden leben, der dich nur an seiner Seite duldet, weil er dich braucht, um selbst nicht zu zerbrechen?< "Das ist nicht wahr" wimmerte Haru und schloss die Augen aus denen nun einzelne Tränen rannen. Nein, es war nicht wahr. Die Beziehung zwischen ihr und Sasha... das war nichts, was nur auf Eigennutz basierte. Auch wenn ein Teil davon von diesem dominiert wurde waren sie sich gegenseitig wichtig. Die beiden waren für den jeweils anderen ein Zeichen, dass noch etwas wie ein letzter Funken Menschlichkeit in ihren Herzen brannte. >Du weißt selbst, dass du dir das nur einbildest< "Nein", sagte die Schwarzhaarige bestimmt und krallte ihre Finger so heftig in den Waschbeckenrand, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Sie starrte auf ihre Unterarme hinab. Die feinen Narben waren wie Vorwürfe, dass sie schwach war und denn Kampf gegen sich immer wieder aus Neue verlor. >Sieh dich doch an. Niemand wird dich je akzeptieren, so wie du bist. Selbst Sasha kann das nicht...selbst wenn er wollte. Du bist hässlich und fett, sieh dich doch an. Niemand hat dich je geliebt und niemand wird es jemals tun. Du bist eine Verliererin. Sieh dich doch an< Zitternd und schluchzend sah Haru wieder in den Spiegel. Aber nur, um im nächsten Moment ihre Faust darin zu versenken. Scherben flogen umher und eine davon traf sie und riss die blasse Haut ihrer Wange auf. Doch sie merkte es nicht. Von Heulkrämpfen geschüttelt sank sie an der Wand nieder, wo sie zusammengekauert knien blieb. "Seid still, seid bitte still" flehte sie, presste sich die Hände auf die Ohren. Doch die Stimmen würden nie verstummen...und das wusste sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)