Lufia II - Rise of the Sinistrals von Percaya (Legend of Maxim) ================================================================================ Kapitel 1: Maxim, der Dämonenjäger ---------------------------------- Es schien wie eine ganz normale Nacht zu sein. Der Mond stand am Himmel und die Bäume wehten im Wind. Doch diese Nacht veränderte etwas. Was genau konnte keiner sagen. Auf einer Insel flammte ein merkwürdiges Licht auf und verlieh ihr einen grausigen Anschein. Plötzlich erschienen drei helle Lichter, die geradewegs zu der Insel flogen. Nach einer Weile schossen die Lichter in unterschiedlichen Richtungen davon und ein weiteres, rotes Licht flog zu der Insel. Eine junge Frau mit blauen Haaren ging eine Treppe hinauf und blieb vor einem Thron stehen. „Meister!”, sagte die Frau und sah zu der Person, die auf den Thron saß. „Erim... ich möchte dich etwas fragen“, sagte die Person, deren Name Arek war und stand auf. „Ja, Herr“, antwortete Erim. „Werden wir die Welt beherrschen?“, frage Arek und sah Erim an. „Welch Frage! Wir sind die Herrscher!“, sagte Erim entschlossen und ging ein paar Schritte vor. Arek erwiderte darauf nichts und sah weiterhin gespannt auf Erim. Sie ging wieder ein Stückchen zurück. „Doch warum fragst du, Herr?“ Arek setzte sich wieder auf seinen Thron und antwortete: „Die Zeit der Entscheidung naht“ „Du meinst, das Lufiaschwert erklingt?!“, fragte Erim, obwohl sie sich fast sicher war, dass ihr Meister das meinte. „Wirst du... gehen?“, fragte Arek und musterte die junge Frau. „Jawohl, Herr!“, antwortete sie sicher und verließ Arek. Erim verwandelte sich in ein helles rotes Licht und flog von der Insel in eine unbestimmte Richtung davon. Dabei überquerte das Licht viele Städte und Berge, ehe es ganz verschwand. Fernab von dieser Insel, in einer Stadt namens Taia, lebte ein junger Mann. „Tia, bist du da?“ fragte er, als er nach Taia zurück kehrte. „Sei gegrüßt Maxim, wie war die Jagd?“, fragte sie freundlich und lächelte Maxim an. „Ganz gut, ich habe sechs Blobs erlegt“, antwortete er stolz. „Mal sehen... das sind dann 120 Goldmünzen!“, sagte Tia, nachdem sie kurz rechnete. „Moment mal, Tia. Es sind sechs Blobs! Das macht genau 180 Goldmünzen!“, beschwerte sich Maxim und sah Tia durchdrungen an. „Du hast recht Maxim, doch die Prämie wurde gesenkt. Es gibt einfach zu viele Dämonen hier!“, sagte sie ruhig. „Das stimmt. Es werden von Tag zu Tag mehr... Ich frage mich, woran das liegt!“, stimmte Maxim zu und überlegte. „Es ist beängstigend“, meinte Tia mit flauen Gefühl im Magen. „Eigentlich sollte ich mich glücklich schätzen, denn schließlich bin ich Dämonenjäger“, meinte Maxim. Tia, die Ladenbesitzerin in der Stadt ist, kam hinter der Theke hervor und stellte sich vor Maxim. „Maxim, hast du eigentlich jemals daran gedacht, einen normalen Beruf zu ergreifen?“, fragte Tia neugierig. „Was ist denn für dich ein normaler Beruf?“, stellte Maxim eine Gegenfrage, der sich unter ´Normal` nicht anderes vorstellen konnte. „Nun ja... wie wäre es mit... Ladenbesitzer... zum Beispiel?“, antwortete Tia zögernd und vermied Maxim dabei anzusehen. „Ich und Ladenbesitzer? Den ganzen Tag im Laden rumstehen? Niemals!“, sagte Maxim entschieden und bemerkte dabei nicht, wie Tia von seiner Seite wich. „Er begreift nicht, worauf ich hinaus will...!?“, murmelte Tia im Stillen. „Hast du etwas gesagt, Tia?“, fragte Maxim und sah Tia von der Seite an. „Vergiss es! Hier sind deine Goldmünzen!“, schrie Tia und rannte in den hinteren Bereich des Ladens. Mit einem Schwung schmiss sie die Tür hinter sich zu. Er stutze daraufhin und fragte sich, was mit Tia los war. Dann packe Maxim die Goldmünzen weg und verließ den Laden. Als er draußen war, kam ihm eine Frau entgegen. Sie schien den Streit mit Tia mitbekommen zu haben. „Ich habe Tia bis hier hin schreiben hören. Du solltest dich bei ihr entschuldigen“, meinte sie und wandte sich ab. Daraufhin kam auch ein kleines Mädchen zu Maxim und sah ihn böse an. „Warum kommt Tia mit jeden klar, nur mit dir nicht?“, fragte das Mädchen und ging schon wieder weg, noch bevor Maxim etwas antworten konnte. So ging er weiter durch die Stadt und viele Bewohner bewunderten ihn und meinten, was für tolle Schwertkünste er beherrscht und dass er ein Naturtalent sei. Auch gingen die Gerüchten herum, dass sich überall die Präsenz der Dämonen verstärkt haben soll. Ein kleiner Junge hat sogar einen roten Lichtball in die nördliche See stürzen sehen. Maxim überlegte, ob diese beiden Geschehnisse nicht im Zusammenhang stehen könnten. Aber immer wenn er mit dem Dorfältesten reden wollte, sagte dieser nur, dass er Maxim bald die Geheimnisse der Höhlen offenbaren würde. Nach einer Weile hielt es ihm nicht mehr in Taia und er verließ die Stadt. Plötzlich kam der Dorfälteste zu Maxim und hielt ihn zurück. „Sei gegrüßt, Maxim! Nun ist die Zeit gekommen, da dir die Mysterien der Höhlen offenbart werden“, erklärte der Älteste. „Ich erwarte dich in der Höhle im Süden!“, daraufhin ging er und ließ Maxim alleine zurück. Auch er ging dann, wie ihm gesagt wurde, zu der Höhle in Süden. Der Höhe der Geheimnisse! Die Höhle lag neben dem Wald, der an kleineren Gebirgsgruppen angrenzte. Als er dort angekommen war, erwartete ihn der Dorfälteste bereits. „Das hat aber gedauert! In dieser Höhle werde ich dir ein paar nützliche Techniken beibringen“, sagte er und deutete auf einen Blob. So erwartete Maxim eine kleine Einführung in die Handhabung verschiedener Techniken und lernte, wie man zu unterschiedlichen Orten gelangen konnte, wenn der scheinbar einzige Weg, versperrt war. „So, das war meine kleine Übungslektion. Doch du musst noch viel lernen müssen, mein Junge. Streng dein Köpfchen an. In den Höhlen, Türmen und Labyrinthen wirst du viele Rätsel lösen müssen. Es wird sicher nicht ganz einfach, doch du hast das Zeug, es zu packen“, meinte der Älteste, als sie die Lektionen abgeschlossen hatten und verließ die Höhle ohne langes Zögern. So ging auch Maxim wieder zurück nach Taia. Als Maxim in Richtung des Ladens lief, kam ihm wieder das kleine Mädchen entgegen und sagte ihm, dass Tia ihn suchte. Eine andere Frau flüsterte ihm zu, dass Tia einen seltsamen Fisch gekauft hat. Auch die anderen Bewohner von Taia haben es mitbekommen. Einer meinte sogar, dass es ein Stinkefisch sei. Mit beklommenen Gefühl ging Maxim in den Laden. Als er an die Theke kam, sprach Tia gleich darauf los. „Maxim, ich bin gerade dabei, zu Abend zu essen. Leistet du mir Gesellschaft?“, fragte sie schnell und lächelte ihn an. „Liebend gerne“, antwortete Maxim, den trotzdem, im Wissen des bevorstehenden Essen, der Magen knurrte. So gingen beide nach hinten, wo der Wohnbereich von Tia war. „Ich habe etwas ganz besonderes zubereitet... Warte eine Sekunde, ich bin gleich zurück“, meinte Tia und lief zum Herd. Nach ein paar Sekunden kam sie wieder und ließ einen riesigen Fisch auf den Tisch plumsen. „Hölerö! Dies ist eine Fischpastete, zubereitet aus dem Reiheraal!“, erklärte Tia temperamentvoll und schaute stolz auf den Fisch. „So so aus dem Reiheraal. Bezeichnet man ihn nicht gemeinhin auch als STINKEFISCH?!“, bemerkte Maxim. „Schon, aber von so etwas lässt sich ein Gourmet nicht abschrecken! Es soll vorzüglich munden!“, sagte Tia und sah Maxim an. „Ich bete, dass du recht hast...“, erwiderte er etwas leise und starrte mit Unbehagen auf die Fischpastete. Dann schluckte er und nahm etwas davon. „Und, wie ist er?“, fragte Tia nach einer Weile und sah Maxim gespannt an. „Nun... ähm... was... soll ich sagen? Börps.... Tia, warum probierst du nicht selbst?“, murmelte er etwas unverständlich und nickte Tia kurz zu. „Das werde ich. So...“, sagte Tia entschlossen und probierte etwas von ihrer zubereiteten Speise. „Nun?“, fragte Maxim neugierig und musterte ihr Gesicht, worauf er schließen konnte, dass sie seiner Meinung war. „Das... schmeckt ekelhaft! Ich glaube, ich muss...“, meinte Tia und hielt sich die Hand vor dem Mund. „Bitte nicht hier, Tia!“, sagte er schnell und stand auf. „Beruhige dich, das hat sicher nichts mit deinen Kochkünsten zu tun“ „Warum musste ich auch einen Stinkefisch kaufen?“, fragte sich Tia leise und war den Tränen nah. „Mach dir nichts daraus! Wir können uns eine Pizza bestellen...“, versuchte Maxim sie etwas auf zu muntern. „Dabei wollte ich dich mit einem leckeren Essen verwöhnen...“, schluchzte sie leise und sah nach unten. „Vielleicht schmeckt er ja besser, wenn wir etwas Pfeffer, Tabasco und Paprika dazu geben...“, schlug Maxim vor und lächelte Tia an. So verfeinerte sie den Fisch mit Gewürzen und probierte ihn erneut. „Tatsächlich, jetzt schmeckt es richtig würzig“, sagte Tia fröhlicher. „Man kann ihn nun essen, ohne von Übelkeit befallen zu werden! Großartig, oder?“, meinte Maxim und sah zu Tia. „Ja, du hast recht! Ich glaube, ich werde nun öfters mal einen Stinkefisch machen...“, sagte sie, während sie ihre Idee überdachte. „Wehe wenn!“, drohte Maxim lachend. „Aber ein lustiger Abend war es trotzdem!“ „Das fand ich auch“, stimmte sie zu. „So, ich bin satt. Ich mache uns etwas Tee“ So stand Tia auf und machte den Tee zurecht. „Bitteschön!“, meinte Tia fröhlich und gab Maxim eine Tasse. „Danke, Tia!“, antwortete er und trank den Tee. Nach einer Weile ergriff Tia das Wort. „Maxim, sag mal...“, meinte sie und sah Maxim an. „Ja?“, fragte er nach, als sie nicht weiter sprach. „Bist du des Dämonenjagens nicht langsam müde?“, fragte sie und hoffte nun, dass Maxim bemerkte, woraus sie hinaus wollte. „Warum stellst du mir diese Frage?“, antwortete er und schien einen Schimmer zu haben, was Tia meinte. „Du bist der einzige Dämonenjäger, den ich kenne. Ich frage mich, warum du es tust“, meinte sie. „Ich kämpfe schon, solange ich denken kann. Ich habe mich noch nie gefragt warum“, sagte Maxim und schien nun zu überlegen, warum er eigentlich kämpfte. „Ich... ich habe noch nie einen Menschen wie dich getroffen...“, sagte Tia leise und vermied den Blickkontakt. „Was? Ist es schon so spät? Jetzt muss ich aber los!“, sagte Maxim plötzlich und schreckte hoch. Tia´s Bemerkung schien er nicht gehört zu haben. „Danke für das Essen, ich schaue mal wieder vorbei...“ „Willst du nicht noch ein wenig bleiben? Der Abend ist doch noch jung, so wie wir...“, fragte Tia und sah Maxim betrübt an. „Ich muss noch viel erledigen... Mach´s gut, Tia!“, sagte er schnell und verließ den Tia´s Laden. Vor den Laden standen wie des öfteren einige Bewohner von Taia. Einige drehten sich rum und wunderten sich, was für ein erbärmlicher Gestank in der Luft lag. So war der Streit mit Tia wieder vergessen und Maxim roch als Ergebnis aus dem Mund wie ein Fisch, der zu lange in der Sonne lag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)