YuGiOh 5Ds Cruel Destiny von UniverseHeart ((The heart of darkness)) ================================================================================ Kapitel 1: Die Vision vom zerstörten Satellite ---------------------------------------------- Er konnte es kaum glauben, als er die Rufe von den Zuschauerrängen hörte, als sie mit voller Lautstärke an seine bisher tauben Ohren drang. Er hatte Jack besiegt, doch in ihm kam nicht die Freude eines Siegers auf, sondern die Angst vor der Zukunft, die sich ihm in einem kurzen Moment offenbart hatte. Die Bilder wollten ihn nicht loslassen. Er hatte für einen kurzen Augenblick seine Heimat wiedergesehen, die Trümmer, in denen er und unzählige andere Menschen lebten, Satellite. Doch in dieser Vision sah er wie die gigantischen Züge einer gewaltigen, leuchtend violetten Spinne eine Schneiße durch die ohnehin schon zerstörten Häuser schnitt, und eine weitere Spur der Zerstörung hinterließ, doch dieses Mal ganz sicher noch mehr Menschenleben kostete. Und er fragte sich, wieso er dieses Vision gesehen hatte, und mit einem klammen Gefühl wunderte er sich, ob, was auch immer er da gesehen hatte, es wirklich der Wahrheit entsprach, wenn nicht gar die Zukunft zeigte. Ein lautes Rufen rief ihn wieder in die Gegenwart zurück. „Yusei!!“, rief ein kleiner türkishaariger Junge, der zu ihm lief und dabei wild mit den Armen rumfuchtelte. Yusei schenkte ihm einen kurzen Blick, bevor er sich zu Jack wandte, der gerade von den Ärzten untersucht und auf eine Trage gelegt worden war. Yusei machte sich schon Sorgen um ihn, doch das Wissen, dass er bei den Ärzten in guten Händen war, und auch die Eindrücke dieser Vision ließen seine Gedanken nicht lange bei seinem Freund bleiben. Es würde ihm sicher bald wieder gut gehen. Es handelte sich schließlich um Jack. Wer anders als er würde so schnell wieder zu Kräften kommen? Er kannte seinen Freund genau und er wusste, dass Jack der letzte war, der allzu schnell aufgeben würde. Doch hoffentlich würde er aus diesem Kampf gelernt haben, dass es nichts brachte, wenn man sich nur auf seinen Stolz verließ, so wie er es getan hatte. Der schwarzhaarige Junge blickte auf und sah seine Freunde, die nun zu ihm kamen, lächelnd an. „Yusei, wir müssen schnell hier weg!“, rief Yanagi ihm zu, und Himuro packte Yusei am Arm. Yusei, der nicht wusste, was los war, merkte es erst, als Yanagi aufschrie: „Wir müssen hier weg, sieh doch, die Reporter!“ Da merkte er, dass er recht hatte: Hunderte von Reportern, die noch zurückgehalten durch eine Barriere dennoch versuchten irgendwie zu Yusei vorzustoßen, um ihn über seinen neuen Titel und vor allem seine Herkunft auszufragen. Als er die Menschenmenge sah, verspürte er Unruhe, und er folgte deshalb nur allzu gerne Yanagis Rat und rannte mit seinen Freunden zusammen davon, gerade noch rechtzeitig, um sich vor den Reportern in Sicherheit zu bringen. Godwin sah nur ruhig zu, wie Yusei verschwand, wohl wissend, dass nun alles nach Plan gelaufen war. Jäger blickte entsetzt zwischen der Liege, auf der Jack war und Godwin hin und her. Er verstand diesen Mann einfach nicht, und vor allem nicht seinen kühlen und unbeeindruckten Gesichtsausdruck. „Wieso..? Wie konnte Jack nur verlieren?“, krächzte er ungläubig, doch dann spürte er den beruhigenden Griff von Godwins Hand auf seiner Schulter. „Beruhige dich, Jäger“, sagte der Mann mit dem grauen wallenden Haar nur, „denn ob Jack gewinnt oder verliert war für dieses Turnier völlig ohne Bedeutung.“ Der beruhigende Griff an der Schulter bewirkte tatsächlich, dass der kleine Mann wieder seine Fassung gewann, denn Godwin hatte etwas Beruhigendes an sich, doch es blieb noch ein Restzweifel in Jäger hängen. „Aber..“ „Alles läuft nach Plan“, versicherte Godwin ihm nun, „die Aufgabe dieses Turnieres bestand darin, die Signer ausfindig zu machen, und sie zusammen zu bringen. Ob Jack gewinnt, oder verliert, spielt dabei doch wahrlich keinerlei Bedeutung, meinst du nicht auch?“ Der ältere Mann löste seinen Griff von Jägers Schulter, der immer noch ungläubig runterschaute, und mit einem verächtlichen Blick die dort rennenden Reporter anblickte. Sie waren wie verhungernde Kojoten, Raubtiere, begierig darauf, ihre Beute zu fassen. Manchmal konnte man die Presse einfach nur hassen. Nicht nur dafür, dass sie ständig versuchen, sich in Geheimnisse einzumischen, die sie nichts angingen. Ein Seufzer entwich seinen rot geschminkten Lippen, als er Godwin langsam folgte, der sich auf das einzige Sofa setzte, der im ansonsten beinahe leeren Raum stand. Davor war ein Tisch, mit einer Weinflasche und mehreren Weingläsern. „Yusei hat echt Glück, dass er so schnell ist, sich vor der Presse in Sicherheit zu bringen“, meinte Godwin in einem geschäftlichen Ton während er die Flasche nahm und etwas davon in beide Gläser schüttete, „aber wir beide werden wohl nicht das Glück haben, vor den Reportern zu entkommen. Wir müssen uns ihnen stellen.“ Er stellte die Flasche wieder ab, und reichte Jäger eines der zwei der gefüllten Gläser, die der kleine Mann annahm. Er nippte kurz daran, genoss den Geschmack des Alkohols, auch wenn er sich fragte, wieso sie jetzt eigentlich einen trinken, feiern. Gab es etwas, dass Godwin vor ihm verheimlichte? Es war schon immer schwer gewesen, die Stimmung von diesem Mann abzulesen, denn er war gut darin, alle seine Emotionen in seiner Kühle und Geschäftlichkeit zu verbergen. Das war es auch, was Jäger an ihm am meisten mochte, auch wenn er sich im Moment einfach nur wünschte, zu verstehen, was in ihm vorging. Trotzdem wagte er es nicht, ihn danach zu fragen, nach dem Grund zu fragen, wieso sie jetzt hier saßen und tranken, und wieso Godwin nur so ruhig sein konnte. Und wieso Jack eigentlich verloren hatte. Denn niemand hatte sehen können, was in dem Duell zwischen Jack und Yusei eigentlich vorgefallen war. Denn in dem Moment, in dem der Crimson Dragon erschienen war, wurde das gesamte Stadion in ein derart gleißendes Licht getaucht, dass keiner mehr sehen konnte, was eigentlich los war. Dieses Licht hielt mehrere Minuten lang an, unmöglich zu sagen wie lange, und als es wieder verschwand, wurden alle Zeugen dessen, wie Jack von seinem D-Wheel fiel und sich schwer verletzte. Die Lebenspunkteanzeiger zeigten, dass Jack auf 0 war und verloren hatte – und keiner wusste, und würde jemals wissen können, wieso. Besorgt, was sie jetzt den wartenden Reportern sagen sollten, fragte er Rex Godwin: „Und was sagen wir den Reportern jetzt, wenn wir uns ihnen stellen? Wir haben nichts von dem Duellverlauf sehen können!!! Sie werden bestimmt glauben, dass es ein Fehler ist, dass Jack verloren hat, da sie es ja nicht haben SEHEN können! Sie werden zu Recht am Sieg von Fudo Yusei zweifeln.“ „Wir können ihnen ja das ansonsten am nächsten Logische sagen“, meinte Godwin einfach nur, „dass es einen Fehler in der „Solid Vision“ gab, und deswegen keiner den genauen Duellverlauf mit ansehen konnte.“ Jäger klappte fast der Kinnladen bei diesem sehr ungewöhnlichen Vorschlag runter. „Und damit sollen wir zugeben, dass es Fehler im Turnier gab, das von der Public Security Maintenance Bureau veranstaltet worden war??“, krächzte er ungläubig, „das können wir einfach nicht machen! Wenn wir denn eine Ausrede brauchen, dann aber eine bessere! Zuzugeben, dass unser Bureau Fehler macht, also ich bitte dich!“ Godwin drehte seinen Kopf zu Jäger um, um ihm einen verächtlichen Blick zu schenken und Jäger selbst wich schon beinahe eine Schritt nach hinten zurück, um diesem Blick zu entgehen. Doch dann schaute Godwin wieder in die Leere und sagte nur leise: „Du weißt, dass ich es nicht mag, wenn du mich so plötzlich duzt.“ Jäger beruhigte sich und murmelte eine leise Entschuldigung, bevor er wieder zum Thema zurückkam, das ihn gerade am meisten beschäftigte. „Nun, aber Sie verstehen doch, was ich damit meine, oder? Wir können ihnen nicht so etwas sagen. Und wir brauchen eine bessere Erklärung dafür, wieso Jack jetzt nicht mehr King ist und warum dieses Duell für alle unsichtbar war.“ Er räusperte sich, als er merkte, wie die Anspannung in ihm wuchs, als er sich der Frage näherte, für die er am meisten eine Antwort hören wollte. „Wobei ich mich frage, wieso wir eigentlich urplötzlich nichts mehr haben sehen können...“ Godwin blickte Jäger wieder an, wobei sich nun ein schwaches Lächeln auf seinem Gesicht abzeichnete. „Du hast nichts sehen können? Wir haben zumindest den Crimson Dragon sehen können. Brauchen wir wirklich mehr, um zu wissen, was wir als nächstes zu machen haben?“ Jäger blickte ihn erstaunt an, nicht wissend, was Godwin ihm mit dieser Aussage eigentlich sagen wollte. Doch ehe er eine bessere Antwort von ihm erhalten konnte, trank ein kleines bisschen aus dem Glas, stand auf, und ging langsam zu dem großen Fenster, von dem aus er einen guten Blick über das ganze Stadion hatte. „Jäger, ich möchte, dass du dir eine gute Ausrede überlegst. Wir sagen den Reportern einfach, dass es ein kleines Problem mit der „Solid Vision“ gab und dass es ein genauer Bericht über den genauen Ablauf des Duells in Kürze bereit stehen wird. Zögere nicht, alles daran zu setzen, dass besagter Bericht möglichst korrekt ist, oder zumindest... nahe an der Wahrheit dran...“ Ein hohes Kichern entwich Jägers Lippen, als er die zweideutige Bemerkung aufschnappte. „Sehr wohl!“, sagte er, als er sich vor Godwin verbeugte, und aus dem Raum trat. Als die Tür leise hinter ihm zuglitt, und er sich sicher war, das keiner mehr im Raum war, schwelgte Godwin in Erinnerungen und Visionen von der Zukunft. Es machte ihm Freude zu sehen, was für schwierige Wege das Schicksal nur ging und wie wunderbar am Ende doch alles immer noch zusammen passte. Ausgerechnet Yusei Fudo war der neue King geworden, und hatte Jack besiegt. Alle Signer waren versammelt, und ihre Identitäten geklärt. Nun sind die Sterne in greifbare Nähe gerückt und das Schicksal würde seinen Lauf nehmen, wie erbarmungslos auch immer es ausfallen möge. Es war Godwin egal, solange alles nur nach seinen Plänen verlief und alles am Ende günstig für ihn ausfiel. „Wärst du stolz auf deinen Sohn, Hakase Fudo?“, fragte Godwin nur leise, in die Leere des Raumes hinein. Das Durcheinander bei den Reportern war verständlich. Gerade noch da gewesen, schon war der neue King verschwunden, bevor auch nur irgendeiner ihn zu einem Interview bitten konnte. Carly war mehr als deprimiert, als sie das bemerkte, und dennoch versuchte sie wenigstens ein paar Informationen zusammen zu bekommen. Das Mädchen mit den dunklen, etwas grünlich wirkenden Haaren, ihrer orangenen Weste und blau-weißem T-Shirt, langen Jeans und ihrer Brille mit dicken Gläsern suchte sich einen Platz, in dem sie in Ruhe etwas aufnehmen konnte. Doch kaum, dass sie ein paar wenige Sätze in ihre Kamera gesprochen hatte, wurde sie auch schon von einer Blondine in rotem Oberteil angerempelt. „A..Angela!!“, schrie Carly die Frau wütend an, doch Angela musste nur kichern, als sie Carly bemerkte. „Meine Güte, Carly!“, lachte sie, „was machst du denn hier?“ „Kannst du nicht aufpassen, wo du hinrennst?“ „Tss, du kannst ja ruhig hierbleiben, wenn du magst, aber dann verpasst du das Wichtigste! Es gibt nämlich gleich eine kleines Pressetreffen mit Direktor Godwin, und wenn du dich nicht beeilst...“ Sie nahm eine Hand und strich sich ihre Haare nach hinten, bevor sie Carly einen hämischen Blick zuwandte. „Aber du bist doch sowieso ein hoffnungsloser Fall“, lachte sie, ehe sie sich davon machte. Carly mochte Angela noch nie besonders, aber dass sie gerade dennoch diesen Tipp von ihr bekommen hatte stimmt sie wiederum optimistisch. Und sie brauchte ihr nur zu folgen. Wenn sie nicht schon längst von hunderten anderen sensationswütigen Reportern schon längst angerempelt und überholt worden wäre... als sie ankam, sah sie schon längst wie überfüllt der ganze Raum war, und wie sehr sich alle nach vorne gedrängt hatten, vor die Tür, in der gleich Direktor Godwin und sein Assistent Jäger auftauchen würden. Die Sicherheitsleute hatten schon Schwierigkeiten, sie zurückzuhalten, und Carly seufzte. Doch war das nicht eigentlich ein guter Zeitpunkt für ihr „Fortune Deck“? Carly war schon immer ein sehr tollpatschiges Mädchen gewesen, mit einer großen Vorliebe dafür, die Zukunft vorherzusagen. Um das zu tun, bediente sie sich ihres Kartendecks, und ziehte, wann immer sie es brauchte, zufällig eine Karte daraus hervor, um sich Tipps zu holen, oder eine Vorahnung zu bekommen, was sie als nächstes erwartete. Doch sie konnte nicht wissen, dass nicht allzu weit in ihrer Zukunft entfernt ein Punkt kommen würde, von dem aus es kein Zurück mehr geben würde, etwas, dass sie nicht ändern konnte, ein Schicksal, dass sie annehmen musste und welches sie unter keinen Umständen jemals vorhergesehen hatte. Doch sie lebte für den Moment. „Ob ich es schaffe, die Fragen richtig zu stellen?? Puh, Reporterin zu sein macht einen manchmal echt nervös“,dachte sie sich, als sie eine Karte aus ihrem Deck zog und sie umdrehte, um zu sehen, was sich ihr darauf zeigte. Ein kleines feenähnliches Wesen war darauf abgebildet, und die Worte „Super Happy“ sagten ihr, dass dieser Tag für sie Glück bringen würde, wenn sie nur ihren Weg ging. Das Mädchen lachte glücklich aus, als sie das sah, denn das konnte nur etwas Gutes heißen. Immer vorwärts, das würde sie heute also weiterbringen. Sie freute sich schon auf die glücklichen Momente, die ihr die Karte verheißen hatte. Das konnte nur bedeuten, dass ihr Durchbruch bestimmt heute kommen würde, oder? Das heißt, sie würde doch bestimmt die richtigen Antworten von Godwin bekommen, oder? Vor allen anderen! Und notfalls würde sie sogar durch die Menschenmenge kriechen um ihre Sensation zu bekommen. Jäger wartete darauf, dass Godwin zu ihm kam. Es war Zeit, sich den Reportern zu stellen, so wie er es ihm vorhergesagt hatte. Trotzdem würde Jäger diese Menschenmenge am liebsten meiden, so gut wie es ging. Aber da er dennoch keine Wahl hatte, musste er es wohl durchstehen, ohne Beachtung dessen, was ihm lieber war oder nicht. Godwin trat zu ihm, in seiner ruhigen und ästhetischen Art, als ob es nichts auf der Welt gäbe, was ihn erschüttern könnte. Es sprach kein Wort mit Jäger, als die Tür aufglitt, und die Reporter sie beide alle mit beinahe glücklichen Blicken ansahen weil ihr Hunger nach Informationen bald gestillt werden würde – wie Tiere, die von ihren Pflegern aus dem Zoo gefüttert werden sollten. Jäger nahm eine ruhige Haltung ein, nachdem ein letzter Seufzer zwischen seinen Lippen verstummt war und trat neben Godwin aus der Tür. „Direktor Godin!! Direktor Godwin!!“ Schon wurden die ersten Fragen in den Raum geworfen, wie Munition, Granaten, denn sie waren beinahe ebenso gefährlich, wenn man sie falsch beantwortete. „Was ist in all dem Licht passiert?“ „War der feuerrote Drache das Monster einer Karte? Wenn ja, wer hat sie gespielt?“ „Hat Jack wirklich verloren? Es gibt Fans, die seine Niederlage sehr bedauern und die gerne mehr darüber wissen würden!“ Godwin trat etwas näher zu den Reportern, und sah sie alle mit einem sanften Lächeln auf dem Gesicht an, das signalisierte, dass er bereit war, sich all diesen Fragen mehr oder minder zu stellen. „Wir entschuldigen uns für den Fehler, den es in der „Solid Vision“ gab, der letztendlich dazu führte, dass der finale Kampf zwischen Jack und Yusei nicht in seiner vollen Länge gezeigt werden konnte“, erklärte Godwin, „aber ein vollständiger Bericht über dieses Duell und seinen genauen Verlauf wird spätestens morgen zu Ihrer Verfügung stehen.“ Sein Blick wurde beinahe hämisch dabei, während Jäger ihn fasziniert anblickte. Diese Reserviertheit, diese Kühle. Er mochte es sehr, wie professionell Rex Godwin doch immer war. „Was wissen Sie über den neuen King, Fudo Yusei??“, rief eine Blondine im roten Oberteil zu, doch schon wurde sie von jemanden umgeworfen, die zwischen ihre Beine hervorkroch und es sogar schaffte, durch die ansonsten undurchdringbare Mauer aus Sicherheitsleuten zu dringen, um Godwin eine Frage zu stellen. Es war das erste Mal, dass ihn jemand so überrascht hatte. Beinahe neugierig musterte er das Mädchen mit Brille und dunklen, etwas grünen Haaren. Eine seltsame Aura schien von ihr auszugehen, und er wusste nicht was es genau war. „Entschuldigen Sie, aber ich möchte ebenfalls etwas wissen“, begann das Mädchen, „und zwar, ob Sie bemerkt haben, dass Yusei Fudos Arm während des Duells geleuchtet hat. Hat das irgendetwas mit dem Duellverlauf zu tun gehabt?“ Rex Miene verzog sich schlagartig ein wenig, denn mit so einer Frage hatte er von allen am wenigsten gerechnet, denn obwohl Reporter ein Auge für Details brauchen, ist es bisher niemandem aufgefallen und er hätte gedacht, dass es auch nie jemandem auffallen würde. Jäger blickte das Mädchen ebenfalls neugierig an, erstaunt über ihre Auffassungsgabe, und weil sie es geschafft hatte, sich tatsächlich soweit nach vorne zu drängen und Rex Godwin fing sich recht schnell wieder. „Tut mir leid, ich weiß nicht was Sie meinen. Mir ist jedenfalls nichts derartiges aufgefallen“, sagte er mit einem charmanten Lächeln auf dem Gesicht. „Aber..“, wollte das Mädchen einwerfen, doch schon wurde sie von Angela zurückgepackt, die ihr ins Ohr zischte: „Warum zur Hölle stellst du solche nutzlosen Fragen??“ Noch bevor Carly ihr darauf irgendeine Antwort oder irgendeine ihrer Vermutungen zum Besten geben konnte, hustete Jäger kurz auf, bevor er sich Gehört verschaffte und mit lauter Stimme verkündete: „Und damit beenden wir die Presseversammlung! Wir werden wann anders, spätestens morgen, eine weitere Presseversammlung einberufen, doch für heute wollen wir die Sache beenden.“ Ein Raunen ging durch die Menge. „Das darf doch nicht wahr sein!“, schrie Angela laut, „sie haben uns kaum unsere Fragen beantwortet, und wollen schon aufhören??“ „Zurücktreten, bitte, machen Sie Platz für den Direktor und seinen Assistenten!“ Ruhigen Schrittes gingen Jäger und Godwin mitten durch die Menschenmasse hindurch, Godwin jedoch nicht, ohne vorher noch eine intensiven Blick auf das Mädchen mit der Brille zu werfen. Doch wer auch immer sie war, allzu viel konnte sie nicht über ihn wissen. Darum blieb sein Blick nicht lange an ihr hängen. *** „Yusei, warum so nachdenklich??“, fragte Rua nur, während er aufgeregt hin und her sprang, „du bist gerade der King geworden, und siehst so aus, als wäre dir etwas auf die Leber gelaufen? Fühlst du dich nicht gut??“ Das seine Zwillingsschwester ebenfalls sehr ruhig war, fiel Rua gar nicht mal so auf, da sie auch sonst immer nie viel sagte. „Das ist verständlich“, warf Himuro nur ein, „wenn diese Typen Yuseis Freunde entführt haben, nur um ihn dazu zu zwingen, an diesem Turnier teilzunehmen.“ Yusei und seine Freunde gingen einen langen dunklen Tunnel hinab, in den Himuro sie geführt hatte, nachdem er erzählte, dass Saiga ihm von diesem stillgelegten Tunnel erzählt hätte. Wäre Yusei nicht so besorgt, vielleicht hätte er gelacht, dass Saiga mal wieder über so ziemlich alles Bescheid weiß und wie erstaunlich viel er überall herumzukommen scheint. „Es wäre gut, wenn wir erstmal zu Saiga rübergehen und uns eine Weile dort zurückziehen. Rua und Ruka könnten mit uns bleiben, es wäre sicherer für die beiden“, schlug Himuro darüber hinaus noch vor, doch wurde von dem begeisterten Rufen von Rua unterbrochen. „Au Ja, ich werde noch etwas mehr Zeit mit Yusei verbringen können!“, jubelte er, und Ruka selbst nahm die Chance war, zusammen mit Yusei etwas weiter hinten zu bleiben, um ihn auf das Duell mit Jack anzusprechen. „Yusei... ich habe das Duell zwischen dir und Jack in all dem Licht sehen können“, begann sie, und Yusei blickte sie nur erstaunt an, „und ich habe auch die Vision gesehen... du weißt schon Satellite... und was damit passiert... also, was glaubst du war das?“ Der junge Mann mit dem anthrazitfarbenen Haare und dunkelblauen Augen blickte nachdenklich drein, als er langsam seine Vermutung äußerte. „Ich weiß auch nicht was das war, aber sollte es wirklich eine Vision gewesen sein, und sollte es wirklich die Zukunft von Satellite gezeigt haben, dann muss ich das auf alle Fälle verhindern.“ Das kleine Mädchen sagte nichts, bis sie nur nachdenklich murmelte: „Wenn wir nur wüssten, was ein Signer eigentlich ist, dann würde uns das vielleicht weiterhelfen, oder?“ „TJA!!“, sagte Yanagi nur selbstbewusst, als er sich in das Gespräch einmischte, „zufälligerweise weiß ich genau was ein Signer ist! Und ich werde es euch gerne erklären, sobald wir bei Saiga sind! Oh, aber bevor ich es euch genau erzählen kann, muss ich euch natürlich von meinen Abenteuern aus aller Welt erzählen!“ Auf Yuseis Gesicht formte sich ein Lächeln, als er dem alten Mann zuhörte, der anfing, schon einmal etwas aus seinem Leben als Abenteuerer zum Besten zu geben, während Ruka und vor allem Rua genau zuhörten. In Zeiten wie diesen wusste Yusei genau, was Freunde eigentlich wert waren, wie sehr man die Gesellschaft des anderen genießen kann. In solchen Momenten fühlte er sich geborgen, erinnert an die alten Zeiten in Satellite. Satellite. Schlagartig tauchte das Bild seiner Heimat vor seinem geistigen Auge auf, und das Zeichen einer riesigen Spinne, die eine Schneiße der Zerstörung hinterließ. Die dabei mit Sicherheit unzählige Menschenleben beendete. Die seine Freunde töten könnte. Die seine schon zerstörte Heimat vielleicht sogar völlig dem Erdboden gleich machen könnte. Die ihm das wenige rauben könnte, was er noch auf dieser Welt hatte, was er noch auf dieser Welt kannte. Eine grimmige Entschlossenheit bildete sich auf seinen Gesichtszügen. Was auch immer das war, Vision von der Zukunft oder nicht, egal welche Bedrohung auch kommen mag – er wird nicht einfach aufgeben, seiner Freunde willen, die für ihn mehr waren als Sternenstaub, viel mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)