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Blind

HoroxRen
von

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I can´t see you

I can´t see you
 

Mit zusammen gebissenen Zähnen saß der Junge am Bett des Chinesen. Er hielt seine Hand schon seit Stunden, drückte und streichelte sie. Sein blaues Haar stand wirr von seinem Kopf ab und sein Blick war starr auf das Gesicht des Kleineren gerichtet, der regungslos vor ihm lag. Es ging alles so schnell, als das Auto Ren erfasste, als dieser für einen Moment nicht wachsam war. Horo gab sich die Schuld daran. Sie hatten wieder einmal Streit gehabt. Doch diesmal schlimmer denn je. Er musste aus einer Kleinigkeit entstanden sein, denn Horo wusste jetzt schon nicht mehr, warum sie eigentlich gestritten hatten. Im Moment dachte er nur das eine: Bitte komm wieder zu dir! Yoh und die anderen waren schon längst wieder gegangen, immerhin war gleich schon Mitternacht durch. Auch Horo sollte schon längst zu Hause sein, doch nach einem höchst widerspenstigen Verhalten und dem ausdrücklichen Wunsch bei dem Chinesen bleiben zu wollen, erlaubtem ihm die Ärzte, die Nacht über im Krankenhaus zu bleiben. Trotz dieser späten Stunden konnte er kein Auge zu tun. Seine Gedanken drehten sich nur um Ren und Sorge und schlechtes Gewissen plagten ihn. Doch plötzlich regte sich etwas. Der Chinese ließ ein schwaches murren hören und Horo zuckte zusammen. „Ren?“ hauchte er, während er seine Hand etwas fester drückte. „Ren?
 

Langsam aus seiner Ohnmacht erwachend, vernahm der Chinese eine leise Stimme die ihn rief. Wer war das? Sie rief ihn noch mal…war das etwa…? Ja, es musste Horo sein! Er war also bei ihm? Oder bildete er sich das nur ein? Doch zugleich verspürte Ren einen leichten Druck auf seiner Hand, was ihn sicher werden ließ, dass er nicht allein war. Er konnte ihn hören und fühlen, doch nun wollte er ihn auch sehen. Langsam öffnete er die Augen und sah den Ainu an, besser gesagt, er Blickte in seine Richtung, denn was er sah, war nichts. Um ihn herum war alles schwarz. Schlief er vielleicht noch? Nein, das konnte doch nicht sein! Er schloss die Augen wieder und versuchte es erneut. Doch auch diesmal blieb alles dunkel, als er sie wieder öffnete. „Horo…?“, fing er in einem leisen Ton an, als er spürte, wie langsam Panik in ihm aufstieg. „Horo!“, rief er nun etwas lauter und drehte den Kopf hin und her, in der Hoffnung etwas zu erblicken.
 

Horo verstand im ersten Moment noch gar nicht was los war. Erleichtert und freudestrahlend sah er Ren an, der endlich wieder die Augen öffnete. „Du bist wach!“, hauchte er heiser. Doch irgendwas war anders. Seine Augen hatten ihren Glanz verloren. War er vielleicht durch den Unfall noch zu benommen? „Ren, es tut mir so leid…i-ich..“, fing er an sich zu entschuldigend, da ihn immer noch das schlechte Gewissen plagte, ohne zu bemerken, das der Chinese gar nicht hin hörte und leise seinen Namen stammelte. „Ich mach es wieder gut das…“ „Horo!“ Als Ren das zweite Mal seinen Namen rief, zuckte der Ainu zusammen. Erschrocken sah er dem Dunkelhaarigen zu, wie er seinen Kopf hin und her warf. „Ren, was hast du?“, fragte er. „Horo! W-wo bist du?“, kam es nur von dem Kleineren. „Ich bin doch hier! Ganz ruhig!“ versuchte der Ainu ihn zu beruhigen, hielt ihn mit beiden Händen fest und sah ihn durchdringend an. Zu seiner Verwunderung wurde Ren tatsächlich ganz ruhig und machte keinen Anstalten sich zu bewegen. Doch sein Blick verriet pures entsetzten. „H-Horo…ich seh’ dich nicht!“, hauchte er. „Ich…kann nichts mehr sehen!“
 

In dem Moment war auch dem Blauhaarigen der Schock ins Gesicht geschrieben. Wie erstarrt hielt er ihn fest. Sollte das heißen Ren war…? Nein! Das konnte nicht sein! Vielleicht war es noch nicht zu spät, irgendwas musste er doch tun. Es blieb ihm nur eins was er machen konnte. Schnell legte er Ren zurück und drückte auf den Notknopf, der einen Arzt herbei rief. „Alles wird gut Ren! D-das…das wird schon wieder!“, versuchte er dem Chinesen, aber auch sich selber einzureden.

Es dauerte auch nicht lange als schon einer der Ärzte ins Zimmer geplatzt kam. „Was ist los?“, fragte er. „Sie...Sie müssen schnell helfen! Mein Freund hier kann nichts mehr sehen! Er sieht nichts mehr!“, sagte Horo aufgeregt und fing an dabei wild zu gestikulieren. „Bleiben sie erstmal ganz ruhig!“, meinte der Arzt sachlich und ging auf seinen Patienten zu. „Wie ich sehe sind sie wach!“, stellte er fest und zog eine kleine Taschenlampe aus dem Kittel. Mit dieser leuchtete er in Rens Augen, doch er sah schon vorher an den Pupillen, dass es nicht gut aussah. Seufzend steckte er die Taschenlampe wieder ein. „Es tut mir leid!“, fing er an. „Aber durch den Unfall muss der Sehnerv eingeklemmt worden sein, was zu einer vorübergehenden Erblindung geführt hat…!“ „Was?“, rief Horo außer sich und auch von Ren kam ein undefinierbares Geräusch, was sein Entsetzten ausdrückte. „Wie ich sagte, eine vorübergehende! Das heißt, wenn wir Glück haben, können wir mit einer Operation alles wieder rückgängig machen! Jedoch wird das warten müssen, bis der Patient sich von dem Unfall wieder ganz erholt hat!“ „M-mir geht’s gut!“, meldete sich Ren zu Wort und er setzte sich leicht wankend auf. „Sie können von mir aus sofort mit der Operation beginnen!“ „Nein, das Risiko ist viel zu groß!“, versicherte der Arzt. „Gehen sie nach Hause und lassen sie sich dort erstmal die nächste Zeit helfen!“ Der Chinese senkte den Kopf. „Ich wohne alleine“
 

„Ich werde mit zu ihm gehen!“, sagte Horo in den Telefonhörer hinein. „Wir können ihn aber auch die zeit bei uns wohnen lassen!“, meinte Yoh am anderen Ende der Leitung, der Mittlerweile von dem Schicksalsschlag erfahren hatte. „Nein! Immerhin ist es meine Schuld das…“ „Ach Horo, es ist nicht deine Schuld!“, versicherte ihm Yoh. „Ich will es trotzdem wieder gut machen!“, hielt der Blauhaarige dagegen. „Außerdem ist es für Ren sicher einfacher, sich erstmal in einer gewohnten Umgebung aufzuhalten. Dort findet er sich sicher schneller zu recht!“ „Na gut! Dann pass gut auf ihn auf Horo!“, sagte sein Freund und beendete somit das Gespräch. „Ich werde schon alleine klar kommen!“, meldete sich der Chinese zu Wort und krallte sich leicht in die Decke. „Ich brauche keinen der auf mich aufpasst!“ Der Ainu seufzte. „Ren! Du weißt genau dass es besser so für dich ist! Ich fahr gleich mit zu dir nach Hause, okay?“ Horo wusste wie stolz Ren war und wie schlimm es für ihn sein musste, jetzt auf jemanden angewiesen zu sein. Doch er würde ihn sich jetzt um keinen Preis sich selber überlassen, das stand fest!
 

Wenig später verließen die beiden Jungs das Krankenhaus. Vorsichtig nahm Horo Rens Hand und führte ihn, dabei wurde er, sowie auch der Chinese leicht rot um die Nasenspitze. Der Ainu hätte eigentlich mit mehr Protest gerechnet, doch Ren ließ nur ein leises murren hören. Er schlug noch nicht mal seine Hand weg. „Ist es okay so?“, fragte Horo vorsichtig und zog Ren näher zu sich. „Vertrau mir einfach!“ Für den Kleineren gehöre schon eine große Portion Verrauen dazu, denn er musste sich schließlich nun ganz auf seinen Freund verlassen. Doch was sollte er machen? Allein würde er es nicht schaffen und das musste er sich eingestehen. So nickte er und meinte leise: „ja…geht schon“
 

Zusammen gingen sie über den großen Parkplatz bis hin zu einem Taxi, das für sie bereit stand. Schmutzig lächelte sie der Taxifahrer an. „Wie süß, haltet ihr da etwa Händchen?“ Anstatt wie gewohnt schlagfertig zu kontern, sah Ren nur betrübt weg. Das war so gar nicht seine Art und Horo sah ihn traurig an. „Sie haben doch keine Ahnung! Halten sie einfach die Klappe und fahren Sie!“, schimpfte der Ainu und beschloss innerlich murrend, bei sich bei seinem Vorgesetzten zu beschweren.
 

Einige Minuten später standen sie vor Rens Haustür. Der Chinese kramte in seiner Manteltasche und nahm den Schlüssel heraus. Mit der anderen hand tastete er nach dem Schlüsselloch. „Komm lass mich dir helfen!“, meinte Horo, und wollte ihm den Schlüssel aus der Hand nehmen. „Lass mich, ich will das alleine machen!“, blaffte der Chinese ihn an und zog seine Hand weg, wobei der Blauhaarige ein leises murren hören lies. Doch er sagte nichts. Es dauerte Zwar lang, doch schließlich hatte Ren es endlich geschafft, die Tür aufzuschließen und tastete sich vorsichtig in die Wohnung. Horo wusste, dass nun eine harte Zeit anstehen würde. Doch die Tatsache, das er sie mit Ren verbringen durfte lies sie vielleicht gleichzeitig zur schönsten seines Lebens werden…
 

So, das war das erste Kapi! Ich hoffe es hat euch gefallen!

Lg SnowAngel

Verzweifelt

Vorsichtig tastete Ren sich durchs Haus. „ich kann dir helfen, warte!“, meinte Horo und stellte schnell das Gepäck ab und nahm Rens Arm. „Lass du, hau ab, ich kann das schon alleine!“, schimpfte der Chinese gleich los. Soweit kam es noch. Er würde das schon schaffen, sagte er sich. Er mochte nicht auf Hilfe angewiesen sein. Tief durchatmend hielt er sich an dem kleinen Tisch im Flur fest und setzte dann langsam einen Fuß vor den anderen, um irgendwie ins Wohnzimmer zu gelangen. Mit den Händen ergriff er den Türrahmen und war heilfroh, diesen erreicht zu haben. Horo stand in der Zeit da und sah ihm zu. „Ich will doch nur, dass ich dir irgendwie helfen kann!“, seufzte er. Natürlich kannte er Rens stolz und es überraschte ihn nicht, dass dieser sich so anstellte. Er tastete sich behutsam weiter seinen Weg entlang, die Hände nach vorne ausgestreckt. Selber kam er sich etwas doof vor, es musste schrecklich albern aussehen, aber immer noch besser, als die Hilfe des Ainus anzunehmen. Dieser war jedoch ins Wohnzimmer gestürzt und hatte einen Zeitungsständer vor Rens Füßen weggerissen, damit der Chinese nicht darüber viel. Umso erleichterter seufzte er auf, als Ren erst mal auf dem Sofa saß. „Bleib ja da sitzen, während ich deine Sachen hoch bringe!“, meinte er. „Jaja“, erwiderte der Kleine nur genervt und verschränkte die Arme.

Horo beeilte sich, die Sachen in sein Schlafzimmer zu schaffen. Der Gedanke, Ren unten alleine sitzen zu lassen, machte ihn nervös. Sofort ging er wieder nach unten, schaute nach ob seine Freund noch da saß und meinte dann: „Hast du hunger? Ich mach uns etwas zu essen!“ „Ja, mach du! Ich les in der Zeit ein Buch!“, sagte der Chinese ironisch und senkte leicht den Kopf. Der Ainu schaute ihn etwas traurig an und setzte sich neben ihn. Vorsichtig legte er seine Hand auf Rens. Er wusste nicht zu sagen, doch er hatte auch nicht die Zeit. „Geh einfach kochen, ich komm zurecht!“, meinte der Kleinere und zog seine Hand weg. „Aber…“, fing Horo an, doch dann schloss er wieder den Mund, stand auf und ging in die Küche. Er beschloss für Ren was ganz besonderes zu kochen, etwas, dass er besonders gerne mochte. Doch der Inhalt seines Kühlschranks lieferte nicht einmal ein halbherziges Frühstück, von einem Mittagsessen ganz zu schweigen. Es herrschte gähnende Leere. „Shit!“, fluchte der Blauhaarige leise und schloss die Kühlschranktür wieder. Wie konnte er nur vergessen, einkaufen zu gehen. Er konnte Ren doch jetzt nicht alleine lassen! Aber was sollte er machen? Sie brauchten schließlich Nahrung. Zum hundertsten Mal an diesem Tag, so schien es ihm, lies er einen kleinen Seufzer hören und ging zurück ins Wohnzimmer. „Ren? Ich hab vergessen Einkaufen zu gehen…“ „Dann wirst du das wohl jetzt machen müssen!“, fiel der Chinese ihm direkt ins Wort. „Aber dann lass ich dich ganz alleine hier!“, gab Horo zurück. „Na und? Ich bin doch kein Baby mehr! Die kurze Zeit wird ich schon überleben!“, meinte er, doch er spürte wie Horo zögerte. „Mach dir keine Sorgen!“, fügte er also noch hinzu und der Ainu machte sich wehmütig auf den Weg zum nächsten Supermarkt. Ihm war sehr unwohl dabei und beschloss, sich zu beeilen.

In der Zeit saß Ren allein zu Hause. Schnell wurde ihm langweilig. Diese Ruhe bedrückte ihn etwas. Er hatte nun mehr Zeit zum nachdenken und das er nichts sehen konnte, störte ihn nun langsam wieder noch mehr als vorher. Motiviert, sich nicht von diesem Gefühl überwältigen zu lassen, stand er auf, um den Fernseher an zu schalten. Er konnte zwar nichts sehen, aber er konnte es wenigstens hören, die Langeweile und diese schreckliche Stille würden vergehen und alles wäre super. Er bückte sich nach unten, und stütze sich mit den Händen am Wohnzimmertisch ab. Zum Glück kannte er seine Wohnung gut und wusste wo alles war. Die Fernbedienungen mussten auf dem Tisch liegen. Doch er fand sie nicht. „Das gibt’s doch nicht!“, fluchte er. Er dachte genauer nach und ihm viel ein, dass er sie wohl direkt neben den Fernseher gelegt haben musste. Er richtete sich wieder auf, schlich vorsichtig um den Tisch herum und lief in die Richtung, wo der Fernseher stand. Doch kurz bevor er diesen erreichte, stieß er heftig mit dem Fuß gegen etwas. Noch bevor er reagieren konnte riss es ihm den Boden unter den Füßen weg, seine Arme schnellten nach vorne und er landete hart auf dem Holzboden. „Ahh~“, gab er leise und mit schmerzverzerrtem Gesicht von sich. //Was war das denn?// fragte er sich, denn er konnte sich nicht erinnern, an dieser Stelle etwas auf dem Boden stehen zu haben. Er tastete nach dem Gegenstand, wo er soeben drüber gefallen war und fand ihn auch. //Was macht denn der Zeitungsständer hier?// dachte er, als er ihn erfühlt hatte. Er konnte ja nicht wissen, dass Horo ihn dorthin gestellt hatte, nachdem dieser ihn noch einige Zeit zuvor davor bewahren wollte, genau über diesen zu stolpern. Ren kniete sich hin, und schob den Zeitungsständer so zur Seite, dass er nicht noch einmal darüber fallen würde. Etwas verärgert wegen diesem Missgeschick hielt er sich am Schrank fest und richtete sich wieder auf. Seine Anfangs zitternden Beine wurden schnell wieder ruhig, er atmete durch und tastete sich weiter vor, bis er den Fernseher erreichte. Er war froh, dass Horo es nicht mitbekommen hatte, dass er gestolpert war und erleichtert fand er die Fernbedienungen. Mit diesen ging er zurück zum Sofa, setzte sich und schaltete das Gerät ein.

Er hörte einige Minuten den Stimmen zu und verstand sogar worum es sich handelte, doch dann bekam er Durst und ging in die Küche. Seine Schritte waren recht sicher und er grinste leicht, weil er froh war, nicht wieder gestolpert zu sein. Zufrieden mit sich selbst ging er die Küchentheke entlang, und streckte sich etwas, um an die oberen Schränke zu kommen. Schnell erreichte er sie, fand auf Anhieb den richtigen und holte ein Glas heraus. Es ging so einfach, fast schon zu einfach. So musste es ja kommen, dass er mit der Hand ein weiteres Gals umstieß, dass sogleich scheppernd herunter fiel und auf den Boden zerbracht. Der Chinese zuckte zusammen. „Verdammt!“, schrie er aufgebracht. „Das kann doch nicht wahr sein!“ Ren kochte vor Wut auf sich selber. War er jetzt schon zu blöd einfach ein Glas aus dem Schrank zu holen. So viel hintereinander falsch machen konnte man doch gar nicht. Um sich zu beruhigen, kippte er sich schnell ein Glas Leitungswasser runter, Milch war ja nicht mehr im Haus. So langsam hoffte er insgeheim doch, dass Horo bald nach Hause kommen würde.

Einen Moment lang lehnte er noch da, um sich zu erholen, bevor er sich in Richtung Treppe begab, da er auf Toilette musste. Zu allem Übel war die natürlich oben, was hieß, das Ren erst mal die Treppe hoch musste. Mit der Hand packte er das Treppengeländer, und ging vorsichtig hoch. Jedoch war das Ganze nicht so einfach. Er war zu langsam und langsam drückte seine Blase etwas. Angestrengt dachte Ren nach, wie er wohl schneller sein könnte. Somit ließ er sich auf die Knie nieder und kletterte wie ein Hund die Treppe hoch. Er fühlte sich schlecht. Wie ein Tier, erniedrigt, dass er jetzt schon auf allen vieren sich bewegte. Dazu musste er immer dringender und geriet leicht in Panik, die Toilette nicht zu erreichen. Die Treppe oben angekommen krabbelte er den Gang entlang, er hatte keine Kraft mehr sich aufzurichten. Der Drang wurde immer schlimmer. Er streckte sich zur Türklinke, stieß die Tür auf, krabbelte ins Bad und…es war zu spät. Er merkte wie sich seine Hose langsam anfeuchtete, gleichzeitig mit seinen Augen, die erschrocken ins dunkle blickten. Er würde rot, ihm wurde schlecht. Tränen rannen ihm die Wangen runter. Das war alles zu viel! Er stolperte, er riss ein Glas runter und jetzt das. Er konnte nichts alleine, so kam es ihm vor. Er fühlte sich so schlecht, dass er laut anfing zu weinen und zu schluchzen. So merkte er auch nicht, wie unten die Tür aufgeschlossen wurde.

Erledigt trat Horo ins Haus. Er hatte versucht sich zu beeilen, doch gerade heute war natürlich eine endlos lange Schlange an der Kasse gewesen. Er ging in die Küche und sah direkt das zersprungene Glas am Boden. Erschrocken starrte er darauf. Was war passiert? Erst jetzt fiel ihm auch das leise schluchzen auf, dass von oben kam. //Ren!// Der Ainu ließ alles fallen, er wollte nur noch zu ihm. Er machte sich sorgen, hatte Angst was wohl passiert sein würde. Er sprang die Treppe nach oben, lauschte, und rannte dann zum Bad. Dort sah er Ren halb am Boden liegen, halb am Klodeckel abgestützt und bitterlich weinen. Seine Hose sah nass aus, auch der Boden schien etwas feucht zu sein. Aber auch an seinen Armen waren leichte blaue Flecke zu erkennen. Sofort setrzte er sich zu ihm auf den Boden und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Oh Gott Ren! Was ist denn passiert? Was machst du nur?“ Der Chinese zuckte heftig. „H-Horo…?“, hauchte er erst noch leise, doch dann rief er laut und unter Tränen. „N-nein, geh weg, bitte! Guck mich nicht an!“ Die Scham stieg immer mehr in ihm an. Er war verzweifelt. „Schh…es ist gut Ren, ganz ruhig!“, sagte Horo leise und schloss den Chinesen in seine Arme. Er konnte sich denke, was geschehen war, denn die Nässe war leicht zu erklären. Er ekelte sich nicht, so wie es vielleicht viele andere getan hätten. Er hatte einfach nur Mitleid, so verzweifelt hatte er den Chinesen noch nie gesehen. „Es ist alles gut, das kann passieren. Du kannst nichts dafür!“, versuchte er ihn leise zu beruhigen, während er ihn leicht in dem Arm wiegte. Ren hatte hingegen jeden Wiederstand aufgegeben und klammerte sich an das Shirt der älteren. „Es tut mir leid…“, schluchzte er und Horo schüttelte den Kopf. „Es muss dir nichts leid tun!“, erklärte er und machte sich gleichzeitig Vorwürfe, Ren alleine gelassen zu haben. Dieser drückte nun sanft den Kopf gegen die Brust des Ainus und flüsterte leise: „Horo…ich brauche deine Hilfe…“
 

Sooo~ nach so langer Zeit hab ich endlich das zweite Kapi fertig geschrieben. Ich hoffe es gefällt euch. Ich würde mich sehr freuen wenn ihr mir auch diesmal wieder so fleißig eure Meinung schreibt^^

Dunkelheit

Schweigend saßen Horo und Ren beim Abendessen. Seit der Sache im Bad hatten sie kaum ein Wort gewechselt und es herrschte eine bedrückte Stimmung. Der Ainu hatte das Malheur am Boden beseitig, was Ren voller Scham geschehen lies, und gab diesem frische Sachen zum anziehen. Die Scherben am Boden beseitigte er natürlich auch. Der Chinese fühlte sich unnütz. Er wollte Horo als Dank wenigstens helfen, das Essen zu machen, doch was konnte er schon tun. In seinem Zustand gar nichts! Horo, der merkte, dass etwas nicht stimmte, sah den Kleineren besorgt an, der schweigend vor seinem Teller saß und kaum was von dem Essen angerührt hatte. „Hey, Ren…was hast du denn?“, fragte er behutsam. „Du isst ja gar nichts“ „Ich…hab keinen Hunger“, erwiderte der Angesprochene leise, innerlich mit sich am ringen. Er war nicht der Typ, der einfach sagte was ihn bewegte, wovor er Angst hatte oder worüber er sich freute. Er ließ seine Gefühle lieber im Verborgenen. Doch diesmal lasteten sie stark auf ihm. Horo, der dies merkte, sagte: „Aber das war doch nicht schon alles oder?“, und mit diesen Worten legte er sanft seine Hand auf Rens. Dieser war leicht erschrocken darüber, zog sie aber nicht weg. Irgendwie beruhigte ihn die Geste des Ainus. Was hatte er denn noch zu verlieren? Der Blauhaarige hatte gesehen, wie Ren sich einnässte und das auch noch weggemacht! Da konnte es nicht schlimmer sein, wenn er einfach sagte, was ihn bedrückte. „Ich….“, fing er leise an und beschloss, sich zusammen zu reißen. „Ich fühl mich zu nichts nütze.“, sagte er leise. Horo sah ihn perplex an. „Aber das stimmt doch gar nicht!“, sagte er und lächelte, was der andere natürlich nicht sehen konnte. „Doch es stimmt! Du hast es doch selber gesehen! Ich konnte mir kein Glas aus dem Schrank holen und zur Toilette hab ich‘s auch nicht geschafft. Das…das ist erbärmlich!“ Horo wusste sehr wohl um den übertrieben Stolz Rens und es wunderte ihn nicht, dass er so etwas sagte. Leise seufzte er und drückte seine Hand, die er immer noch fest hielt. „Weißt du…du musst dich doch erst mal an deine Umstände gewöhnen. Du lebst doch gerade mal seit weniger Zeit so. Der Anfang ist immer schwer, aber bald wirst du Dinge wieder meistern können. Ich helf dir doch dabei!“

Der Chinese sagte nichts und drehte den Kopf ein wenig zur Seite. Es fiel ihm schwer Horo zu sagen wie dankbar er ihm war, denn das war es, was er gerade empfand. Da Ren nichts weiter sagte, deutete der Ainu das als Einverständnis und ließ seine Hand wieder los. Stattdessen nahm er Rens Gabel, und stach ein Stück Fleisch auf. Dieses hielt er direkt vor Rens Mund. „Und nun iss brav! Damit du zu Kräften kommst!“, sagte er und lächelte. Der Chinese, der das Fleisch an seinen Lippen spürte wurde rot und wich mit dem Kopf ein wenig zurück. „Du musst mich nicht füttern! Essen kann ich noch alleine!“, und mit diesen Worten schnappte er ihm die Gabel aus der Hand. Horo musste lachen. Ja, da war er wieder, der Ren den er kannte. Das war ein gutes Zeichen. Es bedeutete wohl, dass Ren nicht aufgegeben hatte.
 

„Na komm, hab dich nicht so!“ „Nein, ich will das nicht!“, sträubend wand sich Ren unter Horos Finger. Dieser war gerade im Begriff, dem Kleineren sein Hemd auszuziehen. „Ich kann mich alleine ausziehen!“, schimpfte er, wobei seine Wangen ein niedliches rot angenommen hatten. Der Ainu kicherte. „Du bist ja ganz rot, wie süß! Aber daran musst du dich gewöhnen. Sei froh, dass es nur ich bin. Wenn du irgendwann eine Freundin hast, dann wird sie nicht nur dein Hemd ausziehen!“ Das war zu viel für den armen Chinesen. Wenn man ihn mit irgendetwas ärgern konnte, dann mit solchen Themen. Es war ihm immer so peinlich. Empört wand er sich aus Horos Griff und stolperte etwas unbeholfen ins Bad. „Perverser!“, schimpfte er und tastete sich vor bis zur Badewanne. Horo kam ihm kichernd nach. „Na, das war aber nicht nett!“ „…Und du bleibst draußen!“, protestierte Ren weiter und war schon wieder bei der Badezimmertür, um sie vor Horo zu schließen. Dieser war immer noch belustig. Es war einfach zu schön, Ren so zu ärgern und um ehrlich zu sein genoss er es einfach, wie süß Ren dabei war. Irgendwas an dem Kleineren zog ihn an, was er natürlich für sich behielt. „Och man, Ren-chan! Sei doch nicht so gemein!“, sagte er gespielt traurig und hielt die Tür fest. „Nenn mich nicht Ren-chan!“, schimpfe der Chinese aufgebracht. „Ich will baden! Also bleib weg“, mit knallroten Wangen schaffte er es, die Tür vor Horos Nase zu verschließen. Seufzend und ziemlich aufgewühlt ließ er sich Wasser ein. //Was denkt sich dieser Idiot eigentlich?//
 

Horo war in der Zeit wieder in Rens Schlafzimmer gegangen und setzte sich auf dessen Bett. Nachdenklich sah er an die Wand, bis sich die Tür wieder öffnete und Ren, frisch gebadet und in einem Pyjama gekleidet, ins Zimmer trat. „Du kannst jetzt ins Bad wenn du möchtest“, meinte er und setzte sich ebenfalls aufs Bett. Horo sah ihn an und kam nicht umher zu denken, dass Ren wirklich verdammt hübsch war. Etwas von sich selbst erschrocken stand er auf. „Ja mach ich. Schlaf gut“, sagte er und strich kurz über Rens Haar, bevor er sich ebenfalls auf den Weg ins Bad machte. Er wusch sich, zog sich um und ging danach ins Gästezimmer, das Ren ihm zugewiesen hatte. Direkt einschlafen konnte er nicht, da ihm noch viel durch den Kopf ging. Doch nach einiger Zeit versank er ins Reich der Träume…
 

Ren hingegen hatte weniger Glück mit dem Einschlafen. Ihn umfassten eine für ihn grausame Stille und eine furchtbare Einsamkeit. Ganz im Dunkeln lag er da, einer Dunkelheit die er auch nicht entkommen konnte, wenn er die Augen öffnete und das Licht anmachte. Er lauschte in die Stille hinein und versuchte Geräusche zu hören, Horos Schritte wenn er mal wieder einen Mitternachtsimbiss nahm, was er, soweit Ren wusste, gerne mal machte, Knarzen oder von draußen den Wind rauschen. Doch es war still…drinnen wie draußen. Er hörte nur sein eigenes, leises Atmen. Das Bett war so groß, dass es keine Geborgenheit brachte, sondern viel mehr Leere…
 

Leise ging die Tür zu Horos Zimmer auf. Da dieser ausnahmsweise nur einen leichten Schlaf hatte, bemerkte er dies und drehte sich mit dem Gesicht zur Tür. Es viel kein Licht hindurch, doch er konnte leise, tapsige Schritte hören. „Ren…?“, frage er mit leisem Erstaunen. „Horo…“, die Stimme, die ihn durch die Dunkelheit erreichte, klang eingeschüchtert. Es war seltsam, da die Stimme, die er nur allzu gut kannte, meistens fest und entschlossen war. „Hey, was ist denn los?“, fragte der Ainu leise und setzte sich auf. Vorsichtig streckte er einen Arm nach dem Kleineren aus und umfasste sein Handgelenk, um ihn den Weg zu sich zu deuten. Doch als dieser mit den Beinen sanft ans Bett stieß blieb er zögernd stehen. Er sah, soviel Horo in dem Lichtleeren Raum erkennen konnte, verlegen aus. „Horo…ich…hab…hab Angst im Dunkel“, sagte er leise, mit einer Stimme, die das Herz des Ainus ganz schwer werden ließ. Es war schon eine seltsame Aussage, wenn man bedachte, dass Ren Blind war und eh in Dunkelheit lebte. Doch hinter diesen Worten steckte mehr, als einfache Angst im Dunkeln, das wusste Horo. Er zog Ren noch etwas weiter zu sich, sodass er nun bei ihm im Bett saß. Behutsam legte er seine Arme um den Kleineren und flüsterte: „Hab keine Angst“. Das Herz, dass Chinesen schlug schneller, als er die starken Arme um sich spürte. „Es…es…“, stammelte er leise und vergrub die Finger in Horos Hemd: „…es war so…einsam…“ „Schhh…ich bin da“, sagte Horo und strich über Rens Rücken. Es war eine neue Seite, die der Kleinere ihm offenbarte. Es war seine Schwache Seite, was für den Ainu bedeutete, dass das Eis zwischen ihnen wohl langsam zu schmelzen begann. Das ganze wurde dadurch unterstützt, dass Ren vorsichtig fragte: „Darf ich bei dir schlafen?“ „Natürlich…was für eine Frage, Dummerchen!“, sagte Horo liebevoll, lehnte sich zurück und zog Ren mit sich.

So mit ihm da zu liegen, erfüllt ihn mit Glückseligkeit. Der Chinese lies ein leises Seufzen hören. Die Dunkelheit schien langsam zu weichen und er fühlte sich wohl und geborgen. Und auch wenn er sich vielleicht am nächsten Tag für sein Verhalten schämen würde, tat dieser Moment einfach gut. Die Wärme, die von Horo ausging, machte ihn ruhig und schläfrig und so konnte er endlich den erholsamen Schlaf finden, den er so sehr brauchte. Der Ainu wachte in der Zeit noch über ihn, bis der Kleine tief und fest schlief. Erst dann erlaubte er sich, selber wieder die Augen zu schließen und Ren in seine Träume zu folgen…
 

So, das war das 3. Kapittel von Blind^^ Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich würde mich sehr über eure Meinungen freuen.

Zweifel

Zweifel
 

Langsam schlug Ren die Augen auf. Das hell die Sonne in das Zimmer fiel, bemerkte er nicht. Es war immer noch so dunkel wie zuvor. Der Chinese richtete sich auf und konnte für einen Moment nicht zuordnen, wo er sich befand. Erst das leise Atmen neben ihm verriet, dass er nicht alleine war und lies seine Erinnerungen wieder kommen. Sofort wurde er rot. Wie kam er nur dazu, sich zu Horo ins Bett zu legen? Was würde er nur denken? Dass er ein Weichei sei, wie ein kleines Kind Angst im Dunkeln und vor der Einsamkeit hat? Er konnte ja nicht wissen, was wirklich dahinter steckte.

Leise seufzend stand er aus dem Bett auf. Er tastete sich durch das Zimmer zur Tür und verließ leise den Raum.
 

Es dauerte etwas bis er in der Küche angekommen war. Er hatte beschlossen, Frühstück zu machen. Auch wenn er das letzte Mal ein Glas zerbrochen hatte, diesmal würde er es einfach ganz langsam angehen. Und so schaffte er es auch, das Geschirr ganz unversehrt aus dem Schrank zu bekommen. Während er sich zum Kühlschrank tastete dachte er an die letzten Tage. Wie fürsorglich Horo sich um ihn gekümmert hatte war schon erstaunlich. Und das obwohl Ren nie wirklich charmant zu ihm war. Sie hatten sich doch immer nur gestritten. Lag es vielleicht daran, dass er einfach nur Schuldgefühle hatte und sich verpflichtet fühlt, ihm zu helfen? Bei dem Gedanken wurde Ren etwas komisch im Magen. Aber wie konnte es anders sein? Der Ainu könnte nie so viel für ihn übrig haben, dass er ihn nur versorgte, weil er es eben war.
 

Nachdem der Chinese das Frühstück endlich fertig hatte, saß er am Tisch und nippte an seiner Milch. Es machte nichts, dass es etwas länger gedauert hatte, da Horo eh immer sehr lange schlief. Doch auch dieser wachte schließlich aus dem Land der Träume auf. Er tastete noch etwas verschlafen im Bett umher, nur um festzustellen, dass es leer war. „Ren…?“, murmelte er und öffnete die Augen, um zu sehen, ob wirklich niemand da war. //Wo ist er denn?//, fragte er sich und stand auf. Er ging die Treppe hinunter in die Küche und fand den Chinesen an dem Tisch sitzen. Dieser musste ihn durch die Schritte gehört haben, denn er hob leicht den Kopf. Der Ainu hingegen war völlig überrascht von dem gedeckten Tisch und strahlte: „He Ren! Du hast ja Frühstück gemacht!“ „Ja, was ist so toll daran?“, murrte Ren leise und deutete dem Blauhaarigen, sich zu setzten. Bei diesem strengen Ton zuckte Horo etwas zusammen. Was toll daran war? Für ihn war das ziemlich beeindruckend, da sein Freund es vor ein paar Tagen ja nicht mal schaffte, ein Glas aus dem Schrank zu holen und jetzt ein ganzes Frühstück auf den Tisch brachte. Von dem Ren, der gestern Nacht verlegen und eingeschüchtert in sein Bett gekommen war, war nicht mehr die Spur zu merken. Es war, als hätte der Ainu sich das alles nur eingebildet. Aber so war Ren nun mal…verschlossen und stolz. Die letzte Nacht war wohl eher eine Ausnahmesituation.
 

Horo setzte sich an den Tisch und begann zu essen. Trotzdem warf er immer wieder einen Blick zu Ren. Dieser aß nur schweigend. Der Blauhaarige überlegte kurz, ob er fragen sollte was er hatte, beschloss dann aber, ein anderes Thema anzuschneiden. „Run kommt heute zu Besuch!“ „Ich weiß!“, sagte Ren darauf nur knapp. Er freute sich zwar seine Schwester wieder zu „sehen“, aber trotzdem wusste er jetzt schon, dass sie ihn mit ihrer übertrieben Fürsorge nerven würde. Er konnte sich praktisch schon vorstellen, wie Run und Horo mit Tee und Kissen um ihn rum rennen würden und ihn wie einen Schwerkranken behandeln.
 

Nach dem Frühstück verschwand der Ainu ins Badezimmer und überließ dem Kleineren den Abwasch. Nicht ganz freiwillig natürlich, aber da der Chinese eh schon schlechte Laune zu haben schien und er es unbedingt selber erledigen wollte, gab Horo klein bei. Er zog sich aus und sprang schnell unter die Dusche. Danach rubbelte er sich die Haare trocken und band sich ein Handtuch um die Hüften. Gerade als er sich die Zähne putzen wollte, klingelte es an der Tür. //Was? Ist Run schon da?// fragte er sich erstaunt und rannte aus dem Bad. „Ich geh schon!“, rief er, da es eh etwas dauern würde, bis Ren die Tür erreicht hatte. Strahlend öffnete er die Tür und begrüßte Run mit einem freudigen „Hi!“. Diese sah hingegen gar nicht so erfreut aus, sondern eher überrascht. „Hallo Horo!“, sagte sie und blickte an ihm herab. Dass er da nur so mit einem Handtuch um die Hüften stand, schien ihn nicht zu kümmern, oder, er bemerkte es gar nicht erst.
 

„Run?“, ertönte es aus dem Hintergrund und der Chinese steuerte auf die Haustür zu. Er hatte doch eindeutig ihre Stimme gehört. Doch kurz bevor er sie erreicht hatte, stieß er auf einmal gegen etwas Großes. Es war kalt und fühlte sich an wie…nackte Haut? Es dauerte etwas, bis er verstand, dass er gegen den Ainu gestoßen war und zugleich fuhr er ihn erschrocken an: „Horokeu Usui! Zieh dir gefälligst was an!“ Dieser zog einen Schmollmund und murmelte: „Ist ja gut“. Daraufhin hörte Ren ihn die Treppe hoch poltern und wand sich leise seufzend und mit leicht roten Wangen zu seiner Schwester, die kicherte. Doch das Lachen war nicht von langer Dauer, denn sofort sah sie ihren kleinen Bruder besorgt an. Während sie ihn stark an ihre Brust drückte fragte sie: „Wie geht es dir Ren?“ „Ganz oke, ich komm klar!“, antwortete er trocken und versuchte sich, aus ihrem Klammergriff zu befreien. „Ich weiß, dass das hart für dich sein muss. Setzt dich lieber erst mal hin!“, somit nahm sie ihn an den Händen und führte ihn ins Wohnzimmer. „Run, ich kann selber laufen!“, beschwerte sich der Chinese und verschränkte die Arme als er auf dem Sofa saß.
 

Wenig später kam auch Horo wieder, angezogen und mit Getränken und setzte sich neben Ren. Das Mädchen wollte alles wissen, wie es ihrem Bruder in den letzten Tagen so ergangen war und ob sie ihn nicht zu sich nehmen sollte. „Nein Run, ich fühle mich in meinem eigenen Haus am wohlsten“, erklärte der Kleine. „Wie du meinst“, sagte sie seufzend und wand sich an Horo. „Danke dass du dich um meinen Bruder so kümmerst. Wie kann ich mich dafür erkenntlich zeigen?“ „Ach das ist nicht nötig. Ich mach das gerne!“, erwiderte der Ainu und lächelte. //Lüg doch nicht//, dachte Ren im Stillen bei sich und senkte leicht den Kopf. //Wir wissen doch beide, dass du das nicht gerne machst//. Wie konnte er auch? Wer kümmerte sich schon gerne um so einen Sonderfall wie ihn? Der sich wie ein kleines Kind in die Hosen machte und zu anderen ins Bett krabbelte. Der Chinese war dankbar, doch es ärgerte ihn, dass Horo nicht einfach die Wahrheit sagte. So wäre es doch viel einfacher! „Du bist wirklich ein lieber Kerl Horo!“, hörte er Run sagen.
 

Der Nachmittag war vergangen und der Ainu begleitete das Mädchen zur Tür, während Ren im Wohnzimmer sitzen blieb. „Mach es gut Run! Ich glaube der kleine Sturkopf hat sich wirklich über deinen Besuch gefreut!“, sagte Horo lächelnd, doch ihre Miene blieb ernst. „Ich hab es dir vorhin schon gesagt, aber ich danke dir wirklich! Nicht jeder würde so etwas auf sich nehmen. Vor allem weil…Ren nun ja…nicht wirklich einfach ist“, seufzte sie. „Mach dir um mich keine Sorgen, wir kommen ganz gut zurecht“, versuchte der Ainu sie zu beruhigen. Und davon ging er wirklich aus. Eigentlich hatte sich ihre Beziehung zueinander doch ziemlich verbessert. Früher hatten sie sich nur gestritten. Und er ging davon aus, dass Ren das genau so sah.
 

Der Ainu ging wieder ins Wohnzimmer. „Ich glaub Run war erleichtert, dass es dir soweit gut geht!“, sagte er, doch er erntete nur ein „mh!“. „Hast du hunger? Soll ich Pizza bestellen?“, fragte er dann. „Ist mir egal!“ Der Ainu runzelte die Stirn. „Was ist los mit dir? Du bist den ganzen Tag schon so schweigsam!“, stellte er fest und setzte sich zu ihm. „Was geht dich das an? Ich bin halt schlecht gelaunt“, warf ihm der Chinese trotzig entgegen, was den Blauhaarigen wütend machte. „Was mich das angeht? Entschuldige mal, aber es interessiert mich vielleicht, wie es dir geht, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest!“ „Ach tu doch nicht so!“, protestierte Ren und stand auf um aus dem Raum zu gehen. „Was soll das denn schon wieder? Jetzt geh doch nicht einfach weg!“ auch Horo erhob sich und folgte ihm. „Lass mich einfach in Ruhe! Du nervst total“ Horo glaubte, er könne seinen Ohren nicht trauen. Eben dachte er noch, sie würden sich besser verstehen. Doch dass Ren so über ihn dachte, dass wusste er nicht. Zudem machte sich ein merkwürdiges Gefühl in seinem Magen breit. Es war unangenehm und schien ihn zusammen zu schnüren. „Ich hab nachgedacht und denke, ich gehe doch zu Run!“, setzte der Chinese nach und tastete mit dem Fuß nach der ersten Stufe um die Treppe hinauf zu gehen. „Weißt du wie unfair das ist Ren?“, gab Horo zurück und zu seiner Verwunderung war ein leichtes Zittern in seiner Stimme. Trotzdem sprach er weiter: „Du hättest mir sofort sagen sollen, wenn du von mir keine Hilfe willst!“ „Und hättest du das begriffen? Du hättest doch eh nicht locker gelassen! Ich wollte von Anfang an keine Hilfe, ich wollte es alleine schaffen!“ der Chinese krallte sich mit den Fingern leicht ins Geländern. „Du hättest es nicht alleine schaffen können. Ich hab doch alles getan um dir zu helfen! Tut mir leid das es dich nervt wenn ich mir Sorgen um dich mache!“ „Sorgen?“, rief Ren empört, der nun schon ein paar Stufen erklommen hatte. „ Du wolltest doch nur dein Gewissen reinigen. Du hast die Vorwürfe gemacht! Um mich ging es dabei doch nie, du….“

Horo sah wie Rens Körper nach vorne kippte und seine blinden Augen erschrocken geweitet waren. Der Ainu machte einen Schritt nach vorne und streckte die Arme aus. Der Chinese hatte die Stufe nicht richtig erwischt und rutschte ab. Zum Glück war der Blauhaarige schnell und fing ihn auf. Seine ganze Wut war mit einem Mal weggeblasen und Kummer machte sich in ihm breit. So dachte Ren also? Deshalb war er so wütend! Dieser versuchte sich aus Horos Armen zu befreien, doch er hielt ihn fest und sprach mit sanfter Stimme: „Ren wie kommst du darauf?“ „Es ist doch so! Warum warst du nicht einfach ehrlich zu mir? Das hätte doch alles leichter gemacht!“, sagte der Chinese aufgebracht. Warum verstand der Ainu ihn einfach nicht? Er musste es nicht mehr leugnen. „Weil es nicht so ist!“ „Wir hatten Streit vor meinem Unfall Horo! Und deshalb denkst du, dass du es Schuld bist und dass du diese Schuld begleichen musst. Sowas brauch ich nicht, ich kann das auch alleine!“ „Ach Ren…“, seufzte Horo. „Natürlich geb ich mir die Schuld, aber das ist nicht der einzige Grund, warum ich bei dir sein möchte. Du bist doch mein Freund, du…du bedeutest mir doch etwas“, erklärte Horo und drückte den Chinesen sanft an sich.
 

Ren lies es einfach geschehen. Er beruhigte sich langsam wieder und schloss die Augen. Er konnte es nicht begreifen. Warum sollte es dieses Mal anders sein? Warum sollte sich irgendwer für ihn Interessieren. Außer seiner Schwester gab es doch solche Menschen nicht. Oder? Er musste sich eingestehen, dass Horos Umarmung ihm Geborgenheit gab und dass das stechende Gefühl, was ihn den ganzen Tag begleitete, langsam verschwand. Er verstand sich selbst nicht mehr. Warum hatte es so weh getan?
 

Langsam löste der Ainu die Umarmung und sah Ren an. „Denk sowas nie wieder okay?“ „Na gut…“, sagte Ren und wand sich ab. Er wollte gerade in sein Zimmer gehen, als er sich noch einmal umdrehte und mit roten Wangen sagte:“ Aber wehe du erzählst jemandem, dass ich in deinem Bett geschlafen habe!“ Da musste Horo lachen und folgte ihm. „Nein keine Sorge…“ „Würdest du dann bitte in DEIN Zimmer gehen?“, sagte Ren und zog eine Augenbraue hoch. „Wieso denn? Ich dachte es wäre praktischer, wenn ich heute Nacht in deinem Bett schlafe. Meins ist doch etwas zu klein für uns beide…“, überlegte der Ainu laut worauf der Kleinere noch röter wurde. „W-was? Das war eine einmalige Sache!“, stammelte er. „Ach hab dich nicht so. Dann musst du nicht extra heute Nacht zu mir laufen!“, neckte Horo ihn weiter und Ren konnte nicht leugnen, dass die folgende Nacht sehr erholsam war…
 

So, nach langem hab ich das 4. Kapitel fertig bekommen. Für das 5. Habe ich auch schon eine Idee. Vielleicht kommen sich die beiden ja endlich näher ;P

Ich würde mich über Kommis freuen!

SnowAngel

Mit deinen Augen sehen

Mit deinen Augen sehen
 

Nach ihrer Aussprache verlief der Alltag viel harmonischer. Zwar neckten die beiden sich auch mal oder stritten sich, doch das war meistens nicht von langer Dauer. Der Ainu wohnte nun schon etwas länger als eine Woche bei seinem Freund und sie teilten sich jede Nacht das Bett. Ren hatte längst aufgegeben, dagegen zu protestieren. Eigentlich musste er sich sogar eingestehen, dass er es wirklich schön fand, so neben Horo zu liegen. Irgendwie gab es ihm ein fremdes Gefühl von Geborgenheit. Woher das kam, wusste er nicht und er würde es auch nie im Leben zugeben, doch abstellen konnte er es nicht. Er konnte ja nicht wissen, dass es dem Ainu genau so ging, denn auch dieser mochte es, mit dem Kleineren einzuschlafen. Sowieso fühlte er sich unglaublich gut in Rens Gegenwart. Er sah ihn immer öfter an und war in diesem Fall erleichtert, dass der Chinese das nicht sehen konnte.

Warum das so war, vermochte er nicht zu erklären, doch tief in seinem Inneren schien die Antwort zu liegen.

Eines Mittags saßen die beiden Jungs im Wohnzimmer und Horo las Ren einen Bericht aus der Zeitung vor. Dieser hörte jedoch nur halbherzig hin und gähnte ab und zu. „…berichtete die Frau des Angeklagten und…“ „Horo ich halt es nicht mehr aus!“, warf Ren dazwischen und erntete einen verdutzten Blick. „ Ich möchte endlich nach draußen gehen. Ich habe seit über einer Woche meine Wohnung nicht verlassen“ Der Ainu verstand sofort und lächelte. „Warum hast du das nicht eher gesagt? Wir können gerne etwas raus gehen. Wie wäre es mit einem Spaziergang?“, schlug er vor. „Hätte nichts dagegen nur…es wird schwer für mich, mich zu recht zu finden“, gab Ren zu. „Mach dir keine Sorgen, ich werde dir schon helfen!“, versprach der Ainu und wenig später verließen sie das Haus.

„Muss das denn sein?“, fragte der Chinese mit roten Wangen, als sein Freund ihn an die Hand nahm. „Klar. Sonst läufst du mir noch irgendwo gegen“, entgegnete Horo und betrachtete Rens Hand in seiner. „Wie kleine Hände du hast!“, kicherte er, worauf hin der Kleinere noch mehr errötete. „Baka! Hör auf damit!“, schimpfte er, zog seine Hand aber nicht zurück. So machten sich die beiden auf den Weg. Anfangs kamen sie nur langsam voran, da Ren sich an das Laufen in völliger Dunkelheit erst einmal gewöhnen musste. „Vertrau mir. Ich zeige dir den Weg!“, sagte Horo behutsam, doch der Chinese hatte einige Probleme, das Vertrauen aufzubauen. Aber je weiter sie liefen, desto besser konnte er sich darauf einlassen. „Na siehst du? Es geht doch!“, rief der Ainu stolz.
 

Ren genoss es, endlich mal wieder die frische Luft zu atmen und die Sonne zu spüren. Es war zwar Herbst, doch heute regnete es nicht, es war sogar ungewöhnlich warm. Der Ainu freute sich über Rens zufriedenes Gesicht. Er hielt es für besser, ihm nicht zu sagen, dass viele Leute sie anstarrten. //Noch nie einen Blinden gesehen?//, dachte er und warf den Gaffern ärgerliche Blicke zu. Es dauerte eine Zeit bis er begriff, wieso die Leute eigentlich guckten. Zwei Jungs Hand in Hand? Das konnte ja nur eins zu bedeuten haben. Na klar – sie wurden als schwules Pärchen abgestempelt. Horo überfiel ein leichtes Gefühl der Scham, doch gleichzeitig schlug sein Herz schneller. Er und Ren ein Paar…was für eine Vorstellung. Total absurd, wie er fand. Das war ja albern…aber warum fand er diese Vorstellung nicht abstoßend? Er stellte sich vor wie es aussehen würde, wenn sie zusammen wären. Wie sie sich umarmen würden…wie es wäre wenn sie sich küssen. Wahrscheinlich würde Ren ihn behandeln wie eine Putzfrau und ihm noch eine Schürze umbinden. Aber er in der Frauenrolle? //nein Ren ist viel zierlicher, das würde besser passen//, dachte Horo sich. Und wie wäre die Verteilung im Bett…? Horo zuckte zusammen als er sich bei diesen Gedanken ertappte. Worüber dachte er da überhaupt nach? Er wurde knallrot im Gesicht und schüttelte den Kopf. //Was soll das Horokeu Usui. Reiß dich mal zusammen!//, ermahnte er sich selber.
 

Ren, der von all dem nichts wusste, sah ihn verwundert an, als er das Zucken spürte. „Was ist los?“ „N-nichts!“, log der Ainu und ging einen Schritt schneller. „He renn nicht so!“, meckerte der Chinese, der Schwierigkeiten hatte in seinem blinden Zustand hinterher zu kommen. In diesem Moment entdeckte Horo einen kleinen Eiswagen und seine Gedanken waren direkt wieder beim Essen. „Hey, möchtest du ein Eis Ren-chan?“, fragte er erfreut. „Na gut!“, antwortete dieser und ging ausnahmsweise nicht auf das „Ren-chan“ ein. An dem Eisstand angekommen lies Horo Rens Hand los und bestellte für sie beide. Der Chinese fand es fast schon schade, als sich die warme Hand seines Freundes löste. Seit wann war er so? Vor ein paar Tagen hätte er sich nie im Leben von jemandem an die Hand nehmen lassen. Und dann auch noch so mit ihm in der Öffentlichkeit herum laufen? Was mochten die Leute denken? //Sie sehen sicher, dass ich blind bin, also werden sie schon nichts falsches denken!//, beruhigte er sich. Dankbar nahm er das Eis von Horo entgegen und leckte dran. Mal wieder merkte er nicht, dass er dabei von dem Ainu beobachtet wurde. „Schmeckt es dir?“, fragte dieser dann mit einem Schmatzen. „Ist ok. Dir schmeckt es aber wie ich höre!“, grinste der Chinese frech. „Klar!“, kicherte der Ainu und bestellte sich noch zwei Mal nach.
 

„Hast du endlich fertig gefressen?“, seufzte Ren genervt. „Hey, lass mich doch!“, maulte Horo und nahm Ren wieder bei der Hand, was in diesem sogleich ein Glücksgefühl im Magen auslöste. Jeder Versuch es zu verdrängen war zwecklos, wie er feststellen musste. „Wo führt mich mein Blindenhund jetzt hin?“, fragte er stattdessen. „In den Park, von da aus kann man wunderbar das Meer sehen!“, erklärte der Ainu und Ren war einverstanden. Wenig später waren sie auch schon da. Der Wind rauschte leise in den Blättern der Bäume und dem Chinesen fiel zum ersten Mal auf, wie schön es war. Trotz diesem schönen Wetters waren die beiden fast ganz allein im Park. Horo kam das sehr gelegen, da er so die Zeit unbeschwert mit Ren verbringen konnte, ohne von nervigen Blicken belästigt zu werden. Eine lange Zeit liefen sie nur schweigend nebeneinander her. Doch es war keine bedrückende Stille, sondern eher eine befreiende.
 

Der Tag war schon fast vergangen und es ging auf den Abend zu. Die beiden Jungen saßen auf einer Bank und sahen aufs Meer. Ein leichter Wind wehte und langsam färbte sich der Himmel rot. „Die Sonne geht unter, wie schön!“, sagte Horo leise und betrachtete das Farbenspiel. Ren sank nur den Blick. Eine Traurigkeit überfiel ihn auf einmal. Auch der Ainu merkte das. „Was ist los?“, wollte er wissen. Der Chinese war doch den ganzen Tag so glücklich gewesen. „Ich hab mir immer gerne den Sonnenuntergang angesehen. Doch jetzt sehe ich gar nichts mehr“, seufzend legte er den Kopf in den Nacken und lächelte etwas gequält. „Das tut mir leid…es…“ „Kannst du ihn mir beschreiben...Bitte?“, fragte Ren, bevor der Blauhaarige zu Ende reden konnte. „Natürlich kann ich!“, sagte Horo und fing nach einer kurzen Pause an. „Langsam verschwindet das helle Blau des Himmels und ein leichtes Rosa mischt sich hinein. Es sieht aus wie Zuckerwatte…“, leise hörte er Ren neben sich kichern und er schmunzelte. „das Rosa wird immer dunkler und orange mischt sich hinzu…die Wolken werden ganz rot, wie rote Rosen und die Sonne leuchtet in einem warmen Gold…“, beschrieb der Ainu. //Wie deine Augen//, fügte er in Gedanken hinzu. Während Horo beschrieb, schloss Ren die Augen. Durch die ausführliche Beschreibung fiel es ihm leicht sich das ganze vor zu stellen.
 

„…jetzt ist es fast dunkel“, beendete der Blauhaarige seinen Vortrag. „Ich kann nicht so gut beschreiben…“, erklärte er etwas verlegen. Der Tao, der die ganze Zeit über nichts gesagt hatte, drehte den Kopf zu Horo. Dieser sah in seine trüben, glanzlosen Augen, die ins Nichts zu starren schienen und fand sie trotz allem wunderschön. „Es ist schön wie du die Dinge siehst!“, sagte Ren leise. „Niemand könnte einen Sonnenuntergang so beschreiben wie du, er wurde für mich richtig lebendig!“ Ein Kompliment aus Rens Mund zu hören war für den Ainu schwer zu begreifen. Das musste schon etwas zu bedeuten haben, fand er und er freute sich darüber. Doch bevor er etwas sagen konnte sprach Ren weiter, in einer leisen und ernsten Stimme. „Wie…wie siehst du mich?“, wollte er wissen. „Dich?“, fragte Horo überrascht. „Naja also…was soll ich sagen?“, etwas verwirrt über die Frage, dachte er nach. „Ich versteh schon…da gibt es wahrscheinlich nicht viel Positives“, seufzte der Chinese und wand wieder den Blick ab. „N-nein!“, sagte Horo erschrocken. „Ich weiß nur nicht wo ich anfangen soll zu erzählen“, sanft legte er eine Hand an sein Kind und drehte sein Gesicht wieder zu sich. „Ich sehe eine sehr starke und stolze Person, dessen Blick des einen Tigers gleicht. Zugleich verraten mir diese Augen aber auch Mut und Ehrlichkeit. Doch was am wichtigsten ist, dass sie gleichzeitig wunderschön und anmutig sein können. Obwohl diese Person so hart erscheint, gibt es viele Dinge, die so weich sind. Das Haar, die Haut und auch das Herz scheint eine sanfte Seite zu haben, auch wenn diese nicht gern gezeigt wird. Was ich sehe ist eine wunderbare Person, die sowohl äußerlich, als auch innerlich schön ist!“
 

Horos Worte berührten Ren zu tiefst und seine Wangen wurden rot. Wenn er die Beschreibung hörte, konnte er kaum glauben, dass er gemeint war. „Du bist ganz schön kitschig, weißt du das?“, sagte Ren und grinste. Daraufhin färbten sich die Wangen des Ainu ebenfalls rot. „W-was? Du wolltest doch wissen wie ich dich sehe…du…du…“ „Reg dich nicht auf!“, schmunzelte Ren. „Das war wirklich nett von dir“
 

Es war längst dunkel und die Sterne standen am Himmel, als sich die beiden auf den Heimweg machten. Drinnen angekommen sagte Ren: „Ich möchte noch etwas draußen bleiben, ich bin auf dem Balkon falls du mich suchst!“ Der Ainu war einverstanden und ging in der Zeit ins Badezimmer. Er wusch sich und zog sich seine Schlafsachen an. Eine kurze Shorts und ein T-shirt. Er löste sein Stirnband und die Haare fielen ihm ins Gesicht.

In der Zeit saß Ren auf einer Bank auf dem Balkon und sah in den Himmel. Er stellte sich vor die Sterne zu sehen und dachte über den Tag nach. So glücklich wie heute war es selten gewesen, stellte er fest. Wenn der Ainu dabei war, war es deutlich einfacher, blind zu sein. Natürlich war es immer noch eine starke Belastung, aber Horo unterstützte ihn wo er konnte. Er fragte sich nur, wie lange er noch bei ihm bleiben würde. Es konnte ja nicht für immer so weiter gehen. Ren musste sich eingestehen, dass er es schade finden würde, wenn sein Freund wieder ausziehen würde. Er hatte sich schon ziemlich an ihn gewöhnt. Doch war es wirklich nur Gewohnheit? Oder war da noch etwas anderes?
 

Der Ainu fand, dass Ren nun wirklich langsam genug draußen gesessen hatte und ging, um nach ihm zu schauen. „Ren-chan, willst du nicht langsam rein kommen? Du erkältest dich noch!“, sagte er, als er den Balkon betrat. Der Chinese drehte den Kopf in die Richtung, aus der er Horos Stimme vernahm. Seine violetten Haare schimmerten im Mondlicht und seine Augen schienen einen neuen Glanz zu bekommen. Der Ainu war ganz verzaubert von diesem Anblick. Ren sah einfach nur schön aus und er konnte nicht anders, als ihn anzustarren. In ihm wurde das Gefühl immer stärker ihn umarmen zu wollen und er konnte sich nur mit Mühe zurück halten.

„Es ist aber grade so schön…“, sagte Ren in einem leicht verträumten Ton. Der Blauhaarige dachte kurz nach und konnte verstehen, dass der Kleinere lieber noch draußen bleiben würde. Also verschwand er kurz und kam wenig später mit einer Decke wieder.
 

Ren spürte, wie ihm etwas Weiches und Warmes um die Schultern gelegt wurde und das der Ainu sich neben ihn setzte. Es wurde still um sie beide, doch er hatte das Gefühl, sein Herz würde die Stille durchbrechen. Es schien so schnell zu schlagen wie noch nie. Was brachte es dazu? Etwa die Nähe seines Freundes?

Horo hingegen war sich mittlerweile sicher, wer SEIN Herz zum rasen brachte. In diesem Moment wünschte er sich nichts mehr, als es dem anderen mitzuteilen. An dieser Stelle schaltete sich sein Hirn aus und seine Lippen schienen die Worte wie von selber zu bilden: „Ren…ich liebe dich!“….
 

Sooo das war das fünfte Kapi, das mit einer etwas plötzlichen Liebeserklärung endet XD Was Ren wohl dazu sagen wird oO

Würde mich so wie immer über Kommis freuen^^

Feelings

Feelings
 

…Rens trübe Augen weiteten sich und starrten in Horos Richtung. Es war für diesen wie ein Schlag ins Gesicht, der ihn wieder in die Wirklichkeit zu holen schien. Was hatte er da eben nur gesagt? Hatte er ihm wirklich gerade einfach so seine Liebe gestanden? Der Ainu konnte es selber kaum fassen. Nicht nur, dass das Ganze wohl sehr unromantisch kam…viel schlimmer war, dass Ren Tao sein gegenüber war und ihn mit Sicherheit umbringen würde, wenn er ihn sehen könnte. Eine unglaubliche Röte machte sich über Horos Gesicht breit. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so viel Scham verspürt zu haben und das, obwohl er schon viele, peinliche Dinge getan hatte.
 

Auch Rens Wangen brannten, was der Ainu zum Glück im Dunkeln nicht sehen konnte. Das Herz des Kleineren schien ihm bis zum Hals zu schlagen und den ganzen Atem zu rauben. Er konnte seinen ohren nicht trauen. Meinte Horo das wirklich ernst? Die Gefühle des Chinesen schienen Achterbahn zu fahren. Sowas kannte er nicht und er glaubte, er müsse platzen. Wieso fühlte er weder Ekel noch Wut? Immerhin war es ein Mann, der ihm gerade seine Liebe gestand, Konnte es nicht sogar sein, dass sein Herz vor Freude so schlug? Er wollte es leugnen, doch es fiel ihm mehr als schwer. Doch noch schwerer fiel ihm, etwas zu sagen und so kam nur ein leises „Horo…“, über seine Lippen.

Zugleich kam ihm ein erschreckender Gedanke, der die Antwort auf das Ganze sein musste: Horo meinte es nicht ernst! Es war einer von seinen Scherzen oder eine neue Masche um ihn aufzuziehen. Dieser Gedanke versetzte ihm einen Stich und machte ihn sogleich traurig und verärgert.
 

Der Ainu sah, wie das Gesicht des Chinesen von Erstaunen in Verbitterung umschlug und er glaubte, sein Herz würde aufhören zu schlagen. Seine Befürchtung wurde wahr, doch bevor er etwas sagen konnte stand Ren auf: „Das ist nicht lustig Horokeu! Verarsch mich nicht!“ Erschrocken sah der Ainu ihn an. Das dachte er doch nicht wirklich, oder? „D-das stimmt nicht! Ich verarsche dich nicht, glaub mir!“ „Du bist ein Mann Horo!“, fiel Ren ihm ins Wort. „…Und ich bin auch einer! Du…ich meine wir sind doch nicht schwul, jedenfalls hatte ich nie den Eindruck! Das kann also nur ein Scherz sein“, der Chinese dreht sich um. „Aber Ren…“, sagte Horo und in seiner Stimme schwang Verzweiflung mit. „ich wusste es ja auch nicht, aber die Zeit mit dir…es wurde immer stärker. Ich kann doch auch nichts dafür, dass ich dich li-…“ „Hör endlich auf zu lügen!“, schrie Ren plötzlich und sah Horo an, als hätte dieser ihn auf schlimmste Art und Weise verletzt. Dieser Blick gab dem Ainu endgültig den Rest. „Mich hat noch nie jemand wirklich geliebt! Und du denkst, du könntest das?“, mit diesen Worten verließ Ren den Balkon und ging zurück ins Zimmer. Doch bevor er auch dieses verließ, sagte er noch leise: “ Ich brauche Zeit zum Nachdenken…bitte…“
 

Fertig mit den Nerven setzte sich Horo auf den Platz, wo vor kurzem noch sein Freund gesessen hatte. Er blickte hoch zum Mond und spürte, wie seine Augen feucht wurden. Heimlich kullerten ihm Tränen über die Wangen, welche er schnell und energisch mit dem Handgelenk weg wischte. Doch er konnte nichts dagegen tun, sie waren nicht zu stoppen. Ungefragt suchte sie ihren Weg über seine Wangen und tropften auf Horos weißes Shirt. ‚Was hab ich nur getan?‘ , fragte er sich und vergrub die Hände in seinem blauen Haar. Wie leichtsinnig und dumm war er gewesen? Er hatte alles aufs Spiel gesetzt und wahrscheinlich alles verloren. Die schöne Zeit, die sie zusammen hatten und das vertrauen, dass Ren zu ihm gefunden hatte…nun hatte er alles zu Nichte gemacht… Selbst wenn Ren ihm verzeihen würde, er wusste, dass es nie mehr werden würde, wie davor. Der Chinese würde sich sicher bedrängt fühlen und Horos Hilfe könnte er als Anmachversuche deuten. Das wollte der Ainu sicher nicht…

Während dessen hatte Ren sich in sein Zimmer zurück gezogen und zur Sicherheit eingeschlossen. Verbissen kniff er die Augen zusammen, doch auch er konnte eine Träne nicht unterdrücken. Mit voller Wut trat er gegen das, was ihm am nächsten stand (es muss wohl der Schreibtisch gewesen sein, da klappernd Dinge herunter fielen) und schrie: „Du Arsch!“. Den Schmerz an seinem Fuß ignorierend sank er auf den Boden zusammen und ballte schluchzend die Hände zu Fäusten. „Was machst du nur mit mir?“, zischte er und war wütend auf sich selber, dass er die Tränen nicht zurück halten konnte. Ein Tao weinte nicht…niemals! Wie konnte der Ainu denn auch nur so eine miese Lüge erzählen? Ren wusste genau, dass man ihn nicht lieben konnte. Er hatte einen zu verdorbenen Charakter und hübsch war er seiner Meinung nach auch nicht. Allein schon seine Narben und nun war er auch noch blind.

Je mehr er nachdachte, umso mehr verwandelte sich seine Wut in Traurigkeit. Er kannte Horo doch…und er wusste auch, dass dieser nie das Verlangen danach hatte, Leute zu verletzen. Langsam dachte der Chinese daran, ihm wahrscheinlich Unrecht getan zu haben. Doch er wusste trotz allem nicht, wie dieser darauf kommen konnte, ihn zu lieben. Das musste er sich einbilden! Komischer Weise störte es Ren eher weniger, dass es gerade ein Mann war, der sich in ihn verliebt hatte, obwohl das doch viel eher ein Störfaktor hätte sein müssen. Müde und erschöpft von seinen Gedanken tastete Ren sich zum Bett. Schlaf war nun wohl die beste Medizin…
 

Den ganzen nächsten tag sprachen die beiden, abgesehen von einem „guten Morgen“, kein Wort miteinander. Beiden war es sichtlich peinlich und unangenehm, da sie nicht die geringste Ahnung hatten, was der jeweils andere nun dachte. Ren ging es zusätzlich auch körperlich nicht so gut, da er die ganze Nacht nicht geschlafen hatte. Jetzt, wo er eine Nacht wieder nach längerer Zeit allein in seinem Bett geschlafen hatte, merkte er, wie viel Sicherheit ihm Horos Nähe gab. Doch dieses Mal hielten ihn wieder Ängste von dem Schlafen ab.
 

Am Abend ging er durch die Wohnung um sich in der Küche ein Glas Milch zu holen. Gerade als er auf dem Flur stand hörte er ein Geräusch aus dem Wohnzimmer. Es war das rascheln von Buchseiten und leise Musik im Hintergrund. Natürlich war es Horo, der dort im Wohnzimmer saß. Einen Moment lang lauschte der Chinese den Geräuschen und ihm wurde ganz wohl ums Herz. Eigentlich war es nichts besonderes, aber es waren Geräusche, die einem zeigten, dass jemand zu Hause war, dass er sich nicht allein in diesem Haus befand.

Doch schnell wich das Gefühl wieder der Trauer, als das Lied sich zu ändern begann. Es waren Melodien, die zu der Stimmung passten. Sie machten deutlich, wie Horo sich fühlen musste und Ren hatte das Gefühl, das eben dieser hinaus zu ihm auf den Flur sah, wo er nun schon eine Ewigkeit zu stehen schien.
 

Aber er kam nicht zu ihm, rief ihn nicht, lachte nicht…er war ruhig, so erlebte man ihn selten. ‚Er muss wirklich verletzt sein‘, schoss es dem Chinesen in den Kopf und er schloss die Augen. Er konnte zwar ohne hin nichts sehen, doch er hatte das Gefühl , sich so vor den Blicken des Ainu verstecken zu können.

Er wünschte sich, dass er ihn ansprechen würde, dass er sich bei ihm entschuldigen könnte. Doch warteten sie wahrscheinlich beide, dass der jeweils andere den ersten Schritt machte. Der Chinese traute sich einfach nicht. War es sein Stolz oder doch eher sein furchtbar schlechtes Gewissen? Was sollte er Horo denn sagen? Er wusste doch selber nicht, was ihm seine Gefühle sagten.

Plötzlich wurde es ganz warm um ihn. Er konnte spüren, wie zwei Arme seinen Körper von hinten ganz sanft umschlagen. Sogleich überkam ihn eine Gänsehaut als er den Atem des Ainu in seinem Nacken spürte. Ren konnte sich nicht bewegen, doch er hatte auch nicht das Verlangen danach, sich zu wehren. „Es tut mir leid Ren“, sagte eine Stimme leise in sein Ohr und er konnte die Trauer, die in ihr lag, praktisch fühlen. „ich kann meine Worte nicht zurück nehmen…wenn ich könnte würde ich, denn ich wollte dich nie kränken!“, sagte Horo. „Aber…ich hab noch nie etwas so ernst gemeint wie das, das musst du mir glauben!“, der Chinese spürte, wie sich die Finger des Größeren in sein Hemd gruben und merkte wie dieser zitterte. Wie sehr Horo litt, hatte er nie gedachte. Er hätte so gern etwas gesagt, doch er bekam kein Wort über die Lippen.

Statt dessen sprach der Ainu weiter: „ Verzeih mir, aber ich kann dir nichts vor machen. Mein Herz gehört dir, ob du es willst oder nicht. Wenn du möchtest, dann werde ich gehen, meine Koffer sind schon gepackt. Run wird sich sicher gerne um dich kümmern. Bitte…versteh…“, der Ainu machte eine kurze Pause: „…ich ertrage es einfach nicht, wenn du mich ignorierst…oder verabscheust!“. Ren spürte, wie sich die Arme von ihm lösten und er bekam Panik. Das war kein Scherz, ganz und gar nicht! Horo meinte es wirklich ernst…
 

Der Blauhaarige ging Richtung Tür, wo bereits seine Sachen bereit standen. Jeder Schritt fiel ihm schwer und kam ihm ewig vor. Er wusste, er hatte keine andere Wahl, es war das Beste für sie beide. „Dann geh doch!“, ertönte Rens Stimme plötzlich und es war, als ob er einen letzten Giftpfeil in Horos Herz schoss. Dieser ergriff zitternd die Türklinke und biss die Zähne zusammen. Er öffnete die Tür und ging einige Schritte hinaus in die kühle Abendluft, bevor erneut eine Stimme zu ihm rief: „…Aber wenn du gehst dann…dann nimm mich mit! Bitte…l-lass mich…nicht allein!“

Horos Augen weiteten sich und er spürte, wie Ren zu ihm kam und nach seiner Hand tastete. Der Chinese nahm seinen ganzen Mut zusammen und sagte: „Ich glaube dir Horokeu! Ich…wollte dich doch nicht verletzen! Bitte lass mich nicht alleine hier, versprich es!“. Zum zweiten Mal an diesem Abend legte der Ainu seine Arme um den Kleineren und zog ihn sanft an sich heran. Mit einer Hand strich er zärtlich durch sein dunkles Haar und flüsterte: „ Na, wenn du mich so lieb bittest!“. Ren konnte deutlich hören, wie froh sein Freund war und sein gewohntes lachen erfüllt ihn mit Erleichterung. „Dann versprech ich dir, dass ich nicht gehen werde!“
 

„Aber wehe du begrapscht mich Nachts im Schlaf!“, drohte Ren, als beide wieder zusammen im Wohnzimmer saßen. „Ach? Heißt das, dass du wieder bei mir im Bett schlafen möchtest Ren-chan?“, fragte der Größere erfreut und lachte frech, worauf hin der Chinese ganz rot wurde. „W-was dagegen? Ich will ja nicht, dass du dich einsam fühlst!“, log er. „Das ist aber großzügig! Komm schon Ren…ich weiß, dass du ohne mich nicht schlafen kannst“ „Gar nicht wahr!“ „Wieso wirst du dann so rot?“, lachend wich Horo einer Faust aus, doch der Blinde attackierte ihn weiter. Lachend setzte sich der Ainu zu wehr, bis sie irgendwann den Halt verloren und vom Sofa vielen. „Autsch!“, protestierte der Chinese, der das Pech hatte, unten gelandet zu sein. „Geh runter von mir Baka! Du bist schwer“, jammerte er. Als er jedoch ganz nah an seinem Gesicht einen heißen Atem vernahm, bekam er erneut ganz rote Wangen. „W-was…was machst du Horokeu?“, fragte er leise und er merkte, wie sein Herz raste.
 

Horo hingegen schloss die Augen. Langsam wanderte sein Gesicht immer näher an das von Rens, bis seine Lippen auf etwas Weiches stießen. Es fühlte sich seltsam an, er hatte sich so einen Kuss ganz anders vorgestellt. Irgendwie waren die Lippen des Chinesen pelzig, dabei sahen sie doch immer so einladend aus. Vorsichtig öffnete er die Augen und blickte…auf ein Kissen. Erschrocken löste er seine Lippen davon. Aus lauter Furcht hatte der Chinese ein Kissen vom Sofa gerissen und es zwischen ihre Gesichter gehalten. „He, was sollte das?“, schmollte der Ainu, während der Kleiner hecktisch unter ihm weg krabbelte. „Das sollte ich lieber dich fragen! Im Gegensatz zu dir bin ich nicht schwul!“, jammerte er und hielt zur Sicherheit das Kissen noch fest umklammert. „Aber für mich kannst du es doch werden!“, grinste Horo, stand auf und schnappte sich den Chinesen.

Auf den Armen trug er ihn hoch ins Schlafzimmer. „Vergiss es!“, protestierte er und fing an zu zappeln. „Nicht mal ein bisschen?“, säuselte der Ainu, während er ihn auf dem Bett absetzte. Dieser drehte den Kopf zur Seite und zögerte. „Naja…vielleicht ein kleines bisschen…“ „Wollen wir es dann nicht probieren?“ „Du meinst…so richtig?“, fragte Ren schüchtern. Er war so süß, dass Horo glaubte, einem Zuckerschock zu erliegen. „Ja, so richtig!“, kicherte er und strich über Rens Wange. „Ich weiß doch gar nicht wie sowas geht…“ „Dann werden wir es heraus finden…gemeinsam!“, sagte der Ainu lächelnd und legte sich neben seinen Freund. Dieser nickte nur und drückte die Hände auf seine Brust um zu verhindern, dass sein lauter Herzschlag ihn verriet…

A new Situation

A new situation
 

Am nächsten Morgen wurde der Chinese von einer leichten Brise geweckt. Sie wehte sanft durch sein Haar, als er sich aufsetzte. Anscheinend war ein Fenster im Zimmer geöffnet worden, sodass der kühle Herbstwind hinein gelangen konnte. Ren streckte sich. Er fühlte sich wohl und glaubte, schon lange nicht mehr so gut geschlafen zu haben, bis er eine Stimme neben sich vernahm. „Guten Morgen Schatz!“, sagte sie fröhlich und derjenige, dem sie gehörte, setzte sich neben ihn aufs Bett. Mit einem Mal wurde Ren knall rot und erinnerte sich an den vergangenen Abend. „Sch-Schatz?!“, fragte er, halb empört und halb verlegen. Horo lachte über seinen Gesichtsausdruck und antwortete: „Ja, so nennt man doch seinen Liebsten!“. Der Chinese drehte seinen Kopf zur Seite und brummte etwas vor sich hin, was der Ainu jedoch nicht verstehen konnte. Es war seinem Freund deutlich anzusehen, dass er mit der Situation total überfordert war und so änderte Horo das Thema, um ihn nicht schon am frühen Morgen zu stressen. „Du hast aber lange geschlafen, für deine Verhältnisse. Es ist schon 10 Uhr!“. Damit hatte er recht. Normalerweise war Ren immer früher wach und Horo war derjenige, der noch im Bett lag. Der Ainu dachte sich, dass es wohl an dem ganzen Stress vom Vortag lag. Er selber jedoch konnte kaum schlafen, so aufgewühlt war er gewesen. Als er Rens schlafendes Gesicht an diesem Morgen gesehen hatte, war er vor Glück kaum zu bremsen gewesen.

„Hast du hunger? Ich hab Frühstück für uns beide gemacht!“, sagte der Ainu lächelnd. Ren spürte, wie dieser sanft seine Hand nahm und ihm aus dem Bett half. Doch auch danach ließ Horos Hand die seine nicht los. Für einen Moment unterdrückte der Chinese den Reflex, sie weg zu schlagen, wie er es normalerweise getan hätte. Zu seiner Verwunderung gewöhnte er sich schnell an das Gefühl und erwiderte vorsichtig den Druck auf Horos Hand. ‚das gehört wohl dazu‘, dachte er sich. Es war zwar komisch, aber er musste gestehen, dass es ihm gefiel und es fast schon schade fand, als der Ainu ihn los ließ, als sie in der Küche ankamen.
 

„Was wollen wir heute machen, Ren-chan?“, fragte der Blauhaarige, während er sich ein halbes Toast in den Mund stopfte. Der Chinese runzelte die Stirn und Horo überlegte, ob es ihn wieder aufregte, dass er ihn Ren-chan genannt hatte, oder weil er mit vollem Mund sprach. Wahrscheinlich an beidem. Doch Ren ersparte sich ein Kommentar und seufzte: „Ich müsste dringen mal wieder Trainieren!“ „Aber….in deinem Zustand?“, erwiderte Horo Vorsichtig. „Du glaubst doch nicht, dass mich das abhält? Ich kann auch Trainieren, wenn ich nichts sehen. Ich hab es schon viel zu lange vernachlässigt!“. Da war wohl was dran. Trotzdem war es nur die halbe Wahrheit. In Wirklichkeit suchte der Kleinere irgendwie einen Weg, Horos Nähe möglichst zu umgehen. Es war ja nicht so, dass es ihm nicht gefiel. Aber das war ja gerade das Problem: Er war so durcheinander. Ren wusste nicht, wie er sich in seiner Gegenwart verhalten sollte und war jedes Mal leicht nervös, wenn der Ainu ihn ansprach.
 

Dieser seufzte leise. „Na gut, wenn es dir so wichtig ist, dann kannst du natürlich trainieren“. Etwas enttäuscht war Horo schon. Immerhin hatte er sich etwas Romantischeres vorgestellt. Es war komisch…sie gingen eigentlich nicht anders miteinander um, als die letzten Tage, dabei waren sie doch jetzt ein Paar. ‚Hoffentlich hab ich Ren nicht zu sehr überrumpelt‘, dachte er sich. Immerhin hatte der Chinese nie gesagt, dass er ihn liebte. Er wollte es nur versuchen. Aber hieß das nicht auch schon was, wenn Ren Tao so etwas sagte?
 

Wenig später begleitete der Ainu seinen Freund in den Trainingsraum. Dieser lag im Keller und er staunte nicht schlecht als er ihn sah. „Ach komm schon! Du wohnst jetzt schon eine ganze Weile hier und willst mir erzählen, dass du noch nie im Keller warst?“, fragte Ren ungläubig. „Ich hatte nie einen Grund gesehen, hier rein zu gehen. Außerdem hab ich immer etwas Respekt vor Kellern, die den Taos gehören, wenn du verstehst was ich meine!“, antwortete Horo und Ren grinste. „Tja, ich hab leider nicht so viel Spielzeug bei mir wie meine Verwandten!“. Erst nachdem er den Ainu kichern hörte, viel ihm auf, wie zweideutig das zu verstehen war. „Und ich dachte, wir könnten ein paar Fesselspiele spielen!“ Schlagartig wurde der Kleinere rot und schimpfte: „Vergiss es und jetzt verschwinde, ich will trainieren!“ „War doch nur Spaß!“, lachte Horo als ihm ein Stoß verpasst wurde und er sich vor der Tür zum Trainingsraum vorfand.
 

Drinnen tastete der Chinese nach den Trainingsgeräten und versuchte, die aufkommenden Bilder aus seinem Kopf zu verbannen. „Baka!“, zischte er. Während dessen sah der Blauhaarige sich im Keller um. Seinem Erachten nach, konnte man das schon gar nicht mehr Keller nennen. Es war einfach riesig! Da er von Natur aus sehr neugierig war, scheute er sich nicht, hinter jede Tür zu schauen und da gab es so einiges zu entdecken. Es gab einen kleinen Swimmingpool, sogar mit einem Sprungbrett. Direkt daneben lag eine Sauna und eine Umkleideraum.
 

Nun war schon der halbe Tag vergangen und Horo saß alleine in der Küche und war wie immer am Essen. Er langweilte sich furchtbar. ‚ Ren ist jetzt schon die ganze Zeit da unten! Langsam könnte auch mir etwas Aufmerksamkeit schenken‘. Der Ainu schmollte vor sich hin und beschloss, dass es der Kleinere nun wirklich genug Zeit zum Trainieren hatte. So beschloss er, wieder runter zu gehen und ihn zu holen. Leise öffnete er die Tür und sah in den Raum hinein. Tatsächlich war der Chinese immer noch mit seinem Training beschäftig, doch der Ainu war nicht in der Lage, sich weiter in den Raum zu bewegen, so sehr fesselte ihn der Anblick. Ren hatte mittlerweile sein Shirt ausgezogen und schwitzte leicht. Dadurch glänzte seine Haut ein wenig. Horo war erstaunt, wie muskulös der Kleine war. Dass er jetzt länger nicht trainiert hatte, sah man ihm wirklich nicht an. Zwar hatte er selber mehr Muskeln als Ren, aber das war wohl seiner Körpergröße zu verdanken.
 

„Horo was soll das? Beweg lieber selber deinen Hintern, als mir zuzusehen!“, meckerte Ren auf einmal und riss den Ainu aus seinen Gedanken. Wie hatte er ihn nur bemerkt. „Ich hab aber keine Lust!“ „Solltest du aber. Du hast sicher die ganze Zeit wieder nur Gefressen!“ Schmollend kniete sich Horo vor seinen Freund, der auf einer Trainingsbank saß und mit leeren Augen zu ihm herab sah. „Ach Ren-chan…du bist schon den ganzen Tag hier! Was ist mit mir?“ „Ich hab doch gesagt, du kannst mitmachen!“ „Das mein ich nicht! Ich will richtig etwas mit dir machen. Ich hab gesehen, dass du einen Pool hier hast. Können wir nicht schwimmen gehen?“, fragte Horo vorsichtig. Der Chinese schien mit sich zu hadern, doch als der Größere noch ein süßes „Bitte“ winselte, konnte er einfach nicht anders und stimmte zu. „Na gut, aber gib mir noch 10 min!“, bat er. Der Ainu nickte und ging schon mal los, um ihre Badesachen zu holen. Als er an der Tür angekommen war, blieb er jedoch stehen und drehte sich noch einmal um: „Du sahst eben übrigens echt sexy aus, Ren-chan!“
 

Horo schaffte es nach oben, noch bevor ein schimpfender Ren mit hochrotem Kopf ihn einholen konnte. Dieser saß beleidigt im Keller und dachte nach. Warum musste der Ainu sowas sagen? Das war doch total peinlich. Wie konnte man einen Jungen sexy finden? Und noch dazu ihn? Wenn er daran dachte, mit Horo schwimmen zu gehen, wurde ihm ganz unbehaglich und er wurde gleich wieder nervös. So kannte er sich gar nicht. Normalerweise brachte ihn nichts aus der Ruhe. Allerdings hatte er nicht mehr viel Zeit, darüber nach zu denken, denn kurz darauf stand der Ainu schon wieder im Raum. „Ich hab die Schwimmsachen geholt!“, verkündete er fröhlich, doch Rens grummeliges Gesicht ließ sein Lächeln schwinden. „Ist alles ok?“, wollte er wissen. „Ja!“, bekam er nur knapp als Antwort und beide machten sich auf den Weg zum Umkleideraum. „Ich geh zuerst!“, verkündete Ren um direkt klar zu machen, dass sie sich nicht zusammen umziehen würden. Ehe Horo was sagen konnte, war er auch schon verschwunden.
 

Wenig später standen beide fertig umgezogen vor der Umkleide. „Bist du auch mal endlich fertig? Dann können wir ja los!“, murrte Ren und ging in Richtung Badehalle. Mit den Armen voran tastete er sich seinen Weg, um nirgendwo vor zu stoßen. Der Blauhaarige musste leicht schmunzeln. Normalerweise fand sich der Chinese mittlerweise sehr gut zurecht und hatte eine Methode gefunden, um sich durch den Raum zu tasten ohne dabei die Arme weit aus zu strecken. Doch sobald er aufgebracht oder nervös war und es eilig hatte, verfiel er wieder in die alte Geste vom Anfang. Daraus schloss Horo, dass er ihm wohl unangenehm war, nur in Badehose vor ihm zu stehen. Und er hatte recht. Obwohl sie schon oft früher zusammen in heißen Quellen saßen und sich in Badehosen gesehen hatten, war es jetzt einfach eine ganz andere Situation. ‚Ich kann ihn doch nicht mal sehen‘, schimpfte Ren mit sich selber, doch allein zu wissen, dass er nicht mehr ganz so bekleidet war, reichte.
 

Seufzend ging Horo auf seinen Freund zu und nahm seine Hände um sie nach unten zu ziehen. Trotzdem ließ er eine Hand nicht los und führte ihn so bis zu dem Becken. „Ich kann alleine laufen!“, nuschelte Ren, doch es hörte sich nicht so böse an, wie es klingen sollte. Kurze Zeit später saßen beide im Pool und schwiegen. Der Chinese hatten das Gesicht komplett von ihm abgewendet was Horo seufzen ließ. „Ren? Ist alles ok?“, fragte er vorsichtig. „Ja, wieso fragst du?“, murrte dieser. „Du bist schon den ganzen Tag….so abweisend!“ „Ich bin nicht anders als sonst, also was ist dein Problem?!“ „Eben, das ist es ja…Es ist, als hätte sich nichts verändert, dabei sind wir doch jetzt ein Paar…oder?“ Die Wangen des Chinesen färbten sich rot und endlich hob er wieder den Kopf. Seine blinden Augen sahen in die Richtung seines Freundes. „Genau das ist ja mein Problem!“
 

Bei diesen Worten erschrak der Ainu. „S-soll das heißen, du wolltest gar nicht mit mir zusammen sein?“ Hatte er sich denn so geirrt? Hatte er Rens Worte letzte Nacht so falsch verstanden? Er meinte doch, dass sie es versuchen wollten, oder etwa nicht? War er jetzt der Einzige, der davon ausgegangen war, dass sie nun zusammen sind? Nun war Horo es, der ganz rot wurde und plötzlich von Scham und Enttäuschung übermannt wurde. „Es tut mir leid, ich hab das wohl falsch verstanden. Ich hab es mir doch nur so sehr gewünscht…“ „Du hast es nicht falsch verstanden!“, brachte der Chinese hervor. „ Ich habe wirklich gesagt, dass ich es versuchen möchte“, mein Gott, war das peinlich! Solche Themen hätte Ren am liebsten vermieden. Er hatte einfach keine Ahnung wie er damit umgehen sollte.
 

„Also….sind wir jetzt Zusammen?“, fragte Horo erneut, um die Sache ein für alle Mal klar zu stellen. „Woher soll ich das denn wissen? Ich weiß doch gar nicht was das bedeutet!“, antwortete der Kleinere und er klang leicht verzweifelt. „Du sagst schon den ganzen Tag so komische Sachen, du nimmst meine Hand oder beobachtest mich…das…ist so komisch!“ „Magst du es denn überhaupt, wenn ich deine Hand nehme?“, wollte Horo wissen und sah leicht bedrückt aus. Ren zögerte bevor er sagte: „Doch…ich mag es irgendwie!“ „Liebst du mich denn?“, kam plötzlich die alles entscheidende Frage, die wohl schon den ganzen Tag im Raum stand und nur darauf wartete, gefragt zu werden. „Ich weiß es nicht Horo. Was ist das überhaupt? Ich hab noch nie jemanden geliebt…nicht so. Woher soll ich wissen, ob es sowas in der Art ist und ob ich das überhaupt kann“

Der Ainu rutschte im Wasser etwas näher an seinen Freund, was dieser durch das plätschern, aber auch durch die Wärme spüren konnte. Sanfte legte er eine Hand auf Rens Schulter und sagte: „Ich helfe dir dabei es raus zu finden. Bitte, lass mich versuchen dir zu helfen! Ich verspreche dir, ich mache nichts, was du nicht möchtest!“ Der Chinese schwieg und dachte einen Moment nach. Nun war es wohl wirklich Zeit, auf sein Gefühl und nicht seinen Verstand zu Vertrauen. Er nahm sich zusammen und nickte. „Ok!“
 

Der Blauhaarige lächelte überglücklich und schloss Ren leicht in die Arme. „Ich liebe dich, Koi!“. Langsam ließ er ihn wieder los. „Ich hab eine Idee!“, schmunzelte er. „Wir fangen nochmal von vorne an! Das war heute wohl eher ein Fehlstart!“, kicherte Horo und strich eine Strähne aus dem Gesicht des Chinesen. „ Darf ich dich morgen zu einem Date einladen?“ Augenblicklich wurde Ren wieder rot wie eine Tomate und innerlich machte sich der Blauhaarige auf ein Donnerwetter gefasst. Doch aus dem, vor Erstaunen geöffneten Mund, kamen keine Beschimpfungen, sondern nur ein verlegenes „Na gut!“. ..
 

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Sooo…jetzt möchte ich mal kurz die Chance nutzen, mich nochmal bei allen Kommischreibern zu bedanken =)! Ich mach es zwar auch immer Persönlich per GB aber ich finde, dass muss nochmal gesagt werden^^ Jeder Kommentar motiviert mich echt weiter zu schreiben und besser zu werden. Von daher freue ich mich über alles und wenn ihr Kritik oder Wünsche habt, dürft ihr es natürlich auch gerne äußern!
 

lg Snowy

First Date

Date
 

Am nächste morgen saßen beide Jungs gemeinsam beim Frühstück. Horo redet munter vor sich her, während Ren wie gewöhnlich eher still daneben saß und zuhörte. Seltsamer Weise hatte er schon seit dem aufstehen ein eigenartiges Kribbeln im Bauch. Er schloss daraus, dass er wohl aufgeregter war, als er zugeben wollte.

Klirrend räumte der Ainu das Geschirr vom Tisch, während er Ren andeutete, sitzen zu bleiben. Er selber war auch aufgeregt und voller Vorfreude auf den Tag. Er hatte sich viele Gedanken gemacht, wie er das Date gestalten sollte und es erwies sich als nicht besonders einfach. Ins Kino gehen wäre sicher der Klassiker gewesen und recht romantisch, doch was sollte ein blinder Ren im Kino? Eis essen gehen fand er zu langweilig, das war echt 0815 und nichts Besonderes. Was sollte er nur machen? Schwimmen wäre gut gewesen, doch da der Chinese selber ein eigenes kleines Schwimmbad im Haus hatte, lohnte es sich nicht, Geld für ein überfülltes Hallenbad auszugeben. Außerdem wollte er nicht zu Hause bleiben. Er fand, es wäre für den Kleineren das Beste, raus zu kommen. Zum Glück hatte Horo dann doch durch Zufall die zündende Idee und er war sich sicher, das Richtige gefunden zu haben…
 

Den Vor und Nachmittag über verbrachte Ren gelangweilt im Garten oder auf dem Sofa im Wohnzimmer, während sein Freund unterwegs war. Er zappte durch das TV Programm und hörte den Leuten zu, wie sie sich auf eine primitive Art und Weise in billigen Talkshows stritten. Er seufzte und legte sich auf den Rücken. Wo war Horo nur? Hatte er wohl das Date vergessen? Und war es wohl doch gestern nur so daher gesagt? Eigentlich konnte er sich das nicht vorstellen, doch es war nun schon Nachmittag! //Er ist doch ein Baka…natürlich hat er es vergessen//, dachte Ren sich und musste sich eingestehen, dass er irgendwie leicht enttäuscht war. Auch fühlte er sich einsam, so ohne den Ainu im Haus, es war verdammt still. Er selber fand es seltsam, dass er sich wohl doch ziemlich auf das Date gefreut hatte. Immerhin hatte er sowas noch nie erlebt. Zwar wäre sein letzter Gedanke gewesen, dass er sein erstes Date mit Horo haben würde, doch ehrlich gesagt konnte er es sich jetzt auch mit niemand anderem mehr vorstellen. //Irgendwie bin ich ihm wohl doch verfallen…//
 

Mit einem Mal hörte er die Haustür aufgehen. Der Ainu war wieder zu Hause und Rens Herz machte einen kleinen Hüpfer. Strahlend kam Horo ins Wohnzimmer, was Ren natürlich nicht sehen konnte, doch an seiner Stimme konnte er hören, dass dieser gut gelaunt war. „Hey Süßer!“, sagte er. „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, ich musste noch kurz etwas besorgen!“ Bevor der Chinese irgendetwas sagen konnte, wurde er auch schon an den Handgelenken vom Sofa hochgezogen und in sein Zimmer gezogen. „Ich hab etwas ganz besonderes mit dir vor! Am besten du machst dich chic!“, sagte Horo und wollte schon das Zimmer verlassen, um sich selber umzuziehen. //Er hat es doch nicht vergessen!//, dachte der Chinese und es breitete sich wieder das Kribbeln der Aufregung in seinem Bauch aus. „Würde ich ja…nur leider seh ich zufällig nicht, was ich anziehe!“, sagte er anstatt dessen in seinem typisch leicht arrogantem Ton. Der Ainu blieb im Türrahmen stehen und kam wieder zurück. „Dann helf ich dir beim raussuchen!“, sagte er und begab sich an Rens Kleiderschrank.

„Was darf’s denn sein?“, fragte er und der Chinese beschrieb ihm, was er brauchte. Horo kramte eine schwarze Hose raus und ein sehr elegant aussehendes, chinesisches Oberteil. „Das hier?“, fragte er und gab es Ren in die Hand. Dieser erkannt direkt an dem edlen, weichen Stoff, dass es das richtige war. „Ja, danke…den Rest schaff ich schon selber!“, sagte er und schenkte dem Blauhaarigen ein leichtes, seltenes Lächeln. Das machte diesen überglücklich und nun ging er, um sich selber fertig zu machen.
 

Er wühlte in seinen Sachen. Was sollte er nur anziehen? Für diesen Abend brauchte er wirklich etwas eleganteres, doch er wollte nicht gleich in einem Anzug erscheinen. Dafür war er nun doch nicht der Typ. Somit beschloss es, eine dunkle Jeans und ein schönes Hemd anzuziehen, welches er sorgfältig zuknöpfte. Als er fertig war ging er zu Ren und klopfte an. Als dieser bestätigte, öffnete er die Tür und trat ein. „Bist du fertig Ren-cha-…Wow!“, stieß er mitten im Satz aus, als er den Chinesen fertig angezogen sah. //Er sieht echt verboten gut aus!//, dachte er sich. „Was hast du?“, fragte Ren plötzlich, der merkte, wie still der Ainu geworden war. „N-nichts! Du…siehst nur unheimlich hübsch aus!“, sagte er lächelnd und ging auf Ren zu und legte locker die Arme um seine Hüften. Dieser drehte sich mit roten Wangen weg. „Ach was!“, sagte er trotzig und verlegen zugleich. Er konnte mit Komplimenten einfach nicht umgehen. Gleichzeitig wünschte er sich aber, Horo auch sehen zu können. Anhand seines guten Duftes schloss er, dass dieser sich wohl ebenfalls zu Recht gemacht hatte.
 

„Komm, koi…lass uns gehen!“, sagte Horo lächelnd und nahm zärtlich Rens Hand. Dieser mochte die Wärme die sich um ihn schloss und folgte seinem Freund. Nachdem sie sich die Schuhe angezogen hatten, verließen sie das Haus. Der Himmel leuchtete in einem herbstlichen rot und Horo sah auf die Uhr. Es war 5, also lagen sie gut in der Zeit. „Wo wollen wir eigentlich hin?“, fragte Ren schließlich und sah mit seinen leeren Augen zu dem Größeren hoch. Es war nun gar nicht mehr so schwer, neben ihm her zu laufen. Er vertraute darauf, dass Horo ihn führte und er hatte sich daran gewöhnt. Er war sicher genug, sodass er sogar schon normales Tempo gehen konnte. Jedenfalls solange der Ainu ihn an der Hand hatte. Es war das erste Mal in seinem Leben, dass er so eine Art Vertrauen spürte. „Das wird eine Überraschung!“, sagte Horo nur, und stieg mit dem Chinesen auf einmal in ein Taxi.
 

Ren war sehr neugierig und wollte wissen, wo es hin ging, doch er fragte nicht weiter nach. Es war schon komisch, sonst war er eher sehr geduldig und mochte Überraschungen nicht so, doch dieses Mal wuchs seine Vorfreude immer mehr. „Ich hoffe es wird dir gefallen!“, sagte der Blauhaarige, der innerlich leicht nervös war. Was Qualität anging war der Chinese immer das Beste vom Besten gewöhnt, er hatte viel Geld und konnte sich einiges leisten. Von daher hoffte Horo, dass er Rens Ansprüchen gerecht werden konnte, er selber hatte ja nicht mal ein halb so großes Vermögen wie sein Freund. „Solange du mich nicht in irgendeinen Fastfood Laden schickst ist mir alles recht!“, grinste Ren typisch und der Ainu kicherte. „Keine Sorge, ich weiß, dass du das nicht magst!“
 

Mit diesen Worten hielt das Taxi auch schon an. Der Ainu bezahlte und die beiden Jungen stiegen aus. Der Chinese konnte sofort viele Leute reden hören und ihm wurde leicht unbehaglich. „Horo? Warum sind hier so viele Leute? Wo sind wir?“, fragte er, leicht nervös. Es war ihm immer noch unangenehm, als Blinder unter ganz vielen Leuten zu sein. Noch dazu hielt er die Hand der Ainus, was jedem zeigen würde, dass die beiden zusammen gehörten. War das nicht peinlich? Immerhin waren sie zwei Jungs. „Möchtest du, dass ich dich los lasse?“, fragte Horo vorsichtig, als hätte er die Gedanken des Kleineren gelesen. Doch dieser schüttelte den Kopf. „Nein, bitte nicht!“, er wollte die Hand, die ihn führte und ihm Sicherheit gab, auf keinen Fall los lassen. Auch wenn es vor den Leuten etwas unangenehm war. „Mach dir keine Sorgen!“, beruhigte der Ainu ihn und ging mit ihm auf ein großes Gebäude zu.
 

„Nun sag mir endlich, wo wir sind!“, drängte der Tao, der nun wirklich nicht mehr warten konnte. Horo kicherte. „Ist ja gut!“, sagte er. „Wir beide besuchen heute ein Konzert!“ „Ein Konzert?“, fragte Ren etwas überrascht. „Von welcher Band?“ „Es ist keine Band!“, kicherte der Größere. Er wusste ja, dass sich sein Freund auf einem Rockkonzert unwohl fühlen würde. „Es ist klassische Musik! Also moderne Lieder, die nun von Klassischen Orchestern gespielt werden!“, erklärte Horo. Er selber war nie auf einem Klassischen Konzert gewesen und hatte auch nur wenig Ahnung davon. Aber er wusste, dass Ren Musik mochte und wenn er schon nichts sehen konnte, sollten wenigstens seine Ohren etwas von dem Date haben. Zu Horos Erleichterung lächelte der Chinese glücklich, was sein eigenes Herz mit Freude erfüllte. „Das ist toll, Horo!“, sagte dieser und der Blauhaarige schätze es sehr, da es eher selten vorkam, dass Ren jemanden lobte. „Aber wie bist du darauf gekommen? Ist das nicht etwas teuer?“ „Ich hab die Anzeige in der Zeitung gelesen. Deshalb war ich heute auch so lange weg, damit ich noch Karten kaufen konnte! Und mach dir wegen dem Preis mal keine Sorgen!“, erklärte der Ainu.
 

Es dauerte nicht lange, und die beiden Jungs saßen in gemütlichen Sitzen in einer großen Halle. Alle Plätze waren besetzt und Horo schätze sich wirklich glücklich, dass er noch Karten ergattern konnte. Der Raum verdunkelte sich und schon bald fing das Orchester an zu Spielen. Der Ainu konnte es kaum glauben, aber auch ihm gefiel die Musik wirklich. Fröhliche Stücke wechselten sich ab mit romantischen und als er einen Blick auf Rens Gesicht warf konnte er erkennen, wie zufrieden dieser aussah.
 

Der Chinese genoss die Musik und ließ sie auf sich wirken. Jetzt wo er blind war nahm er die Klänge noch viel besser wahr und er war sich sicher, dass Horo sich keinen geeigneteren Platz für ihr Date hätte aussuchen können. Nach langer Zeit fühlte er sich wieder einmal komplett entspannt, die Zeit schien still zu stehen und die Lieder ihn zu beruhigen. Automatisch drückte er leicht Horos Hand, die die seine die ganze Zeit leicht berührte und eine neuartige Freude stieg in ihm auf, eine regelrechte Dankbarkeit, dass der Ainu da war. Langsam lehnte er den Kopf an dessen Schulten und spürte eine Hand bei sich im Rücken. Gleichzeitig wunderte er sich über sich selber. Seit wann fühlte er sich zu jemand hingezogen?

Auch Horo wunderte sich, als er Rens Kopf auf seiner Schulter spürte und ein freudiges Kribbeln breitete sich in seinem Bauch aus. Dass der Chinese ihm freiwillig etwas Nähe schenkte hätte er nicht gedacht.
 

Das Konzert war ihrer Meinung viel zu schnell vorbei. Die Zeit war wohl verfolgen, obwohl es nun schon halb 8 war. Da es bereits Herbst war, waren die Tage kürzer und der Himmel schon ganz dunkel. Ein paar kleine Sterne blitzen zwischen Wolken hervor und eine kühle, aber angenehme Brise wehte durch ihre Haare. „Das war…wirklich…ein schönes Date, Horokeu!“, sagte der Chinese leicht schüchtern und senkte den Blick. „Das freut mich, aber es ist ja noch nicht zu Ende!“, sagte Horo fröhlich und sah in Rens erstauntes Gesicht. „Wir gehen jetzt noch essen, ich hab Kohldampf!“
 

Wenig später saßen beide in einem schönen, chinesischen Restaurant. Chinesisch war Rens Lieblingsessen und das machte sich der Ainu zu nutzen. Und das Essen war wirklich köstlich. Horo bemühte sich sogar, nicht so zu schlingen. Sie unterhielten sich über vieles, oft belangloses, aber es war völlig egal. Das einzige was zählte war, dass sie zusammen waren und sich außergewöhnlich gut verstanden. Ab und zu ärgerte Ren seinen größeren Freund (er kann es einfach nicht lassen XD), doch meistens endete es damit, dass beide lachen mussten, sogar der Chinese.
 

Hand in Hand machte das Pärchen sich auf den Heimweg. Es war nicht mehr weit bis nach Hause. Sie waren nun schweigsamer und hingen beide ihren Gedanken nach. //Es war wirklich ein schöner Abend//, dachte Horo und sah hoch zu den Sternen. //Nein…eigentlich war er perfekt...nur…// ja, irgendwas schien zu fehlen. Er hatte ein Verlangen, schon den ganzen Tag, doch er konnte nicht zuordnen, was es war. Plötzlich spürte er, wie Ren neben ihm erschauderte und seinen Kragen höher zog. „Ist dir kalt?“, fragte der Ainu. „E-ein bisschen…“, antwortete Ren, doch ihm war wirklich richtig kalt. Daraufhin spürte er, wie sich sanft ein Arm um ihn legte und er an einen warmen Körper gezogen wurde. Durch die Wärme, die ihn umgab, musste er leise seufzend.
 

„Wir sind da!“, sagte Horo schließlich und sah zu, wie Ren in seiner Jackentasche nach dem Schlüssel kramte. Er sah, wie Rens dunkles Haar ihm dabei ins Gesicht fiel und seine dünnen, kleinen Finger den Schlüssel hervor zogen. Wie von selber, ging er immer weiter auf die den Chinesen zu, was dieser nicht zu bemerken schien. Er war gerade damit beschäftigt, das Schlüsselloch zu suchen, doch er fand es nicht. „Horo, kannst du mir mal helfen ich…?“, er drehte sich zu dem Ainu um und spürte seinem Atem im Gesicht. Eine Röte legte sich auf seine Wangen und sein Herz schlug auf einmal wahnsinnig schnell. Was war das für ein Gefühl? Wurde er etwa nervös? Wieso?
 

Er konnte ja nicht ahnen, dass Horo sich in diesem Moment genau so fühlte. Auch sein Herz raste auf einmal und dieses Verlangen war wieder da, was er kaum unterdrücken konnte. Er sah in Rens Gesicht, auf seine schöne, makellose Haut, seine roten Wangen…in die schönen, leeren, goldenen Augen und auf seine Lippen, die so unheimlich einladend aussahen. Er konnte es nicht verhindern, dass er diesem Gesicht immer näher kam, bis er auch Rens Atem auf seinen Wangen spüren konnte.
 

Nur wenige Sekunden später war es geschehen. Der Ainu stand da, vor Ren gelehnt, sich mit den Händen an der Hauswand abstützend, die Augen geschlossen und seine Lippen auf die von Ren gelegt. Ein unglaubliches Kribbeln durchflutete seinen ganzen Körper, es war, als hätte jemand ein Feuerwerk in seinem Inneren gezündet. Der Chinese hingegen stand da, die Arme rechts und links hingen an seinem Körper runter und seine Augen waren geweitet vor Schreck. Was tat der Baka da? Wie konnte er es sich nur erlauben ihn zu küssen?...und warum fühlte es sich verdammt noch mal so gut an? Mehr konnte Ren nicht denken, denn nun schloss auch er langsam die Augen und genoss dieses unbeschreibliche, neue Gefühl. Horos Lippen waren weich und sanft, sie waren einladend und nicht fordernd, weshalb der Chinese langsam begann, den Kuss zu erwidernd. Während er da so lehnte, mit dem Rücken an der Tür, begann er vorsichtig, seine Hände auf Horos Rücken zu legen, sich zu entspannen und einfach nur zu genießen.
 

Allmählich entfernten sich die Lippen des Ainu von denen des Chinesen, viel zu früh, wie dieser fand. Horos Verstand schien langsam zurück zu kommen und mit roten Wangen sah er den Kleineren an. „T-tut mir leid Ren-chan…I-ich wollte dich nicht so überfallen-…“ „Baka!“, fiel dieser ihm ins Wort und schnappte plötzlich Horos Kragen um ihn zu sich herunter zu ziehen. „Hör nicht auf…nicht jetzt!“, hauchte er und verwickelte seinen Freund sofort in einen zweiten Kuss. Dieser war verblüfft, doch dies ließ er sich nicht zwei Mal sagen und erwiderte den Kuss sogleich.
 

Für die Beiden schien es, als würden sie eine Ewigkeit vor dieser Haustür stehen, verwickelt in einen Kuss, der ihre Gefühle überkochen ließ. Wer hätte gedacht, dass es sich so gut anfühlen würde. Doch wie alles Schöne, hatte auch das ein Ende und der Ainu schloss die Tür auf und sie betraten das dunkle Haus. „ich hoffe dir ist bewusst, dass du mir gerade meinen ersten Kuss geklaut hast!“, sagte Ren in seinem typischen Ton, doch noch immer lag die Röte der Verlegenheit auf seinen Wangen. Der Ainu lächelte. „Wirklich? Keine Sorge, bei mir ist er gut aufgehoben…“ langsam ging er auf Ren zu und schloss ihn in seine Arme. „Ich liebe dich!“, hauchte er sanft in sein Ohr und drückte ihn leicht an sich. Der Chinese zögerte kurz, doch dann legte er seine Arme ebenfalls um seinen Freund und flüsterte: „Ich dich auch, Ainu-Baka…“
 

Soooo~

Das war also ihr erster Kuss *_* und ihr zweiter XDDD

Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen und es war nicht ein bisschen viel geschwätzt >.<

Hatte das Gefühl, das sich der erste Teil etwas hingezogen hat oO

Wie immer würde ich mich ganz doll über kommis freuen =3

Lg SnowAngel

Aufgeflogen

Aufgeflogen
 

Das leise „Aufstehen!“ und das sanfte Kitzeln von Horos Haarspitzen an seiner Nase, ließen Ren langsam aufwachen. Er fühlte sich selten so ausgeschlafen wie an diesem Morgen. Obwohl er wusste, wer ihn dort weckte, nuschelte er verschlafen „Horokeu?“ und setzte sich langsam auf. Noch etwas benommen wischte er sich die noch müden, blinden Augen, was den Ainu kichern ließ. Ren sah einfach zu süß aus und wirkte so unschuldig, wenn er aufwachte, fast wie ein kleines Kind. „Na klar bin ich das! Oder hast du etwa jemand anderen erwartet?“, fragte er gespielt beleidigt und setzte sich auf den Bettrand. Es war bereits zehn Uhr und er hatte langsam Hunger. Also war er hoch gegangen um Ren zu wecken, damit sie Frühstücken konnten.

„Natürlich nicht!“, murrte Ren. „Das will ich ja auch hoffen!“, sagte der Ainu grinsend, drückte Ren zurück in die Kissen und krabbelte über ihn. „Immerhin bist du meiner, nicht wahr koi?“. Mit roten Wangen drehte der Chinese sein Gesicht zur Seite, sodass Horos Lippen, die sich heimlich angeschlichen hatten, nur seine Wange trafen.
 

Es war einfach noch so ein gutes, aber ungewohntes Gefühl. Ren spürte den Körper des Blauhaarigen und dessen Wärme über sich, was sein Herz auf der Stelle schneller schlagen ließ. Er hatte ein starkes Kribbeln im Bauch und am liebsten hätte er die Arme um seinen Liebsten geschlungen. Doch gleichzeitig war er einfach so schüchtern. „Ja, ja ich bin deiner!“, brummelte er also nur und versuchte sich, aus der Lage zu befreien. Das ging leichter als er dachte, denn schon spürte er Horos Körper nicht mehr auf sich, was er fast schon bedauerte. „Gut, dann können wir ja jetzt Frühstücken. Ich verhungere schon fast!“
 

Wenig später saßen beide am Frühstückstisch. Ren trank bedächtig seine Milch während sein Freund süchtig sein Brötchen verschlang. „Schling nicht so, sonst erstickst du noch!“, seufzte Ren und sah mit trüben Augen zu Horo. Dieser grinste mal wieder typisch und sagte: „Machst du dir etwa Sorgen um mich Ren-chan?“ Der Chinese stellte in Ruhe seine Milch ab und grinste dann ebenfalls. „Klar! Wer soll mich denn sonst bekochen und putzen? Was mach ich denn ohne mein Weibchen?“ „Weibchen?“, entgegnete der Ainu empört und dachte nach. Natürlich machte er den Haushalt, aber nur weil Ren es ja nicht konnte…und weil er ihm gerne half. „Wenn schon, dann bist du das Weibchen von uns beiden! Du bist kleiner und schmaler als ich. Und Frauen sind für gewöhnlich zierlich“ Nun war es Ren, der seinen Freund empört ansah. Dann zog er einen Schmollmund. „Ich und zierlich? Ich finde mich sehr männlich!“. Mit diesen Worten war das Thema für Ren abgeschlossen. Er stand abrupt auf, tastete nach seinem Teller und trug ihn zur Spülmaschine, schließlich sollte ja nicht alles an dem Ainu hängen bleiben. Es dauerte natürlich etwas länger, aber trotzdem ließ der Kleinere sich nicht davon abhalten, auch etwas zu tun.
 

Doch für Horo war das Thema noch nicht erledigt. Das war eine, für den Chinesen manchmal recht nervige, Art von ihm, dass er sich beharrlich an Dingen fest hielt, vor allem wenn sie unangenehm waren. „Also…“, fing er an zu verkünden. „Ich finde ja du bist eher der Uke-Typ“. Irritiert drehte sich Ren um. „Was für ein Ding soll ich sein?“ „Na…ein Uke“, wiederholte der Ainu. „Denkst du schon wieder an Essen? Und das direkt nach dem Frühstück.“ Der Chinese seufzte und lehnte sich an die Spüle. Was wollte der Baka nur von ihm? „Nein das ist doch nichts zu essen!“, lachte Horo. „Hast du in Sexualkunde nicht aufgepasst?“. Bei diesen Worten wurde Ren knallrot und fing sofort an zu protestieren. „I-ich bin sehr wohl aufgeklärt! Aber von so einem Schund habe ich noch nie gehört! Sowas lernt man nicht im Unterricht“ Was sollte das denn jetzt? Der Kleinere stand total auf dem Schlauch. Er wusste nur, dass das Thema ihm unheimlich unangenehm war. Aber der Ainu lachte vergnügt. Es war zu witzig, wenn Ren etwas peinlich war. „Na, dann musst du wohl mal zu mir in den Unterricht!“, sagte er, worauf hin der Chinese fast am platzen war. „Wa-…Schluss jetzt, Horokeu!“, rief er laut, bis plötzlich ein Klingeln ihn übertönte. Beide stockten kurz, dann rief Ren erleichterter als gewollt: „Das Telefon!“.
 

„Hey, Alter! Wie geht’s!“, kam Horo Yohs freudige Stimme am Telefon entgegen. „Ich wollte euch für heute einladen. Wir machen eine kleine Feier, fast alle kommen. Seid ihr auch dabei?“ Eine Feier mit allen ihren Freunden? Das klang gut! Sofort sagte der Ainu zu und ging gleich hoch, um es Ren zu erzählen. Dieser kam gerade aus dem Bad. Doch entgegen Horos Erwartungen sah der Chinese nicht ganz glücklich aus. „Was ist los?“, fragte er besorgt und sah seinen Freund an. Dieser zögerte kurz. „Naja…ich freu mich schon. Ich hab nur Angst, dass sie mich behandeln, als wäre ich aus Glas“ Er wusste wie seine Freunde waren. Ziemlich Fürsorglich und sie würden ihm die ganze Zeit helfen wollen. Das war ihm peinlich, denn er stand nicht gerne im Mittelpunkt, jedenfalls nicht mit sowas. „Ach koi, mach dir doch darum keine Sorgen. Ich sage ihnen schon, dass du ganz gut alleine klar kommst und wenn du Hilfe brauchst, dann bin ich doch da!“ Der Chinese nickte, doch ganz erleichtert sah er noch nicht aus. „Und was ist mit…mit der Sache das wir…nun ja, zusammen sind?“ Horo guckte etwas verblüfft. Darüber hatte er bis jetzt noch nicht nachgedacht. Dann lächelte er aber und nahm die Hände seines Freundes. „Also mir würde es nichts ausmachen, es ihnen zu sagen. Ich denke sie würden es verstehen. Aber wenn du es lieber noch nicht sagen willst, ist das auch okay!“ Ren hob leicht den Kopf. „Ja, bitte sag es ihnen noch nicht…“
 

Am Nachmittag standen die beiden Jungen vor dem Haus der Asakuras. Sie hatten Schlafsachen dabei, da sie diese Nacht bei Yoh verbringen würden. Von außen war schon Musik zu hören und ab und zu lautes Lachen. //Oh je, da muss es ja heiß her gehen!//, dachte sich Horo und klingelte. Fast eine Sekunde später wurde die Tür aufgerissen und Yoh sprang ihnen entgegen. „Hey!“, rief er vergnügt und zog die beiden ins Haus. „Wie geht es dir Ren?“, fragte er. „Gut, keine Sorge!“, sagte dieser und zog seine Schuhe aus. „Ich kann kaum glauben, dass Anna dir das hier erlaubt!“, sagte der Ainu und sah seinen braunhaarigen Freund an. „Was glaubt ihr warum ihr alle hier übernachtet?!“, lachte dieser und ging voran zum Ort des Geschehens. War ja klar, sie wurden von Anna am nächsten Tag zum Putzen verdonnert.
 

Die Stimmung war perfekt und es tat gut, alle noch einmal wieder zu sehen. Horo und Ren saßen zusammen auf dem Sofa und unterhielten sich mit Manta und Ryu, als Chocolove sich plötzlich in die Lücke zwischen ihnen fallen ließ. „Was sitzt ihr hier so rum? Guckt mal, was ich euch mitgebracht hab!“, mit diesen Worten drückte er beiden ein Bier in die Hand. Der Chinese verzog das Gesicht und stellte die Flasche auf den Tisch. „Du weißt doch, dass ich kein Alkohol mag!“ „Ah du trinkst sicher nur teuren Champagner!“, witzelte ihr Kumpel und stieß mit Horo an. Danach schwankte er leicht zur „Tanzfläche“, Ryu im Schlepptau. Dort war auch Yoh und zum Erstaunen der Ainus war auch Hao da. „Die haben wohl alle schon etwas viel auf oder?“, fragte Ren, der das Gegröle kaum überhören konnte.
 

Doch das Schicksal der anderen ereilte auch bald den Blauhaarigen. Er selber vertrug nicht viel Alkohol und war somit nach nur sehr wenigen Flaschen angeheitert. In diesem Zustand fiel es ihm noch schwerer, sich von Ren fern zu halten. Wenn er neben ihm saß, wenn sie aneinander vorbei liefen…jedes Mal hätte er ihn am liebsten an sich gezogen und wenigstens in den Arm genommen. Zu allem Übel beschlossen die Jungs dann noch, draußen in den Pool zu gehen. An sich keine schlechte Idee, doch schon in der Umkleide merkte der Ainu, dass er sich ziemlich von dem Kleineren angezogen fühlte, wie er da stand, mit freiem Oberkörper.
 

Dieser fühlte sich ziemlich beobachtet. Er wusste nicht ob es Einbildung war oder ob er wirklich Horos Blicke auf seiner Haut brennen spürte. Natürlich war es auch an ihm nicht vorüber gegangen, dass sein Freund ein wenig zu viel getrunken hatte. Darum hielt er es auch für besser, sich zwischen Hao und Ryu im Wasser nieder zu lassen.
 

„Ich kann es echt nicht glauben!“, seufzte die Stimme neben ihm und der Chinese wendete seine blinden Augen Hao zu. „Wegen dieser Eisbirne siehst du jetzt nur noch schwarz?“ Ren schnaubte. „Wenn du mich provozieren willst, dann vergiss es!“ „Wer sagt das denn? Vielleicht mache ich mir ja auch einfach nur Sorgen um dich?“. Sorgen? Der? So hämisch, wie er das betont hatte, klang es eher nicht danach. „Du solltest dir eher Sorgen um dich machen!“, zischte der Chinese und stand abrupt auf. Wortlos stieg er aus dem Wasser und ging zurück ins Haus. Die anderen, die von dem Gespräch nichts mitbekommen hatten, sahen ihn erstaunt an. „Was ist denn los?“, fragte Yoh verwirrt und sah in die ratlosen Gesichter seiner Freunde. „Ich schau besser mal nach ihm!“, seufzte der Ainu und stand auf, um Ren zu suchen.
 

In der Kabine war er nicht. Auch seine Sachen waren nicht mehr dort, nur noch das nasse Handtuch lag da. Also schlich der Blauhaarige weiter durchs Haus, bis er ein leises Geräusch im Wohnzimmer vernahm. Da saß Ren im Dunkeln auf dem Sofa und trank seine Milch. Horo knipste das Licht an, um ihn besser sehen zu können. Die Frage, warum der Chinese im Finstern saß war überflüssig, er konnte ja eh nichts sehen. „Hoffentlich merkt Anna nicht, dass du den Kühlschrank geplündert hast!“, witzelte er und seine Stimme ließ Ren den Kopf in Horos Richtung drehen. „Was ist los? Warum sitzt du hier so alleine?“, fragte dieser besorgt und setzte sich neben seinen Freund. „Ach nichts. Ich hasse es nur, wenn man mich nervt!“ „Nervt?“, fragte der Ainu nach. „Ja. Hao konnte mal wieder die Klappe nicht halten. Außerdem war mir langsam eh zu heiß!“, seufzte Ren und nahm noch einen großen Schluck von seiner kühlen Milch.
 

„Neben dir wird mir auch ganz schön heiß!“, kicherte Horo, was den Kleineren erröten ließ. Was sollte das schon wieder? Zum Glück war keiner in der Nähe. „Lass die blöden Witzen, das ist Chocoloves Aufgabe“, meckerte er und lehnte sich zurück. „Aber…das war kein Scherz…“, kam es diesmal leiser und ernster von dem Blauhaarigen. Konnte dieser Baka nicht endlich mal die Klappe halten? Rens Wangen begannen wieder zu glühen, ob er es wollte oder nicht. „Du hast zu viel getrunken!“ Das musste es sein. Der Trottel wusste einfach nicht mehr, wovon er da redete. Doch im nächsten Moment spürte er, wie sich etwas Kühles um seine Schultern legte und er wusste natürlich gleich, wem dieser Arm gehörte. Kurz seufzend versuchte er diesen abzuschütteln. „Du bist noch ganz nass, hast du dich etwa nicht abgetrocknet?“ „Bitte Ren…“, plötzlich wurde er unterbrochen. „Darf ich dich küssen? Nur ein Mal!“, flehte Horo. Wenn er so bettelte war es echt schwer, seinen Wunsch abzuschlagen, doch der Chinese versuchte, sich nicht um den Finger wickeln zu lassen.
 

„Baka, doch nicht hier, ich-…“, doch dann war es schon zu spät. Mit einem Mal spürte er die Lippen des Ainus auf seinen. Musste er ihn denn so überrumpeln? Trotzdem, es fühlte sich gut an, auch, wenn er es eigentlich nicht gewollt hatte. Leicht wurde er von seinem Freund gegen das Sofa gedrückt und wollte gerade den Kuss erwidern, als er Schritte hörte. Er wollte es verhindern, doch es war schon zu spät. Ren konnte förmlich die Präsenz einer weiteren Person im Raum spüren.
 

Erschrocken löste sich der Ainu und war mit einem Schlag komplett nüchtern. Er drehte sich rum und blickte in die weit aufgerissenen Augen von Yoh. Es dauerte eine Ewigkeit, bis einer seiner Stimme wieder fand. „Ähm Horo was…machst du da mit Ren?“ Der Braunhaarige sah zwischen den beiden hin und her. Ren, die Beine angezogen und mit hoch roten Wangen auf dem Sofa sitzend, mit einem Ausdruck, als wollte er am liebsten Anfangen zu heulen und Horo, nur mit einem Handtuch bekleidet und kreidebleich. Doch zum Erstaunen beider fing Yoh an zu lachen. „Hab ich es mir doch gleich gedacht!“ „Es ist nicht so wie du denkst!“, platze der Ainu heraus. Er würde einfach die Schuld auf sich nehmen, er hatte Ren doch versprochen, sie nicht auffliegen zu lassen. „Ich glaub ich war etwas zu betrunken. Ich…hab ihn einfach überfallen!“ „Ach kommt schon Leute. Ren sah nicht sehr überfallen aus und wenn das so gewesen wäre, dann wärst du jetzt wohl tot!“, kicherte der Asakura immer noch gut gelaunt.
 

„Ihr seid ein Paar stimmt‘s? Ich wollte es ja erst nicht glauben, als Anna mir das erzählt hat“ „Anna???“, kam es von beiden gleichzeitig. Woher wusste sie das denn? So einfach zu durchschauen waren sie nun wirklich nicht gewesen. Da betrat plötzlich Besagte das Zimmer und stellte sich mit verschränkten Armen neben ihren Verlobten. „Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass ihr etwas vor mit verbergen könntet oder?“, schnaubte sie. „Ihr habt euch den ganzen Abend nicht gestritten, Ren war relativ zahm und du hattest ungewöhnlich viel Abstand zu ihm, obwohl du sonst immer an ihm klebst um ihn zu nerven!“, darauf wusste keiner was zu erwidern. Der Itako machte einfach keiner so schnell was vor. „Und jetzt stellt euch nicht so an!“, schimpfte sie weiter. „Anna hat recht, wir sind doch eure Freunde!“, stimmte Yoh ihr zu und das Mädchen wandte sich um zum gehen. „Außerdem war das von Anfang an klar. Ihr hätte beide eh nie eine Freundin gefunden, da bleibt euch nichts anderes übrig!“. Mit diesen Worten verschwand sie.
 

Wenig später folgte ihr auch Yoh. Ren, der die ganze Zeit nichts gesagt hatte, kippte auf dem Sofa um und drückte sein Gesicht in ein Kissen. Auf der einen Seite war er beruhigt, doch trotzdem schämte er sich zu Tode. Behutsam legte Horo eine Hand auf seinen Arm. „Siehst du, es war doch gar nicht so schlimm“, sagte er lächelnd und strich durch sein Haar. „Glaubst du, sie werden es den anderen sagen?“, nuschelte der Chinese in sein Kissen. „Nein ich denke nicht. Aber das werde ich wohl machen“ „Was? Nein!“, mit einem Satz hatte sich Ren erhoben und packte den Blauhaarigen an der Schulter. Doch dieser ließ sich davon nicht beeindrucken. „Du willst doch nicht, dass sie es alle so heraus finden wie Yoh oder? Hab keine Angst, wir müssen uns wirklich nicht verstecken oder?“ Nur langsam ließ sich der Kleinere überzeugen und seufzte leise „Na gut, du hast ja recht. Aber du bist mir was schuldig!“ Mit diesen Worten stand er auf und drehte dem Ainu den Rücken zu. Dieser strahlte über beide Ohren. „Oh toll! Und? Darf ich dich nochmal küssen?“ „Vergiss es…“
 

So :D das neunte Kapi endet mit einer Abfuhr. Ren halt XD Er ist eben noch etwas verklemmt.

Irgendwie ist das Kapitel anders geworden als geplant >.< nun ja…

Ich hoffe es hat euch gefallen

Lg Snowy

New Hope New Desperation

Kapitel 10: New Hope New Desperation
 

„Komm schon Horo! Erst drängst du so und jetzt lässt du mich warten!“, jammerte Ren und seufzte. „I-ich komm ja gleich!“, meckerte Horo. „Ich bin nicht mal ganz drin!“ Der Chinese verdrehte seine blinden Augen. „Beeil dich endlich!“, langsam wurde er wirklich ungeduldig. „Wir haben doch noch genug Zeit!“, endlich steckte Horo mit dem Fuß in seinem Schuh und hatte ihn sorgfältig zugebunden. Heute hatte Ren einen Arzttermin und es hatte Horo genügend Überredungskünste gekostet, seinen Freund dort hin zu bekommen. Dieser war schon aus der Haustür getreten und wartete mit verschränkten Armen auf den Ainu. „Du bist echt unmöglich! Wenn wir schon unbedingt dahin müssen, dann lass uns auch pünktlich sein!“. Horo schloss die Haustür ab und machte sich mit ihm auf den Weg. „Du weißt genau, dass es wichtig ist Ren-chan. Du willst doch wieder sehen können!“, redete er auf ihn ein. Der Chinese ließ nur leicht den Kopf hängen. „Was soll das bringen? Du bist echt naiv Horokeu!“ Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht naiv! Das nennt man optimistisch!“ „Oder auch idiotisch…“
 

Wenig später waren die beiden im Krankenhaus angekommen und der zuständige Arzt, der Ren schon nach seinem Unfall behandelt hatte, empfing die beiden. „Guten Tag Herr Tao, wie geht es ihnen?“, Ren ließ sich langsam auf einem Stuhl nieder, der ihm zu Recht gerückt wurde und überschlug die Beine. „Ganz gut soweit“, antwortete er knapp. „Hat sich Sehtechnisch etwas verändert?“, fragte der Arzt und kritzelte in seinen Unterlagen rum. „Nein, nichts…“, der Chinese hatte wirklich keine Lust auf dieses Gespräch, das war doch alles Zeitverschwendung. Trotz allem musste er sich weiteren Untersuchungen unterziehen und sich erneut röntgen lassen.
 

„Ich mache das nur für dich!“, maulte Ren, während er wartete, dass der Arzt mit den neuen Röntgenbildern wieder kam. „Ach Quatsch koi! Du kannst mir nicht erzählen, dass du nicht wieder sehen willst!“, erwiderte der Ainu und sein Freund seufzte. Natürlich wollte er wieder sehen, wer wollte schon gerne blind sein? Dann wäre er endlich auf keinen mehr angewiesen und sein Leben würde ganz normal wie zuvor weiter laufen. Doch genau das war es, wovor er Angst hatte. Er wollte es sich nicht wirklich eingestehen, doch was wäre, wenn Horo dann wieder ausziehen würde…wenn alles so werden würde wie vorher und er jetzt nur bei ihm bliebe, weil er auf ihn angewiesen war? Um die Gedanken zu verscheuchen, schüttelte Ren den Kopf, als die Tür wieder aufging. „Wir haben gute Neuigkeiten Herr Tao!“, sagte der Arzt und setzte sich. „Wir haben uns ihre Röntgenbilder noch einmal angesehen und eine Veränderung festgestellt. In ca. einer Woche könnten wir eine Operation durchführen. Die Chancen, dass sie danach wieder sehen können, stehen gar nicht so schlecht!“, erklärte der Arzt fröhlich und sowohl Ren als auch Horo sahen ihn erstaunt an. „Was? Das würde gehen? Wow…Das ist toll Ren!“, freute sich der Ainu und sprang vor Glück von seinem Stuhl auf.
 

Es dauerte jedoch nicht lange bis Horo feststellte, dass er wohl der einzige war, der sich zu freuen schien. „Was ist los koi?“, fragte er, als sie auf dem Heimweg waren. „Nichts! Was soll sein?“, murrte der Chinese. „Du freust dich gar nicht. Ich verstehe das nicht, eine bessere Nachricht hättest du gar nicht bekommen können!“ „Ich zeig das halt nicht. Es ist okay und das war‘s“, knurrte Ren weiter als er das Haus betrat, seine Schuhe auszog und seinen Mantel in eine Ecke warf. „Aber-…“ „Nerv mich nicht Horo!“, schmiss der Chinese seinem Freund nun etwas lauter an den Kopf und verzog sich in sein Schlafzimmer.
 

Der Ainu verstand die Welt nicht mehr. Er stand in der Küche und rührte gedankenverloren im Topf herum. Das war doch wirklich nicht mehr normal. Er war es zwar gewohnt, dass Ren seinen Gefühlen nicht freien Lauf ließ, aber er war alles andere als gut gelaunt. Es war fast, als fänd er es schlimm, bald die vielleicht erlösende Operation bekommen zu können. Seufzend stelle er die Suppe auf den Tisch und machte sich auf den Weg in Rens Zimmer, um ihn zum Essen zu holen. „Koi, das Essen ist fertig!“, sagte er, als er die Tür aufmachte und sah Ren in seinem Bett liegen. //Oh, schläft er etwa?//, leise ging Horo zu seinem Bett und beugte sich über ihn. „Mach nicht so ein Krach, ich bin zwar blind aber nicht taub!“, meckerte der Chinese und Horo wusste nun, dass er anscheinend nicht schlief. Gleichzeitig war er aber auch ein bisschen beleidigt. Seit sie vom Arzt wieder da waren, motze ihn der Kleinere nur an.
 

„Kannst du mir mal erklären, warum du heute so zickig bist?“, wollte er wissen und setzte sich zu Ren aufs Bett. „Du nervst einfach, merkst du das nicht?“, mit diesen Worten rollte er sich auf die Seite und drehte Horo den Rücken zu. Das ließ dieser sich jedoch nicht gefallen, packte ihn an der Schulter und drehte ihn wieder zu sich. „Du bist gemein, weißt du das?“ „Lass mich ei-…“, doch weiter kam Ren nicht, denn die Lippen des Ainu legten sich auf seinen, vom schimpfend geöffneten, Mund. Das half immer um Ren zum Schweigen zu bringen, so auch dieses Mal. Der Chinese verstummte, schloss die Augen und entspannte sich langsam etwas. Warum hatte der Baka nur so eine Macht über ihn? Das gefiel ihm gar nicht, doch er konnte auch nichts dagegen machen. Langsam spürte er, wie sich Horos Zunge in seinen ohnehin schon geöffneten Mund schob. Der Chinese zuckte zusammen. Was sollte das denn werden? Es fühlte sich komisch an, das war doch echt ekelhaft…oder? Warum fand er es nicht eklig? Er könnte ihn beißen, oh ja das könnte er! Doch anstatt das zu tun, machte sich seine Zunge langsam selbstständig und spielte mit der seines Freundes, die ihn schon eine Weile fordernd an stupste.
 

Etwas unsicher krallte sich Ren in Horos Schulter. Dieses ungewohnte Gefühl verursachte ein Kribbeln in seinem Körper, das er auf diese Art und Weise noch nie gespürt hatte. Es kam ihm vor, als ob sie sich eine Ewigkeit geküsst hätten, als sich langsam ihre Lippen aus Luftmangel lösten. Ein leises Keuchen entwich dem Chinesen, worauf hin sich seine Wangen rot färbten und Horo schmunzeln musste. Auch ihm hatte es sehr gefallen. Er fand das Ren, jetzt wo seine Wangen gerötet und er viel friedlicher war, noch viel süßer war. So bewegte sich sein Körper ganz von allein und er drückte den Kleineren langsam zurück ins Bett und krabbelt leicht über ihn, nur um ihn erneut zu küssen. //Was geschieht hier?//, überlegte sich der Kleinere und legte vorsichtig die Hände auf den Rücken des Blauhaarigen. Plötzlich spürte er, wie sich etwas unter sein Oberteil schob und seine nackte Haut berührte. Zum zweiten Mal zuckte er zusammen und musste wieder leise keuchen. Seit wann gab er so peinliche Geräusche von sich? Nur weil dieser Baka seinen Bauch berührte? Das war doch absurd.
 

Horo hingegen konnte spüren, wie Rens Bauch leicht zitterte und er hörte auch das leise Keuchen, dass ihm entrann. Er musste unwillkürlich lächelnd. Solche Geräusche hatte er aus Rens Mund noch nie wirklich gehört. Es war beinahe schon richtig süß. Zugleich wurden seine Hände langsam aktiver und öffneten wie von alleine das Oberteil des Kleineren. Nun hatte er freie Sicht auf seinen Schönen, gut gebauten Oberkörper. Er war zwar zierlich, doch trotzdem hatte er Muskeln. Dazu fielen ihm aber auch die kleinen Narben auf, die Rens Körper zierten und automatisch beugte er sich runter, um sie leicht zu küssen.
 

Ren erstarrte, als er Horos Lippen an seiner Haut spürte. Das war so gut und so furchtbar gleichzeitig. Fand Horo das nicht irgendwie…ekelhaft? Er selbst fand die Narben auf seiner Haut nicht gerade schön. Gleichzeitig fragte er sich aber auch, auf was der Ainu hinaus wollte. Machte er es sich etwas zu nutzen, dass er nichts sehen konnte und so auch nicht ahnte, was Horo als nächstes tun würde? Der Chinese musste gestehen, dass das schon seine Wirkung hatte. Wenn er den Blauhaarigen nicht bald stoppen würde, würde er sicher die Beherrschung verlieren und sich ihm einfach hingeben. Nein, das ging nicht! Das durfte er einfach nicht. Jedenfalls nicht mit den Gedanken, die ihn schon den ganzen Tag beschäftigten. Es war nur noch eine Woche. In einer Woche würde er vielleicht wieder sehen können und dann wäre Horo weg. Wollte dieser Idiot vielleicht bewusst vorher noch einmal austesten wie es war, mit ihm zu schlafen? //Jaja, einmal gepoppt und dann gestoppt!//, dachte der Chinese. Aber so war Horo doch nicht, das wusste er ganz genau. Trotzdem, er war sich einfach unsicher.
 

Mittlerweile hatte der Ainu mit seiner Bearbeitung gestoppt und sah Ren fragend an. „Ren-chan? Was ist los?“, wollte er wissen, da dieser seit einiger Zeit einfach nur Gedankenverloren da lag. „hat es dir nicht gefallen?“ Langsam kam der Chinese wieder zu Bewusstsein und auch sein alter Gesichtsausdruck kehrte zurück. Er richtete sich auf und drückte den Blauhaarigen von sich runter. „Was soll das du Baka? Warum tatscht du mich einfach so an?“, meckerte er und stand vorsichtig von seinem Bett auf. „Nicht mal im eigenen Zimmer ist man vor dir sicher! Ist ja widerlich!“, mit diesen Worten stampfte Ren aus dem Zimmer und ließ einen etwas erschrockenen Horo zurück.
 

Eine Weile starrte er zur Tür, aus der sein Freund gegangen war. Irgendwie hatten ihn seine Worte schon getroffen. //Widerlich?//. War es wirklich so schlimm für Ren gewesen? Er sah doch eigentlich erst so aus, als ob es ihm gefallen hatte. Betrübt ging er zurück in die Küche. Die Suppe war bereits kalt geworden und er räumte den Tisch wieder ab. Den restlichen Tag liefen sich die beiden nicht mehr über den Weg, was schon ein Wunder war, wenn man bedenkt, dass sie in einem Haus lebten. So hing jeder für sich seinen Gedanken nach.
 

„Bocchama?“, fragte Bason nach einer Zeit vorsichtig, als sein Herr nach einer langen Zeit immer noch schweigsam auf dem Sofa saß. „Horohoro hat recht…sie sehen wirklich nicht sehr glücklich aus!“ „Tse!“, machte Ren nur. „Er ist einfach ein Trottel, mehr nicht“. Doch der Schutzgeist war nicht ganz überzeugt. „Sie machen sich Sorgen, habe ich nicht recht?“, fragte er weiter, worauf hin nur ein drohendes „Bason!“, erklang. „Reden sie doch mit Horo. Das wird wohl das Beste sein!“, redete der Geist vorsichtig weiter. „Halt die Klappe!“, kam es wieder nur spitz von seinem Herren, der aber doch über die Worte nachzudenken schien. //Was soll ich ihm denn sagen? Horo, bitte, bitte verlass mich nicht?// Nein, das konnte er nicht sagen, dafür war er viel zu stolz. Außerdem klang es total kitschig. Er würde ihn für bekloppt halten, dass er sich über so etwas sorgen machte. Unruhig wälzte er sich auf dem Sofa hin und her. Er war einfach nicht der Typ vor große Worte. Wenn es ums Reden ging, war Horo einfach viel besser.
 

Und genau dieser lehnte nun im Türrahmen. „Also… es ist schon halb 10. Meinst du nicht 5 Stunden sind genug?“ Erstaunt sah der Chinese in die Richtung, aus der Horos Stimme kam. „Wir sollten reden Ren-chan“, mit diesen Worten ließ sich der größere zu ihm aufs Sofa fallen. //Woher musste er das denn jetzt?// der Ainu hatte echt selten so ein gutes Timing wie jetzt. Das passte Ren eigentlich ganz gut, denn nun musste er nicht en Anfang machen. „Reden? Wenn du reden willst, dann schieß los!“, sagte er uninteressiert. „Ich fand es nicht okay was du zu mir gesagt hast!“, fing der Blauhaarige auch sogleich an und Ren verzog etwas das Gesicht. „Was meinst du? Das du ein Idiot bist? Das müsstest du doch langsam selber wissen…“ „Nein , nicht das! Du…du hast gesagt ich wäre widerlich!“, sagte Horo und seine Stimme klang nun etwas traurig. Der Chinese seufzte. Er hasste es, wenn sein Freund sich traurig anhörte, so konnte er ihn nicht weiter anmotzen, auch wenn er es gerne wollte. „Du…hast mich überfallen, da hab ich mich halt erschrocken“, versuchte er sich rauszureden und drehte den Kopf von Horo weg. „Du bist aber schon den ganzen Tag so, seit wir vom Arzt wieder gekommen sind. Irgendwas stimmt doch nicht! Ich merk das doch“, sagte dieser dann eindringlich. Er wollte endlich wissen, was los war. Hatte er ihm irgendwas getan?
 

Doch Ren antwortete nicht. Er konnte es ihm einfach nicht sagen. Er kam sich so doof vor. „Willst du nicht mehr sehen können?“, fragte der Ainu und der Kleinere drehte wütend den Kopf zu ihm. „Natürlich will ich das! Meinst du es gefällt mir, dass mir ständig bei irgendwas geholfen werden muss, als wäre ich ein Baby? Das ist demütigend!“ „Dann hast du ein Problem mit mir oder was? Nun lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!“, nun wurde auch Horo etwas lauter. Er war zwar sehr geduldig, was Ren anging, aber irgendwann musste auch mal gut sein. „Du verstehst echt gar nichts!“, protestierte der andere und stand abrupt auf. „Dann erklär es mir!“, mit diesen Worten stand auch Horo auf. Ren biss kurz die Zähne zusammen, fasste sich dann aber trotzdem ein Herz. „Was ist wenn ich wieder sehen kann? Dann bist du weg!“, ungewollt wurde er immer lauter. Nun starrte ihn der Ainu erstaunt an. „Was?“ „ja! Du bist doch hier um mir zu helfen. Was ist, wenn ich wieder sehen kann? Dann gehst du zurück nach Hokkaido und die Sache ist gegessen!“
 

Eine Weile kehrte Stille ein, doch plötzlich find Horo laut an zu lachen. Ren wurde leicht rot. „Du…du Idiot! Das ist nicht witzig!“, keifte er und wurde etwas verlegen. Warum lachte der Trottel jetzt? Wie unpassend war das denn? Plötzlich spürte er eine Hand auf der Schulter. „Ach Ren-chan…das ist doch nicht dein Ernst oder?“ „Seh ich aus als mache ich Witze?“, empörte ich der Kleinere und hatte dem anderen gerne für diese Frechheit eine Kopfnuss gegeben. Dieser wischte sich aber nur eine Lachträne weg. „Ren, ich liebe dich, das weißt du doch!“, kicherte der Ainu und nahm den Kleineren in den Arm. „das heißt also, dass ich auch so bei dir bleiben würde. Wie kommst du nur darauf, dass ich dann einfach gehe?“ Nun wurde der Chinese leicht verlegen. Hatte er echt so übertrieben? Aber was sollte er denn machen? Er hatte nicht viel Erfahrung mit zwischenmenschlichen Beziehungen und vertraute bisher keinem außer sich selbst.
 

Zum Glück spürte der Blauhaarige was in ihm vorging und drückte ihn leicht an sich. Vorsichtig strich er durch sein Haar. „Wenn man jemanden liebt heißt das, dass man am liebsten immer bei der Person sein möchte. Ich bin nicht mit dir zusammen weil du blind bist, sonder weil du was Besonderes für mich bist“, erklärte er. Mit roten Wangen, aber erleichtert lehnte der Tao den Kopf an Rens Schulter. „Du bist so kitschig…“, sagte er leise, doch man konnte hören, wie glücklich er war. Deshalb nahm Horo es sich nicht so zu Herzen und schmunzelte nur.
 

„Weißt du…“, fing Ren nach einer Zeit der Stille langsam an. „Ich…fand das vorhin gerade gar nicht widerlich…es…war sogar schön…“, gestand er. „Ach? Ist das so??“, erwiderte der Ainu grinsend und Ren konnte einen gewissen Unterton hören. Peinlich berührt versuchte Ren sich von ihm weg zu drücken „Ja, aber bilde dir bloß nichts darauf ein!“ Er riss sich los und wich ein paar Schritte zurück, doch vergebens. Im nächsten Moment wurde er packt, in die Luft gehoben und lag über der Schulter des Blauhaarigen. Dieser lachte vergnügt und trug den Kleineren die Treppe hoch. „Lass mich los! Ich will nicht!“, jammerte der Chinese und schlug wild um sich, doch Horo schaffte es ihn festzuhalten. „Hab dich nicht so!“, grinste er und verschwand mit Ren im Schlafzimmer. Wenig später durchdrang ein lauter Kreischer das Haus…
 

Sooo XD Das war das 10. Kapitel =) Etwas unkreativ geworden, wie ich finde >.< nunja, ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen. Was hinter der Schlafzimmertür geschah, erfahrt ihr im nächsten Kapi :DDD Ich hoffe es hat euch gefallen

Lg Snowy

First Touch 1

First Touch
 

„H-Horo…was machst du da?“, stammelte Ren, während er spürte, wie der Größere ihm das Hemd über den Kopf zog. Ihm wurde seltsam warm und ein eigenartiges Gefühl machte sich in seinem Magen breit. Worauf würde das hier hinaus laufen? „Shh~ ist schon gut, lass mich einfach nur machen!“, hauchte Horo und Ren konnte seinen Atem ganz nah an seinen Lippen spüren, die wenig später von dem Blauhaarigen in Beschlag genommen wurden. Zaghaft erwiderte Ren den Kuss, der erst sanft, doch schließlich immer leidenschaftlicher wurde. Wie hatte Horo nur so küssen gelernt? Der Chinese selbst fühlte sich etwas überfordert. Könnte er mit seinem Freund mithalten? Als er die Zunge spürte, die sacht über seine Lippen glitt und um Einlass bat, zuckte er leicht zusammen. Fast automatisch öffnete er seinen Mund und wartete gespannt darauf, was als nächstes passieren würde. Horo küsste ihn so leidenschaftlich, dass ihm richtig warm wurde. Eine Wärme, die er so nicht kannte. Es war so schön, doch gleichzeitig war er so unsicher. Er kannte sich nicht aus mit der Liebe und erst recht nicht mit dem, was Pärchen so machten, wenn sie allein waren. Natürlich war er nicht doof, er wusste, was Sex war, doch er hatte um dieses Thema immer einen großen Bogen gemacht. Während andere in seinem Alter nur an das eine dachten, war er damit beschäftigt gewesen, zu trainieren. Doch wie war es bei Horo? Es kam ihm so vor, als wüsste er genau, was er da tat und das Gefühl der Unsicherheit stieg immer mehr. Sie lösten sich aus dem Kuss und er spürte die Hand seines Freundes auf seiner Brust, wie sie zärtlich über seine Haut glitt und auf einmal Halt an seinen Brustwarzen machte.
 

Ren konnte ein Keuchen nicht unterdrücken, als die Finger der Blauhaarigen plötzlich anfingen, an ihnen zu spielen. Es war ein erschrockenes Keuchen, gleichzeitig ausgelöst durch dieses unbekannte Kribbeln. Wollte er das wirklich, was Horo da mit ihm machte? Er wusste es nicht und kam sich irgendwie bescheuert vor, wie er da lag, steif wie ein Brett, unfähig irgendetwas zu machen. War das etwa Angst, was er da empfand? Nein! Ein Tao hat vor nichts und niemandem Angst! Doch wie von alleine strecke er die Hände aus und drückte Horo mit sanfter Gewalt von sich. „Horo…nicht…“
 

Der Ainu blickte seinen Koi verdutzt an. Es war, als ob ihn jemand zurück in die Realität geholt hätte. „Was ist los Ren?“, wollte er wissen und strich dem Kleineren durchs Haar. „Ich…ich will das nicht!“, stammelte dieser und drehte den Kopf weg. Sicher war er rot geworden. „Aber du hattest doch gesagt, dass dir das vorhin auch gefallen hatte!“ „Ja…aber das geht mir zu schnell! Ich…weiß auch nicht!“ Es war einfach so peinlich! Konnte Horo es nicht einfach hinnehmen und nicht weiter fragen? Dieser guckte etwas enttäuscht, was der Chinese natürlich nicht sehen konnte. Er hatte sich so gefreut, seinem Freund endlich ein Stück näher zu kommen. Er war selbst so aufgeregt gewesen und voller Vorfreude, dass er seine Enttäuschung nicht verbergen konnte. „Okay, koi“, sagte etwas niedergeschlagen und legte sich langsam neben Ren und zog die Decke höher. „Dabei hätte ich dich echt gerne mal nackt….ahhhhh!“, mit einem lauten Schrei wurde Horo von Ren aus dem Bett getreten. „Red nicht weiter! Das ist ja peinlich!“, schimpfte Ren, dem die Schamesröte ins Gesicht geschrieben stand. „Aber Ren!“, Horo wusste nicht, was mit dem Kleineren los war. Dieser reagierte ziemlich heftig. So heftig, dass er wenig später mit Decke und Kissen vor der Schlafzimmertür stand. Ren hatte ihn einfach raus geworfen und nun musste er im Gästezimmer schlafen. So hatte er sich den Abend ganz sicher nicht vorgestellt!
 

Ren wachte am nächsten Tag mit einem komischen Gefühl im Magen auf. Es schämte sich für sein Verhalten von letzter Nacht. Doch er hätte es Horo gegenüber nie sagen können, wie unsicher und ängstlich er in dem Bereich war. Das war doch nicht normal! //Ich muss mich bei ihm entschuldigen//, dachte er und ging in die Küche um Frühstück zu machen. Er brauchte immer noch länger dafür, bis alles auf dem Tisch stand, doch langsam fand er sich besser zurecht. Allerdings war auch nach einer Stunde warten nichts von dem Ainu zu hören. //Ob er wohl noch schläft?//, fragte sich der Chinese und beschloss, besser mal nach ihm zu „sehen“. Wahrscheinlich war er beleidigt, das würde zu ihm passen und Ren könnte es ihm diesmal nicht mal übel nehmen.
 

„Horo?“, fragte er leise, als er in das Gästezimmer kam. Doch er bekam keine richtige Antwort, sondern eher ein leises Murren. „Ist alles okay bei dir?“, wollte er wissen und setzte sich vorsichtig auf die Bettkante. Mit der Hand tastete er nach Horo, bist er seine Wange fand und leicht drüber streichelte. „Horo! Du bist ja ganz heiß! Hast du etwa Fieber?“, wollte er wissen, als er merkte, wie die Hitze von seiner Haut aus ging. Dieser brummte nur erneut und nahm Rens Hand. „Soll ich dir was zum Essen machen?“, versuchte der Chinese weiter mit seinem Freund in Kommunikation zu treten, doch die Antwort erstaunte ihn: „Ich hab keinen Hunger!“. Was? Horo und keinen Hunger? Nun gab es nur noch zwei Möglichkeiten. Die Erste war, dass es gar nicht der Ainu war, der dort in diesem lag und die Zweite, die sehr viel wahrscheinlicher war, dass Horo wirklich krank war.

Ren stand ohne zögern auf. „Ich mach dir einen Tee und hol das Fieberthermometer!“, beschloss er und machte sich schon auf den Weg zur Tür, als er raschelnd hörte, wie der Blauhaarige sich im Bett umdrehte und nun endlich anfing, richtig mit ihm zu reden.
 

„Ruf Yoh an!“, sagte dieser und Ren drehte sich verwirrt um. „Yoh? Wieso das denn?“ „Jemand muss sich doch um dich kümmern wenn ich krank bin!“, sagte Horo eindringlich, woraufhin der Chinese anfangen musste zu lachen. „Wie bitte? Ich bin doch kein kleines Kind. Ich finde mich mittlerweile sehr gut zurecht und kann mich auch mal zur Abwechslung um dich kümmern!“ Doch der Kleinere hatte wohl vergessen, wie hartnäckig der Ainu sein konnte. Dieser bestand darauf, dass Yoh kam, auch wenn es nur für den Notfall wäre. Ren fand das alles natürlich mehr als albern und trotzdem hing er wenig später entnervt am Telefon.
 

Gegen Nachmittag klingelte es an der Haustür. Ren, der seinen Koi verdonnert hatte im Bett zu bleiben, ging runter um Yoh die Tür auf zu machen. „Hallo!“, hörte er stattdessen eine Mädchenstimme und am liebsten hätte er die Tür sofort wieder zugeknallt. „Sorry, sie wollte mit!“, kam die Stimme des Jungen direkt kleinlaut hinterher und Ren seufzte. Auf Anna hatte er eigentlich recht wenig Lust. Reichte es nicht, wenn er einen Babysitter hatte? Und seit wann war die Itako so anhänglich und folgte ihrem Verlobten überall hin? „Ihr könnt euer Gepäck ins Gästezimmer bringen!“, wies der Chinese sie an. Wenn die beiden schon kamen, wollten sie wenigstens über Nacht bleiben. Ren hingegen hoffte, dass sein Koi schnell wieder gesund wurde. Irgendwie tat er ihm schon leid, immerhin hatte er letzte Nacht eine ziemlich heftige Abfuhr bekommen und nun war er auch noch krank. Er würde es natürlich nie zugeben, aber er hatte tatsächlich ein schlechtes Gewissen.
 

Der Tag verlief so, wie der Chinese es sich vorgestellt hatte. Er hatte mit „Hilfe“ eigentlich sehr viel mehr Stress als ohne und eigentlich hätte er sich viel lieber zu Horo gesetzt und sich um diesen gekümmert. Doch Anna hatte nichts Besseres zu tun, als erst mal die Wohnung zu inspizieren. „Sei froh, dass du blind bist, dass musst du den Dreck hier nicht sehen! Ich dachte, ich hätte diesem Ainu beigebracht, wie man ordentlich putzt!“, meckerte das Mädchen und Ren hielt es für klüger, nichts zu erwidern. Dafür jagte sie Yoh durchs Haus, der sauber machen sollte und gegen Abend mit Ren kochen.
 

„Ich hoffe ihr geht morgen wieder!“, sagte Ren grinsend zu dem Braunhaarigen, als sie zusammen in der Küche standen um das Abendessen vorzubereiten. „Charmant wie immer!“, kicherte Yoh, der die gewaschenen Kartoffeln aus Rens Hand nahm und sie klein schnitt. „Horo ist ja wirklich sehr besorgt um dich“ „Manchmal zu besorgt!“, korrigierte der Kleinere und seufzte. „Ich bin kein kleines Kind und ich hab mich gut damit abgefunden, wie es jetzt ist. Ich trainiere auch seit längerem wieder!“, der Chinese grinste. „Und ich bin besser als zuvor! Mein Gehör ist geschärft, ich muss mich nicht mehr auf meine Augen verlassen! Horo hat es echt nicht leicht, mit mir mitzuhalten! Außerdem trampelt er wie ein Elefant, jeder Angriff ist offensichtlich!“, erklärte Ren arrogant und mit stolz geschwellter Brust. Ein Tao ließ sich eben nicht so leicht unterkriegen. Dafür war es umso peinlicher, dass er hier mit seinem Babysitter stand und Kartoffeln wusch.
 

Nachdem er mit Anna und Yoh zu Abend gegessen hatte und es schaffte, sie vor den Fernseher zu verfrachten damit er endlich seine Ruhe hatte, ging er nach oben um Horo ebenfalls etwas zum Essen zu bringen. „Ren-chaaaan!“, jammerte dieser. „Da bist du ja endlich! Mir ist so langweilig!“, es schien ihm wohl schon besser zu gehen, dann er quängelte wieder wie vorher. „Ich bring dir was zum Essen! Du bekommst aber nur ne Suppe, dafür dass du krank geworden bist und mir die beiden Nervensägen auf den Hals gehetzt hast!“ , knurrte er und hielt den Teller dahin, wo er den Ainu vermutete. Dieser nahm ihn aus seiner Hand und guckte niedergeschlagen auf die dunkle Brühe. „Davon wird doch kein Mensch satt! Ich hatte den ganzen Tag nichts anderes als Tee!“, jammerte dieser und fing an zu essen. „Außerdem hast du mich fast den ganzen Tag allein gelassen... kann es sein, dass es wegen gestern ist? Bist du noch sauer?“, fragte Horo nun etwas ernster. „Du hast mich ganz schön hart abserviert, ging das nicht auch anders?“ War da etwa Traurigkeit in seiner Stimme? Ren wurde rot und stand abrupt auf. „Nein, das ging nicht anders! Wie sonst kapierst du, dass du deine Pfoten von mir lassen sollst?“, keifte der Chinese und mit den Worten kam gleichzeitig das schlechte Gewissen hoch. Schnell ging er zur Tür und verließ das Schlafzimmer.
 

Er wusste, dass es gemein war! Das er mit dem Ainu, der sich so viel Mühe um ihn machte nicht gut umsprang. Warum konnte er ihm nicht einfach sagen, dass er Angst hatte? Das er nervös war? Und dass er vor Unsicherheit nicht wusste, was er tun sollte? Es war ihm zu peinlich und sein Stolz brachte ihn dazu, so zu reagieren wie er es gerade tat. Er saß nun schon eine ganze Weile draußen und dachte nach, geplagt von seinem schlechten Gewissen. Im Haus war es ganz still. Anna und Yoh mussten wohl ins Bett gegangen sein, dann auch der Fernseher war nicht mehr zu hören. Langsam stand Ren auf. //Ich sollte auch ins Bett gehen...//, beschloss er, obwohl sein Inneres ihm sagte, dass er sich erst mal bei Horo entschuldigen müsse. Die innere Stimme ignorierend ging er ins Bad und machte sich fertig. Doch als er wieder heraus trat, konnte er seltsame Laute hören...
 

Die Geräusche kamen aus dem Gästezimmer, indem Yoh und Anna untergebracht waren. Sie waren ganz leise, doch trotzdem drangen sie an Rens Ohr. Vielleicht lag es auch daran, dass sein Gehör so viel besser geworden ist, aber in diesem Moment wünschte sich der Chinese, er wäre taub anstatt blind. Diese Laute waren eindeutig! Was trieben die beiden da? In SEINEM Haus, in SEINEM Gästezimmer? Und warum konnte er sich verdammt nochmal nicht von der Stelle bewegen? Die erregten Stimmen und Liebesbeschwörungen jagten dem Chinesen eine Gänsehaut ein. Nein, das wollte er nicht hören! Und doch musste er sich automatisch vorstellen, solche Geräusche von Horo zu hören und wie er ihm seine Liebe kund tat. So wie die beiden sich anhörten, musste es sich wirklich gut anfühlen, so berührt zu werden. Das schlechte Gewissen plagte ihn nun noch mehr. Der Ainu wollte ihm doch gar nichts Böses! Er musste zu ihm gehen und es wieder gut machen, so viel stand fest. Außerdem würde Anna ihm die Hölle heiß machen, wenn sie heraus bekommt, dass er hier im Flur stand und lauschte.
 

Leise knarzend ging die Zimmertür des Ainus auf. Alles war dunkel, nur ein Lichtspalt fiel hinein. Er hörte leise Schritte und wusste, wer es war. Er hätte nicht gedacht, dass Ren heute nochmal kommt. Aber wollte er das? Er war wirklich enttäuscht und auch verletzt, wie sein Freund mit ihm umgegangen war. Was hatte er denn so schlimmes getan? „Horo?“, wisperte die leise Stimme und setzte sich auf das Bett. „Horo es...es tut mir leid...was ich...was ich da vorhin gesagt hab...“, stammelte der Chinese und man konnte ihm seine Verlegenheit anhören. Langsam setzte Horo sich auf. „Warum hast du es denn gesagt? Was habe ich dir getan?“ „N-nichts...es ist nur...gestern Abend...“, oh man war das peinlich. Die Worte wollten einfach nicht raus. Ren holte tief Luft und versuchte es erneut. „Ich...ich hatte einfach Angst! Ich weiß nicht, wie man sowas macht! Ich weiß nicht, wie man sich liebt! Wie ich dich anfassen muss“, brach es aus ihm heraus und Horo machte große Augen. Er verstand langsam, was mit seinem Koi los war. Er kannte ihn und wusste auch, wie sehr Ren Probleme damit hatte, sich zu offenbaren und seinen Stolz zu überwinden. Vorsichtig nahm er ihn in den Arm, als er sah, wie Ren den Kopf hängen ließ. „Warum sagst du das denn nicht gleich?“, hauchte er und küsste sanft seine Wange, worauf hin sie sich rot färbte. „Ich bin doch genau so aufgeregt wie du!“, versicherte der Ainu zu Rens erstaunen. „Was? Aber...ich hatte das Gefühl, du weißt, was du da tust!“ War er etwa so mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass er es gar nicht gemerkt hatte, wie nervös sein Freund war? Jetzt tat es ihm noch mehr leid, dass er ihn so hatte abblitzen lassen. „Ich warte so lange, bis du bereit dafür bist Koi!“, versprach der Blauhaarige und lächelte. „Wir lassen es ganz langsam angehen...Schritt für Schritt...“ „Ich bin bereit!“, kam es plötzlich von dem Kleineren. „Bitte Horokeu...“

First Touch 2

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]


Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo Cut XD Ursprünglich geht das Kapitel hier noch weiter, aber da der nächste Teil ein Adult Kapitel werden wird dachte ich, ich mache lieber zwei Teile draus, für die, die kein Adult mögen und trotzdem weiter lesen wollen :)Dafür ist es bereits fertig geschrieben und es dauert nicht wieder eine Ewigkeit, bis ich es hochladen werden^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (48)
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Von:  Felicity
2014-11-07T10:52:26+00:00 07.11.2014 11:52
Okay, dieser Kommentar könnte etwas seltsam werden, ich dachte, ich warne lieber einmal vor, aber nachdem das Thema mit zunehmend weniger werdenden Kommentaren immer aktuell ist und ich mir eigentlich Mühe gebe, einen zu schreiben, wenn ich etwas gelesen habe, dachte ich, ich sollte es dennoch tun.

Tatsächlich war diese Geschichte die erste Fanfiktion, die ich jemals zu Shaman King gelesen habe - über ein Jahr, bevor ich die Serie überhaupt kannte. Lustigerweise bin ich nur durch ein Versehen darauf gelandet und bis mir bewusst war, dass ich in ein mir unbekanntes Fandom geraten bin, war ich dann doch zu neugierig und habe ein paar Kapitel weitergelesen, ehe ich abgelenkt wurde und das ganze total vergessen habe.
Bis das Gespräch darauf kam und ich es gesehen habe, dann ist sie mir wieder eingefallen. Mir ist doch aufgefallen, dass ich die Charaktere schon „kannte“ im Sinne von ihre Eigenschaften, nicht ihre Namen. Ich denke, es spricht für sich, wenn man von den Charakteren einer Fanfiktion allein bereits vollkommen auf die in der Animation selbst schließen kann, nicht? ;)

Aber dann vielleicht mal von vorne (ich hoffe mal, du verzeihst mir, dass ich jetzt nicht auf jedes Kapitel einzeln eingehe, aber das würde gerade etwas viel Zeit fressen und ich muss heute noch was für die Uni machen *hust*, deswegen schreibe ich das ganze jetzt lieber allgemein für die ganze Geschichte bis zu diesem Punkt.

Erstmal zum Formalen: Ich persönlich bin ja kein großer Fan der amerikanischen Blockabsätze, aber das ist Geschmackssache und ich finde es angenehm, dass du überhaupt ausreichend Absätze gemacht hast – ist ja auch keine Selbstverständlichkeit. Die Kapitellänge ist für mich persönlich auch in einem sehr angenehmen, mittleren Bereich!
Die // für wörtliche Rede, halte ich jetzt auch nicht unbedingt für nötig, aber da es nur diese einen sind und nicht für jeden Charakter noch andere Anführungszeichen erfunden wurden (und, ja, das habe ich auch schon mehr als einmal gesehen), soll mich das jetzt nicht weiter beschäftigen.
Was ich allerdings wirklich nochmal vorschlagen würde, ist, über die ersten Kapitel nochmal drüber zu gehen. Deine Rechtschreibung in den neuesten ist zwar nicht schlecht, aber gerade in den ersten haben sich da doch einige Fehler eingeschlichen (laut Anzeige sind die ja auch bereits fünf Jahre alt) und es wäre sicher schöner, wenn du die da korrigieren könntest.
Wenn du möchtest, kann ich dir das ganze auch gerne nochmal nach und nach Korrektur lesen oder so. ;)

Inhaltlich muss ich zugeben, war ich positiv überrascht. Da ich irgendwie eine leichte Tendenz habe, zufällig Geschichten anzuklicken, in denen jemand etwas an den Augen hat, habe ich in dem Fall sogar einige Vergleiche im Kopf und irgendwie gelingt es den Leuten nicht sehr oft trotz dem Stress, den sie den Charakteren antun, sie auch noch glaubhaft zu halten.
Das ist dir sehr gut gelungen, ich habe beim Lesen regelrecht die Aussagen in den Stimmen und der Betonung der Synchronsprecher gehört und sie haben sich wunderbar in den Anime eingereiht. Überhaupt fand ich die Reaktionen und auch gerade die Interaktionen sehr charaktergetreu und realistisch, was das ganze im Kopf unglaublich lebendig gemacht hat.
Einzig eine Szene in Kapitel 2 fand ich arg übertrieben und eher unglaubwürdig. Ich verstehe, dass du das getan hast, um Ren einen metaphorischen Tritt in den Allerwertesten zu verpassen und ihn damit endlich „einknicken“ und Hilfe annehmen zu lassen und aus erzählerischer Sicht macht das sicher Sinn, allerdings … ich fand es nicht sehr wahrscheinlich. Das hätte man bestimmt etwas schöner mit einer anderen Szene lösen können, in der Ren sich wahlweise komplett verläuft, irgendwo dagegen läuft oder sich vielleicht sogar verletzt (müsste ja keine schlimme Wunde sein).
Nun, tut der Geschichte als ganzes keinen Abbruch, ruft allerdings ein deutliches Stirnrunzeln hervor …

Deinen Schreibstil finde ich gut zu lesen. Du bist recht schnell, was Handlungen angeht und das eine oder andere Mal dachte ich, dass es vielleicht schön gewesen wäre, hier das Tempo ein klein wenig rauszunehmen. Allerdings hast du das an den Stellen getan, an denen es um Gefühle und deren Entwicklung ging und als ich gesehen habe, dass es in erster Linie als Romantik und Drama angegeben ist, muss ich zugeben, das Genre hast du getroffen.
Ich vermute, das ist hier nur meine Vorliebe, dass neben Beziehungen noch etwas anderes abläuft, dass ich einige Stellen gerne länger gesehen hätte. X’D

Unterm Strich also eine glaubhafte, gut zu lesende Geschichte mit einer treffenden Charakterbeschreibung.
Mich hat’s gefreut sie zu lesen! ;)
(Und ich hoffe mal dass dieser Kommentar jetzt nicht zu komisch oder am Ende gar negativ wirkt – was er partout nicht sein soll!)
Von:  Piratin_Nami
2014-02-05T23:08:39+00:00 06.02.2014 00:08
Es ist so toll,mein Schatz!
Du kannst einfach so unglaublich gut und überzeugend schreiben - ich liebe es <3
Ren ist so süß und gleichzeitig leicht arrogant,so wie man ihn kennt und liebt. Und Horo ist so verdammt heiß!
Was für ein Glück ich habe,dass ich mit dir Rpg schreiben darf,hehe ;)
Ich bin wirklich gespannt wie es weiter geht!
:-*
Von:  Piratin_Nami
2013-07-02T17:28:49+00:00 02.07.2013 19:28
Ich liebe deinen Schreibstil,Schatz <3
Und ich liebe diese Story!

Ren ist einfach so .. ZUCKER *___*
Ich finds gut,dass er nicht sofort mit Horo ins Bett springt. Das wäre nicht er :D

Ich freue mich so aufs adult Kapitel!
Ich weiß ja nur zu gut,wie geil du so etwas schreiben kannst ;D
Von:  Ninaki
2012-03-05T22:14:01+00:00 05.03.2012 23:14
erstmal: Vielen Dank, dass du wieder bescheid gegeben hast ;3 ich bin in letzter zeit so selten auf mexx, das hätte ich sonst gar nicht mitbekommen @.@

soo, dann zur FF :D
Ren, du bist ein Idiot, nicht Horo O.o Wie kann er nur glauben, dass Horo ihn verlassen würde, nur weil er wieder sehen kann?? eventuell...
Also, mal im ernst, GERADE DANN!!! sollte er doch bleiben, weil sie dann beide das positvie der Beziehung genießen können und Ren... mal ganz böse gesagt: "keine belastung" mehr für Horo ist!
Aber aus Ren's sicht versteh ich die zweifel irgendwie schon =/
Ist also keine Kritik am Inhalt ^^

Ich finde das Kapitel gar nicht so unkreativ ^-^ Ich hab mich gefreut, dass es weiter geht :D und auf das nächste Kapitel kann man ja auch schon gespannt sein ^^ Ich finds toll *zufrieden seufz*
Auch schön, dass es bei den beiden mal ein wenig innerhalb der beziehung weiter geht *pfeif*
Wirklich schön =) sagst du nächstes mal wieder bescheid? ^-^

Ganz liebe Grüße und noch einen schönen abend... *auf uhr schau* oder besser eine gute Nacht xD
Naamah =)
Von:  Machiko_chan
2012-02-27T12:39:11+00:00 27.02.2012 13:39
ah da isses xD
*erster kommi schreiber* muahaha XD
also ich musste zwischendurch voll lachen, aber dann auch wieder seufzen Q_Q
klar dass sich ren darüber gedanken macht! wer will schon diesen ainu loswerden. ich würde es nich XD
und ich find nich, dass es einer filler episode ähnelt =D das kapi hat auf jedenfall zur story beigetragen!
Von:  Machiko_chan
2012-01-05T21:26:31+00:00 05.01.2012 22:26
waaaaaaaaay <3
das war gut!
*schild kritzel*
Anna vor noch ein Tor! XDDDD sie is eben die beste! XD
und yoh is ja sowieso locker X'D
Von:  Machiko_chan
2012-01-05T20:56:27+00:00 05.01.2012 21:56
so, ich komm nun dazu ENDLICh dein eues kapitel zu lesen. aber zuerst:
dödödödödödööööööööööööööö!
muss der kommi nachgeholt werden XD

ich hatte ja am anfang mit einem opernbesuch gerechnet, aber klassische musik fand ich besser, als oper XDDD
und der kussi <33333333 ich glaube ich bin damals dahingeschmolzen!....na sicher bin ich das! XDDDD
so, nun zum nächsten kapitel. hinfoooooort!
Von:  Seaglass
2012-01-04T00:26:22+00:00 04.01.2012 01:26
Also eigentlich bin ich überhaupt kein Fan von Shonen-Ai - aber deine Fanfiction hat mir das Pairing durchaus ein wenig näher gebracht, als ich es für möglich gehalten hätte. |D
Ich mag vor allem Rens chronische Überforderung, dass er einerseits so abweisend ist, wie man ihn kennt, aber noch ganz andere Seiten zeigt, die man sich in der Art vielleicht gar nicht vorgestellt hat. Zwar find ich Horo ein wenig sehr... naja, sagen wir mal direkt - für so direkt hätte ich ihn jetzt nicht gehalten xD - aber trotzdem passt alles irgendwie zusammen (:
Sehr nette Fanfiction - bin schon gespannt wie's weitergeht! ^^
Von:  Ninaki
2011-12-30T21:31:18+00:00 30.12.2011 22:31
Wuaah, so süß, einfach futtern und einen süßen und glücklichen zuckerschocktod sterben >o<
Total niedlich geschrieben, ich musste so lachen, wie Horo und Ren sich darüber "gestritten" haben, wer denn nun die "Frau" ist xDD
Passt irgendwie zu ihnen ^^
Auch das ungewollte outen xDD Hätte ihnen eigendlich klar sein müssen, dass spätestens Anna was bemerkt :O Aber so ist denke ich besser ^-^ Von sich aus wäre Ren doch nie aus'm Knick gekommen <.<
yai <//3
Ich wüsste auch gerne, wie es ursprünglich geplant war *kinnreib*
... mh, was lässt sich noch sagen,... ach ja!
*kick hao* MISTKERL *fauch*
so ^___^ *hinsetz und mit schwei wedelnd aufs nächste Kappi wart* <3
Von:  Renny15
2011-12-30T18:39:33+00:00 30.12.2011 19:39
lol.. wie waii =3
wie wars denn geplant? XD
mah sie sind so süß >o<


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