All I want... von Lilithen (is you) ================================================================================ Kapitel 22: Ich will nicht, dass es aufhört ------------------------------------------- ~~~Tsunade~~~ Erwartungsvoll beendete die Hokage ihre Arbeit vorläufig, packte diese zur Seite und richtete ihren Blick fest auf die noch verschlossene Tür ihr gegenüber. Sie konnte die hektischen Schritte schon lange hören, bevor diese ihr Ziel erreicht hatten. Es würde noch Minuten dauern, bis Shizune in ihr Büro stürmen würde und ihr den Grund ihrer Hast mitteilen würde. Aber sie bereitete sich jetzt schon darauf vor. Das letzte Mal, als die Brünette mit einem so aufgeregten Schritt unterwegs war, hatte sie erfahren, dass die Rettung Sasukes erfolglos geblieben war und Naruto im Krankenhaus lag. Laut wurde die Tür zu ihrem Büro geöffnet und knallte, wie zur Unterstreichung des Folgenden, geräuschvoll gegen die Wand. „Tsunade-Sama, der Suchtrupp nach Kirigakure ist spurlos verschwunden“, eröffnete Shizune auch gleich, ohne den Anflug einer Begrüßung und außer Atem, die Sachlage. Fest hielt sie ihre Hände ineinander verschlungen und hatte bei jedem Wort ihrer Assistentin ein wenig fester zugedrückt. Sie hatte es geahnt. Schon zu Beginn dieses Tages hatte sie das Gefühl beschlichen, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. „Das einzige, was von ihnen gefunden wurde, waren ihre Stirnbänder und das.“ Erwartungsvoll streckte die Jüngere der Hokage eine Akte entgegen, welche auch sofort entgegen genommen wurde. Ein leises Rascheln erfüllte den Raum, während das Dorfoberhaupt die Seiten umblätterte und deren Inhalt überflog. Als sie bei den Fotos angekommen war, hielt sie abrupt inne und besah sich die Aufnahmen der Funde genauer. „Er ist schnell“, kam es tonlos über die Lippen der blonden, jung wirkenden Frau, als sie resigniert das Dokument zuschlug. „Zieh die Ninja wieder ein, die sich auf die Suche der Verschwundenen gemacht hatten und richte den Anbu aus, dass sie ab sofort Schichtweise die Mauer im Auge haben sollen“, befahl die Sannin in einem herrischen Tonfall. „Tsunade, was ist mit Sasuke?“, kam die angespannte Frage der Brünetten. „Niemand außer dir, mir und der Anbu werden hiervon etwas erfahren.“ Mit einem Nicken drehte sich die junge Frau um und entfernte sich von dem Schreibtisch in Richtung Tür, verharrte noch für einen kurzen Augenblick an dieser. „Ich hoffe nur, dass wir auf das Kommende vorbereitet sein werden.“ Damit verließ die Gehilfin das geräumige Büro, schloss die Tür hinter sich und ließ eine angespannte Hokage zurück. „Das hoffe ich auch, Shizune.“ ~~Sasuke~~ Sanft glitt der Schwarzhaarige aus seinem traumlosen Schlaf zurück in die Realität, verharrte für einen kurzen Augenblick in der noch angenehmen Dunkelheit und gab diese schlussendlich auf, als er seine Lider hob, nur um sie reflexartig wieder zu schließen und so vor der hereinfallenden Sonne zu schützen. Es würde einen Moment dauern, bis sich der Clanerbe an die Helligkeit gewöhnt hätte und so beschloss er noch ein wenig liegen zu bleiben und in die Stille um ihm herum zu lauschen. Jedoch bemerkte er, jetzt da er wach war, dass die Stille auf die er gehofft hatte nicht existierte. Ein leises Pochen drang an das Ohr des jungen Uchiha, fesselte dessen Aufmerksamkeit und brachte ihn dazu sich kontinuierlich auf diesen dumpfen Ton zu konzentrieren. Egal wie sehr Sasuke sich auch anstrengte, er konnte diesen Ton einfach nicht benennen und wenn er ehrlich war, so wollte er es auch gar nicht. Dieses monotone Geräusch hatte etwas Beruhigendes an sich, etwas Entspannendes. Je länger er sich jedoch diesem Ton hingab, desto deutlicher schlichen sich nun auch die anderen Sinne mit ihren Eindrücken in seine Wahrnehmung. Etwas Weiches befand sich unter seinen Fingerspitzen und ein angenehmer Geruch stieg ihm in die Nase. Aber das war nicht alles, er spürte wie sich der Untergrund auf dem sein Kopf bettete in regelmäßigen Abständen hob und wieder senkte und so im Zusammenspiel etwas ergab, was Sasuke das Gefühl von Sicherheit vermittelte. Einem Gefühl welchen er sich gerne hingab. Und dann geschah es. Brutal durchlebte er in Gedanken noch einmal den gestrigen Traum und entsann sich auf das, was darauf gefolgt war. //Gute Nacht, Sasuke//, halten die gestrigen Worte des blonden Chaoten in seinen Ohren wieder, ließen ihn ruckartig seine Augen öffnen und auf eine Hand sehen, die eindeutig nicht seine war. Erschrocken registrierte der Sharinganträger in welcher Situation er sich gerade befand. Vorsichtig stützte sich der Clanerbe zunächst mit seinen Ellenbogen an der Matratze ab, ehe er sich auf diese kniete und in das schlafende Gesicht Narutos blickte. Der Fluchtdrang, welcher bis eben noch seine Sinne überflutet hatte, verschwand. Er war wie gebannt. Gebannt von dem Gesicht, welches ihm so bekannt war, aber in der jetzigen Situation für ihn so fremd wirkte. Ein Gesicht, welches nur wenige Zentimeter von ihm entfernt lag. Lange beobachtete Sasuke das friedliche Gesicht seines Freundes, ohne seine Gedanken dabei auf ein bestimmtes Thema zu fokussieren. Wie von selbst streckte sich seine Hand aus, um eine sich verirrte, blonde Strähne von der Stirn des Chunin zu streichen, ehe er sich seiner Tat bewusst wurde und seine Hand wie verbrannt zurück zog. Wiederholt kam dieses Gefühl, welches er so oft in der letzten Zeit verspürte, in ihm auf. Schnell drehte der Schwarzhaarige seinen Kopf zur Seite und beschloss, seinem angespannten und nach Flucht verlangenden Körper nach zu geben. Aber es kam anders. Eine warme Hand schloss sich um das Handgelenk des Dunkelhaarigen und brachte diesen dazu, seinen Kopf wieder in die eben abgewandte Richtung zu drehen. Ihn direkt in die blauen Augen seines Freundes sehen zu lassen. Sasuke fühlte sich ertappt und verraten. Ertappt von dem Blonden, welcher ihn mit einem undefinierbaren Blick taktierte und verraten von seinem eigenen Körper, über welchen sich eine angenehme Gänsehaut ausbreitete. „Geh noch nicht, Sasuke.“ Immer und immer wieder hallten diese Worte im Kopf des Clanerben wieder und sorgte mit jedem Widerhall für mehr Chaos in ihm. Aber da war noch etwas. So schwach und untergraben von der Verwirrung, dass er es kaum wahrnehmen konnte. Glück. Er war glücklich. Die Hand, welche sich sanft und trotzdem bestimmt um sein Handgelenk schmiegte und die Wärme, die von dieser ausging, all das rief in dem Schwarzhaarigen ein undefinierbares Gefühl hervor. Der Anblick des noch recht verschlafen wirkenden Blonden und, auch wenn er ihn nicht deuten konnte, der Ausdruck in dessen Blick. Aber das war nicht das Fundamentale. Es war die Gewissheit, dass der Chunin da geblieben war, als er jemanden gebraucht hatte und das egal, wie kalt er ihm gegenüber gewesen war. Ohne dass er selbst gewusst hatte, wie sehr er diese Geste gebraucht hatte. Ohne dass er darum gebeten hatte. „Sasuke-“ „Danke.“ Leise und aufrichtig unterbrach das Wort die Ansprache des Uzumaki und ließ diesen verdutzt drein schauen. „Wofür das denn?“ „Dafür, dass ich dich nicht darum bitten musste.“ Und damit entzog der Uchiha sich dem Griff seines Freundes, stand auf und verließ geräuschlos das Zimmer, ohne auch nur ansatzweise einen weiteren Blick auf den Blonden zu werfen. ~~~Naruto~~~ //Er hat gelächelt//, wiederholte der Wirbelwind immer und immer wieder in seinen Gedanken. Und obwohl seine Sinne noch immer von den Taten des Schwarzhaarigen überflutet waren, kam er nicht umher, sich dessen Worten noch einmal genau bewusst zu werden. Der Schwarzhaarige war ihm dankbar, aber wofür? Er hatte doch nur das getan, was das Richtige war. Er hatte wie ein Freund gehandelt, auch wenn sein Tun schlussendlich nicht ganz ohne Hintergedanken vonstattengegangen war. Eine heftige Röte stieg die Wangen des Chunin empor, als er sich an die vorangegangene Situation erinnerte. Noch immer konnte er das angenehme Gewicht auf seinem Körper spüren. Noch immer konnte er das angenehme Kitzeln der fremden Haarspitzen an seinem Brustkorb fühlen. Und noch immer konnte er die Wärme und das Prickeln an den Stellen spüren, an dem Sasuke ihn berührt hatte. Ja, er war schon länger wach gewesen. Und ja, er hatte den Moment, in dem er ihm so nahe gewesen war, hemmungslos genossen. Verbuchte ihn für sich, still und heimlich, als Erfolg. Langsam stand nun auch der blonde Wirbelwind auf und verließ ebenfalls das Zimmer, um nach unten zu gehen und sich Frühstück zu machen. Es waren wenige, schon beinahe monotone Schritte, bis er sein Ziel erreicht hatte, nur um schlussendlich verwundert im Türrahmen stehen zu bleiben. Ein kleines, warmes Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Blauäugigen, als er sich die Szenerie vor sich genauer besah. Nicht weit von ihm entfernt befand sich der Uchiha, der offensichtlich gerade dabei war etwas zu Essen zu machen. Aber das war es nicht, was den Blonden dazu gebracht hatte seine Mundwinkel sanft zu heben. Es war die Haltung des Sharinganträgers. Sasuke wirkte entspannt und das erste Mal, seit der Schwarzhaarige wieder in Konoha angekommen war, hatte der Blonde das Gefühl, dass er auch hier bleiben würde. Es tat gut, den Schwarzhaarigen so zu sehen. Noch oft genug hatte der Blauäugige die Bilder Sasukes vor Augen, als er ihn damals bei Orochimaru gefunden hatte. Langsam schloss Naruto seine Lider und atmete einmal tief durch. Er liebte ihn. Und wenn er ehrlich war, so wusste ein Teil von ihm dies auch nicht erst seit den jüngsten Geschehnissen. Sein Körper hatte es gewusst, hatte ihn mit Gefühlen, mit Signalen verschiedenster Art regelrecht überschüttet. Sein Verstand jedoch hatte länger gebraucht, ja vielleicht sogar verdrängt. In einem gewissen, eingeschränkten Maß konnte Naruto den Schwarzhaarigen verstehen. Er wusste, wie es war etwas zu fühlen und nicht zu wissen, was es war. Er wusste, wie versessen man nach etwas suchte, nachdem man es benennen konnte und wie verzweifelt man war, wenn man feststellte, dass es nicht ging, dass es nichts gab, was vergleichbar war. Aber sich kontinuierlich in dieser Situation zu befinden, das konnte Naruto nicht nachempfinden. Sasuke war abgestumpft durch das jahrelange Training bei Orochimaru und wenn er ehrlich war, so war dies der eigentliche Grund für seinen Hass gegenüber der Schlange. „Sasuke?“, kam die Frage des Chunin, auf die ein Nicken folgte. Vorsichtig bewegte sich der Blonde auf den Schwarzhaarigen zu, stand schon bald dicht hinter dessen Rücken und griff von Hinten zu der Hand des Clanerben. Sanft wurde das Messer aus der Hand des Schwarzhaarigen befreit und fiel mit einem leisen Klirren auf die dunkle Arbeitsfläche. „Sasuke“, leise wurde der Name gegen den schlanken Hals gehaucht. Er spürte, wie sich der Clanerbe anspannte, aber er wollte jetzt nicht aufhören. Konnte nicht aufhören. Er wollte es von ihm hören, hier und jetzt. „Du musst mir etwas versprechen“, mit Nachdruck wurden die Worte in das Ohr des Uchiha gesprochen, bevor sein Kopf bestimmt nach rechts gedreht wurde und er so dem Blauäugigen direkt ins Gesicht schauen konnte. Verwirrt zogen sich die dunklen Augenbrauen des Angesprochenen zusammen, aber noch ehe er etwas erwidern konnte, fuhr der Blonde fort. „Geh nie wieder zu Orochimaru.“ Erschrocken weiteten sich die Augen Sasukes, ehe sich ein komplett verwirrter Ausdruck auf dessen gesamten Gesicht niederschlug. „Warum sollte ich?“ Ruckartig fuhren die Hände des Chunin nach oben und umfassten das helle Gesicht des Clanerben. „Weil er ein Freak ist! Weil ich nicht will, dass er dich noch mehr zu dem macht, was du jetzt bist! Versprich mir einfach nur, dass wenn du gehen solltest, du nicht zu ihm gehen wirst“, laut und selbstsicher verließen die ersten Worte den Mund des Blonden, wurden zum Ende hin jedoch leiser, beinahe schon verzweifelt. „Willst du mich loswerden, oder warum sollte ich gehen wollen?“ „Sasuke, ich meine es ernst, verdammt.“ Es dauerte einen Moment, in denen sich die beiden nur still in die Augen sahen, ehe der Schwarzhaarige mit einem resignierten Seufzer die Augen schloss. „Ich werde nicht zu Orochimaru gehen, versprochen. Und jetzt lass mich los, Dobe“, ruhig, beinahe schon lautlos kamen die Worte von dem Schwarzhaarigen. „Nein.“ Blitzschnell umschloss der Uzumaki mit seinen Händen die Handgelenke seines Freundes, während er seinen Kopf auf dessen Schulter bettete. „Noch nicht.“ Sanft fuhr der Blondschopf nach dieser Äußerung mit seiner Nasenspitze den schlanken Hals Sasukes nach, registrierte sehr wohl, wie der Schwarzhaarige daraufhin seine Handgelenke aus ihrem momentanen Käfig zu befreien versuchte. Ohne Erfolg. Sanft erhöhte Naruto den Druck auf die schmal wirkenden Gelenke, zwang diese so auf ihrem Platz zu verweilen und sich nicht mehr zu bewegen. „Naruto, was zum-“, setzte der Schwarzhaarige an und versuchte nun beinahe schon verzweifelt sich aus dem Griff des Chunin zu befreien. „Du hast gesagt du vertraust mir“, schlicht kam diese Feststellung über die Lippen des Blauäugigen. „Dann tue es doch auch einfach“, fuhr er fort und brachte damit die letzten Befreiungsversuche seitens des Dunkelhaarigen zum erliegen. Sachte ersetzte der sonst so stürmische Ninja seine Nasenspitze durch seine Lippen, ließ diese nun hauchzart über die blasse Haut seines Freundes gleiten, während seine Hände sich mit denen verschränkten, welche bis eben noch versucht hatten sich zu befreien. „Wie fühlt es sich an Sasuke? Versuch es zu beschreiben“, leise, fast schon wie in Trance hauchte Naruto seine Forderung gegen die Mulde hinter Sasukes Ohr. Es dauerte unzählige Momente, in denen der Uzumaki sein Spiel keineswegs unterbrach, bis er eine Erwiderung von seinem Vordermann vernahm. „Es erinnert mich an Itachi, bevor er den Clan ausgelöscht hat.“ Naruto konnte fühlen, wie der Uchiha tief durchatmete, ehe er dazu ansetzte seine Erklärung, seinen Redefluss weiter fortzuführen. „Der Moment kurz bevor er mir vor die Stirn getippt hat. Dieses komische... Kribbeln... es fühlt sich gleich an und gleichzeitig anders... intensiver. Es ist-, ich denke jedes Mal, wenn du mich berührst und dieses... Gefühl wiederkommt, dass es falsch ist. Aber gleichzeitig-“ Selbst unterbrach sich der Sharinganträger, um noch einmal tief Luft zu holen. „Will ich nicht, dass es aufhört.“ Nur ein Flüstern, welches sich über die Lippen des Schwarzhaarigen schlich, aber der Blondschopf hatte es vernommen, drückte sich nach Vollendung dieser Aussage enger an den Rücken des Schwarzhaarigen und wanderte nun wieder mit seiner Nasenspitze zum Haaransatz von diesem. „Warum denkst du, dass es falsch ist?“, hackte der Uzumaki in mildem Tonfall nach. Wieder verstrichen Minuten der Stille, bevor auf die gestellte Frage eine Antwort kam. „Weil es verletzbar macht“, leise führte der Uchiha diesen Punkt auf. Langsam entfernte der Chunin seine Finger von denen des Sharinganträgers und fuhr mit ihnen behutsam die blassen Arme entlang. „Ich bin nicht Itachi, ich werde nicht das selbe machen wie er. Ich werde dir nicht weh tun, echt jetzt.“ Ein resigniertes Auflachen erfüllte die aufkommende Stille und Naruto konnte nur allzu gut das schwache Zittern Sasukes wahrnehmen. „Du solltest dich mal selber hören, Dobe“, leicht spöttisch kamen die Worte von Sasuke. Ein stilles Lächeln bildete sich auf dem Gesicht des Uzumaki, als er sich langsam von den Haaren des Uchiha entfernte und mit seinem Gesicht wieder zu dessen Hals wanderte. „Halt die Klappe, Teme!“ Damit drückte der Chunin seine Lippen liebevoll gegen den schlanken Hals und registrierte mit triumphierender Freuder die schwache Gänsehaut, welche sich augenblicklich auf der blassen Haut ausbreitete. Nein, er würde nicht dieselben Fehler machen wie Itachi. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)