Mafia von hol-chan ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10 (Titel steht noch nicht fest) ---------------------------------------------------- Hallo, da bin ich wieder. Es tut mir wirklich wahnsinnig leid! Leider war das neue Semester streßiger als gedacht und es wird auch nicht weniger. Allerdings wollte ich euch nicht noch länger warten lasse und poste (mal wieder) nur ein halbes Kapitel, damit ihr seht, dass es trotz extremen Unistreß weitergeht. Dafür wird dies aber letzendlich ein laaaanges Kapitel werden, welches euch hoffentlich gefallen wird. Nun aber genug der langen vorrede und nun viel Spaß mit der ersten Hälfte von Edwards Kapitel: -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Edward Mir kam die Zeit des Wartens wie eine Ewigkeit vor. Wir saßen jetzt schon seid Stunden hier herum und waren immer noch nicht schlauer. Und Carlisle, Vater, kam auch nicht wieder. Das Ganze war meine Schuld. Verdammt noch mal! Ich hätte besser auf sie aufpassen müssen. Das Ganze hätte nie passieren dürfen. Verdammt! Verdammt! Verdammt! Als wir aus dem Kino gingen schien zunächst nichts Ungewöhnliches zu passieren und nun dann fielen die Schüsse. Sie schienen aus dem nichts zu kommen und mein erster Gedanke galt Bella. Und Alice. Ja, ich gebe es zu mein erster Gedanke, sobald die Schüsse fielen galt Bella und nicht meiner Schwester. Zu meiner Verteidigung muss gesagt werden, dass sich Alice bei Emmett befand und zudem wusste wie sie zu reagieren hat, dagegen hatte Bella nicht die geringste Ahnung. Mein Körper reagierte bevor ich selbst es wirklich realisiert hatte und drückte Bella nach unten. Kaum waren wir alle am Boden, war das Ganze schon wieder vorbei. Schnell richtete ich mich auf und sah mich nach Alice und Emmett um. Ihnen schien es gut zu gehen. Auf der anderen Straßenseite sah ich wie Whitlock seiner Schwester aufhalf und kurz Alice einen Blick zuwarf. Oh nein, nein, nein, nein. Nach allem nicht auch noch das. Der sollte ja seine Finger von Alice lassen. Ich half Bella auf und als Alice angerannt kam und auf einmal mit vor schreck weit aufgerissen Augen stehen blieb, war mir klar, dass mit Bella etwas nicht in Ordnung war. Deshalb wandte ich mir ihr zu und sah an ihr herab. Was ich da erblickte ließ mich für einen Moment erstarren. Blut. Ach du heilige Scheiße. Ich hatte damit gerechnet, sie etwas länger festhalten zu müssen, denn genau dies tat ich die Zeit über ohne es überhaupt bemerkt zu haben, da sie bestimmt einen Schock erlitten hatte. Dies bemerkte ich schon an ihren Zögern, wenn ich sie ansprach. Aber das Blut zu sehen erklärt einiges. Schnell zog ich mir mein Hemd aus, zum Glück war es noch recht warm für Mitte Oktober, sodass ich nur mit Hemd und dünner Jacke aus dem Haus gegangen war, und drückte es auf ihre Wunde. Es war eine Bauchwunde und als angehender Arzt wusste ich, dies konnte sehr gefährlich sein. Wer wusste schon, was die Kugel alles getroffen hatte. Sie konnte erheblichen Schaden angerichtet haben. Fluchend versuchte ich die Blutung zu stillen und als sie anfing zu wanken wurde mein Griff fester. Sie war so schmächtig und zart. Ich hatte beinahe Angst sie mit meinem Griff entzwei zu brechen. Immer mehr Blut floss aus ihr heraus und aus ihrer natürlichen, hinreizenden, ja ich war bereit es zuzugeben, sie war einfach bezaubernd, Blässe wurde eine unnatürliche, fast leichenhafte. Am Rande hatte ich mitbekommen, wie Emmett einen Krankenwagen rief und ich betete darum, er möge bald eintreffen, denn lange würde sie nicht mehr durchhalten. Die Blutung ließ sich einfach nicht stillen, also verstärkte ich meinen Druck weiter und dann geschah es entgültig. Sie wurde unmächtig. Ich war kurz davor in Panik zu geraten, als Alice mich darüber informierte, dass dies zu erwarten war, da sie Blut riechen konnte und ihr von dem Geruch schlecht wurde. Eigenartig. Normalerweise konnten Menschen kein Blut riechen, aber sie schien etwas Besonderes zu sein. Die Ausnahme von der Regel. Während wir auf den Krankenwagen warteten und ich weiterhin versuchte Bellas Blutung zu stillen, kam ich langsam zur Ruhe, besser gesagt ich zwang mich dazu mich zu beruhigen. Ich war Medizinstudent und musste lernen meine Gefühle zurück zu stellen, wenn ich einmal ein genauso guter Arzt wie mein Vater werden wollte. Zudem wäre Bella auch nicht geholfen, wenn ich meinen Kopf verlieren würde. Als ich mich kurz umsah, bemerkte ich, dass Whitlock mit seiner Schwester anwesend war und er Emmett half die Leute zurückzuhalten. So sehr ich mich auch sträubte, in diesem Moment war ich dankbar für seine Hilfe. Irgendwann werde ich auch mit Alice über ihn reden müssen. Wenn sie glauben sollte, ich hätte ihre Blicke nicht bemerkt, dann hatte sie sich gewaltig geirrt. Die Blicke, die sie ihm im Kino zuwarf, waren für mich eindeutig. Auch ihre Reaktion auf seine Blicke, das leichte Erröten (und das bei meiner Schwester, der wirklich nichts peinlich oder unangenehm ist), war etwas vollkommen Neues. Doch darüber sollte ich mir später, viel später Gedanken machen. Endlich kam der Krankenwagen und ich klärte die Sanitäter kurz und bündig auf und begleitete Bella im Krankenwagen. Zum Glück fiel mir noch ein, Alice nach Bellas Blutgruppe zu fragen, auch wenn ich nicht viel Hoffnung auf Antwort hatte. Jedoch, zu meinem Erstaunen, konnte mir Alice tatsächlich Bellas Blutgruppe verraten. Während der Fahrt, setzte plötzlich Bellas Herzschlag aus und auch meins geriet kurz ins stocken, nur um Sekunden später doppelt so schnell weiter zuschlagen. Die Sanitäter machten sich an die Wiederbelebung und mit jeder Sekunde, die verstrich beschleunigte sich mein Herzschlag weiter. Ich hatte das Gefühl kurz vor einer Herzattacke zu sein. Als ich das Gefühl hatte gleich umzukippen, fing ihr Herz glücklicherweise wieder an zu schlagen. Alles hatte nur wenige Minuten gedauert und doch kam es mir wie Stunden vor. Ich versuchte mich selbst zu beruhigen, denn es würde überhaupt nichts bringen, wenn ich jetzt zusammenklappen würde. Nach endlosen Minuten erreichten wir endlich das Krankenhaus. Kaum waren wir dort angekommen, wurde Bella aus dem Krankenwagen geholt und in die Notaufnahme gebracht. Dort stieß ein Notarzt hinzu und wurde von den Sanitätern aufgeklärt. Normalerweise hätte ich versucht den Worten zu folgen, doch in dem Moment ergaben sie für mich keinen Sinn. Ich folgte der Liege mit Bella und wäre auch noch mit in den Operationssaal gerannt, wenn mich nicht eine Krankenschwester davon abgehalten hätte. Während Bella also nun seit Stunden im OP war, saß ich hier und machte mir Sorgen und Vorwürfe. Kaum saß ich auf einen der Stühle vor dem OP-Bereich, kamen auch schon die anderen. Zu meinem Erstaunen kamen nicht nur Alice und Emmett, sondern auch Whitlock und seine Schwester. Zunächst wunderte ich mich noch darüber, doch dann fiel mir wieder ein, dass sie wohl mit Bella freundet war und deshalb ebenfalls wissen wollte, wie es ihr geht. Ich hasse warten. Vor allem in einem Krankenhaus. Damals als unsere Eltern starben haben wir auch in einem Krankenhaus gewartet, da unsere Mutter nicht sofort gestorben war, sondern noch in die Notaufnahme kam. Das warten kam mir damals schon so ewig vor, doch heute war es eindeutig schlimmer. Immerhin war ich in meinem Studium schon so weit, dass ich mir alle möglichen Komplikationen ausmalen konnte, die auch nur auftreten konnten, so unwahrscheinlich sie auch sein konnten. Vater war kurz da und ist kurz darauf auch schon wieder verschwunden. Wiedergekommen ist er auch nicht, also vermutete ich, dass etwas in der „Firma“ geschehen war. Ich konnte mir gut vorstellen, dass ein paar Hitzköpfe nun eine vorschnelle Vergeltungsaktion wollten. Doch zum Glück war dies nicht mein Problem, sondern Vaters. Meine Gedanken drehten sich um Bella. Sie war schon lange da drin. Es müssen Komplikationen aufgetreten sein. Alice neben mir war am verzweifeln. Ich hätte ihr nicht von dem Herzstillstand sagen sollen. Jedoch waren meine Gedanken in diesem Moment mit etwas anderen Beschäftigt. Nach vier, ja genau VIER langen Stunden, kam sie endlich wieder aus dem OP und wurde auf ein Einzelzimmer gebracht (dies musste Vater noch organisiert haben). Die Krankenschwester, die uns zu ihr führte, war sehr freundlich. Auf ihrem Schild stand Stevenson. Als wir vor Bellas Zimmertür stehen geblieben waren, ging so noch mal kurz rein und kontrollierte alles, bevor sie uns zu ihr ließ. Sie öffnete die Tür und das Erste, was ich wahrnahm war der Piepton, der für ihren Herzschlag stand. Sobald die Tür weiter geöffnet war, sah ich sie. Sie war an einigen Geräten angeschlossen und wirkte zart und zerbrechlich mit all diesen Geräten um sie herum. Neben mir hörte ich Alice scharf Luftholen. Wenn der Anblick von Bella für mich schon so verstörend war, wie musste es da erst Alice ergehen, deren beste Freundin sie war? Vorsichtig nahm ich Alice am Arm und sah sie fragend an. Sie musste dort nicht hinein, wenn sie nicht wollte. Ich würde auch nie schlecht über sie denken und jeder, der dies tun würde, würde es sehr bald bereuen. Alice hasste Krankenhäuser ebenso wie ich. Wir haben einfach keine guten Erinnerungen an diese Häuser. Ist schon komisch. Jemand der Krankenhäuser nicht unbedingt mag, will Arzt werden. Allerdings ist es ein himmelschreiender Unterschied, ob du jemanden behandelst und operierst den du nicht kennst, oder ob da jemand ist, liegt, den du kennst und magst. Zudem kann ich nach meiner Assistenzzeit eine eigene Praxis eröffnen. Das heißt, falls es jemals so weit kommt, denn ich kenne meine Pflicht gegenüber der Familie. Und ich möchte Carlisle, der so viel für Alice, Emmett und mich getan hat, nicht länger als nötig die Bürde des Paten überlassen, nicht da er es so sehr hasste. Doch ich hatte jetzt wichtigeres als meine Zukunftspläne. „Es wurde bereits alles mit eurem Vater abgesprochen. Solange ihr euch ruhig verhaltet, könnt ihr hier bleiben. Es wird auch noch ein weiteres Bett ins Zimmer gebracht“, dies sagte Schwester Stevenson mit einem kleinen Lächeln und war im Begriff zu gehen, als ich ihr noch kurz dankte. Daraufhin schenkte sie mir ein Lächeln, welches bestimmt bezaubern gewesen wäre, wenn ich nicht schon Bellas Lächeln gesehen hätte. Zudem war sie doch etwas zu alt für mich, aber für Carlilse wäre sie perfekt. Sie schien ein netter und hilfsbereiter Mensch zu sein. Und wie mir nebenbei auffiel, trug sie keinen Ehering (wobei das im Krankenhaus, während der Arbeit sowieso verboten war), aber nichts deutete auf einen solchen Ring hin. Ich schenkte ihr zum Abschied ein kurzes Lächeln und wandte mich wieder Bella zu. Bella, wie sie da lag und sich ihre Brust nur ganz schwach hob und senkte. Am Rande bekam ich mit, dass sich auch Whitlock und seine Schwester im Raum befanden. Alice ging langsam auf Bella zu, zögerlich als hätte sie Angst, sie würde sich beim Näher kommen im Luft auflösen oder würde aufhören zu atmen. Ich folgte Alice zum Bett und legte meinen Arm sanft um ihre Schulter, um sie zu trösten, zu stützen und zu zeigen, dass sie nicht alleine war. Sie lehnte sich an mich und versuchte ihr schluchzen zu unterbinden. Ich nahm meine Hand und wischte ihr vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht. Dankbar lächelte sie mich an. Whitlocks Schwester ging zur anderen Bettseite und er folgte ihr und nahm seine Schwester ebenfalls in den Arm. In diesem Moment konnte ich ihm verstehen. Allerdings hielt das nur solange an, bis ich bemerkte was für Blicke er meiner Schwester zuwarf und schon war es vorbei mit dem Gefühl. Jetzt herrschte eher das Gefühl vor ihm eine ordentliche Trachtprügel zu verpassen, die ihm auf ewig von ihr fernhalten würde. Nach einiger Zeit hatte Alice sich einigermaßen beruhigt, doch mein Innerstes war dagegen immer noch im Aufruhr. Und zwar nicht nur wegen Bella, sondern auch wegen Whitlock. Deshalb entfernte ich mich etwas von Alice und gab ihr zu verstehen, dass ich mal kurz raus an die frische Luft musste. Sie nickte mir mit einem kleinen Lächeln zu. Ich ging zur Tür und kurz bevor ich sie hinter mir schloss, sah ich wie Emmett zu Alice trat und einen seiner Bärenarme um Alice legte. Dieses Bild ließ mich kurz grinsen. Es sah schon komisch auf wie ein 2 Meter großer Emmett neben einer 1,55 m kleinen Alice stand. Als ich die Tür geschlossen hatte, atmete ich erst einmal tief durch. Dann machte ich mich auf den Weg nach draußen. Ich musste mich beruhigen und mit Carlilse reden. Auf dem Weg nach draußen begegnete ich Schwester Stevenson, Esme, und lächelte ihr kurz zu. Draußen atmete ich erneut tief durch und versuchte mich zu beruhigen. Nachdem mir dies einigermaßen geglückt war, holte ich mein Handy heraus und rief Carlilse an. Ich brauchte jemanden, der mich beruhigte, und zudem musste ich wissen, ob inzwischen ihre Eltern informiert waren. „Carlisle, ich bin´s Edward. Sie hat die OP überstanden und wir jetzt nur noch darauf warten, dass sie aufwacht. Hast du inzwischen ihre Eltern informiert?“, fragte ich meinen Vater mit einem tiefen Seufzer. „Das freut mich zu hören. Dann wollen wir mal hoffen, sie wacht bald auf. Ihre Eltern habe ich informiert und sie machen sich so schnell wie möglich auf den Weg hierher. Jetzt sag mir, wie geht es dir?“ „Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht genau. Es hat mich vollkommen überrascht, wie sehr mich das Ganze mitgenommen hat. Und sie dann in diesem Zimmer, in ihrem Bett an diesen ganzen Geräten angeschlossen zu sehen, hat mich umgehauen. Sie wirkt so klein, zart und zerbrechlich. Und als wir an Bellas Bett stehen, bekomme ich auch noch mit, wie dieser Whitlock Alice ansieht. Am liebsten hätte ich mich auf ihn gestürzt und ihn einen Aufenthalt im Krankenhaus beschert.“ „Edward, du hast doch wohl nicht…“ „Nein, hab ich nicht. Ich sagte doch, ich HÄTTE mich gerne auf ihn gestürzt, hab es aber nicht getan. Das ist ein weiterer Grund warum ich rausgegangen bin und mit dir telefonieren wollte. Ich mache mir jetzt noch mehr sorgen um Alice.“ „Sie ist deine Schwester und weiß was sie tut.“ „ Genau das bezweifle ich ja. Sie war in letzter Zeit so komisch und langsam hab ich den Verdacht, dass Whitlock damit zu tun hat.“ „Edward, beruhige dich erst einmal. Immer schön ein Problem nach dem anderen. Zuerst müssen wir uns um Bella und ihre Eltern, die nicht vor morgen hier eintreffen können, kümmern. Dann müssen wir herausfinden, wer geschossen hat und aus welchem Grund. Und falls es noch zu einem Problem mit Alice und Whitlock kommen sollte, werden wir uns dem Zuwenden, wenn es soweit ist und nicht eher. Wir müssen uns nicht mehr Probleme machen, als wir schon haben. Im Moment sind unsere Leute still. Ich konnte sie erst mal beruhigen, aber du kennst sie ja. Es gibt ein paar Hitzköpfe unter ihnen, um die ich mir sorgen mache.“ „Soll ich nach Hause kommen?“ „Nein, nein. Bleib wo du bist und steh Alice bei. Wenn es so weit ist, dass ich deine und Emmetts Hilfe brauche, werde ich euch bescheid sagen. Wie nimmt deine Schwester alles auf?“ „Sie ist vollkommen fertig und kann überhaupt nicht mehr aufhören zu weinen. Während ich mit dir rede, ist Emmett bei ihr und versucht sie zu beruhigen. Bella ist ihre erste richtige, ehrliche Freundin. Es hat sie geschockt. Kaum kennen sie sich ein paar Wochen, wird ihre Freundin angeschossen. Ich denke, sie gibt sich die Schuld an allem und wir werden versuchen müssen, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Ich bezweifle, dass wir sie so schnell aus dem Zimmer bekommen. Sie wird bei Bella bleiben bis sie aufwacht. Ich werde versuchen, sie immer mal wieder zu überreden zu schlafen und auch das Zimmer zu verlassen und sich die Beine zu vertreten.“ „Gut mach das. Und wenn irgendetwas sein sollte: RUF. MICH. AN! Vertsanden?“ „Ja, verstanden. Wird ich machen. Und wenn du Hilfe brauchst, ruf an und Emmett und ich werden kommen.“ „Gut. Dann mach es gut. Und Edward. Ruhe dich auch mal aus.“ Diese letzen Worte, bevor er auflegte, sagte er mit viel Liebe und Sorge um mich. Und beides tat er wirklich. Er liebte Alice und mich und er sorgte sich sehr um uns beide. Ich wollte gerade wieder hineingehen, als Whitlock wieder auf der Bildfläche erschien. Er sah sich kurz um und kam dann auf mich zu. Er wollte anscheinend etwas mit mir besprechen. Dieser Tag wurde auch immer besser. (Nein, wir sind heute mal wieder gar nicht sarkastisch. Wir doch nicht.). In zwei Meter Entfernung blieb Whitlock stehen und sah mich an. Als er nach mehren Sekunden noch nichts gesagt hatte, zog ich meine Augenbraue fragend hoch. Er wollte anscheinend nicht als erster sprechen. Nun gut. Dieses Spiel konnte ich auch spielen. Also schwieg ich. Nach eins, zwei Minuten brach Whitlock endlich das „große“ Schweigen. „Rosalie wird Bella in der nächsten Zeit besuchen kommen und ich werde sie zu ihrer eigenen Sicherheit begleiten. Nach den heutigen Ereignis wird sie nicht mehr ohne mich in eure Nähe kommen.“ „Verstehe. Nur, geht es dir dabei allein um deine Schwester, oder geht es dir nicht auch um einen Teil um meine Schwester?“ „Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“ „Ich habe die Blicke gesehen, die du ihr zuwirfst. Und auch ihre Reaktionen darauf sind mir nicht entgangen. Deshalb sage ich es dir ein letztes Mal: Halte dich von MEINER Schwester FERN!“ „Ich habe nicht vor mich ihr zu nähern. Sie ist eine Cullen. Mir geht es einzig und allein um das Wohlergehen meiner Schwester. Die Schüsse heute waren unter Garantie kein Zufall. Wenn Rosalie nicht zufällig etwas auf der anderen Straßenseite entdeckt hätte, wären wir bei euch gewesen als die Schüsse fielen.“ „Wieso wart ihr überhaupt noch da? Euer Film war doch vor unserem fertig.“ „Rosalie wollte unbedingt auf euch warten. Sie wollte Alice und Bella fragen, ob sie nicht noch Lust auf einen Kaffee hätten. Allgemein war es wie ich bereits sagte, war unsere Anwesenheit dort purer Zufall. Dieser Angriff kam nicht von uns.“ „Mmh. Das sagst du. Aber wie du selbst sagst, war eure Anwesenheit Zufall. Wer weiß, was eure Leute geplant haben. Vielleicht hat man dich nur nicht eingeweiht?“, fragte ich ihn provozierend. Zu meinem Bedauern blieb er ruhig und antwortete gelassen: „Ich weiß ja nicht wie es bei euch läuft, doch ich wäre informiert worden, wenn eine so große Aktion, wie ein Anschlag auf unsere Feinde stattfinden soll. Dieses Attentat ging nicht von den Corellione aus.“ „Ich hab keine Ahnung warum, aber ich glaube dir in diesem Punkt. Leider Gottes sind unsere Schwestern befreundet und wie es aussieht, will keiner von uns sie in die Sache mit reinziehen. Deshalb schlage ich einen vorläufigen Waffenstillstand zwischen uns vor. Er gilt bezüglich unserer Schwestern und des Krankenhauses. Bei Krankenbesuchen bei Bella wird unsererseits auf jedwede feindliche Aktion gegeneinander verzichtet. Und unsere Schwestern werden vollkommen aus allen Handlungen herausgehalten. Einverstanden?“ „Einverstanden.“ Wir beide reichten uns die Hände, sahen uns in die Augen und nickten uns kurz zu. Auf diese Weise besiegelten wir diesen einmaligen Waffenstillstand. Kaum hatten sich unsere Hände voneinander gelöst, kam die Schwester von vorhin, Esme war ihr Name, aus dem Krankenhaus auf uns zu. Für einen kurzen Augenblick hatte ich Angst, um Bella. War ihr etwas passiert? Doch schnell beruhigte ich mich, denn Esme kam mit einem leichten Lächeln auf den Lippen auf uns zu und es sah nicht so aus als gäbe es Komplikationen bei Bella. Bei uns angekommen, wandte sie sich mir zu und sprach mit. In diesem Krankenhaus gingen alle davon aus, Bella und ich wären ein Liebespaar. Und um ehrlich zu sein, mir kam der Gedanke gar nicht mal so abstoßend vor. Wenn mir jemand am Anfang des Tages gesagt hätte, dass mir Bella am Abend etwas Bedeuten würde, hätte ich ihm ohne zu zögern in die Irrenanstalt einweisen lassen, denn dies war ein wirklich abwegiger Gedanke. Aber nun… Esme versuchte mich noch weiter zu beruhigen und versprach mir, ein besonderes Augenmerk auf Bella zu richten. Zudem erfuhr ich in diesem Gespräch, von ihrem Versprechen, welches sie Carlisle gegenüber gemacht hatte. Beim nennen seines Namens hat tatsächlich eine leichte Röte ihre Wangen geziert und dieses Detail ließ mich wissend grinsen. Ich wusste, mein Vater/Onkel war ein attraktiver Mann und er hatte eine gewisse Wirkung auf Frauen. Es war nicht das erste Mal. Esme war allerdings die erste, mit der ich ihn mir vorstellen konnte. Sie war nett und einfühlsam. Ich konnte mir nicht helfen, sie hatte eindeutig etwas gluckenhaftes an sich. Carlisle hatte sie mit seinem Charme bereits um Finger gewickelt, jetzt konnte ich nur noch hoffen, er würde sich diese Chance nicht entgehen lassen. Sie schienen beide ungefähr im gleichen Alter zu sein und um ehrlich zu sein, hab ich es immer bedauert, dass Carlisle keine eigenen Kinder hatte und ich fragte mich manchmal, ob er es nicht selbst manchmal bedauerte. Gut, er hatte uns, und wir waren für ihn wie eigene Kinder und wir waren auch von seinem Blut wie es so schön heißt, aber waren nicht die Frucht seiner Lenden (um den altmodischen Begriff zu gebrauchen). Auch denke ich, würde vieles für ihn einfacher mit einer Frau an seiner Seite sein. Ich bedankte mich noch ihr, warf Whitlock, der inzwischen telefonierte, einen letzten Blick zu und begab mich wieder hinein und auf den Weg zu Bellas Zimmer. Vor ihrer Zimmertür fiel mir ihre Krankenakte auf, die in der Halterung neben der Tür lag. Ich konnte den drang, mich selbst von ihrem Zustand zu überzeugen nicht widerstehen und nahm die Akte heraus, schlug sie auf und war ihrem Inhalt geschockt. Alice hatte mit ihrem Kommentar über Bellas Verletzungen nicht untertrieben. Die Akte war so voll, dass bereits zusätzliche Seiten eingefügt werden mussten. Beim lesen der Akte drängte sich mir nur eine Frage auf: Wie konnte eine so zarte und zerbrechliche Person wie Bella nur so viel ertragen? Auf dem ersten Blick schien es, als hätte sie sich bereits jeden Knochen in Körper mindestens einmal gebrochen. Hinzu kamen zahlreiche Prellungen, Verstauchungen, und Risse der Bänder und Sehnen. Bella war keine einfache junge Frau, sei war ein Phänomen. Allem Anschein nach war sie stärker, viel stärker, als sie aussah und ziemlich zäh. So erschreckend die Akte auch war, so beruhigend war sie auch für mich. Denn all diese Eintragungen zeigten mir eine starke und zähe Frau, die nicht so schnell aufgeben würde. Und dies gab mir Hoffnung. Hoffnung auf eine baldige und vollständige Genesung. Mit dieser neuen Hoffnung betrat ich Bellas Krankenzimmer. Durch das Öffnen der Tür aufgeschreckt, blickten alle drei, Alice, Emmett und Rosalie (das war glaub ich der Name von Whitlocks Schwester) auf und Alice und Rosalie sahen mich mit großen Augen an. Mir fiel sehr wohl auf, dass Emmett beim bemerken meines Eintretens ein Stück von Rosalie abgerückt war. Wie es schien musste ich mir nicht nur sorgen um Bella und Alice, sondern auch um Emmett machen. Die Probleme nahmen kein Ende mehr. Doch wie Carlisle meinte, würde ich mich mit diesem neuen erst auseinandersetzen, wenn es gar nicht mehr anders ginge. Allerdings würde ich mir Em nachher mal in einer ruhigen Minute zur Seite nehmen und mit ihm über die ganze Angelegenheit reden. Nicht auszudenken was passiert wäre, wäre ich Whitlock gewesen. Gerade hatte ich ihn noch wegen Alice gewarnt und dann machte sich kurz darauf mein eigener Cousin an seine Schwester heran. Möge der Herr mir Kraft für die kommende Probleme geben. Ich gesellte mich zu den anderen und legte wieder einen Arm um Alice, um ihr Kraft zu geben. Leise berichtete ich ihr von meinem Gesprächen mit Carlilse, wobei ich den Teil über sie und Whitlock ausließ, und Esme. Zum Glück gelang mein Plan und sie wurde kurz von ihren Sorgen abgelenkt. Doch sobald ihr Blick wieder auf Bella fiel, waren ihre Trauer und der Schmerz in ihren Augen wieder da. Ich verstärkte den Druck meines Armes auf ihrer Schulter und sie lehnte ihren Kopf an mich. Emmett hatte sich in eine Ecke des Zimmers verzogen und hatte den Fernseher, der sich im Zimmer befand, leise angestellt. Zumindest war es somit nicht mehr still, abgesehen von diesem nervtötenden Piepsen, im Zimmer. Nach einiger Zeit kam auch Whitlock wieder ins Zimmer. Er gesellte sich zu seiner Schwester und nahm sie in den Arm. Leise flüsterte er ihr etwas ins Ohr und sah sie dann fragend an. Ich sah, wie sie zögerlich nickte und sich dann auf den Weg zu uns machte. Skeptisch folgte ich jeder ihrer Bewegungen. Vor Alice blieb sie stehen. „Alice, ich werde jetzt mit Jasper nach Hause fahren. Bella bedeutet mir genauso viel wie dir, aber es bringt nichts, wenn wir hier alle im Zimmer sitzen und uns selbst fertig machen. Du musst mir versprechen, dass du mich bei der kleinsten Veränderung bescheid sagst. Sonst werde ich diesen Raum nicht verlassen.“ Während ihrer kurzen Rede schaute sie Alice um Verständnis heischend an. Alice sah sie verständnisvoll an und versprach ihr, sich zu melden, sobald es eine Änderung gab. Rosalie verabschiedete sich mit einer Umarmung bei Alice und mit einem Nicken bei Emmett und mir und kehrte dann an die Seite von Whitlock zurück. Gemeinsam verließen sie das Krankenzimmer. Das Schließen der Tür war das „letzte“ Geräusch, was wir für eine lange Zeit hörten. ----------------------------------------------------Fortsetzung folgt-------------------------------------- Dieses Kapitel ist noch nicht zu ende. Hoffentlich kann ich euch bald die Fortsetzung posten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)