I'm here for you von Hyo-chan (mir fiel nix besseres ein....) ================================================================================ Kapitel 1: Alter Schmerz ------------------------ „Pass auf Rabi!!!" schrie Allen, während Funken eines Akumageschosses neben ihm aufsprühten. Mit einem Fluch auf den Lippen sprang Rabi zurück und zückte seinen Hammer. Allen und er waren auf einer Mission gewesen um Innocence sicher zu stellen, doch als sie es gefunden hatten, wurden sie völlig unvermittelt von einem Akuma angegriffen, das wohl darauf gewartet hatte, bis sie das Innocence fanden. Beide wirbelten herum und griffen es erneuert an. Während Rabi den Schüssen auswich und weiter rannte, griff Allen das Akuma von hinten an und feuerte auf es, doch das Akuma konnte noch ausweichen und griff erneut Rabi an!//Scheiße, so schaffen wir das nicht!!// dachte Rabi. Gewöhnlich konnten er und Allen ein Level 2 – Akuma ohne grosse Probleme vernichten, doch dieses...war hartnäckig. Er schlitterte durch die Trümmer der zerstörten Häuser und schrie: „Jetzt Allen!!!“ Abgelenkt durch Rabis Schrei drehte sich das Akuma für einen Sekundenbruchteil von Allen weg- doch dieser eine Moment war genug für Allen, um es anzugreifen, das Akuma explodierte in einem grellen Licht. „Geschafft“ sagte Allen erschöpft und deaktivierte seinen Arm, während er sich auf das nächst gelegen Stück Trümmer nieder liess. „Verdammt, dieser blöde Komui!!“ schimpfte Rabi vor sich hin, „er hat doch gesagt, dass diese Mal KEINE Akumas auftauchen!! das Vieh hätte mir vorhin fast den Kopf versengt!!“ „Beruhig dich doch wieder,Rabi“lächelte Allen und wischte sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht „ist doch alles gut verlaufen, oder?“ Rabi sah Allen an und seufzte. Allen hatte ja recht, auch wenn er das nicht unbedingt zugeben wollte. “Na schön...für diese Mal...“ grummelte er und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, doch mitten in der Bewegung stoppte er und lauschte. Ein leises Geräusch, dünn und kläglich, stieg fast tonlos zwischen den Trümmern empor. Täuschte er sich oder hörte er ein Weinen ? Es schien aus den Trümmern des zerstörten Hauses zu kommen.... „Sag mal...hörst du das auch?“ Allen nickte und legte die Hände hinter die Ohren. „Hört sich an wie ein kleines Kind...“ Es musste eines der Bewohner des nun zerstörten Hauses sein, das nicht getroffen worden war. Dem Geräusch folgend liefen sie durch die Trümmer, stiegen über Holzbalken und Glasscherben. „Da!Da vorne!!“ rief Allen und rannte auf ein grösseres Trümmerstück zu. „Warte doch,Allen!!“ rief ihm Rabi hinterher und eilte ihm nach. Vor dem Bruchstücken saß ein kleiner Junge mit braunen Haaren in zerissenen und verdreckten Kleidern und starrte zum Himmel hoch, während ihm Tränen über das Gesicht liefen. Allen und Rabi schauten es ratlos an....Wieso weinte es ? „V....va- a..ter.....“ flüsterte es „V..vater ist zu einem Monster geworden......“ Allen erstarrte. Dann war das Akuma, dass sie vorher zerstört hatten,der Vater des Jungen gewesen? Übelkeit stieg in ihm auf. Langsam kniete er sich neben dem Kind auf den Boden und sah zu Rabi hoch, der ratlos und verwirrt dreinsah. “Was sollen wir jetzt machen??Wir können das Kind ja nicht einfach hierlassen, oder??" Allen nickte bloss und versuchte,dem Jungen in die Augen zu sehen. „Hey ....alles in Ordnung ?? Tut dir etwas weh ??" Es war eine lächerliche Frage, dass wusste er schmerzlich genau, doch er wusste einfach nicht, was sie mit dem Kind machen sollten..... Der Junge reagierte zuerst überhaupt nicht, auch als Allen mit der Hand vor seinem Gesicht hin und her bewegte, doch dann sah er plötzlich auf. Er hob sein verdrecktes Gesicht und starrte zuerst einfach nur hoch, doch plötzlich bemerkte er Allen, der direkt neben ihm kniete und erstarrte. Sein Gesicht verzerrte sich auf eine Weise, wie Rabi es noch nie gesehen hatte. Und die Augen........aus ihnen sprach die blanke Wut. „Du!!!!Du ...du hast meinen Vater getötet....du Monster!!!Ihr beide seid Monster!!!" Dann spuckte er Allen ins Gesicht. Geschockt wich Rabi einen Schritt zurück und rief: „Hey,was soll das?! Wir haben dir das Leben gerettet, du Rotzbengel!!! Sag doch auch mal was, Allen!!!" Keine Reaktion. „Allen....????" Verwirrt sah er zu Allen, der immer noch direkt neben dem Jungen kniete, obwohl ihm die Spucke die Wange herunterlief. Sein Gesicht war wachsweiß geworden, die silbergrauen Augen weit aufgerissen, sodass man das Spiegelbild des Kindes darin sehen konnte. Die Worte hallten wieder und wieder in seinem Kopf....//Du hast ihn getötet......du hast ihn getötet....du hast deinen Vater getötet.....Du Mörder!!!!! // Der Junge verschwamm vor seinen Augen, alles wurde schwarz, und plötzlich sah er sich einem 10-jährigen, braunhaarigen Jungen auf einer weiten, dunklen Fläche, die nur vom geisterhaften Schein eines rotem Mondes beschienen wurde, gegenüber, mit einem Handschuh an der Linken und über und über mit Blut beschmiert, das von der Wunde aus dem Schnitt über dem linkem Auge tropfte. Allen begann am ganzen Körper unkontrolliert zu zittern, denn der Junge.......war er selbst!!!Der Junge grinste auf eine unmenschliche, dämonische Art und säuselte mit blankem Hohn in der Stimme: „Warum bist du denn so durcheinander?? Willst du dem armen Kind nicht helfen, das seinen Vater....seine Familie verloren hat???“ und umfasste dabei Allens Gesicht mit den bluttriefenden Händen, „Schließlich...warst es ja du, der ihn umgebracht hat, nicht war?? Genau wie deinen eigenen Vater .......du Mörder!!!!" Allen taumelte zurück und flüsterte: „I..ich bin kein Mörder, ich habe ihn geliebt.....ich habe Mana geliebt......“ „Ach ja? Schau doch mal deine Hände an“ lächelte sein Ich, wobei grausames Vergnügen in seiner Stimme mitschwang. Allen senkte den Blick auf seine Hände......und fing an zu schreien. Blut strömte von seinen Händen, rann über seine Haut und tropfte auf den Boden, wo es eine dunkle Pfütze bildete, die langsam größer wurde. //Nnnnnnnnnnnneeeeeeein!!!!!// „Allen!! Hey Allen!! Was ist los?!" drang plötzlich Rabis bestürzte Stimme durch sein Schreien. Nachdem der Junge die Worte ausgesprochen hatte, wurde Allen steif wie eine Statue und bewegte sich nicht mehr. Doch plötzlich fing er an zu schreien, laut und durchdringend, wobei sich das nackte Grauen in seiner Stimme wiederspiegelte. Rabi packte ihn an der Schulter und schüttelte ihn heftig, wobei er seinen Namen rief. Allen riss sich los und fiel zu Boden, stolperte und taumelte mehrmals, als er sich wieder aufrappelte, dann rannte er weg. “Scheiße, wo willst du hin??? Was ist denn überhaupt los?!" schrie Rabi ihm hinterher. Dann fluchte er und blickte zum Kind zurück, dass wieder hoch starrte. //Was ist mit ihm passiert?? Wieso hat er so reagiert??//dachte er, dann murmelte er „Verdammt!“und rannte los um ihn zu suchen. Es hatte begonnen zu regnen. Das Wasser rann Allen über das Gesicht, floss über die Haare, als er im fahlem Licht der Abendlaternen durch die Straßen und Gassen rannte, ohne Rücksicht auf Passanten, was Flüche und wütende Rufe zur Folge hatte. Der Weg verschwamm vor seinen Augen, liess alles unkenntlich werden, als ihm Tränen in die Augen stiegen. Dabei rempelte er einen Passanten an und stürzte auf das Kopfsteinpflaster, wobei er sich die Hand aufschürfte. Keuchend starrte er auf die austretenden Blutropfen, während in seinem Kopf immer wieder die Worte des Jungen echoten, unbarmherzig und grausam, höhnisch und brutal, wie Messer die sich in sein Herz bohrten, es zerfetzten. //Du hast deinen Vater getötet....du hast ihn getötet.....du Mörder.....// Allen schluchzte auf und umklammerte seine Hand. War er wirklich ein Mörder? Hatte er Mana nicht getötet, weil dieser zu einem Akuma geworden war? Und waren seine letzten Worte nicht „Ich liebe dich......“ gewesen?" Das Murmeln einiger Leute, die stehengeblieben waren, als er hinfiel, schreckte ihn auf.“Seht nur diesen Jungen......wieso sitzt er am Boden?? Und die Haare....sie sind ja ganz weiß!! Da, seht sein Gesicht.....da ist eine riesige Narbe, bestimmt ein Fluch!! Ein böses Omen.....“ Die Worte trafen ihn wie Peitschenhiebe, taumelnd erhob er sich wieder und rannte weiter durch die Gassen, bis er schließlich zu einer schmalen, dunklen Gasse in einem verlasseneren Stadtteil kam, wo er sich langsam an der Wand niedersinken liess, den Kopf auf die Knie legte und weinte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)