Kleine Oneshotsammlung von LadyAllan (YamixHikari) ================================================================================ Kapitel 2: Bakura und der Valentinstag... ----------------------------------------- „Was haben wir eigentlich vor, Mariku?“ nörgelte Bakura. Sein Freund hatte ihn morgens um Acht aus dem Bett geschmissen und schleifte ihn jetzt seit geschlagenen fünf Stunden durch die Stadt. Dabei war es Samstag und Samstags steht kein normaler Mensch vor zwölf Uhr mittags auf! Entsprechend genervt war der Weißhaarige, zumal er noch nicht einmal genau den Grund verstand, wegen dem Mariku ihn in jedes gottverdammte Geschäft schleifte, dass er nur finden konnte. „Ich hab dir doch jetzt schon mindestens hundert Mal gesagt, dass ich ein passendes Valentinstagsgeschenk für Malik suche.“ entgegnete der Größere genervt und stöberte weiter in einem Haufen verwegen geschnittener Oberteile. Er zog ein tief ausgeschnittenes, ärmelloses Shirt, welches mit vielen Silberkettchen behangen war heraus und betrachtete es mehrere Minuten. „Glaubst du das würde ihm stehen?“ Bakura verdrehte nur die Augen „wenn ich ja sage, können wir dann endlich nach Hause?“ „Du bist doch freiwillig mitgekommen, warum beschwerst du dich?“ „Das war, bevor ich gewusst habe, dass du im Schnitt 35,3 Minuten pro Laden brauchst!“ „Das hast du ausgerechnet?“ Mariku sah ihn erstaunt an, er musste dem ehemaligen Grabräuber wirklich auf den Geist gehen, sonst würde der nicht anfangen aus Langeweile heraus Rechenaufgaben zu lösen. Er grinste in sich hinein, Bakura nerven machte Spaß! „Hab ja nichts Besseres zu tun.“ „Du könntest ja nach einem Geschenk für Ryou suchen.“ meinte Mariku und gab der Verkäuferin das Shirt. „Warum sollte ich ihm was schenken, Weihnachten ist vorbei.“ Mariku schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. „Wegen dem Valentinstag, rede ich Chinesisch oder was? Seit über fünf Stunden sind wir deswegen unterwegs und du stellst immernoch so dämliche Fragen…“ „Und was zur Hölle ist dieser Valentinstag jetzt, wenn ich fragen darf?“ der Blonde atmete einmal tief durch, manchmal fragte er sich wirklich, von welchem Planeten der Dieb nun kam, von der Erde bestimmt nicht. „Das ist der Tag, an dem man seinem Freund zeigt, dass man ihn liebt. Man schenkt ihm ein paar Rosen oder Schokolade oder man geht mit ihm Essen. Irgendwas Romantisches halt.“ „Und warum machst du dann so einen Aufstand? Wieso schenkst du ihm nicht einfach eine Tafel Schokolade und ein paar Blumen? Dann könnten wir Heim gehen.“ Mariku winkte ab „geht nicht, Schokolade kann er jeder Zeit haben und auf Rosen ist er allergisch. Ganz nebenbei ist er nicht so der Typ, der auf Romantik steht, zum Glück! Du siehst also, dass ich mir was einfallen lassen muss um ihn glücklich zu machen.“ „Aber wenn er doch gar nicht auf so romantisches Zeug steht, warum will er dann was zum Valentinstag?“ „Er hat ja nicht gesagt, dass er was will. Aber ich hab zufällig erfahren, dass Yami schon seit einer Woche Vorbereitungen trifft, um Yugi nächsten Samstag zu überraschen. Sollte Malik dann erfahren, dass der dämliche Pharao Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hat um seinem Hikari an diesem bescheuerten Tag eine Freude zu machen, würde er ziemlich traurig sein, wenn ich gar nichts für ihn habe.“ freudig griff er nach der Tüte mit seinem Einkauf. „Aha, der Pharao, die Wurzel allen Übels. Aber jetzt hast du ja endlich was für deinen Hikari, Zeit nach Hause zu gehen.“ nörgelte Bakura und wollte schon den Weg Richtung Heimat einschlagen, als er von einer kräftigen, braungebrannten Hand zurückgehalten wurde. „Wo denkst du hin, das ist zwar ein guter Anfang, aber eigentlich habe ich das Shirt aus ziemlich egoistischen Gründen gekauft. Jetzt brauche ich noch was, dass wirklich nur für Malik ist.“ der Ringgeist war kurz vor einem Nervenzusammenbruch, wie lange sollte das denn jetzt noch weiter gehen. Bei der geschätzten Anzahl Geschäfte und Mariku’s durchschnittlicher Aufenthaltszeit pro Laden würden sie wahrscheinlich nächste Woche noch nicht fertig sein. Am Abend lag Bakura völlig fertig neben seinem Hikari im Bett. Der blonde Ägypter, hatte ihn doch tatsächlich bis Ladenschluss durch die Gegend geschleift. Eigentlich hatten sie, kurz nachdem der Blondschopf das T-Shirt gekauft hatte, die Idee gehabt, dass er Malik einen Kettenanhänger mit Mariku’s Namen schenken könnte. Allerdings sollte der Name in ägyptischen Schriftzeichen eingraviert werden, dann war es nicht ganz so kitschig. Leider wollte der Größere noch sehen, ob er nicht vielleicht doch noch ein besseres Geschenk finden würde. So kam es, dass sie bis halb Acht durch die Läden streiften und letztendlich doch beim Juwelier landeten. „Man, was für ein Tag.“ seufzte Bakura in sich hinein. Diesen komischen Valentinstag konnte er jetzt schon nicht leiden. Ob er Ryou wirklich auch etwas schenken sollte? Wenn Mariku recht hatte und Yami wirklich so einen Zirkus für Yugi veranstaltete, dann würde Ryou bestimmt enttäuscht sein, wenn Bakura sich nichts einfallen ließ. Es war leider ausgeschlossen, dass der kleine Weißhaarige nicht von Yugi erfahren würde, was Yami ihm geschenkt hatte, dafür waren die beiden Hikaris zu gut miteinander befreundet. Was Mariku schaffte, das konnte der Weißhaarige schon lange! Liebevoll betrachtete der Dieb seinen kleinen Freund, der sich friedlich schlafend an ihn schmiegte. Ryou war in diesen Liebesdingen immer so verletzlich, da musste er sich wirklich etwas einfallen lassen um den Kleinen zu Frieden zu stellen, nicht das dieser ihm noch grollte, weil er sich nicht so viel Mühe wie Mariku und Yami gegeben hatte. „Bakura, warum schläfst du nicht?“ flüsterte Ryou ohne die Augen zu öffnen. Etwas überrascht rückte der Ringgeist von dem Kleinen ab. „Das Selbe könnte ich dich fragen.“ grummelte der Ältere. Vielleicht sollte er seinem Hikari einfach mal auf den Zahn fühlen, was er denn gerne für Geschenke hätte. „Ryou?“ Angesprochener schmiegte sich etwas näher an seinen Yami und lies erkenne, dass er weiter schlafen wollte. „Hm?“ Bakura lies sich aber nicht davon abhalten gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Feingefühl und Geduld waren einfach nicht seine Stärken. „Nächsten Samstag ist doch Valentinstag…“ „Ja und?“ „Was möchtest du geschenkt haben?“ Ryou war schön wieder halb weggedöst und realisierte nicht wirklich, was der Größere ihn gerade gefragt hatte. War wohl irgendwas mit einem Geschenk… „Egal, nichts Geklautes bitte…“ nuschelte der Kleine schläfrig und vergrub seinen Kopf in Bakura’s Haaren. Na toll, jetzt durfte er noch nicht mal was Schönes stehlen, dabei war das doch das, was er am besten konnte. Wenigstens blieb ihm noch eine ganze Woche um sich etwas auszudenken. Am Donnerstag war Bakura dann auch mehr oder weniger zufrieden mit seinem Geschenk für Ryou. Er hatte etwas gefunden, was seinem kleinen Engel zeigte, wie wichtig er ihm war. Alles was dem Dieb nun noch fehlte war das romantische Drumherum. Bedauerlicher weise liebte sein Hikari, anders als Malik, diesen romantischen Kitsch und würde sich wohl nicht mit einem ruhigen Fernsehabend zufrieden geben. Mürrisch nahm Bakura einen Schluck Kaffee und blätterte weiter in der Zeitung. So früh am Morgen sollte sich niemand Gedanken um kitschige Dates mit seinem Hikari machen müssen, aber viel Zeit war ja nicht mehr bis Samstag. „Hey, Bakura, möchtest du gar nichts zum Frühstück?“ „Ich hab Kaffee.“ murrte der Angesprochene und durchwühlte weiter gedankenverloren seine Morgenlektüre. „In letzter Zeit verhältst du dich ziemlich merkwürdig. Also noch merkwürdiger als sonst, meine ich.“ „Ja, ja…“ murmelte der Ältere vor sich hin, gerade hatte er etwas sehr interessantes entdeckt. Den Teller mit dem Honigbrötchen, den ein besorgter Ryou vor ihn hinstellte ignorierend sprang er auf, schnappte sich das Telefon und verschwand für die nächsten zehn Minuten. „Wenn er nicht bald wieder ‚normal‘ wird lasse ich ihn einweisen.“ Mit diesem Gedanken spielend mümmelte der Jüngere an seinem Toast und wartete darauf, dass sein verrückter Yami mal wieder auftauchen würde. Leise lächelte er in sich hinein, irgendetwas heckte Bakura aus und Ryou hatte schon so eine Ahnung, worauf das ganze hinauslief. Sein Yami hatte ihn ja quasi mit der Nase darauf gestoßen, als er ihn letztens im Halbschlaf nach seinen Valentinstagswünschen gefragt hatte. Der Kleine fühlte ein wohliges Glücksgefühl in sich aufsteigen, sein Dieb schien seit einer Woche irgendwelche Vorbereitungen zu treffen, deshalb war er auch immer so abwesend, wenn Ryou mit ihm sprach. So viel Mühe allein für mich, dachte sich der Jüngere und seine Wangen wurden leicht rot. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, er konnte den Samstag kaum noch erwarten. Endlich war es dann auch so weit. Es war Samstag morgen und Ryou kuschelte sich an Bakura und wartete darauf, dass dieser endlich aufwachte, dem fiel das allerdings gar nicht ein und er schnarchte weiter fröhlich vor sich hin. Da beschloss der Hikari etwas nachzuhelfen, schließlich sollte der Dieb heute noch damit anfangen ihn zu überraschen. Also schmiss der Kleine seinen Yami kurzerhand aus dem Bett, stellte sich aber sofort wieder schlafend, damit Bakura nicht wütend auf ihn sein konnte. Der Ringgeist landete mit einem lauten Krachen ziemlich unelegant auf dem Boden, rappelte sich wutschnaubend hoch und beruhigte sich schlagartig wieder, als er das friedliche Gesicht seines schlafenden Lieblings sah. Zärtlich streichelte er ihm eine weiße Strähne aus dem Gesicht und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Backe. „Schlaf ruhig mein Süßer, wir sehen uns dann heut Abend.“ der Kleine zuckte leicht, schien aber weiter zu schlafen. Schnell zog der Älter sich an und huschte dann ins Bad. Kaum war er aus dem Zimmer richtete Ryou sich auf. Was hatte Bakura denn vor, heute war schließlich der Tag, den man mit seinem Freund verbrachte! Der Junge zog einen Schmollmund, sprang aus dem Bett und schlüpfte so schnell er konnte in seine Kleider. Er wollte unbedingt rausfinden, was sein Held vorhatte. Der würde ihn doch nicht bis heute Abend hier hocken lassen, Unverschämtheit! Leise tappte Ryou aus dem Zimmer und sah sich um, wo war sein Yami hin verschwunden? Er schaffte es gerade noch so sich zu verstecken, als Bakura aus dem Bad kam. Der Kleine linste aus seinem Versteck, welches er im Schrank auf dem Flur, gefunden hatte und beobachtete, wie der ehemalige Grabräuber sich die Schuhe anzog und leise die Wohnung verlies. Schnell hüpfte der Hikari aus dem Schrank und machte sich daran Bakura zu verfolgen, bevor der außer Sichtweite geraten konnte. Der Ältere schlenderte gemütlich die Straße entlang, bog mal rechts ab, mal links, bis er in einem kleinen Laden verschwand. Ryou erkannte nicht gleich wo sie waren, er war noch völlig verwirrt von dem Weg, den Bakura genommen hatte. Doch dann viel es ihm wie Schuppen von den Augen, das war der kleine Blumenladen, der sich nur ein paar Blocks weiter von ihrer Wohnung befand. Ob Bakura ihn bemerkt hatte und mit diesem komischen Umweg in die Irre führen wollte? Dieser kam auch schon wieder mit einem großen Strauß Rosen aus dem Geschäft. Ryou seufzte glücklich auf, der Dieb konnte so süß sein. Jetzt würde Bakura wohl zurück nach Hause gehen, um die Blumen in eine Vase zu stellen. Der Jüngere wollte sich gerade unbemerkt davonstehlen, um vor seinem Liebling in ihrer Wohnung anzukommen, als er feststellte, dass der Ringgeist eine völlig andere Richtung einschlug. Wo wollte der denn nun noch hin. Die Neugier hatte den kleinen Weißhaarigen gepackt und er beschloss seinem Yami noch etwas zu folgen. Bakura schlug den Weg in die Innenstadt ein, bummelte an einigen Geschäften vorbei und kaufte dann noch eine herzförmige Schachtel mit Schokolade. Ryou hatte schon die Hoffnung aufgegeben, dass er jemals rausfinden würde, wo sein Yami nun letztendlich hin wollte, als dieser sich in ein Cafe setzte und Blumen und Schokolade auf den Tisch legte. Der Hikari hatte gerade ein gutes Versteck gefunden, von dem aus er Bakura beobachten konnte, als ein bekanntes Gesicht das Cafe betrat und den Dieb stürmisch begrüßte. Ryou fiel die Kinnlade herunter, als er sah, wie Tea seinen Yami freudestrahlend umarmte und ihm einen Kuss auf die Wange drückte. Was ging denn hier für ein Film ab. Bakura warf dem braunhaarigen Flittchen die Schokolade und die Rosen zu, woraufhin es ihn noch mehr quetschte. Das freudige Quieken konnte man noch drei Straßen weiter hören. „Bakura, du…“ das war einfach zuviel für den armen Hikari. Er bebte vor Zorn, das durfte doch nicht wahr sein! Sein Yami hatte nie vor gehabt, ihm einen schönen Tag zu machen, nein, stattdessen betrog er ihn mit dieser Tea. Wer weiß zum wievielten mal diese Woche. Kein Wunder, dass er in letzter Zeit so komisch war, schließlich hatte er so viel damit zu tun von dieser Schlampe da zu träumen. Tränen traten dem Kleinen in die Augen und rannen über seine zornesgeröteten Backen. Er wollte das nicht mehr sehn, er wollte einfach nur noch nach Hause. Niedergeschlagen schlich er den Weg zurück zu ihrer Wohnung. Dort angekommen tat er etwas, was er sonst nie gewagt hätte, er betrat Bakura’s Zimmer ohne das Beisein des Anderen. Hier musste es doch beweise geben, dass sein Yami ihn mit Tea betrog. Wieso nur, die war doch nicht hübscher als er, oder? Nein daran konnte es nicht liegen. Was hatte die denn was er nicht hatte, außer Brüsten vielleicht. Konnte es sein, dass Bakura auf einmal aufgefallen war, dass er eigentlich auf Frauen stand. Ryou schüttelte entschieden den Kopf, das war keine Entschuldigung dafür seinem Hikari so etwas anzutun. Der Kleine blickte sich in dem Zimmer um, zog die Schubladen der Kommode auf und wühlte darin herum und warf den Inhalt achtlos auf den Boden, ohne danach wieder für Ordnung zu sorgen. Er war so stinksauer, dass es Ihm egal war, wie wütend Bakura sein würde, weil er in seinen Sachen rumgeschnüffelt hatte. Das das Durchwühlen der Schränke und Schubladen nicht von Erfolg gekrönt war trug nicht gerade zur Beruhigung des Jungen bei. Doch dann entdeckte Ryou einen Zeitungsausschnitt auf dem Schreibtisch. Neugierig betrachtete er ihn, es war ein Artikel mit einem Foto darüber. Tea war auf dem Bild zu sehen, sie hielt eine weiße Katze im Arm und hockte bei sich zu Hause in einem Sessel. Kurz überflog der Weißhaarige den Artikel unter dem Bild, ging irgendwie um Tanzen oder so. Aber jetzt hatte er seinen Beweis! Was für einen Grund sollte Bakura haben diesen Fetzen hier aus der Zeitung auszuschneiden? Die einzig möglich Antwort war, dass er etwas für diese Mädchen empfand. Die Tränen liefen Ryou über die Wangen und platschten auf das Bild. „Du wolltest doch einen Beweis Ryou, jetzt hast du ihn.“ murmelte er zu sich selbst. Jetzt wusste er es sicher, dass was er bis zu diesem Zeitpunkt nicht hatte wahr haben wollen hatte sich nun bestätigt. Bakura liebte jemand anderes. Der Kleine kauerte sich mit dem Zeitungsartikel auf das Sofa und schluchzte in sich hinein. Seine Wut war verflogen, alles was noch zurückblieb war Traurigkeit und die Gewissheit seine Liebe verloren zu haben. Es war Abend, als der Hikari von einem Klicken des Türschlosses erwachte. Verwirrt sah er sich um, er musste eingeschlafen sein. Dann kam die Erinnerung zurück und wütend starrte er auf den Fetzen Papier, den er immernoch in der Hand hielt. „Ich bin wieder da! Ryou?“ rief Bakura durch die Wohnung. Schließlich fand er seinen Kleinen mit angezogenen Knien auf dem Sofa sitzen und wütend in seine Richtung funkeln. „Tut mir leid, dass du solange warten musstest. Aber jetzt werden wir einen schönen romantischen Abend zu zweit verbringen.“ der Dieb lächelte sein kleines Ebenbild an. Schweigen. „Was ist denn los, Kleiner? Jetzt schmoll doch nicht.“ zitternd faltete der Angesprochene ein Stück Zeitungspapier auseinander und streckte es seinem Yami entgegen. „Hast du mir irgendwas zu sagen?“ presste er wütend hervor. „Du warst einfach in meinem Zimmer?“ „Ich hab euch gesehn, du kannst dich nicht herausreden.“ die Stimme des Jüngeren begann zu zittern und wieder bahnten sich Tränen ihren Weg zu Boden. „Ryou, das ist doch alles nicht so, wie du denkst!“ versuchte Bakura ihn zu beruhigen und packte ihn an den Schultern. „Du liebst diese blöde Tea, ihr schenkst du Rosen u-und Schokolade….und mich, mich lässt du einfach hier sitzen.“ schluchzte der Kleine. „Jetzt lass mich doch erklären.“ Verzweiflung schwang in der Stimme des Älteren. „NEIN! Es ist aus, ich hasse dich!“ Ryou riss sich los und rannte zur Wohnungstür. Doch bevor er diese erreichte wurde er von dem Ringgeist mit einem Hechtsprung zu Boden gerissen. Verzweifelt zappelte der Kleine unter seinem Yami, schaffte es aber nicht sich zu befreien. „Lass mich los, ich will dich nicht mehr sehn. Warum tust du mir das nur an?“ Bakura umfasste die Handgelenke seines Hikaris und drehte ihn auf den Rücken. Dunkelbraune Augen bohrten sich in die Seele des Jüngeren. Der schluckte leicht und versuchte den Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte hinunter zu würgen. „Bakura…bitte“ flehte er. „Sieh mich an!“ der befehlende Ton in der Stimme des Größeren ließ Ryou gehorchen. „Und jetzt wage noch einmal zu behaupten ich würde diese Schlampe mehr lieben als dich!“ der Hikari sah in die vor Zorn funkelnden Augen seines Partners, schwieg aber. „Willst du mir jetzt zuhören?“ der Druck an Ryou’s Handgelenken wurde etwas schwächer. Der Jüngere lies sich auf den Arm nehmen und auf’s Sofa setzen. Ohne jede Hoffnung sah er Bakura an. Der fasste die Hand seines Kleinen und streichelte sie sanft als er mit seiner Erklärung begann. „Eigentlich wollte ich jetzt mit dir Essen gehen, in ein nettes kleines Lokal. Ich weiß ja, dass du es gern romantisch magst…“ Ryou zuckte nicht, sah Bakura nur mit diesem leeren Blick an. Der seufzte und fuhr fort. „…aber wie es aussieht müssen wir jetzt wohl auf das passende Ambiente verzichten.“ der Dieb fasste in die Tasche seines Mantels und zog ein kleines weißes Bündel hervor welches er vor seinem Hikari absetzte. „Dein Valentinstagsgeschenk.“ Ryou machte große Augen, vor ihm saß ein niedliches kleines Kätzchen, das ihn mit großen blauen Augen musterte. Vorsichtig nahm er das zierliche Wesen auf den Arm und streichelte es. Die kleine kuschelte sich seiner Hand entgegen und lies ein herzzerreißendes Miauen hören. „Es ist sehr süß, danke, jetzt bin ich wenigstens nicht ganz allein, wenn du gehst.“ er sah den Älteren nicht mehr an. Bakura sollte nicht sehen, wie sehr er unter dem Gedanken litt von ihm verlassen zu werden. „Wie kommst du denn darauf, dass ich dich verlassen werde?“ fragte der Ringgeist erstaunt. „Du möchtest doch bestimmt lieber mit Tea zusammen wohnen…“ piepste Ryou traurig und drückte das Kätzchen etwas fester an sich. Der Dieb lachte bei dem Anblick schallend auf. „Nein, dass ist doch zu köstlich…“ der Jüngere sah ihn beleidigt an „das ist nicht witzig, Bakura!“ Der Dieb zog Ryou an sich und streichelte ihm zärtlich durch die Haare. „Dummkopf!“ Der Hikari wollte sich aus der Umarmung entziehen wurde jedoch von starken Armen festgehalten. „Die Katze ist ja eigentlich nicht das Geschenk, aber trotzdem schön, dass du sie magst.“ verwundert blinzelte der Kleine Bakura an. „Ihr Halsband, das ist dein Geschenk!“ Ryou nahm dem Kätzchen das Halsband ab und betrachtet es näher. „Das ist ja ein Armband…mit vielen kleinen Anhängern.“ stellte er verwundert fest. „Ja, siehst du das Schloss, dass steht dafür, dass ich dich früher immer eingesperrt habe und der Grabstein steht für die Nacht, in der wir uns näher gekommen sind. Die Katze ist die Kleine hier und ist das Zeichen für unseren ersten gemeinsamen Valentinstag, als Paar.“ Bewundernd besah sich der Jüngere die kleinen goldenen Anhänger. „Das ist wunderschön, jeder Anhänger symbolisiert ein Ereignis in unserer Beziehung…“ Ryou konnte es noch immer nicht fassen, so etwas Persönliches würde der Ringgeist ihm doch nicht schenken, wenn er in Wirklichkeit in Tea verliebt wäre, oder? „Und was war das heute mit Tea? Du hättest den Tag mit mir verbringen sollen!“ der Blick des Jüngeren war anklagend. „Das musste ich tun um an die Katze zu kommen! Glaub mir das war kein Spaß!“ entgegnete Bakura und stemmte die Hände in die Seiten. Sein Gesicht war todernst, als er das sagte. „Tut mir leid, Bakura, ich bin verwirrt, kannst du das vielleicht genauer erklären?“ Der Größere Atmete einmal tief durch, bevor er den süßen Hikari auf seinen Schoß zog und zu einer Erklärung ansetzte. „Na gut fangen wir von Vorne an. Ich wollte ein schönes Geschenk für dich zum Valentinstag, etwas Besonderes, nicht so langweilig, wie Rosen und Schokolade. Irgendwann hatte ich dann die Idee mit dem Armband und ich hab sogar einen Juwelier gefunden, der es meinen Wünschen entsprechend gestaltet hat. Naja, nachdem ich etwas nachgeholfen hatte, jedenfalls.“ Bei dem Gedanken zog sich ein breites Grinsen über sein Gesicht. Der arme Juwelier… „Nun hatte ich also dein Geschenk, aber ich wollte es dir ja nicht einfach geben, du solltest einen wunderschönen Abend genießen und die Übergabe sollte etwas besonderes sein, wie das Armband selbst. Aber mir ist beim besten Willen keine Idee gekommen, wie ich dir dein Geschenk hätte geben können. Naja, bis ich das Foto von der Katze in der Zeitung gesehen hatte. Die komische Tussie auf dem Bild kam mir auch irgendwie bekannt vor. Dann hat es bei mir Klick gemacht und ich wusste, dass das diese Tea war. In dem Artikel war erwähnt, dass die Katze auf dem Bild Junge hatte und da ist mir der Einfall gekommen, dass ein weißes Katzenbaby der perfekte Überbringer schöner Geschenke ist.“ Ryou kicherte leise in sich hinein. „Es ging dir bei dem Bild wirklich nur um die Katze…“ „Ja, im ersten Moment hab ich nichtmal gemerkt, dass an dem Vieh noch was dran hängt. Wie auch immer ich hatte Tea dann auch soweit, dass sie mir eines ihrer Kätzchen abtritt. Leider musste ich bitter dafür bezahlen und sie am Valentinstag ausführen. Puh allein bei dem Gedanken wird mir schlecht. Du hättest sie mal hören sollen, wie sie am anderen Ende vom Telefon rumgekreischt hat. ‚und ich will Rosen, ganz viele, und Schokolade und bla bla bla‘“ Bakura schüttelte sich bei dem Gedanken an ihr Gespräch. „Diese miese, hinterhältige Kuh hat dich zu einem Date mit ihr gezwungen! Dafür wird sie mir bezahlen.“ erschrocken wich der Dieb zurück, sein Hikari hatte sich aufgerichtet und demonstrativ den Zeitungsausschnitt zerfetzt. „Ganz ruhig, Kleiner!“ „Ich BIN ruhig! Aber Tea werde ich trotzdem bei der nächstbesten Gelegenheit ermorden. Wie kann die es wagen dich mir wegnehmen zu wollen.“ wenn es darum ging seinen Bakura gegen wollüstige Weiber zu verteidigen, war Ryou nicht länger der süße, liebe Hikari. In solchen Momenten sah er wilder aus als ein wütender Bakura und seine sonst ordentlichen langen Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab. Besitzergreifend schlang er die Arme um den Bauch seines Diebes. „Du gehörst mir, ich teile dich nicht.“ nuschelte er in das Hemd des Anderen. Bakura streichelte seinen Hikari und küsste ihm sanft übers Haar. „Das sind ja ganz neue Seiten, die ich an dir entdecke.“ „Was hast du eigentlich so mit der geredet?“ wollte der Kleine plötzlich wissen. Erwartungsvoll sahen große Rehbraune Augen in die seines großen Ebenbildes. „Naja, meist hat sie geredet, ich hab nicht so genau zugehört. War irgendwie sowas wie ‚Yami liebt mich nicht und Yugi liebt mich auch nicht. Die sind zusammen und wollen mich nicht mitmachen lassen bla bla bla.‘“ der kleine Kicherte wieder „klingt ja nach einem wahnsinnig interessanten Nachmittag.“ Bakura verdrehte die Augen, er wollte diesen Nachmittag so schnell wie möglich aus seinem Gedächtnis löschen. Der Blick des Jüngeren viel auf das kleine Kätzchen, welches auf dem Boden spielte. „warum musstest du denn unbedingt eins von Teas Katzenbabys nehmen?“ „Naja, weil es weiß ist, damit passt es perfekt in die Bakurafamilie.“ „White hair only!“ Ryou schüttelte lachend den Kopf. Was Bakura manchmal für Ideen hatte. Glücklich schmiegte er sich an seinen Schatz und betrachtete sein Geschenk. „Sag mal, was bedeutet denn der Herzanhänger?“ fragend musterte der Hikari seinen Freund. Der wurde etwas rot um die Nase, was so gut wie nie vorkam. „Also, der hat keine Bedeutung, der hängt da nur, weil du kitschige Sachen magst.“ „Ach so?“ der Kleine schien etwas enttäuscht. „er bedeutet, dass ich dich liebe, mit all deinen Ecken und Kanten.“ flüsterte Bakura noch, aber so leise, dass Ryou beinahe nicht mehr hören konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)