Kleine Oneshotsammlung von LadyAllan (YamixHikari) ================================================================================ Kapitel 6: ----------- „Bakura, Bakura!“ Ein völlig aufgekratzter Hikari hüpfte auf dem Bett seines Lieblings herum und wedelte diesem mit einem hell rosa Zettel vor der Nase umeinander. „Hau ab, du nervst! Wie soll ich denn meinen nächsten Raubzug planen, wenn du hier so ein Theater veranstaltest?“ „Aber Baku, meine Schwester kommt zu Besuch, wie soll ich da ruhig bleiben?!“ „Setz dich endlich hin, du machst mich ganz nervös!“ Mit einem Satz war der Jüngere vom Bett heruntergesprungen und schmiegte sich auf den Schoß seines Liebsten. Große dunkle Augen suchten in dem genervten Gesicht seines Partners zu lesen. „Du wirst mir doch helfen oder?“ „Wobei?“ „Na mit Amane, sie soll sich hier wohlfühlen und was das wichtigste ist…“ Eine leichte Röte schlich sich auf die Wangen des Jungen und er wurde zusehends nervöser. „…sie darf nicht wissen, dass wir zusammen sind.“ „Ach, darf man fragen warum nicht?“ „Es ist mir peinlich, wenn sie es weiß. AUA!“ Bakura hatte Ryou empört von seinem Schoß gestoßen und war wütend aus der Wohnung gestürmt. Verwirrt blickte der Jüngere ihm nach. „Aber, Baku…“ Betroffen rappelte sich der Hikari hoch. Sein Ringgeist würde sich schon wieder beruhigen, er brauchte eben etwas Zeit um das mit Amane zu verdauen. Bakura würde ein bisschen Trubel schon vertragen können. Als der Yami am nächsten Nachmittag wieder auftauchte war Ryou schon halb krank vor Sorge um seinen Liebsten. Voller Erleichterung viel er dem Größeren um den Hals und küsste ihn stürmisch. Ohne den Kuss zu erwidern schob Bakura sein Licht von sich. „Ich hab dich so vermisst, ich dachte dir sei was passiert!“ Dem Kleineren viel allein durch den Anblick des Anderen ein Stein vom Herz. Doch Bakura schien das völlig kalt zu lassen. Etwas wie ‚hab nachdenken müssen‘ murrend schob er sich an Ryou vorbei und verschwand in seinem Zimmer. „Bakura, da kannst du jetzt nicht rein, ich hab gerade alles hübsch gemacht, wenn Amane kommt soll sie sich wohl fühlen.“ „Aber die kommt doch erst in einer Woche!“ „Na und? Es soll alles perfekt sein!“ „Ach und wo soll ich dann schlafen? In deinem winzigen Bettchen vielleicht?“ „Nein, du weißt doch, dass Amane nicht wissen darf was zwischen uns läuft! Du kannst auf dem Sofa schlafen, dass ist doch ganz bequem.“ „Schlaf du doch auf dem Sofa!“ „Du weißt doch, dass ich schnell Probleme mit dem Rücken kriege. Bitte Baku, sei doch ein bisschen kooperativ.“ „Du bist so ein mieser kleiner pedantischer, egoistischer (…) Verräterhikari!“ Damit drehte sich der Ältere um und verzog sich beleidigt auf das Sofa. Seufzend machte sich Ryou daran auch den Rest der Wohnung auf Fordermann zu bringen. Mit Bakura wollte er sich jetzt nicht mehr auseinander setzen, da würde er ohnehin nur auf taube Ohren stoßen. Seit jenem Vorfall war eine gute Woche vergangen und Bakura hatte kein Wort mehr mit seinem Hikari geredet. Ryou versuchte zwar immer wieder den Ringgeist versöhnlich zu stimmen, scheiterte jedoch jedesmal kläglich dabei. Mittlerweile war dem Kleineren einfach nur noch zum heulen zu Mute. Die Nähe seines Lieblings fehlte ihm und das dieser ihn ignorierte, egal was sich Ryou einfallen ließ trug nicht gerade zu einer Besserung bei. „Bitte Bakura, jetzt sag doch endlich, warum du wütend bist.“ „…“ In diesem Moment schellte die Türklingel und der Jüngere sprang wie von der Tarantel gestochen auf um zu öffnen. „Benimm dich wenigstens!“ Zischte er noch in Bakura’s Richtung, bevor er die Tür aufriss und kurz darauf stürmisch umarmt wurde. Ein Mädchen von Ryou’s Größe und mit silberweißem Haar betrat das Wohnzimmer und sah sich neugierig um. Ihre großen intensivblauen Augen musterten alles voll Interesse. „Du hast es echt schön hier.“ „Amane, darf ich dir meinen Mitbewohner vorstellen? Das ist Bakura.“ Ryou hatte seinen Yami vom Sofa gezerrt und vor seine Schwester geschleift. Erst brummelte dieser ungehalten, als er aber dem fröhlich lächelnden Mädchen gewahr wurde, machte er sich los und reichte ihr ebenfalls lächelnd die Hand. „Hallo schöne Frau.“ Mit einem undefinierbaren Glitzern in den Augen musterte er Ryou’s Schwester. Sie war attraktiv, mehr als attraktiv und das schien den ehemaligen Ringgeist nicht gerade kalt zu lassen. Amane sah ihrem Bruder zum Verwechseln ähnlich, nur das sie noch ein wenig zierlicher war und blaue Augen hatte. Das Lächeln welches Bakura Amane zuwarf war einfach zum dahin schmelzen. Dem Hikari viel fast die Kinnlade herunter, als er merkte, wie freundlich sein Yami auf einmal war und mit was für einem warmen Blick er seine Schwester ansah. Als hätte es die Funkstille zwischen ihnen nie gegeben. Amane errötete glücklich und umarmte den größeren Weißhaarigen. „Hey, ich bin Amane, Ryou’s Schwester, freut mich!“ „Sieht man. Soll ich dir dein Zimmer zeigen? Eigentlich ist es ja mein Zimmer, aber ich stelle es dir gern zu Verfügung, so lange du hier bist. Ryou hat es schon vor einer Woche für dich hergerichtet.“ „Echt? Ist das nicht etwas übertrieben? Naja, so ist er halt.“ „Hey, ich kann hören was du sagst!“ Leicht schmollend sah der Hikari seine Schwester an. Undankbares Stück, wusste seine Mühe gar nicht zu schätzen. Bakura nahm das Mädchen vorsichtig bei der Hand und zog sie mit sich fort. Galant führte er die verzückte Amane durch die Wohnung und zeigte ihr alles, wobei er sich als wahrer Gentleman entpuppte. Ryou war wie vom Donner gerührt. Was war hier bloß los? Sein Bakura baggerte doch nicht ernsthaft seine Schwester an, oder? Aber er ist doch mit mir zusammen… In Ryou kam ganz langsam ein seltsames Gefühl auf. Konnte es möglich sein, dass Bakura so wütend war, dass er ihn nicht mehr liebte? Nein, das würde nicht passieren Bakura würde ihn immer lieben!! Für den Rest des Tages fühlte sich der Jüngere wie das fünfte Rad am Wagen. Bakura und Amane amüsierten sich köstlich zusammen und vergaßen ihn völlig. Zu allem Überfluss führte der Ringgeist Amane auch noch ins Kino aus und Ryou war inzwischen viel zu Eifersüchtig, um die Beiden auch nur einen Augenblick allein zu lassen. Leider waren sie in diesem supertollen neuen Horrorfilm gelandet, den Bakura und anscheinend auch die Schwester des Hikari unbedingt sehen wollten. Ryou hatte sich während der ganzen Vorstellung an seinen Ringgeist geklammert, der hatte seine schützenden Arme jedoch um Amane gelegt und ignorierte seinen zitternden Hikari gekonnt. Als sie zu Hause waren und seine Schwester sich endlich in Bakura’s Zimmer zurück gezogen hatte stellte der Hikari den Dieb zur Rede. Was fiel Bakura eigentlich ein vor seinen Augen mit Amane zu flirten?!! Ryou war wütend. Die ganze Zeit als seine Schwester alle Aufmerksamkeit seines Yami aufgesaugt hatte wie ein Schwarzes Loch hatte er mit den Tränen zu kämpfen, die in ihm hochkrochen. Jetzt wollte er endlich wissen, was diese linke Tour mit Amane sollte. „Sag mal, was soll denn das? Wieso machst du dich an meine Schwester ran, bin ich dir nicht gut genug?“ „…“ „Was ist los? Willst du dich an mir rächen? Wenn ja, dann sag mir gefälligst, was dich stört! Du bist doch sonst auch nicht auf den Mund gefallen.“ „…“ „Warum redest du nicht mit mir?“ Seine Wut war wie weg gewischt, die immer größer werdende Verzweiflung lies ihr einfach keinen Platz mehr. Was war denn nur los, wieso quälte Bakura ihn denn so. „Bitte Baku, ich halt das nicht mehr aus, ich brauch dich doch!“ Das Gesicht des Jüngeren glänzte mittlerweile von Tränen. Verzweifelt krallte er sich in das Shirt seiner Liebe und vergrub sein Gesicht in dem Stoff. Bakura schlang seine Arme um sein kleines Licht und streichelte ihm tröstend den Rücken. „Shht, du solltest jetzt ins Bett gehen.“ Flüsterte er Ryou ins Ohr, welcher leicht zitterte, als er den warmen Atem des Älteren auf seiner Haut spürte. Nie war sein Verlangen nach Bakura’s Nähe größer gewesen. Er wollte am liebsten für immer in den Starken Armen liegen und sich streicheln lassen. Wenn sein Ringgeist doch nur mit ihm ins Bett kommen würde, dann würde bestimmt alles wieder gut werden. Er würde dem Älteren zeigen, was er an ihm hatte und Amane wäre aus dem Spiel. „Bitte, komm mit mir!“ „Nein!“ „Aber ich hab Angst, nach dem Film kann ich nicht allein schlafen!“ Sanft schob der Ältere Ryou von sich und strich ihm nochmals tröstend über die Wange. „Tut mir leid Hikari, aber ich bin immer noch ziemlich wütend auf dich. Ich möchte im Moment nicht so engen Kontakt zu dir haben, dafür hast du mich zu sehr verletzt!“ Damit wendete er sich ab und ließ sich auf dem Sofa nieder ohne Ryou eines weiteren Blickes zu würdigen. Am nächsten Morgen starrte Ryou in die völlig verheulten Augen seines Spiegelbildes. Bakura war noch nie so wütend auf ihn gewesen, aber wieso? Was hatte er nur falsch gemacht, sein Yami schien sich ja mehr als gut mit Amane zu verstehen, an ihr konnte es nicht liegen. Aber warum war er dann böse, wenn nicht wegen ihrem Besuch? Ich muss was tun! aber was? Ich brauche Hilfe und zwar schnell, solange meine Schwester ihre Finger bei sich behalten kann. Nur wenige Stunden später saß Ryou mit den anderen Hikaris und deren Yamis, sowie Joey und Kaiba in einer Eisdiele um Kriegsrat zu halten. Schüchtern musterte der Weißhaarige seine Freunde. Joey war mehr mit einem Rieseneisbecher als etwas anderem beschäftigt, sein Freund las Zeitung und Mariku versuchte den Pharao mit Haselnusskrokant abzuwerfen. Nur Yugi und Malik schienen wirklich aufmerksam. „Hey, Ryou, was ist denn los? Du siehst nicht gut aus? Wo ist eigentlich Bakura?“ Besorgt griff Yugi nach der Hand seines Freundes. Leise Schluchzte Ryou auf und mit einem Mal hatte er die Aufmerksamkeit eines jeden an dem Tisch. Nur Kaiba schien seine Zeitung für weit interessanter zu halten. „Bakura ist mit meiner Schwester Einkaufen gegangen und heute Abend wollen sie zu einem Salsafestival. Dabei ist er ein miserabler Tänzer.“ „Häh, stimmt doch gar nicht, Baku ist eigentlich ein ziemlich guter Tänzer! Frag Ishizu wenn du mir nicht glaubst! Oh ähm, vergesst was ich gesagt habe, ich bin überhaupt nicht hier!“ Ungläubig starrte Ryou den Älteren der Ägypter an. „Und wieso tritt er mir dann immer auf die Füße? Und wieso tanzt er mit Ishizu??“ „Weil er keinen Bock hat andauernd von dir zu Tanzabenden geschleift zu werden...und ähm ich hab schon zu viel gesagt…“ Entgegnete Mariku. Er musste unweigerlich Grinsen, als er sich an das Gesicht des Diebes erinnerte, nachdem er ihm gedroht hatte Ryou von seinen ungeahnten Talenten zu erzählen. Die nächste Zeit würde er Bakura wohl besser aus dem Weg gehen. Wenn der Ringgeist erfuhr, dass er geplappert hatte könnte es ziemlich ungemütlich für ihn werden. „Warum geht er dann mit Amane tanzen?“ Fragte Malik „M-mein Freund hat…hat s-sich in meine Schwester verliebt!“ Wahrlos Schluchzend zog Ryou Yugi an sich um sein Gesicht in dessen Haaren zu vergraben. „Deshalb hast du uns gerufen? War doch klar, dass er irgendwann genug von dir hat!“ Fuhr Mariku den Weißhaarigen an und kassierte sofort einen Schlag auf den Hinterkopf. „Jetzt sei mal ein bisschen sensibel du Idiot von einem Yami!“ Mariku rieb sich schmollend die Stelle, an der sein Hikari ihn mit dem Milleniumsstab getroffen hatte. „Was ist denn genau passiert Ryou?“ Yugi hatte es gerade noch rechtzeitig geschafft, sich aus dem Griff des Anderen zu befreien, bevor Atem ernsthaft eifersüchtig werden konnte. Der Weißhaarige wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und räusperte sich kurz, bevor er mit seiner Geschichte begann. „Es hat alles damit begonnen, dass ich ihm erzählt habe, dass meine Schwester zu Besuch kommt. An dem Tag war er so wütend, dass er die ganze Nacht nicht nach Hause gekommen ist. Ach, ich hätte es da schon merken müssen und ihn nicht auch noch dazu zwingen sollen auf dem Sofa zu schlafen, damit Amane sein Zimmer kriegt. Aber als er sie dann gesehen hat, war er überhaupt nicht wütend oder so, er hat sie vom ersten Moment an in Beschlag genommen und meine blöde Kuh von Schwester nutzt das natürlich voll aus um sich an ihn ranzuschmeißen.“ Beruhigend streichelte Yugi seinem Freund den Rücken. „Nur weil sie nett zueinander sind, heißt das doch nicht, dass er sich in Amane verliebt hat, oder sie sich in ihn.“ „Das würdest du nicht sagen, wenn du sie zusammen sehen könntest! Als wir gestern diesen gruseligen Film angesehen haben, hat er sie die ganze Zeit im Arm gehalten. Dabei hatte ich viel mehr Angst als meine Schwester. Aber das war ihm Egal, er hat mich einfach ignoriert! Und als ich ihn gefragt habe, ob er nicht doch mit zu mir ins Bett kommen will, hat er gemeint, dass er meine Nähe nicht möchte.“ Betreten sah Ryou auf die glänzende Oberfläche des Tisches vor ihm und versuchte krampfhaft die Tränen zurückzuhalten, die sich erneut in seinen Augenwinkeln sammelten. „Deine Schwester scheint ja mehr Mumm in den Knochen zu haben als du! Wie gesagt, meiner Meinung nach…...Hikari! Leg den Stab wieder hin, ich bin ja schon still!“ „Bakura ist also beleidigt, weil er aus seiner Räuberhöhle vertrieben wurde?“ Fragte Atem und musste bei dem Gedanken kichern. „Ich glaube nicht, dass das der springende Punkt ist, Yami. Es geht darum, dass Bakura vielleicht in Amane verliebt ist.“ Verwundert musterte Yugi den Pharao. Sonst war der doch auch nicht so begriffsstutzig. „Oh, entschuldige, ich hab aufgehört zuzuhören, nachdem Ryou erzählt hat, dass der doofe Dieb jetzt auf dem Sofa schlafen muss…“ Lenkte Atem ein. „Und was willst du machen, wenn deine Schwester und Bakura wirklich etwas füreinander empfinden?“ Fragte Joey interessiert und ließ von seinem Eis ab. „Darum hab ich euch ja zusammengerufen, ich dachte ihr könntet mir helfen. Bitte, ich weiß nicht mehr was ich machen soll.“ Alle überlegten angestrengt, wie sie Ryou helfen konnten. „Du könntest deine Schwester umbringen.“ Schlug Mariku vor und kassierte einen bösen Blick von Malik. „Nein, ich mag meine Schwester doch!“ „Du könntest aber auch Bakura umbringen.“ Meinte Atem hoffnungsvoll. „Nein, den mag ich doch noch lieber als meine Schwester!“ Empörte sich Ryou, bevor er sich jedoch noch mehr aufregen konnte wagte Joey einen Ansatz. „Vielleicht ist Bakura einfach aufgefallen, dass er hetero ist. Du könntest dich als Frau verkleiden und wenn ihr damit glücklich seid dann gibt’s da ne gute Klinik…“ „NEIN, ICH BIN GERNE WIE ICH BIN!“ Inzwischen war Ryou knallrot angelaufen, teils vor Wut, teils vor Scham. Wie war er auf die Idee gekommen, seine Freunde könnten ihm helfen? Die hatten eine bescheuerte Idee nach der nächsten, aber eine Hilfe waren sie nicht. „Können wir das Theater jetzt endlich beenden? Ich hab noch was anderes zu tun, als hier zu hocken und mir Liebesdramen anzuhören.“ Seto hatte sich dazu herab gelassen hinter seiner Zeitung hervorzuschauen und dem Lustigen Treiben ein Ende zu bereiten. „Also, damit das ganze endlich geklärt wird nehme ich das jetzt in die Hand. Das Grundliegende Problem ist nicht Bakura’s Zuneigung zu Amane, sondern seine Wut auf dich. Wäre er nicht wütend wäre ihm auch nie eingefallen mit deiner Schwester zu flirten.“ „Wie soll mir das denn weiterhelfen. Ich weiß ja noch nicht einmal, was ich getan habe.“ Unsicher blickte Ryou in die eisblauen Augen seines Gegenübers. „Wieso schläft Bakura eigentlich auf dem Sofa und nicht bei dir im Bett?“ Fragte Seto weiter. „Weil Amane nicht wissen darf, dass wir zusammen sind.“ „Und Bakura ist damit einverstanden, dass du es ihr verheimlichst?“ „Ich ich weiß nicht, eigentlich schon. Denke ich jedenfalls.“ „Du mieser kleiner Gnom wie kannst du es wagen…AU“ Gerade wollte sich Mariku auf Ryou stürzen, als sein Hikari ihn gerade noch rechtzeitig unter Kontrolle bringen konnte. „Was mein Yami eigentlich sagenwollte ist, dass Bakura immer zu dir gestanden ist, egal was war. Das du ihn verleugnest muss ihn ziemlich gekränkt haben…“ Da viel es Ryou wie Schuppen von den Augen. Natürlich, wie konnte er nur so dumm sein und obendrein noch sagen er würde sich vor Amane schämen ihr ihre Beziehung zu gestehen. „Ich Idiot…ich werde das sofort wieder hinbiegen! Wenn Amane weiß, dass er mein Freund ist, dann wird sie ihn auch in Frieden lassen!“ Am selben Tag spät abends in der Wohnung der Bakuras „Das war ein wundervoller Abend, du bist einfach ein traumhafter Tänzer.“ Übers ganze Gesicht strahlend schwebte Amane in ihrem hautengen kurzen roten Kleid hinter dem Grabräuber in die Wohnung. „Na sowas, Brüderchen, du bist ja noch wach. Du hättest aber nicht auf uns warten müssen.“ Ryou schaltete den Fernseher aus und wandte sich dann mit vorwurfsvollem Blick zu den Beiden um. „Ich möchte mit euch reden.“ Amane gähnte herzhaft und blinzelte kurz in Ryou’s Richtung. „Kann das nicht bis Morgen warten, ich bin ziemlich müde.“ „NEIN! Es ist wichtig, setzt euch!“ Erschöpft lies sich Amane in einen Sessel fallen und Bakura nahm auf der Lehne zu ihrer Seite Platz. Ryou konnte gar nicht beschreiben, wie sehr ihn das störte. Der Ringgeist gehörte zu ihm! Was viel dem ein mit seiner Schwester tanzen zu gehen und sich dafür obendrein noch so schick anzuziehen. Sogar sein Hemd hatte er farblich auf Amane’s Kleid abgestimmt. Es war höchste Zeit ihre Beziehung wieder in den Griff zu bekommen! „Amane, es gibt da etwas über Bakura und mich, das du wissen solltest…“ Lächelnd legte sie den Kopf schief und sah Ryou wissend an. „Du bist mit ihm zusammen nicht wahr?“ „Woher weißt du das? Hat Bakura etwa…“ „Nein, aber ich müsste blind sein um nicht zu sehen, wie sehr du an ihm hängst und wie du immer über ihn redest…so eine Zuneigung hat niemand zu seinem ‚Mitbewohner‘. Ich kann’s dir nicht verübeln er ist einfach zum anbeißen.“ „Dann lass deine Pfoten von meinem Freund! Bakura gehört mir!“ Wütend war Ryou aufgesprungen. „Ich finde, dass wir das lieber Baku entscheiden lassen. Mal sehen mit wem er lieber zusammen sein möchte. Im Moment scheint er ja ziemlich wütend auf dich zu sein.“ Entgegnete sie mit einem süffisanten Lächeln. Entsetzt blickte Ryou von Amane zu seinem Freund. Sie wollte Bakura wirklich vor die Wahl stellen. Dieses Miststück! Verzweifelt griff Ryou nach der Hand des Ringgeistes und versuchte zu retten, was noch zu retten war. „Bakura, bitte ich liebe dich. Es tut mir leid, dass ich dich verleugnet habe. Ich halte es nicht länger ohne dich aus. Jede Minute die du nicht bei mir bist ist unerträglich. Komm zu mir zurück.“ „Nein, hör nicht auf ihn! Ich liebe dich auch und brauche dich. Wir hatten doch so viel Spaß zusammen.“ Der Ringgeist hatte sich zwischenzeitlich ans andere Ende des Zimmers gerettet. Die Geschwister waren ihm gerade viel zu aufdringlich. Er freute sich zwar, dass Ryou ihn so sehr vermisste und Amane ihn mochte, aber im Moment war ihm das alles zu viel. „Ähm also, wenn ich mir’s recht überlege, dann wäre ich gerne wieder Single. Zumindest solange bis ich genug Zeit zum Nachdenken hatte.“ „Du willst mich nicht?“ Amane schluckte, dass hatte sie jetzt wirklich nicht erwartet. Aber aufgeben würde sie nicht. Niemals! „Du machst mit mir Schluss?“ Ungläubig sah Ryou seinen Yami an. Innerlich krampfte sich bei ihm alles zusammen. Bakura wollte ihn wirklich nicht mehr. „Ich möchte einfach etwas Abstand. Von euch Beiden!“ Ryou zitterte am ganzen Körper. Sein Yami wollte Abstand, gerade jetzt wo der Jüngere sich so sehr nach seiner Liebe sehnte. Aber er würde Bakura nicht so einfach gehen lassen, er würde um seinen Ex-Freund kämpfen! Da sollte Amane sich noch umsehen! Am nächsten Morgen begann der Hikari sofort mit der Operation ‚Yami zurückgewinnen‘ und zog sich seit langem wieder das weiße Hemd an, welches Bakura so an ihm gefiel. Misstrauisch betrachtete er sich im Spiegel und seufzte, er hatte sich in letzter Zeit wirklich etwas gehen lassen, kein Wunder, dass der Dieb ihn nicht mehr wollte. Behutsam nahm er das Parfümfläschchen, welches er dem Älteren geklaut hatte von der Kommode und schnupperte daran. Ryou liebte diesen Duft, der Ringgeist roch immer nach diesem Parfüm und jedesmal wenn der Jüngere diesen Duft wahrnahm fühlte er sich nicht ganz so verlassen. Als er in die Küche kam musste er feststellen, dass Amane anscheinend ebenfalls vorhatte Bakura für sich zu gewinnen. Sie stand in ihrem kürzesten rosa Röckchen am Herd und bereitete das Frühstück. Es dauerte auch nicht lange, bis ein ziemlich verpennter Grabräuber, von dem Essensduft angelockt, in die Küche gestolpert kam. „Guten Morgen!“ Kaum war der Ringgeist zur Tür herein wurde er auch schon stürmisch von Amane begrüßt. „Ganz ruhig Ryou, du wirst dir jetzt kein Messer nehmen um deine eigene Schwester abzustechen…“ „Hast du was gesagt, Brüderchen?“ „Nein, nein…“ Fröhlich summend stellte Amane einen Riesenteller mit Rührei und eine große Tasse mit schwarzem Kaffee vor Bakura’s Nase, der das ganze nur mit einem mehr oder weniger dankbaren grummeln quittierte. „Krieg ich eigentlich nichts zu essen?“ Ryou sah seine Schwester fragend an, da diese ihm lediglich eine Tasse Tee vorgesetzt hatte. „Hier.“ Bakura schob seinen Teller vor seinen Hikari. „Ich habe irgendwie das Gefühl, dass mir in naher Zukunft der Appetit vergehen wird.“ „Häh, naja, danke.“ Lächelnd schob sich der Jüngere eine volle Gabel mit Rührei in den Mund. Bakura gab ihm sein Frühstück, das hieß wohl, dass er doch noch ein paar Pluspunkte bei dem Geist übrig hatte. Etwas beleidigt verfolgte Amane, wie ihr Bruder das so liebevoll zubereitete Frühstück verschlang. Dann wandte sie sich mit ihrem strahlendsten Lächeln dem Objekt ihrer Begierde zu. „Was hast du denn heute so vor, Baku?“ „Arbeiten…“ Grummelte der Ältere und schnappte sich die Zeitung, um sich dahinter zu verstecken und so ein weiteres Gespräch abzublocken. Das stellte sich allerdings als sinnloses Unterfangen heraus, da weder Amane noch Ryou gewillt waren Bakura seine Ruhe zu gönnen. „Nimmst du mich diesmal mit, wenn du wo einsteigst?“ Mit leicht geröteten Wangen schmiegte sich Ryou an seinen Yami und blinzelte ihn hoffnungsvoll an. Ab sofort würde er den Älteren nicht eine Sekunde mehr alleine lassen. „Tut mir ja leid Hikari, aber du bist einfach zu tollpatschig für sowas. Darüber hinaus bist du hoffnungslos unsportlich.“ Der Jüngere zog zwar den obligatorischen Schmollmund, war jedoch auch erleichtert nicht wirklich fremde Leute bestehlen zu müssen. Dann würde er Bakura eben zwingen bei ihm zu bleiben und seine ‚Arbeit‘ zu verschieben. „Außerdem ist Ryou in letzter Zeit etwas pummelig geworden, findest du nicht auch Bakura?“ Amane kniff ihren Bruder herausfordernd in die Seite und grinste fies. „Du solltest nicht so viel futtern Brüderchen.“ „Hey!“ Beleidigt verschränkte ihr Bruder die Arme vor der Brust und starrte sie an, als würde er sie am liebsten erdolchen. Da hatte seine Schwester einen empfindlichen Punkt getroffen, da Ryou in letzter Zeit wirklich zwei drei Kilo zugenommen hatte und sich unglaublich darüber ärgerte. Hilfesuchend stupste er seinen Yami an. „Ich bin nicht dick! Oder Baku?“ „Bist du wohl! stimmt’s Bakura?“ „Oh mein Gott, wusstet ihr schon, was es für tolle Sonderangebote bei Aldi hat? Ich muss mich beeilen, sonst schnappt mir noch jemand das Kilo Kartoffeln für 99 Cent vor der Nase weg!“ Keine Sekunden später hatte der Dieb sich in Luft aufgelöst und lies einen ziemlich verdattertes Geschwisterpäarchen zurück. „Na toll, jetzt hat er sich verkrümelt. Alles deine Schuld, Pummel!“ „Ich hasse dich! Hässliche Kuh!“ Vielleicht war Mariku’s Idee gar nicht so schlecht gewesen. Ryou und seine Schwester waren allerdings nicht die Einzigen, die mit Bakura’s Entscheidung, wieder ein Singledasein zu führen, ziemlich unglücklich waren. Am nächsten Tag standen ein wütender Malik und ein aufgelöster Yugi mit Yami als Anhängsel im Wohnzimmer des weißhaarigen Hikari und machten ihrem Ärger Luft. „Das kann so nicht weitergehen, der Typ ist einen guten Tag ohne Aufsicht und stellt jetzt schon die halbe Stadt auf den Kopf!“ Beschwerte sich Yami. „Genau, mir ist völlig egal wie du es machst, aber hol dir den verdammten Grabräuber zurück und leg ihn an die Leine!“ Maulte auch Malik. Betreten sah Ryou seine Freunde an. „Was ist denn passiert?“ „Was passiert ist? Was passiert ist? Mariku war die ganze Nacht mit Bakura unterwegs und ist heute Morgen sturzbesoffen wieder bei mir aufgetaucht! Und heute will er schon wieder mit dem Grabräuber weg, so geht das nicht!“ Wütend stierte der junge Ägypter vor sich hin. Die Aussicht seinen Yami nur noch in volltrunkenem Zustand zu erleben, bis Bakura wieder vergeben war, stimmte ihn denkbar schlecht. „Und bei meinem Großvater ist er eingebrochen und hat die Kasse im Gameshop geplündert! Bitte Ryou, nimm Bakura zurück! Du bist der einzige, der ihn im Griff hat.“ Yugi’s Stimme klang schon beinahe flehend, als er mit seinem Freund sprach. „Wer würde denn freiwillig mit dem Pummelchen zusammen sein wollen!“ „Halt doch die Klappe, du blöde Kuh! Ach ja, das ist übrigens meine Schwester, Amane! Die, die mir meinen Freund ausspannen wollte, ihr wisst schon!“ So stellte Ryou seine Schwester den anderen vor. Dann sah er traurig auf den Boden. „Bakura will mich nicht, ER hat doch Schluss gemacht!“ „Autsch, dass ist natürlich ein Problem! In dem Fall müssen wir uns wohl echt was einfallen lassen, wie wir den Grabräuber zurückerobern!“ „Was meinst du mit WIR, Malik?“ „Na, du hast es ja sauber hinbekommen dich von Bakura zu trennen, als du ihn eigentlich wieder für dich interessieren wolltest. Wie es aussieht kannst du Hilfe ganz gut gebrauchen. Ich glaube Atem hatte sogar schon einen Plan, wie wir Bakura überzeugen könnten…“ Malik wandte sich zu dem ehemaligen Pharao um und nickte ihm zu. Dieser trat ein Stück nach vorne, räusperte sich kurz und begann dann seinen Plan zu erklären. „Also, wie folgt, wir graben ein tiefes Loch, in das wir Bakura stoßen, ist er erstmal drin, schmeißen wir so lange mit Steinen nach ihm, bis er wieder mit Ryou zusammen sein will, oder stirbt. Das Problem wäre in beiden Fällen gelöst.“ „Das klingt ja wirklich wahnsinnig interessant.“ Erschrocken fuhr die kleine Gesellschaft herum und wurde eines gewissen Grabräubers gewahr, der lässig im Türrahmen lehnte. Langsam und nahezu katzenartig bewegte sich der Ringgeist auf seinen Hikari zu, schob zwei Finger unter dessen Kinn und zwang ihn aufzusehen. „Du möchtest also Steine nach mir schmeißen, damit ich wieder mit dir zusammen bin?“ Ryou war mittlerweile knallrot im Gesicht und hatte größte Mühe damit regelmäßig zu Atmen. „D-d-das war A-atem’s V-vorschlag…“ Beruhigend kraulte Bakura den Jüngeren hinterm Ohr, strich ihm durch die langen weißen Haare und küsste ihn sanft auf die Wange. Bei der zarten Berührung zuckte der Hikari unwillkürlich zusammen, sein Herz raste und schien ihm aus der Brust springen zu wollen. „Ich habe nachgedacht, Hikarilein.“ Schlanke weiche Fingerkuppen schlichen sich zu Ryou’s Nacken und massierten ihn leicht. „Bitte, lass mich nicht allein!“ „Shht, ganz ruhig, ich bleibe ja bei dir. Allerdings gibt es da ein paar kleine Gefallen, die du mir erfüllen müsstest.“ „Kein Problem, er tut alles was du willst, solange du ihn nur zurück nimmst.“ Für diesen Kommentar erntete Malik einen scharfen Blick von Bakura und zuckte leicht erschrocken zusammen. „Geh du lieber nach Hause und spiel den Sklaven für deinen Yami, kleines Blondchen!“ „B-Baku, was sind das denn für G-gefallen?“ Fragte Ryou unsicher und zupfte nervös an der Kleidung seines großen Ebenbildes. „Das werde ich hier vor dem Kindergarten doch nicht verraten, ist schließlich nicht ganz jugendfrei.“ Mit einem freudigen Quietschen zog Ryou den überraschten Ringgeist auf seinen Schoß und presste ihn so fest an sich, wie er nur konnte. „Aber, wenn du dich wieder daneben benimmst, dann brenne ich mit deiner heißen Schwester durch, damit das klar ist!“ Und damit hatte Bakura dann auch noch eine überglückliche Amane am Hals hängen. „Bakura gehört so gut wie mir!“ „Sag mal Süße, würdest du mir eventuell dieses heiße Salsakostüm verkaufen?“ In diesem Moment beschlich Ryou ein wahrlich ungutes Gefühl. Hatte er nicht eben seinem Yami einen Blankoscheck, in Sachen Sex mit ihm, ausgestellt? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)