Bridge over troubled water von YutakaXNaoyukis_Mika (Gib die Hoffnung niemals auf) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Das hier ist mal etwas anderes von mir und ich hoffe, dass sie nicht ganz so schlimm geworden ist, wie ich denke, dass sie geworden ist. Trotzdem will ich sie euch nicht vorenthalten. Diesen kleinen OS widme ich meiner Taka , weil sie so ein unglaublicher Dir en Grey Fan ist und es mir ermöglicht hat, die Jungs live zu sehen. Danke, Taka. *~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~* Seit nun mehr einer Stunde stehe ich hier und schaue auf das Wasser, das sich in den Tiefen der Tokioter Bucht fröhlich auf und ab zu bewegen schien. Es zeigte mir deutlich, dass mit mir etwas nicht stimmte. Jedes Jahr am selben Tag zur selben Zeit stehe ich hier und schaue über das Geländer in die Tiefe. Immer wieder denke ich daran, wie alles angefangen hat. Es ist über fünfzehn Jahre her, dass ich hier das erste Mal stand. Ich hatte mit dem Leben abgeschlossen und wollte einfach nicht mehr. Alles lief schief und es gab für mich auch keinen Hoffnungsschimmer mehr. Meine Eltern waren zerstritten, meine Freundin hatte mich eiskalt abserviert. Okay, ich hab sie wohl eher mit einem anderen erwischt. Danach hatte ich mich von ihr trennen wollen, aber sie kam mir zuvor. Danach war alles nur noch bergab gegangen. Nichts konnte mich aufheitern und ich ertrank in meinem eigenen Selbstmitleid. Nun stehe ich wieder hier und bin davon überzeugt, dass du mich hättest damals besser nicht aufgehalten. Dann wäre es nicht soweit gekommen. Ich wäre dir vielleicht auch nie begegnet, wenn mich das Schicksal nicht hierher geführt hätte. Das wäre vielleicht für alle Beteiligten besser gewesen. Aber nein, du bist aufgetaucht und hast mich allein mit deinem Lächeln dazu bewegt, diesen verhängnisvollen Schritt nicht zu gehen. Aber warum hast du das getan? Ich versteh es bis heute nicht. Und trotzdem bist du es gewesen, der mich immer wieder aufgefangen hat, wenn ich tief gefallen war. Du hast mich aus meinem Loch herausgeholt und mir immer die Hand gereicht. Dafür danke ich dir. Leider hat es mich auch dazu getrieben, dich immer weiter von mir zu stoßen, so dass diese enge Bindung zwischen uns schon seit geraumer Zeit nicht mehr existiert. Du hast dich immer mehr zurückgezogen und ich ebenfalls, weil ich deutlich gespürt habe, dass du dich entferntest. Jetzt sind wir zwar noch immer Bandkollegen und ich freue mich jedes Mal, wenn wir gemeinsam auf der Bühne stehen, aber Freunde scheinen wir nicht mehr zu sein. Du redest kaum mit mir und ich traue mich nicht, dir wieder näher zu treten, weil ich Angst habe, du könntest dich noch weiter von mir entfernen oder mich gar hassen. Nach außen ihn bin ich der starke und coole Leader von Dir en Grey. Alle denken, ich wäre stark und nicht zu erschüttern. Nein, auch ich bin nur ein Mensch und auch ich habe Gefühle. Gefühle wie jeder andere auch. Aber scheinbar interessiert dies niemanden. Wenn die Fans uns auch privat mal erleben würden, dann wüssten sie, dass wir nicht immer die sind, die auf der Bühne stehen und ihnen einheizen. Manchmal sitze ich zuhause auf meinem Sofa und starre stundenlang die Wand an. Dann bin ich nicht der Kaoru, den sie kennen. Auch ich mache mir Gedanken über das hier und jetzt und auch über das, was noch kommen wird. Jeder Mensch hat Angst vor der Zukunft. Auch ich. Aber das hast bisher nur du gesehen und hast mich aus diesem Loch hervorgeholt. Gleichzeitig jedoch hast du mich unbewusst immer tiefer hineingestoßen. Aber das kann ich dir nicht verübeln. Ich habe es anfangs selbst nicht bemerkt. Wie solltest du es da mitbekommen? Du bist immer noch der, der mich gerettet hat. Ob nun freiwillig oder unfreiwillig sei dahingestellt. Trotzdem warst du es. Und diesen Menschen möchte ich wiederhaben. Den Menschen, der mich immer wieder hochzieht, wenn ich am Boden liege. Leider wird dies nie geschehen. Mein Leben hat einfach keinen Sinn mehr, denn es hat seine Bedeutung für mich verloren. Wann dies geschehen ist, kann ich noch nicht einmal genau sagen. Aber es muss vor ein paar Monaten passiert sein. Ich weiß noch genau, als du an diesem einen Morgen in den Proberaum gerannt kamst und uns freudestrahlend wie immer mitteiltest, dass du dich verliebt hättest. Du strahltest wirklich über beide Ohren und man konnte dir förmlich ansehen, dass du glücklich warst. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich es dir nicht gegönnt habe. Nicht aus dem Grund, dass du nicht verliebt sein solltest und nicht glücklich werden durftest, nein, aus einem ganz anderen Grund. Und dieser Grund war ich. Vielleicht wird es nie jemand verstehen, warum ich das getan habe, aber ich konnte einfach nicht mehr. Nichts war so, wie es sein sollte. Warum es so hatte kommen müssen, weiß ich nicht, aber ich will niemanden von euch da mit hineinziehen. Es ist allein meine Sache und ihr solltet mich einfach vergessen. Dann würde sich euer Leben wieder in den richtigen Bahnen bewegen und kein Kaoru wäre da, der euch einheizt und euch ständig auf Trab hält. Ihr schafft das auch ohne mich. Da bin ich mir sicher. Also seid nicht traurig. Gibt es eben einen coolen Leader weniger auf der Welt. Was macht das schon aus. Ich stehe hier an genau der Stelle, an der wir uns das allererste Mal begegnet sind. Gleich ist die Zeit gekommen. Ich habe mir vorgenommen, es genau dann zu beenden, was du angefangen hast. Vor nicht allzu langer Zeit hast auch du hier gestanden. Mit mir zusammen und wir haben uns den Sonnenuntergang angeschaut. Okay, es ist jetzt ungefähr ein Jahr her. Langsam neigt sich der Tag dem Ende entgegen und macht der Nacht Platz. Gleich ist es soweit. Ich steige über die Brüstung und schaue abermals in die Tiefe. Gleich wird sie mich in sich aufnehmen und mich hoffentlich niemals wieder entkommen lassen. Die Finsternis soll mich umhüllen und niemals entkommen lassen. Das ist es, was ich verdient habe. Verzeiht mir meine Freunde. Verzeih mir Geliebter. Verzeih mir, dass ich es dir nie gesagt habe und es auch niemals werde tun können. Aber so bist wenigstens du glücklich, denn ich kann dir dein Glück nicht mehr vermiesen. Geh zu ihr und lass dich bei ihr fallen. Ich wusste, dass ich nie eine Chance bei dir hatte. Ich wusste noch nicht einmal, dass ich selbst eine Chance wollte. Erst an diesem Tag, als du den Proberaum betreten hattest, wurde mir das bewusst. Ich wünsche mir nur, dass ihr mich in guter Erinnerung behaltet, und wenn es nur die schönen Momente waren. Bitte vergesst mich nicht. Ich werde euch vermissen und ihr mich hoffentlich nicht. Ich will euch nämlich nicht traurig sehen. Ihr sollt lachen und leben. Lebt für mich mit. Ich schließe die Augen und meine Hände lösen den Griff um das eiskalte Geländer der Brücke. Ich lasse mich fallen und erwarte, dass mich das tosende, tief schwarze Wasser in sich aufnimmt. Plötzlich spüre ich eine Hand an meinem Arm und eine mir vertraute Stimme nennt meinen Namen. Was ist das? Warum höre ich deine Stimme? Warum kannst du mich nicht einfach im letzten Moment meines Lebens alleine lassen? Nur jetzt will ich wenigstens den Gedanken an dich loswerden, damit ich nach dem Tod nicht noch um deine Liebe trauern muss. Meine Augen öffnen sich und ich dreh meinen Kopf leicht zur Seite. Ich sehe deine Augen und erschrecke. Es war keine Einbildung. Du bist es tatsächlich. Aber… wieso bist du hier? „Was soll der Scheiß, Kao? Hast du sie noch alle?“, fauchst du mich an und zerrst mich regelrecht zurück auf den sicheren Boden hinter dem Geländer. Wie versteinert starre ich dich an. Ich kann noch immer nicht fassen, dass du schon wieder derjenige bist, der mich von dem letzten Schritt abhält. Warum tust du das? Willst du mich noch mehr quälen? Habe ich nicht schon genug gelitten? Scheinbar nicht, denn du holst einmal kräftig aus, um mir im nächsten Moment eine saftige Ohrfeige zu verpassen. „Kaoru! Hör auf mit dem Scheiß!“, rügst du mich und nimmst mich sofort in deine Arme. Wie sehr habe ich mich danach gesehnt? Wie sehr wollte ich das? Ich kann es nicht sagen, denn in dem Moment füllt sich mein Körper wieder mit Leben und ich beginne, zu realisieren, was ich hier tun wollte. Aber das warum würde ich dir niemals sagen können. Nein, du solltest wegen mir nicht unglücklich werden. Nicht du. „Warum? Warum bist du nur so ein verdammter Idiot?“, fragst du mich und schaust mich aus deinen wunderschönen Augen an. Noch nie sahen sie so traurig aus, stelle ich fest und muss schlucken. Warum bist du traurig? Wegen mir? Nein, wegen mir würdest du niemals traurig sein. Aber warum dann? Ich schweige und weiß auch nicht, was ich dir sagen soll. „Ich wollte einfach nur sterben, weil meine Liebe niemals in Erfüllung gehen wird?“ Nein, das würde ich niemals sagen. Ich bin Kaoru, der Leader und Gitarrist der berühmten JRock-Band Dir en Grey. Mich kann nichts erschüttern. Ich bin stark und unnahbar. So habt ihr mich doch auch gesehen. Toshiya, der immer seine Scherze machte. Shinja, das Nesthäkchen. Kyo, unser unverbesserlicher Masochist. Und dann bist da du. Du, der die Saiten seiner Gitarre nicht spielt, sondern streichelt und ihr so die wunderschönsten Töne entlockt. Wie sehr habe ich mir gewünscht mit deiner Viper 200 tauschen zu können. Ja, ich wollte von dir ebenso sanft berührt werden wie sie. Aber das würde nie passieren. „Kao! Jetzt rede endlich mit mir! Ich will wissen, warum du das tun wolltest? Was ist in dich gefahren, dass du schon wieder hier stehst? Ich dachte, dass du es geschafft hättest. Es ist fünfzehn Jahre her. Wieso auf einmal? Wieso willst du uns verlassen? Wieso willst du mich hier alleine lassen?“ Deine Stimme klingt traurig und dein Körper bebt. Wieso? Ich weiß es nicht, aber ich werde auch nichts hineininterpretieren, da ich sonst nur wieder Hoffnungen habe, die sich nicht erfüllen werden. Hoffnungslose Hoffnungen. Also verschone mich mit diesem Blick und diesen so sanft klingenden Worten. Wieder schweige ich. Doch du ebenfalls. Nur dein Blick verrät mir, dass es dich verletzt. Aber das soll es nicht. Bitte weine nicht um mich, denn es lohnt sich nicht. Bitte geh und vergiss mich einfach. Werde glücklich … ohne mich. Ich wende mich ab, doch du packst mich abermals und hältst mich fest. Dein Griff um mein Handgelenk ist stark und lässt vermuten, dass du nicht loslassen wirst. Und auch dein Blick, dem ich gerade versuche standzuhalten, bedeutet mir, dass ich sowieso nicht entkommen kann. Aber ich will weg. Weg von diesem Leben, weg von der unerfüllten Liebe, weg von dir. Also lass mich endlich gehen. Plötzlich spüre ich einen Ruck und dann etwas, das ich nie zu träumen gewagt hatte… Meine Augen schließen sich und mein Herz beginnt zu rasen. Ich weiß erst nicht, wie mir geschieht, doch langsam lüftet sich der Schleier und ich erwidere diese Berührung, die du mir zu teil werden lässt. Es ist ein Kuss. Ein unglaublich sanfter Kuss. Eine einsame Träne bahnt sich ihren Weg über deine Wange und ich kann nicht anderes, als meine Hand an diese zu legen und sie mit meinem Daumen einfach wegzuwischen. Ich möchte nicht, dass du weinst. Du sollst lachen und leben. Trauere also nicht. Keine einzige Träne von dir bin ich wert. Doch dann stocke ich. Du redest mit mir und ich bemerke erst nicht, was du mir sagst. Du scheinst es zu merken und schaust mir tief in die Augen, ehe du jedes einzelne Wort wiederholst. Meine Augen weiten sich, als ich endlich verstehe, was du mir sagen willst und ich kann es nicht fassen. Du lächelst, denn scheinbar verstehst du, was auch ich dir vermitteln will. Und wieder spüre ich diese samtenen Polster auf meinen Lippen, ehe du dich wieder löst und mir abermals diese süßen Worte zu hauchst. Doch dieses Mal schweige ich nicht, sondern erwidere sie mit einem Kuss. Jetzt weiß ich, warum du mich damals gerettet hast. Du wolltest, dass das hier passiert. Du wolltest es genauso sehr wie ich auch. Dieses unbeschreibliche Gefühl. Danke… Danke, dass du mir gibst, wonach ich mich schon so lange sehne… Danke, dass du bei mir bist… Danke, dass ich dich liebe… Danke, dass du mich liebst… Aishiteru, Die… aishiteru… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)