Leó von Jin (Wenn Engel gestalt annehmen.) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war ein heißer Abend in meiner Stadt, bzw. Vorstadt gewesen. Das Pfarrfest war im vollen Gange gewesen, die Kinder tobten herum und kreischten bei den Spielständen. Ich war gerade Achtzehn geworden, mein Geburtstag war allerdings schon einige Wochen her. Meine Mutter wollte wieder mal nicht raus, ihr ginge es nicht gut, sagte sie mir als ich sie fragte ob sie den mit mir gehen würde. Vater war arbeiten, wieder mal auf Montage in den Umgebenen und manchmal sogar weiter weg liegenden Städten. Eine Horde Teenager, meines alter und von meiner Schule, hatten sich ebenfalls dort versammelt. Stehst verschlossen, hatte ich mir dieses Mal ein normales Top angezogen, mit kürzeren Ärmeln, es war wirklich warm an dem Tag. Verträumt ging ich über das Kleine Fest, welches manchmal als kleine Festkirmes verwechselt wurde. Am Popcorn stand, hing ich, Vater hatte mir etwas Taschengeld da gelassen, ich konnte einfach dem salzig –süßen dürft des tollen Popcorns nicht wieder stehen. Die Teenager, kamen mir verdächtig nahe, ich erkannte erst, als mich einer von ihnen anstieß. »Schuldige bitte, ich hoffe ich habe dir nicht wehgetan? « Fragte der unheimlich niedlich aussehende Junge, der mir zwar des Öfteren aufgefallen war, aber dennoch immer wieder mal verschwand, so dass meine Gedanken ihn nicht abspeichern konnten. Schüchtern, wie ich nun mal war, schüttelte ich mein zartes Köpfchen als Antwort, unhöflich wollte ich den nun auch nicht sein. Ein smartes lächeln ergab sich von ihm, seine Augen strahlten eine Erleichterung und Ruhe aus, die ich sie noch nie in der Kombination gesehen hatte. Die Gruppe konnte mich noch nie ab, dies beruhte allerdings auch auf Gegensätzlichkeit. Man konnte sich also denken was nun kam, gejaule, dumme Sprüche, kennt jeder, brauche ich nicht ausweiten. Er ignorierte es schlicht, ich konnte es allerdings nicht. Zog mich zurück, senkte meinen Blick, ich wollte nicht, dass sie mich wieder ärgern. »Wow, sieh mal einer an, sie zieht sich auch mal an wie ein Mädchen und nicht wie ein nasser Sack« Ich hasste diese Tussi, Mode, Jungs, Geld..ach das war so herrlich sich manchmal mit ihr im Unterricht geistig duellieren zu müssen, komisch, dass ich nur immer gewann, zu mindestens wenn es Unterricht bezogen war. Dennoch wollte ich stress vermeiden, zuhause hatte ich genug und ich wollte doch eigentlich nur mein gut duftendes Popcorn in mich reinstopfen. Er winkte ihnen ab. »Ach sollen die doch reden! « Interessant, eine Wendung die mich damals sehr stutzig machte, und vor allem sehr überraschte. Wieder ein smartes lächeln von ihm, als ich meine hellblauen Augen erhob und ihn argwöhnisch anschaute. Dieses verdammte Haselnuss-braun, welches mit seinem Sanften und verständnisvollen Blick einem echt zum Schmelzen bringen konnte. Jetzt viel es mir wieder ein, er war auch nur ein kleiner Mitläufer der Gruppe, gehörte zu denen, aber ließ sich nie etwas von ihnen einreden. Half vielen von der Schule spielte Musik und war in einem Tierschutzverein. Er war wie ich ruhig und sogar zurückhaltend, aber er hatte stets ein leichtes Lächeln auf den Lippen, was ihn wirklich sympathisch machte. Wenn er noch hirnlos und total muskelbespannt gewesen währe, hätte die Baseballmannschaft ihn wohl aufgenommen und er währe der Liebling aller gewesen. Was ich damals nicht wusste war, wenn er jemals richtig sauer geworden währe, hätte er wohl die ganze Mannschaft zu matsche verarbeitet, aber er hatte nie wirklich Trainiert oder es drauf angelegt eine ganze Baseballmannschaft klein zu hacken. »He! Dein Popcorn, oder willst du es jetzt doch nicht? « Eine ranzigere und Missbeliebte Antwort konnte man von dem Popcorn Verkäufer wohl immer erwarten, aber sein Popcorn war so gut! »Danke, ich nehme das schon, können sie für mich auch eine Tüte machen?« »Klar! Sonst würde ich jawohl nicht hier stehen, oder?« Hach ja, irgendwie liebte man aber seine Art zu kommunizieren. Mein Popcorn wurde von dem Kerl mit den tollen Augen entgegen genommen und nachher noch bezahlt. Yeah, Geld gespart! Er schlenderte mit mir über den Platzt, stets versucht mich zum Reden zu bringen. Ich entschied mich damals dazu ihn den halben Abend anzuschweigen. Es war der letzte Tag des Festes gewesen, also folgte nach Einbruch der Dunkelheit ein kleines Feuerwerk. Wir sahen es uns gemeinsam an, irgendwie mochte ich seine Gesellschaft, er war so herrlich einfach gestrickt und freundlich vor allem. Er zwang mich nie zu was, auch wenn er wie ein Wasserfall redete, so kam es mir zu mindestens vor. Während des Feuerwerks brachte ich dann doch ein kleines, Dankeschön für das Popcorn raus, was ihn wieder zu einem smarten lächeln brachte. Ich hatte das Gefühl gehabt, ihm einen riesigen Gefallen getan zu haben, zu mindestens freute er sich riesig, als ich endlich sprach und ihm somit etwas vertraute. Menschen waren noch nie mein Ding gewesen. Aber der hatte es irgendwie an sich, das man ihn mögen konnte, beziehungsweise wollte. Der Abend verging weiterhin in einem Schweigen, doch er gab aus irgendeinem Grunde nicht auf. Kam in der Schule zu mir, verfolgte mich in die Mediothek in der Nähe der Schule, ja nahm sogar den Gärtnerjob bei mir ein. Sorgen machte ich mir ab da, was war wenn er so ein unberechenbarer Kerl war, so ein Stalker. Mir ging damals alles Mögliche durch den Kopf, ich hatte nahezu schon Paranoia entwickelt. Doch am Ende schien wohl alles gut zu gehen, keine Bedrohungen durch ihn, er war einfach nur der Gärtner. Und verdammt, er sah so gut aus ohne Shirt. Damals machte ich mir noch nichts aus männlichen Oberkörpern, ich hatte mich beim ersten Mal versteckt als er sein Hemd auszog. Sein Blick war schwer einzuordnen, als er sah das ich türmte sobald er anfing sich auszuziehen, denn der Schweiß rann ihm schon vor lauter schweißtreibender Arbeit seinem grazilen und sehr gut gebautem Körper runter. Wie ich schon sagte, so hätte keiner was gesehen, aber wenn er sich auszog, oh Mann das war ein Körper…kaum zu beschreiben.. aber nun weiter im Text. Die Wochen verging und nach einer Weile kapierte auch mein kleines Spatzen Hirn, dass er nur wegen der Arbeit sich auszog und nicht wegen mir. Am tollsten, was ich auch noch nicht gekannt hatte, zu mindestens nicht von einem anderen Mann als von meinem Vater, brachte er mir jeden zweiten Tag eine andere Blume mit, einzeln natürlich. Er wusste, oder hatte es zu mindestens wohl irgendwie herausgefunden, dass ich Blumen liebte, besonders knallig bunte die gut rochen. Meine Mutter mochte diese Art von Blumen wohl nie, denn für sie stanken sie bestialisch, aber jedem dem seinen. Jedes mal zierte eine röte mein Gesicht, mein Vater nannte mich mal eines Abend Tomätchen, ich habe es gehasst. Er wusste nicht warum, war wohl stets bemüht mich von irgendwelchen dummen Kerlen fern zu halten, was der Grund für sehr viele Umzüge oder Schulwechsel war. Langsam freundeten wir uns an, so geduldig! Fast ein halbes Jahr brauchte es, als ich endlich vertrauen aufbrachte mit ihm mal etwas mehr zu reden, auszugehen, sogar zu lachen. Er war so ein toller und scharmanter Kerl, seine Witze waren Grotten schlecht, aber er gab sich stets mühe. Ich hätte ihm damals wohl sagen sollen, dass er nicht versuchen sollte irgendwelche Witze zu erzählen, er war so tollpatschig von sich selbst aus, dass das Lachen nie wirklich verklang. Weitere Wochen später, gestand ich mir selbst, dass er doch ein wunderbarer Freund währe, ich schwärmte stets vor meinen Eltern von ihm. Beim Essen, spazieren gehen oder sogar dem Hausputz. Mutter freute sich, dass ich ihn wohl kannte und mich ihm anvertraute, auch wenn sie nie wirklich sehen wollte, dass ich aus Herzensangelegenheiten an ihn mich binden wollte, sie dachte wohl immer, dass es nur eine reine Freundschaft war. Heute verstehe ich, dass sie nicht anders konnte, die Familie war damals schon kaputt und zerstört, aber ich hielt immer gerne den Frieden vor meinen Augen. Vater wurde nach der Zeit genervt von den Schwärmereien, manchmal rastete er aus, wenn ich seinen Namen nur dachte, gab mir Hausarrest, extra Hausaufgaben oder sonst irgendwelche unliebsame Aufgaben auf, die mich zuhause verbringen ließen und deswegen Verabredungen mit ihm verschieben ließen. Eines Abends, meine Mutter war wegen eines gebrochenen armes im Krankenhaus, und mein Vater war sie wohl besuchen, kletterte er mein Fenster hinauf, okay, eher dem Baum der davor war und klopfte sachte an meiner Scheibe. Meine Güte ich bin damals vor Schreck fast von Bett gefallen. Nach einer Weile beruhigen und erstaunt sein, wie er sich denn an den hauchdünnen Ästen halten konnte machte ich ihm auf. »Was machst du denn da? « »Na, dich besuchen! Du lehnst seit Tagen meine Einladungen ab, da muss ich mir doch was einfallen lassen damit wir uns mal wieder sehen! « So verdammt smart, hach manchmal liebte ich es so sehr das ich es schon hasste, aber was solls. Gekonnt sprang er dann ans Fenster und in mein Zimmer. Ich kicherte, es war einfach zu komisch, denn er flog kurz danach auf die Nase, weil er auf einigen, schief auf dem Boden liegenden, Büchern ausrutschte. »Nichts passiert! « »Will ich auch hoffen, das arme Buch! « Der Schmollmund, den hätte man einfach sehen müssen, viel zu lustig. »Du hast Glück! Meine Mutter und mein Vater sind nicht da, im Krankenhaus, meine Mutter ist beim Putzen gestürzt« »Oh, arme Frau Mama, hoffentlich erholt sie sich schnell. « Besorgt schaute er drein, wie als wir eine kleine Katze mit verletzter Pfote gefunden hatten und zum Tierarzt gebracht hatte. Hatte ich schon erwähnt, dass er ein sehr großes Herz hatte? Nein? Oh doch ich hatte ihn ja als Engel bezeichnet. Ich setzte mich einfach mitten auf mein Bett, mit dem Rücken zur Wand. Mein Zimmer war wie jedes anderer typische amerikanische Teenager Zimmer. Nur war meines schwarz und vollen Poster mit Bands, sie ein Christ wohl als Satanisten Freunde bezeichnet hätte, waren es aber nicht. Ihm gefiel mein Zimmer, war zum ersten Mal dort. Und wo ich jetzt so drüber nachdenke, frage ich mich heute noch, wie er sofort wusste wo mein Fenster ist, nicht jeder steigt einfach so auf einem Baum um mal zufällig zu schauen wo wer sein Zimmer hat. Er holte eine CD aus seiner Jacken Tasche, präsentierte sie mir, indem er mit auf Bett sprang und das schon wieder fast drüber. In die Anlage die neben meinem Bett stand legend die CD, freute er sich, er wollte wohl mir wieder mal eine Freude machen. »Was machst du denn schon wieder für nen Müll??« Hmm ich bin auch sehr misstrauisch. Wieder dieses lächeln, was mittlerweile eine leichte rote in mein Gesicht zauberte. Die Musik erklang, es war Flyleaf, oh ich liebe diese Band noch heute. Meine Augen füllten sich mit Sternchen und weiteten sich fast auf eigentliche Kopfgröße. Vor lauter Freude umarmte ich ihn, das allererste mal das wir irgendwie eine Art körperlichen Kontakt hatten. Ich freute mich so sehr, das ich das wohl in dem Moment einfach verdrang, er wohl nicht. Sein Blick war so weich wie Butter geworden und leicht rot blickte er mich dann an. »Gut, dann weiß ich wenigstens das es dir gefällt« Er lachte und ich machte die Musik lauter und grölte mit. Das allererste Mal, das ich mich wohl benahm, wie ein ganz normaler Teenager, ausgeflippt und glücklich. Eine Stunde später, ich hatte mich wieder beruhigt und wir hatten ein bisschen geplaudert, klopfte es an meiner Türe. »Ammy, was ist das für ein krach, mach den gefälligst leiser! « Mein Gesicht ging von einem grinsen zu einem aschfahlen Gesichtsausdruck, ich stand auf und sagte ihm er solle sich im Schrank verstecken. So gut wie er war, verstand er schnell und war eben so schnell in meinem Schrank versteckt. Mein Vater hatte etwas später die Türe aufgemacht. Ich hatte so getan, als hätte ich mich umgezogen. War kein Problem, er hatte es mir locker abgekauft. Schnell ging ich zu meinem Bett und setzte mich drauf, machte die Musik leiser. »Hör mal, die Musik hört man schon bei den Nachbarn, das kannst du doch nicht machen! « Sagte er, während er sich neben mich auf meinem Bett setzte. Ehrlich gesagt, hatte ich panische angst, nicht weil mein bester Freund, der einige Minuten wohl Worte geäußert hatte, die mich zum knallrot werden vermachten, sondern, weil ich angst hatte, dass das gleiche wie jeden Freitag Abend passierte, wenn Mutter nicht zuhause war, aus welchen Gründen auch immer. »Weißt du Schatz, ich möchte ja, dass du glücklich bist und das du immer so wunderbar lächelst…denn dann bist du am wunderschönsten. « Hätte ich mich wohl damals mehr nach ihm erkundigt, hätte ich der Situation, die einige Minuten später kommen würde, vorgesorgt indem ich aus dem Raum gegangen währe, aber ich machte es nicht. Ich saß dort, hörte den Komplimenten meines Vaters zu und wurde immer bleicher, als er nun eine Hand auf meinen Oberschenkel legte. Später erfuhr ich, dass er alles sah, alles hatte er mitbekommen von meiner Angespanntheit bis zu meiner Gesichtsfarbe. Vater küsste mir den Nacken, mir war mehr als nur unwohl. Niemals hätte ich gewollt, dass er genau diese Situation sieht. Als mein Vater anfing, mein T-Shirt hochzuziehen, sprang er aus dem Schrank. Ein starrer eiskalter Blick, den ich niemals hätte wieder sehen sollen, drang durch den Raum. Kurzerhand flog mein Vater durch meine Zimmer Türe bis kurz vor die Treppe, an dessen Geländer er sich, Gott sei Dank, nur leicht verletzte. Was eine Kraft, meine Türe war im ganzen Haus die Best gesicherteste und mein Vater hatte wie immer unbemerkt diese zu gemacht und wohl abgeschlossen. Ich dachte, ein göttergleicher Kerl stand vor mir, mich beschützend wie eine Geschützwand, hätte wohl nicht mal das Baseballteam einen Weg zu mir gefunden, nicht einmal wenn sie von hinten angekommen währen. Vater stand kurz danach benebelt auf, ich hatte mich aufgerichtet und hinter meinem Schützer gestellt. Das Herz in meiner Brust flackerte schnell, ich wusste einfach nicht was ich machen sollte und stand nur dort, versuchend einen schrecken nachdem anderen einzuordnen und zu verarbeiten. Taumelnd ging mein Erzeuger die Treppe runter, unten stand immer ein Telefon direkt am Eingang. Vater wählte wohl die Nummer der Polizei. Ich rannte schnell die Treppe runter, für mich war das alles damals nur ein dummes Missverständnis. Adonis, wie ich ihn heute noch gerne ohne sein Wissen nenne, kam schnell hinterher. Beide standen wir nun neben ihm. Seine Wunde triefte wohl, ob er einen Krankenwagen noch zusätzlich angefordert hatte wusste ich nicht, zu mindestens erinnere ich mich nicht mehr dran. Die ganze Zeit, hatte er kein einziges Wort gesagt. Aber Vater redete wie sonst nie, schnell und vor allem fast unverständlich. »So Bursche, ich habe die Polizei gerufen, die werden dich einbuchten du blöder Bastard und die Türe wirst du mir auch bezahlen und wehe du kommst meiner Ammy och einmal zu nahe, dann wird was geschehen« drohte er meinem Adonis. Dass mein Vater einem Genickbruch durch Treppen Sturz entkommen war, schien wohl das eine gewesen zu sein, denn aus irgendeinem Grund wollte mein Vater Adonis wohl provozieren. Ich hatte mich nach draußen begeben, bitte fragt mich nicht mehr warum ich das tat, auf jeden Fall folgten die beiden Männer mir. Mein Vater packte mich sehr feste am Arm, es knackte kurz, aber gebrochen wurde mir nichts nur mein Gelenkt wieder eingerenkt, vom letzten Sport Unterricht. Hätte ich doch damals alles verhindern können, dann währen meinem Vater viele blaue Flecken und ein gebrochener Arm erspart geblieben. Keine Ahnung woher er die Kraft nahm, aber er riss mich weg ohne mir weh zu tun, und schlug daraufhin Wortlos meinen Vater einfach, vor meinen Füßen, zusammen. Wie ein Häufchen Elend lag er nun dort vor meinen Nackten Füßen. Vor lauter schock konnte ich nichts machen, außer einmal nach oben schauen. Mir gefror das Blut in den Adern, als ich sah wie die kleine 7 jährige Tochter meines Nachbarn, stillschweigend am Zaun stand, mit ihrem Ball in den Hand, und dem Treiben mit geschocktem Gesicht folgte. Einer meiner Hände hatte sich wohl auf die Schulter des starken Teenagers verirrt. Denn er hatte aufgehört Hackfleisch aus dem Rest meine Vaters zu machen. Schaute zu mir, richtete sich auf und schaute dann in die Richtung in die sich vorher mein Blick gewannt hatte. Da er mit dem Rücken zu mir stand, konnte ich nicht sehen, wie seine Reaktion war, nur ihre war danach eindeutig, sie rannte in ihr Eltern haus und schrei wohl so lange bis selbst andere Nachbarn aufmerksam wurden und heraus aus ihren Häusern strömten. Keiner von ihnen wusste was passiert war, aber alle zerrissen sie ihre Mäuler, beschimpften innerlich wie flüsterten meinen Retter und schauten nur ungläubig, als er von der bald eingetroffenen Polizei abgeholt worden war. Ein Krankenwagen war wohl direkt mit unterwegs. Nun lagen meine beiden Elternteile im Krankenhaus. Ich pflegte beide, solange bis sie wieder nach Hause durften. Wie mir mein Adonis später erzählte, bzw. wie ich es nachher von einem Kopfgeldjäger mitbekam, war er nicht zur ersten Anhörung erschienen. Keiner konnte sich damals einen Reim draus machen, warum er das gemacht hatte, oder warum er auf einmal so komisch reagierte. Bald drei Wochen hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Mein Vater hatte ihn während der ganzen Zeit angezeigt und ich dumme bin auch noch für ihn gerannt, damit auch er alles richtig gemacht hatte. Gelobt wurde ich aber dennoch nicht, im Gegenteil, sobald mein Vater wieder etwas wohlauf war, verbrummte er mir einen lebenslangen Hausarrest, damit ja nie wieder so etwas passieren sollte. Zur zweiten Anhörung, die mein Vater als Ankläger auf gar keinen Fall verpassen wollte, kamen wir wegen einer Gymnastikstunde leider etwas zu spät. Was wir verpasst hatten wurde uns gnädiger weise von der Richterin ein weiteres Mal gezeigt. Ein Video, was die Kopfgeldjäger immer machen, meistens aber nicht als Entlastung gilt, besonders nicht dann wenn der Täter schweigt, was Adonis wohl getan hatte. Die Jury hatte zugestimmt, dass das Video, auf dem eine Antwort auf viele Fragen waren, als Ersatz aussage gewertet wurde. »Sag mal, warum bist du nicht zur Anhörung entschieden? Hattest du schiss? « »Nein, ich denke nur, das ich für das was ich getan habe bei der ersten Verhörung nicht die Strafe bekommen hätte die ich verdient habe« Seine Stimme klang dort so verdammt fremd und dennoch wohltuend. Was ich später sah, das meine Mutter und ich genau geben dem Jäger saßen, die ihn eingefangen hatten. »Was hast du denn getan, bzw. erzähl einfach mal wie es war. Es gibt keine Aussagen oder sonst etwas von dir« Der Jäger hatte eine väterliche Stimme, die ihn wohl beruhigte und zum Reden brachte. »Eines Abends, war ich bei meine Freundin« Ich bekam eine Gänsehaut, als er das sagte. »Ich verbrachte etwas Zeit bei ihr, weil ihr Vater sie eingesperrt hatte. Als ihm wohl die Musik zu laut wurde, bzw. als er wieder da war, klopfte er an der Türe und ich versteckte mich in ihrem Schrank, der so tolle schlitze zum durchgucken hatte. Na Ja, nach ein paar Komplimenten und vorherigen gemeckert, die ich als normal empfand, setzte er sich neben sie und…..da brannte bei mir einfach die Sicherung durch…..als ich sah wie er sie gefummelte.« Sein Gesicht, er tauchte es in seine Hände ich beobachtete ihn teilweise, während ich gebannt auf den Monitor starrte. »Du hast sie also nur beschützen wollen!« »Ich sprang aus dem Schrank und pfefferte ihn durch die geschlossene Türe ihres Zimmers, was wohl verhinderte, dass er die Treppe herunter kullerte. Nachdem er wieder zu sich kam taumelte er runter und rief die Polizei. Wir gingen nach, keine Ahnung mehr warum...« Er schluckte im Film kurz und machte eine kurze Pause. »Dann kann ich mich nur noch daran erinnern wie wir zu dritt draußen im Vorgarten waren, er hatte sie ziemlich brutal angefasst, ich konnte nicht anders, als sie loszureißen und einfach drauf zu schlagen….und ehrlich ich würde es immer wieder tun immer wieder.. an der Tat bereue ich nur eine Sache« Der Jäger und die anscheinenden anderen Insassen des Fahrzeuges, welches wohl stehen geblieben war, lauschten ihm gebannt. »Ich habe dafür gesorgt, das ein kleines Nachbars Mädchen nicht mehr weiter spielen konnte und damit wohl ihr Leben zerstört. « Zum aller ersten mal, sah ich, wie aus seinen braunen Augen eine Träne seine Wangen runter kullerte und mir erging es nicht anders. Selbst heute, wenn ich nur daran denke, habe ich Tränen in den Augen. Er hätte wohl meinen Vater totgeschlagen, wenn das kleine Mädchen nicht da gewesen währe. Der ganze Saal war still, keiner hustete oder atmete laut, bis die Richterin die stille brach. »Also mal ganz im Ernst, ich weiß ich soll unparteiisch sein, aber wenn ich mal erwähnen darf, du bist echt ein Diamant unter einem Müllhaufen mein Junge! « Eine geschworene stimmten ihr mit einem nicken wohl zu. Ich meine, was soll man den zu einem jungen Mann sagen, der sein Leben für andere aufs Spiel setzte und darauf achtet, das Menschen die es verdienen ihre gerechte Strafe bekommen, aber andere nicht verletzten wollen die wohl gar nichts damit zu tun haben. Nach den plaidoeyes, die wohl sehr kurz verliefen, hatte sich die Jury zusammen getan. Eine halbe Stunde, hatte sie nur gebraucht. Alle warteten wir gespannt, dem Kopfgeldjäger, der neben mir saß, war wohl klar, dass mein Adonis freigesprochen wurde. Mit dem Wissen, womit er auch noch recht behielt, tagte sich ein breites grinsen auf seinem Gesicht. Mein Adonis allerdings schien auf dem Boden zerstört gewesen zu sein, dennoch hatte er den letzten Satz der Jury wohl noch nicht ganz kapiert. »…nicht schuldig, aus dem Grund, dass das wissen unschuldige zu verletzten eine höhere Bestrafung ist, als jemals eine Haftstrafe sein kann. Für dich zu mindestens« Wir waren so erleichtert, na ja bis auf Adonis halt, aber wenn interessierte es. Meine Eltern und ich gingen dann vor ihm aus dem Raum, der Jäger stand Adonis zur Seite, ich hätte es auch so gerne getan, aber ich war wohl eine Zu Gute Tochter, als das ich mich dem Befehl meines Vaters Widersetzte. Da mein Vater im Rollstuhl sitzen musste, um eigentlich die Theatralik einzubringen, die ja nichts genützt hat, mussten wir etwas außen rum von den Treppen die vor dem Gebäude angebracht worden waren fahren, damit er von dem Gebäude wegkam. Ich schob ihn und konnte so mit ein Gespräch zwischen seinem Anwalt und ihm mitbekommen. Kurz darauf waren Adonis und der Jäger auch aus dem Gebäude gekommen. Mir viel da zum ersten mal auf, das er ein Hemd trug, dies aber doch etwas schlabberiger als es wohl angebracht gewesen währe trug. Die Sehnsucht in mir, ließ mich ihm nachschauen. Vertieft in Gedanken, dachte ich immer wieder daran meinen Vater endgültig dem Totenreich zu geben, die Treppe war groß genug um ihm das Genick zu brechen. Und das Gespräch zwischen Vater und Seinem Anwalt beiinhielt auch nur eine weitere Berufung, die zur Folge haben sollte, das mein Adonis wenigstens sein lebenslang ihm Geld zahlen muss. Ich hatte es so satt, ich wollte einfach nur wieder auf meinem Bett hüpften während mein Freund mich argwöhnisch anstarrte und sich dennoch sehr freute mich mal so zu sehen. Endlich wollte ich ein normales Mädchen sein. Meine Mutter stupste mich an, ich hatte wohl vor lauter träumen meinen Vater wirklich an die Treppenkante geschoben, er zappelte wie wild weil ich nicht gehört habe, meine Mutter hatte wohl alles versucht und der Anwalt sich vor meinen Vater gestellt zum Schutz. Schlussendlich erwachte ich aus meinen wünschen, als wieder die Haselnuss braunen Augen meine Sichtweite kreuzten und mich wohl aufhielten, mein Leben endgültig zu versauen. Rot wurden meine Wangen. Wärme bekam ich, als mein Adonis meine Hand hielt, die immer noch feste am Schiebegriff des Rollstuhles festhielt. Zum allerersten Mal, verharrte ich in seinem Blick. Kein anderes Mal, hatte ich meine Seele ihm so weit geöffnet und preisgegeben, wie an diesem Tage. Ich ließ den verdammten Rollstuhl einfach los, widmete mich meinem Herzen und ließ meine Eltern einfach erstarrt, wie sie waren, dort oben stehen und ging mit ihm Hand in Hand die Treppen runter. Vater war stock sauer, das wusste ich, weil er fluchte wie verrückt, ließ sich an der Seite des Gebäudes runter schieben und kam dann zu uns Dreien, wie wir dort standen. Das kleine Mädchen von neben an kam auch zu uns gerannt und umarmte hastig wie sie war Adonis, dieser war mehr als nur erstaunt und kniete sich hinunter zu ihr. Ihr kleines Lächeln ließ seinen Blick wieder so weich und geschmeidig werden wie ich es kennen gelernt hatte, ein stilles Entschuldigung und eine stille Akzeptierung. »Ach, wie eine kleine Familie ihr da…Ammy, komm! Wir gehen sofort und du kleines Nachbars Kind, gehe lieber zu deinen Eltern bevor dir der Bastard noch was antut wie mir« »Du bist doch selber dran schuld du Doofmann« sagte die kleine frech und hitzig, nachdem sie ihm die Zunge raus gesteckt hatte. Ihre Eltern warne nun auch zu gestoßen und der Vater der kleinen wurde auch direkt wüten, als mein Vater seinen Heißgeliebten starken Griff gegen die kleine anwendete als sie ihn neckte. Adonis schob den Kerl beiseite versuchte friedlich die Finger zu lösen. Funktionierte nur nicht so wie er es wollte. Sich hinhockend, bat er das Mädchen ein Lied für ihn zu singen so laut sie könnte und sich umzudrehen. Gesagt getan, als da kleine Mädchen brav gehorchte, bekam sie nicht mit, wie Adonis meinem Vater kurzerhand einen Finger brach um die Kleine zu befreien. Das gute, es war Notwehr, und daher bekam er keine Strafe. Zum ersten Mal hatte er ein absolut hässliches gefälliges grinsen auf den Lippen, was mir gar nicht gefiel, allerdings war es dann mit dem Gedanken das es meinem Vater galt, wohl doch nicht so schlimm. Am Ende war alles super, meine Mutter ließ sich von meinem Vater scheiden, denn wie ich wohl nach der Scheidung erfahren durfte, waren die blauen Flecken und die Brüche von meinem Vater gewesen, während er sie schlug misshandelte er mich, meine Mutter hatte den Anfang gemacht ich zog mit und zu unserem allen grauß….das Nachbars Mädchen hatte ihm auch gefallen, aber sie war für ihr Alter doch reif genug um zwischen gut und böse sehr weit auseinander zu entscheiden. Mein Vater er hing sich im Knast, den der Druck, andauernd von gefangenen gefoltert und misshandelt zu werden hielt er nicht lange stand. Meine Mutter hatte neu geheiratete, einen reichen Banker, der nicht nur Geld hatte sondern auch wirklich ein gutes Herz. Was mit Adonis und mir geschah?? Einige Jahre teilten wir das Bett, er zeigte mir, das körperliche Liebe nicht immer schmerzen sein müssen, und das es wundervoll ist, er arbeitet als Kopfgeldjäger, ein Beruf der passt wie ich finde. Eines Abends waren wir essen und er hatte mir einen Heiratsantrag gemacht. Ich lehnte ab, dumm nicht?? Finde ich heute auch, aber so langsam erinnere ich mich wieder dran warum ich ablehnte. Er war einfach zu gut. Seine Arbeit hing hinterher wenn ich irgendwelche leiden hatte, er war wirklich ein Engel. Ich log ihn an, dass ich einen neuen hätte. Es zerriss meine Seele, als ich seine schmerzen in den Augen sah, aber ich denke er wusste das ich log er wusste nur nicht warum ich log und das schmerzte ihn wohl ziemlich. Wie sagte er es einst: Nur guten Menschen passiert Böses, damit sie weiterhin beweisen können dass ihr Herz rein ist. Einen tollen Satz finde ich, ich glaube damals wurde mir durch diesen Satz klar, dass ein Diamant nur ein Diamant sein kann, wenn er alleine strahlt. Aber eines ist heute noch klar. Wenn ich in die Kirche gehe und mich ein Kind fragt, weißt du wie der Engel heißt, nenne ich ihn immer nach seinem Namen. Leó Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)