Late, but not too late von Schmusejacke (Naruto x Hinata) ================================================================================ Kapitel 15: Kapitel 15 ---------------------- Late, but not too late Kapitel 15 Noch immer jagten die drei Shinobi aus Konoha-Gakure hinter dem unbekannten Feind hinterher. Sie hatten in einem kleinen Ort eine Pause eingelegt, versuchten irgendwelche Informationen zu bekommen. Schlussendlich saßen sie jedoch nur zusammen in einem Gasthaus und brüteten stumm. Sie schauten sich noch nicht einmal wirklich an, viel mehr auf das Glas, welches vor ihrer Nase stand. „Und?“, fiel nach Minuten das erste Wort. Für Kiba war es nun einmal nicht auszuhalten, wenn sie sich nur anschwiegen und in Gedanken jeder seinen eigenen Weg gingen. Sie waren für diese Mission ein Team, also sollten sie seiner Meinung auch danach handeln. Alles andere würde nichts bringen. „Nichts.“ „Weniger als nichts.“ Das waren die Antworten, die er zu hören bekam. Dann war alles still zwischen den Dreien. Man konnte hören, wie hier und da Stühle schurrten. Jemand spielte auf einer Gitarre. Es war eine ganz normale kleine Kneipe. Sie waren schon nicht mehr in ihrem Heimatland, fühlten sich daher wie Aussätzige. Wenn man sie anblickte, dann nur mit Verachtung. Ninja waren nicht überall gerne gesehen und das bekamen die jungen Männer am eigenen Leib wieder einmal zu erfahren. Die Gespräche der anderen Leute bekamen sie mit ohne das man sich darauf konzentrieren musste irgendetwas zu hören. Es wurde so laut gesprochen, dass man glaubte direkt daneben zu sitzen obwohl man am anderen Ende des Saales Platz genommen hatte. Es wurde über alles Mögliche gesprochen, man hörte Zettel rascheln, wahrscheinlich waren Kopfgeldjäger unter den Gästen. Von wohlfühlen konnte keiner der Shinobi reden, viel lieber wären sie schon weiter, aber es brachte nichts. Dafür war es schon zu spät. Wenn sie am Tag schon nichts hatten finden können, dann würde es in der Nacht kaum anders sein. „Hey Naoki…haste des schon gehört? Daisuke war heute kurz hier“, konnte man einen älteren Mann quer durch den Raum brüllen hören als die Tür ein weiteres Mal aufging und jemand die Kneipe betrat. „Was? Der war schon wieder hier?“, kam nur zurück und schon schritt der Mann, man könnte ihn um die vierzig Jahre einschätzen, zu seinem augenscheinlichen Bekannten rüber und schob sich den Stuhl raus um sich zu setzen. „Was wollte der denn?“ „Hab ich auch nicht ganz geschnallt, aber er meinte nur, dass es bald eine Hochzeit geben würde. Weißt schon, er ist doch nun im Land des Schattens. Der Daimyou soll endlich eine Frau gefunden haben“, erklärte der Erste grinsend. „Das fette Warzenschwein?“, zog Naoki die Augenbraue hoch und schüttelte den Kopf. Einen Moment sagte er gar nichts sondern begann lauthals zu lachen. „Echt, die Frau muss blind oder noch hässlicher als er selbst sein. Wahrscheinlich hat er die irgendwo mitgehen lassen“ Und genau bei diesen Worten wurden drei bestimmte Herren aufmerksam. Jetzt wurde es interessant. Für Kiba leider nur anstrengend, denn er müsste die anderen beiden nun zurückhalten, da diese schon fast wie auf heißen Kohlen saßen und aufspringen wollten. Wer von den beiden ist nun eigentlich mehr verliebt?, fragte er sich wieder einmal kopfschüttelnd. „Da bin ich mir ja nun bei Daisuke bald sicher, der zieht solch linke Nummern ab“, stimmte der Erste ins Lachen ein und lehnte sich zurück. „Soviel wie ich erfahren konnte, war sie eine Kunoichi. Frag mich aber nicht woher, hab sie ja auch nicht gesehen. Mit seinen anderen beiden Wachhunden hockte er ja mehr in der Kutsche als alles andere.“ „Das hätt mich aber mal interessiert, wie die Frau aussehen soll“, grinste Naoki noch immer breit und bestellte sich erst einmal ein Bier. „’nen kleinen Blick hab ich erhaschen können. Lange schwarze Haare und eben eines dieser Stirnbänder, es lag auf ihrem Schoß“, erklärte der ältere Herr und legte die Unterarme auf den Tisch. Die junge Frau hatten die drei Männer schon vor Stunden schlafen gelegt, so konnten sie sich etwas freier bewegen und auch noch anderen Dingen nachgehen als nur Wache zu schieben. Sie waren es jetzt schon leid obwohl der weibliche Gast erst seit einem halben Tag zu ihrer Gesellschaft zählte. Und auch wenn sie ihr Gastfreundlichkeit zeigten, immerhin hatten sie sie nun befreit, war sie nicht bereit zu kooperieren. Die letzten Stunden hatten die Entführer auf der Brücke zugebracht und über den Karten gebrütet. Natürlich kannten sie den Seeweg genau und könnten ihn bestimmt schon blind fahren, dennoch sollte man nie zu selbstischer sein, zumal man schnell auf Grund laufen konnte, wenn man sich in diesen Gewässern nicht auskannte. Dennoch verließ Daisuke die Besprechung recht schnell wieder. Er war oftmals die Art von Kollege, die man sich nicht wirklich wünschte. Er sagte nicht viel und manches Mal reichte schon ein Blick und man würde ihn lieber loswerden als länger mit ihm zu arbeiten. Doch seine Kameraden konnte man nicht bestimmen, das hatten die anderen beiden kennen gelernt. Zumal der blonde Jüngling nicht unwesentliche Kräfte und Geschicke in sich bürgte. Langsam kamen die anderen beiden nun auch hinter Daisuke nach. Jener stand an der Reling und blickte aufs Meer hinaus. Mittlerweile war über ihnen ein sternenklarer Himmel zu verzeichnen. Irgendwann am Vormittag des nächsten Tages würden sie wohl ihren Heimathafen erreichen. Und dann wie Helden gefeiert werden. Ihr Land würde durch die Geburt eines solchen Thronerben, wie sie sich im Moment erträumen konnten, endlich zu großem Ruhm aufsteigen. Vielleicht eine der führenden Nationen werden. Das Land des Schattens war noch recht klein, durch Handel mit den Nachbarländern konnte es sich finanzieren. Die Ninjastadt war eher lachhaft im Vergleich zu dem, was Daisuke und die anderen in Konoha-Gakure hatten sehen können. Es musste endlich etwas geschehen und dies war nur möglich, wenn sie Hinata unversehrt zum Auftraggeber bringen würden. „Daisuke?“, wurde er dann auch wieder gerufen. Etwas verwirrt war der Blonde schon als seine Kollegen neben ihm standen. War er mit seinen Gedanken wieder so derart weit ab gewesen, dass er sie gar nicht bemerkt hatte? „Was?“ „Wir wissen immer noch nicht wie die Kleine heißt“, seufzte der Älteste der drei. Er war hochgewachsen. Sein rotes Haar trug er kurz geschnitten. Als Daisuke ihn das erste Mal gesehen hatte, dachte er, dass er es mit einer leben Kampfmaschine zu tun hätte. In dieser Gruppe war er für das Tai-Jutsu zuständig, es war ihm förmlich anzusehen. „Mein Gott…Das kriegen wir auch schon noch raus bis wir anlegen“, seufzte der Blonde und wandte den Blick zur anderen Seite, wo der stämmige, eher kleinwüchsige Mitstreiter stand. Er trug strähniges, violettes Haar, die Augen waren verdammt groß und wirkten immer wässrig. „Ja, ich weiß“, antwortete er nur. „Mach dir darum keine Sorgen. Nicht verzagen, Tokoyoshi fragen“, grinste er in die Runde. Aber da er darauf keine Resonanz bekam, ließ er die Gesichtsmuskeln wieder erschlaffen und schüttelte nur leicht den Kopf. „Ich bekomm das schon auf die Reihe!“ „Quäl sie aber nicht so doll, die soll immerhin-“, doch da wurde der Hüne auch schon wieder unterbrochen. „Wir wissen alle drei worum es hier geht, Kanaye, tu nicht so als wärst du der Einzige, der vom Daimyou den Auftrag erhalten hatte“, seufzte Daisuke nur und stieß sich schlussendlich von der Reling ab um ein paar Schritte zu gehen. „Wie lange mag die Kleine jetzt schlafen?“ „Ein paar Stunden sicherlich noch“, erklärte Tokoyoshi, der anscheinend für das Gen-Jutsu zuständig war. Sie hatten die drei Kampfbereiche unter sich aufgeteilt, denn das Nin-Jutsu gehörte zu Daisuke, welches Sasuke am eigenen Leib hatte erfahren können. Neben den Grund-Jutsu beherrschte der Blonde vor allem das Element des Windes. Der Grund dafür war, dass er aus einer angesehenen Familie von Shinobi kam, diese jedoch durch verworrene Hintergründe immer mehr in Missgunst fiel bis sie man zum bitteren Ende hin vertrieb und für vogelfrei erklärte. Daisuke war der Letzte, der von seiner Familie übrig geblieben war. „Ist auch besser so“, damit war das Gespräch für Daisuke schon wieder beendet. Er wollte sich nicht unbedingt stundenlang über das Mädchen unterhalten. Es lag ihm einfach fern sich für sie zu interessieren, es war schlimm genug, dass sie eine Frau an Bord hatten. Immerhin war der Aberglaube weit verbreitet, dass Frauen an Bord nur Unglück brächten. Und das war, was sie im Moment nicht gebrauchen konnten. Es war alles viel zu heikel als das man sich mit einer Tasse Tee zurücklehnen könnte. „Das war Hinata“, brachten Shino und Naruto gleichzeitig über die Lippen. Die Augen waren auf Kiba gerichtet, der ja nun die ganze Zeit über gar nichts mehr gesagt hatte. Akamaru hatte nicht mit in die Kneipe gedurft, so dass der junge Mann eh etwas ungehalten war und lieber nicht angesprochen werden wollte. Aber hierbei musste er nun einmal mithelfen, immerhin konnten die anderen beiden für nichts mehr garantieren. „Ihr bleibt hier sitzen“, seufzte Kiba leise und erhob sich von seinem Platz. Ruhig trabte er zum Tisch der beiden Herren rüber und setzte sich auf den freien Platz, ungeachtet der bösen Blicke, die er dafür bekam. „Was soll das denn werden, Grünschnabel?“, wurde er sofort von der Seite angesprochen, zuckte aber nur leicht mit den Achseln. „Ich hab da ein paar wichtige Fragen. Wenn Sie jene ohne Nachdruck beantworten könnten, wäre ich ihnen wirklich sehr dankbar“, grinste Kiba nur eiskalt und legte die Arme auf den Tisch. Natürlich war es unmoralisch, dass er den beiden gleich von Anfang an drohte, aber sie hatten eben keine Zeit mehr zu spielen. Es ging nicht, Hinata war nun einmal in Gefahr. Und wenn es stimmte, was sie gehört hätten von der Hochzeit, dann sähe es im Moment noch viel schlimmer aus als einst angenommen. „Was willst du?“ „Wie schon erwähnt, nur ein paar Antworten. Und zwar auf die Fragen, wo dieser Kerl mit dem Mädchen hin ist und wieso sie hier gehalten haben“, brachte Kiba beherrscht über die Lippen. Den Blick zum Tisch seiner Kollegen vermied er, denn er wusste, dass die beiden nicht an sich halten würden sondern sofort handgreiflich dazwischen gehen. Das mussten sie hier nicht riskieren. „Welcher Kerl?“, tat Naoki nun vollkommen unwissend. Die Situation war ihm nicht wirklich recht, zumal es nicht zu übersehen war, dass Kiba ein Shinobi war und jene bekanntlich für ihre Mission jegliche Mittel einsetzten, auch wenn das den Tod von irgendjemandem fordern sollte. „Von dem ihr vorher so laut gesprochen habt. Der Vorarbeiter des Daimyou aus…wo war das?“, widmete sich der Hundehalter nun auch dem zweiten Mann, der jedoch sofort Rede und Antwort stand. Dessen Stimme zitterte schon merklich, die Muskeln waren gespannt. Es wäre nicht verwunderlich, wenn er sofort aufspringen würde, doch selbst wenn das geschähe, es gab immerhin noch zwei andere Ninja, die ihn dann aufgehalten hätten. „Land des Schatten, in Ordnung“, nickte Kiba knapp ab und holte erst einmal eine Karte hervor und legte die auf den Tisch. Mit einer schnellen Bewegung des Kunais auf die Tischplatte markierte er den jetzigen Standort, forderte die anderen beiden sofort dazu auf zu sagen, wo sie lang müssten. In seinen Augen sollte das als Demonstration seiner jetzigen Geduld reichen. „Und…der will Lehrer an der Akademie werden?“, schauderte Naruto am Nebentisch als er die Methoden sah, die Kiba so anwandte. Im Moment erkannte er den Freund gar nicht wieder. Sonst war der junge Mann doch soweit ganz nett, vielleicht nicht immer sonderlich zuvorkommend und meistens auch noch vorlaut, aber so etwas hatte er sich nun nicht gedacht. Hatten sich wirklich alle so sehr während der letzten Monate verändert? Vielleicht sollte ich hin und wieder doch hier bleiben, seufzte der Blonde innerlich und lehnte sich zurück, da Shino nicht sonderlich Anstalten machte um ihm zu antworten. Aber was hatte Naruto auch erwartet? Es passierten nun einmal keine Wunder. „Das rührt daher“, begann der Käferspezialist einige Minuten später seine Antwort, „das er bei Ibiki war und sich dort ein paar Ratschläge hat geben lassen. Kiba hat ein zu weiches Herz und als Lehrer ist das nicht sonderlich hilfreich, wie du dir vorstellen kannst.“ „Ibiki?“, fragte Naruto noch einmal nach und als er ein Nicken zur Antwort bekam, wurde ihm doch ein wenig flau im Magen. Er war diesem Mann bisher nur recht selten begegnet und eigentlich war es ihm nach dem ersten Mal schon zu viel gewesen. Diesem Mann konnte man nicht in die Augen sehen ohne Angst zu haben, dass er einen schon längst ausgelesen hätte. Er quälte unsagbar gern Leute, aber nicht mit Waffen oder so etwas, nein, ihm reichten dazu voll und ganz Wörter. Für einen Moment stellte sich Naruto sogar vor, wie Kiba dann die armen Akademieschüler auf diese Weise unterrichten würde und war wirklich froh, dass er es damals nur mit Iruka zu tun bekommen hatte. Und jener war schon nicht immer ein einfacher Lehrer gewesen. Sie hatten alle ihre Ecken und Kanten gehabt, aber so einen? Lieber nicht! Während die beiden sich jedoch nur anschwiegen, wurde das Grinsen Kibas immer und immer breiter. Er hatte die Herren soweit, dass sie mit der Sprache rausrückten, dass sie nun endlich wie ein Wasserfall darüber erzählten, was sie alles von diesem Land und dem Entführer wussten. Wenn er es denn war. Für die drei Shinobi wäre es zumindest von großem Vorteil, wenn es jener wäre, den sie suchten. Dann hätten sie zuerst einmal den Vorteil, dass sie etwas von seinen Fähigkeiten wussten und zum Zweiten kannten sie sein Ziel, was bedeuten würde, dass sie Hinata nichts antun würden bis zur Hochzeit. Hoffentlich lassen die sich Zeit damit, seufzte Kiba innerlich, erhob sich jedoch irgendwann. „Ich habe zu danken“, grinste er freundlich zu den Herren und legte noch einmal Geld auf den Tisch. „Bestellt euch einen Doppelten zur Beruhigung.“ So verschwand er auch zurück an den Tisch mit seinen Kollegen. Ohne ein Wort zu sagen, schnappte er sich seine Jacke und die Tasche. „Wir brechen auf. Wir können keine Zeit mehr verlieren, die flüchten übers Meer.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)