Late, but not too late von Schmusejacke (Naruto x Hinata) ================================================================================ Kapitel 16: Kapitel 16 ---------------------- Late, but not too late Kapitel 16 Die ersten Sonnenstrahlen spiegelten sich rotschimmernd im Wasser. Die ganze Nacht hatte das Schiff unaufhaltsam seinen Weg über das Meer gefunden. Es war eine ruhige Nacht gewesen, nur ein leichter Regen hatte die Entführer erfasst. Die letzten Tropfen patschten noch immer gegen die Fensterscheiben, fielen auf den Holzboden und hinterließen dabei ein leises Geräusch. Ein kalter Wind pfiff unter dem Spalt der Tür durch und ergriff nun auch Hinata, die noch immer regungslos dort lag, wo man sie gestern zurückließ. Durch ein leichtes Schaudern, welches ihren Körper gegenwärtig umfing, wurde sie doch wach. Wo…, war das Erste, was ihr durch den Kopf ging. Mit einem Mal schossen jedoch die Bilder wieder durch ihren Kopf. Die drei jungen Kerle, das Gespräch, die Hand an ihrem Gesicht. Auch wenn sie es nicht wollte, sie erinnerte sich unweigerlich an all diese Dinge. Sie war noch immer auf diesem Schiff, noch immer die Gefangene und bald die Braut eines Mannes, den sie nicht kannte. Kopfschüttelnd setzte sie sich langsam auf, lehnte den Kopf gegen die morsche Tür und atmete tief durch. Draußen waren nichts zu hören außer dem Wind, der durch kleine Ritzen zischte. Ihre Hände waren nun frei, doch fühlte sie sich kaum in der Lage irgendetwas zu machen außer weiterhin auf dem Boden zu liegen und darauf zu warten, dass sie tot umfiel und nie mehr aufstehen müsse. Die Augen ließ die junge Frau langsam zu fallen. „Bitte…“, wisperte sie leise und hoffte, dass jemand vor der Tür stand um ihr zu öffnen. Sie wollte nicht länger gefangen sein. Mittlerweile war ihr bewusst geworden, dass es keine Chance gab für sie zur Flucht. Sie fing an sich mit ihrem Schicksal abzufinden. Ein Teil in ihr hatte den Kampf aufgegeben. Wahrscheinlich waren sie die ganze Nacht gefahren, so dass es unmöglich war ans andere Ufer zurückzukehren. Zumal Hinata in diesem Moment keine Orientierung hatte, wo sie sich überhaupt befand. Aber alles Warten half nichts, es kam keine Antwort. Erst wollte sie sich wieder auf den Boden fallen lassen und einfach lauern bis jemand kam um sie hier herauszuzerren, doch sammelte sich Hinata die nötigen Kräfte zusammen und hielt sich Zeige- und Mittelfinger vors Gesicht um etwas Chakra zu konzentrieren. Byakugan! Somit hatte sie endlich einmal den Überblick über die gesamte Situation. Zumindest den Materiellen, denn was in den Köpfen der Entführer vorging, konnte sie damit noch lange nicht vorhersagen. Trotzdem erfuhr sie erst einmal, dass es ein doch kleines Schiff war und das es neben den drei Männern, die sie gezwungenermaßen hatte kennen lernen müssen, keinen weiteren Passagier an Bord gab. Es gab um sie herum nichts. Unter ihrem Körper und den Holzbrettern konnte sie Fische erkennen. Sie schwammen um den Bug des Schiffes, sie wussten nicht, was passiert war und schienen Fange zu spielen. Zumindest schien es Hinata in diesem Moment so. Sie sind frei, seufzte die junge Frau innerlich, ließ ihren Blick jedoch weiter gleiten. Ihr Zimmer schien Unterdeck zu sein, denn oben konnte sie für einen Moment lang eine dicke Holzplatte entdecken, die sie jedoch mit dem Blick durchdrang. Ein Paar Füße stapfte über das Deck und schien sich auf den Weg zu ihr zu machen, die anderen beiden folgten. Sofort schloss Hinata die Augen wieder und ließ auch das Byakugan verschwinden. Leise legte sie sich auf den Boden zurück, jedoch so weit weg von der Tür, dass sie nicht weggeschoben würde, wenn jene sich öffnete. Sicherlich war es ebenfalls nicht angenehm die Kante in den Bauch gerammt zu bekommen. Ihren Herzschlag versuchte sie wieder zu beruhigen, die drei sollten nichts erfahren. Obwohl es wahrscheinlich war, dass sie es schon längst wussten, immerhin hatte Hinata zu diesem Zeitpunkt keinen Überblick über die Fähigkeiten ihrer Gegner. „Schnuckiputz, biste wach?“, dröhnte eine eher sanftere Stimme durch die Holztür. Es war nicht Daisuke, jener hielt sich noch zurück und betrachtete lieber, wie die anderen beiden versuchten mit der Tür zu reden. Von dem Mädchen erhoffte er sich jetzt noch keine Antwort. Das würde er später in aller Ruhe mit ihr besprechen wollen. Immerhin wusste der Blonde ganz genau, dass er für die nächsten Wochen ihren Leibwächter spielen dürfe. Und dafür sollten sie sich immerhin beschnuppern. Wie aber erwartet gab Hinata keine Antwort. Sie dachte noch nicht einmal daran. Gestern hatte sie schon mehr zu den drei Männern gesagt als sie eigentlich vorgehabt hatte. Innerlich seufzte sie tief und drehte das Gesicht auf die andere Seite, setzte sich nun doch wieder auf. Wenn sie nichts sagte, würden sie mit Sicherheit die Tür aufreißen um sie zu wecken. Die kleine Hyuuga hoffte nichts mehr als das diese Reise bald ihr Ende finden würde und sie vielleicht in ihre Heimat zurückkehren. In der nächsten Woche würde ihre Freundin heiraten und sie war eine Brautjungfer. Die Braut selbst hatte aber kaum eine freie Minute Zeit um an die Hochzeit zu denken. In der letzten Nacht war sie viel mehr damit beschäftigt gewesen die Verletzten zu behandeln. Die Nachricht, dass Hinata verschwunden wäre, hatte sie erst erreicht als der Dienstplan besprochen wurde. Man musste zeitweise nun Doppelschichten schieben, zumindest jene Medi-Nin, die auf einem hohen Level waren und immer gebraucht wurden, wenn es um einen Patienten etwas schlechter stand. Es gab kaum Viele von ihnen, es war nicht einfach einen Mediziner aus ihnen zu machen, es dauerte Jahre bis sie die ersten wirklichen Erfolge verzeichnen konnten. Deswegen waren diese Ninja so viel wert und der Verlust der Kollegin dadurch umso bitterer. Kurz vor Sonnenaufgang war es Sakura endlich möglich gewesen nach Hause zu gehen. Bisher hatte sie es nicht einmal geschafft einen Blick auf ihren zukünftigen Mann zu werfen. Er hatte zwar kurz den Kopf durch die Tür gesteckt, doch war sie viel zu beschäftigt gewesen als ihm die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Hoffentlich ist er mir nicht böse, seufzte sie innerlich als sie das Landhaus betrat, welches die beiden schon vor einiger Zeit bezogen hatten. Sie wohnten nun wieder in dem Teil der Stadt, der vorher allein vom Clan der Uchiha bewohnt war und lange Zeit unbenutzt blieb. Sasuke setzte alles daran seinen Clan wieder aufzubauen, er hatte hier und dort sogar Shinobi gefunden, die zumindest einen Teil des Uchihablutes in sich trugen. „Sasuke?“, hauchte die junge Frau leise als sie im Flur stand und die Tür hinter sich zuzog. Alles war still um sie herum. Die Bodendielen knarrten leise unter ihren Füßen als sie sich in Richtung des Schlafzimmers begab. Sie war müde und fühlte sich leer. Eigentlich wollte sie nur noch in ihr Bett fallen und ein paar Stunden schlafen. Als sie jedoch die Tür öffnete, fand sie das Bett, wie so oft in der letzten Zeit, unbenutzt vor. Seufzend fuhr sie sich mit der Hand über das Gesicht. Sie kannte Sasuke und wusste daher, dass er bestimmt wieder nicht geschlafen hatte. Und das nicht, weil er auf sie warten wollte, sondern weil ihn noch ganz andere Dinge beschäftigten. Und das immer nachts. So falsch lag sie damit auch nicht. Den Anfang des Abends hatte er noch im Wohnzimmer gesessen, versucht sich abzulenken. Er war es normalerweise nun einmal gewohnt, dass Sakura bei ihm war, kam er wieder nach Hause. Oder zumindest, dass sie wenige Stunden nach ihm zu Hause war um mit im die Zeit zu verbringen. Doch da sie, als es auf Mitternacht zuging, noch immer nicht durch die Tür getreten war, gab er es mit dem Warten auf. Mit einem tiefen Seufzen hatte er sich von seinem Platz erhoben und nach seinem Mantel gegriffen. Kaum war er aus der Haustür, ließ er alles auch wieder hinter sich. Im ersten Moment wusste er noch nicht einmal selbst, wo sein Weg ihn hinführen sollte, er war mit der ganzen Situation noch etwas überfordert. Natürlich war er es aufgrund der ANBU gewohnt, dass viele Dinge auf einmal durcheinander fielen und es nicht immer so ging, wie man es gern wollte, doch so schlimm hatte er es bisher selten erlebt. Zumal er sich für die nächsten Tage vorgenommen hatte Urlaub zu nehmen und diesen auch einmal einzuhalten, denn bisher war diese Unternehmung immer vorzeitig gestrichen worden, da es Missionen gab, die über seinem Wunsch nach Ruhe standen. Doch für diesen Augenblick wollte er mit sich alleine sein. Obgleich er es zu Anfang nicht beabsichtigt hatte, es hatte ihn wieder einmal an das Grab seiner Eltern geführt. So wie sein damaliger Sensei Kakashi stand der junge Mann schweigend vor den Grabsteinen und starrte sie an ohne sich zu regen oder ein Wort zu sagen. Dem leisen Rauschen des Windes lauschte er, glaubte hin und wieder doch, dass er die Stimmen seiner Eltern in jenem hören konnte. Viel mehr die Stimme seiner Mutter, denn zu seinem Vater hatte er nie ein gutes Verhältnis gehabt. Doch war dies allein schon Ansporn genug, dass er es mit seinem eigenen Kind besser machen würde. Er würde sich um jenes kümmern wie er es sich immer gewünscht hatte. Ich danke dir trotzdem, Vater, seufzte er leise in Gedanken, lächelte jedoch als er nach oben blickte. Durch die Baumkronen fiel das helle Licht der ersten Sonnenstrahlen des Tages. Der Tau auf den Blättern trug dazu bei, dass das Licht noch mehrmals gebrochen wurde und alles heller erschien als es eigentlich war. Mit der Hand schattete Sasuke seine Augen ab, blickte zum Himmel hinauf. Der Tag war zwar noch jung und es sah im Moment wirklich schön aus, doch konnte er spüren, dass es nur die Ruhe vor einem Sturm war. Es wurde Zeit, dass ein Unwetter kam, es ließ zu lange schon auf sich warten. Spätestens an diesem Nachmittag, so war er sich sicher, würden sie sich vor Donner und Blitzen nicht mehr retten können. Um die Natur zu betrachten blieb den anderen drei Shinobi kaum Zeit. Sie waren noch immer im Wald unterwegs als die Sonne langsam aufging. Auf die Karte hatten sie andauernd einen Blick werfen müssen, da sie es nicht riskieren konnten sich noch zu verlaufen, wo der Zeitpunkt schon denkbar ungünstig war. Sie konnten es sich nicht leisten noch mehr kostbare Minuten zu vertrödeln so wie sie es in der Kneipe getan haben, weil die alten Männer nicht reden wollten. Sie hätten schon viel weiter sein können. Und vor allem murmelte Shino das immer wieder vor sich hin. „Ich kann es nicht mehr hören“, stöhnte Kiba schlussendlich entnervt und hielt auf einem Ast inne. „Ich habe keine Ahnung, was ihr beiden für ein Problem habt. Und ehrlich gesagt, es ist mir mittlerweile auch vollkommen gleich. Ich will Hinata aus der ganzen Sache rausholen, also hört auf euch die Schuld in die Schuhe zu schieben. Niemand trägt daran Schuld, wir hängen nur alle drei ungünstig in der Sache mit drin“, machte er erst einmal seinen Standpunkt klar, blickte immer wieder von einem zum anderen. „Ich weiß, dass euch das Ganze hier nicht passt. Fragt mal, wem noch. Genau. Mir. Die Sonne ist aufgegangen und wir laufen hier immer noch durch den Wald. Eigentlich sollte hier irgendwo ein Hafen vor uns auftauchen, der uns zeigt, wo es zu diesem Schattenland geht“, und mit diesen Worten setzte Kiba schon wieder dazu an loszuspringen. „Und wenn die beiden gelogen haben, dann gnade ihnen der Hokage.“ Zustimmend nickten die anderen beiden. Im Inneren wussten sie, dass der Hundehalter Recht hatte, das es schon stimmte, dass sie so nicht weiterkommen würden. Für diese Zeit müssten sie ihren Streit beilegen, wobei ihnen noch nicht einmal wirklich klar geworden war, wieso sie sich eigentlich die ganze Zeit so angifteten. Naruto war zwar bewusst, dass Shino wohl wirklich in Hinata verliebt war, doch wieso regte er sich selbst dauernd darüber auf? Es war nicht einmal so, dass der Leiter des Teams ihn ständig in die Schranken wies oder versuchte ihn herumzukommandieren, wobei der Blonde eher der Meinung war, dass Kiba diesen Posten nun schon übernommen hatte, es war einfach ein Gefühl in ihm, dass er nicht beschreiben konnte. Irgendetwas ließ ihn immer wieder gegen Shino argumentieren, wenn es um die junge Frau ging. Für einen Augenblick glaubte er, dass ein Gedanke in ihm aufkeimte, doch jenen erstickte er ehe dieser das Denkzentrum erreichen würde. Kommt gar nicht in Frage. Es ist doch nur Hinata. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)