Late, but not too late von Schmusejacke (Naruto x Hinata) ================================================================================ Kapitel 21: Kapitel 21 ---------------------- Late, but not too late Kapitel 21 Von einem kleinen Jaulen begleitet, schritt Kiba die Straße entlang. Seine Haare hingen ihm schlaff das Gesicht hinunter. Jetzt würde es für ihn also ein paar Tage Ruhe heißen, wenn er Glück hatte. Dann könnte er endlich einmal seiner Ausbildung nachgehen. Er hatte es schon wieder viel zu sehr schleifen lassen. Wie sollte er bitte noch ein guter Lehrer werden? Etwas verloren kraulte er Akamaru hinter den Ohren. Im Moment war einfach alles anders als er es wollte, anders als es geplant war. Er hatte sich das so schön vorgestellt. Er hätte Hinata und Naruto zusammen bringen können. Sicherlich, es wäre kein nobler Zug gegenüber seinem ehemaligen Teamkollegen gewesen, aber um so viel wunderbarer für die junge Frau. Sie wäre endlich glücklich und vor allem ruhiger geworden. Oft hatte er in den letzten Wochen mit ihr zusammengesessen und sich immer wieder angehört, wie sehr sie sich um Naruto sorgte. Ob es ihm gut ginge, er verletzt war und genug zu Essen bekam. Sie konnte es sich kaum vorstellen, eigentlich hatte sie es nicht einmal gern gesehen als er zum Leiter der ANBU ernannt wurde. Sie wusste, dass sie ihn von diesem Tag an noch viel weniger sehen würde als sonst. Wärst du dieses Mal nur nicht losgerannt um uns zu suchen, seufzte er innerlich tief und schüttelte den Kopf als er bald über etwas Kleines stolperte. „Huch…“, kam es nur von ihm und dann sah er vor seinen Füßen einen weißen Fellball sitzen. Durchnässt und wohl vollkommen verwirrt. Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, er kannte den kleinen Hund sehr gut. „Na Usukiryuo“, und mit diesen Worten nahm er den Hund vom Boden auf und hielt ihn sich auf Brusthöhe hin. „Wieder mal ausgebüxt, hm? Haste Pech, ich hab dich gefunden“, grinste er leicht und behielt das Tier erst einmal auf seinem Arm, denn sonst würde es wohl wieder das Weite suchen. Der Welpe war dafür bekannt seinen eigenen Kopf zu haben und dementsprechend auch noch nicht zu hören. Es war beinahe jeden Abend so, dass sie ihn draußen noch suchen konnten, denn obgleich die Hunde einen guten Geruchssinn haben und die Hündin ihre Jungen ja am Geruch erkannte, war er schon einmal zwei Tage lang verschollen gewesen. „Du kommst mit nach Hause“, setzte Kiba fest und wollte gerade wieder zum Gehen ansetzen, als er noch etwas Kleines auf ihn zukommen sah. Die Kettenglieder an der Leine klapperten umher und immer wieder wurde der Name des Hundes gerufen. Immer verzweifelter. Mit tapsigen Schritten bewegte sich das kleine Mädchen fort, blickte andauernd um sich und versuchte zeitgleich nicht in den Dreck zu fallen. Ob Tränen die Wangen hinunterliefen, konnte Kiba nicht sagen, es regnete immerhin. Und von Weitem war ihm so etwas zu entscheiden war ihm eh kaum möglich. „Siehst du, dein Frauchen sucht dich schon wieder. Sie hat bestimmt auch Leckerlis dabei“, flüsterte Kiba dem Hund auf seinem Arm ins Ohr und ließ ihn dann auch wieder runter. Wenn er flüchten wurde, so wäre Akamaru sofort zur Stelle und könnte sich in den Weg stellen, aber im Moment hoffte Kiba nur, dass der Hund wusste, wo er hinzulaufen hatte. Was gut für ihn war. „Usukiryuo!“, konnte man das kleine Mädchen glücklich rufen hören. Sofort stürzte sie zu ihrem Hund, drückte ihn an sich heran und stupste ihre Nase sanft gegen die des Tieres. „Wo hast du nur gesteckt? Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Mach das nie wieder, klar?“ Leise schluchzte das Mädchen und drohte den Hund bald in ihrem Arm zu erdrücken. Er bedeutete ihr doch so viel. Als sie dann aber Schritte vernahm und hoch blickte, war der Hund mit einem Mal nicht mehr so wichtig sondern eher die Person, die dort stand. „Kiba!“, rief sie glücklich aus und sprang ihm erst einmal mit so viel Elan um den Hals, dass er bald nach hinten fiel. „Langsam, meine Kleine, langsam. Es eilt doch nichts“, lächelte er ihr lieb zu und drückte sie ein Mal kurz an sich heran ehe er sie dann wieder auf den Boden zu ihrem Hund setzte, ihn jedoch aus reiner Vorsichtsmaßnahme anleinte. Nochmals wollte er heute Abend nicht nach ihm suchen gehen. „Doch!“, protestierte das Mädchen gleich wieder. „Du warst soooo lange nicht mehr da“, neigte sie gleich wieder zur Übertreibung, wo Kiba nur müde den Kopf schütteln konnte. „Ich bin ja die nächsten Tage erst einmal da, Nozomi. Wie geht es deiner Mama?“ Jemand anderem ging es im diesem Moment kaum viel besser als vorher. Wenn man es genau nahm, konnte man sogar fast sagen, dass sich alles noch verschlechtert hatte. Das Gespräch beim Hokage war genauso gelaufen, wie er es sich ausgemalt hatte. Du wirst ab jetzt abrufbereit sein. Sobald eine Spur oder nur der Hauch jener auftaucht, wirst du mit deiner Truppe ausrücken. Ist das bis zur dir durchgekommen? Hast du es verstanden? Und es ist mir vollkommen gleich, was Sasuke dazu sagt. Du wirst gehen! Die Mission hat in diesem Fall die höhere Priorität!, hallte es immer wieder im Kopf des Blonden wieder. Und so wie er sein Glück kannte, konnte es wohl keine Nacht dauern bis er wieder ausrücken durfte. Und er wusste nicht, ob er pünktlich heimkehren würde. Was sollte das also werden? Jetzt musste er wirklich zu seinem besten Freund hin und ihm beibringen, dass weder Hinata noch er als Trauzeuge anwesend sein würden. Wenn Sakura sich noch nicht darüber aufgeregt hatte, dann würde er es bestimmt tun. Und viel zu gern wäre Naruto diesem Moment entgangen. Seufzend steckte er die Hände in die Taschen und spazierte durch die menschenleeren Straßen. In den Fenstern brannte noch Licht, man hörte hier und dort Gelächter, freudiges Beisammensein. Hand in Hand konnte er ein Pärchen vor sich in eine Gaststube laufen sehen. Sie lächelten glücklich. Sie hatten den Menschen für sich schon gefunden, brauchten zu ihrem Glück nur noch einander, sie würden nie mehr alleine sein. Wenn er nach Hause kommen würde, so wäre die Wohnung leer. Kein Licht würde brennen und ihn gerade einmal der Staub begrüßen. Niemand…, schüttelte Naruto den Kopf und blickte nach unten auf seine Füße. So viele aus seinem Jahrgang hatten mittlerweile, oder immer noch, jemanden, der sie zu Hause erwartete, wenn sie von einer Mission heimkehrten. Bei ihm war es wohl gerade einmal sein Sensei Iruka, der ihn freudig begrüßte, wenn sie sich über den Weg liefen. Oder Kakashi. Aber mehr fielen ihm nicht ein. Bis diese traurigen, beinahe schon weißen, Augen wieder auf der Innenseite seines Augenlides aufblitzen. Hinata. Sie war auch immer da gewesen, auch wenn sie sich nicht gezeigt hatte. Sie hatte manchmal, so war es sich fast gewiss, hinter einem Baum gestanden und auf ihn geschaut. Sollte es wirklich wahr sein? „Du spinnst…“, murmelte er zu sich selbst als er durch das große Tor zum Bezirk der Uchiha schritt. Noch war nicht viel Leben hier eingekehrt. Es waren ein paar Leute seines Clans aufgetaucht, aber ein Großteil der Häuser stand noch immer leer. Es würde lange dauern bis dieser Clan wieder aufsteigen würde, aber Naruto war sich sicher, dass Sasuke sein Ziel schon erreichen würde. Jener gab nicht auf bis er hatte, wonach ihm strebte. Und wenn es noch drei oder vier Generationen brauchen würde. Irgendwann würden sie ihm dafür noch dankbar sein. Und wenn nicht sie, dann das Dorf Konoha-Gakure. Ohne großartig nach vorn zu blicken, tappte Naruto voran. Der Boden unter seinen Füßen war nass und gab mehr und mehr nach. Seine Schuhe würden bald durchgeweicht sein. Vielleicht würde er sich auch endlich einmal so erkälten, dass ihn Tsunade nicht losschicken konnte. Das er die große Hochzeit miterleben würde. Oder vielleicht würde der Feind ihm so viel Zeit lassen erst die Feier zu erleben und dann los zu müssen. Man darf ja wohl noch träumen. Dann lag seine Hand schon an der Tür zu dem großen Herrenhaus. Einen Moment lang überlegte er angestrengt ob er wirklich anklopfen sollte. Ob er nicht lieber doch umdrehen und Sasuke einfach nur eine Nachricht zukommen ließ. Vielleicht sollte er auch einfach nur mit der Tür ins Haus fallen, das würde wenigstens zu ihm passen. Aber je mehr er sich mit diesen Gedanken beschäftigte, desto mehr machte sich seine Hand selbstständig und ein lautes Klopfen war zu vernehmen. „Ist ja offen“, raunte es nur leise von Innen. „Tschuldige, wenn ich störe…“, kam es von dem Blonden als er den Kopf durch die Tür steckte und erst einmal aus seinen Schuhen schlüpfte, denn so wie er Sakura kannte, würde er es am Ende sonst sein dürfen, der den Boden zu wischen hatte. Und zwar den des gesamten Hauses. Dann bräuchte sie es nicht mehr machen und hätte etwas mehr Freizeit. „Jetzt biste schon hier, also komm auch rein“, kam eine weitere Antwort aus dem Wohnzimmer. Jetzt konnte man eh nichts mehr daran ändern. Und es war ja auch ganz nett, wenn man noch etwas Gesellschaft hatte solange die zukünftige Frau sich mit anderen Kerlen im Krankenhaus vergnügte. „Du liegst ja faul rum“, stellte Naruto mit Verwundern fest wie er den Schwarzhaarigen auf dem Sofa liegen sah. Er hatte sich ja nicht einmal erhoben gehabt um ihm die Tür zu öffnen oder ihn wenigstens persönlich zu begrüßen. Wahlweise auch raus zu schmeißen, denn das hatte der Blonde auch schon erlebt. Da war er wahrscheinlich zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt gekommen. Da hatte er gerade mal die Nase in der Tür gehabt, da wurde er mit einem unsachten Schubser gegen die Brust auch schon wieder nach draußen befördert. „Was ist denn los?“ „Ach“, winkte Sasuke nur ab und setzte sich langsam auf. „Ich brauch auch meine Ruhe“, grinste er nur leicht und deutete Naruto an, dass er sich doch in den Sessel setzen sollte, denn wenn er wieder im Zimmer herumstand, würde er alle Leute nur wahnsinnig machen, da der Blonde die unangenehme Angewohnheit besaß keine drei Sekunden still stehen zu können sondern spätestens nach dieser kurzen Zeitspanne schon begann mit irgendetwas herum zu zappeln und sei es nur der kleine Finger. Wie es ihm gewiesen wurde, ließ sich Naruto auch schon dorthin fallen und schüttelte den Kopf um wenigstens etwas Wasser aus den Haaren zu bekommen. „Naruto…“, rollte Sasuke mit den Augen und deutete auf einen Schrank unweit seines Platzes. „Da sind die Handtücher. Das weißt du aber mittlerweile. Du brauchst dich nicht lufttrocknen, zumal die eh bisschen zu nass im Moment ist, wie mir scheint.“ „Es gießt wie aus Kübeln, wirklich unschön“, erwiderte der Blonde und versuchte ohne aufzustehen nach einem Stück Stoff zu hangeln um sich wenigstens etwas trocken zu bekommen. „Aber sage mal…Wo steckt Sakura eigentlich?“ „Im Hospital, wo sonst. Vorhin ist sie zwar wie von der Tarantel gestochen zum Hokage gerannt“, und hatte ihn damit sitzen lassen, was ihm eigentlich so gar nicht passte und Naruto bestimmt auch an seinem Gesicht sehen konnte als er diesen Teil des Satzes über die Lippen brachte, „aber jetzt ist sie bestimmt bei ihren Patienten. Sind ja im Moment keine weiteren Medi-Nin verfügbar, oder?“, fragte er nun mit einem gewissen Unterton nach. „Nein…“, seufzte Naruto und schüttelte den Kopf. „Wir haben Hinata nicht erreicht.“ „Nicht dein Ernst?“, fragte sein Gegenüber sofort nach und ließ den Blick auf ihm ruhen. Langsam wurde ihm auch klar, wieso Sakura dann davon gelaufen war. „Wie könnt ihr sie nur entkommen lassen, Naruto? Das kann doch wohl nicht wahr sein!“ „Ist es aber…“, kam es beinahe nur noch genuschelt während sich Naruto versuchte in seinem Handtuch zu verstecken. „Meinst du, dass wir das so wollten? Keineswegs. Solltest mal die anderen beiden sehen…wir sind alle nicht wirklich zufrieden damit.“ „Und dann lasst ihr euch hier noch blicken? Scher dich nach draußen und geh sie suchen!“ „Sasuke…es bringt nichts…“ „Das bestimmst doch nicht du, ob es was bringt!“, wollte Sasuke sich weiter aufregen, sank aber wieder zurück in die weichen Kissen des Sofas und schüttelte nur den Kopf. „Sie ist also verloren, ja?“, fragte er viel ruhiger, vielleicht auch etwas bedrückter, noch einmal versichernd nach. Ohne etwas sagen zu können, nickte der Blonde nur und rubbelte sich seine Haare weiter trocken. Er konnte zwar nicht sagen, dass sie alles versucht hätten, aber sie hatten eben nicht gleich aufgegeben sondern noch versucht etwas zu erreichen. Mit unterdurchschnittlichem Erfolg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)