Late, but not too late von Schmusejacke (Naruto x Hinata) ================================================================================ Kapitel 31: Kapitel 31 ---------------------- Late, but not too late Kapitel 31 Mit dem Mittagessen würde niemand auf ihn warten, so ließ sich Naruto auch Unmengen an Zeit wie er langsam durch die Straßen Konoha-Gakures Schritt. Das Wetter wurde zunehmend schlechter, eigentlich fragte er sich schon, wieso Sasuke auch gerade in diesem Monat heiraten musste? Hätten sie nicht den Sommer wählen können? Dann wäre es erstens wärmer gewesen und zweitens könnte man dann gut bis zum nächsten Morgen durchfeiern. So würde es wohl um kurz nach 0 Uhr schon die leichte Frostgrenze überschreiten. Aber am Ende konnte der Blonde dagegen auch nichts mehr tun, die Entscheidung war ja schon gefallen. Und vielleicht war es auch besser so, denn so konnte Sasuke seinen Hochzeitstag wenigstens nicht mit einem Grillfest im Garten verwechseln. Die Hände hielt der junge Mann in den Hosentaschen, trabte gemächlich, wich den Pfützen immer wieder aus. Es gab einige Leute, die fleißig bei der Arbeit waren, andere waren anscheinend lieber zu Hause und wärmten sich an Kamin oder Heizung. Nachher würde er das bestimmt auch tun. Nachdem er dann endlich den Küchenboden aufgewischt hatte. Gerade einmal provisorisch die Scherben aufgesammelt, zu mehr hatte er sich vorhin kaum in der Lage gefühlt. Und wie er an diesen Moment zurückdachte, schlug sein Herz schon ein wenig schneller. Sie liebt mich, sagte er immer wieder zu sich selbst, seufzte leise. Wieso hatte sie es nicht früher gesagt? Dann hätten die beiden wenigstens ein oder zwei Verabredungen gehabt, in denen Naruto dann herausgefunden hätte, was er wirklich für die junge Hyuuga empfinden würde. Doch meistens kam so etwas ja eh erst ans Tageslicht, wenn es zu spät war. Kopfschüttelnd bog er in die nächste Straße ein. Er wollte wenigstens noch bei Kiba vorbeischauen, immerhin bekäme der ja gleich zwei Briefe in die Hand gedrückt. „Halt den Welpen, Naruto!“, brüllte jemand. Erst war der Blonde nur verwirrt, sah dann aber schon einen kleinen Fellball ihm entgegenhüpfen. „Na warte“, grinste er nur und langte nach dem Halsband. Und zum Glück hatte er das Tier auch gleich beim ersten Versuch zu fassen bekommen, hob es nun hoch und blinzelte leicht. „Man bist du dreckig“, musste er mit einem albernen Grinsen feststellen, schüttelte nur den Kopf. Wahrscheinlich sollte er Welpe mal weiß gewesen sein, jetzt zierte ihn ein Schlammbraun. Wobei es doch gar nicht so schlecht war. „Hab ich dich, du Ausreißer“, knurrte Kiba den Hund an, wie er vor Naruto stand und sich erst einmal bedankte. „Jeden Tag dasselbe mit dir…“, schüttelte er den Kopf und band dem Tier nun eine Leine um den Hals ehe er ihn wieder auf den Boden ließ. „Morgen“, meinte Naruto knapp und schritt dann neben Kiba her, schaute immer wieder auf den springen Fellball an der Erde. Und was noch verwunderlicher schien, war die Tatsache, dass Akamaru nicht bei Kiba war. Sonst waren sie doch auch ein Herz und eine Seele, unzertrennlich wie Pech und Schwefel. „Der ist bei seiner Hündin…“, meinte Kiba knapp und betrat mit seinem Kollegen schon den Hof, schloss die Tür hinter sich ehe er den kleinen Hund wieder von der Leine ließ. „Und wehe du haust mir noch ein Mal ab, Usukiryou!“, herrschte er den Welpen streng an ehe er sich dann seinem Kollegen widmen konnte. „Bei euch ist ja viel los“, musste der Blonde feststellen, wie er so über das Grundstück schaute. Überall waren hier Hunde zu sehen. „Ich weiß…“, fasste sich Kiba in den Nacken und streckte sich dann noch einmal. „Aber deswegen bist du nicht hier. Was gibt es? Shikamaru keine Lust zu laufen und dich geschickt?“ „Nein, nein…da war jemand anderes am Werk“, aber den Rest wollte er dem Hundehalter bei einer gemütlichen Tasse Tee erzählen, hier draußen wurde es doch langsam etwas ungemütlich. Doch ob sie im Haus so viel Ruhe zum Sprechen hätten, war in den Augen von Kiba schon fraglich, denn kaum hatte er das Haus betreten, sprang ihm schon die kleine Nozomi wieder um den Hals und drückte sich fest an ihn. Naruto schaute nicht schlecht, war doch ein wenig verwundert. „Du bist Vater? Von einem so großen Kind?“ „Wie?“ Kiba blinzelte. „Mein Kind? Niemals! Meine Nichte!“, stellte er sofort klar und setzte die Kleine wieder auf den Boden vor sich, ging dann auch zu ihr in die Hocke um auf Augenhöhe zu sein. „So Nozomi…Jetzt gehst du dir draußen deinen Hund suchen und stopfst ihn bitte in die Wanne. Onkel Kiba und Naruto haben noch etwas zu besprechen“, dann erhob er sich wieder, wuschelte dem Mädchen noch einmal durch die langen Haare ehe er sich abwandte und mit dem Blonden in der Küche verschwand. Das Einzige, was bei Hinata in diesem Moment verschwand, war der Mut, den sie sich zuvor immer und immer wieder eingeredet hatte. Zum Umdrehen war es allemal zu spät, sie musste ihrem Schicksal ins Auge blicken. Und das am Besten noch erhobenen Hauptes. Langsam näherte sie sich der anderen Seite des Saales. Es war ihr immer noch als würde sie schon Ewigkeiten gehen und das Ziel nicht erreichen können. Dieser Weg schien ihr so unendlich lang zu sein, so dass die Angst und Sorge noch mehr Zeit hatten sich in ihr auszubreiten, sie zu lähmen. Ihre Schritte wurden immer leiser und langsamer, sie wollte gar nicht mehr am Thron ankommen. Dort sah sie jemanden sitzen. Auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte, so war es wohl ihr Verlobter, der sie nun erwartete. Sehnsüchtig. Aber er war nicht alleine, denn die blonden Haare des Beraters stachen ihr sofort in die Augen. Litt sie schon unter Verfolgungsangst oder war Daisuke rein aus Zufall immer in ihrer Nähe? Aber so oft wie es in den letzten Stunden gewesen war, konnte es nicht von ungefähr kommen. Doch ehe sie vor dem Thron stand, verbeugte sich der Berater nochmals ausschweifend, ging einige Schritte rückwärts ehe er ganz von der Seite seines Herrschers wich und einen anderen Weg nahm um den Saal anscheinend zu verlassen. Die zukünftigen Eheleute wollten sich bestimmt alleine unterhalten, wobei der Blonde sich mehr als gewiss war, dass er am Ende soundso detailgenau alles erfuhr, was jetzt besprochen würde. Langsam erhob sich nun auch der Landesherr aus seinem Thron und schritt die drei Stufen nach unten um seiner Verlobten ein wenig entgegen zu kommen. Er wollte ja nicht, dass sie am Ende noch weglief, wobei ihm Daisuke versichert hatte, dass sie so etwas nicht tun würde. Und dafür würde der Blonde schon zu sorgen wissen. Es gab nichts und niemanden, der ihm jemals entkommen wäre. Und so hielt er es auch mit dieser jungen Frau. Als der Daimyou jedoch auf sie zukam, blieb Hinata stehen und schien schon nach einem Fluchtweg zu suchen. Zurück wollte sie nicht, hatte sie doch Angst, dass es noch einmal so ein langer Weg würde. Wohin der Blonde verschwunden war, hatte sie nicht sehen können. Sie blieb einfach nur stehen und war eingeschüchtert. Könnte ich doch nur im Boden versinken…, dachte sie immer wieder verzweifelt. Ihre Augen wanderten wild durch den Raum. Wo war hier der Fluchtweg? Vielleicht das Fenster? Nein, das würde auch nichts bringen, man würde sie eh wenig später wieder fassen und vor ihn bringen. Hinata musste einsehen, dass sie hier gefangen war. Für wahrscheinlich das Ende ihrer Tage, zusammen mit einem Mann, der ihr allein von den Erzählungen kaum zusagte. Dann stand er auch direkt vor ihr. Er war größer als sie und fülliger, doch kam nicht an die Breite von Chouji heran. Sein Alter würde Hinata wohl auf dreißig, vielleicht auch schon Anfang vierzig schätzen. Sein Haar war mittellang und hell, einen leicht rötlichen Stich konnte die junge Frau in dem blonden Schopf erkennen. Sein Gesicht wirkte kaum einladend, auch wenn er wohl versuchte ihr sein charmantestes Lächeln zu offenbaren. Seine Kleidung sah anders als ihre, auch als jene, die sie sonst kannte. Es war mehr ein Kleid, das er trug, vielleicht eine Unterart eines Kosodes. Die Farbe war in den Augen Hinatas kaum ansprechend, die Kleidung war eher in Erdfarben gehalten. Gar nicht so wie sie es sich immer von einem Herrscher gedacht hatte. Er war so wirklich das Gegenteil von dem, was sie gern zum Mann gehabt hätte. Trotz alledem machte Hinata gute Mine zum bösen Spiel, sie verbeugte sich leicht vor ihrem zukünftigen Mann, schenkte ihm ein vorsichtiges Lächeln. „Nein nein, meine Teuerste“, winkte der ältere Herr ab, griff sanft nach ihrer Hand um jener einen Kuss aufzuhauchen. „Ich habe mich vor Eurer Schönheit zu verneigen.“ Mit zwei Tassen dampfenden Kaffees ließen sich die Shinobikollegen im Wohnzimmer aufs Sofa fallen. Selbst hier musste Naruto feststellen, dass man vor Hunden nicht sicher war. Wo kamen die bloß her? Die schienen ja wie Pilze aus der Erde zu schießen. Aber niedlich waren sie allesamt mit dem großen Kopf, den runden Knopfaugen und dem wedelnden Schwanz. Dennoch wäre ein Hund wohl kaum das Richtige für den Blonden, er schaffte es ja nicht einmal eine Topfpflanze für zwei Wochen am Leben zu erhalten. Das wollte er so einem niedlichen Tier kaum antun. Sollten die lieber hier bei ihren Artgenossen bleiben und wild herumtollen. „Die Meisten sind schon verkauft“, begann Kiba als er den Blick seines Freundes sah. „Wir selbst behalten gerade noch drei von ihnen, der Rest hat schon ein neues Zuhause.“ „Und warum sind die dann noch hier?“ „Naruto“, raunte der Hundehalter, schüttelte nur den Kopf. Wie alt war Naruto? Neunzehn Jahre oder doch nur neun? Aber selbst dann sollte man so etwas schon wissen. „Die sind noch nicht entwöhnt, bleiben noch zwei Wochen bei der Mutter und dann können sie erst weg“, erklärte er, wenn auch mit einem leicht entnervten Ton. „Ach so. Dann sag das doch gleich“, grinste der Blonde nur wieder überschwänglich, griff dann auch schon nach unten und hob eines der kleinen Tiere nach oben auf seinem Schoß, kraulte ihm ein wenig hinter den Ohren. „Kannst ihn mitnehmen, hab ich kein Problem mit. Aber lass das Akamaru nicht sehen, ist sein einziger Sohn. Sonst hat er nur Mädchen gepackt.“ „Der ist Vater? Interessant…“, so blickte Naruto auch auf den kleinen Hund und versuchte angestrengt ein paar Gemeinsamkeiten zu finden, aber sie fielen ihm nicht auf. Vielleicht die langen Schlappohren, dann war es das in seinen Augen aber schon. „Und nein, keine Sorge. Der bleibt schön hier. So zwei Stunden gerne mal, aber dann ist auch Schluss. Am Ende bereust du es noch mir den Racker anvertraut zu haben.“ „Wie auch immer“, schloss Kiba dieses Thema erst einmal ab, lehnte sich ein wenig nach vorn und damit dem Gast entgegen, blickte ihn nur fragend an. Jetzt wollte er doch wenigstens wissen, worum es dann ging. Naruto war bestimmt nicht grundlos hier rumgelaufen. Zumal er als ANBU-Leiter bestimmt noch genug um die Ohren hatte als den ganzen Tag Däumchen zu drehen. Wobei sich Kiba das auch vorstellen konnte, es war doch einigen noch immer schleierhaft wie Naruto diesen Posten hatte bekommen können. Aber wahrscheinlich war es wirklich das Können, dass so etwas entschied. Als der Blonde ihn jedoch abermals nur fragend anblickte, nicht zu wissen schien, was man von ihm wollte, musste sich der Hundehalter doch durchringen und ihn fragen, weswegen er nun hier wäre. Ob es einen bestimmten Grund hatte, dass sie sich über den Weg gelaufen waren hier auf der Ecke. „Ach so, ja klar“, damit fiel es Naruto auch gleich wieder ein. Den Welpen setzte er neben sich auf die Couch, holte aus einer der Westentasche nun die Briefe heraus. „Warte kurz…“, murmelte er noch wie er die Briefumschläge durchsuchte. Shino…Shino…Shino!, da hatte er jenen auch gefunden, der für Kiba adressierte war sogar schneller. „Hier, bitte“, damit reichte er seinem Freund auch schon die Dokumente über den Tisch, lehnte sich wieder zurück und spielte ein wenig mit dem jungen Hund, zwirbelte an seinen Ohren herum. „Von wem sind die?“, fragte Kiba erst einmal nach, schnüffelte jedoch an den Umschlägen als hätte dort eine Bombe drin sein können oder ähnliches. „Von…Hinata…“, brachte Naruto es gerade einmal noch leise hörbar über die Lippen. Er blickte während dieses Momentes auch lieber auf den Tisch vor sich. „Hi-Hinata?!“ Es war nahezu ein überraschtes Aufrufen, dass Kiba in diesem Moment von sich gab, er war sogar von seinem Sitzplatz aufgesprungen, hatte die Hände auf den Tisch gelegt und blickte Naruto ins Gesicht. Das konnte er nicht glauben, vielleicht wollte er das auch nicht glauben. Genau von jener Frau, die sie vor ein paar Tagen noch gesucht und nicht gefunden hatten, die verschollen war, vielleicht sogar schon tot zu sein schien. Und genau von ihr hatte er – Naruto Uzumaki – einen Brief erhalten? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)