Late, but not too late von Schmusejacke (Naruto x Hinata) ================================================================================ Kapitel 34: Kapitel 34 ---------------------- Late, but not too late Kapitel 34 Der Nachmittag verlief relativ ruhig, es gab keine weiteren Streitsituationen und auch Hinata hatte sich von dem Gespräch mit ihrem Verlobten ein wenig erholt. Seine Entscheidungen waren ihr noch lange nicht recht, sie wollte nicht mit einem Aufpasser in ihr Dorf zurückkehren. Und dann auch noch so tun als würde sie diesen blonden Widerling von einem Berater lieben, ihn als ihren Verlobten anzusehen. Das wollte sie ja noch nicht einmal bei Yutaka tun. Das alles wollte sie nicht wahrhaben, aber es war ihr nicht möglich in diesem Moment dagegen anzukommen. Vielleicht, Hinata trug diese Hoffnung noch immer in sich, würde sie es schaffen jemanden in ihrem Dorf von der Sache zu erzählen. Möglich, dass ihr jemand helfen konnte. Denn weder ihrem Vater noch Naruto wollte sie unter die Augen treten. Es musste jemand anderes sein, dem sie vertrauen konnte und der stark genug wäre um Daisuke außer Gefecht zu setzen. Bisher wusste sie kaum von dessen vollem Potential, aber sie schätzte es doch sehr hoch ein. Von Pappe schien dieser Shinobi nicht zu sein. Die Sachen für die Reise hatte sie schon gepackt. Morgen, gegen die Mittagsstunde, würde sie aufbrechen. Das Schiff würde dann bereitstehen. Liebend gern wäre Hinata auch noch vor Sonnenaufgang aus diesem Land verschwunden, doch ihr Verlobter sah das ein wenig anders. Er wollte mit ihr noch Frühstück essen, die restlichen Dinge besprechen. Zudem würde sie dann ja Freitagmorgen in Konoha-Gakure ankommen. Und Yutaka war der Meinung, dass das doch vollkommen ausreichen würde. Sie könnte zu ihrer Freundin, sich auf die Hochzeit vorbereiten und sich vielleicht ein wenig was für ihren eigenen großen Tag abschauen. Sonntagabend, allerspätestens Montagmorgen noch vor Sonnenaufgang, würde sie sich auf die Rückreise machen müssen. Aber dafür würde Daisuke mit großer Sicherheit schon sorgen. Er hatte ja scheinbar alles vollkommen in seiner Hand, es gab nichts, was er anscheinend nicht schaffen konnte. Langsam trat Hinata auf ihren Balkon hinaus. Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont. Viel hatte sie von ihr nicht gesehen, es war einfach nur dunkel in dieser Stadt. Ein Sonnenbad würde sie hier niemals nehmen können. Dennoch schienen die Leute hier damit zufrieden zu sein. Wahrscheinlich hatten sie noch nie wahres Sonnenlicht gesehen, gespürt, wie die Strahlen an der Nase kitzeln können. Ein Leben konnte sie sich hier beim besten Willen nicht vorstellen. Es war einfach nur schrecklich in den Augen der Kunoichi. Die Arme legte sie auf das Geländer, ließ den Blick über den großen Garten schweifen. Haoru schien seine Arbeit sehr gewissenhaft zu verrichten. Es sah von hier wirklich schön aus. Für Hinata wirkte es zwar zu symmetrisch und auch gezwungen, aber wenn es ihrem Verlobten so besser gefiel, würde sie sich da nicht einmischen wollen. Vielleicht bekäme sie irgendwann ein eigenes, kleines Stück Grünfläche auf dem sie walten könnte. Wilde Blumen und Kräuter anpflanzen, die sie bräuchte um weiterhin ihrem Beruf als Medi-Nin zu folgen. Auch wenn sie hier möglicherweise niemals mehr so etwas sein bräuchte, wollte Hinata nicht, dass diese Gabe vollkommen verschwand. Immerhin war es für sie immer noch denkbar, dass man sie retten wolle. Das man sogar einen Krieg beginne nur um sie nach Hause zu holen. Sicherlich war dieser Gedanke sehr hoch gegriffen und nur der Traum eines verzweifelten Mädchens, aber noch durfte sie davon träumen. Ein leises Fiepen riss Hinata aus den Gedanken. Sofort blickte sie um sich. Erst hatte sie geglaubt, dass es ein Vogel wäre. Ein Bote mit Briefen aus ihrer Heimat. Doch schnell besann sie sich, dass sie Naruto ja erklärt hätte, dass er es gar nicht erst versuchen brauchte. Das es sinnlos und eine Zeitverschwendung wäre ihr zu schreiben, da wohl niemals auch nur eine Zeile hier ankäme. Jetzt hatte sie jedoch Besuch von jemand ganz anderem. Dem kleinen Schmusetier Hotai. Er schien ja ganz versessen auf die Nähe der jungen Frau zu sein, immer wieder war er um sie herum. Vielleicht sogar noch mehr als bei seinem Herrchen. „Na du“, begrüßte sie den Gast, nahm ihn dann gleich wieder auf ihre Arme um ihn leicht an sich zu drücken. „Hab schon angefangen dich zu vermissen. Bist ja mit einem Mal abgehauen ohne dich zu verabschieden. Das machst du nicht noch ein Mal, haben wir uns verstanden?“ Wenn jemand von Außen dabei zusah, würde man nur denken können, dass die junge Frau mehr als verzweifelt sein musste. Jetzt begann sie schon mit einem kleinen Tier zu reden, dass ihr niemals eine Antwort geben könnte. Das sie wohlmöglich nicht einmal verstand, aber wenn man niemanden hatte mit dem man reden konnte, so musste wohl zu diesen Maßnahmen gegriffen werden. „Du kannst wohl morgen nicht mitkommen, hm? Wird bestimmt langweilig ohne dich. Aber du musst ja auf Benten aufpassen, dass sie nichts anstellt, was du nicht auch machen würdest, nicht wahr? Ich werde ja mit Daisuke wieder losfahren. Aber keine Sorge, du siehst mich schon wieder. Dafür wird dein Herrchen bestimmt sorgen, der wird mich keine Minute aus den Augen lassen, so wie ich ihn einschätze. Ich werd dich bestimmt vermissen. Dann hab ich ja niemanden mehr zum Kuscheln, wenn ich mich einsam fühle. Schon sehr schade…“ „Hinata-dono?“ Ein Klopfen an der Tür riss sie aus den Gedanken. Es war nur leise auf dem Balkon zu vernehmen, doch wusste sie schon genau wer dort vor ihrer Tür auf sie zu warten schien. Daisuke! Aber wenigstens konnte er sie jetzt nicht mehr Krümel nennen. Nun war er ihr untergeben, sollte normalerweise tun, was sie ihm sagte. Obwohl Hinata klar war, dass er das nicht tun würde. Solange sie nicht offiziell mit dem Daimyou verheiratet war, so würde er höchstwahrscheinlich auch lieber das tun, wonach ihm der Sinn stand. Auf ihrer Nase herumtanzen oder ausspielen, dass er doch mehr Macht besaß als sie. Aber anstatt noch Ewigkeiten zu warten bis sie sich zu einem Herein durchringen konnte, trat er nun einfach ein. Sie würde sich ja wohl nicht mitten im Raum umziehen. Und wenn, dann wäre es ihm auch egal. Außer ihr wäre es wohl niemandem peinlich. Da machte er sich schon lange keine Gedanken mehr. Sein Blick schweifte durch den Raum. „Wo steckst du, Krümel?“, fragte er nun doch ungeniert. Mit den Augen rollte Hinata, atmete leise aus und schüttelte den Kopf. Darauf würde sie bestimmt nicht reagieren. Dann konnte er noch lange drauf warten, dass sie sich zu ihm bewegen würde. Es gab Dinge, die brauchte sie sich nun nicht mehr bieten zu lassen. Und das war vor allem wohl die Anrede, die er ihr gegenüber brachte. Vielleicht würde sie ihm das während der Reise noch klar machen können. Obwohl sie glaubte, dass selbst das nichts brachte. Der Blonde würde vermutlich so unbelehrbar sein wie Naruto. Unweigerlich begann sie die beiden immer wieder zu vergleichen. Ob es an der Haarfarbe lag? Oder vielleicht doch an dem schrägen Grinsen, dass beide inne hatten? „Hotai…bleib hier!“, rief die junge Hyuuga noch verzweifelt, doch da war ihr kleines Kuscheltier schon wieder abgehauen. Eigentlich hätte sie damit gerechnet, dass es zu seinem Herren rennen würde, doch das Frettchen kletterte lieber die Balustrade nach unten und verschwand irgendwo zwischen den Hecken. Schlussendlich hatte sich Hinata jedoch verraten, denn mit einem Mal hörte sie Schritte hinter sich, konnte eine bekannte Aura verspüren. Sie wollte das nicht, aber es gab wohl kein Entrinnen vor ihm. „Musst du dich immer vor mir verstecken? Ich find das gar nicht nett, meine Liebste“, säuselte Daisuke nur albern und legte von hinten die Arme um ihren schlanken Körper, zog sie dicht an sich heran. „Fühlt sich schön an mit dir verlobt zu sein.“ „Nimm deine dreckigen Finger von mir!“, tobte Hinata nur und versuchte sich seinen Armen zu entreißen. Mit dem Ellenbogen schlug sie sogar nach hinten aus, traf ihn zwischen den Rippen, so dass Daisuke doch merklich zusammenzuckte. Das hatte er nun davon. Nur leider war es bei Hinata nicht anders, denn er hatte sich geschworen, dass sie das bitterlich bereuen sollte. Unsanft drehte er sie um, blickte ihr einen Moment in die Augen und presste seine Lippen auf die Ihren. Ihre Handgelenke hielt er fest mit den Händen umschlossen, wollte sichergehen, dass sie weder damit schlagen noch Handzeichen machen konnte. Sie war nicht zu unterschätzen, aber gegen ihn hatte sie dennoch keine Chance. Sie würde gegen ihn niemals gewinnen können. Weder in einem Kampf noch hier. Verwirrt, überrascht und vor allem wohl angewidert riss Hinata die Augen auf, war im ersten Moment steif. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Es ging alles viel zu schnell. Wieso…machst du das?, fragte sie ihn in Gedanken. Sie konnte es sich nicht erklären. Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Als wäre es nicht schon schlimm genug in eine Zwangsheirat zu rutschen, jetzt spielte der Berater ihres Verlobten schon seine Position aus. Er pokerte hoch, schien aber so sicher, dass er nicht verlieren könnte. Hinter seiner unschuldigen Erscheinung schien mehr zu stecken als man mit bloßem Auge erkennen konnte. Für Hinata war es eine Ewigkeit, die die beide verbunden schienen. Für Daisuke war es nur ein kleiner aber wunderbarer Augenblick des Triumphes über die junge Frau. Sie würde sich nichts wagen sobald sie in Konoha-Gakure waren. Es würde für ihn ein Leichtes sein auf sie Acht zu geben, sie dazu zu bringen auch weiterhin vorzugeben, dass er ihr Verlobter wäre. Sie würde sich nicht gegen ihn stellen. Langsam löste er sich von ihr, grinste nur eiskalt. Seine Hand lag einen Moment an ihrer Wange, leise hauchte er etwas auf ihre Lippen. Dann ließ er sie einfach stehen. Wie bestellt und nicht abgeholt. „Man erwartet Euch zum Abendessen, Mylady. Bitte macht Euch fertig“, mit diesen letzten Worten verschwand er aus ihrem Gemach. Das Grinsen wollte noch lange nicht verschwinden. Es fühlte sich gut an. Nach Essen war der jungen Frau lange nicht zu Mute. Die Tränen kullerten noch immer ihre Wangen hinunter, sie stand unverändert an ihrem Platz. Sie schien nicht einmal mehr zu atmen. Die Zeit schien still zu stehen. Was nahm er sich heraus? Wieso war er nur so zu ihr? Ihre Knie gaben nach, sie sank ganz langsam auf den kalten Fliesenboden unter ihren Füßen. So gern hätte sie all das ausgesprochen, was in ihrem Kopf in diesem Moment vor sich ging. So viele unaussprechliche Flüche rasten durch ihre Gedanken, aber das Einzige, zu dem Hinata in diesem Moment fähig war, war sich über die Lippen zu wischen. Sie hatte diesen Kuss nicht gewollt, er hatte es erzwungen. Sie fühlte sich so beschmutzt, ihr war kalt und sie fühlte sich leer. Schluchzend blieb sie auf dem Boden sitzen, rutschte in eine der Ecken des Balkons. Sie wollte verschwinden, so schnell es ging. „Ich will das nicht…“, wimmerte sie immer wieder leise. Wie sollte sie den Tag auf See mit ihm überstehen? Sie würde sogar eine Nacht dort mit ihm sein. Kein Auge, so schwor sie sich, würde sie in diesen dunklen Stunden schließen. Wer konnte wissen auf was für Gedanken er noch kommen könnte. Wenn er sie sogar schon hier küsste, beinahe vor den Augen ihres Verlobten, zu was könnte er noch fähig werden? Sie wollte es gar nicht wissen. Die Arme schlang sie um ihre Beine. „Ich will hier weg…einfach weg…Naruto-kun…komm her…rette mich…bitte…“ Doch darauf dürfte Hinata in diesem Moment lange warten. Jener, nach dem sie rief, war eben erst zurückgekehrt. Den Nachmittag und Abend hatte er damit verbracht in der Weltgeschichte herum zu streunen. Er war noch einen Moment bei seinem Sensei und Gruppenleiter Kakashi Hatake verblieben, hatte mit ihm über alte Zeiten erzählt. Dennoch fühlte er sich kaum besser. Gerade hatte er sich die Schuhe ausgezogen, doch da wollte er schon wieder fluchen. Eine kleine Scherbe hatte er sich in den Fuß gejagt. „Schei-…benkäse!“, rief er nur entnervt aus und sprang erst einmal halb durch seine Wohnung. Elegant, wie es die Art des Blonden war, stolperte er noch über einen Stapel Bücher und landete mit der Nase direkt in der kalten Kaffeesuppe, die sich mehr oder weniger ins Holz verflüchtigt hatte. Wenn man nicht wüsste zu was Naruto fähig war, würde man niemals glauben können, dass er der Leiter der ANBU war, ein angesehener Mann in dem kleinen Dorf versteckt zwischen den Blättern. Er war so ein Tollpatsch, wenn er es wollte. „Noch besser kann ein Tag wohl nicht enden…“, seufzte der Blonde leise und setzte sich erst einmal auf, begann dann seinen Fuß zu betrachten. Die kleine Scherbe des Porzellans zog er sich aus der Fußsohle. Es blutete nicht einmal, so dass es wohl nur in der Haut hängen geblieben war. Schlimm genug, setzte er für sich selbst fest und schüttelte nur den Kopf. Den Brief zog er noch einmal heraus, so, als würde er hören, dass sie gerade nach ihm rief, dass sie ihn brauchte. „Bald Hinata…bald werde ich dich retten kommen. Dann werde ich dir auch sagen, dass ich mich ebenfalls in dich verliebt habe. Glaube daran. Du wirst nicht lange in dieser Gefangenschaft leben müssen!“ Doch würde er an diesem Abend nicht mehr viel ausrichten können. Langsam erhob er sich von seinem Platz und blickte an sich runter. Die Hose besaß doch allen Ernstes jetzt einen breiten und dicken Kaffeefleck. „Och nö…“, seufzte Naruto tief und schüttelte den Kopf. Seine andere Kleidung war noch immer in der Wäsche nach der Suchaktion vor ein paar Tagen. Jetzt hatte er doch wieder gar nichts zum Anziehen. Oder doch? Sein Blick fiel auf den Schrank. Dort waren noch seine alten Sachen drin. Die schwarzorange Kleidung, die er sich hatte beschaffen müssen nachdem er zweieinhalb Jahre mit Jiraiya trainiert hatte. Es wäre vielleicht sogar besser, wenn er damit morgen herumlaufen würde, denn er wollte bestimmt nicht in der typischen Jou-Ninkleidung durch den Ort laufen, wenn es darum ging, dass sie abends feiern gehen wollten. Damit wäre in Gedanken auch schon dieses Problem gelöst. Noch blieb jenes mit dem Kaffeefleck, den er nun begann zu beseitigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)