Late, but not too late von Schmusejacke (Naruto x Hinata) ================================================================================ Kapitel 35: Kapitel 35 ---------------------- Late, but not too late Kapitel 35 Verschlafen griff Sasuke nach seiner Hose, fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Die Augen hatte er noch nicht einmal richtig auf. Die Nacht war doch etwas länger geworden als er eigentlich gedacht hatte, doch an sich bereute er es nicht. Nein, dafür war es viel zu schön gewesen. Langsam krabbelte er aus dem Bett, hauchte Sakura noch einen Kuss auf die Stirn ehe er auch das Schlafzimmer verließ. Eigentlich wollte er gar nicht daran denken, aber unweigerlich kam ihm die Feier heute Abend in den Sinn. Und vor allem das, was alles passieren konnte. Naruto und Shino stritten stumm um Hinata, Lee würde anfangen zu heulen, weil er nun nicht mehr um Sakuras Hand anhalten konnte und Shikamaru würde eh keine Lust haben. Gab es überhaupt jemanden, mit dem er noch wirklich etwas anfangen konnte? Kiba vielleicht, aber das stand noch in den Sternen. Chouji wäre auch da. Kann ich das nicht alles noch abblasen? Wieso hatte er sich dazu auch überreden lassen? Was sollte dieser Junggesellenabend bitte schön? Bei seinen Schwiegereltern hatte er sich schon beliebt gemacht, den perfekten Schwiegersohn gespielt. Sie waren alle begeistert von ihm, auch wenn er vorher ein Missing-Nin gewesen war. Verstehen konnte Sasuke es bis heute nicht, wollte sich darüber auch keine Gedanken mehr machen. Sie hatten ihn hier wieder aufgenommen und mit freudigen Armen empfangen. Das Leben war schon etwas sonderbares, kaum zu fassendes. Der Weg führte ihn in die Küche, wo er mit ein paar wenigen Handgriffen auch schon die Kaffeemaschine in Gang setzte. Gut, dass jene nun leiser war, denn vorher hatten sie ein Gerät gehabt, das dermaßen laut war, dass man sich kaum unterhalten konnte, wenn man daneben stand. Jetzt war es eine ganz einfache Kaffeemaschine und damit war Sasuke auch ganz glücklich. Die konnte er wenigstens ohne Probleme bedienen. An die Küchenzeile gelehnt, schaute er ein wenig nach draußen. Es war kurz nach 5 Uhr, er hatte vorhin schnell noch auf die Uhr geschaut, aber es war noch dunkel draußen. Es wurde zwar langsam hell, aber so wirklich angenehm war es nicht mehr. Im Sommer war es um die Zeit schon lange strahlend draußen gewesen. Das Jahr ging wirklich bald zur Neige. Aber wenigstens regnete es heute nicht. Das war schon einmal viel wert. Immerhin müsste er nachher gleich los. Beim Hokage noch einige Dinge besprechen, sich die Ergebnisse der letzten ANBU-Missionen ansehen. Er war, zusammen mit Naruto, ja für diese Einheit zuständig, übernahm jedoch lieber die Rekrutierung. Naruto konnte sie recht gut befehligen, aber bei der Ausmusterung kamen dann hin und wieder doch Leute dazwischen, die für diesen Beruf nicht ganz geeignet waren. Aber das sah sein bester Freund ja kaum. Er wollte jedem die Chance geben seinen Traum zu verwirklichen. Mit einem leichten Kopfschütteln griff Sasuke nun nach einer Tasse um jene mit dem schwarzen Getränk zu befüllen. Zum Fenster schritt er hinüber, sah in dem fahlen Spiegelbild, dass seine Haare mal wieder in alle Richtungen abstanden. Es würde wohl gute fünf Minuten brauchen bis jene wieder in ihrer richtigen Form waren. Manchmal hatte er sich schon vorgenommen die Haare einfach abschneiden zu lassen. Sie waren ihm eh zu lang. Aber das wollte dann seine zukünftige Frau nicht zulassen. Sie mochte es ihm durch die Haare zu fahren, ihm mindestens einmal am Tag die Frisur zu zerstören. Leise atmete Sasuke durch, blickte dann nach draußen. Es hatte sich noch nicht viel verändert, es war ihm viel zu ruhig auf den Straßen. „Wenn doch endlich mehr von uns hier wären…“, stellte er seufzend fest und trank einen kräftigen Schluck. Ändern konnte er im Augenblick nichts daran. Sein Clan würde jedoch irgendwann zu seinem alten Glanz zurückkommen. Wenn man es denn Glanz nennen konnte, was sie einst besaßen. Er war zwar stolz auf das Fächeremblem auf dem Rücken seines Shirts, dennoch hatte er die gesamte Wahrheit über seine Familie schmerzhaft lernen müssen. Was seine Eltern wirklich geplant hatten und warum sein Bruder… Ich will nicht mehr dran denken!, ermahnte sich Sasuke selbst in diesem Moment, wandte sich nun auch vom Fenster ab und schritt ins Wohnzimmer. Auch wenn er es sehr selten tat, er warf nun doch einen Blick in die Fernsehzeitung ob um diese Zeit nicht schon etwas lief, was man sich auch anschauen konnte. Nachrichten wollte er sich nicht ansehen, denn das, was man dort erfuhr, entsprach selten der Wahrheit. Die Shinobi wussten es oft eh viel besser, weil sie damit zu tun hatten. Um über so etwas nachzudenken, blieb Hinata kaum Zeit. Die ganze Nacht hatte sie kein Auge mehr zugemacht, die Tür von Innen abgesperrt. Der Schock von gestern Abend steckte ihr noch immer in den Knochen. Sie wurde dieses Bild in ihren Kopf auch nicht mehr los. Immer wieder erlebte sie in Gedanken den Moment, in dem Daisuke seine Lippen auf die Ihren gepresst hatte. Wie er sie geküsst hatte und sie sich nicht wehren konnte, starr vor Schreck einfach nur dastand und ihn mit großen Augen anblickte. Hotai lag auf ihrem Schoß, er war die ganze Nacht bei ihr geblieben. Und selbst wenn der Berater etwas dagegen sagen würde, Hinata wollte nicht ohne das kleine Schmusetier fahren. Er gab ihr die Kraft das alles zu überstehen. Irgendwie. Sie fühlte sich nicht ganz so einsam, wenn das Frettchen in ihrer Nähe war. „Er ist so ein schmieriger…widerlicher…hinterhältiger…weiß-der-Hokage-was-noch…“ So ging es bestimmt schon seit einigen Stunden. Hinata wusste nicht, wie sie sich sonst Luft machen sollte. Es war gar nicht so einfach jetzt noch ruhig zu bleiben. Keine sieben Stunden mehr und sie würde mit ihm von hier abermals aufbrechen. Was sollte das nur werden? Es würde nicht gut gehen, einer von den beiden würde bestimmt nicht noch einmal lebend einen Fuß auf dieses Land setzen. Und hoffentlich ist er es…, ging es Hinata durch den Kopf. Wenn sie ihn schon nicht so einfach besiegen könnte, so würde sie sich das Wasser gefügig machen. Sie war nicht umsonst ein Kämpfer des Suiton, des Wasserelementes. Es würde schon einen Weg geben, wie sie damit gegen ihn ankommen würde. Bisher wusste die junge Frau zwar nicht mit welchen Elementen Daisuke kämpfte, aber wenn sie es nur wollte, so könnte auch sie den Sieg davon tragen. Sie hatte sich in den letzten Jahren verändert, sie war nicht auf der Stelle stehen geblieben. Einen kleinen Blick warf sie dann auf ihre Armbanduhr. Endlich war die Nacht vorbei. Jetzt würde ihr niemand mehr etwas tun können. Jedoch war es Hinata bisher schleierhaft, wie sie die nächste Nacht überstehen würde, wenn sie jetzt schon nicht geschlafen hatte. Ob das alles gut gehen konnte? Das kleine Schmusetier legte sie auf die Bettdecke, rutschte langsam unter jener hervor und verließ damit auch das Bett. Im ersten Moment zuckte sie zusammen, die Fliesen unter ihren Füßen waren eiskalt und sie kam aus dem warmen Bett. Man hatte ihr sogar angeboten es noch mit einer Wärmflasche vorzuwärmen. Darauf konnte Hinata dann aber getrost verzichten. Ihre alten Sachen hatte man ihr zwar nicht wiedergegeben, aber wenigstens ihre Medizintasche. Shuriken und Kunai besaß sie auch nicht mehr, Daisuke hatte bestimmt alles an sich genommen. Denn bisher hatte sie nicht gesehen, dass er so etwas selbst besaß. Den Inhalt kippte Hinata auf den Tisch und fuhr mit den Händen zwischen den Verpackungen umher. Kräuter, AD-Spritzen, Flacons mit bunten Lösungen, all das befand sich zwischen ihren Fingern. Bis sie endlich eine kleine Metalldose entdeckte. Soldierpills, stellte die junge Hyuuga mit einem freudigen Lächeln fest. Mit jenen wäre es ihr möglich drei Tage ohne Schlaf auszukommen. Das war genau das, was sie jetzt brauchte. Eine Nacht hatte sie schon nicht geschlafen, die zweite Nacht würde sie mit dem Blonden auf See verbringen müssen und für die dritte Nacht würde wahrscheinlich ein Gasthaus auf dem Weg herhalten. Es wäre also besser, wenn sie jedes Mal nicht schlafen würde. Daisuke war ihr immer dicht auf den Fersen. Und so dachte Hinata auch kein zweites Mal nach sondern schob sich sofort eine der kleinen Tabletten zwischen die Lippen, biss dann einmal darauf und schluckte sie runter. Nach und nach würde ihr die Wirkung zu Gute kommen, im Moment war sie noch immer einfach nur müde. Schlaftrunken tappte sie auch zu dem Bett zurück, ließ sich einfach darauf fallen. Nicht einmal wenn sie ihre Arme ausstrecken würde, kam sie mit ihrem Körper vom Fußende nicht bis nach oben zu Hotai. Es lag bestimmt noch ein halber Meter dazwischen. Das Bett war einfach viel zu groß für eine Person, aber sie würde nicht im Traum daran denken auch nur ein Wort darüber bei irgendjemandem zu verlieren sonst hätte sie morgen wohlmöglich schon einige Bettgesellen mehr als nur Hotai. Der schlief wenigstens immer ruhig, gab nur kleine Laute hin und wieder von sich. Das störte Hinata kaum. Während sich alle anderen im Dorf so langsam regten, war eine doch wirklich schon sehr lange wach. Itoe Umino. Sie hatte nicht mehr schlafen können. Es lag nicht daran, dass sie nicht müde war, keineswegs, es war viel mehr die Tatasche, dass ihr das Baby das Leben schwer machen wollte, denn sobald Itoe auch nur versuchte zu schlafen, begann das Kleine zu strampeln und sich in ihrem Bauch zu winden. Noch nicht einmal im Sitzen schlafen war mehr möglich. Es wurde wirklich langsam Zeit, dass das Baby auf die Welt käme. Aber anscheinend wollte jenes nicht einmal die Anstalten machen, es fühlte sich pudelwohl und war quietschfidel. Im Moment schien es aber zu schlafen. Es regte sich nichts in ihrem Bauch und sie konnte für einen Augenblick aufatmen. Die Hand legte die werdende Mutter an ihren Bauch und schloss die Augen. Sicherlich war die Angst da, dass dem Ungeboren etwas passieren könnte, dass es sich mit der Nabelschnur erhang oder dergleichen, aber sie war nicht umsonst Medi-Nin. So konnte sie das alles immer wieder überprüfen, wenn sie Sorgen hatte. Aber es schien alles in bester Ordnung zu sein. Müde rieb sich Itoe die Augen und gähnte einmal hinter vorgehaltener Hand. Dann erhob sie sich doch wieder von ihrem Platz und ging ein paar Runden im Zimmer. Es stand wirklich noch viel in Kartons hier herum. Eigentlich hatten sie das Zimmer schon lange herrichten wollen, aber es gab immer wieder Dinge, die sich ihnen in den Weg stellten, die es unmöglich machten auch nur eine Sache zu beenden. Meistens war es das Baby und die Vorsorgeuntersuchungen, die jetzt jeden Tag stattfanden, was der Schwangeren gar nicht recht zusagen wollte. Sie musste andauernd zum Arzt rennen, damit der sagen würde, dass sie das Kleine, wenn es nicht bald von alleine auf die Idee käme, holen müssten. Die Schwangerschaft war nun einmal auf vierzig Wochen ausgelegt worden, Itoe ging aber mittlerweile auf die zweiundvierzigste Woche zu. Und danach würden sie es holen müssen sonst wäre die Gefahr für Mutter und Kind zu groß. Obwohl sich Erstere viel mehr Gedanken um ihren Mann machte, denn er machte die Pferde ja schon seit einigen Wochen scheu. Sie durfte sich immer wieder anhören, dass er doch mit irgendwem gesprochen hätte, der meinte, dass es ja doch besser wäre, wenn die Kinder früher kämen und doch eigentlich nicht so lange warten sollte. Ein paar Tipps hatten sie ihm auch gegeben um die Wehen anzuregen, worauf sich die werdende Mutter aber nicht einließ. Sie wollte ihrem Kind lieber die nötige Zeit geben, denn wenn es eben glaubte noch nicht ganz fertig für diese Welt zu sein, dann war es nun einmal so. Wieso machten sie so einen Aufruhr darum? Sie konnte und wollte es vor allem auch nicht verstehen. „Schatz…? Wo bist du?“, hallte es dann auch schon aus dem Schlafzimmer. Iruka war wach geworden und schien nun gleich wieder Panik zu bekommen, dass sie ohne ihn ins Krankenhaus gegangen wäre. Dabei wusste Itoe ganz genau, dass er im Kreissaal doch soundso umkippen und damit von der Geburt nichts erfahren würde. „Im Wohnzimmer, beruhig dich doch“, rief sie ihm nur zu und schüttelte den Kopf. Etwas anderes konnte sie schon gar nicht mehr machen. Es war doch nicht normal, dass Iruka solche Angst um sie hatte. Dann sollte er nur froh sein, dass sie nicht mehr als ANBU arbeitete. Den Terror wollte sie sich nicht einmal in Gedanken ausmalen. Aber nun ja, auf der anderen Seite war es dann doch schön einen so liebenden Ehemann gefunden zu haben. „Aber…was suchst du denn hier?“ Der Lehrer war sofort auf seinem Bett aufgesprungen und war zu ihr geeilt. Er wollte eben bei allem dabei sein, nichts verpassen. Es war doch sein erstes Kind und er freute sich so unglaublich darauf. Zwar hatte er damals schon Naruto aufgezogen, doch so ein eigenes kleines Menschlein war dann doch eine ganz andere Sache. „Aber Mäuschen…du darfst doch nicht die ganze Zeit umherlaufen. Du weißt doch, was der Arzt gesagt hat. Du sollst dich schonen, du brauchst ganz viel Ruhe. Wer weiß, wie das Baby reagiert, wie dem heute lustig ist“, und so gab es noch viele weitere Ausführungen, was alles hätte passieren können. Stillschweigend hatte Itoe sich aufs Sofa sinken lassen und sich ihr Haarband geschnappt um ein wenig damit zu spielen. Sämtliche Ausführungen dieser Predigt kannte sie zur Genüge. Aber Iruka sprach unermüdlich weiter. Sie kam sich hin und wieder schon so vor als wäre sie eine seiner Schülerinnen. Ich bin schwanger und nicht behindert! „Hörst du mir überhaupt noch zu?“ „Du warst gerade dabei, dass du meintest, dass ich im Bett liegen sollte und du mir das Frühstück dorthin bringst“, verkündete die werdende Mutter ruhig und zog ihren Mann neben sich auf die Sitzfläche. „Nun beruhige dich bitte. Es passiert mir nichts. Mir geht es gut und das Baby schläft gerade. Also mach den Hund nicht in der Pfanne verrückt.“ „Itoe…“, seufzte Iruka leise und legte seinen Kopf ganz vorsichtig an ihren Bauch, streichelte sachte über die herausstehende, kleine Murmel. Wie sehr er sich doch freute, wenn sein ganzer Stolz endlich auf der Welt wäre. Sie warteten doch schon viel zu lange auf den neuen Erdenbürger. Es war seiner Meinung nach schon lange schlüpffertig. „Nun bleib mal ganz unruhig, Hase“, lächelte Itoe sachte und fuhr ihm mit den Fingerspitzen sachte durch das weiche Haar. „Es kommt genau dann, wenn es das will. Wahrscheinlich spät in der Nacht, wenn niemand damit rechnet und alle im Dorf seelenruhig schlafen…“ „Aber du weckst mich doch…?“ „Natürlich. Alleine kann ich das Baby nicht auf die Welt bringen, da brauch ich dich als moralische Stütze und helfende Hand.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)