Late, but not too late von Schmusejacke (Naruto x Hinata) ================================================================================ Kapitel 45: Kapitel 45 ---------------------- Late, but not too late Kapitel 45 In der Kutsche hatte Hinata das Gespräch befolgt, doch hatte nur die Stimme ihres Hokage vernommen. Gab es sonst noch jemanden, der dort stand? Natürlich hatte sie von dem Weg vorhin drei Schatten gesehen, aber vielleicht waren das auch nur Spiegelungen gewesen. Sie traute sich nicht einmal richtig aufzublicken aus Angst, dass dort jemand stehen würde, den sie noch nicht sehen wollte. Von dem sie nicht wollte, dass er sie in dieser Kleidung sieht, mit der Hand an dem Arm ihres Peinigers. Ein wenig hob sie ihren Rock an um einen kleinen Knicks zu machen, wie sie langsam den Blick vom Fußboden heben wollte. Doch dort standen drei paar Füße. Unmerklich schluckte Hinata, konnte jedoch nicht mehr in der Bewegung inne halten und sah nun zu den Dreien auf. Die Zeit schien mit einem Mal vollkommen still zu stehen. Alles um sie herum schien wie tot, wie in einem schlechten Film, wenn alles herum um den Protagonisten angehalten wurde. Hinata konnte nicht einmal atmen, blickte nur noch in die blauen Augen, die ihr so bekannt vorkamen, von denen sie nachts träumte. Er stand vor ihr. Derjenige, den sie heimlich hatte besuchen wollen, von dem erhoffte, dass er nicht jetzt schon ihren Weg kreuzte. Ihr Herz pochte schnell in der Brust, die junge Frau glaubte zu zerspringen. So sehr hatte sie sich nach diesem Augenblick gesehnt, doch wo er gekommen war, wollte sie laufen. Weit weg. Ihm nicht in die Augen blicken, von denen sie sich nicht lösen konnte. Die schwarzblauen Haare waren dem ANBU-Leiter schon bekannt vorgekommen, doch wie er nun in die Augen der jungen Frau hatte blicken können, waren auch ihm sämtliche Lebensfunktionen scheinbar verloren gegangen. Er stand wie zur Salzsäule erstarrt an seinem Platz und blickte Hinata ins Gesicht. Vollkommen gebannt, so als hätte er sie im Leben nie zuvor gesehen, als wäre sie ein Kronjuwel, dass man im Leben nur einmal zu Gesicht bekommen würde. „Hi-Hinata…“, hauchte er beinahe tonlos. Sie war wieder hier. Sie war zurück im Dorf. Die Worte, die Daisuke vorhin alle geschwafelt hatte, waren schon wieder aus dem Kopf des Blonden. Er hatte zwar gehört, dass sie nur zum Abschied hier war, doch das wollte er ändern. Sie würde bleiben. Und zwar bei mir! Von diesem Gedanken beflügelt, wollte er schon einen Schritt nach vorn tun und auf sie zugehen als er die Hand des Hokage an seinem Körper spürte, die ihn zurückhielt. Sofort erwachte er aus seinen Gedanken, blickte zu Tsunade hinauf und dann wieder hinüber zu den beiden Gästen. „Krümel…ich warne dich…“, zischte Daisuke seiner Begleitung ins Ohr, die nun auch endlich einen Knicks machte. Ein wenig konnte er aufatmen, wusste jedoch nicht zweifelsfrei, auf wen oder was er genau zu achten hatte. Es schien eine Verbindung zwischen den beiden zu geben, denn den Blick, den die beiden eben innig ausgetauscht hatten, war auch ihm nicht entgegen. Vielleicht hätte er sich am Ende doch lieber als ihr Verlobter ausgeben sollen. Dies war jedoch nicht mehr möglich gewesen als er den Gedanken gefasst hatte den Hokage einzuladen und den Worten seines Herrschers ein Mal Folge zu leisten. Außerdem wäre am Ende wieder alles aufgeflogen und den Zorn seines Herren wollte er sich nicht aufhalsen. „Ich freue mich Euch abermals zu sehen, Tsunade-sama“, wisperte Hinata leise, ihre Stimme hatte mittlerweile versagt. Die Tränen standen ihr förmlich in den Augen, schnürten ihr die Kehle zu. Wieso musste auch Naruto gerade hier vor ihr stehen? „Ebenfalls ist es mir eine Freude euch beide noch ein Mal sehen zu können, Nara-san, Uzumaki-san“, obwohl sie ihn viel lieber bei seinem normalen Namen genannt hätte. Um all das decken zu können, musste sie im Augenblick diese Umwege gehen. So schwer es der jungen Frau auch fiel, so sehr sie sich in die Arme des zuletzt Genannten wünschte. „Wir werden für Euch beide ein Zimmer in meinem Anwesen vorbereiten, Ihr seid mir herzlich willkommen“, verkündete Tsunade nochmals ehe die Kutsche hinter ihnen nun auch losfuhr. „Shikamaru wird Euch das Dorf zeigen“, sprach das Dorfoberhaupt den blonden Gast an, bevor sie sich Hinata wieder zuwandte. „Und du wirst bestimmt von deinem Vater erwartet. Ich werde mich natürlich gut um Eure zukünftige Herrscherin kümmern.“ Auch wenn es Daisuke kaum passte, er wollte jetzt noch nicht für Ärger sorgen, nahm nochmals beide Hände der jungen Frau in die Seinen und blickte sie vielsagend an. „Ich warne dich. Versuch nur ein krummes Ding und das Dorf wird mehr verlieren als nur die Häuser“, hauchte er ihr ins Ohr ehe er sich dann für alle anderen hörbar von ihr verabschiedete und meinte, dass er sich schon darauf freuen würde heute Abend zusammen mit ihr und dem Hokage speisen zu können. „Nun geht schon, Euer Vater wartet bestimmt, meine Königin“, eine tiefe Verbeugung folgte dieser Aussage ehe er sich abwandte und Shikamaru folgte, der anscheinend auch kaum mehr warten konnte. Vollkommen verwirrt blieb Hinata mitten im Tor stehen, blickte nur noch auf den Boden. Ihre Knie wurden langsam weich. Sie wusste ganz genau, dass Daisuke mit so etwas keinen Spaß machte, dass er im Moment kaum einen Nerv dafür hatte ihr noch nachzujagen oder irgendwelche Pläne zu zerschlagen, die er nicht selbst getan hatte. „Naruto, du kannst gehen“, brachte Tsunade selbstsicher über die Lippen wie sie langsam auf die junge Frau zuschritt. Sie hatte das leichte Zittern ihrer Schultern bemerkt, wusste, dass Hinata kurz davor war wieder in Tränen anzubrechen. Immerhin hatte sie die junge Frau in den letzten Jahren sehr gut kennen gelernt, an ihrer Ausbildung geholfen und sie zu der Medi-Nin gemacht, die sie heute war. Vielleicht auch schon gewesen war? „Ich geh bestimmt nicht, jetzt, wo Hinata wieder da-“, doch weiter kam er nicht als er schon einen zornigen Blick der älteren Frau bekam und lieber noch einen Schritt nach hinten wich. Was sollte das denn jetzt? Er wollte zu Hinata, er wollte sie in den Arm nehmen, mit ihr reden, sie vor diesem anderen Blonden retten und nun wurde er weggeschickt? Wieso hatte man ihn denn erst geholt? Er verstand die ganze Sache einfach nicht. Und als er sah, wie Hinata in den Armen von Tsunade lag und anscheinend mit den Tränen zu kämpfen hatte, wollte er erst recht nicht gehen. Wieso weinte sie denn jetzt? War sie traurig wieder hier zu sein? Wieso sind Frauen so kompliziert? „Naruto, geh jetzt. Das ist mein letztes Wort.“ „Wir sehen uns noch…nicht wahr, Hinata?“ Mit diesen Worten legte er die Finger aneinander und löste sich in weißem Rauch auf. Wieso hatte sie ihn jetzt weggeschickt? Wieso durfte er nicht bleiben? So viele Fragen gingen in seinem Kopf herum, er wusste nicht, auf welche er zuerst eine wahre Antwort finden sollte. Es war alles so verwirrend. Aber eines war gewiss. „Sie ist wieder da“, und das nach der Meinung Narutos noch schöner als jemals zuvor. „Tsunade-sama…“, schluchzte Hinata immer wieder, hatte schon Probleme damit sich überhaupt richtig auf den Beinen zu halten, es klappte einfach nicht, sie fühlte sich so schwach und elend. „Es tut mir leid…es tut mir alles so leid…“, wimmerte die junge Frau fortlaufend, krallte sich regelrecht in der Kleidung ihrer Lehrerin fest. „Ich hab es nicht gewollt…es ging nicht anders…bitte…versteht mich…“ „Hinata, so beruhige dich. Ich werfe dir nichts vor.“ Besonnen und hoffentlich ein wenig beruhigend kamen die Worte über die Lippen des Hokage ehe die beiden nun auch durch das Tor traten ehe man es schließen ließ. Tsunade wollte in diesem Moment kein Risiko eingehen, denn die Augen dieses Botschafters verrieten einiges mehr als seine Worte versuchten sie um den Finger zu wickeln. Es gab Dinge, für die brauchte man Erfahrung und Daisuke war so ein Fall. „Jetzt komm erst einmal mit und beruhige dich. So kann ich dich nicht zu deinem Vater lassen…“ „Wenn er mich noch sehen wollte…“ „Denke nicht immer so von ihm, Hiashi war in großer Sorge um dich. Seit Tagen versuchen wir herauszubekommen, wo du dich befindest und wer dich entführt haben könnte. Er hat kaum eine Nacht wirklich geschlafen seit deinem Verschwinden“, aber das hatte hier wohl niemand. Alle waren sie damit beschäftigt irgendetwas herauszufinden, endlich einen Weg zu finden Hinata wieder nach Hause zu holen. Und nun war sie von ganz alleine wieder hierher gekommen. „Wie viel Zeit bleibt uns?“ Auf diese Frage hin schüttelte Hinata nur leicht den Kopf, blickte wieder auf den Boden und tupfte sich mit einem Taschentuch leicht die Tränen aus den Augen. „Diese Reise habe ich als Geschenk zu meiner Hochzeit bekommen. Ich werde zurückkehren, daran wird niemand etwas ändern können“, brachte die Erbin des Hyuugaclans über die Lippen. Sie versuchte dabei ernst zu wirken, was durch ihre zittrige Stimme jedoch kaum klappen wollte. „Ich möchte niemanden aus diesem Dorf in eine solche Angelegenheit hineinziehen. Ich werde bis zur Hochzeit von Sasuke und Sakura hier bleiben, Dann werde ich selbst meine Hochzeit feiern dürfen.“ All das sagte Hinata auch nur, weil sie es für das Beste hielt. Sie wollte, dass man sie rettete, dass man ihr all diese Sache endlich wieder ausredete. Sie wollte nicht heiraten. Zumindest nicht jenen Mann, dem sie anvertraut werden wollte. Sie mochte ihn nicht, auch wenn er anscheinend versuchte ihr die Sterne vom Himmel zu holen. „Ich danke Euch wirklich für alles, Tsunade-sama. Ich bin froh darüber Eure Schülerin gewesen zu sein“, dieser Worte folgte eine tiefe Verbeugung. Sie sollte anfangen mit allen Dingen endlich abzuschließen, es würde keine weitere Wiederkehr geben. Gedankenverloren sprang Naruto von einem Dach zum anderen. Er durfte nicht zu den beiden Frauen zurückkehren, denn er wollte nicht, dass ihn der Hokage gleich wieder in Stücke reißen würde. Ein wenig hing er schon noch an seinem Leben, aber fiel mehr wohl an der jungen Frau. Die Hand des Blonden ging beinahe automatisch gegen seine Brusttasche, wo ihr Brief drin verstaut war. Sie liebte ihn. Das sagte er sich in Gedanken immer wieder. Und er würde einen Weg finden sie aus diesen Fängen endlich zu befreien. Sie sollte nicht weinen, denn ihr Laächeln war viel schöner. Und jenes wollte er sehen, ein Mal sollte es alleine ihm gelten. Das war es, was er sich in diesem Augenblick wünschte. „Hinata…“, seufzte er leise, wie er irgendwann unten auf der Straße zum Stillstand kam. Niemand schien bisher die Nachricht vernommen zu haben. Dabei war es schon bald Mittag, aber es war kaum jemand zu sehen. Es war Wochenende, Samstag, was doch aber nicht bedeutete, dass sie alle bis in die Puppen schlafen konnten. Was sollte er denn machen? Es gab niemanden, den er nerven konnte. Dem er sein Leid klagen durfte, welches gerade seine Brust entzwei riss. Vielleicht… Doch ehe er den Gedanken zu Ende gedacht hatte, war er auch schon auf dem Weg um jenen auszuführen. Wenn er schon nicht bei den Frauen bleiben durfte, so wollte er wenigstens wissen, wer dieser andere Blonde war. Immerhin schien er genau jener zu sein, den Hinata in ihrem Brief beschrieben hatte. Derjenige, der an alledem Schuld war! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)